Kampfgefährten von nimor




  • Autor: Graham McNeill
    Buchformat: Taschenbuch
    Umfang: 431 Seiten
    Sprache: Deutsch
    Übersetzung: Christian Jentzsch
    Preis: 8,99 €
    Verlag: Heyne
    O-Titel: Courage and Honor




    Vorwort:
    Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich ein großer Freund der Ultramarine-Reihe. Die besonders bei deiser 40k Saga laut werdenden Stimmen gegen Übertreibungen (z.B. quasi 2 Marines "überwinden" einen C'Than) kann ich mich nur teilweise anschließen. Klar ist es etwas dick aufgetragen, aber es gilt doch der gute alte Fantasy/SF Roman Grundsatz: Über einen Standartlangweiler will keiner was lesen, Romane handeln von Helden! Dazu kommt natürlich der allzeit vorhandene Ultrmarine-bash.


    Was ich sagen will, wer einen Roman liest, der muss mit soetwas nunmal rechnen. Es sind keine empirischen Texte in denen alles genau, und nach akkuraten Berechnungen beschrieben wird. Ich kann mich nicht erinnern das sich je Jemand darüber beschwert hat, wie z.B. bei Herr der Ringe Aragorn zumeist ohne Rüstung unzählige Orks totschlug, ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen. Manchmal hilft es einfach nicht weiter darüber nachzudenken, und es so hinzunehmen wie es ist. ;)




    Inhalt:
    Der von seinem Orden ausgestoßene Space Marine Captain Uriel Ventris und sein treuer Freund Sergeant Pasanius kehren nach langer Odyssee auf den Heimatplaneten der Ultramarines zurück, das lang ersehnte Macragge. Ihren Todeseid haben die beiden Space Marines erfüllt und überlebt, aber werden sie auch den harten Prüfungen ihrer Brüder standhalten?




    Rezension:
    ich habe recht lang auf diesen Roman gewartet, denn sein Vorgänger hat mich nicht überzeugen können. Zuerst die Frage: Kann 'Kampfgefährten' an die Qualität der ersten drei Teile anknüpfen? Meiner Meinung nach: Ja!.
    Nach dem schwachen dritten Teil liefert Graham McNeill mit diesem Band wieder die gewohnt gute und solide Space Marine-Action Kost. Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr flüssig zu lesen, und es gelingt ihm den Kampfszenen Leben einzuhauchen, und an den richtigen Stellen Spannung zu erzeugen.




    Positiv:
    Was mir an diesem Roman als äußerst positiv aufgefallen ist, sind die Gegner denen Ventris diesmal stellen muss, die Tau. Ich habe bisher noch keinen Warhammer Roman gelesen in dem diese Rasse näher zur Geltung kam. Für mich haucht Graham McNeill mit seiner Geschichte diesem bisher doch recht gesichtslosen und nebulösem Volk Leben ein.
    Dem Autor gelingt es die krassen Unterschiede zwischen dem Credo der Tau (das höhere Wohl), und dem Credo des Imperiums darzustellen. Ob es nun Technik ist:


    Oder die Kriegsführung und Verhalten der Kontrahenten, McNeill schafft es eine glaubwürdige Differenz darzustellen. Und hier wären wir bei einem weiteren positiven Punkt, denn auch die Ähnlichkeit der Völker wird deutlich dargestellt:


    Des weiteren finde ich es klasse das McNeill dem doch eher hohlen "das höhere Wohl" Farbe verleiht, in dem er deutlich beschreibt wie subjektiv und hinterhältig die Tau andere Rassen zum höheren Wohl "konvertieren":


    Zudem gibt es viele Kleinigkeiten die mir sehr positiv aufgefallen sind: Da wäre z.B. eine genauere Beleuchtung bisher sogut wie nie beschriebener Marine Physiologie:


    Der grandios geile Name des Kommandopanzers des 44. Laurentanischen:


    Die Beschreibung der Scouts hinter den Feindlichen Linien, und natürlich die Endschlacht:




    Negativ:
    Ja, wer A sagt, muss auch B sagen. Deswegen nun negatives:
    An sich gibt es da nicht viel, mir sind nur die üblichen Kelinigkeiten aufgefallen. Zum einen sind da wieder die blöden Fehler, da wird doch z. B. mal kurzerhand aus einer Richterin des Adeptus Arbites eine Adeptus Astartes. Es gibt noch einiges mehr, ist aber einer genaueren Beschreibung nicht würdig. Was mir nicht ganz so gut gefiel, waren die etwas fehl am Platz wirkenden "Sprünge" in der Erzählung. Es gab zwischendrin ca. bis zur Mitte immer malwieder kleine Kapitel in denen die Zeit direkt nach der Ankunft des Protagnoisten aus Macragge näher beleutet wurde. Ich glaube McNeill wollte damit Spannung aufbauen, aber das gelang ihm meiner Meinung nach nicht:


    Ein weiterer Kritikpunkt (wenn auch nur ein ganz leiser) ist die Darstellung der Imperialen Befehlshaber. Malwieder taugt die Führungsschicht nichts, und der am Anfang unterschätze brave Soldat darf es rausreißen. Das ist ja ein altbekannter Punkt den besonders Arek gerne anspricht, und er hat durchaus recht. ich frage mich manchmal wirklich was das soll, zu qualität des Romans trägt es auf jeden Fall nicht bei.




    Fazit:
    Wie man unschwer erkennen kann überwiegen für mich deutlich die positiven Aspekte dieses Romans. Ich kann ihn nur allen 40k Fans empfehlen, allein wegen den Tau, ein Volk das bisher ziemlich wenig Erwähnung fand. Endlich ist es mal nicht das schnöde Chaos was am Ende immer hinter allem Unbill steckt (Achtung Übertreibung!) , oder die schnöden Orks die zu Millionen in den Mehdrescher hineingeraten der sich Imperiale Streitkräfte nennt. Aber auch die Kleinigkeiten reißen es echt raus, und Uriel Ventris ist einfach ein verdammt netter Charakter, und man merkt das die letzten 4 Romane nicht Spurlos an ihm vorüber gegangen sind. Für diese Space Marine Action vergebe ich 7,5/10 Boltpatronen!
    Klare Kaufempfehlung für alle 40k Fans.

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

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    - Raven Guard saying

    6 Mal editiert, zuletzt von Nimor ()

  • Wunderbare Rezension: ließt sich geschmeidig, spoilert nicht zu sehr und gibt einen tollen Überblick über die Stärken und Schwächen des Werkes. Velleicht sollte ich doch langsam mal die Ultramarines-Reihe anfangen. Auf jeden Fall Danke für die Arbeit. :thumbsup:


    Was mir an diesem Roman als äußerst positiv aufgefallen ist, sind die Gegner denen Ventris diesmal stellen muss, die Tau. Ich habe bisher noch keinen Warhammer Roman gelesen in dem diese Rasse näher zur Geltung kam.


    Der erste(?) volle Ciaphas Cain-Roman behandelt ebenfalls die Tau und zeigt ihre Zersetzungstechniken und EInflüsse in der Bevölkerung des Feindes. Auch bei Fear the Alien gibt es eine Kurzgeschichte mit den Tau. Aber insgesamt fast dein Fazit die Feindverteilung sehr gut zusammen (und lässt mich breiter grinsen je weiter ich lese) :D


    Da hat der gute Archaon ja in letzter Zeit richtig viel zu tun in diesem Bereich^^

  • Wunderbare Rezension: ließt sich geschmeidig, spoilert nicht zu sehr und gibt einen tollen Überblick über die Stärken und Schwächen des Werkes. Velleicht sollte ich doch langsam mal die Ultramarines-Reihe anfangen. Auf jeden Fall Danke für die Arbeit. :thumbsup:


    Vielen Dank für die Blumen Meister Des Scriptoriums ;)


    Der erste(?) volle Ciaphas Cain-Roman behandelt ebenfalls die Tau und zeigt ihre Zersetzungstechniken und EInflüsse in der Bevölkerung des Feindes.


    Hört sich nett an, muss ich mir mal zu Gemüte führen.

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

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    - Raven Guard saying

  • Schöne Rezension. Du sprichst mir damit wirklich aus der Seele.
    Gerade einen Roman über beide Völker zu lesen, die ich spiele, hat mir wirklich Spaß gemacht.


    Meine Kritikpunkte sind auch nicht sehr groß, aber als störend empfand ich sie schon:
    Die Taufahrzeuge wurden ein wenig sehr labil und schwach dargestellt. So gab es mehrere Kapitel in denen mal eben dutzende Hammerhaie von den Imps gesprengt wurden,
    anderseits aber kaum nennenswerte Erfolge der Taupanzer beschrieben wurden. Wenn überhaupt dann tat sich hier nur die Raketentechnik hervor.


    Von solchen kleineren Dingen, abgesehen fand ich den Roman allerdings sehr lesenwert und wie schon von Nimor erwähnt Welten besser als den Vorgänger.

    "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it" - George Santayana