Control 2 - Terror über Tangris (Spielthread)

  • EINFÜHRUNG: DER SCHATTEN ERWACHT!


    Mhallisyx wich von seinem Opfer zurück. Er hatte wahrlich genug Zeit verloren... Er hatte dem Drang, die junge Frau zu zerstückeln nicht widerstehen können, zumal sein eigentliches Ziel für seine Folterkünste Tabu war... zumindest größtenteils. Nachdem sein Schiff, getarnt als Pilgerschiff der Affen, unbemerkt an der Kalten Steinwüste des siebten Planeten vorbeigerast war hatte er sich in einer kleinen Kapsel auf die Oberfläche von Tangris VI schießen lassen. Er musste sie alle haben! Von außen nach innen würde er sich der Reihe nach die höchstgestellten Affen aller drei Planeten holen und seinem Vater bringen. Ein solches Geschenk musste er akzeptieren! Aber vorher – er sah auf die Blutige Masse am Boden – lässt sich noch ein bisschen Spielen... vielleicht bekam er ja irgendwie heraus, wo sich der Oberaffe versteckt....


    Lythia sog die verpestete Luft von Tangris IV tief in die Lungen. Der Gouvanör Tichmund hatte sie persönlich zu sich Gerufen. Ein Mörder ging in der Stadt um – nicht, dass das alleine etwas Besonderes oder beunruhigendes wäre – aber es handelte sich wohl um einen sehr... speziellen Mörder.
    Der Mann oder die Frau hatte sich mit unmenschlicher Geschwindigkeit durch die am Schrein stationierten Soldaten gearbeitet. Kam verschwindet einer aus dem Blickfeld der anderen ist er tot. Für Lythia genau das Richtige! Sie liebt die Jagd, doch während sie den Tunnel zum Schrein C4 hinunterläuft wird sie doch etwas nachdenklich... niemand hatte gesagt, dass sie einen Menschen jagte.


    Der_Grot_im_Stampfa


    Der Fleischsack kam am Bauch eines Truppentransporters in die Atmosphäre von Tangris IV, oder die Reste davon. Irgendwo über den Weiten der Stadt fiel er zu Boden und spie zwei abscheuliche Gestalten aus:


    Raus. Raus aus der warmen Hülle lebenden Fleisches und rein, rein in den Bau der Beute! Hunger. Wissen. HUNGER!
    Der andere daneben, raus aus dem Fleisch! Geruch! Gift, Rauch, Feuer... und Beute! Runter, immer runter! Zusammen, immer weg vom Licht. Licht ist Tod.
    Richen, den Weg riechen, die Beute riechen!
    Da! Hunger! Der Andere nimmt den zweiten. Sprung.
    Blut, frisches, warmes Blut im Maul! Reißen, hacken, Blut!
    Kraft! Kraft in den Adern! Der Rest auf dem Weg! Muss kommen! Nicht aufhalten!
    Wieder sie! Wie sie leben, wie sie sterben, muss wissen, muss fressen!
    Kalt, Kälte!
    Wie können sie hier leben?


    Die beiden Gestalten verschwanden in der Finsternis...


    Keenean ist ein Dreckskerl! Der Soziale Abschaum des gesamten Regiments! Ein zynisches, Sakastisches Arschloch – aber genauso fähig wie unausstehlich. Das sollte etwas heißen. James saß auf dem Sockel der Statue des heiligen Imperators und aß seine Suppe. Eine ekelhafte Brühe, mehr Pisse als irgendetwas sonst – und er aß allein! Wie immer. Keenean wäre schon längst von seinem kommissar oder seinen kammeraden erschossen worden, würde nicht über die Hälfte von ihnen ihm sein Leben verdanken. Eine Gestalt kam auf ihn zu. Er machte sich nicht die Mühe, sich Namen zu merken, es waren sowiso immer andere. „Hey, Keen, komm mit, du musst dir etwas ansehen!“ „Schon wieder so ein Milchbrötchen beim pissen zerrissen?“ grinste Keenean. Der andere Soldat sah ihn nur Finster an, ging dann aber weiter. Keenean folgte ihm, sein Gewehr und sein „Essen“ in den händen. „Scheiß Essen, was?“ wieder keine Antwort... warum auch?
    Sie gelangten in eine Straße etwas abseits, in der acht Soldaten auf sie warteten. Sie standen in einem fünf Meter durchmessenden Kreis um einem matschigen Haufen Mensch herum. Der Soldat ging in die Knie. „Was sagst du dazu?“ James zuckte die Achseln und nippte an seiner Suppe. „Mehr für mich, was?“ Der Soldat fuhr herum. „Kannst du deinen Zynismus nicht einmal abstellen, da liegt ein Toter verdammt!“ „Wie ungewöhnlich.“ Keenean verrollte die Augen und ging in die Hocke, um sich die Fußspuren anzusehen, sie waren eindeutig nicht menschlich. „Muss aber ein gewaltig hässlicher Bastard gewesen sein, fast wie du.“ Damit erhob er sich und schlurfte zu seinem Sockel zurück...


    Saphias schlug auf den am Boden liegenden Mann ein. Es war einer der Planetaren Arbites, dem Adeptus, dem er selbst angehörte weit untergeordnet. Der Mann hatte einen Schwarzmarkthändler entdeckt, den er für einen kleinen Teil seines Gewinns gedeckt hatte. Eine schndtat für einen Arbites, den er jetzt, wo Kain davon erfahren hatte mit dem Leben bezahlen würde.
    Voller Abscheu trat Kain dem Mann mit dem Stiefelabsatz in den Mund. „Du hast die heiligen Gesetze des Imperators missachtet!“ Er trat noch einmal zu. Dieses Mal zerquetschte der schwere Stiefel das linke Auge. „Du bist nicht besser als die Ketzer!“ Der mann hatte die Fähigkeit zu sprechen längst verloren, und auch keine Energie mehr um sich zu wehren. Dann meldete sich sein Kom. „Saphias, schnapp dir ein paar Männer! Unten in der sechsunddreißigsten Tiefe gibt es Ärger, irgend so ein Ketzer Kult oder sowas!“ „Verstanden, Sir!“ Kain zog die Pistole und richtete sie auf den kopf des Mannes. „ich muss los, dein Glück!“ dann drückte er ab und marschierte zum Quartier zurück. Ketzerabschaum war wichtiger!


    Dras Anaris flog auf seinem Kreuzer „Erzürnte Sonne“ an Tangris VII vorbei. Das System der menschen interessierte ihn nicht, aber er verfolgte einen alten Feind. Außerdem gab es einige... Gerüchte. Irgend etwas ging hier vor.... Hoch über Tangris VI stießen sie auf ein menschliches Schiff, einen Transporter, der völlig reglos und untypisch über dem Planeten hing. „Was sollen wir tun?“


    Tief unter der Oberfläche von Tangris III, in der 36. Tiefe saßen zwölf gestalten in roten Kutten im Kreis um eine gespenstische lila Lichtkugel und sangen in einer abscheulichen, uralten Sprache.
    Der Gesang schwoll an, mit ihr die Lichtkugel bis sie schließlich zerbast und mit einer donnernden Schockwelle, die jeden einzelnen Mann tötete in begleitung eines unmenschlichen Schreis eine Gestalt ins Materium hineinschleuderte. Als die letzten Energieblitze in die Wände gefahren waren richtete sich Vergil auf. Ohne zu zögern schritt er Richtung Ausgang. Seine Verbindung zum Warp war schwach, so schwach dass er wenig mehr vermochte, als sich in der materiellen Welt zu verankern. Der Grund dafür befand sich irgendwo im Orbit um den sechsten Planeten, auch wenn Vergil die Quelle nicht genau identifizieren konnte. Mit einem alles durchdringenden Brüllen rannte der Dämonenprinz los: „MÄCHTE DES CHAOS, VERNEIGT EUCH VOR MIR!!!“


    Katarina war verdammt nervös! Sie wurde nach Tangris IV beordert, um „eventuelle moralische Probleme“ aus dem Weg zu räumen. Jetzt sah sie sich bei ihrem ersten Kommando einer Flut von Problemen entgegengestellt. Doch trotz allem war ihr klar, wohin sie sich zu wenden hatte. Am meißten litt die Moral der Soldaten aufgrund der merkwürdigen Vorgänge an C4. Sie musste dort hinunter. Wenn sie nicht auf „Karmesinrot“ treffen würde, dann doch wenigstens auf die dort stationierten soldaten. Auf ihren Befehl hin brachte sie das Einsatzshuttle schnell und sicher auf den Platz. Die Aufmerksamkeit, die sie bei der Landung erregte war sie gewohnt. Doch von welcher dieser vielen Stimmen bekam sie jetzt ihre Informationen? Da fiel ihr ein Soldat auf, den ihre Ankunft überhapt nicht zu interessieren schien, ein einsamer Mann, der auf dem Sockel einer Statue saß und seine Suppe trank... die stille Art gefiel ihr, er war ganz bestimmt sympathisch!


    Karl Wilhelm Eisenhauer, Hauptmann des ersten Regiments Gloria IV wurde mit seiner Kompanie zur Unterstützung der Arbites des Systems geschickt. Nun steht er im Hauptquartier der Adepten und verschafft sich einen Überblick: Mehere Aufstände von Ketzerkulten auf Tarsis III und IV. Dazu diese Mordserie und die Bedrängnis der Soldaten an C4... wo wurde er am meißten gebraucht?


    Krachend brach die Landungskapsel durch den Asphalt von Tangris III. Heraus stieg ein gewaltiger Space Marine in dunkelgründer und mit Tüchern behangener Rüstung. Auridon sah sich um. Auf dieser Welt hatte er dämonische Aktivitäten gespürt, Aktivitäten die es zu unterbinden galt... Wo sollte er anfangen zu suchen?


    In ihrem kleinen Brocken rasten die Orks auf den nächstbesten Planeten zu, in wilder Vorfreude achteten die Bestien nicht auf ihren Kurs. Es war nicht weiter verwunderlich, dass sie weit von selbigem abkamen und schließlich im schwarzen Ozean der Fabrikwelt einschlugen. Genauer gesagt, auf einer gigantischen Bohrinsel, die unweit der Küste aus dem Wasser ragte. Die fünf Orks befreiten sich aus ihrem „Raumschiff“ und gingen auf die Besatzung los. Hier würde sich wat zu mosche'n findän lassän!!!

  • RUNDE I: STAHL TRIFFT STAHL


    Carlo ging nach draußen um sich zu erleichtern. Die eiskalten Gossen dieses verdammten Reaktorviertels waren schon verdreckt genug. Er konnte immernoch nicht fassen, dass seine Truppe alleine „zum Schutze der Diener seiner Heiligkeit auf Terra“ zurückgelassen worden waren. Sie würden vor Langeweile auf dieser ereignislosen Dreckschicht ersticken. Die immer enger werdenden Seitenstraßen führten ihn in immer verwinkeltere, dunklere und abgelegene Gebiete bis er überzeugt war, nicht mehr beobachtet zu werden. Er war nicht der Einzige, der zu diesem Schluss gelangt war. Etwas eisblaues blitzte am Rande seines Gesichtsfeldes auf und ein kaum merkliches Sirren ging durch die Luft. Dann fielen Carlos Hände zu Boden, sein Körper sackte gegen die Wand. „Guten Abend!“ der Akzent war schrecklich, aber nichts im Vergleich zu der Gestalt, die ihm gegenüber stand. Mhallisyx trat an ihn heran. „Wollen wir uns nicht etwas unterhalten?“ Carlo riss die Augen auf, sagte aber nichts. Die Schmerzen waren zu einem kleinen, unbedeutendem Gedanken verkommen, hinweggespült von Entsetzen und Adrenalin. „Du bist aber gar nicht gesprächig, aber ich sorge schon dafür, dass du den Mund auf bekommst.“ Damit traf eine eiserne Faust den mund des Menschen, dann noch eine und noch eine bis sich sämtliche Zähne von ihrem angestammten Platz verabschiedet hatten. „Wer verteidigt diese Welt? Und wo ist ihr Herr?“ Mhallisyx rechnete nicht mit einer Antwort. Er konnte die Informationen aus den Erinnerungen des Menschen heraussuchen, aber das war mühsam und nicht halb so spaßig wie diese Methode... da konnte man sich ruhig etwas Zeit lassen...
    Der Mensch war nun an der Wand herunter gerutscht, sagte aber immernoch nichts, schrie nicht einmal. „Du bekommst die Lippen ja nicht auseinander, warte... ich helfe dir!“ Damit zog er eine gebogene Klinge und schnitt dem entsetzten und nun wild aber wirkungslos zappelden Menschen genüsslich die Lippen ab. Dann Schälte er die Wangen von den Knochen, sodass sich an Stelle des Mundes nur noch ein ewiges, blutiges Totenkopfgrinsen befand. Der Mensch versuchte zu schreien, doch Blut lief ihm in den mund. „Nun, erzähle mir doch einfach, wonach ich dich gefragt habe, dann verspreche ich auch, die Sache etwas abzukürzen, was natürlich selbstverständlich nicht heißt, dass es weniger weh tut!“ bei diesen Worten stahl sich ein freudiges Grinsen auf Mhallisyx' Lippen und ein Wahnsinnsfunken trat in seine Augen. „Ibubbpf weinpf wehrghmanpff!“ blubberte der Soldat. „Wie bitte?“ „Ich bin ein Ehrenmann des...“ keuchte der Mensch, dann hustete er. „Ein Mann?“ fragte der Dark Eldar. „Das können wir ändern!“ damit rammte er dem Mann das Messer zwischen die Beine und zog es in einer unmenschlich starken Kreisbewegung aufwärts. Die Augen des Soldaten weiteten sich, doch er brachte keinen Ton heraus. Dann stand der Xenos lächelnd auf und zog seinen Peiniger. Diese spezielle Peitsche war mit Energien durchdrungen und mit mikroskopischen Widerhaken und Injektoren besetzt. Diese Waffe richtete vergleichsweise wenig Schaden am Körper an. Sie war dazu konzepiert, möglichst wenig Schaden bei möglichst großen Schmerzen anzurichten. Erfahrungsgemäß dauerte die „Behandlung“ mit einem Peiniger lange, da die Injektoren dafür sorgten, dass das Opfer bis zuletzt bei Bewusstsein blieb. So war es auch dieses Mal. Erst anderthalb Stunden nach der Begegnung erlosch Carlos Bewusstsein vollkommen, sein Körper nicht mehr als ein mit Fleischfetzen verhangenes Skelett. Zufrieden zog sich Mhallisyx in die Tiefen der unteren Ebenen zurück, er hatte einiges erfahren. Fast die gesamte PVS war abgezogen worden, zu einer Heerschau nach Tangris IV. Ein Trupp Soldaten pro Bezirk, plus ein Paar Leibwächter des Gouverneurs und eine Notbesetzung der Luftwaffe. Nicht gerade eine solide Verteidigung. Während Mhallisyx sich hämisch fragte, welcher Trottel hier wohl das Kommando hatte machte er sich unterirdisch auf den Weg zum Palast... Das würde ein langer Weg werden.


    In einer kleinen Seitenstraße unweit von C4 kniete sich Lythia plötzlich auf den Boden. Man konnte nicht erkennen, was genau sie tat, aber dafür sah das Ergebnis um so mehr. Die Kopfgeldjägerin betrat C4. Der Platz war voller Soldaten, die allesamt nun... verstimmt wirkten. Am fuße der zentralen Statue erblickte sie eine Sorroritas, die sich mit einem vor ihr sitzenden Soldaten unterhielt und ging auf die beiden zu.


    Katarina befahl ihren Schwestern, eine Landezone zu sichern, danns chritt sie, die sich teilende Menge ignorierend auf den ruhigen Soldaten zu, der ihr aufgefallen war. Zwei Schritte vor ihm blieb sie stehen. Er machte keine Anstalten sich zu erheben. „Celestia Prioris Katarina Sho.“ stellte sie sich vor. „Wie ist die Lage?“
    Keenean hob den Blick und sah ihr in die Augen. „James Keenean, wie die Lage ist?“ die Schwester vor ihm hob nur die Augenbraue, das genügte ihm als Antwort. „Ganz einfach, Scheiße! Das Essen ist schlecht, die Moral ist im Keller, wir vermodern hier in diesem Drecksloch und keiner unter den Vorgesetzten, der genug auf'em Kasten hätte um auch nur einen sinnvollen Befehl zu geben, dazu noch diese zwei hässlichen Mistviehcher die meine Truppe niedermetzeln... nicht dass es ein Verlust wäre.“ Katarina sah mit ausdrucksloser Mine auf ihn herab, innerlich tobte sie. Was eine unausstehliche Person. „Woher wissen Sie, dass es zwei sind?“ Beide drehten sich zu der Frau um, die nun aus der Menge marschiert kam. „Wer sind Sie denn nun wieder?“ fragte James missmutig... zu viele Frauen!
    „Lythia Faloris, ich bin hier um die „Mistviehcher“ zu jagen, die ihre Männer töten. Woher wissen sie, dass es „Viehcher“ sind?“ James Antwort kam postwendend. „Weil die Fußabdrücke eindeutig nicht menschlich waren.“ beantwortete er die zweite Frage zuerst. „Und, weil die Abdrücke in der eingetrockneten Scheiße, die von Tarus übrig geblieben ist zwei verschieden große Paare waren.“ Lythia zog die Augenbraue hoch. Dann wandte sich Katarina an sie. „Dies ist nun eine Aufgabe des Sororitas! Gehen Sie nach hause, Kopfgeldjägerin!“ Lythia zog ein Stück Papier aus der Tasche und reichte es Katarina. „Das kann ich nicht, der Befehl kommt vom Gouverneur persönlich! Aber, da wir an der selben Sache arbeiten schlage ich vor, wir tun uns zusammen.“ „Scheiße nochmal, ja!“ Die beiden Frauen drehten sich zu Keenean um. „Es wird verdammt nochmal Zeit, dass hier jemand etwas macht! Ich komm mit!“ Katarina widersprach als Erste: „Nun, dafür bräuchten sie die Erlaubnis ihres Vorgesetzten!“ „Die hat er!“ Major Danny Lohner, der Kompanieführer trat auf sie zu. „Ich weiß, was Sie sagen wollen, aber Keenean ist ein ganz umgänglicher Bursche wenn man sich erst einmal an ihn gewöhnt hat. Und er ist unser bester Mann, einer der wenigen Gründe, warum ihm noch keiner seiner Kammaraden die Kehle durchgeschnitten hat, was?“ Er sah Keenean an. „Im ernst, nehmt ihn mit, dann sind die männer ihn erstmal los und man kann wirklich gut mit ihm klar kommen... Auch wenn ich und Van Leuveen, mit der er zuweilen die Nacht verbringt die einzigen, die so denken... fragen sie mich nicht, warum.“ „Katarina!“ Die Sororitas fuhr herum, eine ihrer Schwestern kam blutbefleckt auf sie zu. „Was bei Terra?“ „Sie, die Schwestern, sie waren auf Patroulie und -“ „Nunja, Mistviehcher 1, Kirche 0!“ murmelte Keenean.


    Neues Ziel, neue Beute!
    Aus den Synapsen der letzten Opfer ahtten sie Erinnerungen geborgen, aus den Erinnerungen waren Ziele geworden – ein Ziel! Dieses Exemplar kam ihnen auf die Fährte, Gefahr! Gefahr für sie, Gefahr für den Schwarm!“ Es würde einfach werden, Beute zu fangen die so abgesondert von seiner Rotte existierte. Die beiden Gestalten huschten durch die Schatten auf C4 zu.
    Geruch, Duft. Fleisch! Zartes Fleisch! Die Schatten teilten sich gerade noch rechtzeitig als eine Rotte von vier Zweibeinerweibchen die Straße entlang marschierte. Sie sahen sich um, wachsam. Die Schatten huschten heran,
    Stille, Leise, Beute!
    Der eine Verstand, der sie nach vorne trieb koordinierte ihre Aktionen. Der erste Schatten sprang aus dem Gebäude heraus, schnappte sich eines der Beutetiere und brach ihm das Knick, während er es in den Schatten der gegenüberliegenden Straßenseite zerrte. Der gesamte Vorgang hatte keine zwei Sekunden gedauert. Zur selben zeit führte die zweite Kreatur das selbe Manöver in umgekehrter Richtung mit dem letzten Weibchen der Gruppe aus. Die beiden verbliebenen waren verwirrt, wussten nicht wohin zu schauen... gut! Schnell, aber beherrscht zogen sich die Zweibeinerinnen zurück, die Waffen in den Greiforganen. Schattenpirscher sprang ein weiteres mal und erwischte die vordere der Beiden, doch dieses Mal waren sie vorbereitet. Die hintere warf sich zu Boden, so dass Schattenwanderer über sie hinweg flog, dann sprang sie auf und rannte los. Auf dem Weg ließ sie eine der Feuerkugeln fallen, die die Zweibeiner so gerne benutzten. Beide Schatten sprangen in Deckung als die Tödlichen Splitter die Straße entlanggeschossen wurden. Dann zogen sie sich mit ihrer Beute in die leeren Höhlen der Zweibeiner zurück. Zu riskant, das letzte zu verfolgen. Sie hatten ohnehin zwei ganz spezielle Ziele, Das Alphaweibchen und der Einzelgänger mussten ausgeschaltet werden. Das große Bewusstsein jagte den Befehl durch ihre Synapsen... sie mussten sich beeilen, die Geschwister waren bald hier.


    Drei Trupps waren aufmarschiert um die überlebenden der Bohrinsel vor der Küste des vierten Kontinents von Tangris VI zu empfangen, 30 Mann ehrengarde standen am Hafen als das einsame Rettungsboot einlief. Was passiert war wusste niemand. Sie hatten einen automatischen Notruf empfangen, klar war auch das irgendetwas die Bohrinsel getroffen hatte. Aber nachdem die Planetare Kommunikation zusammengebrochen war und ein Großteil der Orbitalverteidigung nach Tangris IV abgezogen worden war hatte die PVS kaum noch Mittel zur Verfügung. Das Boot, ein Flacher Transporter mit gepanzertem Rumpf, kam mit vollem Schub auf den Hafen zu. Unruhe machte sich unter den Anwesenden breit. Die Formation löste sich auf und die Soldaten, lediglich von ihren Sergeanten geführt, drängten zum Peer. Viel zu spät bemerkten sie, was vor sich ging. Die Menge stob auseinander als sich der gepanzerte Bug mit voller Kraft in den Steg bohrte. Das Schott öffnete sich unter lautem Getöse und spuckte einen kleinen Haufen grüner Gestalten aus, die sich begleitet von einem vielstimmigen „WAAAGH!!!“ auf die Hals über Kopf fliehenden Soldaten stürzten. Die verschwindend geringe Gegenwehr machte es dem kleinen Orktrupp einfach sich vom Hafen in die Schmiedewelt durchzuschlagen und auf Plündertour zu gehen...


    Saphias Kain stürmte in die Zentrale des Hauptquartiers, direkt in die Arme eines würdevoll blickenden Eisenhauer in die Arme. „Nicht so schnell, mein Sohn!“ Kain blieb abrupt stehen. Wilhelm hatte seine Maske abgenommen und fixierte den Arbites mit seinem eisblauen Blick. „Ich mag sie!“ stellte er nüchtern fest. Saphias war verwirrt... „Und... sie sind?“ „Karl Wilhelm Eisenhauer! Ich wurde zu Ihrer Unterstützung ins Tangrissystem gesandt. Bedauerlicherweise gibt es Aktivitäten auf der Makropole, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Allerdings werde ich meine eigentlichen Pflichten nicht vernachlässigen... Ich habe schon so einiges über Sie gehört, Kain. Ich mag ihre kompromisslose Ader... ein wahrer Sohn des imperators, ja wahrlich! Ich möchte, dass Sie mich über die Ereignisse hier auf dem neusten Stand halten.“ „ÄÄÄhmm... Danke Sir!“ Eisenhauer nickte und eilte zu seiner Fähre. Seine Männer warteten bereits auf ihren Plätzen. Unter ohrenbetäubendem Donner startete die Fähre in Richtung Tangris IV, der Hauptwelt des Systems. Kurz nach dem Start meldete sich Eisenhauer noch einmal zu Wort. Im Hintergrund lief Wagners uralte Komposition „Ritt der Walküre“. „Vergessen Sie nicht, mich am Laufenden zu halten, Saphias!“
    Kain bestätigte kurz, dann wollte er keine weitere Zeit verlieren. Er rief einen Trupp zusammen, fünf Mann mit Sturmschilden, fünf mit Granatwerfern, und machte sich auf den Weg in die 36. Tiefe, auf die Spur des abscheulichen Ketzerkultes.


    Vergil war hungrig. Er brauchte Kraft, die Kraft der Menschlichen Emotionen, die Kraft ihrer Seelen. Die Geburt in die Realität hatte ihn einiges an Kraft gekostet. So machte sich der gewaltige Fürst des Chaos auf den Weg nach oben, stehts nach Oben, zu den glühenden Flammen menschlicher Emotionen. Auf dem Weg nach oben dachte er nach... Die vier Fürsten. Khorne, der Gott des Krieges, der Blutgott. So alt wie das Leben selbst und nur dürstend nach Blut, Krieg und Hass. Dann Tzzentch, der Wandler, der Architekt des Schicksals. Er war das Chaos selbst, die Allmacht des Wandels. Väterchen Nurg-Leth oder Nurgle wie ihn die Sterblichen nennen. Gott der Seuche, des Verfalls, der Krankheit. Der Freundlichste der Vier. Und zuletzt der jüngste, der Dunkle Prinz Slaanesh, Gott von Lust, Verführung und Verlockung. Er dachte nach über die Schönheit des ungeteilten Chaos, dem er selbst Diente. Er war Diener aller Vier, und zugleich von keinem. Und er musste den Göttern gefallen! Das war alles was zählte. Ein rasch näher kommender Strom von menschlichen Empfindungen riss ihn aus seinen Gedanken. Ungewissheit und entschlossenheit. Sie waren hinter ihm her, auch wenn sie es noch nicht wussten. Vergil stürmte um die nächste Ecke und fand sich Auge in Auge mit elf sterblichen wieder. Gut.


    „Wurden wir entdeckt?“ Anaris stellte die erste und offensichtlichste Frage. „Ich denke nicht.“ Antwortete ein Besatzungsmitglied. „Aber.... ich weiß nicht, etwas ist komisch an diesem Schiff.“ Er hatte Recht. Die Chem-Pan-Sey hatten ihre Flotte zum vierten Planeten zurückgezogen. Dieses eine Schiff hing im Orbit um Tangris sechs als wartete es auf jemanden. „Wir wurden nicht entdeckt?“ „Nein.“ „Dann bring uns ein Stück näher heran, damit wir herausfinden was das ist... sind Lebenszeichen an Bord?“ „Ich kann das Schiff nicht Scannen.“ Auch das war ungewöhnlich. „Gut dann ...-“ „Audiron, Energiesignaturen auf der Hülle der Chem-Pan-Sey!“ „Strahlenschil-“ brüllte Audiron, doch er war zu langsam. Ein roter Lanzenstrahl wurde von dem Transporter abgefeuert. Eine Waffe, die nicht dort sein sollte. Eine Waffe, die die Menschen in dieser Form gar nicht besaßen. Der Strah traf ihr heck von unten. „halbe Kraft auf den Antrieben, Schilde Stabil!“
    Doch Dras Audiron hatte nur Augen für den Transporter, der nun keiner mehr war. Blaue Energiewellen liefen über das Schiff und im nächsten Moment sahen sie sich Auge in Auge mit einem Kreuzer der verhassten Dark Eldar. Jene, die einst unsere Brüder waren.


    Audiron gurtete sich los und erhob sich aus der halb sitzenden Position. Mit langsamen, fast rituellen Bewegungen nahm er seinen goldenen Sturmbolter und halfterte die uralte Waffe. Danach setzte er sich den Helm auf den kopf und versiegelte ihn. Als letztes nahm er Psistab und Bibel an sich. Dann fiel die Klappe vor ihm zu Boden. Sturmfalke schritt heraus und sah sich um. Er hatte einen Krater in eine Kreuzung geschlagen. Der Scriptor dankte dem Imperator dafür, dass er kein Gebäude getroffen hatte, dann machte er sich auf den Weg zur Kirche, deren gewaltiger Turm aus weiter Ferne zu sehen war. Es gab starke Interferenzen im Warp, und nur an einem solch heiligen Ort konnten sie ausgeräumt werden. Auf dem Weg traf er niemanden. Die gesamte Stadt schien ausgestorben, lerr und tot wie nach einem Angriff...
    Als er sein Ziel erreicht hatte kniete er vor der Statue des Imperators nieder. Das gewaltige goldene Konstrukt stand ganz hinten im Kirchenschiff, aufgebaut als Hochaltar. Nicht einmal hier war ein Missionar zu sehen. Das Gebäude stand leer. In seiner Knieenden Position verließ der Psioniker seinen Körper und zog auf der Suche nach der Quelle der Verderbnis immer weitere Kreise. Knapp unter der Oberfläche der Welt lokalisierte er einen schrecklichen Fund. Ein Tor zum Warp selbst. Ein Prinz des Chaos stand dort, ihm gegenüber elf andere Signaturen. Mehr konnte Audiron nicht erkennen... es gab Interferenzen, andere interferenzen.

  • BONUSRUNDE: DER ZEUGE DER EWIGKEIT


    Mhallysix hatte einen wahrhaft teuflichen Plan ersonnen! Aber zuerst musste er zum Palast des Gouverneurs gelangen. Den Weg dorthin zeigten ihm die Erinnerungen des Soldaten Carlos Reach. Der Dark Eldar lächelte selig, als er an die Zeit dachte, in der er sich mit dem mann beschäftigt hatte. Nun musste er sich zurückhalten. Er dufte nicht weiter auffallen, nicht so nah am Ziel. Die Erinnerungen des Soldaten verrieten ihm, dass der Großteil der PVS abgezogen worden war, was den geringen Widerstand erklärte dem er sich widersetzen musste. Lediglich im Palastbezirk, bei einer Fabrikwelt entsprechend klein, wimmelte es nur von Wachen. Doch auch sie waren gelangweilt und sie waren Menschen. Es war Mhallysix ein Leichtes, sie zu teuchen und durch einen Versorgungseingang in den Palast zu gelangen. Er nutzte seinen Klonfeldgenerator, um das Abbild eines der lobotomisierten Menschendiener um sich zu legen. Es verdeckte seine Gestalt und in dieser Verkleidung würde sich niemand für ihn interessieren. Derart getarnt bahnte sich der Alien einen Weg in die Gemächer seines Ziels. An der Tür, hinter der sich Gouverneur Sniglow aufhielt blieb er stehen und lauschte, es war ohnehin keine Seele in Sicht. „... PVS zusammenführen. Die Aktivitäten auf der dritten Welt können vernachlässigt werden. Sie werden ihre gesamten Truppen nach Tangris IV beordern, Sniglow! Haben sie mich verstanden?“ „Aber, Lord Tichmund wir haben nicht die Mittel...“ „Die Krieger kommen zu mir, oder ich versage Ihnen jegliche Unterstützung, Sniglow! Das Gespräch ist beendet!“ Damit riss die Verbindung ab. Das einzige Geräusch hinter der Tür war ein Seuftzer von Sniglow... das Gespräch war offensichtlich vertraulich gewesen. Umso besser! Mhallysix trat ei und schloss die Tür hinter sich. „Ah.“ machte Sniglow. „Ein Wasser, genau richtig.“ Mhallysix deaktivierte den Generator. „Ja, genau richtig.“ Damit rammte er dem völlig verwirrten Mann seine Sonde in den Nacken. Sniglow brach zusammen, sein Geist starb und verblasste. Bald schon würde er sich wieder erholt haben – als Marionette. Mhallysix lachte. Das war ja fast schon zu einfach. Der Dark Eldar ging zum Cognitator, der noch vom Gouverneur freigeschaltet war und brachte die Eakuierung von Tangris VI in Gang.


    Lythia stand neben James Keenean auf dem Versammlungsplatz C4 und beriet sich mit Major Danny Lohner über die drohende Xenosgefahr als ein Donnernder Ton über den Platz fegte. Auf dem Podest der Statue hatte sich ein Trupp Imperiale Soldaten aufgebaut. Zwei von ihnen trugen Funkgeräte und tragbare Audiokoffer. Ein Bannerträger hielt Stolz eine gewaltige Fahne eines ihr unbekannten Regiments in die Höhe. Die vierte Gestalt hatte sich an einem kleinen Pult aufgebaut, dass ebenfalls auf den Sockel getragen worden war. Wärend das „Loblied des Kriegs“ leiser gestellt wurde begann die Gestalt zu Sprechen. Die von den Audiokoffern verstärkte Stimme wurde, untermalt von der heroischen musik über den gesamten Platz getragen und dröhnte aus jedem Kom der stationierten Kompanie.
    „Söhne unseres geliebten Gott-Imperators!“ Alleine die ersten Worte flossen wie flüssige Seide über die Trommelfelle der Soldaten. Dieser Mann wusste offensichtlich zu reden. „Mein Name ist Karl Wilhelm Eisenhauer von Gloria IV! Wir sind gekommen, euch in der Stunde der Not beizustehen! Ich weiß ihr habt Angst, ihr habt Hunger und ihr fühlt euch schwach. Doch lasst euch gesagt sein: Diese Welt ist eure Welt, sie ist kostbarer als euer Leben und wir müssen um sie kämpfen, als wäre es die letzte! Ihr seid die Kinder des Imperators, ihr seid das Fundament seines mächtigen Imperiums und BEIM THRON VON TERRA! IHR WERDET NICHT WANKEN!!!“ Vereinzelt erhoben sich Beifallrufe, doch Eisenhauer war noch nicht fertig. „Wir müssen stark sein, gegen die Feinde von innen und außen! Euer System ist in Gefahr, im Würgegriff der Abscheulichkeiten des Warp und der Leere, Wollt ihr sie einfach ihrem Schicksal überlassen? Nein! Ich sage euch, dass ihr es nicht wollt! Ihr werdet nicht wanken! Ihr werdet nicht fallen! Ihr werdet dem Feind KEINEN ZENTIMETER überlassen! Im Namen des Imperators! DIE FEINDE DER MENSCHHEIT WERDEN VOR UNS NICHT BESTEHEN!!!“
    Jubel brandete durch die Reihe der Soldaten, sie hatten neue Kraft geschöpft.
    „Meine Fresse, muss der kerl denn niemals Luft holen?“ Keenean hatte sich eingeschaltet. „Ich meine, der Clown scheint ja nicht mal zu wissen, dass die meißten hier keine Ahnung haben, gegen was sie überhaupt kämpfen...“ „Sehe ich genauso, die Hälfte davon war aus „Des imperialen Infanteristen inspirierende Instruktionen“ entnommen.“ lächelte Lythia. Sie begann, James zu gefallen. Keenean stand auf und wollte zum Podium eilen um sich prsönlich über Eisenhauer lustig zu machen, als er ein Surren von Links hörte. James fuhr herum, es war zu spät. Ein Menschenkopfgroßes, stählernes Gebilde mit einem Bohrer in der Schnautze kam auf seinen kopf zugeschossen. Keenean konnte gerade noch die Arme heben, auch wenn das nichts bringen würde. Dann -
    Von der Seite kam Lythia angeschossen und warf sich auf das Ding, Pflückte es aus der Luft und riss es mit sich zu Boden, sodass es sich schräg in die Erde bohrte. Dann schoss eine Klinge aus ihrem Unterarm und zerschnitt das Ding sauber in der Hälfte. Sie konnte gerade noch aufspringen alss ich die Maschine in einer kleinen Hitzewelle selbst zerstörte. „Was beim Thron war das?“ fragte lohner völlig perplex. „Viel wichtiger ist, warum rettet sie Keenean das Leben? Hat die etwa was gegen uns?“ witzelte ein naher Soldat. Keenean warf ihm einen Blick zu, der einen Kreischer-Killer verjagt hätte und schüttelte den Kopf. „Mehr als tausend Menschen auf dem platz, und wen greift das Ding an? Mich! War ja wieder klar... so eine Imperatorverfluchte Scheiße!“
    James verschwand in der menge um sich „auszurüsten“ wie er sagte. Er suchte sich diverse Granaten zusammen, optimierte sein feliebtes Gewähr, es war wohl der einzige Gegenstand des universums – Menschen eingeschlossen – zu dem er eine emotionale Bindung aufgebaut hatte... und sei sie noch so klein.
    Danach suchte er die Oberistin Sarah Van Leuveen in ihrem Zelt auf, um sich zu verabschieden. „Sarah, ich gehe wohl bald wieder raus... bei den Mistviehchern kann man ja nie wissen. Aber ich verspreche dir, dass -“ „Oh, Keeenean, bitte nicht so eine gezwungen heroische Ansprache, davon hatte ich eben schon genug... mach doch einfach die Zeltplane zu und lass es uns hinter uns bringen, ja?“ Keenean grinste. „Alles was du sagst...“


    Wir müssen sie kriegen, die Zweibeiner können nicht im nest bleiben, nicht ewig! Die beiden liktoren jagten durch die versorgungsschächte unter C4 und schickten ihre Sinne auf Entdeckungsreise. Gestang, gestank von Zweibeinern, Mehr als Tausend... Erschütterungen von Maschinen, nicht die ganz großen, die kleinen, die schnellen. Duft nach Angst, Enttäuschung und Hunger. Sie halten nicht mehr lange durch. Die Schatten jagten weiter, sie brauchten neue Nahrung, doch vorerst würden sie sie hier nicht finden. Sie gingen auf Jagd, schnell, leise und effizient. Dann kehrten sie zurück, die Beute war nahe. Sie hörten und rochen genau, wo sie sich hin bewegte, und sie folgten ihr, kaum zwei Meter entfernt.



    Drans Anaris verließ die Brücke so schnell wie möglich. Er hatte das Kommando an einen erfahreneren kommandanten weitergeleitet und schoss nun mit einer kleinen Truppe von zehn Gardisten mit seinem Serpen nach draußen, um sich zur hauptwelt aufzumachen. Wärend des Fluges sah er zu dem Kampf der beiden Schiffe hinüber. Sein kommandant hatte einen notruf abgesetzt, der andere Eldar vor den Druchii warnen sollte. Nun jagten die beiden Schiffe, die glänzende Schönheit sowie der Krankhafte Dorn rasend umeinander. Keines der Schiffe verfügte über nennenswerten Schutz, sodass sie sich allein auf ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit verlassen mussten, um den Funkelnden Todesboten auszuweichen, die sie einander entgegensandten. Doch mit dem beschädigten Antrieb war Anaris' Schiff dem Folterkreuzer wiet unterlegen, und es dauerte nicht lange, bis die Druchii zu einem Entermanöver ansetzten. So weit kam es nicht. Zwei Lanzenschläge der Eldar trafen und schnitten den Folterkreuzer auseinander. Das schwer angeschlagene Schiff stürtzte, ein Teil nach dem anderen auf Tangris VI, wobei es in der schmutzigen Atmosphäre verglühte. Anaris Hochgefühl legte sich schnell wieder, als von Tangris VII ein weiterer Lanzenschlag heranraste und auch das Eldarschiff auseinanderriss. Voller Entsetzen huschte Dras Anaris Blick zur Todeswelt, von der ein weiteres Druchii Schiff angeflogen kam, ein kleineres diesmal, aber nicht weniger töflich.
    Im Inneren des Schiffes begann Zykrael Astev höllisch zu lachen. Jetzt musste der Haemunculus nur noch abgesetzt werden. Aber wo?
    Anaris raste derweil auf Tangris IV zu.


    Saphias riss die Augen auf, die Warpkreatur war gigantisch! „RÜCKZUUUUUG!!!“ brüllte er. „Gebt alles Männer!“ rpckwärts gehend warfen die Arbites der Kreatur Salvenweise Granaten und Laserstrahlen gegenüber,doch der erwartete Effekt blieb aus. Viele der Granaten flogen einfach durch das Wesen hindurch, andere verwandelten sich zu einfach Steinen und prallten von ihm ab. Die wenigen, die Trafen schienen den Dämon ebensowenig zu interessieren wie die laserstraheln, die er gar nicht zu bemerken schien. Die Kreatur schoss vorwärts und zerrteilte vier Männer mit einem einzigen Klauenhieb. Dabei wurde sie von einer Granate am Kopf getroffen und taumelte zurück. Der Dämon war nicht in unserer Welt, begriff Kain. Aber um anzugreifen muss er zu uns kommen, und dann ist er verwundbar. Kein sehr aufbauender Gedanke. Verzweifelt versuchte Saphias, über das Relais der Arbites Eisenhauer zu erreichen, doch alle Frequenzen waren belegt. „Lauft!“ Schrie Saphias, dann machte er kehrt und floh in den Gang nach oben. Würde überhaut jemand lebend hier herauskommen? Vermutlich nicht.


    Audiron kehrte zum Altar zurück. Er hatte die Kellergewölbe der Kirche erkundet, aber nichts verwendbares gefunden. Nun suchte er nach Leben. Vor dem Altar auf die Knie gesunken sendete er seinen Geist in die Ferne, vielleicht fand er eine Ansammlung von Überlebenden, bestenfalls in einem zentralen Gebäude.


    „Spürst du sie, Sterblicher?“


    Audiron fuhr herum, er hatte den Neuankömmling nicht bemerkt. Hinter ihm, im eingang der Kirche, stand eine hoch gewachsene Gestalt in dunklem Mantel, flankiert von vier weiteren gestalten. Zwei rechts, zwei links. Doch das abstoßendste war, das der gesamte Körper aus Metall zu bestehen schien und die Augen der Kreaturen in krankem Grün leuchteten. Auch die langen, Sensenartigen Waffen, die die Gestalten in händen hielten waren wenig beruhigend. Audiron legte den Bolter an, doch die fünf rührten sich nicht. „Was beim Thron bist du? Und wen soll ich spüren?“
    „Ich bin Lord Asmarath, Sterblicher. Und wir haben ein gemeinsames Interesse. Also nehmt die Waffe runter und ich werde euch alles erklären!“ Audiron dachte nicht einmal daran. „Habt ihr die Bewohner ausgelöscht?“ „Ich schwöre dir, wir haben ihnen kein haar gekrümmt, dazu sind wir nicht gekommen. Sie sind geflohen als ich erwachte. Aber wir hätten ihnen auch nichts getan. Wir haben andere Probleme. Legt die Waffe weg, Mensch!“
    Da die Gestalten nicht näher kamen ließ Audiron den Bolter zumindest ein Stück sinken, hielt ihn aber bereit. An der mittleren Gestalt, die offensichtlich Lord Asmarath war, bewegte sich nicht einmal der Mund. „Seid ihr bereit, mich anzuhören?“ „Sprich!“ rief Audiron zurück, die Situation war ihm zuwider, aber er wollte einen kampf vermeiden, da er sich nicht sicher war, gegen die fünf und ihre eventuelle Verstärkung zu gewinnen. „Nun gut... Die Bewohner dieser Welt sind geflohen, darum findest du niemanden mehr. Ich bin der Necronlord Asmarath, von der Welt, die Ihr Tangris nennt. Wir sind nie Freunde gewesen, aber dieses System ist bedroht und es ist auch unsere heimat. Wir haben ein gleiches Interesse an ihrem Schutz. Ihr braucht uns, Sterblicher. Und wir brauchen euch!“
    „Schutz vor was?“
    Asmarath legte den kopf schräg.
    „Spürst du sie nicht? Sehe, es ist wie ein Schatten im Warp!“

  • RUNDE II: Der Feind meines Feindes...



    Die Evakuierung der Fabrikwelt wurde gerade eingeleitet, als ein Komsignal von Tangris IV in den Gemächern des Gouverneurs einging. Sich selbst hinter einem Vorhang verbergend ließ Mhallysix den Körper der unglücksseeligen Sniglow das Gespräch annehmen. Auf dem Schirm erschien Tichmunds Wutverzerrtes Gesicht. „WIE KÖNNEN SIE ES WAGEN?“ brüllte der Gouverneur des Systems. „Wie können Sie es wagen eine Evakuierung ohne meine Erlaubnis einzuleiten? Ich befehle Ihnen, die Aktion sofort abzubrechen!“ „Nein, das werde ich nicht! Dies ist meine Welt und ich halte es für nötig!“ antwortete Sniglow's Stimme auf geheiß des verborgenen Dark Eldar. „Und warum bitte?“
    „Sie lassen die Truppen auf Tangris IV zusammenziehen, irgendetwas ist im Gange und ich werde meine Leute nicht ans Messer liefern.“
    „Beim Thron, NATÜRLICH ist etwas im Gange, sie Schwachkopf! Und jetzt brechen Sie die Evakuierung ab und schicken die Truppen, mit denen Sie auf Ihrer Welt agieren sofort zu mir nach Tangris IV! Ich entziehe Ihnen hiermit die militärische Gewalt!“
    „Dazu haben Sie kein Recht, Tichmund!“ Der Angesprochene setzte zu einer Antwort an- „Aber Ihr habt natürlich Recht, Gouverneur. Ich werde alle Truppen senden, die ich entbehren kann!“
    „Beim Imperator, das will ich Ihnen auch geraten haben!“
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen. Mhalysix fluchte innerlich, gut wenn sein Plan fehlgeschlagen war, dann konnte er wenigstens etwas Spass haben. Nachdem er vergeblich versucht hatte, sein Schiff zu erreichen rief er alle Fluchtschiffe zurück, änderte Aber die Rputen so ab, dass die menschen an völlig falschen Orten auf den Planeten zurückkehrten. Dann ordnete er den Abzug sämtlicher PVS und Arbites Kräfte nach Tangris IV an. So würde der Planet im Chaos versinken, spätestens wenn irgend ein Bediensteter den toten Gouverneur finden würde. Als letztes entfernte er alle Spuren von der Leiche Sniglows, dann machte er sich auf den Weg zu einem Militärtransporter nach Tangris IV. Trotz allem sehr zufrieden mit der momentanen Lage.


    Keenan schlich sich aus dem Zelt nachdem es dort nichts mehr zu tun gab. Schnell ging er durch das Lager und sammelte alle möglichen Spielzeuge ein, die er mitnehmen wollte. Dann nahm er einen der Schafschützen zur Seite und bat ihn um einen Gefallen. „Sicher?“ fragte der Mann. „Solltet ihr nicht lieber dankbar sein?“ Nachdem Keenan klar gemacht ahtte, wie ernst ihm die Sache war wählte er die zehn besten Männer seines Regiments aus und ging zum Landepunkt der Kampfweiber zurück.
    Eisenhauer marschierte hoch erhobenen Hauptes auf die kleine Gruppe zu, die sich vor ihm versammelt hatte. Eine Sorroritas, eine Kopfgeldjägerin und ein missmutig dreinblickender Leutnant der Imperialen Armee mit zehn Männern hinter sich. „Wer ist der Kerl?“ fragte er den Schreiber, den er auf Jagd nach Informationen geschickt hatte. „Das ist Leutnant James Keenan. Soweit ich weiß ist er ebenso fähig wie unausstehlich!“
    „Und was heißt das?“
    „Allem Anschein nach muss er wohl der fähigste Soldat des ganzen Sektors sein.“ murmelte der Schreiber.
    „Die anderen?“
    „Lythia Falloris, eine Kopfgeldjägerin mit Auftrag direkt von Tichmund selbst, sehr effiziente Methoden. Vorhin konnte ich beobachten, wie sie einem Soldaten mit ganzem Körpereinsatz einen Flammenwerfer... abgerungen hat.“
    „Die Sorroritas?“
    „Katarina Sho, aber mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen.“
    „Gut, still jetzt.“
    Sie hatten die Truppe erreicht.
    „Seid gegrüßt, stolze Söhne des Imperators! Ich bin hier um eure Heimat...“ weiter kam er nicht, da der Mann namens Keenan auf ihn zu trat. „Also erstmal, Eisenklopfer, sind sie falsch informiert! Die wenigsten Soldaten hier sind auf diesem Drecksloch, für das wir sterben sollen zu hause. Und anscheinend hat ihnen die Entfernung zur Sonne das Gehirn weggefrostet, denn von den „Söhnen des Imperators“, den Astartes, ist kein einziger hier. Außerdem sind wir keine Standartidioten, denen sie mit ihren Kriegsgeschichten Angst machen können, Holzklopfer! Sondern wir sind stahlharte Soldaten! Im Gegensatz zu ihnen!“
    Eisenhauer blieb gelassen. „Nach der Beschreibung, die man mir von Ihnen gegeben hat, Keenan, sind sie in der Tat der fähigste Mensch, den man sich vorstellen kann!“
    „Jungs!“ Es war Lythia. „Ich schlage vor, wir machen uns dann mal auf!“
    Nach einigen Diskussionen machten sich schließlich Lythia, James und Eisenhauer gefolgt von Keenans Männern auf den Weg. Auch Eisenhauer hatte Krieger mitnehmen wollen, Keenan hatte ihn jedoch freundlich darauf hingewiesen, dass eine zu große Truppe die Beute verscheuchen würde, und dass er Eisenhauers Affen nicht brauchte. Daraufhin hätte der Glorianer dem Leutnant wohl mit bloßen Händen das Herz heraus gerissen, hätte Lythia ihn nicht sanft daran gehindert. Die Truppe marschierte in die Seitenstraße, zu den Resten von Sho's Trupp. Sie selbst war auf C4 geblieben um ein zweites Team anzuführen wie sie gesagt hatte. Keenan wirkte nun wie ausgewechselt. Er wurde wortkarg und gab wenn, dann nur noch knappe und äußerst Sachliche Sätze von sich. Der gesamte Krieger wirkte gespannt wie eine Stahlfeder und genauso sympathisch. Keenan sagte, dass die Angreifer den Spuren nach in das Hochhaus zu ihrer Linken verschwunden wären. Im Schutz der Truppe begaben sie sich in das Haus. Nun brauchte man nicht James Keenan zu sein, um den Bestien zu folgen. Die eingetrockneten Blutspuren führten sie zu einem klaffenden drei Meter langen Riss im Boden des Erdgeschosses. Keenan und Lythia, die nicht von seiner Seite wich gingen um den Riss herum und ließen sich auf der rechten Seite des Lochs auf ein Knie nieder. Auf der anderen Seite taten es ihnen drei Soldaten gleich. Eisenhauer blieb Links, möglichst viel loch zwischen sich und Keenan.
    „Was nun?“ fragte einer der Männer. Keenan zog eine ungewöhnlich schwere und dicke Sonnenbrille auf und besah sich das Loch. „Ich weiß nich-“ danns chreckte er zurück, als eine meterlange Klaue aus dem Loch und haarscharf an seinem Kopf vorbeischnellte. Doch der Alien hatte nie auf sie gezielt. Die Kralle schlug in de Decke über ihnen ein und brachte sie zum Einsturz, sodass sich ein bis zur Decke reichender Trümmerhaufen zwischen die Menschen ergoss. Eisenhauer rappelte sich auf. Er war von einem zurückspringenden Soldaten umgerissen worden. Um ihn herum standen sechs Soldaten aufrecht, von Keenan und Lythia keine Spur.
    Leutnant und Kopfgeldjägerin waren in einen Seitengang geflohen, bevor die Decke komplett eingestürtzt war. Nun ging es nur noch in eine Richtung weiter, nach unten. Vor ihnen erstreckte sich eine Metalltreppe, hinter ihnen eine verschüttete Tür. Keenan und Lythia sahen sich an. Alleine mit diesen Dingern? Da unten?


    Oben, auf dem Dach des Hochauses landete eine kleine, getarnte Xenosfähre aus dessen Rampe ein Trupp von elf Gestalten, angeführt von Dras Anaris austieg. Schnell scannte der Eldar die Umgebung. Er lächelte. „Genau richtig.“




    Audiron ließ die Waffe sinken und ging auf den Necron zu. Lord Asmarath ließ es geschehen und streckte die Hand aus. Ein alter Brauch der Menschen den er sich gemerkt zu haben schien. „Also, was wollt Ihr tun?“
    „Wir werden die Sterblichen unterstützen, jetzt, da uns der Kontakt gelungen ist. Nur wenige sind bis jetzt erwacht. Bis die Gruftwelt sich auch nur zu einem kleinen teil erhoben hat wird es noch etwas dauern, die Zeit ist knapp, und wenn es etwas gibt, das in unseren Plänen keine Rolle spielt, dann Zeit. Darum werden wir zu Beginn nur beschrenkte Mittel aufbieten können, Mensch.“
    „Hört auf mich so zu nennen! Ich heiße Audiron Sturmfalke!“ unterbrach der Scriptor seinen ungewöhnlichen Verbündeten, dem er sich nochimmer nicht sicher war. Die Waffe würde stets bereit bleiben.
    „Wie ihr wünscht, Sturmfalke.“
    „Schon besser!“ grinste der Space Marine. „Ich muss dringend Kontakt zu meinen Leuten aufnehmen.
    „Also gut... ich schlage folgendes vor. Ich bringe dich zu einem Ort, wo du Kontakt aufnehmen kannst. Es ist mir gleich, da ich noch einige Artefakte benötige. Ungeachtet derer, die ich an mir trage.“ Audiron fielen sofort die unscheinbare Kupferhalskette und das silberne, unheilverkündende Armband auf. „Aber vorher haben wir etwas zu erledigen.“
    „Was?“
    „Reicht mir die Hand, Sturmfalke!“



    Saphias rannte um sein leben und funkte seine Männer an. „Sprengt den Gang!“ Die Männer legten die Waffen an, doch Vergil schnippte mit den Fingern und ein Energiestoß riss die Männer auseinander. Irgendjemand hatte die Kraft im Orbit um den sechsten Planeten zerstört, die seine Verbindung zu seinem Reich gestört hatte und seine Kräfte kehrten langsam zurück. Mit einer unaufhaltsamen Ruhe ging er auf Saphias zu, der stehen geblieben war und den Dämon trotzig anstarrte. Er konnte nicht entkommen und würde nicht wie ein Feigling sterben. Der Dämon hob die Hand und -
    Ein schwarzer Strudel entstand auf halbem Wege zwischen ihm und dem Dämon. Als die Wolke aus purer Finsternis sich gelegt hatte standen sechs Gestalten zwischen ihm und der Warpkreatur. Eine davon erkannte er als Terminator der Adeptus Astartes, doch so erstaunlich sein Anblick für einen Sterblichen auch war, sein Verstand wurde von einer Urangst erfasst, als er die anderen Gestalten sah. Vier hochgewachsene stählerne Krieger, angeführt von einem fünften in dunkler Robe. Alle mit langen sensenartigen Waffen ausgestattet. Er hatte noch nie einen Necron gesehen, nur Zeichnungen und Geschichten, die auf seiner Welt herumgingen um kleine Kinder zu erschrecken. Tatsächlich hatte er nie an ihre existenz geglaubt und nun waren die Alpträume seiner Kindheit alles, was zwischen ihm und einem Prinz des Warp stand.
    „Audiron zischte, als er den Dämon sah und hob den Bolter.“
    „Nicht!“ schallte Asmaraths Stimme. „Herkömmliche Waffen nutzen hier nichts.“
    Der Necronlord trat vor und schloss die linke Hand um seinen Anhänger.
    Doch ein Tesserakt-Labyrinth ist keine gewöhnliche Waffe.


    Etliche Lichtjahre entfernt setzte sich der Schwarm in Bewegung.

  • BONUSRUNDE: ALIEN GEGEN ALIEN



    In der Finsternis schlich Mhalysix vorwärts. Im Laderaum eines Truppentranzporters war er auf einem mond von Tangris IV angekommen und von dort als blinder Passagier auf dem Planeten selbst gelandet. Nun hockte er im Palastviertel unweit eines Platzes namens “C4” auf dem Boden und schlich an sein Opfer heran. Eine Frau, die wohl zum nachdenken in die Nacht hinausgegangen war. Mhallysix riss sie herum und schmetterte sie zu Boden. Dann hockte er sich mit den Knien auf ihre Beine und den linken Arm. Den rechten hielt er mit der Hand fest. “Guten Tag, holde Frau!” lächelte der Dark Eldar. Dann zo er sein gewundenes Messer mit der freien Hand. “Wollen wir uns etwas unterhalten?” “Kein Interesse!” Die Frau spuckte ihm ins Gesicht, zog die hand unter seinem knie hervor und schmetterte ihm die Handkante an den Hals. Das Ergebnis ließ zu wünschen übrig. “aaah, ich mag widerspänstige Weibchen!” lächelte Mhallysix. “Wenn du nett bist können wir uns noch etwas.... näher kennenlernen, aber bis dahin müssen wir noch etwas reden! Wie ist die lage denn so?”
    “Im Moment? Beschissen!” antwortete die Frau. “Ich bin es ja gewohnt, unter Arschlöchern zu liegen, aber du bist der Gipfel!”
    Mhalysix lächelte, das Weibchen gefiel ihm.
    “Darf man ihren namen erfahren?”
    “ Sarah Van Leuveen“ antwortete die Frau, wobei sie ihm jede Silbe ins Gesicht zu spucken schien. „Sind wir fertig?“ „Ich fürchte Nein!“ Damit nagelte er ihre hand mit dem Messer auf den Boden. Aus dieser frau würde er nicht viel herausbekommen... er lächelte. Zumindest weniger als hinein....
    Mhalysix zog den helm ab und sah Sarah ins Gesicht. Wiso werden hier so viele Truppen zusammengezogen? Und wie gut wird der Gouverneur bewacht?“
    Die Frau verrollte die Augen, sie konnte den Schmerz wohl gut ignorieren.
    „Bin ich ein Hellseher? Das ist doch wohl eher deine Aufgabe, oder?“ Mhalysix gab auf, bis er ihr genug Schmerz zugefügt hatte dass sie redete würde sie dazu bestimmt nicht mehr in der Lage sein.
    „Reden magst du wohl nicht? Dann lass uns etwas anderes probieren...“ damit griff er vor und riss ihren Gürtel auseinander. „Alles klar!“ lächelte die Frau. Damit zog sie ihre Hand aus dem Boden und ballte sie zur Faust. Mhallysix riss die Augen auf als Sarah ihm die Faust, aus der vorne seine Messerklinge herausragte, ins Gesicht schlug. Der Dark Eldar heulte auf und kippte zur Seite. Eine lange Spur aus Blut zog sich über sein gesicht, eines seiner Augen war nur noch eine blutige Masse. Er kippte zur Seite und das Weibchen sprang auf, trat ihm seinen Helm gegen den Kopf und rannte los. Wütend sprang Mhalysix auf. Blut lief ihm ins intakte Auge. Die Frau war schon um die Ecke gebogen und sie waren nur unweit von C4. Es war zu riskant. Mhalysix wischte sich die Stirn ab und setzte den Helm auf. Verdammte Weibchen!


    Lythia war genau in der Situation, in die sie niemals hatte kommen wollen: Alleine gefangen in einem unbekannten Gebäude mit drei extrem hässlichen Lebensformen eingesperrt. Keenan wandte sich an sie: „Ich habe Sprengstoff. Der Feind wird uns in eine Falle locken wollen! Wir gehen keine Risiken ein!“ Er gab ihr den Sprengstoff. „Ich kann besser Zielen!“ er setzte es einfach vorraus. „Du vermienst den Gang vorne, ich gebe dir Feuerschutz. Wenn sie kommen sind sie tot!“ Lythia nickte. Der Gang war gerade Mal drei Meter breit. Eine Explosion am Gangende und der Treppe würde alles dort töten, außer sie beide solange sie ganz hinten an der Wand blieben. Lythia nahm den Sprengstoff und ging nach vorne. Auf halbem Weg verschwamm ihre Gestalt bis sie kaum noch als ein Flimmern in der Luft auszumachen war.
    Unter ihr huschte der Schatten vorwärts.
    Keenan lud seine geliebte Waffe. Diese Aliens würden ihr blaues Wunder erleben. Wärend Lythia Trebbe, Wände, Boden und Decke mit Sprengladungen eindeckte kontrollierte keenan hinter ihr jeden Schatten und jeden Winkel mehrfach mit der Brille. Von so weit hinten konnte er das entscheidende Feld aber nicht einsehen: Die Treppe nach unten!


    Schattenwandler huschte durch die Finsternis, seinem nahen Ziel entgegen. Nahezu lautlos erreichte das Wesen den unteren Treppenabsatz und hangelte sich nach oben.
    Hinten setzte Keenan einen Funkspruch ab, er gab ihre ungefähre Position durch, zusammen mit einem „Operation Commodus, Operation Commodus“ womit er dem Kusliker Regiment Anweisungen gab.
    Dann kontrollierte er den Zünder. Er hatte ihn vorerst nicht entsichert. Schließlich war Lythia noch vorne. Ihre Tarnung hatte auch den Vorteil, dass er durch sie hindurch sehen konnte, das Problem war nur dass er in dem schmalen Gang mit seiner speziellen Munition und auf diese Entfernung nicht auf zwei bewegte Ziele schießen konnte... zumindest nicht ohne zu riskieren Lythia zu treffen von der er ja auch nicht genau wusste, wo sie sich befand.


    Der Schatten schlich die Treppe hinauf, lautlos und langsam.
    Lythia war nun fast fertig mit dem Gang und befestigte gerade einen Stolperdraht am obersten Treppenabsatz.
    Keenan sah ein Zittern in der Luft, aber durch Lythias Tarnung war praktisch überall ein Zittern...
    Gerade wollte Lythia einen Bewegungssensor aus Keenans Tasche an der Rückwand der Treppe anbringen, als besagte Wand sie ansprang und in die Tiefe riss.


    Keenan sog scharf die Luft ein und Schoss. Zwei Kugeln bohrten sich in die Wand, eine durchschlug etwas unsichtbares und traf dann die „Wand“. Dann sprang er auf und rannte zur Treppe.


    Schattenwandler riss das Weibchen nach unten. Er hielt lediglich ihre Greiforgane fest. Das Bewusstsein verbot ihm, sie schon zu töten, sie musste unverletzt sein, sons würde die Beute sie nicht retten wollen. Allerdings riss er ihr mit Tentakeln und Fanghaken die Feuerspucker und Ersatzklauen vom Körper. Wärend des Sturtzes traf ein Etwas ihr Bein, durchbohrte es und traf seinen Bauch. Das Chitin knackte, hielt aber. Dann kam er unten auf und huschte sogleich in die Schatten um nicht mehr beschossen zu werden.


    Keenan rannte zur Treppe. Was sollte er tun? Ein Glück hatte er nicht die großen Babys benutzt, das hätte Lythia zerrissen!


    Unten geschah genau das. Schattenwandler zerrte den zappelnden Köder in einen Seitengang, zwei Gänge weiter wartete der andere, da zerriss die Gestalt des Köders in einer Fontäne aus Fleisch und Blut. Der Liktor war verwirrt. Seine Fänge waren Leer. Die Fetzen einer Fleischlichen Hülle klatschten zu Boden, dann wurde Schattenwandler von hinten herumgerissen. Die dunklen Augen des Tyraniden fanden sich nun Auge in Auge mit Talranx wieder, dann schoss ein Schwall nadeln in das Gesicht des Liktors, gefolgt von einer Klaue, die durch ihn schnitt. Der Schattenlauerer hüpfte um den Schattenwanderer herum, riss den Liktor abermals zu Boden und versuchte, seine Schädeldecke zu knacken, das Chitin ächtzte wieder, hielt aber. Der Liktor stieß ein ohrenbetäubendes Heulen aus und wälzte sich herum. Dabei zerquetschte er Talranx, der sich in einer langen Schlange windend wieder auf die Brust des Liktors fallen ließ. Die Fanghaken des Tyranidens chossen aus dem Brustkorb und verfingen sich in dem des Slaught, der den Liktor um fast einen Meter überragte. Die Fanghaken schnitten durch die Brust des Wesens und verteilten eine Hellblaue Flüssigkeit im Gang. Unter der madenähnlichen Haut schienen sich weder Fleisch, noch Knochen oder Organe zu befinden. Der lauerer schlug erneut zu und dieses Mal brach der Schädel des Liktors. Der Rüssel des Slaught schoss aus seinem mund und saugte das Gehirn des toten Liktors in sich ein, „Welche Ironie“ lächelte Talranx als er erfuhr, dass es eigentlich hätte andersherum laufen sollen.
    In seinem Versteck heulte der Schattenpirscher frustriert auf als die Verbindung zu seinem Jagdgefährten abrupt abriss.


    Eisenhauer war überhaupt nicht glücklich mit der Lage. Nachdem er schnell eine provisorische Abwehrstellung improvisiert hatte und sich mit den Männern vertraut gemacht hatte gab es einige Fronten zu klären:
    „Was wollen Sie überhaupt von uns? Sie sind nicht mal von diesem Regiment!“ fuhr ihn einer der Soldaten an.
    Eisenhauers Stimme war so warm wie das klirren von Eiswürfeln in einem Glas:
    „Und wer sind Sie?“
    „Sergeant Gregor Drus -“ sagte der mann, als Eisenhauer ihn an der Gurgel packte und zu Boden riss.
    „ICH bin Karl Willhelm Eisenhauer von Gloria IV! ICH bin HAUPTMANN der Imperialen Armee und beim Thron ich werde mir eine solche Respektlosigkeit nicht bieten lassen!“
    „Aber Leutnant Kee-“ setzte der völlig überraschte Mann an. „Bei meinem Barte!!! Der leutnant hat dem Hauptmann nichts zu sagen!!!“
    „Aber er kann doch bitten, oder?“ Eisenhauer sah auf. Wie aus dem Nichts waren zwanzig Soldaten von Regiment Kusliker aufgetaucht.
    Eisenhauer überwand seine Überraschung beeindruckend schnell:
    „Und wer beim Thron sind Sie nun wieder?“
    „Leutnant Keenan schickt mich! Ich bin Sergeant L-“
    „Dann halten Sie die Klappe!“ Eisenhauers Geduld war am Ende. „Thron von Terra! Ich gestatte nicht! Als Hauptmann der Imperialen Armee annektiere ich hiermit die Befehlsgewalt über dies Truppen! Ist ihre Ausrüstung einsatzbereit?“ Der Sergeant blickte finster drein. „Aber natürlich, Hauptmann“ Das Wort klang wie eine Beleidigung. „Dann halten sie die Stellung und warten sie auf Anweisungen.“ Damit zog sich Eisenhauer zur Wand zurück, um die die Armee einen halbKreis gebildet hatte. „Was ein unzivilisierter, stolzer Haufen!“ dachte er grimmig. „Funker!“ brüllte er. „Ja, Hauptmann?“ kam die Antwort von rechts. „Versuchen Sie Verbindung zu C4 aufzunehmen und-“ Da riss ihn etwas nach oben. Eisenhauer brüllte wütend auf und riss seinen Energiedolch aus dem Gürtel.
    Weit brachte ihn das nicht.
    Eisenhauer fand sich in einem kleinen Versorgungsraum über der Halle wieder, in der die Imperialen Soldaten wild durcheinanderriefen. Dann versetzte ihm jemand einen unmenschlich harten Schlag auf das Handglenk. Die Hand brach mit einem lauten Knacken und der Dolch fiel klirrend zu Boden. Eisenhauer wurde erneut herumgerissen und fand sich Auge in Auge mit einer abscheulichen Kreatur wieder.
    „Schön Sie kennenzulernen, Hauptmann!“ flüsterte Zykrael Astev.
    Dann zog der Dark Eldar einen Dolch aus dem Gürtel und zog die Spitze ganz sacht über Eisenhauers handrücken, was eine dunkle Linie aus Blut hinterließ. Eisenhauer wollte sich wehren, aufbäumen, kämpfen doch er konnte nicht. „Was hast du mit mir gemacht? Xenos?!“ „ich?“ Zykrael lachte wieder. „Oder das Nakotikum?“ Eisenhauer brüllte auf und Schiffte es tatsächlich auszutreten. Zykrael zischte wütend und wollte ihm den Dolch ins Knie rammen. Kurz bevor der Dolch Eisenhauer ein weiteres mal verletzte wurde er von einer weiteren Gestalt angesprungen und umgerissen.
    Dras Anaris und Zykrael Astev flogen gegen die nahe Wand. Eisenhauer rutschte zu Boden und wäre gestürtzt, hätten ihn nicht zwei Eldar aufgefangen. Ein Dritter spritzte ihm etwas in den unterarm und Eisenhauer spürte förmlich, wie seine Kräfte zurückkehrten. Der vierte und letzte Mann, den Anaris mitgebracht hatte rannte auf die Kämpfenden zu. Zykrael schlug Anaris von sich, dann hob er den Dolch an dessen Spitze Eisenhauers Blut herablief. „Danke!“ fauchte der Dark Eldar, dann verschwand er in der Finsternis. Die Eldar machten keine Anstalten ihm zu folgen.
    Eisenhauer war fast froh die Xenos zu sehen. Endlich jemand, der nicht gänzlich unfähig war. Wie jeder Mensch hatte er etwas gegen die Fremden, aber das bedeutete nicht, dass er ihre Leistungen nicht schätzte. Dras Anaris ging auf Eisenhauer zu. „Eigentlich war das anders geplant, aber ich denke wir können-“ Dann riss etwas die fünf Eldar zu Boden. Die anderen sechs auf dem Dach sanken ebenfalls auf die knie als ein gigantischer psionischer Schrei durch das System jagdte, dessen Quelle auf Tangris III zu liegen schien. Alle Eldar hörten ein einziges Wort in ihren köpfen wiederhallen, ein Wort, dessen bloßer Klang sie mit Abscheu, Zorn und unendlicher Trauer erfüllte:
    Yingir!


    Audiron sah sich dem Dämon gegenüber. Das Wesen war kaum größer als er selbst, aber es strahlte eine unheilige Hoheit aus, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die fünf necrons standen im Halbkreis um sie herum und starrten zu dem Wesen hinüber.
    „Gebt mir Deckung, Asmarath.“ murmelte Audiron leise, dann schnallte er sich den Sturmbolter auf den Rücken und begann zu beten. Die vier Necronwächter gingen auf das Geschöpf los, während Asmarath seinen Anhänger hob, der begann in einem kranken Licht zu leuchten. Nun begannen Audirons Arme und Augen in einem lilanen Feuer zu brennen, während er mit weit ausgebreiteten Armen dastand. Vergil schlug nach einem der Wächter und schleuderte ihn mit zertrümmertem Panzer zurück, dann floh er vor den Sensen der drei anderen indem er aus dem Materium wich. Dann tauchte er vor Asmarath auf. Ob der Necron überrascht war oder nicht, seine Augen blitzten kurz auf, dann riss ihm der Dämon den Kopf von den Schultern und der Hochlord brach zusammen. Vergil wandte sich Audiron zu, wurde aber von den vier Wächtern – der erste hatte sich wieder regeneriert – angesprungen und zu Boden gerissen. Audiron hob den Psistab mit beiden händen, seine Augen waren ein Meer aus lilanem Feuer.
    Vergil hatte in der Zwischenzeit die Wächter abgeschüttelt. In der Ecke regte sich Asmarath. Sein Hals wurde von einer Wolke aus Nanokreaturen umschwärmt die seinen Kopf wieder herstellen. Dann entfesselte Audiron seine gesamte Macht und schoss den Geistesschinder auf die Warpkreatur. Der Dämon schoss zurück und die Psistrahlen trafen aufeinander. Audiron war der Warpkreatur nicht gewachsen, aber das musste er auch nicht. Asmarath sprang mit der Sense vor und trieb sie dem Dämon in den Leib. Die Kreatur taumelte und Audiron brach durch. Dann sprang er mit seinem Psistab vor und schlug nach dem Kopf des Dämons. Dieser schlug Asmarath ins stählerne Gesicht und schleuderte ihn so zurück. Dann schlug er nach Audiron. Die Klaue des Dämons brach in seine Brust und riss die vordere Brustplatte heraus. Erschrocken sprang Audiron zurück. Bei dieser Rüstung! Dann waren die vier Wächter bei ihm, Asmarath stand wieder auf. Vergil schoss erneut auf sie zu, dann blieb die Zeit stehen.
    Asmarath stand hinten, mit einer komplizierten Apparatur in Händen. „Schnell, Sturmfalke!“ Audiron schritt vorwärts, er schien der einzige zu sein, der dazu in der Lage war. Vergil riss die Augen auf und entfesselte den Warp.
    Die Psikraft schleuderte sie alle durch den Raum, alle außer den ramponierten Scriptor, der seinen Stab auf Vergil schwang und traf. Vergil lachte und löste sich in blaues Feuer auf. Die Flammen zischten durch das Dach gegen Himmel.


    Audiron stützte sich auf seinen Stab und drehte sich um. „Wo ist-“ Dann traf ihn etwas mit solcher Wucht in die Brust, dass er nach hinten und zu Boden geschleudert wurde. Seine Brust war eine einzige klaffende Wunde.


    Kain stand aufrecht, zwei Granatenwerfer in Händen. „Ketzer!“ brüllte er und feuerte eine weitere Granate auf den Space Marine. Dieses Mal riss Audiron im liegen die Arme hoch und brachte die Granate so zur Detonation. Die mächtigen Armschienen fingen den Schlag ab. „Verfluchter Verräter, du bist eine Schande für-“ Dann fielen die Granatenwerfer zu Boden, zusammen mit Saphias' Unterarmen. Asmarath stand neben dem menschen der fassungslos auf seine Armstümpfe blickte, aus denen kein Tropfen Blut floss.
    „Ihr menschen seid euch selbst die schlimmsten Feinde, wisst ihr?“ „Ich weiß...“ murmelte Audiron. Er wusste nicht, wen er abscheulicher fand, den Necron oder den Verräter. „Bin ich nicht der Verräter?“ fragte er sich. „Nein!“ Antwortete Asmarath. Audiron hatte laut gesprochen.
    „Ich war einst einem Menschen gar nicht so unähnlich... Wir sind uns nicht unähnlich! Wir waren beide einst Menschen, wurden zu gewaltigen Kriegsmaschinen umgewandelt und des Todes und der Menschlichkeit beraubt... Und wir beide kämpfen für diese Welt, und die Menschheit!“
    Audiron runzelte die Stirn. „Die Menschheit?“
    Asmarath sah ihn an. „Ich bedaure sehr, nicht mehr am Leben zu sein! Ich bin nicht so naiv wie manch andere meines Volkes die glauben, wieder zurück zu können, aber es macht mich auch nicht wahnsinnig... Und ob es euch gefällt oder nicht seid ihr Menschen nun mal unsere nächsten Verwandten hier im Universum! Und mir liegt das leben am Herzen!“ Damit griff er nach Audirons Unterarm und alle sieben verschwanden in der Finsternis.


    Dann wurden sie wieder ins Materium geboren. Audiron fand sich in einer gewaltigen schwarzen halle wieder, die schwach grün beleuchtet wurde. Unter ihnen, au der nächsten Ebene marschierten hunderte von identischen kriegern durch den Saal. Audiron sah nach unten. „Ist das eure Armee?“ Asmarath legte den kopf schief – die größte Gefühlsregung, zu der er offensichtlich in der Lage war. „Ein Teil...“
    Dann führte er Asmarath zu einem Relais, oder dem Xenosäquivalent.
    Audiron öffnete einen Kanal zu seinem Kreuzer.
    „Audiron, wo sind sie? Wir können nicht mal genau feststellen, von welchem System sie funken...“
    „Das,“ meinte Audiron, „ist eine lange Geschichte!“

  • RUNDE III: DER FEIND IM INNEREN


    „Das ist eine lange Geschichte, ich erkläre euch alles vor Ort! Schicken Sie einen Taktischen Trupp zu meiner Landungskapsel, ich werde sie dort Treffen!“
    Nach einem kurzen Abschiedsgruß unterbrach Audiron die Verbindung.
    Dann drehte er sich um und verarztete seine Bauchwunde kurzerhand mit Hautspray. Sie war nicht tödlich, würde ihn aber behindern.
    „Was nun, Sturmfalke? Ich werde zum Hauptknoten gehen und die letzte Phase der Aktivierung einleiten... Es wäre gut, Ihr würdet mich begleiten! Als Vertreter eurer Spezies, Mensch!“
    Audiron nickte, dann fragte er: „Habt ihr etwas, was mir als Rüstung dienen könnte?“
    Asmarath blieb kurz still, dann hörte man das Klacken sich schnell nähernder Schritte. Audiron drehte sich um. Ein weiterer Necron, seinem aussehen nach zu zrteilen kein einfacher Krieger, trat heran.
    „Ich bin Erbauer-Lord Serthil! Hochlord Asmarath hat mich von Eurem Wunsch unterrichtet, Mensch. Und so sehr ich euch auch verabscheue, so sehr respektiere ich doch auch seine Entscheidung.“
    Damit nahm der Lord ein Schild von einem der nächsten Leibwächter und hob den Arm, woraufhin sich zwei der monströsen Spinnenkonstrukte aus den höheren Ebenen herabsenkten.
    „Stillhalten, Menschling.“
    Audiron wollte gar nicht hinsehen. Er trauerte jetzt noch um seinen stolzen Panzer, und den kläglichen Rest so sehr entweiht zu sehen gefiel ihm garnicht. Er stöhnte auf als arkane Energieen durch seine Rüstung und über die Buchsen auch durch seinen Körper fluteten. Dann sah er an sich herab. Das Schild aus dem Fremdartigen metall war zu einem Panzer zerflossen, der nahtlos in seine Rüstung überging. Auch diese fühlte sich anders, fremd an. Das Symbol auf der Rüstung war reinste Ketzerei, zweifellos eine Spitze des abgeneigten Lords Serthil. Auf seiner Brust prangte der Doppeladler des Imperiums in aller Pracht. Der einzige, aber gravierende Makel war die fremdartige Glyphe, die in der Brust des Adlers leuchtete. Ihm graute schon davor, damit seinen Männern gegenüber zu treten.
    „Verräter!“ blubbte Kain hervor. Der Mensch lag auf dem Boden und starrte Audiron hasserfüllt an. Dieser schritt zu ihm herüber und hob ihn am Kopf hoch.
    „Wer ist hier der Verräter? Schau dir mein Gesicht sehr genau an, es ist das letzte, was du jemals sehen wirst!“ Damit zerquetschte er dem Arbites kurzerhand den Kopf. Blut und Hirnmasse flogen zwischen seinen fingern hervor und trafen unter anderem auch Asmarath. Dieser stieß ein metallisches, tiefes Pfeifen fast wie einen Seuftzer aus. Dann liefen grüne Blitze über seine Gestalt und Vaporisierten den Schmutz.
    „warum eigentlich immer diese Schweinerei?“ grummelte Asmarath, dann packte er Audiron beim Arm und sie verschwanden in die Schwärze. Das nächste, was der Terminator sah war ein gewaltiger grüner Kristall, der inmitten eines Runden Raumes schwebte. Vier gestalten standen um den Kristall herum, Asmarath nahm den letzten Platz ein. „Dies ist mein Herrscherrat, die Kryptomanten, die das Erwachen leiten. Zu ihnen kommen noch die Lords, die momentan mit ihren eigenen Aufgaben beschäftigt sind.“
    Der Necron drehte sich um und das Feuer seiner grünen Augen bohrte sich in die Audirons.
    „Der Planet ist weitgehend evakuiert, die Streitkräfte abgezogen! Wenn ich die Gruftwelt selbst wecke, wird das ein planetares Beben auslösen wenn sich die schlafenden Komplexe wieder in die Höhe schieben. Die Fabrikwelt der Menschen wird aufhören zu sein! Wenn der Schwarm von uns erfährt wird er angreifen... Die Entscheidung liegt bei Euch, Audiron Sturmfalke!“


    Audiron wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte als er vor seiner Landungskapsel stand und dem Stern entgegensah, der sich auf die Welt herabsenkte. Was würde er seinen Brüdern sagen? Seine Erscheinung machte die Sache sehr kompliziert....


    Keenan lauschte angestrengt den Kampfgeräuschen unten... Viel konnte er nicht sagen, allerdings war eines klar: Dort unten kämpften keine menschen mehr! Was immer sich dort unten anfauchte, zischte und brüllte... es war nicht Lythia! Keenan sah auf die Tasche herab, die er neben sich zu Boden gelassen hatte und nun wusste er, was zu tun war!


    Talranx stand noch aufrecht, die Flut von Bildern, die vom vergehenden Verstand des Wesens ausging war gewaltig. Er musste hier weg! Und er musste sich orientieren. Da bemerkte er ein Flimmern am Rande seines Gesichtsfeldes. Er fuhr herum, dann detonierten die beiden Sprengsätze, die in Lythias Tasche verblieben waren und nun in dem Chaos am Boden gelegen hatten auf Keenans Befehl hin. Talranx wurde von beißendem Feuer eingehüllt und die Detonation schleuderte ihn herum und spießte ihn auf einen Stahlträger.
    Verfluchter Mist! Schnell verflüssigte sich der Slaugth und floss von dem Stahl herunter bevor er wieder seine Urform annahm. Feuer! Wenn es etwas gab, dass er fürchtete dann Feuer!
    Die Kreatur blickte an sich herab. Der Stahlträger hatte die Tarneinheit zerstört. Der lauerer zischte frustriert. Ohne Biologische Tarnhülle Lythia und ohne Tarnmodul würde es schwieriger werden, seine Ziele zu verwirklichen.
    Talranx fuhr herum und rannte in die Finsternis. Es dauerte nicht lange, bis er sich unter freiem Himmel erneut stärken konnte...


    Eisenhauer klopfte sich den Staub von der Uniform, dann sah er dem Xenos ins Gesicht. Sie waren ähnlich, doch trotzdem schrecklich fremd...
    „Ich danke euch, Fremder!“ fing Eisenhauer an. Bevor er weiterreden konnte ergriff der Eldar mit seiner unnatürlich melodischen Stimme das Wort:
    „Wir haben keine Zeit! Tatsächlich ist es schon zu spät... Diese Welt ist verloren, und auch die lebende Leiche der ihr dient wird euch nicht retten können! Der Schwarm ist unterwegs und die Yngir sind hier!“
    „Yingir?“
    „Necrons!“ sagte Anaris, verzog bei dem hässlichen Wort allerdings die Lippen.
    „Sie-“ wieder zuckten die Eldar zusammen, nicht so schlimm wie vorher, doch wesentlich entgeisterter. Sie alle schauten zu Boden- nein, durch ihn hindurch.
    „Der Schatten im Warp.“ flüsterte Anaris, dann fuhr er wieder herum.
    „Der Druchii wird wiederkommen! Und er ist nicht einmal das schlimmste Problem! Schnell Mensch, wenn du leben willst komm mit, ich bringe dich zu C4 zurück!“
    Eisenhauer war ganz und gar nicht einverstanden!
    „Ich bleibe hier! Ich bin euch dankbar für die Rettung, aber ich muss zu den Männern, selbst wenn es mein Tod ist!“
    Anaris seuftzte als hätte er nichts anderes erwartet.
    „Tut mir leid, dass kann ich nicht zulassen!“
    Dann warfen sich die Gardisten auf Eisenhauer und drückten ihn zu Boden.
    „Was beim Thron macht ih-“ wollte Eisenhauer fragen als Anaris ihn mit einem Injektor betäubte.
    Schnell brachten die Eldar den hauptmann in den Serpent und flogen ihn getarnt in eine Seitengasse von C4 zurück. Unter ihnen rückte eine ganze Kompanie imperialer Soldaten unter der Führung des Majors in das schicksalhafte Haus ein.




    Bruder... Tot! Der Liktor pirschte durch die Schatten und gelangte schnell an den ort, wo sein Rottengefährte verendet war. Gerade wollte er den Schauplatz etwas genauer inspizieren als ein Schrei von unheimlicher Intensität durch sein Bewusstsein Pflügte. Wie von einem höheren Bewusstsein gesteuert machte das Wesen kehrt und jagte in die Tiefe.
    ES lag unter der Erde, ES lag dort schon etwa dreizehn Jahre und wartete auf Kontakt. Der Todesschrei des Liktors hatte ES geweckt. Das Wesen regte sich und schickte seine geistigen Fühler auf die Reise. Der Ymgarlsymbiont war über und über mit dicken panzerplatten geschützt, die sein gewaltiges Gehirn bedeckten. Das Wesen hatte einen ruhigen Charakter entwickelt und hielt sich eher im hintergrund... ES scheute Auseinandersetzungen. Die Fühler verrieten ihm drei Dinge: Um den vor Jahren gesähten Symbiontenkult stand es besser als erwartet. Noch besser war, dass ein Bote des Schwarms ganz in der Nähe war. Ein beiläufiger Schlenker des Geistes rief ihn herbei. Die dritte Nachricht war die beste: Der Schwarm war nahe! ENDLICH! So lange hatte ES gewartet! Die Kreatur knüpfte die Synapse zum nahen Schwarm und trieb ihn zur Eile an. Alles war vorbereitet! Bald würde er das Chaos in diesem System entfesseln, dann würde der Schwarm leichtes Spiel haben. Mit einem urschrei riss ES die geistigen Fesseln entzwei. Das Gewaltige Bewusstsein des Schwarms flutete in ES hinein und speiste seinen Körper mit Kraft.
    Aus einem Gang kam die Gerufene Kreatur, ein alter liktor, der sicher ein guter Bote sein würde. ES öffnete die Augen und endsandte seinen Geist.
    Der Schatten im Warp senkte sich auf Tangris.


    Keenan rannte durch die Schatten, immer auf der Suche nach Gefahr. Als er, mit seinem fabelhaften Orientierungssinn grob in der richtigen Himmelsrichtung, durch einen Versorgungstunnel lief kam ihm eine Gestalt entgegen. Keenan hob die Waffe. Als er erkannte, was er vor sich hatte hätte er zu gerne abgedrückt, doch er war trotzdem ungemein erleichtert, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ.
    Vor ihm stand Hauptmann Karl Wilhelm Eisenhauer.
    „Jungchen, hier her!“
    Keenan lief zu ihm. Der Hauptmann war alleine.
    „Was ist Ihnen widerfahren, Eisenhauer?“
    „Hauptmann Eisenhauer! Aber genug davon! Ich wurde von einer Gruppe Xenos Eldar von den Männern getrennt! Als sie versuchten, mich mit ihrem Schiff zu entführen konnte ich ihnen entkommen und habe mich auf die Suche nach Ihnen gemacht. Kommen Sie, wir müssen heraus!“

  • Als das Thunderhawk näher kam drehte Audiron sich um und hüllte die massige Rüstung in eine eigens dafür angefertigte Robe die im Orden üblich war. Er mochte sie nicht, sie waren einfach nur unnötig, aber jetzt taten sie ihren Dienst. Das Thunderhawk setzte majestätisch vor ihm auf. Im selben moment erzitterte die gesamte Oberfläche des Planeten. Ein schmerzhafter Stich in seinem Gewissen erinnerte den Sturmfalken an die Erlaubnis, die er Asmarath gegeben hatte. Würde er es bereuen? Die Sturmrampe fiel herunter und zehn Brüder schwärmten aus und sicherten rasch die Umgebung. Der Sergeant des Trupps kam auf ihn zu.
    „Seid gegrüßt, Bruder Scriptor Audiron Sturmfalke! Ich Bin Bruder Sergeant Vaildon.“
    „Seid gegrüßt, Bruder Vaildon!“ Audiron kannte den Sergeanten nicht, man hatte ihm wohl einen der gerade erst zum vollwertigen Space marine aufgestiegenen Trupp geschickt, aber das war ihm gleich, schließlich wollte er nur weg.
    Ein weiteres Beben grollte durch die Erde und ließ einige Wolkenkratzer in der Ferne einstürtzen. Die Space Marines versteiften sich und behielten sehr diszipliniert die Umgebung im Auge.
    „Wir müssen hier weg, ein Dämon hat die planetaren Arbites korrumpiert! Bringt mich zum Schlachtkreuzer!“


    Als Tangris III unter ihnen wegkippte stießen die ersten grünen Funken durch die Oberfläche des Planeten. Vaildon hatte keine Fragen mehr gestellt, er kannte seinen Platz sehr gut.
    Auf dem kreuzer wurde Audiron von Bruder Captain Samael Nauron empfangen, dem er sogleich in einen der kleineren Beratungsräume folgte.
    „Was ist dort unten vorgefallen?“ eröffnete der Captain das Gespräch. Natürlich glaubte er nicht an die Version, die er den Brüdern erzählt hatte.
    „Das ist eine lange Geschichte. Als ich in den verlassenen Straßen von Tangris III nach Bewohnern suchte traf ich auf eine alte Xenoskultur, die mich im Kampf gegen den Dämonenprinz unterstützte, den ich jagen sollte.“
    Naurons Augen verengten sich zu Schlitzen.
    „Kooperation mit nicht sanktionierten Xenos?“
    Statt einer Antwort stand Audiron auf und ließ die Robe fallen. Die Augen des Captains weiteten sich. Es kam nicht oft vor, dass ein Space Marine sprachlos war.
    Audiron kam ihm zuvor:
    „Die Necrons reparierten meinen Panzer als Friedensangebot. Sie haben mich davon unterrichtet, dass ein Schwarm der Tyraniden auf dem Weg ist und uns ihre Unterstützung angeboten. Wir brauchen sie! Ich habe mir ein Beispiel an unseren Brüdern, den Blood Angels genommen.“
    Nauron war schockiert. „Ihr habt ihnen die gesamte Welt überlassen?!“
    Audiron zögerte, das hatte er nicht erzählen wollen. Anscheinend war die Veränderung der Oberfläche auch dem Captain aufgefallen. „Ja, im Austausch für das gesamte System.“
    Audiron erzählte weiter, was ihm auf dem Planeten widerfahren war und sein Captain hörte aufmerksam zu. Dann entließ er ihn etwas reserviert aber höflich in Richtung Rüstkammer.
    Der Besuch war vergeblich. Was immer der unausstehliche Lord Serthil mit der Rüstung angestellt hatte, die Metalle waren untrennbar verschmolzen, es war Audiron nicht einmal möglich, die Rüstung abzulegen. Doch das war Momentan auch nicht nötig, und wenngleich er sich etwas Sorgen darum machte würde die Rüstung bestimmt noch nützlich sein.
    Audirons Grübeleien wurden von einem stechenden Schmerz im Bewusstsein unterbrochen, der aus heiterem Himmel über ihn kam und sein Bewusstsein auszulöschen drohte.
    Audiron wurde in die Welt seines Geistes geschleudert. Myriaden von Stimmen prasselten auf ihn ein, alle überlagert von einer gigantischen Schwärze, die etwas so Böses und Intelligentes an sich hatte, dass Audiron zum ersten Mal so etwas wie Furcht verspürte.
    Die Dunkle Präsens war fast noch zwei ganze Lichtjahre entfernt und doch stark genug, um seinen Geist aus dem Körper zu reißen.
    Mit einem Urschrei zerriss Audiron die Verbindung und fand sich auf dem Boden des Ganges wieder, in dem er zusammengebrochen war. Audiron erhob sich schwankend. Was beim Thron von- ddann fielen ihm Asmaraths Worte wieder ein: “Es ist wie ein Schatten im Warp!” Audiron sog scharf die Luft ein. Zweifellos waren auch andere Psioniker betroffen, er brauchte niemanden zu warenen... doch was würde er nun tun? Gedankenverloren ging er ins Tacticum und besah sich die Oberfläche von Tangris drei. Der Planet war nur noch eine grauschwarze Einöde, die ab und an grün funkelte. “Fleißig, flei0ig, Lord Asmarath!” Murmelte der Space Marine. Die Glyphe auf seiner Brust leuchtete auf.


    Keenan spähte in die Finsternis.
    “Wie kommen wir hier raus?”
    “Wir?”
    Dann explodierte Keenans Welt.
    Eisenhauer sprang ihn von hinten an und traf ihn mit einer Geschwindigkeit, die er einem menschlichen Körper gar nicht zugetraut hätte. Etwas kaltes und abscheuliches stach Keenan durch die rechte Schulter und zerfetzte das Gelenk. Dann wurde er herumgerisen. Eisenhauer stand vor ihm und grinste ihn an.
    “Überrascht?” fragte Eisenhauer lächelnd. Kennan lag auf dem Boden, das Gewehr außer Reichweite, der rechte arm nicht zu gebrauchen und keine Ahnung was vor sich ging. Außer, dass sein Blut von dem Dolch tropfte. Keenan brauchte ganz schnell eine Idee.
    Dann wandten sich Eisenhauer und Keenan gleichzeitig um als zwei wenig vertrauenerweckende Gestalten um die Ecke bogen.
    Talranx huschte durch dunkle Tunnel und vereinsamte Versorgungswege. Er hatte das Shuttle gerufen, war sich aber nicht sicher, keine Gegner auf dem Weg zu haben. Zweimal musste er sich verstecken, da kleine Trupps imperialer Soldaten an ihm vorbeiliefen. Sie schienen das Gebäude umstellt zu haben. Talranx fluchte. Sein Shuttle stand reglos ca. Hundert Meter vom belagerten Gebäude entfernt in der Luft.
    Der Slaugth fluchte, ließ das Shuttle sinken und befahl seien beiden Kriegern - sehr agilen Kampfrobottern – in die Schächte einzudringen aus denen er gekommen war. Die Sensoren der Menschen würden das beschichtete Metall nciht wahrnehmen – ganz im Gegensatz zu ihm mit seiner zerstörten Tarneinheit.
    Talranx fuhr herum. In diesem moment stürmten zwölf imperiale Soldaten mit Lasergewehren, zwei von ihnen mit Flammenwerfern, den Gang. “Verflucht!”


    Mhallysix schlich im Rande von C4 entlang. Er hatte zwei Weibchen erwicht und halb tot in der Gasse liegen lassen. Es wäre gut wenn sie gefunden würden... er mochte die Blicke der anderen. Der Dark Eldar wollte gerade an ein Zelt heranschleichen, als ein vielstimmiges Geschrei auf dem platz anhob. Dann verwandelte sich die Welt in Chaos.
    Aus nahen Seitengassen, Kanaldeckeln und Abluftschächten strömten vierarmige kahle Kreaturen deren körper in Chitin gehüllt waren. Sie kamen von den wenig bewachten Hauswänden oder aus der Mitte des Platzes, niemals liefen sie vor eine der befestigten Stellungen. Mhallysix sah sich um. Überall versuchten sich die völlig überrumpelten Verteidiger zur Wehr zu setzen. In der Mitte des Platzes, auf der Statue des Leichengottes stand ein einzelner Hauptmann und versuchte, das allgemeine Chaos zu koordinieren. Hinter ihm, auf dem Kopf der Statue hing ein merkwürdiges Flimmern in der Luft. Ein großteil des Regiments war zu einem nahe gelegenen Häuserblock geeilt wesshalb C4 gerade äußerst verwundbar war.
    Mhallysix zischte verärgert und entzückt zugleich. Zeit zu verschwinden.
    Der Dark Eldar rannte auf ein Stahlgitter zu, das an einer hauswand lehnte um daran empor zu einem der Fenster zu klettern. Als er nur noch zwei Schritte entfernt war schlug ihm das Gitter in den Bauch und er flog zurück. Langsam nahm Schattenpirscher wieder seine gewohnte Farbe an. Diese Beute war hochinteressant...



    “Was soll das heißen, Angriff auf der Oberfläche?” brüllte Tichmund.
    Der Gouverneur war außer sich vor Zorn.
    “Ich habe die gesamte Systemverteidigung hier! Wie bei Terra-”
    Der Gouverneur brach ab. “Raus!” knurrte er.
    Das ließen sich die Schreiber nicht zweimal sagen. Tichmund war eine beeindruckende Gestalt. Hochgewachsen, erstaunlich hager und blass waren die tiefschwarzen Augen, deren Iris und Pupille die selbe Farbe hatten, in seinem Haarlosen Schädel mehr als die meißten seiner Diener vertragen konnten.
    Manche sagten, Tichmund wäre wahnsinnig. Solche Berichte las der mächtigste Mann des Systems oft mit einem amüsierten lächeln, wobei er seine spitzen reißzähne zeigte. Nein – Tichmund war niemand, mit dem man sich anlegen sollte.
    Doch nun war er verunsichert. Es war nicht der Angriff im herzen seiner Welt, davon wusste er. Es waren die erstaunlichen Vorgänge um Tangris III, die ihm zu schaffen machten. Der Planet war nicht mehr wieder zu erkennen. Vor kurzem war eine nachricht eingegangen. Ein Xenos namens “Lord Amarath” oder so ähnlich bat um eine Videoaudienz. Tichmund war unschlüssig. Er würde den Chef fragen müssen... Bald!

  • RUNDE IV: SIE SIND ÜBERALL!


    “Sir, eine Vox-Nachricht!”
    Captain Nauron erhob sich von seinem Thron im Zentrum der Brücke.
    “Akzeptiert!”
    Ein völlig haarloser Kopf erschien auf dem gewaltigen Schirm. Der Mann am anderen Ende der Leitung starrte aus nachtschwarzen Augen auf sie herab. Hinter seinem Blick, in den Tiefen seines Wesens schien etwas unendlich Böses zu liegen.
    “Mein Name ist Gouverneur Tichmund von Tangris! Ich bin der Lordgouverneur dieses Systems. Ich schicke Ihren Schlachtkreuzer Nach Tangris VI. Die Welt wird von Orks bedroht. Es hat oberste Priorität das Sie so schnell wie möglich nach Tangris VI fliegen!”
    Nauron runzelte die Stirn ob der fehlenden Höflichkeit. Ganz zu schweigen von der Anmaßung dieser hässlichen Gestalt.
    “Ich bin Captain Samael Nauron von den Dark Angels des Adeptus Astartes. Ich bin Ihnen und dem Adeptus Administratum in keinster Weise unterstellt oder verpflichtet. Maßen Sie sich nicht an, mir Begfehle erteilen zu wollen!”
    Tichmund hob die Stelle des Gesichts, wo sich die Augenbraue befunden hätte wenn er auch nur das kleinste Härchen am körper getragen hätte.
    “Aber sie sind dem Imperator der Menscheit verpflichtet, und Sie befinden sich in meinem System! Darum befehle ich ihnen ausdrücklich, sich mit Ihrem Schiff nach Tangris VI zu bewegen. Andernfalls sind Sie des Hochverrats schuldig was Ihre Auslöschung zur Folge hätte, Nauron!”
    Samael nauron war fassungslos im Angesicht dieser Unverschämtheit.
    “Das würden Sie nicht wagen!”
    “Das würde ich! Ich habe die Flotte des gesamten Systems im Orbit versammelt! Ich würde Sie für immer aus diesem Universum fegen! Jedoch würde ich es vorziehen, Sie würden gehorchen wie es sich gehört. Schließlich muss ich die Flotte nach Tangris III senden um ein Xenosnest auszuräuchern. Sollten sie in einer halben Stunde nicht auf dem direkten Weg nach Tangris VI sein befehle ich, Sie zu vernichten!”
    Damit unterbrach Tichmund die Verbindung.
    “Reizender Kerl!” murmelte Audiron. Er stand links neben Naurons Thron.
    “Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Verständigen Sie das Administratum!”
    “Captain, die Verbindungen aus dem System heraus sind blockiert, das Nullfeld, das die Astropathen entdeckt haben...”
    Nauron fluchte unverblümt. “Thron! Was machen wir? Alleine sein Tonfall verbietet uns doch, seinen “Befehl” zu erfüllen... außerdem hat uns kein hilferuf von Tangris VI erreicht!”
    Audiron überlegte. Der Captain sah zu ihm erunter, er würde auf seinen Rat hören. Nur wie würde der lauten? Sollten sie nach Tangris VI? Sollten sie Asmarath warnen und sich mit seiner Hilfe gegen die Flotte stellen? Sollten sie versuchen, durch die Flotte bis nach Tangris IV durchzudringen? Er wusste es nicht, aber er musste sich schnell entscheiden!


    ES regte sich unter dem gewaltigen Häuserblock, unter dem es geschlafen hatte. Der Kult wurde reaktiviert und der Patriarch musste auf seinen Posten! Wärend ES das gewaltige Bewusstsein nutzte, dass den Warp im würgegriff hielt um seine Elemente des Schwarms auf dem Planeten zu steuern erhob es sich aus seiner Versenkung und machte sich, begleitet von fünf der Symbiontenkreaturen, auf den Weg. Den Geist ständig beim Schwarm.


    Talranx blickte den Soldaten entgegen die wie angewurzelt stehen geblieben waren. Beide Seiten eröffneten im selben Moment das Feuer.
    Die Gestalt des Slaugth wurde von einer ganzen reihe disziplinierter Lasersalven getroffen, was ihn nicht zu stören schien. Er schoss auf den Tank eines der Flammenwerfer und brachte ihn samt seinem Träger zur Detonation. Dann erreichte ihn die Flammenzunge des zweiten Mannes und hüllte ihn ein. Talranx verflüssigte sich und sprang zu den Lüftungsschlitzen in der Decke, in die er so schnell es ging hineinfloss. Wärend des Vorgangs badete er in Flammen, so dass ihm viel seiner Flüssigkeit verloren ging. Auch konnte er nicht das Feuer eröffnen um den Soldaten zu täten, der nun seine tödlichen Flammen durch den Schacht jagte, da ihm in seiner Momentanen Gestalt schlichtweg die Hände fehlten.
    So schnell er konnte floss Talranx vor den Flammen davon und weiter nach oben.
    Als er in einem dunklen Teil des Schachtes war, dessen Wände sich nicht erhitzt hatten verwandelte er sich zurück- und erstarrte. Das Feuer schien ihm in der Substanz zu sitzen. Es war ihm nicht mehr möglich, seine gestaltwandlerischen Talente zu kontrollieren. Verdammter Mist!


    Eisenhauer knurrte und zog seine Waffen, Pistole und Gewehr. Dann brüllte er über Kom:
    “Kommandotrupp zu mir! Beim Imperator wir werden nicht wanken!” Ein Symbiont sprang von der Seite auf den Sockel. Bevor Eisenhauer reagieren konnte explodierte der Kopf des Wesens und es sackte nach unten. Eisenhauer sah sich nach seinem Kameraden um... er fand ihn nicht.
    Mhallysix wollte nach seinen Waffen greifen, doch die unglaubliche Geschwindigkeit des Tyraniden ließ das nicht zu. Die Bestie schoss eine Reihe winziger haken aus der Brust, die sich in die Rüstung des Dark Eldars Bohrten un ihn zu dem Liktor zogen. Im Flug griff Mhallysix nach dem Peiniger und schlug damit nach der Klaue des Liktors, die auf ihn niederflog. Die Schmerzpeitsche wickelte sich um die Haut der Bestie, doch die einzige Reaktion war ein wütendes Knurren. Dann ließ die Bestie von ihm ab und sprang an die nächste Hauswand, wobei sie allerdings mit dem Schwanz gegen den Eldarkopf schlug. Mhallysix ging zu Boden als Schattenpirscher sich von dem Eldar abstieß. Drei Dinge geschahen:
    Der Liktor sendete eine fast sichtbare Wolke an Duftstoffen aus und nebelte Mhallysix damit ein. Zugleich brachen ihm die hinterläufe der springenden Bestie drei der Rippenähnlichen Röhrenknochen in der Brust. Dann war Schattenpirscher verschwunden. Mhallysix flog auf die Beine und zog nun auch die Pistole. Von allen Seiten rannten vierarmige Tyranidenkreaturen auf ihn zu. Angelockt von der Phaeromonwolke des Liktors. Mhallysix fluchte und erschoss schnell hintereinander drei der Kreaturen mit saubern Kopfschüssen, dann sprang er gegen die Hauswand, lief vier Schritte daran empor und rollte sich ins Fenster. Dann rebellierten seine Rippen. Er fiel zu boden und rollte sich auf den Rücken. Die Pistole war ihm genau wie der Peiniger aus der Hand geglitten.
    Der Dark Eldar sah zur fast sieben meter entfernten Decke, von der sich im selben moment der Liktor fallen ließ. Mhallysiks' Hand flog zum Gürtel und griff eine der Granaten. Dann landete der Liktor auf seinem Bauch und grub die Scheren in seine Schultern. Mhallysix riss die Granate hervor und hielt dem Liktor die scharfe Bombe vors Gesicht. Die Bestie, die eben noch zuschnappen wollte kreischte erschrocken auf und sprang zurück, womit sie Mhallysix Rumpf endgültig zu Feinstaub zermalmte. Der Eldar warf die Granate hinterher.
    Sie detonierte nur knapp einen halben meter von ihm entfernt und schleuderte den federleichten Eldar durch den Raum und gegen die Wand neben dem Fenster. Der Liktor wurde in Flammen gehüllt. Auch das entlockte der Kreatur lediglich ein Kreischen. Das Wesen verschwand blitzartig in einem Aufzugschacht.
    Mhallysix fluchte und spuckte Blut. Die verletzungen waren schwer, würden ihn aber nciht direkt umbringen. Irgendwie musste er schnell genug hier weg!
    Schattenpirschers Brennender Fuß trat den Boden aus dem Aufzug. Der Liktor fiel gekühlt vom Wind in den Schacht. Unten aufgekommen verschwand er in einem versorgungstunnel und stürtzte sich von dort in einen Abwasserkanal der Makropole. Das Wasser löschte die Flammen augenblicklich und ließ nur stark verbrannte Haut zurück. Rasend vor Wut sprang der Liktor aus dem Wasser. Die Wunden würden schnell heilen, aber das durch die Hitze des Feuers geschwächte Chitin konnte zu einem Problem werden. Außerdem war es ihm in nächster Zeit wohl kaum möglich, die Farbe zu wechseln.Wütend hieb der Liktor durch eine Rohrleitung. Dann machte er sich, begleitet von vier Symbionten, wieder auf den Weg nach oben.
    Eisenhauer stand mit seinem Trupp noch immer auf dem Sockel, als die Xenos auf einmal verschwanden. Sie waren einfach nciht mehr da. Hier und da ein Huschen, ein e schnelle Salve gegen einige Nachzügler, dann waren die Angreifer ebenso schnell verschwunden wie sie gekommen waren.
    Eisenhauer sah sich um. “Luftunterstützung! Zwei Valküren auf Patrolie. Die dritte zu mir!”
    Dann riss er sich die Maske vom Kopf und zündete eine Zigarre an. Manche Dinge hatten eben Priorität. Dann kam sein Funker zu ihm gelaufen. “Hauptmann?” Eisenhauer seufzte, nahm die Zigarre aus dem mund und nickte. Dann stellte der Veteran das Gespräch durch.
    “Hauptmann Eisenhauer!”
    Die Stimme klang so angenehm, wie sich brennendes Promethium auf der nackten Haut anfühlte.
    “In der Leitung!”
    “Hier spricht Gouverneur Tichmund! Ich befehle Ihnen, C4 komplett zu räumen! Bauen Sie sämtliche Verteidigungsanlagen ab und versetzen Sie den Platz in seinen Ursprünglichen Zustand! Dann warten sie im Zentrum des Platzes auf den Transporter, der sie abholt. Denken Sie daran, alles abzubauen! Ich will keinen Waffenmüll mehr auf meinem Platz sehen!”
    Eisenhauer runzelte die Stirn und nahm einen kräftigen Zug aus der Zigarre.
    “Mit verlaub Milord, wenn wir die Verteidigung abbauen sind wir wehrlos!”
    “Sie werden schnell genug evakuiert! Außerdem ist der Feind zurückgeschlagen.”
    “Woher wissen Sie so schnell von dem Angriff?”
    “Ich habe meine Quellen! Ich bin ihr Vorgesetzter! Führen Sie meinen Befehl aus oder ich lasse Sie als Hochverräter exekutieren!”
    Dann knackte es in der Leitung.
    “Verfluchter Hund!” brüllte Eisenhauer und zog an seiner Zigarre.


    Unweit von C4 drang eine Gruppe berobter Frauen und Männer in ein Waffenlager ein. Sie hatten die Posten am Eingang mit Passierscheinen des Administratums passiert und rüsteten sich nun aus. Die Gruppe war den Arbeitern unbekannt, aber vom Gouverneur legitimiert.


    Zykrael stand über Eisenhauer als die beiden Kriegseinheiten des Slaugth hereinstürmten. Der Kopf des Dark Eldar flog zu den Kriegern herum, die sofort das Feuer eröffneten. Astev warf sich auf Keenan und rollte sich mit ihm herum um den Menschen als Schutzschild zu benutzen. Mehere Kugeln flogen über sie hinweg. Eine schlug in keenans Rücken ein.
    “Danke!” murmelte Astev.
    “Nichtz zu danken!” lächelte Keenan, die Mine voller unterdrücktem Schmerz. Damit schob er dem Eldar eine Blendgranate zwischen Helm und Brustpanzer.
    Der Xenos schrie auf und taumelte zurück als die Granate explodierte. Keenan schloss die Augen, bedeckte sie zusätzliche mit einem Arm und sprang nach seinem Gewehr. Die Augmetik der Kriegereinheiten war gestört und einen kurzen moment waren die Maschinen handlungsunfähig. Keenan warf eine Explosivgranate in ihre Richtung, dann hob er das Gewehr und feuerte eine Ladung Dragonbreath auf den Xenos. Die von Schrotmunition begleiteten Explosivgeschosse prasselten auf die Rüstung von Zykrael Astev ein und schleuderten ihn zurück, an vielen Stellen Brennend. Keenan selbst wurde die Waffe aus der Hand gerissen und sein zweites handgelenk knackte. Eine solche Waffe sollte man nicht einhändig abfeuern. Dann explodierte Keenans Granate und schleuderte ihn auf Astev zu. Genau genommen sprang Keenan hinter dem Unmenschen her und landete – getragen auf der Schockwelle der Detonation - auf der Brust des Dark Eldar. Der Brustpanzer war an zwei Stellen gerissen und auch der Rest des Eldar sah nicht gut aus. Keenan stellte den Fuß auf den hals der Kreatur.
    “Das Blatt hat sich gewendet!”
    “Exakt!” würgte Astev hervor und entfesselte seine schlimmste Waffe.
    Von einem wütenden Brüllen begleitet versuchte der gefangene Slaaneshdämon ins Materium zu wechseln. Keenan stolperte erschrocken zurück, doch der Dämon flackerte nur zwischen den Welten hin und her wärend er versuchte, sich im materium zu halten. Der dunkle Schatten, der im immaterium lag verhinderte seine Geburt in die Realität. Keenan begriff nicht wirklich was er vor sich hatte.
    “Verdammte Weiber!” brüllte er, dann rannte er in den Tunnel so schnell es sein geschundener Körper zuließ. Einschusslöcher, verbrennungen, Schock und zwei kaputte Hände ließen in seinem Verstand keinen Zweifel daran,d ass er sich mit dieser Kreatur besser nciht anlegte. Dann trafen Schüsse seine Beine und er fiel zu Boden.
    Astev sah auf. Sein Dämon flackerte noch immer im Realraum, schien die Barriere im Immateruíum aber langsam zu überwinden, denn er gewann an Substanz. Die verbliebene Kriegereinheit hatte den flüchtenden Soldaten gestoppt und kam nun auf ihn zu. Der Dämon würde nicht schnell genug sein!


    “Gouverneur Tichmund, es ist mir eine Ehre!”
    Die Kreatur, die sich Asmarath nannte war auf dem Schirm erschienen.
    Tichmund antwortete gequält höflich.
    “Hochlord Asmarath... das war doch der Titel? Was wünscht Ihr?”
    “Ich biete Euch meine Unterstützung gegen den Schwarm an, als Gegenleistung für diese eine Welt auf der ich mich befinde biete ich euch an, euer System und das Leben darin vor allen Feinden zu schützen. Ich biete euch die Freundschaft meiner Welt!”
    Tichmund lächelte.
    “Die Welt sollt Ihr haben! Als Zeichen eures guten Willens bitte ich euch, eure gesamte Flotte nach Tangris VII zu senden um den Schwarm zu empfangen, wir werden bald zu euch stoßen.”
    Asmarath nickte. “So soll es sein! Auf eine gute Freundschaft!”
    “Auf eine gute Freundschaft!” sagte Tichmund, unterbrach die Verbindung und öffnete einen weiteren Kanal. “Bereitmachen für Angriff auf die Gruftwelt!”
    Tichmund ließ sich gut gelaunt in seinem Sessel zurücksinken. Die Necrons würden ihre Welt schutzlos zurücklassen, ihre Macht dann zwischen Schwarm und Imperialer Flotte zerschellen. Alle würden Schwächer werden.
    Das gewaltige Bewusstsein im Warp nutzend sendete Tichmund eine astropathische Nachricht an den nächsten Außenposten der Inquisition um sie von den Verräterichen Dark Angels zu unterrichten und Das Ordo Haereticus anzufordern.
    Dann trat er auf den Balkon hinaus, zapfte die Kraft im Warp an und beschwor langsam ein psionisches unwetter herauf um den Planeten einzuhüllen. Der Plan war perfekt!


    Tief unter Tangris III lachte Asmarath laut auf. Dann drehte er sich zu den zehn Vertrauten seines Herrscherrates um.
    “Dieser Mann war weniger mesnchlich als wir, für was hält der uns?”
    “Kauther, mache die Flotte bereit. Ich werde die Flotte pesönlich von der Sternenzorn aus anführen! Wie lange wird es dauern, die Flotte zu aktivieren?
    “Nicht lange, mein Lord!” antwortete Kauther, “zumindest nicht für die Sternenzorn und ihren Knoten. Die anderen beiden werden länger brauchen, da ihr Erwachen nicht mit dem Unseren einherging!”
    “Gut!” sagte Asmarath. Dann versuchte er, den Kreutzer der Menschen zu erreichen. Ohne Erfolg.
    “Habt Ihr vor, zum Rande des Systems zu fliegen?”
    “Nein! Dieser sterbliche gefällt mir nicht! Doch egal was wir tun, wir brauchen die Flotte! Die nächste Entscheidung werde ich von der Sternenzorn aus treffen!”

  • RUNDE V: IN SCHUTT UND ASCHE




    Ein Schatten erhob sich von der Oberfläche der toten Welt Tangris III und stieg, von unzähligen vergleichsweise kleinen Schatten begleitet in die Leere auf. Der erste Knoten ist erwacht!


    Audiron sah zu Captain Nauron auf.
    „Der Mann gefällt mir nicht! Und damit meine ich noch am wenigsten seine fehlenden Manieren!“
    Kurz darauf war die Entscheidung getroffen und der ehrwürdige Schlachtkreuzer der Dark Angels flog in die Imperiale Flotte ein.
    „Captain... Kontakt!“
    „Durchstellen!“ antwortete Captain Nauron knapp.
    Ein junger Mann in der uniform eines Flottenoffiziers der imperialen Armee erschien auf dem Schirm.
    „Grüße, Captain! Ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie nicht autorisiert sind, in den Orbit des Planeten einzudringen!“
    „Doch,“ antwortete Nauron seelenruhig, „das bin ich! Es gibt niemanden in diesem System, der es mir zu verbieten hätte!“
    Der Mann hob eine Augenbraue. „Machen Sie keine Dummheiten!“
    Nauron lächelte, als die Verbindung unterbrochen wurde.
    „Weitermachen!“


    Astev versuchte das Bewusstsein des Dämons zu fassen, doch es gelang ihm nicht. Stattdessen stieß er seinen Dolch in die dämonische Gestalt und sog dass Wesen in den „Doppelgängfer“ hinein. Wie passend, dass der Dolch, den der Dämon ihm einst gegeben hatte selbigen nun in den Realraum ziehen sollte. Die Kriegerkreatur sprang auf ihn zu und Zykrael schlug die Essenz des Dämons nach der Maschine. Das Wesen erzitterte und brach zusammen. Mit zwei schnellen Bewegungen des Fingers am handgelenk rief der Dark Eldar seine Schattenviper und stellte sie auf automatisches Feuer ein, dann warf er den Dolch nach Keenan.
    Fast in Zeitlupe, so schien es, flogen der Dolch und die drei handkranaten an einander vorbei.
    Dann wurde alles und jeder im Raum von einer gewaltigen Druckwelle erfasst. Die leichten Granaten flogen nach oben in die Finsternis und auch Zykrael und Keenan wurden schräg nach oben gegen die Wand geschleudert, was weiter Knochen in ihren Körpern bersten ließ. Einzig der vom dämonischen Willen gelenkte Doppelgänger flog weiter ud bohrte sich dort in den Boden, wo eben noch Keenan gelegen hatte. Dann detonierten die Granaten über ihnen und deckten sie mit Shrapnellen ein.Zykraels Körper wurde genau wie er von keenan regelrecht perforiert. Beide Männer lagen jetzt am Boden, sterbend mit gebrochenem körper. Zwischen ihnen steckte der „Doppelgänger“ im Boden. War es eine Chance?
    Biede wussten noch nicht, dass sie sich schnell entscheiden mussten, denn von obn raste etwas unglaublich gefährliches heran.


    Mhallysix richtete sich auf und hustete ätzendes Blut auf den Boden. Wie viele seiner Rippenplatten gebrochen waren konnte er nicht sagen. Mindestens vier Gelenke seines rechten Zeigefingers waren gebrochen, der Rest sah ähnlich aus.
    Fluchen riss sich Mhallysix die Kleider vom Leib. Die Phaeromonsuppe des Liktors würde die fganze Brut anlocken. Darum warf der Dark Eldar kurzerhand alles, was er am Körper getragen hatte aus dem Fenster. Dann rannte er in die Tiefen des Hauses. Er fand einige Leichen auf dem Weg, aber keine war gut genug erhalten, um ihre Kleider anziehen zu können. Plötzlich erhob sich ein Grollen in der Luft, dann fiel grelles Licht durch die Fenster des hauses, das kurze Zeit später von einer gewaltigen Druckwelle erfasst wurde. Mhallysix fluchte, als sich Scherben gesplitterter Scheiben in seinen körpber bohrten. Dann erfasste die Druckwelle ihn selbst und schleuderte ihn aus dem Fenster des Gebäudes heruas. Er flog über die Straße tief unter sich auf den Balkon eines benachbarten Gebäudes.
    Verwirrt rappelte er sich auf und sah sich um. In der Ferne schien der Himmel selbst zu brennen. In diesem moment ging hinter ihm eine Tür auf und ein Mensch sah heraus. Er hatte eine Platzwunde am kopf, die Verletzung aber wohl schon fast vergessen als er perplex auf den nackten Xenos auf seinem Balkon starrte.
    „Hallo!“ Sagte Mhallysix „Hast du Verbandszeug?“ Damit schlug er dem mann mit bloßer Faust den Schädel ein.
    Kurze Zeit später trat der Dark Eldar aus dem Quartier. Die Scherben waren entfernt und die Wunden verbunden, er selbst hatte sich mit menschlichem Schmerzmittel zugedröhnt und fühlte sich genauso schrecklich wie er aussah. Seiner scvhlanken Gestalt wollten menschenkleider einfach nicht passen. Die Hose des Mannes, die längste die er gefunden hatte, ging ihm bis zur Mitte der Unterschenkel, die Jacke bis zum Bauch was zur Folge hatte, dass er in zu kurzen, grauen Klamotten bauchfrei durch das haus marschierte. Zum Glück war der Flur leer, kein Wunder nach... was eigentlich?


    Eisenhauer hatte den Rückzug der Truppen von C4 angeordnet. Die Servitoren beseitigten gerade die Überreste des gewaltigen heerlager während die Soldaten und Panzer in die Transporter gefahren wurden um zu den Frachtern im Orbit geflogen zu werden. Eisenhauer selbst hatte andere Pläne! Er schickte gerade ein Gesuch um unterstützung gegen den offensichtlich korrumpierten Gouverneur Tichmund als eine Stimme in seinem Bewusstsein widerhallte:
    „Glaube ihm nicht, nicht! Der Gouverneur ist ein Feind!“ es war eine melodiscvhe, aber dennoch männliche Stimme. Eisenhauer fluchte. Niemand in seiner Nähe hatte gesprochen. „Glaubst du, das wüsste ich nicht?“ dachte er. „Ja, das glaube ich!“ antwortete die Stimme. „Du musst in den Orbit und nach Tangris III! Die Necrons sind erwacht. Nutze die Tyraniden und vernichte sie! Es ist deine Bestimmung. Du bist der einzige, der den Yingirlord aufhalten kann!“
    Dann blitzte ein grelles Licht im nordosten auf und Eisenhauer hob den Kopf. Dann riss eine Schockwelle die Walküren vom Himmel, gefolgt von einem kleinen, schnittigen Fliger der wohl einem Xenos gehört hatte. Männer flogen schreiend durch die luft, dann flog auch Eisenhauer in hohem Bogen davon und auf die Statue in seinem Rücken zu. Etwas fing ihn auf und ließ ihn zu Boden sinken wo er verwirrt sitzen blieb. Dann stand er auf. Um ihn herum erhoben sich die Meißten der männer wieder. Genauer die, die nicht von herumfliegender Ausrüstung, abstürtzenden Fluggeräten oder dem Boden selbst getötet worden waren. Was beim Imperator war passiert?


    Talranx stand in seinem Schiff auf dem Dach des gewaltigen Gebäudekomplexes. Nachdem er seine Ausrüstung erneuert hatte sendete er einen Funkspruch an das Syndikat, um von weiteren unternehmungen abzuraten. Diese Welt gehörte bereits dem Schwarm. Dann rannte er zu einem Abluftschacht und sprang hinein um ungesehen durch das Gebäude in die Abwasserkanäle zu gelangen. Er musste jagen.
    Oben fegte eine gewaltige Druckwelle sein Schiff vom Hausdach.


    Kurz zuvor im Orbit um Tangris IV wurden die Dark Angels erneut vom sympathischen Gouverneur angefunkt.
    „Gut, das Sie sich entschieden haben, mir den Verräter Audiron Sturmfalke auszuliefern! Der Necronlord selbst hat mir soeben versichert, dass Audiron von ihm geschickt wurde um das System zu zerstören. Der Space Marine ist auf der Gruftwelt gestorben und durch eie marionette der Necrons ersetzt worden!
    Ich gehe davon aus, dass sie mir bringen werden, was mir zusteht?“
    „Das werde ich!“ brüllte Nauron und gab den Feuerbefehl. Daraufhin wurden drei magmabomben auf die Reise geschickt und Atomisierten den gesamten Imperialen Palast. Die daraus resultierende Druckwelle verwüstete das herrschaftsviertel von Tangris IV. Die Verbindung brach ab.
    „Und nun?“ frage Audiron. Wie als Antwort erbete der Schlachtkreuzer unter dem Feuer der Flotte. „Rückzug!“ rief Nauron. Der Schlachtkreuzer konnte es mit jedem einzelnen Schiff der Flotte aufnehmen, aber auf Dauer war er der Feuerkraft der gesamten Verteidigungsflotte nicht gewachsen.
    „Sie schießen einfach! Sie versuchen nicht einmal, Kontakt aufzunehmen.“
    Nauron nickte grimmig. „Feuer erwiedern!“
    Der ehrwürdige Kreuzer schoss aus allen Rohren während er sich langsam zurückbewegte, doch es war ein sinnloses Unterfangen, da sie sich im Zentrum der flotte befanden. Die Space Marines auf der Brcke blieben ruhig, sie hatten mit ihrem untergang gerechnet.
    Plötzlich erzitterte die Foramation der imperialen Schiffe und wnadte sich nach außen. Das Feuer auf die Space Marines erstab fast vollständig.
    Nauron runzelte die Stirn. „Bringen Sie uns hier raus!“ Dann, zu einem anderen Crewmitglied: „Was geht hier vor?“ Der Mann tippte wie besessen auf sein Pult ein. „Ich weiß nic-“ dann wurde er von einer Stimme unterbrochen, die durch die gesamte Brücke hallte.
    „Guten Tag, Sturmfalke! Hier spricht Hochlord Asmarath vom Schleierkreuzer „Sternenzorn“! Captain Nauron, darf ich Ihnen ein Bündnis vorschlagen?“
    Nauron fuhr herum. Die Dunkelheit explodierte in die Brücke hinein und etliche Alarmsirenen heulten auf als Asmarath, gefolgt von Zehn weiteren mit eigenartigen Sensen bewaffneten Necrons die Brücke betrat.


    ES taumelte, als die Detonation des Palastes ihn zurückwarf. Wütend brüllend richtete sich die Kreatur wieder auf und verschwand in die Finsternis des Abwassersystems richtung Randbezirk. Weit draußen, am Rand des System passierten die ersten Tyranidenkreaturen die Umlaufbahn von Tangris VII.

  • Runde VI: SCHLACHT DER LEERE



    Dunkler als die Nacht selbst stieg der zweite Knoten aus den Tiefen der Gruftwelt auf. In dieser Flotte befand sich keiner der mächtigen Schleierkreuzer, nicht einmal ein anderes Gruftschiff, aber die schiere Zahl der Necronschiffe war gewaltig. Und sie legten sich wie ein Ring aus purer Finsternis um Tangris III um ihre Welt zu beschützen. Asmarath war nicht so dumm zu glauben, die Menschen würden ihr Wort halten und ihm den Planeten geben, doch das wollte er auch gar nicht. Alles was zählt ist das Leben, und Asmarath brauchte nur den Platinknoten, um einen Ausweg zu finden der für beide Seiten akzeptabel war.


    Captain Nauron sah kurz abschätzend zu Audiron, dann trat er auf den necronlord zu und ergriff seine ausgestreckte stählerne Hand.
    „Wir danken Euch für eure Hilfe, Lord Asmarath. Doch sagt mir bloß nicht, dass ihr nichts dafür haben wollt?“
    Asmaraths Blick huschte zu Audiron. „Ich habe bereits eine Gegenleistung bekommen...! Jetzt sollten wir eine Verteidigungsposition einnehmen. Der Schwarm ist hier!“
    Nauron nickte. Die Erschütterungen im Schiff hatten nachgelassen. Ein großteil der Imperialen Schiffe befand sich auf dem Rückzug in die Sicherheit der Verteidigungsplattformen der Orbitalverteidigung von Tangris IV. Doch eine kleine Gruppe schlagkräftiger Kampfschiffe nährte sich mit heruntergefahrenen Waffensystemen. Dafür waren die Schilde auf Maximum.
    „Was schlagt ihr vor?“ Captain nauron wandte den Blick nicht von dem Xenos, der mitten auf seiner Brücke stand. Asmarath war nur erstaunlich wenige Zentimeter kleiner als der Astartes.
    „Der Schwarm wird Tangris VII ignorieren, aber die anderen beiden Welten... Sie befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Systems, wir werden sie nicht schnell genug erreichen. Aber wenn der Schwarm den direkten Weg von tangris V nach Tangris IV nimmt haben wir eine strahlende Position!“
    „Was meint Ihr dami-“. In diesem Moment wurde das Schiff erschüttert. Eine gewaltige Schockwelle raste durch den gesamten Rumpf.
    „Bericht!“ brüllte Nauron. „Etwas hat uns getroffen! Etwas großes!“
    Nauron rannte zum Takticum. „Was beim Thron...?“


    ES war glücklich. Die Falle war voll und ganz aufgegangen. Während ES zusammen mit dem größten Teil seines Kultes und dem verbliebenen Liktor tief unter den Vorbezirken von Tangris lag verfolgte es, wie die ersten Tyranidenorganismen im Orbit in den Asteroidengürtel eingedrungen waren und eine beeindruckende Anzahl beeindruckend großer Trümmer auf die Flotte schleuderte. In diesem Moment traf ein besonders großes Stück das gewaltige halbmondförmige Schiff der Toten. Es bewegte sich nicht einmal im Raum, als es den Treffer kompensierte, das Metall auf der Hülle zerfloss und wieder seine ursprüngliche Form annahm.
    Der neben dem Schleierkreuzer der Cairn-Klasse wie eine Fregatte aussehende Schlachtkreuzer der Space Marines wurde von einem gigantischen Meteor getroffen. Das Heck des Schiffes wich dem Druck und ein Großteil des Hecks verschwand mit dem Rest des Meteoriten in der Leere.


    „Was soll das heißen, das Heck ist weg?“ Nauron war außer sich.
    „Die Masse hat die Schilde überlastet, wir konnten nicht mal ausweichen.“
    „Wie ist das möglich?“
    „Eine Vorhut des Schwarms scheint von Westen gekommen zu sein, während der Hauptteil der Splitterflotte von Norden anrückt.“


    „Ich hätte da einen Vorschlag!“
    Asmaraths Vorschlag war so dreist und blasphemisch, dass Nauron beinahe aufgelacht hätte, aber hatte er eine Wahl?
    „Eine kleine Änderung, Necron!“ sagte Nauron. „Ich bin der Captain! Ich bleibe auf meinem Schiff!“
    Unendlich langsam glitt die Sternenzorn über den Schlachtkreuzer, die Unterseite des Necronschiffes zerfloss und nahm das angeschlagene Heiligtum der Space Marines in seinem Bauch auf. Asmarath reichte Audiron erneut die Hand und wenig später standen beide auf der spitze der gewaltigen Pyramide auf der Brücke der Sternenzorn.
    Asmarath hob die Stimme.
    „Schickt die Shrouds los um diesen Meteoritenregen zu stoppen! Wir fliegen zur Sonne!“


    Auf der Brücke seines Kreuzers im Bauch der Sternenzorn führte Captain nauron ein interessantes Gespräch.


    Eisenhauer hatte sich entschlossen, diese verdammte Hexenstimme zu ignorieren. Er saß im letzten Transporter zu seinem Heimatschiff „Glorias Zorn“ wo Lord General Hans Joachim Stahl bereits auf seinen Bericht wartete. Hoch über seinem Kopf, In den Tiefen des Generatordecks bewegte sich ein Flackernder Schemen ungesehen in die Finsternis.
    Wenig später stand Eisenhauer vor Lord General Stahl und berichtete von den Vorgängen auf Tangris IV. Der kleine Verband von Gloria bewegte sich in friedlicher Formation auf die Flotte des ersten Knotens zu.
    Als er geendet hatte runzelte Stahl die Stirn. „Gute Arbeit, Hauptmann! Aber das Problem mit dem werten Herrn Tichmund sollte sich erledigt haben,was?“ Beide lachten kurz und verhalten, dann ging eine Nachricht ein.
    „Durchstellen!“ schnautzte Stahl. Auf dem Schirm erschien ein Astartes.
    „Seid gegrüßt, Lord General. Hier spricht Captain Nauron der Dark Angels.“
    „Seid gegrüßt!“ Stahl nickte freundlich, blieb aber stehen wie es unter gleichrangigen üblich war.
    „Es wird ihnen nicht gefallen, Stahl... die Imperiale Flotte bekämpft momentan die Tyraniden im Asteroidengürtel, zusammen mit einer Abteilung Necronschiffe mit denen sie... ich sage mal eine unausgesprochene Übereinkunft über einen Nichtangriffspakt haben. Sie sollten das selbe tun, ich bitte Sie darum! Helfen Sie uns die Schwarmflotte aufzuhalten. Sie kommen von Norden, Tangris IV steht im Süden. Wir können es Schaffen!“
    Stahl sah zu Eisenhauer. Wie sollten sie reagieren?
    Auf dem Hangardeck der „Faust Glorias“ stieg ein flimmernder Schatten aus Eisenhaueres Transporter aus und verschwand blitzartig in den Eingeweiden des Schiffes.


    Keenan sah zum Doppelgänger hin, genau wie der Dark Eldar. Wie ein verdurstender stürzte sich Astev auf den Dolch. Doch genau damit hatte Keenan gerechnet. Er zog mit der weniger ramponierten linken Hand sein eigenes Kampfmesser aus dem Gürtel und warf es nach Astev. Über das Ergebnis musste er selbst lächeln. Wenn er, wie seine „Freunde“ sagten tatsächlich genauso fähig wie unausstehlich war, dann musste er in der Tat ein ganz dreckiges Arschloch sein. Das Messer hatte sich schräg in die zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt des Xenos gebohrt. Mitten im Sprung sackte der Dark Eldar zusammen. Dann kroch Keenan zu ihm heran und drehte ihn um um dem Xenos ins Gesicht zu sehen.
    Keenan hockte sich, kaputt wie er war, neben Astev und zog seinen Kopf an den Haaren hoch. Es tat höllisch weh und dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er Astev auf Augenhöhe hatte. Dann spuckte er dem eldar ins Gesicht.
    „Du bist ja vielleicht ein abartig hässlicher Bastard!“
    Damit schmetterte er den Kopf des Xenos so fest auf den Boden dass sein handgelenk in mehrere Teile brach. Ebenso wie der Schädel von Zykrael Astev.
    Erschöpft fiel Keenan auf die Seite. Genau in seinem Blickfeld steckte der Doppelgänger im Boden. Dann hörte er ein vertrautes Geräusch: Das Getrampel schnell näher kommender Imperialer Soldatenstiefel.

  • RUNDE VII: (OUT OF) CONTROL


    Dras Anaris schlich in den Gängen der „Glorias Zorn“ umher, auf der Suche nach einer Servitorbuchse. Einmal gefunden hackte sich der Eldar in das Kommunikationssystem des imperialen Kreuzers und begann einen Befehl zu geben. Es war nur ein einziger Satz, doch er musste an den vielen Blockaden und Sicherheitssystemen vorbei, was Zeit brauchen würde. Eine Stunde später schleuderte ihn eine gewaltige Explosion gegen die Decke.
    Talranx war lange durch das Lebenserhaltungssystem der „Glorias Zorn“ gekrochen, bis er über den Generatoren im Maschinenraum angelangt war.
    Die Antriebe eines Schiffes beförderten es nicht nur durch den Raum, sie versorgten es auch mit Energie. Da er keine Granaten dabei hatte schlüpfte er auf die gigantische Maschine bis zur Manuellen notsteuerung wo er die Alarmsysteme abschaltete. Dann zog er die Pistole und setzte eine Plasmaleitung in Brand. Dann war alles egal. Talranx sprang unmenschlich schnell von dem Generator hinunter und raste immernoch getarnt auf das sich schnell schließende Sicherheitsschott zu. Er rollte unter dem Schott hindurch und griff nach einer Magnetharpune aus einer der Notfallhalterungen an der Wand. Dann gab es eine Explosion und der Slaugth wurde in die Leere gesogen.
    Eisenhauer stand auf der Brücke der „Glorias Zorn“. Gerade hatten Stahl und er die Schlachtposition eingenommen und warteten auf den Schwarm während sie die Meteoriten zerschossen, die die Tyraniden ihnen entgegenwarfen. Der Schleierkreuzer hing schon eine ganze Weile regungslos vor dem Stern als plötzlich ein gewaltiger Strahl aus Energie die Sonne verließ. Das pure Sonnenlicht, direkt aus dem Herzen von Tangris gesogen floss in die gewaltige Pyramide auf dem Rücken des Kreuzers. Das ganze Gebilde leuchtete blendend Golden auf, dann sandte der Schleierkreuzer einen Strahl pure Zerytörung auf das erste Schwarmschiff. Der Strahl schnitt durch die Tyranidenkreatur wie ein glühendes Messer durch Butter und verdampfte abertausende der Wesen darum herum.
    Als der Strahl aus purem Licht abriss war der Schwarm auseinandergestoben. Das Band, dass den Stern und den Kreuzer verband stand immernoch, aber die Pyramide funkelte nur noch schwach. Die arkane Technologie musste sich wieder aufladen. Eisenhauer starrte entgeistert auf das gewaltige Gruftschiff. Plötzlich wusste er, woher die „Sternenzorn“ ihren Namen hatte.
    Das verbliebene Schwarmschiff der Splitterflotte ließ sich zurückfallen und schickte die Tyranidenorganismen vor. Der Kampf im Raum entbrannte nach diesem gleißenden Lichtspektakel in all seinem zerstörerischen Chaos.
    „Lordkommandant Stahl?“
    Es war einer der Sensoriker.
    „Ja?“
    „ Das Schiff schwenkt auf den Carin-Klasse-Kreuzer ein.“
    „Was?“
    „Ich weiß es nicht... wir bewegen uns erstaunlich schnell und zielstrebig auf das Gruftschiff zu.“


    Mhallysix hatte sich eine kleine zivile Fähre gekarpert und war auf dem Weg zum Raumhafen von Tangris IV, nachdem auf dem Planeten selbst das Chaos ausgebrochen war. Rebellen und Aliens hatten die Hauptwelt in eine Brennende Hölle verwandelt und langsam griffen die Krawalle auch auf die Vororte auf den Monden über.
    Dieser Zustand war zwar überaus wünschenswert, aber er hatte damit auch ncihts mehr zu tun. Aufgrund des allgemeinen Chaos auf der unterggehenden Welt unter ihm entkam er unbehelligt aus dem Orbit. Die gesamte Flotte war zur Sonne abgeflogen. Schnell kontaktierte Mhallysix sein Schiff. Es war nicht mehr da. Stattdessen nahm er das Signal eines anderen Dark Eldar Kreuzers wahr, der sich am Rand des Systems aufhielt.


    Keenan hustete Gift und Galle, als die Männer ihn auf eine Trage hoben. Er schlug die Augen auf und erblickte den Sergeanten des Trupps und erkannte Danny.
    „Hey, danke für die Hilfe!“
    Wegend er ungewohnt höflichen Art Keenans og der Mann die Augenbraue hoch, dann sagte er:
    „Sprich nicht, ich erkläre dir alles auch so. Wir werden angegriffen, diese Mistviehcher sind überall. Der Gouverneur ist bereits tot und diese ganze verdammte Welt brennt. C4 wurde augenscheinlich überrannt, aber alle offiziere haben sich hier im Atrium versammelt. Lediglich dieser Glorianer fehlt.“
    Keenan grinste trotz seines Zustandes. Gut!


    Audiron Sturmfalke diskutierte auf der Brücke – falls man das so nennen konnte – der Sternenzorn mit Asmarath und seinem Herrscherrat. Ihnen gefiel sein Plan ganz und garnicht, aber schließlich willigte Asmarath unter der Bedingung ein, dass damit der Handel um die Gruftwelt besigelt sei. Ihm schien es dabei nur darum zu gehen, mit einem Menschen zu verhandeln. Dass die Entscheidungsgewalt über die Welt nicht bei Audiron lag schien dem uralten Necronhochlord sehr egal zu sein.
    Plötzlich fuhr Asmarath herum.
    „Was ist los?“ fragte Audiron.
    „Die Menschen haben einen Rammangriff gestartet! Ist die „Sternstunde“ wieder einsatzbereit?“
    Die Antwort war unhörbar, aber schließlich nickte Asmarath. „Fegt sie weg!“


    Eisnhauer erstarrte und Stahl brüllte:
    „Stop! Haltet das Schiff an!“
    Wie zur Antwort gab es eine Explosion im Heck deren Wucht sie alle nach vorne riss. Dann wurde es dunkel. Nur der nahe Stern erleuchtete die Brücke bis die Notstromgeneratoren anliefen.
    „Bericht?“
    Fragte Stahl methodisch, doch dann wurde es still auf der Brücke und alle starrten entgeistert auf das Necronschiff. Selbst Talranx, der sich mit der Harpune auf die Außenhülle der Glorias Zorn befördert hatte und nun auf dem Mittelschiff stand riss die Augen auf und beobachtete, wie das Gruftschiff herumschwenkte und die Pyramide auf der Sternenzorn aufloderte. Talranx stieß einen schrillen Schrei aus und stieß sich von Glorias Zorn ab. Eisenhauer fiel die Zigarre aus dem Mund als er vor Entsetzen die Augen aufriss. Lediglich Dras Anaris ahnte nichts von der Gefahr. Dann schoss eine Lanze aus purem Licht auf die „Glorias Zorn“ zu und schlug ungehindert in den Rumpf ein, da aufgrund des Energieverlustes nicht einmal mehr die Deflektorschilde arbeiteten. In Bruchteilen von Sekunden wurde das gesamte uralte Schlachtschiff vaporisiert. Der Zorn des Sterns erfasste auch Talranx, der viel zu spät weggekommen war und hüllte den Slaugth ein. Dann war es vorbei. Weder Dras Anaris, Eisenhauer, Stahl, Talranx, die „Glorias Zorn“ oder ihre beiden Fregatten existierten weiterhin.
    Asmarath ließ den Kopf hängen, dann kontaktierte er den Rest der Flotte und versuchte den Angriff als Notwehrmaßnahme hinzustellen, da die Glorias Zorn auf Kollisionskurs gegangen war. Im Nachhinein kam das Manöver Audiron gerade recht. Wenig später hatte er sich zusammen mit einem Zehnertrupp Terminatoren, dem überaus grausamen Kriegerlord Nehmex und zehn von dessen Leibgardisten, allsamt mit hohen Schilden und Kraftsensen bewaffnet, von einem der Jackal-Klasse Necronschiffe auf Tangris IV in die mittlerweile fast erkalteten Ruinen des Palastes teleportiert. Audiron und Nehmex sahen in den Himmel als die ersten geworfenen Meteore in Begleitung von hunderten kleinen landungssporen auf die Welt niederregneten. Das Schwarmschiff mochte vor der Sonne stehen, doch Arme der Splitterflotte hatten den Stern umgangen und griffen gezielt den sensibelsten Punkt des Systems an. Lange würde die Orbitalverteidigung nicht mehr standhalten. Die Jagd konnte beginnen.


    Ein gewaltiges Dröhnen zerriss die Oberfläche der Gruftwelt, als sich der dritte Knoten langsam erhob.

  • BONUSRUNDE: DER SCHWARM FÄLLT EIN


    Die Imperialen interessierten sich herzlich wenig für die Erklärungsversuche der Necrons. Der Verteidigungsring wurde um das innere System zusammengezogen und zwei Großkampfschiffe führten einen Verband der imperialen Flotte zur Gruftwelt an. Als der äußere Verteidigungsring gebrochen war hatte sich Asmarath zusammen mit den Schiffend es ersten Knotens zur Gruftwelt zurück gezogen um den gerade erwachenden dritten Knoten vor den Angreifenden Menschen zu schützen. Die Sternenzorn lag nun dunkel und bedrohlich im Orbit vor Tangris III und wartete, abgeschnitten von der unerschöpflichen Macht des Sterns, auf den Angriff des Imperiums.


    Keenan fluchte laut als seine Rippen und Beine rebellierten. Es war erst einen Tag her, dass er den verdammten Xenos getötet hatte und der Schmerz der Auseinandersetzung saß zu tief. Gebrochene Knochen konnten verschweißt werden, Haut und Muskeln zusammengezüchtet. Doch die Erschöpfung und die verbliebenen Phantomschmerzen würde nur die Zeit heilen, vielleicht nicht einmal die.
    Keenan schleppte sich zuum Treffen der Offiziere, speziell zu der Anführerin des Regiments Oberst van Leuveen. Keenan umarmte und küsste sie, dann wandte er sich, auf seine Flamme gestützt, den Restlichen Anwesenden zu. Der major waar anwesend, einige Hauptmänner und Sergeanten ebenfalls. Keenan runzelte die Stirn. „Wo ist Generaloberst van der Linde?“
    „Außer Dienst.“ sagte Leuveen und verrollte vielsagend die Augen, „Außer Dienst“ bedeutete zweifellos „Alleine mit einer Flasche Hochprozentigem.“
    Keenan nickte. „Also, was steht an?“
    Ein Flottenoffizier trat vor.
    „Die Tyraniden fallen in kleinen Gruppen auf dem Ganzen Planeten ein, ihre Zahl wird schnell dichter. Hinzu kommen die Einschläge der Meteore, die die Orbitalverteidigung überwinden. Wir werden weichgeklopft!“
    „Wo ist das Schwarmschiff?“
    „Das wissen wir nicht, also eigentlich außer Reichweite.“
    „Dann muss irgendetwas hier sein, was sie steuert!“ Keenan hielt inne, das klang nach einem Job für ihn.
    Dann wurden plötzlich Rufe laut.
    Alle Offiziere sahen auf und versuchten herauszufinden, woher der Trubel kam. Einige Wachen wichen durch den haupteingang zurück, dann marschierte eine äußerst verstörende Doppelreihe ins Atrium.


    Audiron führte die zehn Terminatoren hinter sich an. Sie liefen in einer langen Reihe hintereinander, wie bei einer Parade. Neben ihnen liefen die Krieger der Necrons mit Lord Nehmex an der Spitze. Terminatoren und die Necrons mit den hohen Schilden stellten sich zu zwei Blöcken auf, Audiron und Nehmex schritten zu den sprachlosen Offizieren.
    „Seid gegrüßt!“ Audiron beschrieb das Zeichen des Aquilla vor der Necronrune auf der Brust. Nehemex sah ihn kurz an, danns chien er sich für eine Mischung der Bräuche zu entscheiden. Er ging auf ein Knie nieder und neigte den Kopf, mit den Händen beschrieb auch er den doppelköpfigen Adler vor der Brust. Dann erhob er sich.
    „Ich bin Kriegslord Nehemex, gesandter von Hochlord Asmarath. Wir kommen um euch zu unterstützen.“
    Die Blicke der imperialen waren voll Verwirrung und Misstrauen, schlussendlich schienen sie sich aber damit abzufinden, dass ihnen die Antworten nicht gefallen würden. Totenstille herrschte im Raum, dann klatschte jemand langsam und sarkastisch dreimal in die Hände.
    „Super Arbeit, Metallschädel! Zehn Mann! Beeindruckende Hilfe!“
    Nehemex flammender Blick flog zu Keenan. „Deine Worte sind wie -“
    „Jaja, blahblahblah!“ Keenan war gar nicht gut gelaunt.
    „Habt ihr nachrichten Aus dem Orbit?“ schaltete sich van Leuveen schnell dazwischen.
    „Ja,“ sagte Keenan, „wo beim Thron steckt eigentlich Eisenpatscher?“
    Leuveen nickte. „Bringt ihr Nachrichten von Hauptmann Eisenhauer?“
    Audiron trat vor. „Das Schiff mit Hauptmann Karl Wilhelm Eisenhauer ist im Kampf gegen den Schwarm vernichtet worden! Er ist gestorben wie ein wahrer Held!“
    „Eher wie ein wahrer Glorianer!“ warf Keenan ein, „völlig sinnlos und viel zu spät!“
    Van Leuveen machte einen Schritt zur Seite und Keenan fiel unschön fluchend auf den Boden.
    „Wie auch immer! Ihr müsst die Tyraniden zurückschlagen! Schwärmt sofort in die Stadt aus!“ sagte Audiron.
    Van Leuveen zog Keenan auf die Beine, der sich am Taktiktisch abstützte. Dann ging sie zu dem Space Marine. Der major folgte ihr und ergriff das Wort.
    „Sind Sie wahnsinnig??? Wir müssen uns hier eingraben und die Tyraniden aufreiben!“
    Audiron wollte nicht diskutieren. Er öffnete seinen Geist und drang in den Warp ein um den Geist des Majors mit der geballten Macht eines Dark Angels Scriptors zu übernehmen. Sobald er jedoch in den Warpraum eintauchen wollte fiel ihm der Schatten im Warp wieder ein. Der gewaltige Verstand des Schwarmbewusstseins schlug nach ihm und hätte ihn überrollt, wäre die Verbindung nicht kurz vorher gekappt worden. Die Rune auf seiner Rüstung glühte. „Was?“ zischte er Nehemex zu. Der Necron hob die Schultern.


    Dann tiptte jemand van Leuveen auf die Schulter und reichte ihr einen Kom. „Nachricht von Lordadmiral Lorenz!“ Van Leuveen hörte kurz zu, dann wurde sie kreidebleich. Sie eilte zu Keenan und erzählte ihm von den Nachrichten. „Was soll ich tun, James?“


    Mhallysix flog auf den Dark Eldar Kreuzer zu und identifizierte sich als ein Landsmann. Misstrauisch nahmen die Fremden ihn auf.
    Im hangardeck angekommen wurde er von einem selbst für ihre Verhältnisse riesigen Dark Eldar begrüßt.
    „Ich bin Zhakyleth. Bringt Ihr Kunde von Zykrael Astev?“
    Was sollte Mhallysix ihnen sagen?


    Draußen näherten sich einige imperialen Schiffe. Sie schienen vor einem gigantischen, halbmondförmigen Schatten zu fliehen.


    Tnagris III erbebte als der dritte Knoten sich vollends befreite. Asmarath sah zu den imperialen Schiffen hinüber. Bisher hatten sie die Necrons nicht nennenswert zurücktreiben können. Die Menschen hatten starke Verluste erlitten und momentan herrschte Feuerpause, da Asmarath nur Feuer erwiedern ließ. Diese paar Schiffe waren keine große Gefahr, und nur das Leben zählte. Er wollte diesem System helfen, aber sie ließen sich ja nicht helfen.
    „Was habt ihr vor, mein Lord?“
    „Die Menschen werden uns diese Welt nicht geben, entweder wir löschen sie aus oder sie uns... also haben wir keine Option.“
    Die Sternenzorn wendete und flog in Richtung Gruftwelt. Der gesamte Planet war nur noch eine schwarze Wüste. Das lebendige Metall,d as seine Oberfläche Bedeckt hatte war in den dritten knoten geflossen. Langsam erhob sich das Mondgroße Ernteschiff aus den Trümmern der einstigen Gruftwelt.
    Die Sternenzorn, lächerlich klein im Vergleich zu dem kreuzförmigen Schiff, flog an dessen Seite.
    „Wir werden die Flotte abziehen... sie lassen uns hier nichts ausrichten...
    Aber Nehemex ist noch dort unten... Ich denke, ich werde ihn unterstützen gehen.“


    Wärend die Necrons zum Rande des Systems flogen, abgesehen von der Sternenzorn, die sich nach Tangris IV bewegte und dabei auf Kurs eines einsamen Xenoskreuzers kam zogen sich die imperialen vor dem gewaltigen Schleierkreuzer zurück. Sie schienen verstanden zu haben, dass ihnen keine Gefahr drohte wenn sie den Schatten im All nicht provozierten. Und während sich das Maul des Schwarms von drei Seiten um das System schloss schlüpfte zur vierten Seite ein kleiner Verband aus fünf nachtschwarzen Schiffen in das System.


    Lordadmiral Lorenz vom Imperator-Klasse-Kreuzer „Hammer des Glaubens“ bekam eine hochinteressante Nachricht:


    „Guten Tag, Lordadmiral.“
    „Guten Tag, Gouverneur Tichmund... man sagte, Ihr wäret Tod...“
    „Man sagt so einiges... ich möchte euch bitten, das Flaggschiff der Necrons zu vernichten, darin befindet sich das Schiff der Verrätermarines! Und funken Sie die Bodentruppen an. Sämtliche Marines der Dark Angels sind unsere Feinde!“
    „Sehr wohl, Sir!“


    Die Verbindung wurde Unterbrochen.
    „Das ist Wahnsinn!“ brüllte Lorenz. „Der Kerl kann mir garnichts! Ich werde nicht jetzt auchnoch diese Alpträume angreifen!“
    Dann kam eine zweite nachricht vom größten der fünf Neuankömmlinge rein. Diese überzeugte den Lordadmiral sofort.
    „Zieht ein paar Schiffe zusammen, wir stellen dem Carin-Kreuzer eine Falle! Und verbinden Sie mich mit den Bodentruppen! Ich werde den Befehl geben, sämtliche Space Marines zu bekämpfen!“
    „Mit welcher Autorität?“
    „Der höchsten!“


    Nun hielt ganz Tangris den Atem an. Die Imperialen versammelten sich um die Hauptwelt und die geballte Macht der Splitterflotte schoss auf den Planeten zu.

  • RUNDE VIII: EIN SCHATTEN IM DUNKEL


    Der Funker neben Sarah stieß vor Aufregung gegen seinen Tornister, wodurch dessen Außenlautsprecher ansprangen:
    „Im Namen des heiligen Ordens der Inquisition zu Terra übernehme ich, Inquisitor Narles, Ordo Xenos den Oberbefehl über die Truppen des Tangris Systems! Wegen hochverrat ist jeder Astartes im System augenblicklich zu exekutieren. Andernfalls machen sich alle, die mit ihnen kooperieren des Hochverrats am Imperator schuldig!“
    Alamiert hoben die Terminatoren ihre Waffen, Nehemex und sein Gefolge hatten sich keinen Millimeter bewegt. „NICHT!“ Die gesamte Szenerie erstarrte.
    Sarah van Leuveen, die Oberbefehlshaberin des Regiments stand noch immer neben Keenan.
    „Also....“ sagte Keenan, „den letzten Teil habe ich irgendwie nicht verstanden... verdammte Technik aber auch...“
    Sarah sah ihn kurz an, dann blickte sie in die Runde. Niemand rührte sich.
    „Sie waren nie hier, Audiron Sturmfalke! Die Synapse des Schwarms müsste sich am Rande des Herrschaftsviertels aufhalten... gehen Sie!“
    Audiron hätte eine Augenbraue hochgezogen, hätte er eine gehabt. „Woher wissen Sie das, van Leuveen?“
    „Es sind die Sichtungen unserer begabtesten und besten Männer.“
    „Was??? Ich war doch gar nicht da!“ empörte sich Keenan. Sarah trat einen Schritt zurück, wodurch er überrascht gegen einen Tisch taumelte.


    „Also gut!“ Audiron und Nehemex amchten Kehrt und marschierten Seite an Seite zur Untergrundbahn hinab, deren Schacht unter dem Gebäude verlief.


    Über ihnen, reglos an der Decke hängend, atmete der Liktor wieder auf. Seine Haut war wieder geheilt, und so war es kein Problem gewesen, sich ins Gebäude zu befördern. Nun, von einem unerbittlichen Willen geleitet hatte er nur ein Ziel!


    ES trabte durch die dunklen Tunnel der unteren Bahnlinien, schon lange abgeschaltet.
    Die ersten gelandeten Ganten waren zusammen mit den verbliebenen Symbionten auf dem Weg nach oben. Bald würde die Falle zuschnappen.


    Mhallysix fluchte, als der zweite Lichtblitz den Kreuzer traf. Er hatte die dunklen Brüder gerade überzeugen können, ein Freund zu sein, als ein gewaltiges, halbmondförmiges Schiff aufgetaucht war und sie unter Feuer genommen hatte.
    „Was geht hier vor?“ brüllte der Archon, da traf ein weiterer Blitz das Eldarschiff und ließ es straucheln.
    Wie zur Antwort schwenkten sie herum, so dass im Blickfeld ein gewaltiges Gruftschiff auftauchte. Mhallysix erstarrte, ihm gefrohr das Blut in den Adern. Auch wenne r längst nicht mehr zu dem Volk gehörte, dessen Bruder er einst war, so war diese Urangst doch in ihnen allen verwurzelt: Yingir!
    Der Archon brüllte etwas als ein weiterer Blitz den Kreuzer traf. Das Gegenfeuer der Eldar schnitt in die Hülle des Necronschiffes und hinterließ lange Furchen, die sich sogleich verflüssigten und neu zusammenschmolzen. „Verfluchte-“
    Dann traf ein weiterer Blitz und zerstörte ein halbes Dutzend Schildprojektoren. Mhallysix war das zu viel. Er machte kehrt und spurtete zum Hangar zurück. Im Gang gabelte er einen Haemunkulus auf, den er am Arm ergriff. „Komm, ich bitet dir dein leben für einen kleinen Dienst!“
    Wenig später verließen sie, ungesehen von Asmaraths grauenvollen Flaggschiff den Hangar und schossen ins System zurück. „So, und jetzt flick mich zusammen!“


    Vier Stunden waren seit dem Aufbruch der Astartes vergangen und Sarah van Leuveen saß mit Keenan auf dem Bett. Sie hatten sich einen kleinen, fensterlosen Raum im Kern des Gebäudes zwei Stockwerke über dem Atrium geschnappt. Hier oben waren die Offiziersquartiere untergebracht worden. Die anderen Soldaten stiegen die Treppen mit fallendem Rang aufwärts. Keenan lag an der Wand, die Muskeln des geschundenen Körpers endlich entspannend. Seiner Meinung nach gab es eben nur ein wirkliches Allheilmittel. Sarah zog gerade ihre uniform wieder an.
    „Also... was machen wir, james?“
    „Warum fragst du das nen Leutnant? Kümmer dich um deine Probleme selbst!“
    „Wie bitte?“ Sie drehte sich um. „Dann sitzt du also nicht hier fest?“
    „Doch,a ber das Regiment hat sich hier eingegraben, und du bist das regiment!“
    „Dann müssten dich die Männer ja lieben!“
    „Solange es die Frauen tun...“
    Sie zwinkerte, dann ertönte auf einmal hektisches Geschrei und das Waummern der Maschinenkanonen vor einem beständigen knacken vieler tausend Lasergewehre.“
    „Beim Thron!“ fluchte Sarah und griff nach ihrem Gewehr.
    „Naja, wer kämpft kann uns nicht stören, was?“ grinste Keenan und griff nach ihrer Talie.
    Sie ging zur Tür. „Nein... bleib du hier und ruhe dich aus.“ Sie warf ihm sein Gewehr aufs Bett. „Das hast du ja eh lieber als mich!“
    Keenan zuckte die Achseln und lud durch. „Wo du Recht hast!“
    Sarah verrollte die Augen und öffnete die Tür. Sie ging drei Schritte nach draußen auf den leeren Gang und drehte sich noch einmal zu ihm herum.. Die Männer kämpften unten.
    „James?“
    Er sah auf.
    „Pass auf dich auf!“
    In dem moment fuhr ihr eine gewaltige Klaue von hinten durch die Brust. Sarah schrie röchelnd auf und spuckte Blut, dann wurde sie nach oben gezogen.
    Keenan brüllte und sprang auf. Seine Beine quittierten dies indem sie nachgaben und ihn der vollen Länge nach auf den Boden stürzen ließen.
    „Sarah beim Thron!“


    Er rannte nach draußen. Eine der Deckenplatten war zerbrochen, eine gewaltige Menge Blut verklebte das Loch.


    Lordgeneral van der Linde stürmte mit seiner Boltpistole in der einen und der Flasche Amasec in der anderen Hand ins Atrium. Die imperialen verteidigten sich tapfer gegen eine schier endlose Horde hundegroßer Insekten. Tief unter seinen Füßen hörte er das Brüllen einer gewaltigen Bestie. Die Xenos hatten keine Chance, die befestigten Linien zu durchdringen, aber größere, vierarmige Monster brachen aus dem Boden und rissen die Verteidigung von hinten ein.
    „Alle nach oben! In den ersten Stock!“
    Der Lordgeneral fuhr herum. Leutnant Keenan stolperte Oberkörper frei die Treppe herunter.“Alle raus da!“
    Ungefähr ein Viertel der Männer rettete sich nach oben, der Rest war tot oder eingekesselt. Keenan grinste. Ein LHO-Stäbchen glimmte in seinem mundwinkel. Van der Linde konnte sich nicht erinnern ihn jemals rauchen gesehen zu haben. „Sichert die Treppe mit etwas schwerem Feuer!“
    Dann sprangen die Sprinkleranlagen an. Die Tyraniden rückten der Treppe immer näher, über und über von den Sprinkleranlagen eingedeckt. Dann erstab der Strom aus der Decke und Keenan grinste.
    „Rauchen ist ungesund ihr Pisser!“ damit warf er das LHO-Stäbchen auf die Tyraniden, woraufhin das gesamte Atrium in Promethiumflammen aufging.
    „Wie lange wird sie das aufhalten?“
    Keenan zuckte die Achseln. „Drei bis fünf Minuten?“ In dem moment sprang eine der Bestien aus den Flammen auf sie zu.



    „Ist die Welt noch zu retten?“
    „Ich weiß es nicht, aber wir sollten die Fluchtschiffe in Sicherheit bringen!“
    „Wie?“
    „Die Flotte soll sie bis zum Rand bringen, dann springen sie auf die Koordinaten, die ich Ihnen durchgebe!“
    „Wo liegt das?“
    „Eine abgelegene Welt, die wir vor vergleichsweise kurzer Zeit verloren haben. Ein gewisser Inquisitor Prius hat gefordert, dass die Welt neu besiedelt wird!“
    „Dann ist es beschlossene Sache!“

  • RUNDE IX: EXODUS


    Mhallysix fluchte laut, als ihm das imperiale Gegenfeuer entgegenschlug. „Was wollen wir eigentlich noch hier?“ Der Haemunkulus fluchte ebenfalls und riss die Kontrollen herum. Sie mussten hier raus. „Wohin fliegen wir?“
    „Das wollte ich euch auch gerade fragen!“
    Mhallysix und der Haemunkulus fuhren herum. Im Heck des kleinen fliegers stand alleine und in dunkle Tücher gehüllt ein einzelner der Necrontyr und hielt einen kunstvollen Stab in der Hand.
    „Ja, wohin denn so eilig?“ fragte Asmarath. Dann schoss er einen Energieblitz auf den Haemunkulus, den dieser Mühelos abfing. Mhallysix sprang auf und auf den Necron zu. Asmarath dematerialisierte und Mhallysix flog in Richtung Antrieb davon. Dann materialisierte sich Asmarath wieder hinter ihm auf dem Amaturenbrett hockend. Der Haemunkulus wollte reagieren, doch Asmarath packte ihn und warf den Federleichten Eldar ebenfalls an die Rückwand des Schiffes. „Wetten, das bekommst du garantiert nicht nochmal so hin?“ spottete Mhallysix.
    „Stimmt!“ sagte Asmarath mit seiner tiefen, ruhigen Stimme und hob den Arm.
    Aus seinem Handgelenk schoss ein kleiner, silberner Tachionpfeil.
    Das Geschoss durchschlug Mhallysix' Brust und bohrte sich dann in den Antrieb. Mhallysix brach würgend zusammen, dann detonierte der Antrieb und riss das Schiff auseinander. Asmarath schob sich für den momant der Explosion aus der Dimension heraus, dann segelte er durch die Leere davon.
    „Einer weniger!“ sagte der Necron grimmig. Dann zerfloss er durch die Wirklichkeit.


    Keenan brüllte und stieß die Kreatur von sich, was sie beide zurück taumeln ließ. Dann platzte der Kopf des Ganten im Beschuss der imperialen Kräfte auseinander.
    Keenan fluchte und rannte zu seinem Quartier zurück. Seit Sarahs Tod waren gerade einmal fünf Minuten vergangen. Hektisch brüllte Keenan umher und rief seinen Zug zusammen. „Kommt her ihr niederträchtigen, nutzlosen-“ „Was gibt’s denn, Keen?“
    Danny stand hinter ihm. „Wir beschießen die Decken und Hohlräume mit allem was wir haben! Wir erlegen dieses verdammte Alien!“
    „James, ich brauche alle Männer da unten... Das Mistvieh ist doch sowieso schon über alle Berge!“
    „Hier gibt es keine Berge!“ schnappte Keenan, schien die Sinnlosigkeit seines Unterfangens aber eingesehen zu haben. Er rannte in das mittlerweile nur ihm gehörende Quartier zurück und legte seine Ausrüstung an. Sie mussten weg. Auf dem Weg nach draußen rannte er Generaloberst van der Linde in die Arme und war überrascht, ihn ohne Alkohol vorzufinden.
    „Raus hier!“
    „Was?“
    „Der gesamte Planet wird im Stich gelassen! Inquisitor Narles hat die Verteidigungsflotte zum Schutz der bereits gestarteten, „sauberen“ Fluchtschiffe abbeordert. Den Rest lassen sie zurück! Diese infizierte Luft wollen sie nicht mitnehmen!“
    „Na Klasse...“ Keenan sah durch ein Fenster auf die Horden der Tyraniden unter ihnen. Mittlerweile nahmen auch die großen Käfer am Spiel teil. „Na wenigstens ist noch ein bisschen Leben auf dieser Welt...“
    „Ach halt die Klappe, James! Ein letzter Transporter holt den gesamten Führungsstab hier unten ab. Kommst du mit?“
    Keenan verrollte die Augen.


    Schattenprischer rannte mit Sarahs Leiche in der Hand durch die Kanalsiation zurück zu ES. Er musste die letzten Informationen des Nestes der Feinde überbringen, das ging aus der Nähe am besten.
    ES saß tief unter dem alten Stadtkern nahe des Palastes, am Rand des Kessels in dem die letzten Truppen der PVS der Nordhalbkugel saßen.
    Schattenpirscher warf ES den Leichnam vor die Füße, dann baute er ein psyonisches Band auf und übertrug seine Erinnerungen. Eine schwache Bestätigung wehte von Es herüber, dann verschwand Schattenpirscher in einem Tunnel Richtung Brutschleimpool um seine Bestimmung zu erfüllen.
    ES blieb zurück. Lange würde es nicht mehr allein sein...


    Schattenpirscher jagte den Gang entlang, immer geleitet von dem einen Willen und Streben. Der Pool war gigantisch und füllte den gesamten Krater, den die Magmabomben hinterlassen hatten die die Dark Angels auf die Stadt geschmissen hatten. Der Liktor kam am Pol an und sprang. Sein ganzes Selbst hatte sich nach diesem moment gesehnt, wo er wieder eins mit dem Schwarm werden würde. Der Körper des Liktors löste sich auf. Die Signatur seines Gehirns floss ins Schwarmbewusstsein ein, auf den moment wartend, wo der Liktor wieder gebraucht werden würde.
    ES grübelte über die weitere Vorgehensweise. Der Widerstand im Orbit war völlig erstorben, und das Gegenfeuer aus der Innenstadt wurde schwächer. ES war zufrieden. Wenn diese Welt dem Schwarm gehörte, könnte ES von hier aus die Absorbtion des gesamten Systems steuern.
    ES drehte sich herum und erstarrtte, ungewollt. Die Zeit schien sich verlangsamt zu haben. Die gesamte Szenerie lief in Zeitlupe ab. Mit Außnahme der zweiundzwanzig Krieger, die soeben in die Kammer gestürmt kamen.


    Die Tyraniden hatten Tangris IV überrannt, und auch der Rest des Systems war nahezu unverteidigt. Inquisitor Narles überlegte. Er hatte die Mittel, die Welt zu exterminieren, doch das würde sich sowieso erledigen, und mitt der Nornenkönigin konnte er es nicht aufnehmen. Sie würden den Splitter anderswo ziehen müssen. Doch der Ruf des Inquisitors Prius ließ sich beantworten. Die aus Tangris geretteten Menschen würden unter dem Kommando eines Freihändlers für die Erschließung neuer Planeten genutzt werden. Was mit den übrigen geschah brauchte ihn nicht zu interessieren, das einzige Problem waren die Dark Angels. Der Verräter Sturmfalke war auf Tangris IV, und wenn die Welt untergehen musste, dann doch lieber mit ihm. Der Rest der Verrätermarienes befand sich im Bauch des Schleierkreuzers, unerreichbar. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen...


    Audiron und Nehemex nahmen die Kreatur im Selben Moment war. Der Lord aktivierte das Chronometron, das er für diesen Moment bei sich trug. Der Trupp schwärmte in die Kammer und umstellte die Tyraniden im Inneren, die Terminatoren links, die Necrons rechts. ES saß, umgeben von fünf gewaltigen Symbionten und zehn Kriegerkreaturen in der Mitte der Kammer. Nehemex klackerte wütend, als ihm das Chronometron außer Kontrolle geriet. Die Erklärungen des Kryptomanten konnten seine fähigen Hände eben nicht aufwiegen. Die Tyraniden konnten sich wieder frei bewegen.
    „Dann mal los!“ lächelte Audiron's Geist. Sein Körper war dazu nicht mehr in der Lage.

  • RUNDE X _ EPILOG: DIES IRAE


    Keenan rannte so schnell er konnte zurück in sein Quartier, auf dem Nachttisch lag noch Sarahs Halskette, die sie vor nur einer knappen Stunde für immer abgelegt hatte. Er griff sich die Kette und legte sie an. Nicht der passendste Schmuck für einen Kerl, aber das war ihm gerade völlig egal. Er griff sein geliebtes Schafschützengewehr und rannte zu Danny zurück, der gerade mit Generaloberst van der Linde, dessen Vodkaflasche und einem Trupp Gardisten den Abmarsch vorbereitete.
    „Kommt Leute, wir müssen nach oben!“
    „Hey, James... was soll die Kette?“
    „Die hab ich immer dabei um Leute zu erhängen, die dumme Fragen stellen...“
    Keenan's „Freundin“ wurde gerade erst von einem riesigen Alien gefressen und er war entsprechend angespannt.
    „Alles klar, Abmarsch!“
    Zusammen machten sich die fünfundzwanzig Mann auf den Weg nach oben.


    Audiron stach der Kreatur über sich die Klinge in den Hals, die aus der rechten Hand seiner Rüstung geflossen war. Dieses lebende Metall war abartig, aber nützlich. Die Tyranidenkreaturen hatten sich direkt auf sie gestürzt und angefangen, Die Necrons und Terminatoren gleichermaßen zu zerhexeln. Das Problem war, dass letztere nicht wieder aufstanden. Die Necrons schienen unaufhaltsam, nur kamen sie nicht wirklich weiter. Die verwundeten oder beschädigten wurden von den Tyranidenkreaturen über die Schulter geworfen, wo ES wartete und sie in der Luft zerriss. Von den Terminatoren standen letztlich nur noch drei aufrecht, von den Necrons sieben. Da sprang Nehemex vor, die Sense in der Hand. Er schoss durch einen der Tyranidenkrieger ohne tatsächlich Kontakt mit ihm zu haben, dann stand er vor ES und schwang die Sense- solange, bis die gewaltige Kreatur sie aus seiner Hand schlug. Zusammen mit der Regenerationssphäre. Nehemex Augen leuchteten schockiert auf, dann zertrat ES die Kugel und die Tyraniden schossen vorwärts. Necrons und Terminatoren wehrten sich erbittert. Die Tyranidenkrieger kämpften nun Mann gegen Mann gegen Metall und Fleisch. Einzig Audiron schritt vorwärts auf ES zu. Die Kreatur schlug nach ihm und fuhr mit den Klauen tief in seine Rüstung, im selben Moment Pflügte Audiron mit dem Sturmbolter durch das Fleisch der Bestie. Die Schäden in der Rüstung flossen ebenso schnell zusammen, wie die Wunden des Tyraniden in Zeitraffer heilten. Audiron verdrehte die Augen.
    „Das wird den ganzen Tag dauern!“


    Keenan fluchte. Der Transporter war zu klein für alle, so dass sie lediglich leichte Waffen und nur die Veteranen und Offiziere aufnahmen. Einige der anderen Soldaten wollten sich mit der Kraft der Verzweiflung einen Platz erkämpfen, wurden aber von ihren Kameraden niedergeschossen, dann hob der Frachter in die sporengeschwängerte Luft ab.
    „Sieht gut aus, der Himmel ist- was beim Thron?!“
    Aus den Tiefen der Stadt stiegen hunderte kleine, geflügelte Bestien auf, zusammen mit einer gewaltigen Kreatur, die ganze Hausblöcke verdeckte.
    „Beim Imperator, nein!“
    Ein Kommissar zog eine Pistole und erschoss den Mann. „Wir kommen hier einig raus oder gar nicht!“
    Die Rampe wurde geöffnet und die Soldaten nahmen Stellung.
    „Ziel suchen und Feuern!“
    Keenan verdrehte die Augen. „Halt die Klappe, hier kann man doch gar nicht daneben schießen!“
    Eine Wand aus Laserstrahlen eröffnete das Feuer auf die anfliegenden Kreaturen und Pflügte etliche aus dem Himmel, bevor die gewaltige Bestie angeflogen kam und eine Säurewolke auf die Soldaten spie. „Verflucht, das Vieh macht uns alle kalt!“
    Keenan zog das Gewehr. „Das beruht auf Gegenseitigkeit!“


    Audiron rang mit ES, doch so massig er auch war hatte er keine Chance gegen die gewaltige Kreatur. Nehemex wurde von zwei Kreaturen bedrängt, doch es war abzusehen, dass er verlieren würde. Dann leuchteten seine Augen auf und er war verschwunden, zusammen mit allen anderen Necrons. Audiron fluchte und warf sich auf ES. Die Kreatur öffnete das Maul und biss nach ihm, riss stattdessen aber ein Leitungsbündel aus der Wand, so dass eiskaltes Wasser und giftige Gase entströmten. Keiner im Raum störte sich daran.
    Audiron wusste nicht, was um ihn herum geschah oder wie viele der Tyraniden noch aufrecht standen, doch durch die Gänge in den Wänden hörte man deutlich das hektische trappeln vieler Füße. Kein Mensch würde diesen Saal mehr verlassen. ES schnappte erneut zu und diesmal wich Audiron nicht aus. Die gewaltigen Fänge schlossen sich um seinen Körper und allmählich gab auch die lebendige Rüstung nach. Audiron schickte ein Stoßgebet an den Imperator, dass ihm genug Zeit bleiben würde und pumpte das ganze Boltermagazin in die Bestie – ohne sichtbaren Erfolg. ES presste die Kiefer nur noch fester zusammen und durchbrach knirschend die Rüstung, die sich genauso erbittert wehrte wie Audiron selbst. Dem Space Marine blieb nur noch Zeit für eine einzige Handbewegung, und sie war nicht vergebens.


    Keenan stand auf einem Knie, das einmalige Gewehr in den Händen. Die Waffe war ihm das liebste auf der Welt, mit oder ohne Sarah. Und sie war für Momente wie diesen geschaffen. Der Meisterschütze holte tief Luft und aktivierte das Visier, dann markierte er die Harpie. Er starrte den lauf entlang, wie so viele Male zuvor. Nur ein einziger Moment, ein Schuss, ein einziger Augenblick, in dem sich das Schicksal all der Menschen an Bord entscheiden würde. Und dieses Schicksal lag in den Händen von James Keenan – sie konnten einem leid tun!
    Die Harpie drehte und setzte erneut zum Angriff an. Keenan hielt die Luft an und schoss.
    Er konnte fast schon fühlen, wie die Kugel den Lauf verließ und ihren Weg durch die Luft nahm. Das ehrwürdige Projektil zog eine Bahn aus ionisierter Luft hinter sich her, dann schlug es ins Auge der Bestie ein. Das Geschoss riss mitten durch die schwärze des Xenosauges und rammte in den Schädel darunter. Dann zündete der Sprengsatz und zerriss das Gehirn des Geschöpfes in deiner beeindruckenden Explosion, die von den Schädelwänden widerhallte.
    Das vegetative Nervensystem der Bestie ließ sie weiterschießen, so dass sie den Transporter rammte, bevor der Körper begriff das er tot war und zu Boden stürtzte.
    Keenan atmete erleichtert auf, die Soldaten hinter ihm applaudierten, während sich die Rampe schloss. „Schaut mich nicht so an, ich hab das schließlich nicht für euch gemacht, ihr wärt ja nicht mal die Kugel wert gewesen!“
    Danny lachte laut und schallend. „Ja, dass ist James wie wir ihn kennen und... nun, wir kennen ihn... leider!“


    Als Rüstung und Knochen von Audiron Sturmfalke knackend brachen zündete die Melterbombe an seinem Gürtel. Audiron Sturmfalke verschwand mit dem größten Teil von ES in einem gigantischen Lichtblitz. Gleichzeitig fing das Gas Feuer und verschlang brüllend den gesamten Wartungsraum in einem Wirbel reinigender Flammen wie beim Jüngsten Gericht. Dann kehrte Stille ein...


    Inquisitor Narles beobachtete, wie die Fluchtschiffe aus dem System flohen. Sie würden sich in einiger Zeit dem Freihändlerschiff „Heiland“ anschließen und zur Besiedlung einer Welt ausrücken, die laut Inquisitor Prius auf eine Neubesiedlung wartete.
    Die Tyraniden hatten Tangris genommen, aber dafür würde eine weitere Welt leben. Narles sah fluchend in die Richtung, in der nur noch ein entferntes Glühen an die Necrons erinnerte, die geflohen waren. Zusammen mit den Verrätermarines. Doch auch die waren unerreichbar. Narles ließ sich auf seinen Thron sinken. Was hatte dies alles gebracht? Der Schwarm war verlangsamt, eine neue Welt würde erschlossen werden, und eine der Nornenköniginnen war gefallen... Ab jetzt würde es aufwärtsgehen, dessen war sich Narles sicher. Doch im 42. Jahrtausend kann man niemals sicher sein!