Control 6 - Nex Vitae (Spielbereich)

  • Prolog: "Wie die Motten zum Licht"


    „Also, Boss, wat mach'n wiar hiear?“
    Kapt'n Stinkstief'l schlug vor sich auf das stählerne Tacticum, dass seine "Komet'n Schlitza" aus einem Transporter der „Mänschan'z“ geklaut hatten und hinterließ eine Tiefe Delle im Metall. Dann lächelte er und deutete auf einen der unzähligen hellen Punkte auf der Sternenkarte vor ihm. „Da fliegan wiar hin!“
    Der stumpfsinnige Boy ihm gegenüber runzelte die Stirn. „Boss, die ham jeda Mänge großä Wummenz!“
    Für einen Augenblick entglitten Stinkstief'l die dunkelgrünen Gesichtszüge, dann hellten sich seine gelben Augen auf.
    „Dat weiß ich doch! War nur'n Test du Madä!“ Er deutete auf einen weiteren Punkt.
    „Wir fliegän natürlich da hin.“
    Der Boy sah wieder herunter auf seine Tafel. „Boss, die ham auch Wummenz...“
    „Nur ne Probä, nur ne Probä!“ brüllte Stinkstief'l ungeduldig. Dann deutete er auf einen weiteren Punkt in einer völlig anderen Richtung. „Und der hiar?“
    Der Boy grinste dümmlich. „Die ham nich so vielä Wummen.“
    Stinkstief'l schlug ihn mit der flachen Hand von den Füßen. „Worauf wart'n wiar dann noch du hauf'n Groxmist?!“


    Das Ziel der Freibeutaz war die kleine Welt Helios. Der Planetare Gouverneur Markus Kan'Merra war nur Tage zuvor in der Hauptstadt ermordet worden. Dies war der Startschuss für ein Ringen um Macht, in das sich vor Allem die Gouverneurstochter Sarah Kan'Merra, der Magos Ivral Xanthis von der Priesterschaft des Mars und ein junger, aufstrebender Politiker namens Marius Aurix gestürzt hatten. Obwohl Helios' Anführer offiziell demokratisch gewählt wurden sah die Wahrheit doch etwas anders aus... O'res kannte die Menschen, und ihn wunderten die Ereignisse kein bisschen. Das Schiff des Botschafters hatte es geschafft, Die Nachricht von der instabilen Lage der Hauptwelt des Systems zu decodieren und war direkt aufgebrochen. Eine solche Gelegenheit bot sich schließlich nicht oft. Er kannte die Machtgier der Menschen nur zu gut. Wenn sie einem ihnen geeignet erscheinenden Kandidaten helfen würden, den Thron von Helios zu besteigen könnten sie sicher gute Beziehungen zwischen dem Imperium und dem Sternenreich knüpfen. Dies würde nicht nur den Frieden sichern, sondern könnte sich aufgrund der beiden Fabrikwelten des Systems auch als wertvolle Handelsbeziehung herausstellen.
    „Glaubt Ihr, wir können es ohne Waffengewalt schaffen die Lage zu unseren Gunsten zu kippen?“
    O'res wandte sich um. Hinter ihm erschien Commander Feuerwind. Der groß gewachsene Tau der Feuerkaste, der eigentlich O'Shasr'rek hieß begleitete ihn als militärischer Berater. Eigentlich hatte O'res das nicht nötig, allerdings wusste er es zu schätzen, auf einer Mission wie dieser einen solchen Krieger an seiner Seite zu haben. Feuerwind würde nicht durch unbesonnene Aggression die Mission gefährden, aber auch richtig reagieren, wenn es sich nicht vermeiden ließ.
    „Ja, ich denke schon, aber wir werden sehen...“
    „Wie?“ fragte Feuerwind.
    O'res sah von dem Bild des Planeten helios auf, dass er auf seinem Schirm betrachtet hatte.
    „Wie meint Ihr?“
    „Wie wir das anstellen wollen, was tun wir um Kontakt aufzunehmen, wie finden wir heraus, zu wem wir Kontakt aufnehmen sollen...?“
    „Lasst mich eine Weile nachdenken... .“


    Nachdenken ist angebracht, eine wunderschöne Welt wie Helios sollte man nicht leichtfertig behandeln. Im Westen stieß die Goldene Stadt Helios an den Ozean. Der Strand war keineswegs unbebaut, aber zu einem weitläufigen erhohlungszentrum ausgebaut worden, dass jeder Art von Tourist, Urlauber oder Bewohner ausreichend Abwechslung vom tristen Alltag zu bieten versuchte. Zumindest, wenn der Preis stimmte.
    Auf einem weitläufigen, künstlich angelegten Strand aus cremeweißem Sand unter einer gläsernen Kuppel befanden sich die Gäste mit den dicksten Brieftaschen. Eine künstliche Sonne spendete Warmes, weiches Licht zu jeder Tageszeit. Die Luft in der Kuppel war sauber und angenehm temperiert und zwischen den weit verstreuten Gästen liefen sehr sommerlich gekleidete Kellnerinnen umher um Cocktails und andere Annehmlichkeiten bereit zu stellen.
    Vorne am Strand, die nackten Füße ins angenehm warme und tiefblaue Wasser streckend lag ein Mann in einem Liegestuhl. Er hatte zerzaustes, schwarzes haar und eine Sonnenbrille im Gesicht. Um den Hals hing eine leicht angelaufene Silberkette, den Körper bedeckten ein luftiges, buntes Hemd und eine weite, weiße Shorthose.
    Neben dem Liegestuhl lag ein verschütteter Cocktail, den der Mann wohl fallen gelassen hatte als er eingeschlafen war. Als er ein Platschen vor sich hörte regte sich der Mann und hob seine Sonnenbrille. Vor ihm stand eine drahtige Frau in eng anliegender, schwarzer Lederkluft mit weiter Kapuze, so dass kein Millimeter ihrer Haut zu sehen war. Lediglich die Spitze eines roten Zopfes schimmerte aus der Tiefe der Kapuze, begleitet von einer Art metallischem Gitter.
    „Also, wenn ich nicht wüsste, kein Mädchen bestellt zu haben...“
    Die Frau schnitt ihm mit einer forschen Geste das Wort ab, dann neigte sie den Kopf schräg, vermutlich um eine fragende Haltung einzunehmen, und hielt ihm eine Holokarte hin. Der Mann nahm die Karte und las laut vor: „Iterator James Keenan“. Er sah auf. „Ich bin im Urlaub, was willst du?“ Schnell zog die Frau einen handlichen Datenblock aus dem Gürtel und reichte ihn ihm. Der Bildschirm zeigte wohl ein Standby-Bild: Ein eisblauer Sichelmond zwischen dessen Spitzen sich das rote I der Inquisition befand. Keenan richtete sich auf und sah sich schnell gründlich aber unauffällig um, dann drehte er sich mit einem Ruck zu der Frau zurück. „O nein! Nach dem gekracksel auf dem Zug um diese beiden Wahnsinnigen Biologen zu stoppen habe ich mir ja wohl eine Belohnung verdient! Ich ahbe ncoh mindestens vier Wochen Urlaub!“ Wieder legte die Frau den Kopf auf die Seite, Keenan fiel auf,d ass die Bewegung exakt die selbe war. Mit dem Daumen der rechten hand, in der sie die Holokarte hielt deutete sie auf den Titel. „Ja schön, ich bin befördert worden, na und? Verschwinde!“ Die Frau rührte sich nicht, mit Außnahme des linken Armes, der den Datenblock noch weiter zu Keenan heranschob. Zwei Minuten rührte sich keiner der beiden, dann knurrte James: „Ist ja gut, ihr Weiber seid echt unglaublich, erst schicken sie jemanden auf Urlaub, und dann schicken sie eine Stumme Wahnsinnige hinterher um ihn da wieder rauszureißen, klasse!“
    Die Frau reagierte in keinster Weise auf die Provokation, also nahm Keenan den Datenblock und drückte die Aktivierungsrune. Er verrollte die Augen, als er eine wohlbekannte Stimme hörte und das dazu passende Gesicht auf dem kleinen Bildschirm erschien. Die von weißem Haar eingerahmten eisblauen Augen schienen ihn aufzuspießen.
    „Grüß dich, James!
    Schön, dass wir dich erreichen konnten, ich bin überzeugt, du bist überaus froh, von mir zu hören!“ Sie zwinkerte, Keenan verrollte die Augen. „Ich weiß natürlich, dass du Urlaub hast-“ „Wäre ja schlimm wenn nicht...“ flüsterte Keenan. Die Aufzeichnung fuhr unbeirrt fort: „Allerdings kann ich darauf keine Rücksicht nehmen!“ So eine Überraschung! „Die Isntabile Lage von helios zwingt uns zum Handeln! Es wurden Aktivitäten einer dämonischen Entität namens Kelbarsch ,oder so ähnlich, auf Helios festgestellt. Meine Intuition sagt mir, dass sie mit der politischen Lage in direktem Zusammenhang stehen. Darum sind wir gezwungen, die Sache zu untersuchen und obwohl man für diese Mission einen menschen brächte, der sehr Taktvoll und einfühlsam vorgeht habe ich mich entschlossen, dich auf diese Mission anzusetzen.“ Sie zögerte. „Hauptsächlich, weil mir angesichts den engen Zeitfensters keine Wahl bleibt!“ james lächelte hämmisch. Und dann schickte sie eine stumme Assasine hinterher. Diese Frau ist unglaublich... Als hätte sie seine Gedanken gehört fuhr die Aufzeichnung seiner Chefin fort: „Ich habe dir Tacita Nacentibus zur Seite gestellt. Sie wird sich deinem Befehl unterstellen, trotzdem bitte ich dich, sie möglichst gleichgestellt zu betrachten. Sie ist verschlossen, kaltherzig und stumm. Ihr werdet euch wunderbar verstehen. Und jetzt mache dich auf den Weg!“ James seufzte. „Ich lach' dann später.“ murmelte er, als der Datenblock nochmal erwachte. „Und James? Wirf nicht zu viel Geld für leichte Mädchen raus, ich kontrolliere deine Abrechnungen!“
    Keenan verrollte die Augen? Das musste jetzt sein, was? Und ausgerechnet aus dem Mund einer Wahnsinnigen Nymphomanin...
    Fluchend erhob er sich und marschierte los in Richtung Ausgang. Er wusste genau, wo er die Infos und Leute für diesen Auftrag herbekommen würde. Tacita folgte ihm flink und berührte ihn leicht an der Schulter. Er sah gar nicht hin. „Wo wir hingehen? Einen trinken!“


    Vladek saß in einer Kneipe bei einem Krug Bier und dachte nach. Er war hauptsächlich auf Helios um Arbeit zu finden und für jemanden wie ihn gab es die mehr als genug. Die Frage war, welcher der Parteien er sich anschließen würde. Wer würde am meisten Zahlen und fast genauso wichtig war, wer würde die Herrschaft gewinnen? Denn dieser jemand wäre wahrscheinlich der einzige, der am Schluss auch zahlen könnte. Vielleicht sollte er sich erst einmal in der Kneipe umsehen, schließlich gab es keine bessere Informationsquelle in einer Stadt als die Straße. Er ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Er befand sich in den unteren Sektionen der „Goldenen Stadt“, die hier unten eher stahlgrau wirkte. Allerlei Unrat lag auf den Straßen verstreut und auch Wände und Einrichtung dieses Ortes hatten schon bessere Tage erlebt. An den grob gezimmerten Holztischen saßen hauptsächlich Arbeiter und unterhielten sich über die aktuellen Ereignisse. Ein Ehepaar stritt in einer Ecke.
    Dann fiel sein Blick auf zwei Personen in schwarzen Kampfanzügen die an der Bar standen. Obwohl sie dunkelbraune Reisemäntel trugen war der Anzzug darunter für ein geschultes Auge gut sichtbar. Die linke Gestalt war ein Mann mit schwarzem Haar, der gerade etwas Geld über den Tresen wandern ließ. Dahinter stand eine stocksteife Gestalt in schwarz. Er vermutete, dass es sich um eine Frau handelte. In diesem Moment betrat ein hagerer Mann in rotem Mantel die Bar. Auch mit diesem Herren stimmte etwas nicht. Er gesellte sich zu einem unauffällig gekleideten Mann in einem Alkoven in der rechten Seitenwand und begann eine Unterhaltung mit ihm.
    Na, hier ließen sich bestimmt einige interessante Begegnungen provozieren.


    Narus saß schon lange in der Kneipe und achtete auf Besonderheiten. Die beiden Gestalten in schwarz, die vor einigen minuten hereingekommen waren betrachtet er aus dem Augenwinkel. Er hielt es für unklug, sie zu stören bevor er nicht wusste, wen er vor sich hatte. Das augmetische Auge tastete den gesamten Raum ab und blieb schließlich an einer anderen Person hängen die mit einem Bier an einem Tisch saß und sich aufmerksam umsah. Irgend etwas an dieser Person war sonderbar, aber was.
    „Entschuldigen Sie, ist hier noch frei?“
    Narus sah auf. Vor ihm stand ein Mann in roter Robe und deutete auf den Platz ihm gegenüber. „Natürlich.“
    Dankend lächelnd setzte sich der Mann. „Sie sehen aus, als suchen Sie etwas.“
    „Ja, Leute die keine Fragen stellen sind dieser Tage schwer zu finden...“
    Der Mann lächelte und verzog das hagere Gesicht. „Das war eine Feststellung. Mein Name ist Amatus.“
    „Angenehm, ich bin Neal.“ antwortete Narus.
    „Schön , dass Sie nicht völlig blockieren. Abgesehen von weniger Neugierigen Personen suchen Sie vielleicht Arbeit.“
    Narus hob eine Augenbraue und Amatus redete weiter.
    „Wir suchen... Wahlkampfhelfer für Herrn Aurix.“
    Narus hob eine Augenbraue. „In einer schmierigen Unterweltkneipe?“
    „Wahlkampfhelfer mit bestimmten... Fähigkeiten. Die Bezahlung ist gut.“
    Aus dem Augenwinkel sah Narus wie sich die beiden schwarzen Gestalten am Tresen umdrehten und den Blick durch den Raum wandern ließen. Wollte er sich mit diesem Herrn da gegenüber weiter abgeben oder gab es lohnendere Ziele?


    Im selben Augenblick landete ein rabenschwarzes Thunderhawk auf der Landeplattform des Gouverneurspalasts. Ein einzelner Marine stapfte die Rampe herunter und auf das kleine Empfangskommite zu. „Seid gegrüßt, ich bin Furos, die blutige Faust der Blood Wings. Ich komme im Namen meines Primarchen Sanguinius, des Imperators und meines Ordensmeisters.“
    Die junge Frau, die die Spitze der drei Gastgeber bildete neigte kurz das Kinn. „Ich bin Sarah Kan'Merra, Notstandsregierung. Das ist mein Assistent Hyphos,“ sie deutete auf den Mann zu ihrer Rechten. „Und das ist Ordenspriester Jonas von den Black Templars, der auf einer Zwischenlandung als ein Gast von Magos Ivral Xanthis kurz vor Ihnen eintraf. Da der Magos nicht zu sprechen ist nehme ich die Pflichten der Gastfreundschaft wahr, lasst uns hinein gehen.“
    Nachdem Furos alle umstehenden, besonders seinen Bruder von den Black Templars gegrüßt hatte, folgte er Kan'Merra in einen großen Versammlungssaal mit rundem Tisch, an dem sie alle Platz nahmen. Der Raum mit den Wänden in dunklem Gold war mit roten Tüchern verziert und mit Möbelstücken aus dunkelbraun gebeiztem Holz ausstaffiert. Zu Furors überraschung waren die Stühle stabil genug, dass er auf zwei aneinander gestellten Exemplaren bequem Platz fand. Jonas tat es ihm nach. „Also, Lord Furor, was führt Sie zu uns in diesen dunklen Zeiten?“ fragte Kan'Merra. Jonas fiel auf, dass sie trotz dem kürzlichen Tod ihres Vaters nicht in Trauerkleidung gekleidet war. Allerdings war es fraglich, ob das auf dieser Welt überhaupt Brauch war. Bevor Furor antworten konnte sprach Jonas sie darauf an. Ihre Mine verdunkelte sich unmerklich. Eine traditionelle Kleidung werde ich erst nach den Neuwahlen und dem Begräbnis anlegen, davor bleibt mir keine Zeit zu trauern. Es wäre mir jedoch eine Ehre, wenn Sie als,“ sie zögerte, „ eine Art geistlicher an der Zeremonie teilnehmen würden.“ Jonas neigten den Kopf. „Wir werden sehen.“ Dann antwortete Furor: „Nun, ich bin auf der Jagd.“ „Nach?“ fragte Kan'Merra. „Einem Dämon!“ Daraufhin trat betretenes Schweigen ein. Jonas stutzte, diese Zwischenlandung wurde ja noch richtig interessant. „Ein Dämon? Hier? Jetzt?“ stieß Sarah aus und ließ die Schultern hängen. „Ich fürchte ja,“ sagte Furor, „ich gehe davon aus, dass er für den mord verantwortlich ist, darum wollte ich hier anfangen zu suchen.“
    Sarah stockte, erholte sich aber schnell. „Sie werden selbstverständlich alle Hilfe bekommen, die sie verlangen.“
    Furor lächelte. „Ich danke Ihnen, doch so wie mir scheint, ist Ordenspriester Jonas momentan ohne Aufgabe?“
    In diesem Moment klopfte es an die Tür und ein Mann trat ein. „madam Kan'Merra, der Freihändler ist eingetroffen!


    Jevos Grax lief über die trüben Ebenen am Rand von Helios. Er konnte die Stadt nicht mehr sehen. Die angespannte Stimmung, die dezente Trauer, diese leidigen Verkäufer... er musste Raus! Wenn doch nur etwas spannendes geschehen würde. Auf einem kleinen hügel, die Stadt im Rücken, ließ er sich nieder und blickte in den Himmel. Er sah hoch in die Sterne, überlegte sich wie er als nächstes wohin auch immer reisen würde. Diese Unendlichkeit. Ohne ein festes Ziel vor Augen zu haben war dieser Kosmos noch Öder, als ihn die meisten Menschen sahen. Dann erblickte er eine Sternschnuppe die vom Himmel fiel und rasch größer wurde. Kurz darauf donnerte ein Lichtstreifen über seinen Kopf hinweg auf die Stadt zu. Kurz darauf kam ein zweiter Lichtstreifen in entgegen gesetzter Richtung aus dem Himmel. In wesentlich steilerem Winkel als der erste Hämmerte der Komet in den Boden. Nun, vielleicht fand er nun etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte.


    Der Brock'n der Freibeutaz sollte eigentlich die Stadt treffen, aber ein misteriöses Energiefeld hatte ihn zur Seite gelenkt so dass er etliche kilometer entfernt mitten im Nirvana in den Boden pflügte. Schuld war Shakrat. Von seiner Gruft tief unter dem Mond aus hatte er die Wilden im Auge gehabt, die auf den Planeten zu gerast waren, auf seinen Planeten. Er konnte nicht zulassen, dass sie auchnoch auf nährreichem Boden landeten. Die Menschen würden sich gegenseitig auslöschen, aber die Wilden durften nicht ihren Platz einnehmen. Die Situation begann schon jetzt, leicht außer Kontrolle zu geraten, vielleicht sollte er einschreiten.
    Käpt'n Stinkstief'l hatte ganz andere Sorgen, er brüllte vor Wut, als er mitten in einer sandigen Steinwüste landete, das goldene Glitzern am Horizont viel zu weit entfernt. Eigentlich hatte er sich mitten ins Herz des Feindes schießen wollen, nun musste er sich auf eine lange Belagerung vorbereiten, oder?


    Nichtsahnend von alle dem flog das Schiff des Freihändlers Aron Newell den Planeten an. Man hatte ihm gesagt, dass er bereits im Gouverneurspalast erwartet wurde, also beschloss er keine Zeit zu verlieren und flog mit einem Landungsschiff der Aquilla-Klasse anch unten auf Helios. Mit an Bord waren lediglich seine Adjudantin, die als Copilotin agierte, während er das Shuttle nach unten brachte. Unten angekommen wurde er von einem Mann in schwarzer Robe empfangen. „Seid gegrüßt, Lord! Mit Sicherheit wollt ihr mit meinem Magos wegen der neusten Lieferung sprechen?“ Aron runzelte die Stirn. Ich hatte gehofft, mit dem Gouverneur selbst reden zu können. „Nun, der Lord ist tot. Ich kann erfragen, ob seine Tochter Zeit für euch findet.“ Newell runzelte die Stirn. Von Sara Kan'Merra wollte er nichts, er war wegen etwas anderem hier. Aber die Situation schin verwirrend zu sein, vielleicht ließ sich Profit daraus schalgen.
    Der selben Meinung war auch Travock, der sich als blinder Passagier auf den Planeten geschlichen Hatte und das Shuttle nun über das Fahrgestell verließ um in die Tiefen des Regierungsviertels Helios abzutauchen. Sicher gab es hier einen Kult, er war sich nur noch nicht sicher, ob es klug war ihn direkt zu kontaktieren oder ob sich ein anderes Vorgehen als das klügere erwies.

  • RUNDE I: Spiel im Schatten


    „Dat is ma en hauf'n Zeuch, wat?“
    „Dat kannste laut sag'n!“
    „Dann sach da Boss bescheid!“


    Drei Stunden zuvor hatte Stinkstief'l seine Boyz los geschickt „'n bissel Krams zu such'n“, jetzt standen Grob und sein beschränkter Kumpel Zogg in einem alten Lagerhaus, das zu einer längst verlassenen Wasserpumpanlage in der Wüste um Helios City stand. Was auch immer hier geschehen war, die ehemaligen Bewohner Hatten alles stehen und liegen gelassen. Waffen, Ersatzteile, Fahrzeuge, sogar ein alter Chimäre-Panzer stand in einem Schuppen. Warum der nicht zur Abreise genutzt worden war konnten die beiden Orks nicht beantworten, allerdings stellten sie sich diese Frage erst gar nicht.
    „Auf zu da Boss!“
    Am „Landeplatz“ der Orks, der eher Ground Zero eines Meteoriteneinschlags glich und eben genau das darstellte war mittlerweile ein kleines Lager mit jede Menge Wummen errichtet worden. Die Boyz hatten den halben Brock'n auseinandergenommen und bauten daraus Gebäude, denen am überdeutlich ansah, dass sie aus den Trümmern eines Gefärhts gebaut waren, das schon bevor es mit halsbrecherischer Geschwindigkeit glühend und ungebremst auf dem kargen Fels aufgeschlagen war nach Schrott ausgesehen hatte.
    In Mitten des genauso unorganisierten wie effizient arbeitenden Haufens stand Stinkstief'l und brüllte Befehle.
    „Pack da mal an du Madä! Ich will nich den ganz'n Tach für dat Wummenlaga brauchen. Macht verdisch bis da Boyz zurück sin!“
    Dann drehte er sich um, nahm einen ahnungslosen Goblin der mit den händen voller Munition vom Brock'n zum lager unterwegs war und warf ihn auf einen seiner Boyz, der gerade versuchte herauszufinden, wie man ein Maschinengewehr benutzte. „Da Wumme ncih an dem Endä halt'n du stinkenda Git!“
    Als der angesprochene Ork nicht reagierte stapfte Waaaghboss Stinkstief'l zu ihm herüber und brüllte ihn an. Sein Maul war größer als der ganze Kopf des verängstigten Boy. Stinkstief'l beugte sich herunter und- Ein Schuss jagte über seinen kopf hinweg und fegte ihm die Kapitänsmütze vom Kopf.
    „Wat?“ brachte er heraus und fuhr hoch.
    „Hey Boss, auf uns wird geschoss'n!“ brüllte ein ork, kurz bevor sein Kopf explodierte und schwarzes Blut und dunkle Sporen in die Luft feuerte.
    „In Deckung ihr Gitz!“
    Durch sein Zielfernrohr sah Jevos wie die Orks in Deckung gingen und fluchte innerlich.
    Dass er den großen nicht erwischt hatte war reines Pech gewesen, jetzt hatte er den ganzen Haufen an der Backe. Schnell rutschte er von seinem Felsen herunter und in einen der breiten Risse im Boden, durch den er nach rechts kroch um die Orks zu umrunden. Plötzlich begann der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren. Kleine Steinchen rieselten vom Rand seines Verstecks auf ihn herab, dann rauschten zwei Kettenfahrzeuge über seinen Kopf hinweg. Grax presste sich auf den Boden, Zentimeter über ihm donnerten die stählernen Ketten über den Fels und begruben ihn unter einer kleinen Lawine aus Abraum. Als die beiden Scouts im lager ankamen sprang Zogg als erster ab und ging auf Stinkstief'l zu.
    „Äh, kapt'n, wat is denn hiear-“ der Waaaghboss schnappte den Ork und riss ihn zu Boden.
    „Wat hast du geseh'n, du Madä?“
    „Da is en Schupp'n voller Krams, voller ganz viel Krams, Boss!“
    Der Angesprochene schlug Zoggs Kopf auf den Boden. „Vor dem Laga du Squigg!“
    „Äh, Steine, Boss!“ Wütend hämmerte Stinkstief'l den Kopf seines Gegenüber in den Fels und richtete sich auf.
    „So is dat! KOMM RAUS DU FEIGA GIT!“ brüllte er über die Ebene.
    Jevos blieb wo er war bis eine ganze schar Orks mit einem klapprigen Fahrzeug mit großer Ladefläche in seine Richtung aufbrauch. Er wühlte sich halbwegs aus dem Schutt, dann sprang er von unten an das Fahrzeug und ließ sich von den Orks ihrem fernen Ziel entgegen tragen.


    Furos stapfte durch den Keller des Gouverneurspalasts. Hier war es nicht weniger protzig eingerichtet als an der Oberfläche, aber statt an Wohn- und Konferänzräumen passierte er hier Küchen, Schutz- und Lagerräume. Er war auf der Suche nach der Krankenstation. Madame Kan'Merra hatte ihm und Jonas den Weg nach unten in aller Hast erklärt bevor sie ihn verabschiedet hatte um einen Freihändler zu empfangen, der wohl ebenfalls gerade eingetroffen war. Furos war das gleich. Er hatte Jonas für Nachforschungen in die Stadt geschickt und machte sich nun alleine auf den Weg. Einmal gefunden war der Weg in die Krankenstation kein Problem mehr, vermutlich hätte man nicht einmal versucht ihn aufzuhalten wenn er ein Mensch gewesen wäre. So war es undenkbar. Umso überraschter war er, als ein Mann in hellblauem Kittel ihm auf einmal in den Weg trat. Der Schweiß stand dem Mann im Gesicht, doch die Stimme wirkte fest.
    „Entschuldigen Sie, ich muss sie bitten stehen zu bleiben.“
    Furos ging noch drei Schritte auf den Mann zu bevor er stehen blieb. „Geht mir aus dem Weg, Mensch!“
    Der Mann trat einen halben Schritt zurück, dann erwiderte er:
    „Verzeiht, Ihr müsst Meister Furos sein?“
    Furos zog eine Augenbraue hoch, was ihm als ausreichende Antwort erschien.
    „Ich wurde gebeten, sie zu dem Leichnam zu führen.“
    „Dann hören Sie auf zu reden und gehen sie voraus, Sie verschwenden meine Zeit!“
    Der Mann schluckte, dann führte er Furos nach rechts zu einer spiegelnden Tür aus gebürstetem Stahl. Ohne ein sichtbares Zeichen öffneten sich die Türflügel nach innen. Und kalte, nach Desinfektionsmittel riechende Luft wirbelte ihnen entgegen.
    Nach zwei weiteren Abzweigungen standen sie in einem kleinen Raum, in dessen Mitte ein einzelner Tisch stand auf dem ein mit weißem Laken bedeckter Leichnam lag. Der Rest des Raumes war weiß gefließt, an der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Spiegel.
    Ohne viele Umschweife riss Furos das Laken weg und ließ es zu Boden fallen.
    Vor ihm lag ein nackter Mann der aussah als wäre er Mitte Dreißig und sehr sportlich. Der Körper wurde von einer Anzahl auffälliger Wunden entstellt. Die Todesursache war ein Schnitt durch die Kehle gewesen. Das Fleisch an den Wundrädern war unberührt. Auf seine Stirn war ein achtzackiger Stern eingeritzt und über die Brust zog sich ein Symbol aus gekreuzten linien, dass Furos den Anhängern des Blutgottes zuordnen konnte. Die Wunden in Brust und Stirn waren kauterisiert worden.
    „Wissen Sie, wer das getan hat, und mit was?“
    „Eine Tatwaffe wurde nicht gefunden, aber anscheinend wurden verschiedene Werkzeuge für die Wunden genutzt. Wer das getan hat sollte klar sein, oder?“
    „Ja, sollte es!“ sagte Furos, doch er dachte etwas ganz anderes. Wer würde sich diese Mühe machen? Sarah Kan'Merra hatte erzählt, sie hätte den Mann in seiner Paraderüstung gefunden. Warum also hatte man ihn wie es scheint mit einem einfachen Messer töten können? Für die Wunden in der Brust waren Energiewaffen nötig und der Stern auf der Stirn ergab gar keinen Sinn. Wollte der Mörder nicht seine Identität verschleiern? Furos schüttelte den Kopf. „Bitte lassen Sie mich allein, ich muss nachdenken!“


    In der Zwischenzeit wanderte Jonas durch die Straßen. Zu beginn sprach er mit niemandem sondern irrte ziellos durch die goldene Stadt. Es war sinnlos, als Space Marine kein Aufsehen erregen zu wollen, und so hörte er einfach nur zu. Auch wenn viele Gespräche weit vor ihm verstummten, so unterschätzten die meisten Menschen doch die Qualität der Ohren des Imperators. Jonas konnte in Erfahrung bringen,d ass die Stimmung in der Stadt angespannt war. Sowohl wegen der politischen Lage als auch aus Angst vor einem Krieg. Auch wenn das System Helios schon so lange es existierte Waffen hergestellt hatte, diese Welt hatte stets von dem Handel gelebt und selbst keine einzige Schlacht gesehen. Als er über eine Kreuzung lief hörte er, wie sich zwei Männer rechts von ihm um eine Kurve herum unterhielten. Da sie ihn nicht bemerkt zu haben schienen blieb er am anderen Ende der Kurve stehen und lauschte.
    „... dass sie das gesagt hat?“
    „Ganz sicher, er ist verschwunden. Lumina hat keinen Zweifel gelassen!“
    „Dann wird sich die Lage noch weiter verschärfen... ohne Xanthis werden auch die Produktionswelten instabil.“
    „Könnten das auch Aigons Jungs gewesen sein?“
    „Ich weiß nicht, das wäre möglich... versuche herauszufinden, wo sie sich verstecken.“
    Dann gingen die Personen auf einmal in seine Richtung los. Jonas wusste, dass er nicht außer Sicht gelangen würde ohne Aufsehen zu erregen, also blieb er mitten auf der Straße stehen. Die beiden Männer waren noch jung, schätzungsweise unter zwanzig und in hellblaue Gewänder gehüllt. Mit hängenden Köpfen und offenbar Tief in Gedanken kamen sie heran bis Jonas schon befürchtete, sie würden mit ihm zusammenstoßen. Dann sah er linke Mann auf einmal hoch und blieb abrupt stehen. Der andere sah irritiert zurück, lief aber weiter, so dass er wirklich gegen Jonas' Brustpanzer rannte. Mit einem erstickten Keuchen viel er zu Boden, sah hoch und erstarrte. Jonas sah in aus den kalten Augenhöhlen der Schädelmaske an.
    „Wer sind Lumina und Aigon?“ fragte Jonas.
    Dann sprangen die beiden Jungen auf und rannten davon. Lächelnd über diese Torheit setzte Jonas ihnen nach und blieb dann wie erstarrt stehen.
    „Ich bitte dich, lasse meine Kinder ziehen, es geht dich nichts an.“
    Dann löste sich die unsichtbare Hand, die ihn gehalten hatte. Verwirrt sah Jonas sich um, konnte aber niemanden entdecken. Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Aber reichten diese Informationen schon, um zu Furos zurück zu kehren?


    Sarah Kan'Merra stand am Kopfende eines langen Banketttisches, vor ihr ein kleines aber köstlich aussehendes Buffet. Sie kontrollierte ein letztes Mal ihr Äußeres, dann klopfte es.
    „Herein!“
    Die Tür öffnete sich und ein recht großer Mann mit braunem Haar, gefolgt von einem Hausdiener trat ein.
    „Aron Newell?“
    „Ja, ganz recht!“
    Sarah lächelte und deutete auf den Platz zu ihrer rechten, dann setzte sie sich selbst. „Bedient Euch, Ihr seid einen langen Weg gereist!“
    Aron lächelte, rührte das Essen aber nicht an. „Darf ich mein Beileid kundtun?“
    „Aber natürlich.“ Sarah lächelte ihn an. Aron sah ein leichtes Funkeln in ihren Augen. „Nun, Freihändler, was führt sie zu dieser stürmischen Zeit nach Helios?“
    „Wie so oft Geschäftliches, fürchte ich.“
    Sarah zog die Augenbrauen hoch. „Sie waren ein Geschäftspartner meines Vaters. Es ging um die etwas... selteneren Produkte des Systems, habe ich recht?“
    „Zweifellos.“ lächelte Aron. „Doch sagt mir, wie geht es hier weiter? Welchen Weg wird diese Welt nehmen?“
    „Ich hoffe inständig, in die Fußstapfen meines Vaters treten zu können!“
    Nun nah, Sarah sich selbst etwas von den Speisen. Sie lud allerhand auf ihren Teller und begann so zittrig zu essen, dass Aron die Mundwinkel verzog. „Sie sind aufgeregt.“ stellte er fest. „Es sind harte Zeiten.“
    „Darf man erfahren, wo sich Magos Xanthis zur Zeit aufhält?“
    Sarah hörte kurz zu kauen auf, dann schluckte sie bedächtig und sagte: „Er ist wohl geschäftlich innerhalb des Systems unterwegs.“
    Nun griff auch Aron zu den Speisen. Er entdeckte eine Flasche Rotwein und entkorkte sie ohne Umschweife. Dann schenkte er ihnen beiden Wein ein. „Nun, dann lässt sich also kein Geschäft abschließen, solange die Lage sich nicht beruhigt hat... Schade eigentlich, ich hatte nicht vor, lange zu bleiben.“ Kan'Merra hörte auf zu essen, nahm das Weinglas und leerte es in einem Zug. „Ist es so schrecklich hier?“ fragte sie während sie sich nachschenkte. „Nun, zur Zeit sieht es nicht so aus.“ antwortete Aron amüsiert.


    Zwei Stunden später stand Sarah Kan'Merra auf ihrem Balkon und sah über ihre Stadt hinweg in den Sonnenuntergang. Sie wagte es nicht, den Palast zu verlassen. Zu viele trachteten ihr nach dem Leben, wenn es auch nicht die Mörder ihres Vaters waren. Aron Newell war nebenan im Gästezimmer untergebracht worden. Dem einzigen auf dieser Etage. Man hatte selten Gäste, die solch eine Aufmerksamkeit verdienten. Sie überlegte, ob sie noch einmal mit ihm reden sollte. Fast hoffte sie, der Mann würde sie von sich aus noch einmal besuchen, natürlich nur um über geschäftliches zu reden! Dann piepte ihr Mikrofunk. Sie drückte die Hand ans Ohr. „Kan#Merra hier?!“
    „Mylady, bitte kommen Sie auf das Landedeck, das sollten Sie sich ansehen!“
    Wärend sie auf dem Weg war fing sie ihr Sicherheitsoffizier Ralos ab. „Was haben Sie für mich?“
    „Xenos, Madame!“
    Sarah blieb stehen, „Was?“
    „Sie kamen von Osten her in das System und baten in friedlichster Absicht um Landerelaubnis. Euer Vater hat solche Handelsbeziehungen mit Nichtmenschen gepflegt, wesshalb wir ihnen die Landung unter höchster Sicherheitsstufe gestatteten. Sie möchten mit euch reden.
    „Namen?“
    „Ores Feuerwind glaube ich... sie sprechen unsere Sprache nicht sehr gut fürchte ich.“
    „Rasse?“ fragte Kan'Merra während sie weiter gingen und wunderte sich, dass sie die Frage erst jetzt stellte.
    „Sie sagten, sie wären... Tau. Und Kämen von Tau. Scheinen nicht sehr einfallsreich zu sein...“
    Wärend er das sagte traten sie durch die letzte Schleuse auf die Landeplattform hinaus. Die kühle Abendluft tat gut, sie wehte Sarah durch das lange rote Haar und erfrischte ihre abgespannte Haut.
    Auf der Landeplattform stand ein fremdartig aussehendes Shuttle in schwarz und rot. Davor standen vier personen, umringt von einer ganzen Schar Gardisten. Sogar zwei Sentinal-Kampfläufer hatte Ralos aufmarschieren lassen.
    „Ihre Sorge ist rührend, Ralos.“
    „Der große verfügt über zahlreiche Waffensysteme. Nach allem was wir sagen können sind sie momentan jedoch deaktiviert.“
    Sarah lief nun alleine auf die Gruppe zu, mit einem Handzeichen bedeutete sie Ralos, Abstand zu wahren.
    Der vordere Tau war sehr schmal und sehr groß und in eine dünne Lederkluft gehüllt. Die beiden anderen wirkten noch größer und hatten unverhältnismäßig lange und dünne Gliedmaßen. Sie alle hatten eine graublaue, dunkle Haut und eine Art Schlitz in der Stirn. Doch hinter ihnen ragte ein gewaltiger, Kastenförmiger Maschinenkrieger empor, dessen schwarzrote Lackierung wild und gefährlich aussah.
    „ Seid gegrüßt, mein Name sit Sarah Kan'Merra, ich bin momentan Monarchin dieser Welt.“
    Der vordere Tau neigte den kahlen Schädel.
    „Seid gegrüßt. Mein Name ist Aun'O'res, Ich bin Friedensbotschafter Der Wasserkaste von T'au.“
    Sarah stemmte die Hände in die Hüften. „Für einen Friedensbotschafter seid Ihr schwer bewaffnet, Xenos.“
    O'res verzog die Lippen und deutete hinter sich. „Dies ist Commander Shas'o O'Shasr'rek der Feuerkaste, mein Sicherheitschef.“
    „Geht das auch kürzer?“
    Wieder lächelte O'res. „Feuerwind in eurer Sprache. Glaubt mir, mir sind Waffen ebenso zuwider wie Euch, Kan'Merra. Wir sind hier um sicher zu stellen, dass der Frieden zwischen unseren Welten Bestand hat.“
    „Wir ahben Frieden?“
    „Wir sind zumindest nicht im Krieg... und dieser Zeiten ist das mehr, als man erwarten kann.“
    Sarah lächelte. „Sie gefallen mir, O'res. Begleiten sie uns doch hinein und erklären Sie mir,was genau sie wollen?


    Acht Stockwerke über ihnen stand Aron auf seinem Balkon und sah auf die Szenerie hinab. Er hatte schon Bekanntschaft mit diesem Volk gemacht. Das konnte interessant werden.


    Vladek nahm seinen Bierkrug und lief zum Tresen. Dort stellte er ihn unauffällig ab und trat dann hinter den mann in der Reisekluft, den er beobachtet hatte. „Ich bin Sicher, ich kann Ihr Geld effizienter anlegen! Wenn Sie Interesse haben treffen Sie sich in fünf Minuten hinter der Bar mit mir!“ Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging.
    Draußen sah er sich kurz unauffällig um. Unter einer Laterne lag ein betrunkener, saha ber bewusstlos aus. Wissen lächelte Vladek und entsicherte seine Boltpistole um sie dann geschickt samt Hand unter die Weste zu schieben. Dann schlenderte er wie zufällig hinter die Bar. Den kleinen, schwach roten Punkt über ihm bemerkte er nicht.


    „Hören Sie auf, Groxmist zu labern und nennen Sie mir Fakten!“
    Der Mann in rot lächelte. „Wie Ihr wünscht, Neal.“ Er stand auf und ging um den Tisch herum, dann flüsterte er: „Fragen Sie an der Bar nach Aigon, dann werden Sie nach ihrem Namen gefragt. Benutzen Sie diesmal ihren richtigen!“
    Dann drehte er sich um und verließ die Kneipe.
    „Idiot.“ flüsterte Narus und stand auf. Er tappte auf leisen Sohlen zu dem eigentlümlichen Paar am Tresen herüber und versuchte, den Inhalt der Mantelasche der Frau zu ertasten. Wie eine Viper fuhr sie herum und packte sein Handgelenk. Die anderen Gäste schinen die Bewegung nicht einmal gesehen zu haben. Narus blickte in ihr Gesicht und erstarrte. Es war weder die seltsam blasse Haut noch das kalt glänzende rechte Auge. Es war die krankhafte, grundlegende Abwesenheit von etwas ganz fundamentalem in diesen seelenlosen Augen.
    „Kann ich ihnen helfen?“ fragte der Mann neben ihr, der sich nun auch umgedreht hatte, den Arm wie ein alter Freund um Narus Schultern legte und ihn zu dem Tisch in der Ecke zurück brachte, von dem er kam. Das Gefühl der Leere wurde besser, als die unheimliche Frau ihn los gelassen hatte.
    „Also, was wolltest du uns stehlen und was hat Rotkäppchen hier von dir gewollt?“
    „Das ist privat!“
    „Für dich gegenüber uns ist nichts privat, außer ein privates Begräbnis, wenn du es drauf anlegst!“
    „Das kannst du nicht, nicht hier in der Bar!“ sagte Narus.
    Der Mann lächelte. „Ich KANN! Und was danach passiert ist unwichtig, der Laden ist zum Kotzen, der Kitsch dieser Welt regt mich auf und die Spesenabrechnung bringt mich um.“
    Narus Gehirn raste. Wer war dieser Kerl?
    „Ihr wirkt nicht gerade wie zarte Lämmchen, was seid ihr für Gangster?“
    „Die schlimmsten!“ grinste der Mann. „Pass auf, ich mache dir einen Vorschlag. Ich frage dich was der kerl wollte. Wenn du es mir erzählst erzähle ich dir, dass ich weiterhin keine Lust habe, dir zu erzählen, was ich erzählen soll um die erzählte Erzählung in erzählerischem Kontext zu halten.“
    „Was?“
    „Oh mann, nicht mal die einfachsten gothischen Sätze bekommst du auf die Reihe! Rede!“
    Narus überlegte, dann entschied er, dass es ja nichts schaden konnte. „Frage den Wirt nach Aigon.“
    „Was?“
    „Das hat der Mann gesagt, er sagte ich soll-“
    Sein Gegenüber schnitt Narus das Wort ab. „Das meine ich nicht, der Name... Aigon....“
    „Sagt er Euch etwas?“
    „Nein,“ grinste der Mann. „Aber seine Mutter muss den Kerl echt gehasst haben!“
    Damit stand er auf und verließ die Bar. Narus hatte das Gefühl, dass es spürbar wärmer geworden war, seit die Frau den Raum verlassen hatte.


    Kurz darauf traf sich das dunkle Duo hinter der Bar mit dem mystriösen Fremden, der sie angesprochen hatte.
    Vladek war innerlich angespannt, als der Mann auf ihn zu trat.
    „Wer bist du?“
    Vladek lächelte. „Das hat dich noch nicht zu kümmern!“
    „Es interessiert mich aber sehr!“
    „Warum?“
    „Weil du was von Geld anlegen gemurmelt hast als du mich da in der Bar so homoerotisch betatsch hast. Und ich kenne weniger Bänker, die sich nachts hinter schmierigen Bars mit gezogener Boltpistole mit düsteren Fremden treffen.“
    Vladek erstarrte als der Mann die Pistole erwähnte.
    „Du kannst sie meinetwegen gezogen lassen wenn du damit was kompensieren musst, aber sichere sie wenigstens, sonst bläst du dir noch selbst die Lichter aus, und ich hätte wirklich gerne vorher gehört, wie du mein Geld einzusetzen gedenkst.“
    Vladek hatte ein richtig ungutes Gefühl, und das ging weniger von der höhnischen Gelassenheit aus, mit welcher der Mann ihn durchschaut hatte als viel mehr von der unheimlichen Frau, die Kerzengrade und kalt wie der Tod hinter dem Kerl stand.
    Langsam zog Vladek die Boltpistole aus dem Wams und sicherte die Waffe, behielt sie aber in der Hand.
    „Brav!“ sagte der Mann vor ihm.
    Vladek wollte das Gespräch jetzt einfach nur noch beenden. „Also gehe ich davon aus, das Ihr meine Dienste nicht benötigt Mister-“
    Irgendeine Information musste Vladek über den Kerl bekommen.
    „Keenan.“ lächelte der Mann. „und ich benötige eure Dienste sehr wohl, Herr-?“
    „Mark Strong!“ sagte Vladek.
    „Gut, dann also kein echter Name. Ich werde Sie Sven nennen bis Sie es sich anders überlegen, sie sehen aus wie ein Sven.“
    Vladek war zunehmens verwirrt von dem Mann.
    „Gehen Sie in die Bar zurück und fragen sie den Barkeeper nach Aigon. Finden Sie so viel wie möglich heraus. Danach kommen Sie hier her zurück. Je nach dem wie sie uns geholfen haben bekommen sie ihren Lohn.“
    Vladek schnaubte. „Ich will 300 Throne sofort!“
    Keenan runzelte die Stirn. „Bitte,“ er nickte der Frau neben sich zu die darauf hin auf Vladek zu kam und ihm ein Bündel Scheine in die Hand gab. Angeekelt sah Vladek auf das Geld. Etwas von der kranken Aura der Frau schien daran zu haften.
    „Aber Sven?“ Vladek sah hoch, „Schreiben Sie mir eine Rechnung, meine Chefin killt mich, wenn am Schluss die Spesenabrechnung nicht stimmt.


    Darauf hin drehte der Mann sich um und ging. Er ließ einen verwirrten und zutiefst beunruhigten Vladeck zurück. Woher hatte der Kerl von der Pistole gewusst?


    Keenan grinste. „Der hat die Sonde echt nicht bemerkt... Mark Strong, von wegen!“
    Tacita gestikulierte vor der Brust.
    „Nun, du behältst ihn mit Nummer 1 im Auge, Nummer zwei bleibt erstmal auf Abruf... Und wenn der Typ nicht spurt... Er scheint dich wirklich nicht zu mögen, vielleicht drohe ich ihm, ihn zu zwingen mit dir zu vögeln...“
    Tacita verrollte die Augen. Clayna hatte sie gewarnt.


    Tavock schlich durch Gassen, gegen die Keenans Umfeld das reinste Nobelrestaurant war. Er suchte einen ganz bestimmten Ort. Oder besser irgend einen Ort mit ganz bestimmten Eigenschaften. Er wusste genau, wo seines gleichen zu finden waren.
    Sein Geschultes Auge bemerkte ein altes Lagerhaus mit einem vierzackigen Stern an der Tür dessen Spitzen geschwungen waren. Dieses Symbol kannte er nicht. Er wollte schon weiter suchen als er von drinnen plötzlich Kampflärm vernahm. Vorsichtich schlich er geduckt an das Tor und lugte in die Halle dahinter.


    Vor dem in schwarzes Tuch gehüllten Rumpf eines Kampfpanzers standen vier Gestalten in himmelblauen Gewändern die von einer ganzen Horde Männer in roten Roben eingekreist waren. Am Boden waren sie ihnen vier zu eins überlegen und auch auf der Galerie im oberen Bereich der Halle rannten rot berobte gestalten umher. Vier Frauen in blauen Gewändern lagen am Boden, die Gesicheter zur Unkenntlichkeit verbrannt. In diesem Moment trat einer der Berobten anch vorne und packte einen jungen Mann in blauem Gewand am Kragen, dannd rückte er ihm den handschuh der linken Hand ins Gesicht. Der Handschuh glühte auf und schmolz dem Mann das Fleisch von den Knochen.
    „Wo ist es?“ schrie der mann über die Schreie des sterbenden.
    „Es wird euch allen so ergehen wenn ihr euch weigert zu reden!“
    Eine Frau in blau antwortete: „Ihr habt uns niemals entkommen lassen und werdet es auch diesmal nicht tun, doch seid gewarnt, das Licht wird euch vernichten, euch reinigen und eure Taten-“
    Der Rest des Satzes ging im Krachen einer Boltpistole unter.
    Der Mann trat zum nächsten Überlebenden. In der Zwischenzeit war es still geworden. Alle berobten gestalten standen nun stumm und starr auf einem Fleck und sahen in ihre Mitte. „Und du?“ fragte der Mann mit dem Handschuh, „ was ist mit dir, wirst du mir die Rune geben?“
    Der Mann lächelte. „Grüße Aigon von mir!“
    Dann wurde Tavrock von einer Explosion nach hinten gerissen. Ein Feuerball zerfetzte den Panzer, glühend Schrapnellen sausten durch die Luft und die gesamte Front des Lagerhauses stürzte ein.
    Kaum zehn Sekunden später richtete sich Tavrock wieder auf. Vor ihm stand eine brennende Ruine.
    Überall lagen zerfetzte Leichen, zum Teil unter Schutt begraben, zum Teil von brennendem Treibstoff bedeckt.
    Neben ihm stöhnte etwas.
    Tavrock blickte nach links und sah eine Gestalt in einem rußbedeckten, roten Umhang. Tavrock war sich unschlüssig was er tun sollte. Die Jungs sahen gefährlich aus, allerdings war er ja genau nach solchen Leuten auf der Suche...

  • RUNDE II: Licht und Lüge


    „Orks?“
    „Sicher, edle Frau!“ O'res war nun schon seit über fünfunddreißig Minuten bei der Verwalterin dieser Menschenwelt. Sie hatte gerade alles Mögliche um die Ohren, ihr Geist war geschwächt. Aus den leicht zittrigen aber bestimmten Bewegungen schloss der Botschafter, dass sie zwar sehr geschwächt, der vor ihr liegenden Aufgabe aber vollends gewachsen war.
    „Dann haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet... Und ich hatte gehofft, es sei ein normaler Meteor gewesen...“ Sie ließ sich in den lederbezogenen Stuhl ihres Schreibtisches fallen und seufzte.
    „Sorget Euch nicht, mein Volk beführwortet Eure Herrschaft, und ich will euch einen Beweis meiner guten Absichten liefern...Commander Feuerwind wird jede Gefahr von euch fern halten!“
    Sie lächelte, „Na, da kann ich mich ja wohl drauf verlassen.“ O'res zuckte ob des sarkastischen Untertons, aber das war zu erwarten gewesen. „Sind Eure Leute schon weiter,w as den Tod Eures Vaters angeht?“
    „Nein, die Ermittler tappen im Dunkeln. Und das Administratum verlangt dringlichst nach Information. Das Adeptus Arbites ist auf dem Weg um die planetaren Arbites abzulösen. Dann schwindet aber auch meine Kontrolle über das Ganze.“
    Dann wurde Sarah still.
    „Lady Kan'Merra?“
    Sie lächelte, diesmal wirklich. „Botschafter O'res vom Sternenreich der Tau? Vielleicht ist mir doch etwas eingefallen, dass Ihr für mich tun könntet!“
    „Ja?“
    „Es darf niemand hier eindringen, versteht Ihr? Auch niemand der es offiziell dürfte. Schon gar keine Adepten von außerhalb.“
    „Ich verstehe nicht? Kommen Eure Leute nicht zu Eurer Unterstützung?“
    „Das denken sie... Aber so ist es nicht. Haltet jeden fern, der hier nicht hr gehört. Adeptus Arbites, das Mechanicum, die Lichtbring-“ sie verschluckte sich fast als sie hastig stoppte, „Solche Leute eben. Aber lasst euch etwas einfallen... Ihr wisst, Botschafter, Diskretion. Als Gegenleistung könnten wir unsere guten Beziehungen weiter vertiefen.“
    O'res verbeugte sich.
    „Wie Ihr wünscht!“ Dann verließ er den Raum.


    Auf dem weiträumigen Flur vor dem Arbeitszimmer Kan'Merras wartete die massige Gestalt von Commander Feuerwind, der von den Wachtposten argwöhnisch beobachtet wurde. Hinte rihm traten Kan#merra's Wachen wieder ein. O'res hatte sich einverstanden erklärt, die Besprechung unter vier Augen abzuhalten um die Atmosphäre etwas zu entspannen. „Lügt sie?“ fragte Feuerwind in der Sprache seines Volkes. „Jedes Wort...“ antwortete O'res. „Zumindest erzählt sie nicht die ganze Wahrheit, es macht keinen Sinn...
    Über die Aufzüge erreichten sie die Ebene unter dem Arbeitszimmer auf der sich die Quartiere für den hohen Besuch befanden. Man hatte die beiden Xenos sehr gut unter gebracht. Auch wenn Feuerwind die sorgfältig polierte Holztür schon heftig maltretiert hatte als er feststellen musste, dass die Architekten sie niemals für einen Krieger in solch massigem Anzug entworfen hatten. Trotzdem lehnte er es strickt ab, den Kampfanzug abzulegen.
    „Botschafter?“
    Die beiden Tau wandten sich um, hinter ihnen kam Aron Newell den Gang entlang. Sofort spannte sich O'Shasr'rek innerlich an und bereitete sich auf einen Angriff vor. Der Freihändler blieb jedoch im Abstand von knappen zwei Metern stehen und lächelte. „Darf ich Sie auf einen Drink einladen?“
    O'res zögerte nicht, schließlich war das sein Job.
    „Wenn Sie damit eine Unterhaltung meinen, gerne! Woran sind Sie interessiert?“
    „An einem Geschäft natürlich!“
    O'res lächelte, ein Plan reifte in seinem Kopf.
    Sie hatten sich darauf geeinigt, das Treffen in Feuerwinds Quartier abzuhalten. Es war nicht nur so gut wie unangetastet, sondern hatte auch einen geräumigen Eingang.
    „Welche Art von Geschäften hatten Sie im Kopf, Händler?“
    Aron lächelte. „Euch ist sicherlich bewusst, dass sich mein Titel nicht bloß von einem freien Händler ableitet? Nun, ist ja auch völlig gleich. Ich denke, wir beide haben ein Interesse daran, unserer Werten Frau Kan'Merra einen Gefallen zu tun?“
    „Meine Gründe können Sie sich sicher denken, aber was sind Ihre, Freihändler?“
    „Auch das könnt Ihr euch sicher zusammenreimen – Botschafter.“
    Die Spannung im Raum war fast greifbar, bis sich O'res entschloss, sie einfach zu ignorieren.
    „Nun, Ihr spracht von einem Geschäft?“
    Aron ging zu einem Fach in der Wand, klappte es auf und mischte sich einen Drink zusammen. „Ich nehme an, Ihr trinkt kein Ethanol?“ Er lachte. „Ich habe einiges an Kampfkraft im Orbit, und Ihr werdet auch nicht schutzlos gekommen sein. Was, wenn ich euch anbiete, die Orkbedrohung im Osten zu bannen. Natürlich i eurem Namen. Ihr dürft den Ruhm dafür ganz für euch beanspruchen.“
    O'res trat einen Schritt vor.
    „Wie kommt Ihr darauf, dass uns daran etwas liegt?“
    „Ihr seid Botschafter, und auf ein gutes Verhältnis zur Regierung dieses Planeten aus. Das ihr zwei jetzt vor mir steht bedeutet, dass ihr euch für Sarah entschieden habt – Lady Kan'Merra meine ich. Jemand mit eurem Talent wird solch eine Erfolgsmeldung sicher zu einem Vorteil ausbauen können.“
    O'res dachte kurz nach, hauptsächlich aber um den Menschen nicht spüren zu lassen, wie gelegen ihm das Angebot kam.
    „Euer Preis?“
    „Freie Fahrt!“ antwortete Newell wie aus der Pistole geschossen, „Ich will freien Flug durch das Sternenreich der Tau. Natürlich nur auf friedlicher Mission.“
    O'res überlegte. Das war ganz sicher zu viel verlangt für den kleinen Gefallen, der dabei geboten wurde.
    „Das liegt nicht in meiner Befugnis, aber es ließe sich einrichten, dass ihr vielleicht etwas besser an einen Passierschein für ein bestimmtes Gebiet herankommt wenn Ihr danach fragt.“
    Aron lächelte. „Ganz der Feilscher? Nun gut... Ich denke darüber anch. Und ihr solltet euch darüber im Klaren werden, was meine Unterstützung wert sein könnte. Wir sehen uns morgen wieder.“
    O'res ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal herum. „Warum seid Ihr nicht an einer Gelegenheit interessiert, euch Bonuspunkte zu verdienen?“
    Newell lächelte und griff nach dem hausinternen Kom, das an einer Wand hing. „Das lasst meine Sorge sein...“


    Mit einem Wahnwitzigen Tempo bretterten die Orks den Pikk Up über die Steinwüste. Jevos biss die Zähne zusammen, als ein paar der spitzeren Felsen seinen Rücken aufkratzten. Er spähte in die hämmernde Mashcine über sich. Er hatte ncihts dabei um sie zu sprengen oder anderweitig zu zerstören ohne dass es ihn selbst das Leben kosten würde. Allerdings durfte er am Ende der Fahrt auch nicht mehr hier sein. Ob er in einen der Risse am Boden verschwinden könnte wie letztes Mal?
    Unwahrscheinlich. Da sie über relativ freies Feld fuhren kannte er nun auch die Richtung, in die die Orks wollten. Er musste weg bevor ihn jemand bemerkte, was unweigerlich geschehen würde wenn das Fahrzeug hielt. Jevos ließ einen Arm herunter und fing einen Stein vom Boden auf wobei er sich die Fingerkuppen abschürfte. Ein weiterer spitzer Felsen ritzte seinen Arm. Dann sah er wieder in die Wirbelnde Mechanik über sich. Ein kleiner Stein von der größe einer geballten Faust könnte das Ding richtig platziert lahmlegen, doch was war „richtig“?“
    Das über ihm musste einmal zu einem Jeep mit Verbrennungsmotor gehört haben. Allerdings fand er einige zusätzliche Antriebstournister und sogar einige Teile, deren einziger Sinn es zu sein schien sich zu drehen und laut krachend gegeneinander zu schlagen. Jevos steckte den Stein zwischen sie. Die drei Räder unmittelbar vor ihm hörten auf sich zu drehen. Zwischen ihnen hindurch konnte er auf die auf und ab jagenden kolben sehen. Dickes, schwarzes Schmieröl haftete an ihnen. Jevos grinste. Als er erneut nach unten griff knurrte er unwillkürlich vor unterdrücktem Schmerz. In seiner Hand steckten unzählige lange, spitze Nadeln die sich durch das Leder seines Handschuhs gebohrt hatten. Ein Blick nach unten entlarvte niedrig wachsende, Runde Kakteen als Täter, die nun immer häufiger auftraten. Auch das noch!
    Fluchend griff sich Jevos eine Hand voll sand und pfefferte sie auf die Kolben. Drei weitere folgten, bis sich der feine Sand über und über in die vorher so übermäßig geschmierten Teile des Motors gesetzt hatte. Dann ließ er los. Die Welt überschlug sich mehrmals, als er auf dem Rauen Boden aufkam und meterweit über den stachligen Untergrund rollte. Kakteennadeln bohrten sich in Hände, Gesicht und Unterarme, Der Rest seines Körpers schmerzte vor Prellungen doch er zwang sich, mucksmäuschenstill liegen zu bleiben. Nach sieben Sekunden hob er den Kopf, ein schwaches Gerinnsel Blut tropfte von seinem Kinn.
    Weder die kleinen Fahrzeuge vorne noch die Besatzung des Pikk Ups hatten ihn bemerkt, das Fahrzeug begann zu stottern und zu Bocken, dann fielen Teile aus dem Motor heraus, das gesamte Gefährt geriet außer Kontrolle und pflügte in den Boden wobei es eines der kleineren raupenartigen unter sich begrub.
    Jevos grinste, bis er den Panzer sah, der von einigen Grünhäuten begleitet aus dem Schuppen hinter dem Pikk Up gefahren wurde. Eine Chimäre. Er hatte die Orks also in letzter Minute verlassen. Er kroch in eine Bodenwelle und sah eine Weile zu, wie die Orks allerhand Waffen, Werkzeug und Schrott aus dem Schuppen in den panzer beförderten. Dann fingen sie an, alles was nicht Niet- und Nagelfest war abzubauen und in oder auf dem Panzer zu verstauen. So konnte es nicht weiter gehen, die Grünhäute würden schon bald Gefechtsbereit sein, sehr bald sogar. Danne rtönte ein heller Schrei aus dem fernen Helios und ließ einen Sturm feinsten Sandes über das Land fegen.


    Narus hatte entschieden, dass er mit den Kerlen lieber nichts am Hut haben wollte. Also würde er versuchen, etwas über den Kerl im roten Mantel herauszufinden.
    Er ging an die Bar und gesellte sich unauffällig neben den Mann, den er vorher beobachtet hatte. Er war eben in die Bar zurückgekehrt. Der Barkeeper drehte sich um und sah sie an. „Was darf ich euch bringen?“
    „Ich möchte mit Aigon sprechen.“ antworteten Vladek und Narus wie aus einem Munde. Dann herrschte auf einmal Totenstille.
    Der Wirt wirkte erst erschrocken,m dann wütend. „Wer seid ihr beiden Wichte denn?“
    „Vladek.“ sagte Vladek. „Neal.“ Sagte Narus.
    Der Wirt lächelte und nickte mit dem Kopf hinter den Tresen. „Dritte Tür links.“
    Vladek schluckte. Eigentlich wollte er nicht weiter gehen, aber jetzt zu verschwinden um dem Scherzkeks Bericht zu erstatten, der ihn geschickt hatte wäre tödlich.
    Vladek und Narus sahen sich an, dann gingen sie durch die Tür. Dahinter wartete nichts als eine kleine, viereckige Falltür.Ohne ein Wort zu wechseln öffnete Vladeck die Klappe und stieg nach unten, Narus folgte ihm in gebührendem Abstand. Es war, als wären sie in eine andere Welt abgetaucht. Der Gang war aus Backsteinen gemauert worden und nichts als das Schwache Glühen floureszierender Flechten erhellte die Wand. Vor ihnen in der Dunkelheit waberte, trotz völliger Windstille, ein Schleier. „Nennt mir eure Namen!“ wisperte die Finsternis. Narus sah zurück, er stand mit dem Rücken zu einer Backsteinmauer, von der Klappe war nichts zu sehen. „Vladek“ sagte dieser und berührte den Schleier. Nichts geschah.
    „Na komm, anscheinend suchen wir nach der selben Sache!“ Narus antwortete nicht sindern streckte die Hand nach dem Schleier aus und flüsterte „Neal“. Dann versanken sie in der Dunkelheit.
    Vladek schrie auf, als er mit einem dumpfen Krachen auf hartem Beton aufschlug. Er befand sich in einem von Feuer erleuchteten Raum der mehrere Stockwerke hoch war, die Wände bestanden aus Wellblech. Vor ihm Kniete ein Mann in Scharlachroter Robe, die Kaputze über das Gesicht gezogen. „Willkommen, Bruder.“


    Narus hingegen schrie, als gleißende Energie durch seinen Körper jagte und eine Stimme donnterte. „Verräter, Lügner, Ketzer, Feigling!“
    „Was. Bist. Du?“
    Die Stimme schrie und feuerte weitere Energie durch ihn hindurch. „Verräter, Versager, Spion! Niemals!“
    Narus verfluchte sich für seine Gedankenlosigkeit. Das nächste Mal sollte er sich einen Plan zurecht legen, wenn es einen Gab.
    Ein weiterer Energieblitz jagte durch ihn hindurch, dann umfing ihn Finsternis.


    „Wer seid Ihr?“ fragte Vladek und setzte sich auf. Er schien in einer Lagerhalle zu sein.
    „Wir sind die Jünger des Aigon, des herrlichen Vaters. Und du bist einer von uns. Du bist in ehrlicher Absicht zu uns gekommen!“
    Vladek runzelte die Stirn, woher wollten sie das Wissen, das entsprach eigentlich dem Gegenteil, aber vielleicht könnte sich daraus etwas entwickeln.
    „Was habt ihr mit diesem Weichei gemacht?“
    Der andere stand auf und half ihm hoch. „Weichei?“
    „Dieser Neal, er war mir gefolgt.“
    „War er dein Freund?“
    „Nein.“ sagte Vladek schlciht.
    „Nun, er hat bekommen was er verdient, und sein Name ist Narus.“ lächelte der Jünger. „Nun werden wir dich einkleiden, und dann kommst du zu Khargas.“
    „Und wenn ich nicht will?“
    „Glaube mir, du willst!“
    In der Zwischenzeit stapfte Waaaghboss Stinkstief'l zufrieden durch sein neues Lagä.
    Die Boyz hatten emsig damit begonnen, einen Wall aus Geröll, Schrott und Unrat zu errichten. So eifrig, dass er ungewöhnlich wenige Knochen zu brechen hatte bis der Lad'n lief. Mit einem für einen Ork extrem nachdenklichen Blick ließ Stinkstief'l seinen Blick über die Ebene wandern. Es gab weit und breit nur Wüste bis auf den goldenen Schimmer der Stadt Helios am Horizont. „Ihrse da!“
    Er brüllte eine Gruppe Boyz an, die gerade dabei waren sich um einen Squigg zu streiten. Ihr wüster Wettkampf hatte das kleine Vieh bereits beide Beine gekostet.
    „Ihr macht da Squiggs fertig, ik will nich, dat nochma so en feiges mänschending meint, mir meine Kappe wegschieß'n zu können.“
    Wild gackernd machten sich die Orks auf den Weg. Ein nachzügler griff nach dem am Boden liegenden Squigg. Stinkstief'l trat ihm kurzerhand auf den Arm so dass der Knochen knackte, dann warf er den Ork hinter den anderen her. Dann stapfte er in seine „Käptn's Kajütä“, die sich glücklicherweise nach in einem der intakten Teile des Brock'n befand. Wenn man ihn je als intakt hatte bezeichnen können.
    Schließlich war er hier um nen Planät'n platt zu mach'n, Und das erledigte sich schließlich nicht von selbst. Wenn er erstmal in der Stadt wäre hätte sich das Problem schnellstens erledigt. Aber dazu musste er sich mit so wenigen Boyz etwas kreatives einfallen lassen.
    Vor Freude gackernd machte sich der Ork ans Werk.


    „Ich habe sogar ein Gastgeschenk mitgebracht...“
    Aron saß halb liegend auf einer langen Chaiselongue und lächelte Sarah Kan'Merra zu. Er hatte sich von einem der rot gewandeten Diener des Hauses eine Flasche Whiskey bringen lassen. Natürlich nur als Handelsargument. Unter Sarahs prüfendem Blick ging er zur Minibar an der Wand und holte zwei große Gläser hervor.
    „Ich weiß ja nicht, was Ihr vertragt, Aron... aber diese Gläser sind vielleicht etwas zu viel des Guten...“
    Aron lächelte. „Da kommt mehr als nur Schnaps hinein...“
    Sarah zog eine Augenbraue hoch. „Ihr wollt doch keinen solch edlen Tropfen verpanchen?“
    Aron lachte, während er die Gläser zwei Finger breit mit Schnaps füllte und dann mit zwei schweren, süßlichen Fruchtsäften ergänzte.
    „Oh... ihr müsst noch viel lernen, Sarah,“ er reichte ihr eines der Gläser. „Viel mehr als das Mixen von Drinks im Übrigen.“
    Sie zwinkerte ihm zu und nahm einen großen Schluck aus dem Glas.
    „Das schmeckt wund-“ dann erbrach sie sich auf den Fußboden.
    „Aron, was-“
    Unter Newells fassungslosen Blick brach die rothaarige Frau zusammen.
    Aron hämmerte auf den Alarmknopf des Hauskoms, dann tastete er anch Sarahs Puls, er wurde schwächer.
    Sekunden später stürmten zwei der Helios Guards durch die Tür, die in weiß und gold gerüsteten Wachen des Gouverneurspalasts.
    „Hände hoch!“ brüllte einer, während der andere zu ihm eilte.
    „Habt Ihr den Alarm ausgelöst, Freihändler?“
    „Ja, sagte Aron verwirrt, während er die Hände langsam über den Kopf hob. Ich glaube sie wurde vergiftet, der Schnaps.“
    Wärend der Mann, der Aron zuvor bedroht hatte zu Kan'Merra ging und in sein Funkgerät brüllte lugte der andere Mann in die Flasche.
    „Woher haben Sie die?“
    „Von einem der Kellner.“
    Der Mann sah ihn fragend an.
    „Na,“ sagte Aron ungeduldig während er beobachtete, wie zwei weitere Guards Sarah auf eine Liege hoben, „die Herren in rot.“
    Wärend sie beide zusahen, wie Kan'Merra hinausgetragen wurde sagte der Wächter: „Verzeiht, aber wir haben keine rot gekleideten Dienstleute im Palast.“
    Aron riss die Augen auf.


    Tavrock kniete sich in Mitten des Trümmerfelds neben dem verletzten zu Boden.
    „Also wirklich...“ begann er. „Was war das denn für ein Auftritt? Ihr rennt unvorbereitet und Planlos in ein feindliches Gebäude, lasst euch blind in eine Falle locken und habt es nicht mal drauf, diese Mädchen richtig zu foltern? Das war wirklich eine armselige Vorstellung!“
    Der Mann drehte den Kopf zu ihm.
    „Wer?“
    „Ein Freund und Verbündeter!“ Lächelte Wicked Smile. „Aber wer seid ihr, du und deine kleinen, roten Freunde?“
    Der mann grinste und hustete Blut. „Das wüsstest du, wenn du ein „Freund und Verbündeter“ wärst... Wir wissen, wer die Freunde sind.“
    „Woher?“
    Wieder lächelte der Mann, trotz der Schmerzen die er zweifellos zu ertragen hatte. „Ein Freund verrät ohne Zwang seinen wahren Namen.“
    Tavrock tat, als wäre er mit den Gedanken wo anders während er den handschuh von seinem Gegenüber nahm.
    „Wer bist du?“ fragte er nochmals, während er sich das Gerät ansah. Es schien einmal Teil einer primitiven metallrüstung gewesen zu sein, hatte aber eine kompliziert aussehende Konstruktion aus kleinen Eisenspulen und Kabeln auf dem Handrücken.
    „Einer von vielen! Du bist kein Freund... aber du gehörst nicht zu den Kindern.“
    „Kinder?“
    „Diese Narren... Sie nennen sich „Kinder des Lichts“ „, er hustete Blut auf seine verdreckte Robe. „und lassen alles im Dunkeln. Sie haben uns eine Rune gestohlen, vor sehr langer Zeit...“
    „Nette Geschichte!“ Unterbrach ihn Tavrok. „Allerdings interessiert sie mich nicht.“ Er hatte den Handschuh mittlerweile angezogen und spannte die Hand an. Sofort begannen Handfläche und Finger zu glühen. Auch seine Hand wurde warm, aber nicht übermäßig.
    „Wer seid ihr?“
    Der Mann sah ihn nur an.
    „Na schön...“ Tavrok zuckte mit den Schultern und bohrte dem Mann unter dessen grauenhaftem Gebrüll die glühende Spitze seines Zeigefingers Zentimeter für Zentimeter in den Bauch. Dann zog er ihn heruas.
    „Ich will nur einen Namen... Ihr habt doch sicher auch so etwas lästig-theatralisches wie diese Lichtkinder...“
    Der Mann schwieg wieder, Schweiß stand auf seiner Stirn. Tavrok grinste wieder und steckte dem Mann diesmal seinen Finger ins Ohr. Die darauf folgenden Schreie waren Musik für seine Ohren. Es war viel zu lange her...
    „Gut!“ gluckerte der Mann. Tavrok hörte auf und sah ihn fragend an. Mittlerweile war es auch in dem Handschuh fast unerträglich heiß. Diese Dinger waren nicht zum Dauerbetrieb entwickelt worden. Er begann, den Handschuh aus zu ziehen, riss dabei aber ein Kabel aus dem Handrücken.
    „Also?“
    „Jünger – des – Aigon.“ gluckerte der Mann.
    Tavrok verrollte die Augen. „natürlich. Keine Ahnung vom Leben, aber hauptsächlich der Name macht was her?“
    Er blickte auf den handschuh. Anscheinend hatte er ihn ernsthaft beschädigt. Obwohl er ihn ausgezogen hatte schaltete das verfluchte Ding nicht ab. Handfläche und Finger waren mittlerweile weiß glühend.
    „Seht ihr? Nicht mal Waffen bauen könnt ihr richtig!“ Er packte das Ding am Handrücken und legte es dem Fremden aufs Gesicht. Der Kurze Aufschrei war im nu vom Gestank verbrannten Fleisches erstickt.
    „Einen schönen Tag noch!“
    Tavrok untersuchte seine Robe, fand aber nichts ausschlaggebendes. „Schade, und man sollte meinen, im Tode werden sie gesprächiger.“
    Damit stand Tavrok auf und rannte in eine Seitenstraße. Die Explosion konnte Leute angelockt haben. Er war viel zu lange dort geblieben. Fast bedauerte er, sein neues Spielzeug kaputt gemacht zu haben.
    Wärend er darüber nachdachte, ob es sich lohnen würde, über eine der beiden Gruppen etwas herauszufinden lachte er über die Doppeldeutigkeit seines letzten Gedankens.


    „Lass meine Kinder in Ruhe.“ murmelte Jonas vor sich hin. Was auch immer ihn festgehalten hatte musste ein Wesen von so viel psionsicher Kraft gewesen sein, dass es die Barrieren seiner Rüstung einfach überwunden hatte. Und dennoch war ncihts unreines an dieser Stimme gewesen. Er hatte schon das ein oder andere Mal bekanntschaft mit den Kreaturen aus dem Jenseits gemacht. Sie alle hatten eine Aura, die diesem Wesen fehlte.
    Seine Schritte führten Jonas zum Hauptquartier der planetaren Arbites. Donnernd trat der Astartes ein. Der Mann am Tresen vor ihm riss die Augen auf, dann stotterte er:
    „Sssie Wünschen?“
    „Die Archive, was wisst ihr über eine Gruppe, die ihre Anhänger „Kinder“ nennt?“
    „Ich weieieiß ni-“
    „Naval!“
    Der Mann vor Jonas zuckte zusammen als ein anderer Arbites aus einer Tür hinter dem Tresen kam.
    „Bekommen Sie Ihre Stimme in den Griff! Sie reden mit einem Astartes!“
    „In der Tat!“ lächelte Jonas unter dem Gesicht des Imperators.
    „Und dieser Astartes wünscht eine Auskunft.“
    Der Mann nickte.
    „Ich habe Sie gehört... gehen wir ein Stück, ja?“
    Wärend sie das Gebäude verließen und begannen, es nach Westen hin zu umrunden begann der Mann zu erzählen. „Die „Kinder des Lichts“ sind eine... nennen wir sie einfach mal Sekte.“
    Jonas blieb stehen. „Ketzer?“
    „Ja und nein. Sieglauben an den imerator, ehren ihn und halten auch völlig legitime Gottedienste in der Stadt. Aber der Rest von Ihnen liegt im Verborgenen. Sie haben keinen offiziellen Sitz in der Stadt und manche glauben, dass weit mehr als eine Gemeinde dahinter steht.“
    „Woher wissen sie, dass sie keine Ketzer sind? Das Chaos vermag sich gut zu verstecken.“
    „Als sie anfingen, sich um ihre spirituelle Führerin Lumina – zweifellos ein Künstlername – zu scharen standen sie scharf unter Beobachtung. Glauben sie mir. Sie haben in drei Jahrhunderten niemandem geschadet.“
    „Drei Jahrhunderte? In der Tat eine ordentliche Zeitspanne für eine Untersuchung. Stehen sie im Fall Kan'Merra unter Verdacht?“
    Der mann stutzte ob des Themawchsels. „Was? Nein... Keiner von ihnen hat sich je in den Palast gewagt. Es war niemand auf den Sicherheitsaufzeichnungen zu sehen. Es gibt keine Person, die so tief hätte vordringen können ohne auf dem hin- oder Rückweg entdeckt zu werden.“
    Jonas nickte bedächtig. „Ihre Kinder... wer führt sie an?“
    „Ich sagte ihnen doch, ihre spirituelle Fü-“
    „Das war sie vor dreihundert Jahren...“
    Der Mann nickte. „Und sie ist es noch! Glauben Sie, wir hätten das nicht untersucht? Sie hat sich aus der öffentlichkeit zurückgezogen lange vor meiner Zeit..“
    „Sie wissen also nicht, ob sie noch lebt?“
    Der Mann schwieg dazu. Gerade als Jonas etwas eindringlicher werden wollte blinkte sein Kom auf.
    „Bruder Furos?“
    „Ja... ich komme gerade aus dem Palast... hier ist die Hölle los. Jemand hat versucht, Kan'Merra zu ermorden.“
    „Wer?“
    „Wir wissen es nicht. Das Gift wurde dem Freihändler Newell zuggeschoben. Es wäre tödlich für beide gewesen, hätte Kan'Merra es nicht stark verdünnt getrunken. Momentan ist sie stabil.“
    „Und was machen wir nun?“


    Eine gute Frage. Furos war einige Zeit ziellos durch den Palast marschiert bevor der Alarm ausgelöst wurde. Die Wunden des Gouverneurs hatten ihm nicht viel verraten. Dann hatte er versucht, den Botschafter der Grauhäute zu kontaktieren, allerdings hatte dessen gerüsteter Wachhund ihn gar nicht vorbei gelassen. Der Botschafter müsse sich erholen... Beim Thron. So viel kann doch gar nicht passiert sein. Dann wurde Alarm gegeben.
    Furos war mit gezogenen Waffen die Treppen nach oben gerannt da er nicht erpischt darauf war, per Fahrstuhl in eine Falle zu laufen. Oben war er in eine Gruppe helios Guards gelaufen, die ihm erklärt hatten es hätte einen Vergiftungsanschlag auf Kan'Merra gegeben. Er war daraufhin ins Apothekarium gelaufen um Aron newell auszufragen, der mit zwei Helios Guards den Ärzten bei der Versorgung der momentanen Regierungscheffin zugesehen hatte. Die daraus resultierenden Informationen hatten ihn veranlasst, den Ordenspriester zu kontaktieren.
    „Das kommt darauf an,“ setzte Furos die Unterhaltung fort, „ was hast du herausgefunden?“
    „Ich bin auf zwei Anhänger einer Gruppierung gestoßen die sich „Kinder des Lichts“ nennen... Allem anschein nach verfügen sie über Psioniker.“
    „Ketzer?“
    „Ich weiß nicht... ich werde das prüfen. Die beiden Anhänger trugen blaue Gewänder.“
    „Blau sagst du?“
    „Ja... blau wie der Himmel... warum?“
    „Weil wir nach etwas rotem suchen...“
    „Wie gehen wir weiter vor?“ fragte Jonas noch einmal. Furos ließ sich Zeit mit der Antwort.


    Narus kam mit hämmernden Kopfschmerzen zu sich. Er war kopfüber an ein hölzernes Kreuz gehängt worden. Direkt vor ihm saß ein mann in roter Robe und sah ihn hämmisch grinsend an. Die Kapuze war zurückgeschlagen.
    „Ist der Spion aufgewacht?“
    Narus spuckte aus und sah zu dem mann hoch. Er ahtte ein merkwürdiges Symbol auf der Stirn. Zwei verschlungene, spitz zulaufende Linien mit einem eckigen Juwel in der Mitte.
    „Offensichtlich!“ herrschte Narus den Mann an.
    Dieser lächelte. „Du bist ein Feind unserer Gemeinschaft. Sage, wer dich geschickt hat und ich bereite dir ein schnelles Ende!“
    Narus lächelte. „Genau genommen habt ihr mich angeheuert...“
    Der Mann vor ihm überlegte kurz. „Sollte dem so sein, hast du offensichtlich den Rat eines Freundes ignoriert. Damit überlebt es sich nicht lange weißt du.. Narus?“
    Damit ging der Mann auf ihn zu und hob sein Messer. Die Klinge funkelte kurz im Sonnenlicht, dann platzter der Rumpf des Mannes auseinander.
    Kurz darauf wurde die gesamte linke Wand von einem gleißenden Lichtstrahl weggerissen. Die Weißen Strahlen fluteten über Narus hinweg und zerrissen seine Ketten. Mitten im Chaos fiel er zu Boden während die Welt um ihn herum in gleißendes Weiß überging. Die Strahlen hatten ihn nicht verletzt.
    Fluchend rappelte er sich hoch. Links von ihm strahlte die Quelle des fürchterlich deplatzierten Lichts, rechts von ihm befand sich eine Falltür. Hinter sich konnte er den Blick auf einige Lagerhäuser erhaschen. Er würde sich schnell entscheiden müssen...


    Tacita war alleine unterwegs. Der Iterator hatte sich wieder in sein Touristenoutfit geworfen und durchstreifte die Nobelclubs der Stadt nach potentiellen Informanten. Sie selbst war hinter etwas anderem her. Sie hatte einen Schrei gehört, einen der noch immer durch ihren Geist hallte. Ein Psioniker war in der Stadt, ein so mächtiger, dass er einen Sturm heraufbeschworen hatte. Rein physisch würden die Auswirkungen erst außerhalb der Stadt zum Tragen kommen, doch sie fühlte die Schwingungen als würde die Erde unter ihren Füßen beben.
    Wie ein stilles Phantom jagte sie durch die Straßen von Helios, immer in Richtung des Epizentrums der Schreie. Die Menschen auf den Straßen wichen unwillkürlich vor ihr zurück. Das war nicht neu. Tacita war daran gewöhnt, geächtet zu sein. Egal wohin sie kam, dieses Fehlen jeglicher Wärme in ihrer Aura schreckte alle Leute ab, die ihr entgegentreten wollten.
    So verließ sie die hellen Straßen und drang immer tiefer in die unteren Ebenen der Stadt, die nur noch wenig Licht erreichte. Lagerhäuser und uralte, lange verlassene Fabriken reihten sich aneinander. Tacita blieb stehen. Hier irgendwo war es gewesen, war es noch. Hier unten, in den Tiefen der Stadt tropfte der Warp ins Materium hinüber. Doch ihre unnatürliche Präsenz funktionierte in beide Richtungen.
    Ein leises Flüstern wie von Wind, der durch die Blätter eines Baumes fährt ließ sie herumwirbeln. Hier unten gab es weder Wind noch Bäume, statt dessen sprang ein groß gewachsener Man in roter Robe auf sie zu. In einer einzigen fließenden Bewegung drehte sich Tacita zur Seite, zog das Energiemesser, durchtrennte den hals des Mannes und steckte das Messer wieder weg bevor sie die Bewegung beendet hatte. Ein zweiter Mann rannte auf sie zu, auf halbem Weg explodierte sein Kopf im krachen von Tacitas Boltpistole. Dann jagte ein Energiestrahl vom Dach eines Hauses auf sie zu und direkt in sie hinein. Amüsiert betrachtete sie, wie ihre unberührbare Seele die Psionische Energie unbeeindruckt aufsog. Hätte sie ihren Begrenzer deaktiviert wäre der Blitz gar nicht bis zu ihr heran gekommen, doch ungeübte Psioniker verkannten meißt den utnerschied zwischen einem Blunt und einem Paria völlig. Der Mann, der die Enegie geworfen hatte stand drei meter von ihr entfernt und starrte sie an. Tacita griff sich an ihr linkes Handgelenk, wo sie den Armreif trug, in dem der Begrenzer verborgen war. Kaum hatte sie das Gerät deaktiviert brach der Mann vor ihr zusammen als ihre Auro aus dem körper flutete und sämtliche psionische Energie im umkreis verzehrte. Nun war sie taub für die Schreie des Psionikers. Allerdings konnte sie die kraftquelle spüren, zu der ihre Seele sie zog.
    Es war ein altes Lagerhaus, so wie es hunderte hier unten gab. Aus Schrott und Wellblech zusammengebaut. Tacita kletterte auf das knapp fünfzehn Meter hohe Dach und überquerte das Haus. Sie stellte fest, dass das Gebäude zur Hälfte eingestürzt war. Eine Gruppe blau gewandeter Gestalten stand davor und schoss einen dauernden Strom an Kugeln auf für Tacita nicht sichtbare Feinde. In ihrer Mitte stand eine ganz in Lciht gehüllte Psionikerin und Schoss Wellen aus Sonnenlciht in die Feinde. Tacita beobachtete sie fasziniert. Nicht oft kam es vor,d ass sie einen so guten Blick auf die Hexer hatte ohne kämpfen zu müssen. Sie war über dreißig Meter von der Frau entfernt, viel zu weit also, als dass sie die Magie der Frau beeinträchtigen konnte. Auf einmal ruckte der Kopf der Psionikerin in ihre Richtung.


    James Keenan tat inzwischen,w as er am liebsten mochte. Er saß auf einem zerschlissenen Barhocker in einer Kneipe und Pokerte mit zwei Söldnern und einem Ex-Arbites um ein paar Throne. Nirgends bekam man so viel erzählt wie beim Spielen...
    „Habt ihr von dem ermordeten Gouvernerer gehört?“ meinte der Eine Söldner, ein ungewaschener Klotz aus Muskeln und Stahl.
    „Nein,“ sagte James, „der Gouverneur ist tot? Das höre ich zum ersten Mal!“
    Der Mann warf ihm einen wütenden Blick zu und legte seine Karten auf den Tisch.
    „Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, ich sage euch, da sind böse Geister am Werk!“ antwortete der Mann rechts von ihm und nahm einen Tiefen Schluck aus seinem Krug. „Ich trau diesen Geistern nicht', sie können in deinen Kopf gehen und ganz verrückte Sachen mit dir anstellen...“
    „Der einzige Geist in deinem Kopf ist Bier.“ grinste Keenan.
    Der Ex-Arbites schwieg eine Weile nachdenklich, dann lächelte er. „Vielleicht war es auch Selbstmord... wenn ich so eine verzogene Tochter hätte würde ich mir wohl auch die Kugel geben...“ Der Mann kratzte sich am Unterarm als störe ihn irgend etwas, dann fuhr der erste Mann fort.
    „Naja, die Kleine soll ja ganz schön geschockt gewesen sein...“
    „Wäre ich auch, wenn Daddy das Taschengeld nicht mehr bezahlt.“ meine James und legte auch seine Karten hin. Jetzt hatte er sie da, wo er sie haben wollte.
    „Nein nein nein, das versteht ihr alle falsch!“ sagte der zweite Mann. „Habt ihr nicht gehört, dass die Tochter auch umgebracht wurde? Die Xenos haben sie vergiftet.“
    „Xenos?“ fragte James.
    Der Arbites antwortete.
    „Eine Trppe Grauhäute ist vorgestern gelandet... ganz üble Burschen sage ich euch...“
    Sehr interessant... James sah von einem zum anderen. Diese Idioten hatten vermutlich keine Ahnung, von was sie gerade sprachen.
    „Und das ist nicht das Schlimmste!“ sagte der Biertrinker. „Ich habe gehört, dass ein Geist in die Stadt gekommen ist, der Kinder frisst, „ Dann fiel er rückwärts vom Stuhl.
    James lächelte. „Spiel, Satz und Sieg!“
    „Von mir aus kann die Stadt vor die Hunde gehen.“ sagte der andere.
    „Also, James was meinst du?“
    Kennan stutzte, dann fixierte er den ehemaligen Arbites der ihn angesprochen hatte. „Ich mein, dass ich mich gar nicht vorgestellt habe...“

  • RUNDE III: Warum so eilig?


    Aron saß an Sarahs Bett als sie endlich erwachte. Es war ihm wie Tage vorgekommen, dabei konnten maximal zwanzig Stunden vergangen sein. In dieser Zeit war der Tau immer wieder hereingekommen und hatte sich nach dem Befinden Kan-Merras erkundigt. Die anwesenden Helios Guards hatten sie nicht aus den Augen gelassen. Darum konnte Aron nicht so frei reden, wie er es gerne tun würde. Liebend gerne hätte er sich eine Rückmeldung eingeholt, ob die brüchige Allianz mit O'res nach den jüngsten Ereignissen noch gültig war. Doch das schien warten zu müssen. Gerade hatte sich die Tür geöffnet und O'res war ein weiteres mal durch die gewaltige Tür getreten. Aron wunderte sich das dieser Feuerwind weit und breit nicht zu sehen war, dabei begleitete er seinen Chef doch sonst auf Schritt und Tritt. Während Aron gerade darauf lauschte, wie sich O'res, ein Apothekari und ein Mitglied der Helios Guard, der Mann hieß Darian wenn Aron sich richtig erinnerte, unterhielten schlug Sarah auf einmal die Augen auf.
    Zwei oder drei der Aperaturen neben dem Bett begannen hektisch zu piepsen und Aron sprang von seinem Stuhl auf. Sarah sah sich verwirrt um, dann lächelte sie als Aron,d er Tau, und sämtliche anwesenden Palastdiener ans Bett kamen.
    „Na, da machen sich aber welche Sorgen.“ sie begann, sich aufzusetzen.
    „Herrin, Ihr solltet euch nicht anstrengen.“ sagte der Apothekari.
    „Bin ich etwa totkrank? Wusste ich gar nicht.“ blaffte Sarah, dann sah sie auf ihren Chrono, der neben ihr auf einem der Geräte lag.
    „Ich habe einen ganzen Tag geschlafen, was war los?“
    Schnell schilderten die Helios Guard zusammen mit Aron und O'res die Ereignisse der letzten Stunden. Sarah brühtete gerade bei einem heißen Tee, den ein helios Guard auf Arons bitte gebracht hatte über die Situation nach. Der rot berobte Mann, dem Aron auf den Leim gegangen war war lediglich auf einer Kamera zu sehen gewesen, als er auf dem Flur der Wohnebene die folgenschwere Bestellung von Newell ausgeführt hatte. Beim Anblick der Aufzeichnungen hatte sich Aron vor Wut die Zunge blutig gebissen.
    Als Sarah gerade gedankenverloren die Tasse in den Händen drehte stürmte ein Helios Guard das Krankenzimmer in dem Sarah zur Beobachtung verblieben war.
    „Herrin?“
    Aron und O'res sahen gleichzeitig auf. Hinter dem Mann stapfte Furos ins Zimmer.
    „Ja, Kalim?“
    „Der Magos Xanthis ist im Orbit angekommen. Er ist gerade im Landeanflug.“
    Sarah schien diese Nachricht zu erschrecken. Sie rief einen Arbites herein. Aron war derweil hin und her gerissen. Sollte er den magos zwecks seiner Geschäfte aufsuchen? Vorerst entschied er sich dagegen, er wollte den Ausgang der Dinge nicht versäumen.
    Dann schien Sarah einen Beschluss gefasst zu haben.
    „Setzen Sie das Begräbnis meines Vaters für Morgen Vormittag an!“ sagte sie mit fester Stimme zu Kalim und dem Arbites.
    „Was? Aber Herrin, alleine die Vorbereitungen?!“ widersprach Kalim.
    „Auch ich kann das nicht gutheißen. Wie Sie wissen haben Sie die Leiche noch nicht einmal zur Autopsie freigegeben.“
    „Ich weiß, doch alle Würdenträger sind in der Stadt, und nach diesem Vorfall sollte die Schuldfrage geklärt sein! Außerdem braucht das Volk Sicherheit! Wir brauchen Neuwahlen, und die sind erst nach dem Begräbnis erlaubt! Legen Sie den Termin fest und beginnen Sie unverzüglich mit den Vorbereitungen, Sie haben zehn Stunden!“
    Die Männer sahen sich blass an, dann verbeugten sie sich und gingen.
    Dann sah Sarah zu den drei anwesenden die ähnlich verwirrt aussahen.
    „Und auch euch muss ich bitten zu gehen! Ich habe zu tun.“
    Sie sah zu O'res. „Ich kann mir denken, warum Ihr hier seid, Botschafter. Doch ich bitte euch, habt noch etwas Geduld, wir werden uns unmittelbar nach dem Begräbnis unterhalten, mein Wort darauf. Und Ihr, Astartes... nehmt euch eine Abteilung Helios Guards, Darian wird euch die entsprechenden Papiere ausstellen. Ihr wollt einen Dämon finden? Ich auch!“
    Furos nickte, dann blickte er Darian auffordernd an der sich direkt entfernte. Seite an Seite verließen O'res und Furos das Zimmer.


    „Das war doch seltsam, oder?“ fragte Furos gerade heraus als sie alleine waren.
    „Das könnt Ihr laut sagen, Mensch... Diese Frau ist doch nicht bei Sinnen...“
    Furos sah missbilligend auf den Tau herab, er war über einen meter kleienr als der Marine.
    „Sprecht nicht so über eine Amtsperson des Imperiums der Menschheit!“ sagte er ruhig und bestimmt.
    „Gerade deshalb!“ sagte O'res. „Warum so eilig? Wenn ich sie wäre, dann würde ich die Neuwahlen herauszögern, denn bis dahin hat sie die unangefochtene Herrschaft. Und warum lässt sie den Leichnam vor der Autopsie begraben, warum hat sie überhaupt so lange mit der Freigabe gewartet? Als Tochter müsste sie doch wissen wollen, wer ihren Vater getötet hat.“
    „Es sieht nach Dienern des Chaos aus...“ sagte Furos, „Vielleicht zu sehr..:“
    „Was meint Ihr?“
    „Dass ich die Leiche gesehen habe. Getötet wurde der Mann mit einem einfachen Messer, ganz simpel und fast unmöglich zuzuordnen. Dann wurde seine Rüstung und sein Brustkorb, genau wie sein Kopf mit einer wesentlich stärkeren Waffe maltretiert und mit Chaossymbolen entweiht.“
    O'res stutzte, dann begann er: „Das ist in der Tat merkwürdig. Ihr müsst wissen, obwohl wir wenige Probleme mit den Dienern des Chaos haben verachten wir sie fast so sehr, wie ihr es tut. Sie sind gegen alles, für das wir stehen.“
    „Das große Wohl, ja... habe davon gehört...“ brummte Furos mit nicht ganz eindeutigem Unterton.
    „Das höhere Wohl!“ korrigierte O'res. „Es ist im Prinzip genau das, was auch ihr wollt, Frieden. Nur schlagen wir einen anderen Weg ein. Ihr könnt nicht alles und jeden in dieser Galaxis ausrotten um Frieden zu schaffen. Es gab eine Zeit, da konntet ihr es, doch ihr Menschen seit euch offensichtlich selbst die schlimmsten Feinde. Zugegeben, die Diener des Chaos hatten ihre Rolle in dieser Geschichte... Aber Frieden kann niemals aus Krieg erwachsen.“
    Furos schnaubte. „Frieden? So lange die Feinde des Imperators atmen kann es keinen Frieden geben! Die Ereignisse, auf die Ihr anspielt, Xenos, würden knapp zwanzig Bücher füllen. Ihr redet von Dingen, die Ihr nicht versteht!“
    „Vielleicht.“ lenkte O'res ein, „Doch muss ich das denn? Ihr jagt einen Feind, ich jage im Prinzip den selben Feind, nur aus anderen Gründen...“
    Furos horchte auf. Genau das hatte er ja versucht zu erreichen, bevor ihn der Tau mit seinen unbewussten Unverschämtheiten wütend gemacht hatte.
    „Ihr bietet euch an, mir zu helfen, Botschafter?“
    „Ja,“ sagte O'res, dann begann sein Transponder zu blinken, „doch vorerst muss ich mich einem anderen Problem zuwenden.....“


    O'res trennte sich von Furos und ging in seine Kabine, da funkte er zurück.
    „Shaser'rek, was habt Ihr für mich?“
    „Ich habe gerade mit Newell gesprochen. Er befindet sich noch am Bett von Kan'Merra.“ O'res lächelte vielsagend, dann fragte er: „Und weiter?“
    „Er lässt fragen, ob unser Pakt noch steht und hat mit Kan'Merra über die Orks gesprochen. Wir bekommen vorerst keine Unterstützung aus der Stadt. Es sind zu wenige Soldaten um die überlastete Stadt zu sichern und gleichzeitig eine Offensive zu starten. Aber es wurde eine Anfrage an die Nachbarwelt entsendet.“
    „Sagt ihm zu, solange er uns hilft. Eine Durchflugerlaubnis liegt in unseren Befugnissen, der Rest wird sich ergeben. Wo bist du gerade?“
    „Am Schiff, die Menschen haben es von oben bis unten gescannt und festgeklammert, aber die Systeme sind bereit.“
    „Gut, ich bin gleich bei dir. Wenn wir das Grünhautproblem erledigt haben können wir uns der Wahl widmen.“
    „Wahl?“
    „Wir müssen sicherstellen, dass Sarah Kan'Merra an der Macht bleibt.“
    „Wie?“
    „Lass das meine Sorge sein!“
    Das war es tatsächlich.


    Vladek betrachtete sich in dem angelaufenen Spiegel. Er trug eine dunkelrote Stoffrobe mit Kaputze über seiner Ausrüstung. Ihm ging auf, dass es keine Rangesabzeichen unter den Jüngern zu geben schien. Der Kerl, der sich für seinen neuen Mentor hielt führte ihn durch ein Netzwerk von mit Tunneln verbundenen Lagerhäusern. Ab und zu erhaschte er einen Blick auf eines der schillernden Portale,
    durch die er den Komplex betreten hatte.
    „Also, was macht ihr hier?“
    „Wir befolgen die Befehle Khargos Malars, des Propheten des Aigon. Er ist der gesalbte unseres herrlichen Vaters, und wenn er erst Herr dieser Welten ist wird sich unser Vater zeigen.“
    Vladek horchte auf. „Er lässt sich wählen?“
    „Ja.“ sagte der andere schlicht.
    „Ich kenne noch gar nicht deinen Namen.“
    „Du vertraust mir ja auch nicht.“
    „Sollte ich?“
    Der andere lachte. „Natürlich nicht, aber Namen haben macht. Und du brauchst ihn um zu vertrauen.“
    „Aber Khargos Namen verratet ihr jedem Neuling?“
    „Wie solltest du an die Lehren unseres heiligen Propheten glauben, wenn du nicht weißt, wer er ist?“
    Vladek lächelte. Überzeugend war der Kerl ja.
    „Hat er Kräfte?“
    Sein „Mentor“ lächelte. „Der Prophet redet mit Aigon, er kennt die Zukunft und schon sein Blick vermag es, die Ungläubigen zu vernichten!“
    „Warum glaubst du?“ fragte Vladek. Die Frage war sehr gewagt, aber er wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    Der andere sah ihn erst verdutzt an, dann lächelte er.
    „Die Jünger haben mich von der Straße geholt, aus der stinkenden Kneipe, in der ich sonst eingegangen wäre. Es gibt eine Parallelwelt, den Äther. Dort tobte schon ewig ein Kampf. Und dann hat Aigon der Vater das Universum erschaffen. Wir sollen die Waffe sein, die Krieger die Aigon braucht, um den Kampf im Äther zu gewinnen. Das uns verblendende Licht muss abgeworfen werden, dann kann die Menschheit geschlossen an Aigons Seite marschieren und zum Lohn werden wir mehr werden als wir sind, wir werden unsere sterblichen Hüllen abwerfen und als pure Emotion in den Äther eingehen!“
    Vladek lächelte. „Hast du keine Angst, dass du auf dem Weg dahin im Krieg fällst?“
    „Doch, aber sterben werde ich auch so, so habe ich die Chance auf die Ewigkeit. Außerdem, wenn ich in Aigons Namen falle wird der herrliche Vater, der die Welt geschaffen hat mich für meinen Mut zu sich rufen.“
    Vladek verrollte innerlich die Augen. Zu seinem Gegenüber sagte er, als sie an einer Feuerschutztür stehen geblieben waren:
    „In Aigons Willen soll es geschehen.“
    Der andere nickte lächelnd in Richtung Tür.
    „Du sollst zum Propheten... und... ich bin Halim.“
    Vladek nickte und trat ein.
    Hinter der Tür lag ein dunkles Zimmer. Aktenschränke verdeckten die Wände. In der Mitte stand ein einzelner Schreibtisch an dem ein junger Mann mit schwarzen Haaren saß.
    „Setze dich, Vladeck.“
    Der Mann deutete auf einen Stuhl der vor dem Schreibtisch stand.
    „Wurde ich angekündigt?“
    „Dein name ist offensichtlich, und dass du uns deinen wahren Namen verraten hast ist der Grund, dass du noch lebst. Obwohl du als Spion hergekommen bist.“
    Vladek schluckte. Es hatte keinen Sinn vor diesem Mann zu lügen. „Ich wusste nicht..:“
    „Aber nun weißt du! Und du hast die Wahl. Gehe, und jage weiter kleine Taschendiebe für lausiges Geld oder diene mir, und ich verspreche dir die Macht und die Zeit, dir zu nehmen was du willst.“
    Vladek entschied, dass er sich die perspektiven zumindest einmal ansehen sollte.
    „Ich bin ganz ohr.“
    Khargos lächelte und zog einen gebogenen Dolch hervor. Das Metall schien von innen heraus rot zu glühen. Den Knauf schmückte ein Stern mit acht Zacken, die Klinge schmückte ein anderes, ebenfalls unheilvolles Symbol.
    „Zum Beweis deiner Loyalität wirst du mir diese Klinge an ihren rechtmäßigen Platz befördern.“
    „Und der wäre?“
    „Sarah Kan-Merras Brust! Wie du das anstellst und was du vorher mit ihr machst ist mir gleich. Setze diese Waffe gegen niemanden sonst ein und erzähle niemandem davon.“
    Vladek nahm die Klinge und begutachtete sie.
    „Und wenn ich sie zu meinem Auftraggeber bringe?“
    „Tötet sie dich!“
    Vladek lächelte, der Mann wusste, was er wollte.
    „Damit ist alles gesagt. Gehe direkt, in ein paar Stunden ist Sarah Kan'Merra beim Begräbnis ihres Vaters öffentlich zu sehen. Und Halim hat dir ja genug über uns erzählt.“
    Vladek zog eine Augenbraue hoch und stand auf. Als er an der Tür war drehte er sich noch einmal um.
    „Warum habt Ihr den Gouverneur nicht direkt mit der Klinge getötet? Oder die Tochter? Warum erst der Mord um sie aus der Reserve zu locken?“
    Malar lächelte. „Wir haben den Gouverneur nicht umgebracht... ich weiß selbst nicht wer das war, aber es kommt mir sehr gelegen.“ Er lächelte. „Und Vladek, was ich jedem anderen gesagt habe: Ich suche eine Rune. Sie kann alles mögliche sein... Aber du wirst sie erkennen wenn du zufällig auf sie triffst. Wer mir diese Rune bringt wird augenblicklich zu meiner rechten Hand... mit einigen Privilegien!“
    Vladek trat vor das Lagerhaus und fragte sich, was er tun sollte.


    Stinkstief'l ließ gerade prüfend seinen Blick über die neuen Befestigungsanlagen schweifen. Die meißten seiner Boyz hatten sich Tücher un Mund und Nase gebunden um sich vor dem Sand zu schützen, aber da Boss brauchte sowat nich. Stinkstief'l marschierte zu dem Kampfpanza, den seine Meckt'z mittlerweile zusammengeschraubt ahtten. „Wann is dat Ding einsatzbereit?“
    „Gleich, Boss. Wir laden nur gerade da Sprenkram.“
    „Dat ist gut! Wir wolln-“ Dann riss eine gewaltige Explosion den Ork von den Füßen.
    Jevos Grax beobachtete durch sein Zielfernrohr, Wie der Waaaghboss zur Panzercrew hinüberstapfte. Er hatte sich dagegen entschieden, sich Hilfe zu suchen oder seine Wudnen zu verarzten. Stattdessen suchte er das Lager der Orks erneut auf irgendetwas ab, das er zerstören konnte. Er verfolgte, wie der Waaghboss zu dem Panzer ging, an dessen Seite gerade einige massiv aussehende Panzergranaten verladen wurden. Er lächelte und sein Finger krümmte sich um den Abzug. Dann sprang ihn irgend etwas von der Seite an und verbiss sich in sein Bein. Wütend trat er nach dem Ding. Der rosarote Fleischball, der nur aus Zähnen zu bestehen schien kullerte davon, sprang dann aber wieder auf die Beine. Jevos riss das Gewehr herum und zerfetzte das Geschöpf mit panzerbrechender Munition. Die schleimigen Überreste flogen in alle Richtungen und stanken fast noch schlimmer als das Geschöpf selbst. Gehetzt blickte Jevos sich um. Drei weitere der Viehcher rannten auf ihn zu. In der Gegend um das Orklager waren hunderte zu sehen. Jevos überlegte gerade, wie er die Viehcher abwehren sollte als ein gleißender Lichtstreifen aus dem Orbit geschossen kam und am Rande des Orklagers einschlug. Dann hob ein mächtiges Getöse an als zwölf kleine Schiffe aus den Wolken donnerten. Jevos versuchte gerade, die sechs Schiffe zu identifizieren, die nicht menschlichen Ursprungs waren als eines davon das Feuer auf ihn eröffnete. Gehetzt sprang er zur Seite als die Welt um ihn herum zu brennen anfing, das war knapp gewesen.
    Stinkstief'l erhob sich wieder und sah in den Himmel, dann lachte er. „Feuert da Flakadingens!“
    Vor Freude jauchtzend feuerten die Grotze an den Luftabwehrgeschützen alles in den Himmel, was ihre Läufe hergaben während die Orks am Boden sich vor Vorfreude Hüpfend an den Wällen zusammenrauften und drohend ihre Spalta in die Luft reckten.
    Die Angreifer drehten ab als drei ihrer Schiffe abgeschossen worden. Eines davon schlug im Orklager ein. Die Grauhäute darin wurden niedergehackt bvor sie wussten, wie ihnen geschieht. Aus den anderen Schiffen sprangen jetzt die unterschiedlichsten Gestalten. Menschanz mit ihren Lasadingenz und klobige Grauhäute. Stinkstief'l gackerte. Endlich gab es was zu tun. Er durfte es nur nicht versauen. Wild lachend blickte er sich nach dem Anführer der Angreifer um die hinter eilig von den Menschen aufgestellten mauern in etwa hundertfünfzig Meter entfernung Deckung suchten. Er fand keinen.


    Tacita erwiederte den Blick der Frau. Ihre Leute drangen jetzt in das Lagerhaus ein. Behände kletterte die stille Assasine vom Dach und ging mit demonstrativ nach außen gekerhten Handflächen auf die Truppe zu. Zu ihrer Überraschung richtete keine der blau gewandeten Gestalten ihre Waffe auf sie, auch wenn sie alle angespannt zu ihr sahen und einige Läufe offensichtlich nur durch den Strengen Blick der Frau in der Mitte unten gehalten wurden.
    Diese Frau trat ebenfalls zwei Schritte näher, blieb aber sieben Meter entfernt stehen.
    „Bitte warte dort, taube Seele. Die Nähe ist mir unangenehm.“
    Tacita blieb stehen und zog die Kapuze zurück. Die feuerroten Haare, der Aquilla auf der Stirn, die vielen Buchsen an ihrem rasierten Schädel und vor allem die Stechenden Augen wurden sichtbar.
    „Du sprichst nicht, oder? Kind der Stille?“
    Tacita schüttelte den Kopf. Eines ihrer Implantate meldete ihr, dass ihr Servoschädel Sven wieder auf dem Schirm hatte und auch James meldete sich. Es interessierte Tacita nicht, was Sven gerade machte, zumindest im Moment. Keenan würde zurecht kommen müssen.
    „Ja. Wer seid ihr?“ knisterte der zweite Servoschädel monoton.
    Die andere lächelte, das Leuchten um sie herum ließ nach.
    „Ich bin Lumina, die spirituelle Führerin der Kinder des Lichts, und dies hier ist ein Kampfplatz.“
    „Ich weiß.“ antwortete der Schädel. „Warum?“
    „Aigons Jünger dienen ihrem Vater zu loyal. Ich fürchte was sie aufgeweckt haben, oder aufzuwecken versuchen. Sie töten meine Kinder im Bestreben etwas zu finden, was sie nicht haben dürfen. Sie müssen aufgehalten werden.“
    „Wecken?“ surrte der Schädel.
    „Sie-“
    Dann kamen zwei der Kidner angestolpert, sie hielten einen zusammengesunkenen, anscheinend katatonsichen Mann.
    „Wer ist das?“ fragte Lumina.
    „Wir wissen es nicht.“
    Sie streckte die Hand aus und berührte den Mann an der Stirn. Augenblicklich erwachte Narus aus seiner Starre.
    „Wer seid Ihr?“
    „Freunde.“ sagte Lumina und wiederholte in etwa den Dialog mit Tacita.
    Als sie gerade wieder an der Stelle war, Tacita genauere Auskünfte zu geben kam ein blau gewandetes Mädchen von knapp vierzehn Jahren angelaufen. „Das war nur ein Camp, vielleicht waren sie auf dem Weg irgendwo hin?“
    Lumina blickte missbilligend in Richtung Lagerhaus, dann tätchelte sie den Kopf des Mädchens, das dabei Zentimeter zu wachsen schien und wandte sich dann an Tacita und Narus.
    „Ich muss zu einer Messe... anscheinend muss ich sie doch nicht ausfallen lassen... begleitet ihr mich?“


    James fixierte den Mann weiter und sendete mit einem trommeln der Fingerkuppen auf dem Gürtel unauffällig ein Signal an Tacita. „Ich habe euch meinen Namen nicht gesagt, woher kennt ihr ihn?“
    „Man sieht ihn dir an, James!“ lächelte der Mann. Dann legte er den beiden verbliebenen Spielern die Hände auf die Schultern. Augenblicklich knickten beide weg. Der Mann zwinkerte und zeigte Keenan zwei Nadeln in seiner Hand. „Nur ein Betäubungsmittel.“
    Keenan zog eine Augenbraue hoch. „Glaube ich dir aufs Wort.“
    „Also, zu dir, unwissender. Du bist nicht zum spielen hier, sondern du willst etwas wissen. Aus dem selben Grund hast du uns Vladek geschickt. Ich kann dir Antwort auf alle Fragen liefern, denn ich bin Diener der ewigen Wahrheit, des unerschütterlichen Glaubens an das heilige Licht unseres Ewigen Schöpfers, entsprungen aus den segnenden Tiefen des Äthers und-“
    „Bist du sicher-“ unterbrach ihn James, „dass die beiden da nicht bloß vor Langeweile schlafen?“
    Der Mann runzelte verärgert die Stirn, dann fing er sich wieder. „Tut mir Leid, der Geist unseres Vaters beflügelt mich manchmal zu sehr. Nenne mir deinen Namen, und ich werde dir auf eine deiner Fragen antworten.“
    „Du kennst ihn doch schon?!“
    Der Mann lächelte. „Um dir zu vertrauen muss ich ihn aus deinem Mund hören.“
    „Ich will gar nicht, dass du mir vertraust-“ lächelte Keenan, „sieh es mal so, ich bekomme aus so, was ich wissen will!“
    Der Mann lächelte. „Das ist der Nachteil einer fehlgeleiteten Seele wie deiner, Aigon schuf Leute wie dich um unseren Glauben zu testen!“
    Keenan hob die Augenbraue noch höher. „Alter, ich glaube eher Aigon schuf dich, um meinen Glauben zu testen.“
    Der Mann lächelte weiter, dann hob er die Hand, er hatte einen metallernen Handschuh angelegt.
    „Ein weiteres Spiel?“
    Keenan grinste. „Warum nicht, es wird gerade witzig.“
    „Der Gewinner muss dem anderen einen vollen Namen sagen.“ Er streckte die metallerne Hand aus. Keenan reichte ihm seine, drehte die Hand dann aber blitzartig und umfasste den Handrücken des anderen gerade als dessen Hand zu glühen anfing.
    „Schick!“ er zog eine Zigarre aus seinem Hemd und zündete sie an der Hand des Mannes an, dann setzte er sich wieder hin und grinste den verdutzten Kerl an. „War wohl nichts, was? Mach dir nichts draus, irgendwann darfst auch du bei den großen mitspielen.“
    Der Mann blickte missmutig drein und fragte: „Wetteinsatz?“
    Keenan blickte zurück. „Kannst du eine Quittung schreiben?“


    Tavrock hatte die Schnauze gestrichen voll. Ewig irrte er durch die verlassenen Gassen der tieferen Ebene. In dieser verfluchten Stadt fand sich keine einzige Person, die nicht verrückt und oder schießwütig und inkompetent war. Zumindest einen der Faktoren wollte er ausklammern.
    Seine wege führten ihn vor ein schmieriges Krankenhaus das seine besten Tage schon lange hinter sich hatte. Vermutlich steckten sich dort mehr Menschen mit etwas an als das sie geheilt wurden.
    Kurzerhand fasste Tavrock einen Entschluss und trat durch die Tür. Er fand sich in einem lang gezogenen, großen Raum wieder. Früher eine Eingangshalle diente er jetzt wohl als Wartezimmer. Er ließ eine Fernzündgranate fallen, dann durchquerte er den Raum zum einzig anderen Ausgang. Dann zog er seine Pistole.
    „Nah, ihr unterwürfigen Scheißhaufen?“ brüllte er.
    Die Menge sah zu ihm. „Seht euch um in diesem Drecksloch, wer gehen will, dem zerfetze ich das imperiale Arschloch!“ Er hielt den Zünder hoch.
    „Seht euch um, was das Imperium aus euch gemacht hat!“ er senkte die Pistole und schoss zwei Menschen, einer jungen Frau und ihrer etwa sechsjährigen Tochter, ins Gesicht. Die beiden Körper mit den zerfetzten köpfen fielen zu Boden. „Das Imperium macht Leichen aus euch allen!“ brüllte er.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und ein Mann in blutbeflecktem Kittel lugte herein. Dann platzte auch sein Kopf unter dem Donnerschlag der Pistole.
    „Und niemand tut etwas dagegen! Im Gegenteil.“
    Er schoss weitere zwei mal, diesmal wahllos in die Menge. Zwei Männer sackten schreiend zusammen.
    „Denkt ihr wirklich, ich könnte das tun? Denkt ihr, ich könnte euch alle erschießen wenn es nicht so geplant wäre?“ Er glaubte eine Jugendliche vom Boden auf und würgte sie.
    „Wenn sich das Imperium einen Dreck um euch scheren würde, würde sie dann einen so qualvollen Tod sterben?“ Das Mädchen in seiner Hand zuckte unkontrolliert. Die Menge war wie erstarrt. Er ließ das Mädchen los, sie sank ächtzend zu Boden. Dann Schoss er einem weiteren Mann in die Brust. „Doch genau DAS ist geplant.“ ein weiteres Krachen fegte eine alte Frau aus ihrem Rollstuhl. „Ihr alle sterbt im Plan des Imperators!“ Viele der anwesenden, es waren noch etwa zwanzig, weinten leise.
    „Doch es gibt einen Weg, das zu ändern!“ Das Mädchen zu seinen Füßen blickte hoch. „Wie?“
    Er lächelte sie an. Sein entstelltes Gesicht blickte in ihre weiten Augen die tief in den Höhlen des angelaufenen Gesichts saßen.
    „Das Chaos hat keine Plan.“ flüsterte er.
    „Verneigt euch vor dem allmächtigen Chaos und ihr alle werdet errettet werden!“
    Das Mädchen sah ihn an, dann erhob sie sich auf die Knie und küsste den Boden vor Tavrok. Der Rest tat es ihr nach bis auf ein Ehepaar, das stehen blieb.
    Tavrok sah sie fragend an. „Beim Imperator, wir werden uns nie ergeben!“
    Wicked Smile würdigte sie nicht mal einer Antwort, sondern schoss sie Achselzuckend nieder. Fünf Minuten später folgten ihm siebzehn Gestalten in den neuen Tag.


    Jonas war tief im Gebet versunken als ihn eine sanfte Stimme aus seinen Gedanken riss. „Marine?“
    Er sah hoch, vor ihm stand eine Frau in himmelblauem Kleid.
    „Ihr sucht mich, so sagt man.“
    „Lumina von den Kindern des Lichts?“
    Die Frau lächelte. „Ihr wisst, was ihr wollt, ja...“
    Er sah sie an. „Was treiben sie hier?“
    „Vielleicht gesellt ihr euch zu den anderen und seht es euch an?“
    Jonas schnaubte. „Woher soll ich wissen, das sihr keine Spielchen spielt?“
    Sie hob die Hand und legte sie auf seinen Brustpanzer.
    „Ihr wisst es hier!“
    Jonas lächelte matt. „Wir haben zwei Herzen, Hexe!“
    Sie blickte ihn finster an. „Ihr wisst, was ich meine! Und nennt mich bitte nicht Hexe.“
    Er nickte. „Darf ich euch eine Frage stellen?“
    „Immer.“
    „Habt ihr mich in der Gasse festgehalten?“
    Sie sah ihn fest an. „Ja...“
    „Euch ist klar, dass ich den beiden nichts tun wollte?“
    „Jetzt ja.“ lächelte sie.
    Er nickte.
    „Können Sie mir etwas über ihre Kinder erzählen?“
    „Ja, aber nicht jetzt. Wie wäre es, Sie wohnen unserer Messe bei?“
    Er lächelte. „Fürs Erste habe ich nichts einzuwenden.“ sagte er und startete mit seinem Helm eine Aufzeichnung,.“


    Früh am morgen gingen Feuerwind, O'res und Furor auf den Balkon des Palastes- und erstarrten.
    Ein riesiger Weg war vor dem Palast aufgebaut worden, flankiert von Kapellen und ganzen Kompanien der PVS. An den Rändern waren Tribünen aufgebaut und einige sehr frühe Besucher waren auch schon anwesend. Ganz vorne war ein Runder Platz freigehalten in dessen Mitte ein rechteckiges Loch gegraben war. Anscheinend wollte man Kan'Merra an einem bedeutenden Ort ein Denkmal setzen. Um den Kreis standen bereits knapp hundert Helios Guards, dabei war das Begräbnis erst in ein paar Stunden. Doch am eindrucksvollsten waren die beiden gewaltigen Gestalten hinter dem Altar. Zwei Titanen der Warlord klasse standen, mit prächtigen Wimpeln und Bändern behangen, hinter dem Grabplatz wache.
    „Ein Ehrengeleit des Magos?“ fragte O'res.
    „Ja.“ die drei drehten sich um, ein Helios Guard hatte sich zu ihnen gesellt. „Magos Xanthis hat sie aus dem Nachbarsystem herbringen lassen. Das sind die Zwillinge Tonos und Mavors.“
    Furos runzelte die Stirn. „Die Collegia Titanica gibt ihre Gottmaschinen nicht einfach so heraus. Xanthis muss einen guten Grund gehabt haben, so viel Einfluss ins Spiel zu bringen um zwei Kampftitanen herbringen zu lassen.“
    O'res blickte unbehaglich zu den beiden Maschinen. „Wollte sich Xanthis nicht auch zur Wahl stellen lassen?“

  • RUNDE IV: Zwillinge der Zerstörung


    Mit einem hässlichen Platzen, als hätte man einen matschgefüllten Ballon zerquetscht spritzte die stinkende Kreatur auseinander. Den ekelerregenden Spritzern ausweichend rollte sich Jevos herum und feuerte auf die nächste Kreatur. Das Projektil traf das geöffnete Maul, durchschlug Luft und Speiseröhre und zerriss das Atemzentrum des Wesens. Mit einem protestierenden „Splärggk“ brach die Kreatur zusammen. Drei weitere Squiggs fielen unter den Schüssen, dann sprang Grax auf die Beine und sah sich um. Wie viele waren es denn noch? Von Norden her nährte sich eine Gruppe Orks, beladen mit allerlei geplündertem Schrott dem Lager. Dann wurden Hörner geblasen und auf einmal herrschte reges Treiben als der Himmel über Jevos aufriss. Laut quiekend machten die Squiggs kehrt und rannten ins Lager zurück. Dann jagten eine Reihe von merkwürdig aussehenden Flugkörpern zum Orklager. Das schien die Hauptangriffswelle zu sein, deren Vorhut so in Bedrängnis geraten war. Zwei der Fahrzeuge umrundeten das Orklager, der Rest ging davor in Stellung und ließ tödliche Fracht ab. Dann rasten drei schnelle Jäger über seinen Kopf hinweg und behakten den Brock'n mit blauem Feuer. Voller Erstaunen verfolgte Jevos, wie die Armeen aufeinander prallten. Als dann noch eine riesige schwarze Gestalt über ihn hinweggeschossen kam entschloss er sich selbst zum Angriff.
    Furos stapfte durch die Straßen von Helios in Richtung des leuchtenden Hauptquartiers der Adeptus Astra Telepathica. Er brauchte Verstärkung!
    Captain Seros' 4. kompanie sollte in annehmbarer Reichweite sein, der Rest des Ordens der Blood Wings war viel zu weit entfernt. In den Straßen viel ihm auf, wie viele fein gekleidete Leute sich tummelten. Sie alle kamen ihm entgegen, in Richtung des Palasts. Das Begräbnis!
    Furos hatte die beiden Kolosse, welche die Zeremonie überwachten nicht vergessen. Ihm fiel das Gespräch mit Sarah Kan'Merra wieder ein. Xanthis wird die Titanen nicht aus purer Ehrerbietung angefordert und auch noch bekommen haben. Sarah hatte durchblicken lassen, dass sie einen Putsch vermutet. O'res war erzürnt gewesen, auch wenn er es nicht gezeigt hatte. Der Freihändler eher verwirrt: „Die Verteidigungslaser von Stadt und Palast können die Titanen in kleine Stücke schießen, das muss der Magos doch wissen...“
    Sarah hatte traurig erwiedert: „Sicher, aber bis wir die Waffen hochgefahren ahben hätten sie es auch. Wir könnten sie vernichten, würden aber selbst genug Feuer einstecken müssen. Ein Feuergefecht solcher Ausmaße in Mitten der überbevölkerten Stadt muss um jeden Preis verhindert werden!“
    „Also ist Xanthis Drohung hinfällig?“ dies war O'res gewesen.
    „Nicht ganz. Er wird sich wenig darum scheren. Die Drei inneren Welten scheinen ihm wichtiger zu sein als Helios City...“
    Sie alle hatten lange nach eienr Lösung gesucht, aber keine Gefunden. Schließlich war Furos aufgebrochen um Verstärkung zu holen und der Kriegstreiber der Tau war losgezogen um die Orks zu bekämpfen.Jetzt stand Furos vor dem gewaltigen Portal des Psionikerturms und bat um Einlass. Es war reine Höflichkeit. Natürlich würden sie ihn einlassen, doch er war als Bittsteller gekommen und es war höflicher zu fragen. Als er die Schola überwunden hatte und in den höher gelegenen Hallen ankam fing ihn eine schwarz berobte Astrotelepathin ab.
    „Seid gegrüßt, Astartes, ich bin Mae Talas, zu Ihren Diensten!“
    Er beschrieb das Zeichen des Aquilla und neigte kurz den Kopf. „Und auch Ihr seid gegrüßt, Astroptahin Talas! Ich habe eine Nachricht an meine Brüder, Telepath Salac ist der Empfänger!“
    Talas neigte den Kopf. „Wenn Ihr mir folgen würdet.“
    Zusammen schritt das ungleiche Paar durch die Rückwärtige Tür in einen Aufzug, der sie zur Turmspitze brachte. Einem großen Runden Raum der Pyramidenartig anstieg. Um dieses Zentrum herum saßen an die dreißig schwarz gewandete Gestalten in tiefer Meditation. Mae schritt mit Furos zur Spitze und bat ihn, sich zu setzen. Dann legte sie ihm die Hand auf die Stirn. „Eure Nachricht?“
    Furos schloss die Augen und schickte eine Reihe von Gedanken in den fordernden Schlund Tala's Bewusstseins. „Hier Furos, die blutige Faust der Blood Wings. Befinde mich auf Helios Primus. Rufe die Vierte zur Verstärkung im Kampf gegen Kel'Bash. Folgt meinem Ruf, Brüder!“


    Dann löste Talas ihre Hand von ihm und er erhob sich wieder. Nun sank die Psionikerin im Lotussitz zu Boden. „Ihre Nachricht wird überbracht, Furos von den Blood Wings. Bitte verlassen Sie uns nun.“
    Mit einem dankenden Nicken zog sich Furos zurück und amchte sich auf den Weg zu seinem Thunderhawk. Er hatte noch einen Termin...


    „Dann sind die Orks vernichtet?“ fragte Aron.
    „Fast.“ bestätigte O'res. Der Tau war im Palast geblieben während sich sein Partner auf den Weg zur Front gemacht hatte. „Feuerwind ist mit einigen Mann auf dem Weg.“ Aron nickte. „Sollte er versagen halte ich mich für ein Bombardement bereit.“
    Der Tau lächelte nicht, nickte aber. „Tun Sie das.“
    Dann setzte er sich weiter in Bewegung. „Wohin?“ fragte der Mensch. „Kan'Merra!“ antwortete der Tau kurz angebunden. „Sie wird sich gerade fertig machen... wir sollten im Übrigen das selbe tun!“
    O'res verrollte die Augen. Aron bekam davon nichts mit, da er hinter dem Tau lief. Dann kamen sie an Sarahs Tür an vor der zwei Helios Guards standen. „Kein Zutritt!“ sagte einer. „Siehst du?“ sagte Aron. O'res ließ sich nicht beirren, er deutete eine Verbeugung an und fragte, ab sie nicht einmal anklopfen dürften. Auf die widerwillige Bestätigung des Wachmannes hin öffnete Sarah dann die Tür. „Ja?“
    „Dürfen wir eintreten?“ fragte O'res. Kan'Merra überlegte kurz, nickte dann aber. O'res schlüpfte direkt durch die Tür und ging zum Fenster während Aron und Sarah sich herzlichst begrüßten. Der Tau blickte Gedankenverloren auf die Szenerie der Trauerfeier unter ihnen. „Warum so eilig?“
    Sarah hielt inne. „Wie?“
    „Es ergibt keinen Sinn doch keinen Sinn, Eure Feinde so früh auf den Plan zu rufen...“
    Sarah und O'res starrten sich sekundenlang an, dann lächelte die Frau.
    „Ich nehme doch an, sie sind hier um die interactiale Zusammenarbeit zu vertiefen?“
    O'res bejahte.
    „Gut, dann sollten sie die Differenzen innerhalb meines Volkes nicht zusätzlich aufrütteln wenn Ihr versteht...“
    Aron kam lächelnd mit zwei Gläsern herüber. „Wir sollten uns aktuelleren Dingen widmen, die Begräbniszeremonie steht an, vielleicht bringen wir das ganze erstmal sicher hinter uns.
    Sarah nahm ihr Glas und lächelte. „Uns kann dort nichts passieren!“
    Irren ist menschlich!


    Jonas sah auf die Frau herab, die lächelnd vor ihm stand. „Nun gut, Lady Lumina, ich werde mir Ihre Zeremonie ansehen.“
    Die Frau nickte lächelnd. „Oben auf der Empore ist Platz für Persönlichkeiten wie Sie.“ Sie deutete auf einenVorbau gegenüber des Altars der vom dritten Stock der Kathedrale aus einen vorzüglichen Blick über das Kirchenschiff unten bot.
    „Nun denn....“
    Als Jonas nach oben blickte kreuzte sich sein Blick mit dem einer kaputzenbewährten Gestalt, die stocksteif am Balkon stand und herab sah. Oben angekommen stellte er sich zwischen die zwilichtige Gestalt, die er nun als Frau identifizieren konnte und einen Mann, der auf ihn den Eindruck eines Freiberuflers machte. Er war offensichtlich nervös und spielte mit einem ansehnlichen Kampfmesser. Die Hände der Frau ruhten auf dem Knauf eines Gehstocks, der genau mittig zwischen ihren Füßen auf aufgepflanzt stand.
    Dann erklang Musik in der Kapelle, die von einer gesteuerten Windorgel in der Turmspitze zu ihnen herabwehte. Lumina und zwei Begleiter in himmelblauen Gewändern schritten zum Altar. Die Frau hob beide Hände und auf dem Rückwärtigen Fenster, das aus unzähligen Glassplittern zusammengesetzt war leuchteten verschiedene Fragmente auf. Die Frau drehte sich herum und sprach zu den Anwesenden:
    „Verehrte Bürger von Helios, geschätzte Gäste aus den fünf Welten, meine herrlichen Kinder und die Gäste unseres Hauses heiße ich herzlich in unserer Gemeinschaft willkommen!“
    Hinter ihr leuchteten immer mehr Fragmente im Mosaik auf und zerflossen miteinander.
    „Für eure Treue und euren unerschütterlichen Glauben an unseren Vater, den Herrn des Lichts, den strahlenden Beschützer unseres Volkes wird euer Leben um so vieles reicher werden!“ Hinter ihr formte das fließende Licht ein Abbild des Imperators auf seinem Goldenen Thron. Jonas fiel auf, dass es extrem idialisiert wirkte. Dann fing Lumina an zu singen und stieg, sich langsam um die eigene Achse drehend in die Luft. Jonas fiel auf, dass eine merkwürdige Rune auf ihrem rechten Schulterblatt durch das Gewand leuchtete. Die Musik jedenfalls war wunderschön und schien alle Anwesenden in ihren Bann zu schlagen. Dann forderte sie, weiter singend zum Gebet auf und die gesamte Gemeinde kniete vor der leuchtenden Gestalt des Imperators. Alle bis auf die schwarz gekleidete Frau zu Jonas' Rechten, die sich seit Beginn der Feierlichkeit nicht gerührt hatte. Ab da verlief der Gottesdienst wie jeder andere, dem Jonas beigewohnt hatte. Die Ekklesiarchie schien den größten Teil des Gottesdienstes zu bestimmen. Jonas entspannte sich etwas und gestattete sich, selbst im Gebet zu versinken. Einzig, dass kein Wort über den toten Gouverneur verloren wurde verwunderte ihn. Nach dem Gottesdienst verließ Lumina ihren Platz knapp unter der Decke und schwebte zu ihnen auf die Empore.
    Der Mann mit dem Schafschützengewehr drehte sich nun zu ihr um und und öcherte sie mit Fragen zur Zeremonie, sie lächelte. „Und ich hatte gehofft, einige eurer Fragen durch die Zeremonie beantwortet zu haben, Narus.“
    Die Frau rechts drehte ihre Hände in einigen flinken Gesten vor der Brust. Lumina sah sie nun zum ersten Mal direkt an. „Ja, wir sind streng genommen ein Imperatorkult, Paria. Allerdings zwangen uns einige äußere Einflüsse zu einigen Änderungen.“
    „Änderungen, wie die Psirune auf Ihrer Schulter?“
    Luminas Blick verfinsterte sich. „Hört, Meister Jonas, dies ist das best gehütete Geheimnis meiner Kinder!“
    Der Marine hob eine Augenbraue. „Und doch für jeden sichtbar!“
    „Kaum einer weiß, um was es sich handelt.“
    „Das wäre?“
    Lumina sah zu ihm herauf. Sein Blick machte unmissverständlich klar, dass er keine Ausflüchte zulassen würde.
    „Ich muss euch drei bitten, dieses Geheimnis zu wahren, zum Wohle dieser Welt!“ Sie seufzte. „Ich habe es seit ich denken kann, und das ist sehr lange, was wohl auch an dem Zeichen liegt. Es versorgt mich mit Licht und Leben und gibt mir die Kraft, mich gegen den Kult Aigons zur Wehr zu setzen. Seine Jünger machen uns das Leben schwer und wir gehen ihnen entgegen. Ich denke sie suchen etwas, sie haben einen Plan... aber mein Licht vermag es nicht, ihre Finsternis zu durchdringen und so tappen wir im dunklen.“
    Sie wandte sich nun direkt an Jonas. „Ihr, Astartes... und auch Ihr anderen, ich benötige eure Hilfe. Wenn ich noch etwas tun muss, um euch von meine Absichten zu überzeugen so sagt es mir, aber irgend etwas sagt mir, dass unsere Zeit abläuft.“
    „Das ist eine sehr präzise Prognose!“
    Die vier fuhren herum. Ein einzelner Mann stand am Eingang der Empore und lächelte sie an. Im selben Moment zersplitterte die rückwärtige Scheibe auf der noch immer das leuchtende Bild des Imperators geglänzt hatte, um den letzten Gläubigen, die für ein privates Gespräch in der Kathedrale geblieben waren eine würdige Inspiration zu bieten. Durch die Breche stürmten eine Vielzahl rot berobter Gestalten und schossen mit Lasergewehren und Flammenwerfern in die Menge. Sie töteten fast zwei Drittel der verbliebenen Gläubigen bis das Hauptportal unter der Empore aufflog und eine Abteilung der Kinder des Lichts mit schweren Automatikwaffen hineinstürmte. Lumina wollte in die Luft steigen, doch der Mann am Eingang hob die Hand und sie verharrte zwei Zentimeter über dem Boden. Jonas Waffe flog in seine Hände und zielte auf den Mann. Dieser lächelte ihn kalt an. Mit absoluter Sicherheit wusste Jonas nun, das etwas furchtbares geschehen würde, wenn er feuerte.
    „Meister Jonas, wenn Ihr so freundlich wärt, die Waffe zu senken? Und auch euch, Narus und Tacita ersuche ich, euch zu ergeben.“
    Völlig verdutzt fuhren die drei beim Klang ihrer Namen zusammen.


    „Du, komm zu mir!“ Die angesprochene Frau aus den Reihen der Mitläufer stand auf und ging zu Tavrock hinüber, der ihr lächelnd eine Handgranate reichte. „Dieses Schätzchen ist dein Baby! Du solltest dir einen Gatten aussuchen und mit ihm zur Beerdigung des Gouverneurs gehen. Vielleicht kann dein Kind den guten Mann mit einem gebührenden Salut verabschieden...“
    Die Frau verstand, lächelte ernst und machte sich mit einem der Männer auf den Weg.
    „Beeilt euch!“ rief Tavrock, „Ihr wollt doch nicht den Schutz der Menge verlieren, euer Armes Kind verträgt nicht viel Aufmerksamkeit!“
    Dann wandte er sich um und fragte die Junge Frau, die ihm so bereitwillig gefolgt war: „Zandra, was macht unser Sondereinsatzkommando?“ Die Frau lächelte wölfich und sagte: „Sie haben eine Patrollie der PVS gefunden. Die Kerle sind auch zu niedlich. Kaum sehen sie eine Vergewaltigte Frau konsentrieren sie sich auf ncihts anderes mehr als den Täter. Zu gerne hätte ich ihr Gesicht gesehen, als Tami dem Sergeant das Genick gebrochen hat.“
    Tavrock lächelte bei der Vorstellung. Er hatte zehn der Männer, ein gutes Drittel, los geschickt um sich Waffen und Uniformen zu besorgen. Jetzt zogen diese herrlich engagierten Werkzeuge durch die unteren Ebenen und terrorisierten unter der Maske der PVS jeden, der ihnen über den Weg lief. „Schön, dann wollen wir hoffen, dass unser Theater auf Anklang stößt. Und nun weiter, die Pause ist vorbei!“


    Sie waren auf dem Weg von Neal, einem Schwarzmarkthändler für hochexplosive Ware, zum Zentralbüro der „Stimme Helios“, dem planetaren Nachrichtendienst. „habt ihr euch alle fein gemacht?“ Die Menschen nickten und enthüllten kurz das letzte große Geschäft von Neals Leben, das sie unter den Klamotten trugen. Der Händler selbst lag in seinem Laden, zwischen seiner Haut und seiner Wirbelsäule.
    Tavrock trat die Tür zum Sendeturm auf und fand sich in einer gewaltigen Lobby wieder. Wortlos ließen seine Begleiter die Roben fallen und hoben demonstrativ ihre zünderbesetzten Hände.
    „Entschuldigen Sie bitte,“ sagte Tavrock, „wo kann ich hier denn bitte eine Annonce aufgeben?“


    Feuerwind fluchte laut, als einer seiner Leibwächter neben ihm zusammensackte. Ein sengender Laserstrahl, der wohl mal an einem imperialen Transportpanzer gehangen hatte war in die Brust des XV-8 Kampfanzugs eingeschlagen und hatte den Vre „Orkan“ darin verkocht. Wütend feuerte er blauen Tod auf die Grünhäute vor ihm. Sie hatten das orklager aus der Luft unter Beschuss genommen um dann von vier Seiten auf einmal anzugreifen. Von zwei Seiten wurden die Orks von Spähern der Tau behakt, die allerdings ihrerseits unter extremem Abwehrfeuer lagen. Von hinten griffen Feuerkrieger im Feuerschutz zwei mächtiger Koloss-Kampfanzüge an. Er selbst hatte versucht, zusammen mit den verbliebenen imperialen Kräften von vorne anzugreifen, im Schutz der Luftwaffe um die Orks so an eine falsche Front zu locken.
    Trotz des durchdachten Angriffs geriet die Welle der Tau ins Stocken. Die Orks hatten sich tief eingegraben und waren kaum bereit, auch nur einen Millimter Boden frei zu geben. „Ok, Späher Nord, kommen!“ Feuerwind stutzte, als keine Antwort kam. „Was zum-“
    „Sichar, dass ihr euch nich einfach ergeban wollt?“
    Die beiden Tau fuhren herum und sahen einen gewaltigen Ork mit dreieckigem hut aus den Felsen steigen. Sieben groß gewachsene Bosse umringten ihn. „Wär bessar für eure Gesundheit. Die Orks lachten und warfen den Tau die Köpfe von Team Nord vor die Füße. Feuerwind brüllte und antwortete mit einer Salve Schwärmer-Raketen, die wie winzige Libellen um die spitzen felsen Züngelten und die Orks unter Beschuss nahmen. Gleichzeitig kochten die Fusionsblaster seines Kameraden zwei der Orks ein. Dann warfen sich die wütenden Kreaturen auf ihn und zusammen mit drei der verbliebenen fünf Bossen stürzte er nach hinten in den Graben. Feuerwind sprang mit seinen Schubdüsen zurück als einer der Bosse auf ihn ansetzte und lud den Steugranatenwerfer nach, dessen letzte Salve in das Orklager hinter ihm gegangen war. „Lass, der gehöart miar!“
    Die beiden Bosse zogen sich zurück und Stinksitef'l amchte einen Schritt anch vorne als plötzlich dem Boss zu seiner linken der Kopf platzte. Alle drei starrten zur Seite. Keine zwanzig Meter entfernt stand ein Mann hoch aufgerichtet auf der Ebene und lud sein Schafschützengewehr nach. Der verbliebene Boss stürzte auf ihn los. Im selben Moment krabbelte hinter Feuerwind ein Orkboss aus dem Graben. Er hatte verbrennungen seitlich am Oberkörper, schien an sonsten jedoch kampfbereit. Feuerwind machte einige Schritte zur Seite wieder alle Feinde auf einmal im Blick zu haben, er ahtte ganz schlechte Karten. Wütend rannte einer der Bosse auf ihn los. Feuerwind zündete seine Düsen und rammte dem Giganten mit voller Geschwindigkeit sein Knie in den Bauch. Der Boss flog nach hinten. Dann sprang der zweite Orkboss vor und wollte Feuerwind herausfordernd anbrüllen. Dieser stopfte ihm seinen Streugranatenwerfer ins weit geöffnete Maul und drückte ab. In einer gewaltigen Explosion platzte der Ork funkensprühend auseinander. Dann drehte Feuerwind sich um. Der Waaaghboss und der verbliebene Orkboss sahen ihn an. Der kleine rieb sich den dunkel verfärbten Bauch, der Waaaghboss klatschte und grinste bestialisch. „Wiarklich schön... Doch jeatz solltäst du mitkomm'n, vielleicht lass ich dich sogar am leb'n.“
    Feuerwind hob nur seine Waffen und der Waaghboss seufzte. Na Da-“
    In diesem Moment schlug ein gewaltiges Geschoss neben Stinkstief'l ein und begrub den maltretierten Boss unter sich. Stinkstief'l stolperte überrascht nach hinten und Feuerwind wandte sich irritiert um. Aus dem Knapp zwei Meter durchmessenden, mit Orkinnereinen verseuchten Krater erhob sich eine gewaltige Gestalt in schwarzer Rüstung, einen riesigen Energiehammer in der Hand.
    „Grüße, Grünhaut... Lust auf einen Spaziergang?“ fragte Furos.


    Vladek schlenderte derweil durch die dunkleren Gassen von Helios. Die rote Robe hatte er abgelegt und in seinem Rucksack verstaut. Nun irrte er ziellos umher während er überlegte, was er tun sollte.
    „Rechts.“ flüsterte jemand.
    Vladek blieb stehen und sah sich um. Niemand war in der Nähe. Er sah in die Gasse rechts in der eine kleine Herberge stand. Achselzuckend ging er hinein und zahlte ein Bett für eine Woche im Vorraus. Für den Preis hätte er in manch anderen Gegenden der Stadt nicht mal ein Abendessen bekommen.
    Kaum in seinem Zimmer eingeschlossen verstaute er Robe und vor allem den unheilvollen Dolch in einer schweren Holztruhe. Dann ging er in den Schankraum und bestellte ein Bier.
    „Nimm ihn mit.“
    „Was?“ fragte Vladek.
    „Wat?“ fragte ihn der Wirt.
    „Ach nichts...“ kopfschüttelnd wandte sich Vladek wieder seinem Bier zu, zumindest tat er so. In seinem Schoß lag ein kleiner Datenblock, den ihm an seinem Fenster ein Servoschädel überreicht hatte. Geschickt tippte er ein:


    Aigon ist die symbolische Kraft hinter einer politischen Gruppierung, die sich „Jünger des Aigon“ nennt. Ihr Anführer heißt Khargos.
    Ich betrachte meinen Teil unserer Vereinbarung damit als erfüllt!


    Bei einer „Toilettenpause“ überreichte er den Datenblock wieder der Schädelsonde, dann begann er zu trinken und sich zu unterhalten.
    „Warum?“ fragte er in Gedanken.
    „Sarah Ka'Merra ist verwundbar, der Palast schlecht geschützt. Ich kann dir helfen herein zu kommen, und ich werde dir helfen, heraus zu kommen.“
    Vladek grinste vor sich hin.
    „Und dein Name?“
    „Kal'Bash.“


    Vladek lächelte, er wurde verrückt, und das war toll!


    „Also... wenn du schon nicht spielen kannst, dann sage mir doch wenigstens, wo ich den Rest deiner Sippschaft finde.“ sagte Keenan resignierend, nachdem er das dritte Spiel gegen den vertrottelten Kleingängster gewonnen hatte.
    „Wenn du deinen Namen offen und ehrlich trägst wirst du uns finden.“
    Keenan lächelte. „Offen und Ehrlich? Nee, das sieht meine Chefin gar nicht gerne... aber ich denke, es gibt Mittel und Wege, deinen kleinen Freunden ihr Spiezeug wegzunehmen.“ Damit stieß er sich ab, rutschte über den Tisch und hämmerte dem kerl die Faust gegen die Stirn so das er nach hinten umkippte. „Siehst du? Was auch immer Aigon mit dir gemacht hat, deinen Gleichgewichtssinn hat er wohl vergessen.“ Keenan kniete sich neben den benommenen Mann und nahm ihm den Handschuh ab.
    „Cool, sowas wollte ich schon immer mal haben...“
    „Hände weg, unwürdiger.... Aigons Hand ist nur für jene gedacht, die sein wunderbares Wort zu schätzen wissen! Du hast nicht die Mittel, diesen Kult zu bekämpfen.“
    „Echt?“ fragte Keenan und holte seine Marke aus der Tasche. Das stilisierte rote I der Inquisition glitzerte vor den Augen des am Boden liegenden Mannes. Er erstarrte. „Weißt du, was das tolle am Iteratordasein ist? Das Recht zu Foltern. Aber kannst du mir vielleicht deinen Namen verraten?“
    Der Mann presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    „Also gut Mister Ich-werde-den-jämmerlich-kurzen-Rest-meines-Lebens-in-schrecklichen-Qualen-verbringen, schön das wir uns Gesprochen haben!“


    Drei Minuten später wischte Keenan die geschmolzenen Knochen von seinem neuen Handschuh und stand auf. Ein Dämon, gefangen in einem Dolch, ein Schlüssel zum Warp der in irgend einem Gegenstand auf dem Planeten versteckt war und eine Entität namens Aigon. Das war genug, um ein Telefonat zu führen. Er aktivierte sein Kom und sendete eine Anfrage an Tacita, die jedoch nicht bestätigt wurde. Nah schön, er hatte ja noch etwas zu erledigen. Er ging nach oben an den Tresen und ließ sich die Rechnung für Getränke und Chips geben. Dann steckte er sie in seine mittlerweile von den vielen Spesenabrechnungen prall gefüllte Tasche. Eine halbe Stunde später stand er in einem düsteren Raum, die Stirn an der Hand einer Frau namens Talas um die einzige Frau zu erreichen, die ihm in dieser Situation helfen konnte. Talas sagte ihr, die“Fürchterlicher Vater“ sei nicht weit entfernt, doch ihr Signal dringe nur schwach zu ihr durch. Keenan konnte sich im Moment keinen Reim darauf machen, darum vergewisserte er sich, dass sein Anliegen erfüllt wurde, machte Talas ein Kompliment zu ihrer wunderschön natürlichen Hautfarbe und verließ dann den Chor der Astropathen um den Palast Kan'Merras, der amtierenden Herrscherin aufzusuchen. Zwei weitere Würdenträger, Ivral Xanthis und Markus Aurix standen zur Wahl, doch Keenan brauchte den jetzigen Anführer. Wohl oder übel musste er dazu den Begräbnisfeierlichkeiten beiwohnen die Imperator sei Dank nicht so öde wurden, wie er erwartet hatte.


    Sarah Kan'Merra schritt vor dem Sarg ihres Vaters her, der von acht Helios Guards auf das vorbereitete Mausoleum zugetragen wurde. Eine ganze Kompanie marschierte hinter dem Sarg in prächtigen Paradeuniformen und perfektem Gleichschritt zwischen den Reihen hunderttausender Zuschauer über den weißen Marmor des Vorplatzes. Hinter ihrem schwarzen Schleier lächelte Sarah. All das würde bald ihr gehören. Als sie um die Kurve bogen und nun direkt auf den Runden, von Helios Guards gesäumten Platz zuhielten blickte sie zu den Zwillingen auf. Die beiden Kriegsherren standen wie zwei gewaltige Wächter an der Pforte ins Totenreich
    völlig Stumm hinter dem Grabmal. Zwischen ihnen stand die kleine Ehrentribühne auf der persönliche Freunde Kan'Merras und auch die hochrangigen Gäste wie O'res und Newell saßen. Auch Ivral Xanthis stand ganz hinten auf der Tribüne. Als die Prozession das Grabmal erreichte nickte Sarah dem Trauerredner kaum merklich zu.
    Dieser öffnete den Mund um die Stimme zu erheben und-
    Eine gleißende Detonation zerriss eine der hinteren Tribünen. Die Todesschreie der sterbenden vermsichten sich mit den panischen Rufen aus hunderttausend Kehlen. Die Formation der Helios Guards verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen nach außen gerichteten Kreis um das Zentrum des Platzes in dem Sarah Kan'Merra neben dem Sarg ihres Vaters stand. Der Rest der Kompanie rannte in jede Himmelsrichtung auseinander. Kurz darauf erstarrte die gesamte Szenerie jedoch wieder als die vielen aufgestellten Monitore, die vor kurzem noch den Trauerredner gezeigt hatten umsprangen und das Gesicht eines Kahl rasierten Mannes mit eisblauen Augen auf die Menge blickte.
    „Volk von Helios, in dieser Stunde betrauern wir einen gar schrecklichen Verlust! Der große Gouverneur des Planeten, einer, der aus der langen Linie seiner Vorfahren herausgestochen hatte wird nun zu Grabe getragen. Natürlich habt ihr recht damit, hier aufzutauchen und seinen Tod zu feiern.“
    O'res, Aron und Sarah waren völlig perplex.
    Dann redete der Mann weiter:
    „Nciht, dass es wichtig wäre, wer den Mann getötet hat, oder wer nun die Nachfolge antritt. Euch interessiert nur die Etikette eures Volkes und das Wohlwollen eures Imperators! Doch hört die frohe Botschaft: Das alles ist nun vorbei!“
    Die Kamera fuhr zurück und enthüllte die verschlissene Plattenrüstung des Mannes und den Nachrichtenmoderator von der „Stimme Helios“, dem das Messer des Glatzkopfes an der Wange ruhte.
    „Chaos und Anarchie regieren jetzt über die Tyrannei eures Imperators! Heute Nacht wird es beginnen und jeder Armselige Hund, der dieser Schlampe auf dem Vorhof loyale Dienste leistet wird das selbe Schicksal erleiden wie der liebe Darius hier.“
    Damit hämmerte er dem Moderator das Messer durch die Augenhöhle ins Gehirn und unterbrach die Verbindung. Drei Minuten später, während die Helios Guard den Platz räumen ließ, detonierte der Funkturm in der Ferne.


    „Das ist eine Katastrophe!“
    Sarah war völlig durch den Wind. Sie marschierte unter den Blicken von O'res, Aron und zwölf Helios Guards im Zimmer auf und ab. „Wer war dieser Kerl? Ich will Antworten, sofort!“
    „Mylady, Ihr werdet verstehen, dass sich die Spurensuche in den Trümmern des Turmes als schwierig gestaltet...“
    „Verflcuht!“ brüllte sie. „Ihr seit Beschützer, also beschützt mich verdammt nochmal!“
    Sie jagte die Helios Guards hinaus und drehte sich zu ihren beiden Gästen um. „Das ist eine Katastrophe.“ Widerholte sie das offensichtliche. „Das Volk braucht Vertrauen zu mir, es braucht einen Schuldigen.“
    „Darüber braucht ihr euch keine Gedanken zu machen!“
    Sie drehte sich um. Ivral Xanthis hatte das Zimmer betreten. „Wie?“ fragte Sarah. Hinter ihm traten vier Skittari in den Raum. „Ihr werdet freiwillig zurücktreten, genau wie dieser kleine Wicht Aurix wenn ich ihn gefunden habe!“
    Sarah straffte die Schultern. „Vergesst es, Magos! Ich lasse den Notstand ausrufen... Die Wahl wird vorerst abgesagt. Es herrscht das Kriegsrecht und Ihr habt hier drinnen nichts verloren.“ Von hinten stürmten sechs Helios Guards in den Raum. Die Skittari drehten sich um und traten ihnen entgegen. Keine der Parteien zog jedoch seine Waffe.
    „Das werdet ihr nicht tun, sonst lasse ich verlauten, dass der Tod eures Vaters und der Anschlag auf die Zivilbevölkerung und die Verunglimpfung eures Imperators ein Putchversuch eurerseits war und lasse die Zwillinge dieses Gebäude pulverisieren!“
    Sarah stockte. „Das wagt Ihr nicht... ihr würdet die Stadt vernichten!“
    „Vielleicht, doch die Bevölkerung hätte Frieden, einen neuen Herren und einen Schuldigen.“
    „Die Collegia Titanica wird das vielleicht anders sehen!“
    „Solange ich atme sehen die beiden Princeps dort oben den Situation durch meine Augen!“
    In diesem Moment luden die Zwillinge ihre Waffen.

  • RUNDE V: Das Licht stirbt


    Jevos, Furos und Feuerwind standen im Halbkreis um Stinkstief'l herum und machten sich zu einen finalen Schlag bereit. Da hob der Ork auf einmal die Arme auf Brusthöhe.
    „Leutä, macht mia mal net so'n Stress!“
    Jevos zog eine Augenbraue hoch, Feuerwind blickte verdutzt in seine Linse und Furos' Gedanken begannen rasend schnell zu arbeiten.
    „Was-?“ fragte Feuerwind endlich.
    „Na, dat ist ein riesan Missverständnis! Ick bin von da gouvarnante hiear um da Chaosboyz zu moschen!“
    „Du meinst, Sarah Kan'Merra hat dich geschickt?“
    „Jap.“
    Eine kurze Zeit lang war alles still, dann begann Jevos lauthals zu lachen und Feuerwind stimmte mit ein. Selbst Furos kicherte.
    „Beim Thron von Terra, das ist der größte Haufen Groxmist, den ich von einem Xenos jemals zu hören bekommen habe!“ sagte Furos durch sein knisterndes Helmmikrofon.
    Stinkstief'l versteifte sich und sein Finger huschte an den Abzug seines Gitbrennas. Furos überlegte fieberhaft.
    „Aber wenn du schon bereit bist uns diesen Mist zu erzählen...“ begann Furos.
    In der zwischenzeit redete Feuerwind pausenlos in sein Kom, er befahl der Fliegerstaffel, sich für einen neuen Angriff bereit zu machen und die verbleibenden Trupps Kroot anch unten zu rufen. Er hätte gerne mehr getan, war jedoch nicht mit einem Umfangreichen Arsenal an Truppen nach Helios gekommen, sondern mit seinem Botschafter.
    „... dann macht es dir sicherlich wenig aus, ein Fünkchen Wahrheit in deine Worte zu legen. Euch Orks ist es doch egal, was ihr bekämpft, solange ihr kämpft?“
    Stinkstief'l legte den Kopf schief und fragte: „Wat genau willste, mänsch?“
    Feuerwinds Gedanken kehrten zum hiesigen Gespräch zurück. „Das kann nicht euer Ernst sein, Furos! Wir hatten eine Abmachung!“
    Furos lächelte. „Ich komme drauf zurück!“
    „GENUG!“ schrieg Furos und feuerte eine volle Salve auf Stinkstief'l. Im selben Moment drückte Jevos Grax ab, der die ganze Zeit über unbeirrt auf den Ork gezielt hatte.
    Dieser hatte die Attacke kommen sehen, ließ sich fallen und zündete den Gittbrenna.
    Die Flammen aus der orksichen Waffe vermsichten sich mit dem blauen Leuchten aus Feuerwinds Kanone zu einer Kaskade glühenden Lichtes die den dreien die Sicht versperrte. Grax fluchte laut als das sonnenhelle Glühen seine Adleraugen blendete. Knurrend vergrub er das Gesicht in der Ellenbeuge. Furos war einen Moment unschlüssig was er tun sollte, Feuerwind hingegen machte seinem Namen alle Ehre und marschierte geradewegs in das flammende Inferno. Auf der anderen Seite begrüßte ihn ein umgebauter imperialer Schützenpanzer Chimäre und rammte ihn mit voller Geschwindigkeit in die Brust. Furos sah, wie der Tau durch die Flammenwand nach hinten geschleudert wurde, dann schälte sich der Umriss des entstellten Panzers aus den Flammen. Im Hintergrund hörte man das Getrappel vieler unbeholfener Füße.
    „Und was nun?“ fragte Furos.
    „Nun hören wir auf, uns von uralten Tricks ablenken zu lassen, Mesnch! - Wir müssen uns neu formieren und ihnen den Rest geben! Die Kroot und Luftwaffe wird bald wieder da sein! Wo ist Ihre 4.?“
    „Noch keine Meldung!“
    „Verdammt!“
    In diesem Moment ergoss sich ein Schwall roten Lichts aus dem Multilaser des Panzers über ihre Stellungen und Furos und Feuerwind hechteten in Deckung.
    Jevos war hinter seinem Felsvorsprung verschwunden und noch unentdeckt. Wärend sich Furos und Feuerwind den anstürmenden Kräften erwehrten sah Grax, wie die Luftwaffe der Tau zusammen mit einigen Transportfahrzeugen zurückkehrte. Die Orkkräfte zu binden war möglich, aber auf Dauer nicht machbar. Sie mussten den Ork töten!
    Furos gingen derweil ganz andere Gedanken durch den Kopf.
    Dann ertönte hinter Ihnen ein fernes Heulen gefolgt von einer Explosion. Schwarzer Rauch stieg über Helios auf, schluckte die wärmenden Strahlen der Sonne und legte einen Schatten über die Welt.


    Keenan hatte sich derweil in sein gemietetes Zimmer zurückgezogen und sich mit seinem Datenblock in den Verteiler der Stadt gehackt. Als erstes sammelte er Daten über die anstehende Wahl. Sarah Kan'Merra, die vorrübergehende Regentin der Stadt war als erstes dran. Sie hatte ihren Vater gefunden, ohne viel Federlesen die kontrolle übernommen und ihren alten Herren auch noch vor einer ordentlichen Untersuchung durch das unabhängige Adeptus Arbites unter die Erde gebracht. Nachdenklich betrachtete James das Bild der knapp einen Meter siebzig großen Frau mit den hüftlangen, Feuerroten Haaren und den stechenden schwarzen Augen. Sie war wirklich ein hübsches Kind... wäre sie keine Politikerin gewesen. Keenan erstickte alle sich regenden Instinkte. Man stelle sich einmal vor, er müsste seinen Freunden erklären, dass die aktuelle Flamme Politikerin ist, das wäre ja widerlich! Nun ja, zumindest wenn er Freunde hätte, denen er etwas davon erzählen würde. Während Keenan sich fragte, welches der beiden Szenarien wohl das schlimmere war öffnete er die verfügbaren Dateien zu Ivral Xanthis. Dieser war nach dem Tod des Gouverneurs ohne Ankündigung verschwunden und einen Tag vor dem Begräbnis mit Unterstützung vom Adeptus Titanicus zurückgekehrt.
    Die beiden Titanen der Kriegsherr-Klasse Tonos und Mavors hatte er angeblich als Ehrengeleit für das Begräbnis mitgebracht. James schnaubte. Donner und Krieg... Das war ungefähr so vertrauenerweckend wie ein Adept der Inquisition, der einem Angeklagten sagte er bräuchte sich keine Sorgen machen, der Prozess würde fair und gerecht ablaufen...
    Der letzte Kandidat war Markus Aurix, ein junger Mann mit smaragdgrünen Augen und schwarzem, militärischem Haarschnitt. James runzelte die Stirn, nicht mal ein Titel stand dabei... Der Versager würde es nicht schaffen.
    Dann lenkte Keenan seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fall Kan'Merra. Die Kameras waren abgeschaltet worden, genau wie die Türschlossaufzeichnungen. Auch die für den Zeitraum des Mordes zuständige Patrollie wurde ausgesetzt. Entweder hatte die Helios Guard geschlampt oder es war Absicht gewesen. James sah von einer Zeitangabe zur nächsten und langsam kristallisierte sich ein Bild heraus. „Tacita?“
    Ein Blinken in seinem Datenblock verriet ihm, dass die Assassine gerade in Schwierigkeiten war. Na, dann musste er eben allein zurecht kommen. James zog seinen schwarzen Mantel mit dem rotgoldenen I an. Die Zeit für Inkognito war vorbei! Er stürmte aus dem Zimmer ohne die blinkende Statusmeldung auf seinem Datenblock zu bemerken, die Tacita ihm schickte.


    „Gut, wir müssen vorne nach rechts...“ flüsterte die Körperlose Stimme in Vladeks Gedanken. Sie hatte ihn überzeugt, den Dolch aus seinem Versteck zu holen und sich auf den langen Weg zum Gouverneurspalast zu machen. Nach einem längeren Marsch durch die dunklen Gassen der unteren Ebenen, in denen praktisch immer graues Zwielicht herrschte war er auf die höheren Ebenen gestiegen um sich unter das feine Volk von Helio's Adel zu mischen. Trotz seines eher verwegenen Aussehens fiel er in der schönen Gesellschaft kaum auf. Die körperlose Entität, die nach so langer Zeit wieder Kontakt zu ihm aufgenommen hatte verschleierte seine Umrisse und präsentierte den Unwissenden auf den Straßen einen anderen Menschen als den, der ihnen tatsächlich gegenüber stand. Dann marschierte er geradewegs zum Haupttor des Palastes und hob die Hand zum Gruß als er den Pförtner sah. Dabei registrierte er flüchtig, dass seine Finger golden glänzten.
    „Ah, Hauptmann Galing, schön euch zu sehen!“ sagte der Wächter und winkte ihn herein. Vladek alias Galing lächelte zum Dank und verschwand im geräumigen Vorhof des gewaltigen Palasts. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie der Mann am Tor ihm mit leicht schräg gelegten Kopf nachsah.
    „Du musst dich beeilen!“ wisperte die Stimme in seinem Kopf.
    „Stoße ihr den Dolch ins Herz!“
    „Und dann?“
    „Dann wirst du Zeit haben, zu verschwinden, vertrau mir!“
    „Du wirst verzeihen, wenn ich nicht überzeugt bin...“
    „Vertraue MIR!“
    Etwas an dieser Stimme ließ Vladek alle Bedenken vergessen.


    Tief unter Vladek, im geräumigen Schutzkeller des Palasts lag die Schaltzentrale für die städtische Verteidigung, wo soeben ein Funkspruch einging der von einem Servitor entgegengenommen wurde.
    Dieser wandte sich an den diensthabenden Kommandanten, einen uralten Mann der ehemals zur Palastwache gehört hatte.
    „Herr, eine Nachricht des Botschafters O'res mit Identifikationsrune des Astartes Furos!“
    „Durchstellen.“
    „Der Tau bittet mit Unterstützung des Astartes im Namen der Herrin Kan'Merra um die aktivierung der Verteidigungslaser mit Ziel auf die Kriegsmaschinen des Collegia Titanica!
    Der Mann sog scharf die Luft ein.
    „Ist das verifiziert?“
    „Positiv.“
    „Starte den Initiationsprozess! Und antworte, dass wir auf einen Feuerbefehl warten!“


    Narus landete auf allen Vieren. Er hatte sich kurzerhand über die Brüstung des Vorbaus geschwungen als der mysteriöse Fremde auf der Bildfläche erschienen war. Das war nun wirklich zu viel!
    Vorsichtig drehte er den Kopf. Durch das zersplitterte Fenster strömten noch immer Gestalten in Rot. Der Obermufti über ihm spuckte irgendwelche großen Töne, dann hatten die Feinde ihn erblickt. Narus duckte isch unte reinem Projektil hindurch, warf sich zu Boden und rollte sich dann seitlich unter den noch intakten Bänken der Kirche hindurch zum nahen Ausgang. Dort sprang er auf und wurde fast von einem Mann umgerissen, der panisch versuchte, die Tür zu erreichen. Narus wollte fast schon automatisch protestieren, doch dann schrie der Mann auf. Der Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Luft. Dann sackte der Mann mit bis auf die Wirbelsäule heruntergebrannten Nacken zu Boden. Die berobte Gestalt, die nun zum Vorschein kam griff mit ihrem abenteuerlich aussehenden Handschuh nun nach Narus, der kurzerhand sein Scharfschützengewehr hob und aus der Hüfte feuerte. In einer blutigen Wolke sackte der Mann zusammen. Während er sich durch die Tür zurückzog streckte er zwei weitere der Angreifer nieder, dann wurde er von hinten umgerissen. Eine weitere Gestalt in rotem Mantel stand über ihm. Und drückte seine Brust mit der Hand zu Boden. Seine Jacke begann zu brennen als sich die glühende Handfläche hindurchbrannte. Narus zog die Beine an die Brust und trat der Person in den Bauch. Ein schrilles Kreischen ertönte als der Angreifer von ihm herunterflog. Die Kaputze rutschte zurück und entblößte das Gesicht einer jungen Frau. Sie sah Narus Hasserfüllt an. Dieser überspielte seine Überraschung und trat ihr den Stiefelabsatz ins Gesicht. Der Kiefer der Frau knackte und der Nagelbeschlagene Absatz zerriss ihre Wangen. Das entstellte Gesicht schlug hart auf dem Boden auf.
    Narus entwendete den Handschuh, und zog der Frau die Robe aus. Mit tief ins Gesicht gezogener Kaputze suchte er das Weite. Hinter sich hörte er das Splittern von Glas. Als er zurück sah bemerkte er, dass sämtliche Fensterscheiben zugleich nach innen platzten, dann ertönte ein so markerschütternder Schrei, dass ihm das Blut in den Adern zu gefrieren schien und er sich nicht mehr rühren konnte. Dann brandete eine Welle aus Licht aus der Kirche heraus, blutete aus den toten, glaslosen Fenstern und brannte in seinen Augen. Reflexartig schloss er die Augen doch das Licht strahlte immernoch grellweiß durch die Lider. Selbst als er sich umdrehte und schnellen Schrittes in die dunklen Tiefen Helios' verschwand wurde es nur langsam besser. Der alptraumhafte Todesschrei hing an ihm wie schweres, giftiges Öl.


    „Meine Freunde!“
    Tavrock stand in mitten einer gewaltigen Menschentraube. Hinter ihm hatten sich seine treuen Anhänger versammelt. Die junge Frau, die ihm so ergeben folgte seit er sie fast umgebracht hatte stand neben ihm und hielt das uralte Voxgerät, mit dem er seine Stimme verstärkte. Vor ihm schien sich der gesamte Abschaum Helios' versammelt zu haben. Tavrock blickte auf den Boden wo drei Mitglieder der PVS lagen. Er hatte ihnen Hände und Füße abschneiden und mit Gummischläuchen abbinden lassen. Die restlichen sieben Männer und Frauen der Truppe hingen genauso zugerichtet an stählernen Pfosten, die noch vor kurzem die behelfsmäßigen Decken einiger kläglicher Unterstände gehalten hatten. Tavrock schöpfte Freude und Inspiration aus diesem malerischen Anblick, dann begann er zu sprechen.
    „Meine Freunde!“ wiederholte er, „morgen sind Wahlen! Nach dem tragischen Tod des geliebten Gouverneurs dieses Planeten habt ihr nun die Wahl zwischen drei Tyrannen, ja nicht mal das! Wählen können nur die dort oben! Euch hat man vergessen, verraten, verschmäht!“
    Er ließ seine Worte kurz wirken, dann fuhr er fort.
    „So bleibt euch nur, euch in euer jämmerliches Leben zu ergeben und Schmach, Schande und Vergessen zu wählen. Doch das sind keine Perspektiven!“
    Die ersten zunehmenden laute erhoben sich in der Menge. Tavrock jubelierte innerlich, jetzt hatte er sie bei den Eiern!
    „Doch ihr habt noch eine Wahl, die Wahl großes zu vollbringen, die Fesseln eures Leichengottes abzuwerfen und als Teil eines gewaltigen Kollektivs diese Welten zu regieren: MICH!“
    Jubelrufe aus der Masse, erregte Stimme, glänzende Augen. Dies waren die Todgeweihten, der Bodensatz der Metropole... und er würde für sie nun ein exempel stattuieren.
    „Seht nun, was wir gemeinsam vollbringen können!“
    Er nickte der Frau neben sich zu und raunte „Musik!“
    Die Frau – er hatte sie immernoch nicht nach ihrem Namen gefragt – nickte und trat zurück. Aus dem Voxgerät erklang nun die Litanei der Hingabe, ein Lied das jeder Bürger schon unzählige Male gehört haben musste. Zuerst war Tavrock wütend, hatte er die Frau doch gebeten, ein „passendes Stück“ vorzubereiten. Doch dann bemerkte er, dass die Tonhöhen, Frequenzen und Intervalle so grotesk verzerrt waren, dass die Litanei an sich bloß noch als Parodie auf ihre einstige Herrlichkeit zu verstehen war. Positiv überrascht lachte Tavrock auf und begann zu tanzen. Er tanzte einen Wilden Tanz voller Aggression und Dynamik, alles was er propagierte. Mit einem schnellen Schlenker sienes Beines trat er einer am Boden liegenden Frau gegen die Schläfe und tötete sie so mit einem einzigen schnellen Hieb. Das war der Startschuss. Ab da nahm er Messer, Stäbe und eine Calciumackel zur Hilfe um seiner Tänzerischen Darbietung den würdigen Tiefgang zu verleihen. Er ließ sich immer mehr zeit bei seinen Opfern und Seine Machtspiele wurden immer grausamer, bis er schließlich die noch brennende Calciumfackel aus dem Rachen seines neunten Opfers zog und zur Seite warf. Dann zog er ein einfaches Stück Stacheldraht aus der Tasche, tanzte bis zum Rand der Menschenmenge und nahm ein etwas sechzehn jähriges Mädchen bei der Hand.
    „Dir, meine Schöne, gebührt die letzte große Ehre!“
    Das Mädchen strahlte, war aber auch etwas verunsichert. Sie ergriff den Stacheldraht und schritt im Rausch der unheiligen Musik zum letzten Opfer, Schlang den Draht um seinen Hals und ergriff die Enden. Als Tavrock sich schon gerade innerlich über die entsetzliche Fantasielosigkeit aufregen wollte, hatte er doch so wunderbare Inspiration geliefert, begann das Mädchen die Hände immer schneller vor und zurück zu bewegen und sägte dem letzten Soldaten somit in einer einzigen grausamen Swchwaeinerei den Kopf von den Schultern. Voller Begeisterung jubelte Tavrock auf und zog seine Pistole.
    „Wunderbar mein Kind! Du hast dir deine Belohnung redlich verdient!“ Damit hob er die pistole und schoss ihr ins Gesicht. Ihre Schädelplatte platzte von breiiger Gehirnmasse begleitet aus dem Hinterkopf. Mit einem hässlichen Schmatzen sackte der Leichnam zusammen.
    „Und nun zu euch meine Freunde! Schnappt euch was ihr kriegen könnte, jeder Stock, jeder Stein, jede noch so geringe Scherbe wird in euren fantasievollen Händen zu einem Ausdruck rechtschaffenen Stolzes! Zum Palast ihr Boten der Herrlichkeit!“
    Wie eine einzige Person wüteten Taltras Truppen durch die Stadt auf den Palast zu. Sie hatten das Regierungsviertel fast erreicht, da riss eine Gewaltige Explosion den Südflügel auseinander. Geschmolzene Trümmer regneten auf die vielen menschen vor dem Palast und Tavrocks seele wurde von einem wohligen hauch purer Lust überzogen. Er konnte nicht anders als stehen zu bleiben und vor lauter entfesselter Grausamkeit extatisch zu lachen.


    „Also, öffnen Sie einen öffentlichen Kanal und ziehen Sie sich aus.... persönlichen Gründen von der Wahl zurück!“
    Ivral Xanthis stand gegenüber des Schreibtisches. Nach Ablauf der First war er mitten in den Audienzsall geplatzt, gefolgt von Hauptmann Galing von der Helios Guard der vergeblich versuchte, den Uralten Techpriester zurück zu halten. Im Saal hatte O'res gerade mit dem über Funk kurzfristig von der Front zugeschalteten Furos versucht, Sarah und Aron von einem Hochfahren der Verteidigungslaser zu überzeugen, letztlich hatte Sarah zugestimmt.
    „Das kann und werde ich nicht tun!“
    Xanthis lächelte. „Dann werden Tonos und Mavors dieses Gebäude pulverisieren!“
    O'res schaltete sich ein. „Beruhigt euch! Verdammt, eure Rasse ist immer so angriffslustig! Ihre Titanen werden gar nichts tun solange Sie im Raum sind! Und bis Sie das Gabäude verlassen haben sind unsere Laser hochgefahren, dann kann keiner von uns agieren ohne dass der andere reagiert. Eine pattsituation ist doch eine Verhandlungsgrundlage, auf der sich besser aufbauen lässt als auf Erpressung und Drohungen!“
    Xanthis stutzte. „Ihr lasst tatsächlich die Laser hochfahren?“
    Aron warf O'res einen zornigen Blick zu, der Tau biss sich auf die Unterlippe.
    Xantis brüllte vor Wut. „Ihr seit des Todes! Ich werde euch zerquetschen. Ihr braucht noch drei Minuten bis das Verteidigungsnetz aktiv ist und ich weiß genau, wo die Nexuspunkte liegen! Fahrt das System wieder herunter oder ich mache es für euch!“
    Sarah lächelte. „Der Hauptnexus liegt im Südflügel, das wissen Sie so gut wie ich! Sie können ihn nicht zerstören ohne sich zu gefährden!“
    Xanthis lächelte. „Wer will mich festhalten?“
    Hauptmann Galing stellte sich demonstrativ neben Sarah.
    Ivral lachte. „Ihr habt nicht die Kräfte, mich festzuhalten!“
    „Aber ich!“
    Die Blicke aller Anwesenden huschten zu der Gestalt, die an der gewaltigen, doppelflügligen Eichentür erschienen war. Sie hatten so heftig diskutiert, dass sie den Neuankömmling nicht bemerkt hatten. Ein gelassen blickender Mann mit abenteuerlich aussehendem Gewehr stand in der Tür. Er war ganz in eine schwarze Robe gehüllt auf deren Vorderseite ein großes, rotgoldenes I prangte.
    „Ich bin Iterator James Keenan vom Ordo Malleus der heiligen Inquisition zu Terra! Ich verhafte Sarah Kan'Merra wegen dem Mord an ihrem Vater, und sie alle wegen Mitverschwörung und der unendlichen Dummheit, die sie zweifellos besitzen müssen um auf diese nuttige Schmierenkommödiantin hereinzufallen!
    Dann geschahen viele Dinge gleichzeitig. Xanthis verstand gar nichts mehr als Hauptmann Galing einen exotisch aussehenden Dolch aus der Tasche zog und ihn ohne große Umschweife in Sarahs Brust versenkte. Noch bevor diese begriff,w as gerade geschehen war warf sich Aron auf Galing und riss ihn zu Boden. O'res warf sich nach hinten und rutschte geschickt hinter die Minibar, von wo er sich halb geduckt im Schutz der vielen Wandvorhänge in Richtung Ausgang begab.
    Keenan starrte verdutzt auf Kan'Merra und den am Boden liegenden Galing.
    Verdammte Axt, die wollte ich gerade verhaften, was sollte der Mist denn gerade?!“
    Dann begann Sarah schrill und unmenschlich zu schreien, der Dolch verflüssigte sich und floss in ihre Brust. Wärend Xanthis zuckend zu Boden fiel als seine Schaltkreise von Warpenergie überladen wurden schlug Galing Aron mehrfach ins Gesicht und trat ihm anschließend in den Unterleib, bevor er kurzerhand aus dem Fenster sprang.
    Als Sarah immer höher Stieg breiteten sich violette Schwingungen von ihr aus und vibrierten in der Luft. O'res hechtete an Keenan vorbei und auch Aron konnte sich zum Ausgang schleppen während Keenan ein Gesicht amchte, als wäre gerade Weihnachten abgesagt worden und auf die Manifestation vor sich starrte.
    „Das. War. So. KLAR!“
    Dann fuhr er herum und stürmte aus dem Palast, geradewegs hinter O'res her. Die schwer mitgenommene Gestalt von Aron Newell hatte er über die Schulter geworfen.
    Eine Welle extatischer Freude überrannte die Fliehenden und hing ihnen selbst dann noch nach, als sie die Mauern des Palasts hinter sich gelassen hatten.
    Vladek nahm während des Sturzes aus dem Allerheiligsten des Palastes wieder alte Form an und kam leichtfüßig auf dem Boden auf.
    „Gut gemacht!“ wisperte die Stimme als er auf dem Weg zurück zu Aigons Jüngern in der Abenddämmerung verschwand.


    Jonas blickte über seinen Bolter in die smaragdgrünen Augen seines Gegenübers, dann lächelte er und drückte ab. Das Projektil raste auf den Mann zu und löste sich dann einfach auf. Dieser lächelte und schickte einen Energiestrahl auf Jonas, der ihn zur Seite schlug so dass er auf Tacita stolperte und sie unter sich begrub. Der Mann wandte sich wieder an Lumina und hob sie nun weiter hoch.
    „Wo ist mein Schlüssel?“
    Jonas war wie elektrisiert. Ohne die schützenden Runen seiner Rüstung hätte ihn der Schlag zweifellos getötet. Er konnte nicht aufstehen. Unter ihm zuckte Tacita.
    Lumina schüttelte nur den Kopf. Unter der Wut des Mannes splitterten alle Fenster im Raum, die Scherben hingen aber an Ort und Stelle in der Luft.
    „Die Rune, Lumina, JETTZT!“
    Tacita drehte den Kopf wild hin und her. Jonas war klar, dass sie ihm etwas an ihrem Hals zeigen wollte während sie angestrengt versuchte, die Arme unter dem servogerüsteten Leib zu befreien.
    „Na denn...“ seufzte der mysteriöse Angreifer. Sämtliche Glasscherben im Raum rasten nach innen und bohrten sich in Luminas Leib während sie immer höher stieg. Ein unmenschlicher Klagelaut entrang sich ihrer Kehle als sie begann, aus jedem kleinen Schnitt in ihrem Körper goldenes Licht zu bluten. Durch die myriaden Splitter in ihrem Körper wurde das Licht milliardenfach gebrochen und so wehte eine Kaskade bunten Lichts durch den Raum welche die Herzen der Anwesenden mit purer Trauer füllte.
    Der Mann lachte auf, dann riss Lumina in einem Lichtblitz auseinander und tiefe Dunkelheit trat an ihre Stelle. In der Finsternis leuchtete ein schwarzes Juwel in düsterem Licht, das die selbe Rune wie Luminas Schulter trug.
    „Dachte ich's mir doch!“
    Jonas konnte sich wieder bewegen und sprang zur maßlosen Überraschung des Mannes auf.
    Der Fremde hob erneut die Hand, da flog Tacitas Hand zu ihrem Hals. Wie von einem Hammerschlag getroffen taumelte der Mann zurück und fiel rückwerts die Treppe herunter. Das schwarze Juwel fiel auf den Boden. Tacita setzte dem Angreifer nach während Jonas den Kristall aufhob in dessen inneren selbst durch Tacitas Nullfeld ein Potential purer Energie zu spüren war.
    Tacita zog ihren Stab und schlug nach dem Am Boden liegenden Mann. Dieser rollte sich weg und erhob sich. Er war unglaublich schnell, aber sein Gesicht war schmerzverzerrt und seine Augäpfel hatten sich kränklich gelb gefärbt.
    „Seelenlose Schlampe!“ brüllte er, dann drehte er sich um und rannte. Tacita setzte ihm nach, wurde aber vom Feuer der Jünger Aigons in Schach gehalten. Mit einer einzigen fließenden Bewegung schleuderte sie einen kleinen Peilsender auf den Feigling, der durch das zerbrochene Fenster verschwand. Dann wurde sie nach hinten gezogen.
    „Wir müssen hier raus!“ knurrte Jonas. In der Hand hielt der ein schwarzes Juwel.


    Als sie die Nachricht von Xanthis' Tod erreichte schossen Tonos und Mavors los. Die beiden Titanen entfesselten puren Tod. Die erste explosion zerriss den Südflügel des Palasts, dann schossen die Titanen auf sämtliche wichtigen Knotenpunkte der Stadt. Sie würden kaum eine Stunde brauchen, um Helios Infrastruktur komplett zu zerstören. Als die letzten Sonnenstrahlen versanken und Helios' goldener Stern die Augen vor dem Massaker zu verschließen suchte begann die tiefste, dunkelste und längste Nacht in der Geschichte dieser Schicksalsgebeutelten Welt.

  • RUNDE VI: Letzte Kräfte


    Wärend sich die Metropole Helios aus dem Schein der Sonne heraus bewegte und tiefe Nacht das Gemetzel umhüllte, nur unterbrochen von den gleißenden Wunden aus Licht, die von den Titanen in den Nachthimmel geschnitten wurden tauchte ein gewaltiges Schiff am Rande des Systems auf und schwenkte zielsicher in Richtung Helios ein. An Bord machte sich eine ganze Kompanie servogerüsteter Gestalten bereit, um dem Ruf ihres größten Kriegers zu folgen. Kurz bevor die Landungskapseln startklar gemacht waren viel am Sprungpunkt ein zweites Schiff aus dem Warp.
    Der Captain der vierten Kompanie der Blood Wings knirschte gereizt mit den Zähnen als das fremde Schiff seine Kennung übermittelte. Niemand mochte es, wenn man in seinen Jagdgründen wilderte:


    +++ Imperialer Schlachtkreuzer der Diktator-Klasse "Fürchterlicher Vater" - Ordo Malleus +++


    "Was will die verdammte Inquisition denn hier?" fragte der Bordschütze, ein Mann dessen Namen sich zu merken die Mühe nicht wert war.
    "Vermutlich das selbe wie wir..." antwortete der Space Marine wärend er überlegte, wie er die Neuankömmlinge möglichst höflich zum Gehen überreden könnte.
    "Lord, eingehende Funkmeldung!"
    Er seufzte. "Öffnen!"
    Auf dem hauptschirm erschien das Gesicht einer weißhaarigen Frau mit eisblauen Augen und scharf geschnittenen, asketischen Gesichtszügen. Ihre Haut war fast ebenso blass wie ihre Haare und ihr Blick so hart wie Adamant.
    "Captain, schön Euch zu sehen! Ich bin Inquisitorin Clayna vom ordo Malleus!"
    "Inquisitorin..." er seufzte. "Es wird Euch freuen zu hören, dass wir die Situation voll und ganz unter Kontrolle haben, Euer Einschreiten auf dieser Welt ist nicht nötig."
    Clayna zog die Augenbraue hoch. "Kel'Bash hat sich im Palast manifestiert, von Ihrem Mann ist in der ganzen Stadt nichts zu sehen, eine handvoll Orks bedroht eine Stadt die gerade von zwei Amoklaufenden Titanen verwüstet wird und das nennen Sie "Unter Kontrolle" ?"
    Der Captain winkte kurz mit der linken Hand woraufhin er stumm geschaltet wurde. "Kontakt zu Bruder Furos aufnhemen! Möglicherweise ist er über diese neue Entwicklung nciht im Bilde!"
    Dann wandte er sich wieder der Inquisitorin zu. "Eine Kompanie meiner Leute ist auf dem Weg! Es wird nicht nötig sein, dass Sie sich auf den Planeten begeben!"
    Clayna lächelte. "Mich auf den Planeten begeben? Würde mir nie einfallen!"
    Das dritte Schiff im Orbit bemerkten sie nicht.


    Kennan und O'res stürmten die prächtige Hauptstraße von Helios hinab. hinter ihnen verstummte das Dröhnen der donnernden Schritte eines Titanen, doch Mensch und Tau kümmerten sich nicht weiter darum sondern bogen nach links ab und flohen in die unteren Ebenen von Helios. "Was war das denn gerade?" fragte O'res in vor Aufregung leicht gebrochenem Gothisch. "Das war ein Versprechen auf einen verdammt harten Scheißtag, den ich mir im Urlaub eigentlich ersparen wollte!" Der Tau legte die gespaltene Stirn in Falten, lief aber weiter. Nach einer knappen viertel Stunde rief Kennan: "Da rüber!"
    Das heruntergekommene Haus aus unansehnlichem, grauem Beton sah robust aus, Fenster und Türen waren vernagelt und außen hingen einige Funkschüsseln, die ihre besten Tage vermutlich nicht einmal erlebt hatten.
    Keenan legte den bewusstlosen Aron ab und brach die Tür auf. Drinnen war es nicht wirklich wohnlich, was hatten sie auch erwartet. Im fahlen Licht, dass durch die vernagelten fenster fiel war eine Millimeterdicke Staubschciht auf Fußboden, einigen wenigen Möbeln und einer uralten Heimfunkanlage zu erkennen. Keenan klopfte einen Stuhl ab, ließ Aron kurzerhand im Staub liegen und setzte sich. "Ah, genau so stelle ich mir Laras Kajüte vor!"
    "Wessn?" Keenan blickte O'res an. "Nicht so wichtig... was meint Ihr machen wir jetzt?" O'res überlegte. "Lässt sich denn überhaupt noch etwas retten?"
    "Schwer zu sagen. Wenn Ihr mich fragt war dieser kitschige Sauhaufen von einer imperialen Stadt von Anfang an nicht mehr zu retten. Eine Frau an der Regierung? Ernsthaft?"
    O'res konnte mit dem Zynismus dieses Mannes absolut nichts anfangen. "Ich werde versuchen, Feuerwind zu erreichen und ihn und den Menschlichen Krieger von der Lage unterrichten." Keenan schnaubte. "Weil am Horizont amoklaufende Titanen so schwer zu übersehen sind!" In diesem moment spran Aron auf die Füße. "Wo ist der Scheißkerl?" "Ruhig Blut, Freihändler, die Situation ist klar!"
    "Klar?"
    "Ja, wir sind voll am Arsch!" grinste der Iterator.
    "Wo ist Kan'Merra?"
    "Ebenfalls voll am Arsch!"
    Aron verstummte, man konnte ihm beinahe ansehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. "Keine Angst, wir gehen gleich zu ihr, sobald unser Freund in Grau diesen rosthaufen da zum Laufen bekommen hat werden wir zum Palast marschieren und der Alten Kan'Merra ordentlich in den-" Keenan brach mitten im Satz ab und sah auf sein Handgelenk hinab, dass auf einmal zu blinken begonnen hatte. "Oh, wie es aussieht meldet sich auch mein stummes Anhängsel mal zu Wort!" Er tippte sich mit einem FInger ans Ohr und örte der mechanischen Stimme zu, die den Text, den Tacita ihm schickte, vorlas. "So wie es aussieht haben wir einen weiteren Spieler im Feld... Tau?"
    "Was?"
    "Ab jetzt zahlst du pro Minute!"


    Furos stürmte auf die Reihen der Orks zu, den gewaltigen Energiehammer in Händen.Hinter ihm gab Grax Feuerschutz und hielt mit seinem Gewehr auf die Orks, die versuchten Furos aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der schwarz gerüstete Space Marine hielt auf den umgebauten Chimäre-Schützenpanzer zu, der grotesk entstellt und nahezu lachhaft mit Waffen und Panzerplatten "verbessert" worden war. Das Fahrzeug eröffnete im selben moment das Feuer, an dem glühende Streifen am Himmel auftauchten und auf das Lager der Orks zuhielten. "Ihr Kerle seid Asche." knurrte Furos und wich einer Salve dieser grünhäutigen Meisterschützen aus. Eine ganze Horde von Squiggs umspühlte den Panzer und brandete auf Furos zu um ihn davon abzuhalten, das Fahrzeug zu zerstören. Die Orks mobilisierten nun alle ihre Kräfte und stürmten, von aberhunderten stampfenden Schritten getragen, über die Felsige Ödnis.
    Furos zündete seine Schubdüsen und sprang in die Luft, teilweise um einer weiteren knatternden Salve auszuweichen, teilweise aber auch, um sich einen Überblick zu verschaffen. Nur ein kleiner Teil der Orks nährte sich tatsächlich seiner Position, der Rest stürmte auf die Stadt zu. Mit einem Blinzeln aktivierte er die Gegenschubdüsen und hämmerte mit der Wucht einer Artelleriegeschosses in die Masse an Squiggs. In einer hässlichen kakophonie aus berstendem Stein, reißendem Fleisch und splitternden Knochen wurden ettliche der stinkenden Wesen zermalmt. Furos richtete sich auf und stand nun fast direkt vor dem Panzer, der vollen Schub zurück gab. Einige Squiggs stürmten an ihm vorbei, zwei der kleinen Wesen brachten den Mut auf, ihn anzuspringen und bezahlrten mit dem leben. der erste wurde vom griff des Energiehammers getroffen und flog mit zertrümmertem Schädel zur Seite, dem anderen Hämmerte Furos das Sturmschild ins Gesicht. Dann holte er aus und sprang gleichzeitig, von Servorüstung und Sprungmodul unterstützt fast drei Meter in die Luft und hämmerte den Ork, der am ratternden Gewehr des Panzers saß von seinem Turm. Dann landete er wieder und wollte dem Panzer nachsetzen als ein weiterer Squigg sienen Weg versperrte. Furos wollte ihn einfach niederrennen bis ihm die zischende Sprengladung auf dem Rücken der Kreatur auffiel. Instinktiv riss er das Schild hoch, dann sah er sich von einer heftigen Druckwelle nach hinten gerissen. Schnell sprang er auf die Füße um nicht von nachrückenden Feinden überrannt zu werden, dann schlugen reihenweise Landungskapseln auf der felsigen Ödnis auf. Furos lächelte zufrieden. Der Panzer war ihm zwar entwischt, aber nun würde keiner dieser stinkenden Orks seinem Schicksal entgehen.


    Wärend Furos auf den Panzer zueilte gab Jevos ihm Feuerschutz und sorgte dafür, dass der strahlende Held des Imperiums nicht von irgend einem Feind aus dem Hinterhalt niedergerungen wurde. Dann strömten die kleinen, stinkenden, nur aus hässlichen Warzen und spitzen Zähnen bestehenden Kreaturen an dem marine vorbei und rannten auf Jevos zu. Der feuerte wie ein Wilder und streckte die erste Reihe nieder, doch diese verfluchten Kreaturen sprangen einfach über ihre zerfetzten Kameraden und rannten weiter auf Jevos' Stellung zu. Fluchend drehte sich der Mann um. Hinter ihm saß ein geifernder Squigg und knurrte ihn an. Grax' Hand flog zum messer an seinem Gürtel, da sprang der Squigg auf ihn zu und biss ihm in den Unterarm. Jevos schrie auf, fiel auf den Rücken und trat nach der Kreatur. Mit einem hässlichen knacken riss der Arm aus dem Shcultergelenk und flog mitsamt des Squiggs davon. Schreiend wälzte sich der Mann auf die andere Seite, da fielen die anstürmenden horden stinkender Squiggs über ihn her und trieben ihre hungrigen Mäuler in seinen Leib. innerhalb von Sekunden wurden Beine und Arme auseinandergerissen, ein Squigg riss ein Teil seiner Leber aus ihm heruas und der nächste fraß sich durch siene Eingeweide. Das letzte, was Jevos durch den Schleier aus unerträglichen Schmerzen wahrnahm war das stinkende, feuchtmodrige Maul dass sich um seinen Kopf schloss und mit ienem abartigen Knacken seinen Schädel zermalmte.


    Die hellen Flecken auf Narus' Netzhaut ließen langsam nach. was beim Thron von Terra war da drinnen eigentlich geschehe? Da nicht davon auszugehen war, dass irgendjemand in der Kapelle überlebt hatte stolperte er weiter die Straße hinab. Irgendwann blieb er erscöpft an einer Hauswand stehen und sah auf den Handschuh, den er angelegt hatte. Der Handrücken war mit drähten und Spulen besetzt, die Innenfläche bestand aus rohem, aber leicht rußigem Metall. Narus bewegte Gedankenverloren die Finger. Seine Beweglichkeit war eingeschränkt, aber gewährleistet. Er spannte alle Muskeln der Hand auf einmal an und wollte eine Faust ballen, als die Innenfläche siener Hand zu glühen begann. Vor Schreck schüttelte Narus die Hand und das Glühen erlosch. Von Neugier gepackt spannte er die Hand erneut an. Wieder glühte die Handfläche auf. Narus ließ locker und das Glüchen verebbte allmählich. Wölfisch grinsend bewegte er die FInger. Was sich damit alles anstellen ließ...
    Erstmal musste er herausfinden, was hier vorgefallen war. In respektvollem Abstand umrundete er den Platz, auf dem die Kapelle stand, hier mussten überall noch Rtröcke rumlaufen, die ihm bestimmt etwas zu erzählen hatten. Tatsächlich entdeckte er drei der Gestalten, die sich schnellen Schrittes von der Kapelle entfernten. Er merkte sich die Richtung, ging aber weiter, er hatte kein Interesse, sich mit dreien dieser Kerle auf einmal anzulegen. Mit schnellen Schritten kontrollierte NArus eine Querstraße anch der anderen bis er eine einzelne berobte Gestalt fand, die alleine durch die NAcht schritt. Narus lächelte, und schlich sich im Schatten der Gebäude an sie heran.
    Kurzerhand zog er seinen Revolver und schoss dem Rotrock einmal von hinten in jedes Knie.
    Schreiend fiel der Mann zu Boden und Narus sprang zu ihm und hielt ihm den Mund zu.
    "Wir sind jettzt ganz brav und erzählen dem lieben Onkel neal alles, was wir über das Puppenspiel in der Kirche wissen, ok?"
    "Ach Ffi*k dich doch, Narus!" presste der Mann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mit zusammengezogenen Brauen starrte NArus ins Gesicht des Mannes. Er war sich sicher, ihn nie zuvor gesehen zu haben.
    "Mister unerträgliche Schmerzen, was war das da drinnen?"
    Der Mann fluchte und spuckte Narus ins Gesicht. Betonend langsam wischte der sich den Speichel von der Wange. Entschuldige, ich muss wohl deine Wunden versorgen. Er wälzte den Sschreienden Mann auf die Seite, spannte die hand an und bohrte je einen Finger in die Schusswunden. Das Schreien des Mannes und der Geruch nach verbranntem Fleisch ließen narus fast würgen, doch er ließ sich ncichts anmerken.
    "Was war also da drinnen los?"
    "Der meister wird sich die Rune holen! Jetzt wo diese Sonnenanbetende Hure tot ist wird niemand den Meister aufhalten!"
    Narus verrollte die Augen. Seit Jahrtausenden immer die selben Sprüche. Mit einem resignierenden Seuftzen stüzte er die Hand auf der Brust des Mannes ab. Mit einem Zischen fing der Stoff der Robe Feuer.
    "Was wird hier gespielt?"
    "Geh-" der Mann hustete Blut, "zum Palast, doaaaarh" die Schreie des Mannes erreichten ein Maß, das kaum noch zu ertragen war, NArus schob ihm zwei FInger in den Rachen und brannte Zunge und Stimmbänder weg.
    "Viel Spass noch!"
    Dann machte er sich auf den Weg zum Palast.


    Feuerwind hatte sich früh von Furos abgesetzt und war dem Orkbos gefolgt. DasMonster musste zur Strecke gebracht werden wenn dieser Planet Frieden finden sollte. Die tiefen Spuren der gewaltigen kreatur hatten ihn zu dem abgestürtzten Felsen geführt, mit dem die Orks auf dem Planeten "gelandet" waren. Feuerwind zögerte kurz, dann trat er ein. Das Innere dieses mechanisierten Asteroiden bestand aus roh behauenem Fels, Grob zusammengeschweißtem Stahl und verschmtztem, gesprungenem Glas. Ein Wudner, dass solch eine Konstruktion die eise durch die Weiten des Alls überstehen konnte! Ein unglücklicher Treffer und das ganze Ding brach auseinander. Kopfschüttelnd marschierte der Tau durch die Gänge. die kleinen, engen Abzweigungen beachtete er gar nicht, sie wärena uch für den Ork zu klein. Als er um eine weitere Ecke bog wurde er von einem gewaltigen Schlag getroffen und gegen die Wand gepfeffert. Beide Handwaffen fielen auf den Boden als Feuerwind seine stabilisatoren anwarf und wieder auf die Beine kam. Die gewaltige Waaaghboss warf sich auf ihn und drückte ihn mit siener puren Masse zu Boden. Feuerwind zog die Beine an und trat der grünhäutigen Masse aus Muskelflesich in den Brustkorb.Dann feuerte die Schulerwaffe dei Schuss knapp am linken Ohr des Ork vorbei. dieser sprang von Feuerwind herunter, packte die Sculterwaffe und riss sie ab. Dann versenkte er die Grüne Faust im Knie des Kampfanzuges und zertrümmerte es.
    "Dachtest du, du könntast einfach hiar reinkomm'n un mar ins Maul ballarn?! So einfach lassen sich kluga Orks nciht besieg'n!"
    Feuerwind wollte etwas erwiedern, da begann die Komrune zu O'res zu blinken. Feuerwind sah auf den Ork, der keine Anstalten machte weiter anzugreifen, sondern lediglich die am Boden liegenden Waffen anch hinten in die Finsternis pfefferte.
    "Botschafter, ich stecke in Schwierigkeiten!"
    "Wir auch! Komm sofort mit allem was du hast in die Stadt zurück und bringe den Astartes mit! Kan'Merra und der Maschinenmensc sind tot, die beiden Kriegsmaschinen schießen die Stadt auseinander und der Dämon, den der Mensch jagt ist dabei, sich im Palast zu manifestieren!"
    Feuerwind brauchte ein paar Sekunden, um die Tragweite der Worte zu erfassen.
    "Was? Wo seid Ihr?"
    "Vorerst in Sicherheit! Der Freihändler und ein komischer, mürrischer Dämonenjäger sind bei mir! Komm in die Stadt zurück!"
    Feuerwind sah zu Stinkstief'l hoch.
    "Was soll nun werden? ork?"
    "Ich sucha nen gescheit'n kampf, nich so ne Madä wie dich!"
    Feuerwind schluckte alles herunter,w as ihm auf der Zunge lag, ging im Kopf fiberhaft alle Ideen durch, die ihm helfen könnten, den Ork auszuschalten und sagte dann:
    "Ich hätte da einen Vorschlag..."


    Tacita und Jonas liefen so schnell sie ihre Füße trugen, zuumindest Tacita. Jonas passte sich ihrem Tempo an, war aber überrascht, wie schnell die Assassine doch vorran kam. Als sie meinten, sich weit genug vom Palast entfernt zu haben knieten sie sich hinter die Außenwand eines prächtigen Turmes der oberen Ebene. Jonas zog den Stein aus der Gürteltasche und wog ihn in der Hand. Tacita hingegen tippte hektisch auf ihrem Minicogitator herum.
    "Was tust du da?"
    Wie beiläufig tippte sie mit dem Finger auf das kleine I auf dem Bildschirm.
    "Wem gibst du bescheid?"
    Kurz ddarauf flackerte der Schirm und das Gesicht einer weißhaarigen Inquisitorin erschien.
    "Tacita, schön Euch wohlbehalten zu sehen!"
    Tacita neigte den Kopf. Jonas war vorsichtshalber aus dem Aufnahmebereich der Kamera getreten.
    "Wie ist die Lage?"
    Tacitas Hände sprangen über die Tasten.
    "Tatsächlich... Ich habe keine Ahnung von diesen Sekten. Ich werde Kontakt zu den beiden Princes da unten aufnehmen. Sie haben dafür gesorgt, dass sie niemand umschießt, vielleicht kann ich sie überzeugen, hier noch irgend einen Stein auf dem anderen zu lassen..."
    Tacita tippte wieder.
    "Was? Nein ich komme nicht zu euch runter! Keenan soll endlich mal etwas selbst auf die Reihe bekommen!"
    Tacita tippte weiter.
    "Also hat er Kel'Bash gefunden? Du bist bestens ausgebildet, und Keenan steht eine Prüfung bevor, nimm es als solche!"
    Tacitas Finger blieben kurz still, dann sprangen sie wieder über die Tasten.
    "WENN doch, dann werde ich da sein! Seid unbesorgt, Tacita!"
    Die Frau nickte und unterbrach die Verbindung. Dann schickte sie einen schnellen Bericht an Keenan und die Bitte, sich in der Nähe des Palasts mit allen verfügbaren Kräften zu bitten. Der Antwort entnahm sie, dass Keenan und O'res eine Nachricht und ein Hilfegesuch an Furos und Feuerwind geschikt hatten. Dann sendete sie einen Servoschädel aus um "Sven" zu suchen.


    Jonas hatte seinen Geist nach dem Edelstein ausgestreckt und tatsächlich einen gewaltigen Strudel aus grünem Licht entdeckt, der im Herzen des Edelsteins pulsierte. "Wer?" hallte es in seinem Kopf.
    "Jonas!"
    "Sie ist tot, nicht?"
    "Ja..."
    "Warum sprichst du mit mir?"
    "Ich brauche Hilfe!"
    "Wobei?"
    "Ihr Mörder greift nach dieser Welt!"
    "Nein, er greift nach mir! Du darfst ihm nicht in die Hände fallen!"
    "Ich?"
    "Wir!"
    Tacita sah gespannt zu, wie Jonas den helm abnahm, den Edelstein hocchob und ihn sich dann mit voller Wucht in die Stirn rammte. Vor den Augen der fast schon leicht schockierten aber eher interessierten Tacita floss der Stein in den Marine ein. Die Haut floss ebenfalls wieder zusammen, lediglich ein Totoo in Form der Merkwürdigen Rune war geblieben. Tacita legte den Kopf schräg als Jonas sie ansah.
    "Hat es funktioniert?"
    Tacita nickte und Jonas setzte den Schädelhelm wieder auf.
    "Gut, dann auf zum Palast!"
    Die beiden eilten los.


    Wie eine wilde Flut ergoss sich die Horde aus aufgebrachten Unterstädtern über die hellen oberen Segmente von Helios. Mit purem Wahnsinn in den Augen stürmten die Menschen jedes einzelne Haus und schlöaachteten die reichen und Adeligen darin ab. Die völlig übervorderten und ohnehin zerschlagenen Arbites hatten der Welle an Wahnsinn nichts entgegenzusetzen. In der Mitte des Mops stand Tavrock, umgeben von seinen ersten und treusten Anhängern.Die Frau neben ihm trug immernoch die Voxausrüstung, die Wicked Smiles Stimme über den Lärm der Verwüstung schallen ließ:
    "Meine Kinder! rennt ihre Mauern ein, reißt jeden Widerstand nieder! Vernichtet ihre edlen Häußer, schlachtet ihre Kinder, schändet ihre Frauen, verbrennt ihre Kranken und Schwachen, häutet jeden einzelnen der sich wehrt in einem Trog aus Salz! Brecht ihre Knochen und LASST KEINEN STEIN AUF DEM ADNEREN!!!!"
    Das wahnsinnige, zustimmende Kreischen der Frau neben ihm unterstrich die aufrührerischen Worte des Wahnsinns zunehmens.
    Taltras stellte das Mikrofon ab und wandte sic an das Mädchen.
    "Besorge mir einen Granatwerfer, ich will diese Rattena us ihren Löchern sprengen!"
    Freudig lachend verschwand die Frau in der Menge. Tavrok sah dem Mädchen kopfschüttelnd nach, kaum siebzehn und schon so eine ausgeprägte, freie, destruktive Energie. Er fragte solche Menschen absichtlich nicht nach Namen, es war viel interessanter, sie über ihre Eigenschaften zu deffinieren.
    Kurz darauf kam das Mädchen wieder und reichte ihm einen alten, aber intakt aussehenden Granatenwerfer der Arbites.
    Tavrok lächelte und schoss damit in ein Fenster, hinter dem er einen Schatten gesehen hatte. das zufriedenstellende nasse Reißen, dass die Explosion begleitete war Balsam für seine Ohren.
    Dann sah er knapp einen Straßenzug weiter zwei Gestalten über die Straße eilen, seine Leute hielten sich respektvoll fern. "Kreist sie ein!" kommandierte er seine getreuen.
    Sie taten wie geheißen und Tavrok ging zu den "Gefangenen". Er ließ sich seine Überraschung nciht anmerken, ging aber immer langsamer als er in den beiden einen Astartes in Begleitung einer Frau erkannte, deren wunderbar abstoßende Aura nur die einer unberührbaren sein konnte.
    "Na wen ahben wir denn da?"
    "Das könnte ich euch fragen!" antwortete der Astartes.
    "Ich bin Tavrok Sallix, die freie Stimme des gegeißelten Volkes," er machte eine ausholende Handbewegung, "Und das ist besagtes Volk!"
    "Auf wesen Seite kämoft Ihr?"
    "Seite? Auf keiner Seite! Und ich rate euch, das selbe zu tun. schließt euch mir an, diese Welt ist im Umbruch und es ist an uns, sie zu formen!"
    Jonas wusste nciht, was er sagen sollte, das waren wahnsinnige Aufrührer, aber die Stimme, die ihn neuerdings begleitete hatte eine Idee.
    "Dazu müsst ihr Kan'Merra beseitigen! Die Verteidigung des Palasts ist gebrochen, was haltet ihr davon, dort einzumarschieren und diese Schweine auszulöschen?"
    Tavrok lächelte. "Du gefällst mir, ich-"
    "In diesem Moment aktivierten sich die wenigen intakten Nachrichtenschirme in der Stadt und ein Mann mit grünen Augen und Bürstenschnitt erschien, der nach der Bildunterschrift zu urteilen Markus Aurix hieß.
    "Volk von Helios, Sarah Kan'Merra und der edle Techpriester Ivral Xanthis wurden heute Mittag im Palast von Verrätern und Xenos ermordet! Als lezter verbliebener Wahlkandidat werde ich im Namen seiner Heiligkeit zu Terra eine Übergangsregierung aufbauen! Wir bitten die Bevölkerung, keinen WIderstand zu leisten. Jegliche Nichtmenschen oder Andersartige sind Vogelfrei erklärt!"
    Der Mann redete noch weiter über Ziele, Motive und Perspektiven, aber Jonas und Tacita hjörten gar nciht mehr hin sondern starrten nur entsetzt auf den Bildschirm. Tavrok, der entschieden hatte, dass es unklug wäre, diesen beiden mit dem Tod zu drohen fragte statt dessen:
    "Kennt ihr diesen Hampelmann?"
    "Allerdings!" sagte Jonas, dem die Szene von Luminas Tod noch lebhaft in Erinnerung war.


    Vladek stand inzwischen wieder in der dunklen Baracke vor Khargas Schreibtisch.
    "Du hast den Dolch also überbracht... sehr gut!"
    Er beugte sich vor und warf einen Beutel auf den Tisch. Vladek nahm ihn auf und öffnete ihn ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, erst dann sah er hinein. Im Beutel befanden sich einige hochwertige Münzen und funkelnde Edelsteine.
    "Dies ist die materielle Belohnung, die dir versprochenwurde. solltest du dich entscheiden, bei uns zu bleiben winkt dir auch der EInfluss, den ich versprochen habe."
    Vladek nickte langsam. "Und sollte ich mich dazu entscheiden, ließe sich dieser Einfluss auch weiter ausbauen?"
    Khargas lächelte. "Natürlich, tatsächlich stehe ich unter Zeitdruck. Meine Anwesenheit ist anderswo erforderlich. Ich brauche binnen eines Tages die Rune, von der ich Euch erzählt habe, Vladek. Sie mir zu bringen würde Euch alle Wege öffnen, doch momentan ist sie im Besitz eines Astartes, der sich irgendwo zwischen Tempel und Palast befinden müsste. Was sagt Ihr?"

  • RUNDE VII: Ins Herz der Finsternis


    "Und da Menschanz in da Stadt ham also Problemä mit da Chaos-Boyz?"
    "Exakt!"
    "Un du willst, dat wiar da reinmosch'n und da Chaotan klatsch'n?"
    "Ja!"
    Feuerwind hoffte inständig, den Ork auf seine Seite zu ziehen können, doch viel mehr als die einsilbigen Bestätigungen kam ihm nicht mehr über die grauen Lippen."
    Der Okr über ihm lachte nur. "Guat, dia wird nichts anderes übrig bleiben, als deine Jungen'z zurück zu ziehen!"
    Feuerwind fluchte und starrte den Ork an.
    "Verfluchte Grünhaut! Was kümmert mich die Stadt der Mesnchen? Wir können dich noch immer zu Fall bringen!"
    Stinkstief'l überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf.
    "Wir werden uns eura Stadt schon noch annehman! Bis dahin wirst du hiar bleb'n und deinen Leut'n sagen,d ass sie dat selbe mach'n soll'n!"
    Feuerwind schüttelte den Kopf. "Ich will euer Wort, Ork, dass der Stadt nichts passieren wird!"
    "Wenn wiar in da Stadt Mosch'n soll'n dann müssen wiar plündern dürf'n."
    "Das kann ich niemals zulassen! Ich werde nicht ein Übel durch das nächste ersetzen!"
    Stinkstief'l seufztze. "Na denne... wurd eh langailig!"
    Dann trat er Feuerwind in die Brust. Der Torso des Tau ruckte nach hinten und einige knochen brachen, als er zwischen Fuß und Wand eingequetscht wurde. Dann hämmerte er ihm den Gitbränna ins Gesicht und drückte ab. In einem Sturm aus Feuer platzten die Augen des Tau auseinander, sein Blut kochte, die Haut und Muskeln verbrannten. Blbbernd floss kochendes Fett aus den von Feuer gefressenen Wunden. Dann fiel das brennende, rußgeschwärzte Skelett des ehemaligen Commanders Feuerwind zu Boden. Stinkstief'l trat die freien Rüstungsteile auseinander, dann stapfte er nach draußen.


    "Furos, könnt Ihr mich hören?"
    Der Marine hatte sich mit den Teilen der Vierten bis tief ins Lager der Orks vorgearbeitet. Trotz einiger Verluste war es eine erfolgreiche Mission! Nur noch der hartgesottenste Abschaum der Grünhäute hatte es fertig gebracht, sich beim Brock'n zu verschanzen.
    "Ja... Botschafter?"
    "So ist es!" antwortete O'res. "Wo ist Commander Feuerwind?"
    "Wir haben jeglichen Kontakt verloren als er auf die Jagt nach dem Waaaghboss gegangen ist!"
    Es wurde kurz still am anderen Ende der Vox-Leitung, kann ertönte die Stimme des Tau erneut.
    "Ihr sollt euch schnellstmöglich in die Stadt zurückkehren! Der Dämon, den ihr Jagt ist im Palast... und er ist ziemlich sauer!"
    Furos stutzte, dann fluchte er. Abschätzend sah er von der letzten Truppe Orks zurück zur Stadt und besann sich dann, warum sie eigentlich hier waren.
    "Wir kommen!"


    O'res nickte Keenan zu, dann standen sie auf, Aron an ihrer Seite. "Und jetzt?" fragte der Freihändler?"
    "Ich werde alle Sicherheitstruppen, die zur Verfügung stehen requiieren und zum Palast bringen!" sagte Keenan und zurrte dabei seinen Mantel zusammen.
    "Wir müssen zu meinem Gleiter kommen um Unterstützung aus dem Orbit anfordern zu können."
    "Der Gleiter steht neben dem Palast, das kann nicht-"
    "Was beim Thron von Terra ist da eigentlich passiert?"
    "Sarah Kan'Merra wurde von einem zeremoniellen Dolch verwundet, der Warpenergie Kanalisiert und durch sie ein Portal für Warpkreaturen öffnet."
    Aron riss die Augen auf. "Und das heißt?"
    "Was soll das schon heißen? Keine Sorge, Sarah geht es gut. Die gute sit morgen wieder so weit auf den Beinen dass du sie nochmal durchnudeln kannst bevor sie zu eienr geifernden Bestie wird die dir den Schwanz abkaut!" Aron und O'res sahen keenan perplex an. "Was? Er hat gefragt!"
    "Ich werde versuchen, mein Schiff zu erreichen, wir brauchen Verstärkung!"
    "Das ist zwecklos!" antwortete Keenan auf das verzweifelte begehren des Freihändlers, "die "Fürchterlicher Vater" liegt im Orbit. ich denke nciht, dass die Inquisitorin gestattet, dass weitere Menschen auf dem Planeten landen."
    "Ganz genau!" meldete sich eine Stimme in Keenans Com.
    "Clayna?"
    "Natürlich! Denkst du? Ich lasse dich wirklich unbeaufsichtigt gegen Dämonen kämpfen? Das kann ich meinem Nesthäkchen doch nicht antun!"
    "Nicht wirklich! Seid Ihr auf dem Weg?"
    "Nein! Ich werde vom Orbit aus zusehen, es wird Zeit, dass du mal irgendwas alleine auf die Reihe bekommst!"
    "Das habe ich doch bereits!"
    "Was?"
    "Ich habe alle Spesenabrechnungen fein säuberlich gesammelt damit-"
    Lara unterbrach die Verbindung.
    Keenan verrollte die Augen. "Tzzzt, Weiber!"
    Dann drehte er sich um. Alles klar, machen wir uns zusammen auf den Weg durch die Straßen und greifen wir ein paar Arbites ab. Dann treffen wir uns vor dem Palast mit dem Rest und hauen der Rothaarigen Domina dann ordentlich eins auf die Nuss!"


    "Bist du noch bei Trost? Ich prügel mich doch nciht für ein lappisches Säckchen Gold alleine mit einem Space Marine!"
    Markus lachte. Vladek hatte beschlossen, ihn jetzt so zu nennen. Der andere Name war ihm suspekt.
    "Markus... interessant! Du hast dich ohne Frage für einen namen entschieden! Also gut. Ich biete dir das Auge von Aigon an. Bringst du mir die Rune, bekommst du was du nur willst."
    Vladek lächelte. "Das habe ich doch schon einmal gehört!"
    Markus lächelte.
    "Gib mir drei Schiffe aus der PVS die ich mir frei aussuchen darf!"
    Markus lächelte weiter, dann nickte er. "So soll es sein."
    Er griff vor und packte Vladeks Hand und zog ihn zu sich heran. Dann tippte er ihm mit dem Finger auf die Spitze des Brustbeins.
    Vladek spürte ein brennen und zuckte zurück. Als er das Hemd anhob erkannte er Aigons Auge auf seiner Brust.
    "Viel Spass damit!" lächelte Markus.
    Vladek marschierte auf die Straße und sah die Welt mit ganz neuen Augen...


    Tavrok, Tacita und Jonas schritten Seite an Seite inmitten des Pulkes aus marrodierenden Städtern in Richtung Palast.
    "Was hat Euch eigentlich dazu gebracht, euch der Verfluchten inquisition unterzuordnen?" fragte Tavrock. Jonas biss sich auf die Zunge. Er hatte keine Ahnung wie lange sich tacita den Konfrontationskurs mit Tavrock gefallen lassen würde... Tacita jedoch blieb völlig kühl und ignorierte die Sticheleien.
    "Und Ihr, Marine? wann habt ihr euer Leben weggeschmissen?"
    "Vor ca. 17 Minuten, als ich Euch getroffen habe!"
    Tavrok lachte. "Eines muss ich euch lassen, Ihr habt gute Antworten parat!"
    "Wenn Ihr so wild auf das Vernichten der Zivilisation seid, dann solltet ihr auch den letzten der Kandidaten beseitigen!"
    "Markus Aurix wird sterben, sobald er sich zeigt!"
    Jonas lächelte. So oder so würde nur einer der Beiden diese Konfrontation überstehen, und das war bei Weitem mehr als er brauchte!"


    Vladeks Füße trugen ihn gezielt zu dem Marine. Markus sagte ihm, dass der Mann jonas hieß und Aigons Auge führte ihn. Er brauchte nur einen Namen kennen um die Person zu finden. Den wahren Namen, mit der die Person sich selbst identifizierte. Je näher er dem Mann kam, desto schlimmer wurden die Spuren der Zerstörung. Schließlich bog er um eine Ecke und sah eine Traube von Leuten die Fußgänger niedermetzelten, Feuer legten und Türen einrissen. Eine lebende Welle der Zerstörung. Im Zentrum dieses Mahlstroms ging eine Frau namens Tacita neben einem bewaffneten Tavrok. Der Marine Jonas stand auf der anderen Seite und direkt hinter Tavrok ging Lea, der Tavroks Wahnsinn aus den Augen leuchtete.
    Nun hatte er also den marine gefunden. Aber Markus hatte sich geweigert, ihm weitere Kräfte an die Hand zu geben. Nichts außer dem Auge Aigons. Fiberhaft überlegte Vladek, wie er die Sache angehen sollte. Die Gruppe würde aber bald den palast erreichen. Er bezweifelte, dass er die Rune dann noch in die Finger bekommen würde. Allerlei Schutt und Waffen lagen am Boden, aber ein Astartes...?


    Mit einem Funkensturm wurden die beiden Türflügel des Palasts auseinander gerissen und Keenan marschierte zusammen mit O'res, Aron und zwanzig mann der PVS in die Eingangshalle des Palasts. links von ihnen lag ein gewaltiger Trümmerhaufen, der wohl mal ein Kontrollflügel gewesen war bevor einer der Titanen ihn vernichtet hatte. Keenan stutzte.
    "Wo sind diese Titanen eigentlich gerade?"
    "Sie stehen in der Stadt!" antwortete einer der PVSler.
    "Ja und? Wird ihnen das Zerschießen von wehrlosen Zivilisten irgendwann langweilig? Die Menschheit hat schon vor knapp 39.000 Jahren damit angefangen, damit werden sie jetzt nciht aufhören!" Antwortete Keenan.
    "Tun sie aber!"
    "Sicher ni-" Dann blitzte es vor ihenen und ein Sturm aus Warpenergie spühlte durch ihre Reihen. Eine hustende Frau taumelte aus dem Rauch. Trotz der vielen Blessuren konnte Kennan nciht umhin, zu bemerken wie schön sie war. ihre zerfetzten Wangen harmonierten wunderbar mit den blutenden Augen. Ihr verbranntes, Blut- und Eiterverkrustetes Haar hamonisierte perfekt mit den spitzen, gelblichen Zähnen und der schlanke, wohlproportionierte Körper sah mit seienr herrlichen, Aschfahlen Haut zum Anbeißen aus!
    Den männern um ihn rum erging es ähnlich. Alle ließen ihre Waffen sinken und erwarteten ihre liebsten. Keenan schluckte. "Verflcuht, seit wann sind wir eigentlich alle Necrophil?" Damit schoss er der Frau vor sich in den Schädel, die sich mit einem unmenschlichen Schrei in violettem Licht zerriss.
    "Männer, macht die Schlampen alle!!!"


    Keenan und seine Begleiter saßen schon in der Eingangshalle in der Falle, als die Galeerie oben unter den Schritten von hundert servogerüsteten Stiefeln erbebte und die Männer von Furos Vierter auf die Galerie kamen. Weiter hinten im Palast wurde eine Außenmauer in einem wütenden Brüllen nieder gerissen und zwanzig Orks stürmten, angeführt von Stinkstief'l in den Palast.


    Narus versuchte derweil, weitere Informatizutreiben. Doch die Stadt war ein rauchendes Drecksloch. Niemand würde sich hier finden lassen, der irgendwas an Informationen preis geben würde. Er blickte in Richtung Palast über dem sich ein violetter Wirbel gebildet hatte. War es wirklich sinnvoll, dort hin zu gehen oder sollte er sich einfach eines der Fluchtschiffe suchen und diesen lausigen Planeten verlassen so lange oder falls das noch möglich war. Er war unentschlossen. Wärend er durch die Straßen taumelte wurde ihm das ganze Elend dieses Kriegs bewusst. In zerbombten Straßen liefen zerlumpte Menschen umher und suchten die letzten Reste Nahrung, Waffen oder Körperteile verlorener Freunde. Narus hatte keine Ahnung, was er noch tun sollte. Hatte er eine Möglichkeit, etwas zu verändern? Eine Kurve weiter blickte er auf einen gesamten, zusammengefallenen Wohnblock. In Mitten der Ruinen stand ein stummer Gigant. Der Titan war still wie ein Grab. Die Waffen waren kalt und die Getriebe steif. Was auch immer mit oder in der Maschine vorgehen mag, es war nichts Gutes...
    Ergaben sich Möglichkeiten? Die Hoffnunglosigkeit in den Augen der Bürger war allgegenwärtig!

  • APRIL! APRIL! +++ RUNDE VIII: Der Gipfel des Wahnsinns +++ APRIL! APRIL!


    Keenan, O'res und Furos stapften durch die Eingangshalle des Palasts zurück ins Freie. Sie hatten sich eingestehen müssen, dass sie durch den Haupteingang keinen Zugang finden würden.
    "Wäre ja auch wirklich zu einfach geworden!" seufzte Keenan.
    "Und wenn wir einfach eine Mauer außenrum bauen?"
    Alle anwesenden starrten O'res verständnislos an. "Leute, also wirklich. Man kann ganze Völker hinter einer Mauer wegsperren, das haben wir Kommu- äh Tau schon vor 38.000 Jahren so gehandhabt, ist noch nie schief gegangen!"
    "Das ist ja wirklich das Bescheuertste, dass ich jemals gehört habe!"
    Die drei fuhren samt Gefolge herum und Keenan erblickte Tacita zusammen mit einem Astartes und einem Mann mit schwarzer Latexmaske, die von einem gewaltigen mop Bürger begleitet auf sie zumaschiert kamen.
    "Und Sie sind...?" fragte Furos.
    "Tavrok... oder nennen Sie mich einfach wickhaTSCHIE!"
    O'res hob die Stelle, wo eine Augenbraue sein sollte. "Ähm, Gesundheit?"
    Tavrock schüttelte sich und sah sich um. "Entschuldigt, das liegt an dem ganzen Stroh hier..." Er zögerte. "Warum beim Warp liegt hier eigentlich Stroh auf dem Boden?"
    Keenan zuckte mit den Schultern. "Warum hast du eine Maske auf?"
    Furos fuhr zusammen, irgendwie hatte er gerade ein Deja-Vu...
    "Sagt miar mal, wat labert iar da eigentlich für einen Groxmist?" schaltete sich Stinkstief'l ein, der zusammen mit seinen Boyz aus dem Palast kam.
    Keenan antwortete: "Was können wir denn dafür? Das ist gescripted! Der scheiß Autor hier schreibt ja eh nie das, was er soll!"
    "Dat glaub' ik diar ncih, Mänsch!"
    In diesem moment riss der krank leuchtende Himmel auf und eine mächtige, allumfassende Stimme grollte:
    "Du sollst nicht zweifeln an deines Gottes Willen!"
    Die Orks fuhren zusammen.
    "Ach du scheißä, wat war dat'n denn?"
    Hinter Keenan erschien Lara Clayna.
    "Das war Games Workshop, Gott aller Götter und alleinherrscher über diese Galaxie."
    Keenan schaute stirnrunzelnd in den Himmel.
    "Sagt mal, sehe ich da Dollarzeichen am Himmel?"




    Vladek beobachtete die Szene aus sicherer Entfernung, er hatte immernoch keine Ahnung, wie er den Marine auslöschen sollte. Andererseits war er der meinung, kaum einen Gedanken mehr daran verschwenden zu müssen, er hatte Leute gesehen, die mit Spielkarten durch Servorüstungen werfen konnten... Das schaffte er auch. Er musste nur an das Herz der Karten glauben und alles würde gut werden!
    Viel eher schweiften seine Gedanken zur letzten Stunde ab. In einer Häuserruine hatte er eine Frau kennengelernt, die er dann auch kurzerhand flachgelegt hatte. Einzig widerwärtig waren die Kondome gewesen, jedes einzelne gesegnet und mit dem Bild des Gottimperators versehen, wer den Leitspruch "The emperor protects" für marketing Zwecke in der Erotikbranche ausnutzte war selbst einemspirituellen Anhänger der Bewegung, so wie ihm, zuwider. Er hatte angestrengt darauf achten müssen, dass sein bestes Stück nciht in Flammen aufging... So eine blamage!
    Wärend er über die jüngsten Geschehnisse nachdachte fasste er einen Entschluss.
    Mit klopfendem Herzen pirschte er sich an die Truppe heran. Dann legte er sich flach auf den Boden und schlich in gebührendem Abstand um Tavroks Männer herum, so dass sich der Marine am Schluss genau zwischen ihm und dem lodernden Warpfeuer des Palasts befand. Lächelnd ließ er Aigons Gabe der Sprachen in sich aufsteigen um seine verncihtenste Waffe auszuspielen. Mit einem Aufschrei sprang er in die Menge der Verwirrten, fixierte den marine und brüllte mit machtvoller Stimme: "FUS RO DAH!"
    - Nichts Geschah! Wärend die Umstehenden den verblüfften Tavrok anstarrten schlug sich James mit der Flachen Hand auf die Stirn.
    "Junge, es ist der flasche Ort, der falsche Zeitpunkt und nicht zuletzt das falsche Spiel!"
    Als Vladek etwas erwiedern wollte zitterte die Welt um sie herum. In Erwartung eines neuerlichen Dämonenangriffs zückten die einzelnen Charaktere ihre Waffen und stellten sich Rücken an Rücken auf. Dann verschwand die Welt, die Menschen, der Palast, das Rauschen der Flammen und das Lachen der Geisterhaften Schemen. Sogar ihre Waffen und Rüstungen wichen aus der Realität bis sie sich alle in einem weiß gekachelten Raum wiederfanden. Verblüfft sahen sie sich an. Jeder von ihnen trug einen Orangenen Overall und merwürdige Spangen an den Schuhen. "Was zum-" fragte Aron, dann ertönte eine Stimme:
    "Willkommen im computergesteuerten Enrichment Center von Aparture Sience, ihre Proben wurden verarbeitet und wir können mit dem Haupttest beginnen."
    Lara seufzte laut. "Oh mann, nicht schon wieder!"

  • RUNDE VIII: Fest entzweiht!


    Aron hatte hinter einem Trümmerhaufen Deckung gesucht und beobachtete mit Schrecken, wie die Reihen der Dämonen immer dichter wurden. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was es zu tun gab, nur dass er am Leben bleiben wollte. Also blieb er wo er war. Über ihnen lieferten sich die Besten des Imperators ein wütendes Feuergefecht mit einem Rudel vielarmiger Dämonen, die blaues und violettes Feuer auf die Männer schossen das sich durch ihre Servorüstungen fraß und ihr Fleisch verbrannte. Die beiden Parteien standen auf gegenüberliegenden Seiten der Gallerie und ihr andauerndes Feuer ließ die Decke der Halle in ebenso krankem und zerstörerischem Licht leuchten wie den Himmel draußen.
    Aron richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Boden und sah sich um. Die Männer der PVS wehrten sich nach Kräften obwohl schon etwa die Hälfte von ihnen gefallen war. Stirnrunzelnd starrte Aron umher. Sowohl Keenan als auch O'res waren nicht zu entdecken. Sein Verdacht erwies sich als unbegründet da er sie auch unter den Gefallenen nicht entdecken konnte. Seine Suche wurde unterbrochen als eine der abscheulichen Dämoninnen auf den Trümmerhaufen sprang und die Klauen nach ihm streckte. Ihr Begehren endete in den aufheulenden Zähnen eines Kettenschwerts, als der Freihändler sie in der Mitte zerteilte. Einen weiteren Dämon direkt hinter dem Trümmerhaufen streckte er mit seiner Laserpistole nieder, dann hechtete er durch den Raum und in einen Krater, den das Fehlgeleitete Feuer eines Marines in die Wand gesprengt hatte. Er befand sich nun direkt unter den Dämonen, denen sich die Astartes entgegensahen. Nicht, weil er vor hatte die Marines zu unterstützen, sondern einfach weil die Wahrscheinlichkeit, dass ein Feind auf ihn schoss hier deutlich geringer war.
    Aus den Augenwinkeln registrierte Aron, wie Verstärkung in die Halle strömte. Die Miliz des Planeten, bewaffnet mit allem was sie finden konnten trampelte die Trümmer in den Boden und stürzte sich vor Wut schreiend in den Kampf. Arons wilde Freude wandelte sich in Entsetzen als die verbliebene PVS innerhalb von Sekunden nieder gemetzelt wurde bevor der Mob weiter in den Palast marrodierte und auf die Dämonen traf. Newell schluckte schwer und schlüpfte in eine Seitentür. Hier war es ruhiger... schnellen Schrittes entfernte er sich aus dem Kampfgetümmel und rannte in den Gang.


    James Keenan sprang vier Stufen auf einmal nehmend die Stufen des Palasts herunter. Er hoffte inständig, dass die PVS ihm Zeit verschaffen würde während er durch Helios Straßen auf die Kathedrale zueilte. Das Gebäude war aus dem selben goldenen Stahl wie der Rest der Stadt, oder zumindest des besseren Viertels. Jedoch war es aus deutlich kleineren Stücken zusammengesetzt, was seinen Wert und sein Alter unterstrich. Türen und Fenster waren fest verschlossen und auf dem Gesamten Platz lagen Leichen von Bürgern des Imperiums die wohl verzweifelt versucht hatten, bei den Dienern des Imperators Schutz zu suchen. Sie schienen zu spät gekommen zus ein, oder die Kirche war bereits voll von Flüchtlingen. Keenan hämmerte gegen die Tür und brüllte: „Ich bin ein Vertreter der heiligen Inquisition zu Terra verdammt nochmal!“
    Mit einem tiefen, beunruhigend ungleichmäßigem Surren erwachte ein Bildschirm neben der Tür und zeigte eine Frau in der Robe einer Priesterin.
    „Wie meinen?“ fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
    Keenan klatschte sein Siegel gegen die Kamera. „Ich sagte ich bin von der verfluchten Inquisition! Öffnen Sie diese scheiß Tür!“
    Ein paar Sekunden passierte gar nichts, dann vibrierte die Tür und öffnete sich einen Spalt breit, so dass Keenan hindurchschlüpfen konnte. Dahinter erwartete ihn eine zweite Tür, auch sie war verschlossen. Wärend sich das Portal hinter James donnernd schloss schritt er an das Panzerglasfenster neben der inneren Tür und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. Die Fran auf der anderen Seite kam ihm zuvor:
    „Identifizieren Sie sich!“
    Keenan verrollte die Augen. „Iterator James Keenan vom Ordo Malleus der Inquisition des Imperators! Und Ihre Gastfreundschaft lässt zu wünschen übrig!“
    Die Frau starrte ihn grimmig an, dann wurde die Tür geöffnet. Im Inneren begrüßten ihn eine Reihe Gefechtsservitoren und bewaffnete Priester. An Sonsten war es totenstill, nicht einmal der Lärm der untergehenden Stadt drang hier ein.
    Keenan runzelte die Stirn. „Wo sind die anderen?“
    „Anderen?“
    „Flüchtlinge, Soldaten, Prostituierte... ihr seid Priester verdammt!“
    Die Frau machte auf dem Absatz kehrt und führte ihn in den Großen Saal des Tempels. Die Bänke für die Gläubigen waren entfernt worden. Stattdessen war der gesamte Saal mit Statuen, Kisten und Gemälden vollgestellt.
    „Was beim Thron?“
    „Menschenleben sind entbehrlich, diese Kunstschätze sind unwiederbringlich, also mussten die Menschen gehen!“
    Keenan nickte langsam. „Wunderbar, und was haben Sie so da?“
    Die Frau sah ihn verwirrt an.
    „Irgendwas, das sich im Kampf gegen einen Dämon verwenden ließe?“
    Das Gesicht der Frau verfinsterte sich. „Wenn Sie hier sind um zu plündern, dann-“
    „Nicht um zu plündern, um mich zu bewaffnen!“
    „Nichts hier ist zum Gebrauch bestimmt! Sie haben nicht die Autorität um-“
    Keenan blinzelte verwirrt. „Ich habe jede Autorität dazu, gute Frau. Und wenn Sie der Meinung sind, dass dem nicht so ist dann muss ich davon ausgehend, dass Sie und Ihre verbündeten korrumpiert sind!“
    Dreizehn Minuten später machte Keenan eine genauso willkommene wie erschreckende Entdeckung.
    „Wo haben Sie das her?“
    „Ein Händler brachte es vor nicht allzu langer Zeit. Wieso, wissen Sie worum es sich handelt?“
    „Allerdings!“ lächelte Keenan.
    Auf der Empore über ihnen zog sich eine Gestalt zufrieden in die Schatten der Kathedrale zurück.


    Narus stand zögernd vor der gewaltigen Maschine und starrte nach oben. Der Titan der Kriegsherr-Klasse stand kalt und Tod wie ein lange vergessener Wächter über der Stadt. Lediglich die Spitze des Vulkangeschützes verriet mit ihrem sanften Glühen, dass der Gigant noch vor einer halben Stunde quicklebendig gewesen war. Er ging um den Titan herum und entdeckte eine Luke am hinteren Zeh. Sie war zu seiner Überraschung zwar geschlossen aber nicht verriegelt. Mit einem verbogenen Stahlträger ließ sich die Tür einen Spalt aufstämmen und Narus zwängte sich hindurch. Er stutzte. Die Tür war so dick wie sein Unterarm lang, allerdings hatte die Servomechanik wohl noch funktioniert, sonst hätte er das Schott nicht bewegen können. Doch warum war es nicht verriegelt? Über eine Wendeltreppe aus Stahl ging es nun nach oben, vorbei an verlassenen Pulten, die wohl die Infanterieabwehrwaffen in den Beinen kontrollierten. Das gesamte Bein war verlassen. Lediglich ein paar Servitoren hingen an ihren Konsolen und warteten auf Ziele. Stirnrunzelnd stieg Narus weiter. Am Knie angekommen ging es nur noch durch eine Leiter weiter, die durch die gewaltige Röhre führte, die den Oberschenkel des Titanen bildete. Sie endete an einer Luke, die weit offen stand und Narus den Weg ins Becken des stählernen Giganten ebnete. Hier befand sich ein Aufzug und ein Treppenschacht entlang des Rückgrats. Narus testete gar nicht ob der Aufzug funktionsfähig war sondern schlich die Treppe hinauf. Immernoch begegnete er keiner Menschenseele. Dann, auf halber Höhe fand er sich in einem kleinen Raum wieder. Zwei Gänge führten in die Wartungsräume der Armwaffen, zwei weitere zu den Schulterwaffen. Vor ihm befand sich ein gewaltiges Schott, dass in den Maschinenraum führte. Narus vernahm aufgeregtes Surren hinter dieser Tür und entschloss sich, sie nicht zu öffnen. Statt dessen stieg er weiter bis er einen Gang erreichte, der auf einen Steg führte der durch den Oberen Teil des Maschinenraums zur Brücke verlief. Während er über den Steg schlich sah er nach unten in den Maschinenraum. Ein alter Techpriester stand mit dem Rücken zum Plasmareaktor und dirigierte eine kleine Gruppe von Tech Adepten. Sie schienen weder verletzt noch im Kampf sondern gingen ihrer Arbeit nach. Allerdings war die Stimmung dort unten angespannt. Jedoch waren alle so konzentriert, dass sie Narus nicht bemerkten, der das Ende des Stegs ungesehen erreichte und sich vor dem Schott der Brücke befand. Dumpfe, aufgeregte Stimmen drangen durch das Schott. Es war also noch Leben auf der Brücke. Doch was sollte er jetzt tun? Einerseits reizte es ihn, zu erfahren was der Gottmaschine widerfahren war, andererseits fürchtete er sich vor der Reaktion der Brückencrew auf einen Feind im Herzen ihrer wandelnden Festung.


    Furos trat die Tür am Ende der Gallerie ein und führte seine Männer in den nächsten Raum. Sie hatten keine übermäßigen Verluste hinnehmen müssen, der Tod von zölf Schlachtenbrüdern allein beim ersten Feindkontakt war allerdings rundum inakzeptabel. Er hatte beschlossen, sich nicht länger aufhalten zu lassen sondern nun unbeirrt sein Ziel zu verfolgen. Als er durch die Tür brach hörte er, wie etwas Schweres durch die Luft schwenkte. Instinktiv warf er sich zur Seite als ein glühend roter Strahl durch die Luft schnitt und in seinen Schlachtenbrüdern einschlug, die ihm folgen wollten. Ohne zu wissen, was sie getötet hatte klappten zwei weitere seiner Brüder zusammen. Zwei weitere nutzten die Feuerpause und sprangen durch die Tür um sich dann genau wie Furos auf den Boden zu werfen und hinter den von der Decke gefallenen Trümmern Deckung zu suchen. Mit den Ohren des Imperators hörten sie das lauter werdende surren, mit dem die beiden Ketzer am anderen Ende des Ganges hinter ihrer Barrikade aus Möbeln die Laserkanone wieder aufluden. Mit einem kommandierenden Bellen sprang Furos von der Gallerie nach unten. Seine Stiefel und die seiner beiden Brüder zertrümmerten die Granitfließen der inneren Halle. Vor ihnen standen etwa zwanzig Soldaten der Helios Guard, in ihrer Mitte eine riesenhafte Kreatur, fast so groß wie Furos selbst, die wohl mal ein Hauptmann der Palastwache gewesen war.
    „Nun, Marine, gefällt euch was Ihr seht?“
    Furos knurrte und machte sich zum Angriff bereit als über ihnen ein weiterer Strahl der Laserkanone durch die Tür schnitt und seine Marines weiter auf Sicherheitsabstand hielt. Dann flog seitlich eine Tür auf und Aron Newell stolperte genau zwischen die beiden Parteien. Sein Gesicht hellte sich auf als er Furos sah, die Helios Guard hatte er noch nicht bemerkt.
    „Lord Furos, mann bin ich froh, euch-“
    „ARON, RUNTER!“


    Stinkstief'l schlug zweien seiner Bosse auf den Schädel und ermahnte sie damit alle zur Vorsicht. Er hatte nicht vor, auf Pinkhäute oder Chaos Boyz zu treffen. Leise schlich sein Mop durch die Gänge, verunstaltete uralte Gemälde alter Herscher und verminte den Gang hinter sich mit tödlichen Fallen.
    Stinkstief'l führte seine Truppe auf der Suche nach Schätzen in die höheren Ebenen des Palasts bis sie die Privatgemächer fanden.
    „Oukay, Boyz. Pack alles ein, wat ihr in fünf Minutan greif'n könnt. Dann kommt runta auf da Boden, wiar such'n uns wat zu fah'rn!“
    Wärend seine Bosse nach Lust und Laune plünderten sah Stinkstief'l durch den Raum und entdeckte ein Loch im Boden. Als er vorsichtig hindurchsah entdeckte er jede Menge Menschen in roten Roben, die durch die mittlere Ebene des Palasts eilten.
    „Wat sin'n dat für Boyz?“ fragte ein Boss, der neben Stinkstief'l stand.
    „Keinä ahnung, aba die könnt'n aufm Weg anch untän stör'n...


    Jonas hatte sich entschlossen, Tavroks sticheleien zu ignorieren und an Tacita schien so oder so alles abzuprallen. Stattdessen trieben die beiden den Mob schneller an in Richtung Palast. Tavrok wusste zwar, dass ihnen das gelegen kam, aber schließlich wollte er ja nichts anderes. Jedenfalls schien es ungefährlich zu sein, dass-
    Eine Explosion riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn zurück, so dass er mit dem Kopf hart auf Fels aufschlug. Als sich der Nebel vor seinen Augen lichtete stand die Frau über ihm, die seinen Funk getragen hatte. Ein Splitter hatte ihren Kopf gestreift so dass sie aus einem Schnitt in der Seite blutete und ihre langen, schwarzen Haare mit Blut verklebten. Sie streckte die Hand aus um ihm aufzuhelfen, doch er schob sie sanft beiseite und stand auf. Die meisten seiner Leute waren weitergelaufen und steuerten nun in gerader Linie den Palast an. Tacita war nicht zu sehen, während Jonas sich soeben erhob. Auf seinem Brustpanzer war ein gewaltiger rußiger Fleck und die meisten Verzierungen waren zertrümmert. Ein knappes Dutzend von Tavrocks Anhängern hatte sich um ihn und die Frau gescharrt, während Jonas sickarantäneh nach dem Angreifer umsah. Kanppe zwanzig Meter entfernt stand ein Mann mit Granatwerfer. Vor ihm rannten sechs Mann wild schreiend auf Jonas zu, der seine Plasmapistole zog und auf sie zielte.
    „Wer seid ihr?“
    Keine Antwort, die Entfernung der Angreifer hatte sich auf die Hälfte reduziert als Jonas schoss und einer der schreienden Irren in einem Feuerball verging. Tacita sprang von irgendwoher auf den nächsten zu und brach ihm mit einem Hieb ihres Stabs das Genick. Jonas schoss auf den zweiten Mann als Tacita etwas entdeckte und, während sie in Deckung sprang eine Komnachricht an Jonas tipüpte, der mittlerweile die Pistole eingesteckt hatte und sich auf den Nahkampf gefasst machte.
    „Mine!“ schallte eine elektrische Stimme durch seine Kom.
    „Was?“
    Dann hatten die Menschen ihn erreicht und zündeten alle auf einmal ihre Granaten. Jonas verschwand in einem Feuerball und Tavrok beobachtete, wie er zehn Sekunden Später rauchend aus dem Staub stapfte. Seine Rüstung war an vielen Stellen eingerissen und besonders die schwächer geschützten Gelenke hatten Schaden genommen. Wütend sah er in Richtung des Manne smit dem Granatwerfer, er war verschwunden.
    Neben ihm tauchte Tacita auf und deutete nach links, wo der Mann stand und mit einem Melter zielte. Jonas drehte sich zu ihm um und hob die Hand. Vladek schoss und der zischende Strahld es Melters traf auf einen Strahl goldener Energie, die aus Jonas Hand geschossen war. Beide Energien vergingen in eienr goldenen Welle aus Licht. Vladek seufzte, das wird den ganzen Tag dauern. Jonas sackte erschöpft etwas zusammen... das erfordert Übung, und er war nicht gerade im Vollbesitz seiner Kräfte. Tavrok hingegen saß auf einem Trümmerhaufen und betrachtete die Szene mit unverhohlenem Interesse.


    O'res war inzwischen bei seinem Landungsschiff angekommen und hatte sechs Drohnen aktiviert, die das Schiff nun umschwärmten um vor Feinden zu warnen. Er selbst versuchte verzweifelt, sein Mutterschiff zu erreichen. Stattdessen kam eine Männliche Stimme in Hochgothisch aus dem Kom:


    „... verlassen. Dies geschieht als einvernehmliches Sicherheitskonzept. Hier spricht der Captain der „Fürchterlicher Vater“. Auf Bitte der Inquisition haben alle stationierten Schiffe den Orbit verlassen, dies geschieht als einvernehmliches Sicherheitskonzept. Hier spricht...“
    verärgert unterbrach O'res die Verbindung und versuchte nun direkt, den Absender der Nachricht zu erreichen.
    Tatsächlich hatte er Erfolg, diesmal meldete sich eine Frau.
    „Ja, Tau?“
    O'res stutzte, die Stimme klang gehetzt, aber nicht unfreundlich.
    „Offensichtlich wissen Sie, wer ich bin, also sind Sie im Vorteil! Ich will wissen, wo mein Schiff hin ist!“
    „Der Freihändler, Zwei andere imperiale Schiffe und auch Ihr Schiff haben sich an den Sprungpunkt zurückgezogen.“
    „Warum?“
    „Die imperialen Schiffe sahen die Argumente eines inquisitionalen Diktator-Kreuzers schnell an, und gemeinsam konnten wir auch die Tau überzeugen. Helios steht unter Quarantäne des Ordo Malleus, so lange bis ich Entwarnung von der Oberfläche bekomme.“
    O'res verstand.
    „Keenan... Sie sind Inquisitorin Clayna!“
    „Ja, Botschafter.“karantäne
    „Dann wissen Sie ja, was hier los ist! Sie müssen herunter kommen und uns unterstützen!“
    „Seien Sie unbesorgt, Tau. Ich stehe bereit zu kommen wenn ich gerufen werde, ich habe allerdings vollstes Vertrauen in meine Leute!“
    O'res schüttelte den Kopf. „Keenan, ist das ihr Ernst? Egal wie gut er ist, er wird hier einer Belastungsprobe ausgesetzt, der er nicht gewachsen sein kann!“
    Lara antwortete spöttisch: „Haben Sie eine Ahnung!“
    Dann fiel O'res etwas auf. Sein Signal ging zwar in den Orbit, wurde dort aber umgeleitet.
    „Sie sind nicht auf ihrem Schiff!“
    „Nein...“ O'res konnte ihr Lächeln beinahe durch das Kom sehen.

  • RUNDE IX: Die Prinzessin der Verdammnis


    "Können wir das nicht lassen? Das wird den ganzen Tag in Anspruch nehmen!" brüllte Vladek zu Jonas hinüber. Als Antwort fegte eine blau glühende Kugel Plasma durch die Stelle, wo sich eben Vladeks Gesicht befunden hatte. Tavrock jubelte. Er saß auf einem steinernen Würfel, von dem die goldene Verkleidung abgeplatzt war, und sah sich die kämpfenden an. Vladek warf eine Granate auf Jonas, die aber an einem Trümmerstück abprallte und in der Luft explodierte. Der aufgewirbelte Staub nahm beiden die Sicht.
    "Hör mal, eigentlich ist mir der Planet mit seiner scheiß Rune völlig egal, ich will nur hier weg, und diese Möglichkeit bekomme ich, wenn ich die Rune habe!"
    Ein goldener Strahl durchschnitt den Felsen, hinter dem sich Vladek verbunkert hatte. Schnell sprang er dahinter hervor und schoss mit seinem Melter auf Jonas. Der Marine sprang nach hinten, so dass der Strahl fokussierter Hitze über ihn hinwegzischte und kam leichtfüßig wieder auf die Beine.
    Der zweite Schuss verfehlte ihn nur um Millimeter.
    "Klasse! Mach den dicken alle!" brüllte Tavrok gackernd.
    Jonas schoss noch einmal zurück, verfehlte den Menschen aber wieder, was war nur mit ihm los. Es reichte.
    Hinter seiner Deckung warf Vladek eine Granate auf Jonas und schoss mit dem Melter hinterher. Jonas war verschwunden. Stattdessen zerstörten die Projektile eine Säule, deren Trümmer auf Tacita herabstürzten, die gerade mit ihrem Kom beschäftigt war.
    Vladek runzelte die Stirn als es hinter ihm golden aufleuchtete und sich Jonas aus dem Nichts materialisierte. Der Astartes hatte die Pistole erhoben schwankte aber ob des Kraftverlusts etwas nach hinten. Da traf ihn ein schweres Projektil mitten in die Brust und ließ ihn zurücktaumeln. Tavrok stand jetzt vor seinem Stein und hielt ein großkalibriges Autogewehr in der Hand, dass ihm Lea gereicht hatte.
    "Jungs, wir wollen doch Fair bleiben, versaut mir nicht den Spass!" maulte Tavrok und reichte das Gewehr zurück um wieder seinen Granatenwerfer zu greifen.
    Jonas brüllte auf und feuerte auf Tavrok, der sich einfach nach hinten fallen ließ und hinter dem Quader landete, auf dem er gesessen hatte.
    Vladek war zu Boden gestürzt und kroch nun rückwärts vor Jonas weg.
    "Ich wollte dich nicht töten, ich brauche nur die Rune! Ich-"
    "Schweige, Ketzer! Du sollst jetzt sterben!"
    Als Jonas ansetzte, um Vladek's niederem leben nein Ende zu bereiten dettonierte eine weitere Granate zwischen ihnen. Tavrok sprang aus dem Nichts heraus nach vorne. Diesmal hatte Jonas ihn kommen sehen und schlug nach ihm. Der Rückhandhieb feuerte Tavrok gegen die Wand und presste ihm die Luft aus den Lungen. Jonas zog seine Pistole und Tavrok war eines seiner Messer. Die Energieklinge bohrte sich in Jonas Hand.
    Dann sprang Tavrok vor und bohrte das zweite Messer in Jonas Kniekehle, was den maltretierten Marine einknicken ließ. Jonas war verwirrt und tastete in sich nach der goldenen Kraft.
    Tavrok zog das Messer aus dem Keramit und sprang zurück als eine goldene Welle durch Jonas jagte und die schlimmsten Wunden heilte. Grimmig und mit Feuer in den Augen stand Jonas wieder auf. Doch für die nächsten Stunden war die goldene Kraft wohl versiegt. Die drei Kämpfer standen nun im Dreieck und starrten sich an. Tavrok lachte auf einmal... Das war ja wirklich alles zu komisch!


    Das Donnern und Zischen von Boltern und Lasergewehren erfüllte den Raum als die Linie der Helios Guard das Feuer eröffnete. Aron hatte sich zu Boden geworfen um dem Feuer zu entgehen. Furos blieb einfach stehen und zog die Waffen, um den entstellten Hauptmann herauszufordern.Das Feuer der Guard versiegte, als ihr Führer in den Feuerkorridor stapfte. Furos und der Mutant krachten aufeinander. Im selben Moment brach auf der Gallerie eine Wand und drei Astartes aus Furos Gefolge gingen auf die Gardisten auf der Gallerie los.
    Aron hatte keine Augen für das Schauspiel, er sprang auf und rannte auf den Mutanten zu.
    Furos erwehrte sich der Kreatur, doch ihre körperlichen Ambitionen konnten ohne Weiteres mit seinen mithalten. Furos schrie auf als die Kreatur ihn überlistete und ihm eine Klaue ins Fleisch trieb. Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt als sein Körper die Toxine bekämpfte, die in der Klaue gewütet hatten. Ein Mensch wäre schon tot gewesen, doch der Astartes kämpfte unbeirrt weiter, nur dass sich die Schlacht auch auf sein Innerstes ausgebreitet hatte. Aron sprang von hinten heran und drückte die Aktivierungsrune seines Kettenschwerts.
    Die wütenden Zähne der Klinge fraßen sich in die Beine der Kreatur. Der Mutant brüllte auf als er den Halt verlor und Furos ihn mit einem kräftigen Tritt nach hinten pfefferte. Die Feuerlinie am anderen Ende des Ganges hatte sich umjustiert und lieferte sich nun ein verbissenes Feuergefecht mit Furos' Leuten.
    Der Mutant sprang auf und seine Zunge, lang wie ein erwachsener Mann schlang sich um Arons Unterarmpanzer.
    Furos zündete sein Sprungmodul und hob den Hammer in der Luft.
    Schreiend wurde Aron auf das Ungetüm, genauer gesagt auf das Zähnebesetzte Maul zugezogen. In der anderen Hand hielt er noch immer sein Kettenschwert, dass er in einer letzten Geste des Trotzes nach vorne streckte.
    Kurz bevor sein Arm das geifernde Maul erreichte landete ein schwarzer Gigant auf dem Mutanten. Der Energiehammer fuhr herab und zerschlug den Schädel der Kreatur in einem nassen, krachenden Geräusch des Triumphes.
    Furos packte Aron am Arm und zog ihn hoch.
    "Wo seid Ihr her gekommen?"
    "Die PVS kämpft mit den Warpkreaturen in der Vorhalle!"
    "Nein, ich meine die Tür." Er deutete auf die unscheinbare Eichentür, aus der Aron gestürmt war.
    "Das sind Gänge für die Diener, die Abseits der Haupthallen verlaufen denke ich."
    Furos lächelte. "Sehr gut... kommen Sie!" Er stapfte los.
    Aron sah zu den Astartes zurück. Die helios Guard hatte Verstärkung bekommen und schaffte es tatsächlich, sich mit schweren Waffen und Barrikaden den anrückenden Astartes zu erwehren.
    "Sollten wir ihnen nicht helfen?"
    "Die machen ihren Job damit wir unseren machen können!" brummte Furos und zerrte Aron durch die Tür.


    Narus stand noch immer vor dem Schott, das in den Kopf des Titanen führte. Zu seiner Enttäuschung war es jedoch fest verriegelt. Als er zurückschleichen wollte prallte ein Schuss vom seitlichen Geländer ab.
    "Legen Sie sich auf den Boden, Eindringling, Sie wurden entdeckt! Jeglicher Widerstand ist unlogisch!"
    "jaja, unlogisch... Pisser!" brüllte Narus und lud sein Scharfschützengewehr. Er hatte sich tatsächlich auf den Boden gelegt, um den Schüssen des Techpriesters und der Maschinencrew zu entkommen. Er sah sich um. Über ihm war kalter Stahl, die Hülle des Titanen, die zu durchdringen mit den hier abgefeuerten Waffen unmöglich war. unter ihm jedoch befanden sich empfindliche Energieleitungen, Werkzeuge, Verlademechaniken und, am hinteren Ende der Halle, unter dem Ende des Stegs der gewaltige Plasmareaktor, der den Titanen mit Leben versorgte. Er schoss auf einen der Mechaniker. der Laserstrahl aus dem hochenergie-Gewehr durchschlug glatt seinen verstärkten Brustpanzer und schickte den Mann zu Boden. Narus überlegte Fieberhaft. Lange konnte er sich hier nicht halten, denn hinter ihm befanden sich keine Geräte, wesshalb die Mechaniker getrost mit allem schießen konnten, was sie hatten.


    Keenan schlich durch die Versorgungskanäle des Palasts. Je weiter er kam, desto mehr Spuren der Warpkorression konnte er entdecken. Verformte Wände, Licht wo keines sein sollte und flimmernde Schemen in der Luft, die es nicht geben dürfte. Er war auf dem Weg ins Epizentrum der Annomalie. In seiner Hand lag eine Waffe ganz nach seinem Geschmack. Er hatte solch eine Waffe erst zweimal zu Gesicht bekommen. Das letzte mal in den dunklen Tunneln von Idraza vier, wo sie diesen Wahnsinnigen Gentechniker auf seinem unterirdischen Zug gestellt hatten. Die Waffe war von einem matten schwarz, dass innen grün funkelte. Es handelte sich um einen langen Stab, der sowohl in einer, als auch in zwei Händen gehalten werden konnte. An der Unterseite befanden sich sechs klauenartig geformte Klingen, an der Oberseite zwei lange Sensenblätter. In ihrer Mitte lag, tief im Metall eingewachsen eine Röhre in der grüne Energie funkelte, die sich mit druck auf die Fremdartige Rune am Schaft entlud und jedes Lebewesen in seine Atome zerlegte.
    Dies war eine Waffe eines Uralten Volkes, das beim größten Teil der Menschheit nicht einmal bekannt war. James lächelte. Etwas gemeineres hätte er sich nicht ausdenken können.
    Durch einen Müllschacht kletterte er nach Oben in die Gänger der Diener.
    Von den PVSlern war kaum etwas übrig, sie waren zwischen den Dämonen und Tavroks wütendem Mop zermalmt worden.
    Diese beiden Parteien, von denen niemand sagen konnte, wer jetzt weniger menschlich war, gingen mit allem was sie hatten aufeinander los. Die pure Wut der Menschen ließ sie mit Feuer und Schwert gegen die Dämonen anrennen. Horrende Verluste auf beiden Seiten waren das Ergebnis der hirnlosen Zerstörungswut, mit der die Kreaturen aufeinander los gingen. Dann säbelten drei schnelle Hiebe ein dreieckiges Loch in die Wand. Das glatt herausgeschnittene Mauerstück fiel nach innen und zerbrach scheppernd auf dem Boden, dann sprang James Keenan in die Menge und zerschnitt drei der Dämonetten mit einer einzigen Drehung der fürchterlichen Sense. Die Menschen um ihn herum nahmen gar keine Notiz von ihm, und so trieb er sie einfach weiter durch die Halle. Dämon um Dämon fiel vor der Klinge, bis sie sich in die nächste Halle vorgekämpft hatten, hinter der das Treppenhaus lag. Wie eine lebende Welle des Zorns ergossen sich die Menschen über die Reihe der Helios Guard, die noch immer gegen die Astartes kämpfte. Zu Keenans Entsetzen gingen die menschen aber auch auf die Astartes los, und bald hatten sie sich in einem neuen Mahlstrom des Blutes verfangen. Keenan runzelte ärgerlich die Stirn. Mit diesen Wilden kam er nicht weiter.
    Während sich Gardisten, Aufständische und Astartes hinter ihm gegenseitig dezimierten schlüpfte Keenan durch die Tür zum Treppenhaus und rannte nach oben in richtung Sarah Kan'merra. Die Zeit nutzte er um seinen Minicogitator zu aktivieren. "Tacita, hörst du mich?"
    Ja, befinde mich vor dem Palast. Erschienen die grünen Lettern auf dem kleinen Schirm.
    "Was tust du da? Bring um des Imperators Willen den verfluchten Astartes hier rein, hier sind alle verrückt geworden und metzeln sich jetzt hirnlos gegenseitig runter, den Dämon scheinen alle vergessen zu haben!"
    Keine Antwort.
    Keenan fauchte ärgerlich. Zwei Stufen auf einmal nehmend fing er wieder an.
    "Tacita verflucht, melde dich oder ich verpetz' dich bei der weißhaarigen Furie!"
    Stecke Fest! kam die Antwort.
    "Was?"
    Eine Säule ist zerbrochen, sie kämpfen, stecke fest.
    "Verflucht, was für eine Assassine bist du eigentlich?"


    Wärend dessen beobachtete Stinkstief'l konzentriert, wie die rot berobten weiter in Richtung Keller eilten.
    "Wat woll'n die hiar?" fragte einer der Bosse.
    "Woher soll ik dat wissan? Irgendwelchen menschenpapierkram schätz' ik." antwortete Stinkstief'l.
    "Habt ihr Grotz nu alles?" er blickte sich um. Gut die Hälfte seiner Orks war so sehr mit Gold, Samt und Edelsteinen beladen, dass sie Mühe hatten zu gehen.
    Die andere Hälfte verwüstete gackernd das Stockwerk.
    "Gut, dann kommt miar nach!"
    Der Waaaghboss sprang durch das Loch in der Decke und eilte dannn in die Richtung, aus der die rotan Boyz gekomm'n war'n.
    "Leise jätz, wir klau'n da Schiff von da Boyz!"
    Die Orks schlichen durch verlassene Gänge, versäumten es jedoch nicht, den Gemälden auf dem Weg Schnurrbärte und Waaaghschädel anzumalen.
    Nach einiger Zeit erreichten sie tatsächlich einen Landeplatz, auf dem ein gewaltiges, vierflügliges Fluggerät parkte.
    Die beiden Wachen davor wurden überrumpelt, bevor sie auch nur einen Ton sagen konnten, dann schlichen die Orks in den Frachtraum. Er war voller leerer Regale, die Wohl teils Waffen, teils andere, rechteckige Dinge beherbergt hatten.
    Die Orks luden ihre Schätze in die Regale und sahen sich um. Die Wände waren aus blankem Stahl, nur an der Front hing eine große Flagge mit einem eigenartigen Symbol, dass Stinkstief'l auch auf der Haut der Wachen gesehen hatte. Der Waaaghboss marschierte durch das Schott in der Front und fand sich in einem Zwischenraum zwischen Cockpit und Hangar wieder. Dort saß ein einzelner Mann an einem Funktisch und sah in dem Moment auf, in dem Furos hereinkam.
    "Oh." machte der Mann. Sein Blick war durchdringend und seine Haare wiesen einen typisch militärischen Bürstenschnitt auf. Stinkstief'l hatte ihn schon auf den Plakaten in der Stadt gesehen, es musste sich also um einen Boss von da Menschan handeln.
    "Team Lorgar, ihr holt das Archivmaterial. Teams Angron und Alpharius, sofortz zum Schiff zurück!"
    Dann stand er auf und ging um seinen Tisch herum.
    "Und zu Euch, Stinkstief'l, ich habe keine Zeit für Euch! Verlasst auf der Stelle mein Schiff!"


    Sarah Kan'Merra schwebte in einer Säule purpurner Energie. Sie war um ein vielfaches Gewachsen und hatte zusätzliche Arme bekommen. Trotz der Verfremdung war die Gestalt noch von einer morbiden Schönheit. Das Feuerrote Haar schwang sich um den anmutigen, nackten Körper bis hinunter zur Hüfte und endete da in einer vielzahl von Schlangenköpfen. Die zusätzlichen Arme endeten in langen, sensenartigen Klauen die eher wie Schmuck als wie Waffen wirkten.
    Fast im selben Moment, als hätte jemand im Hintergrund Regie geführt brachen die drei Türen des Raumes auf. von links stürmten Furos und Aron in den Raum. Der Freihändler blieb wie angewurzelt stehen und starrte entgeistert auf die schreckliche Schönheit vor ihm. Furos hingegen sondierte die Lage, die sich nun beständig veränderte als die gegenüberliegende Tür aufflog und O'res, bewaffnet mit einem reich verzirrten, meisterhaft gefertigten Plasmawerfer den Raum betrat und sich sofort hinter einen der gewaltigen Tische warf, die im Raum gestanden hatten bevor der Sturm des Erwachens das gesamte Mobillar an den Rand gefegt hatte. Der Tau hatte einen Auftrag und das passende handwerkszeug bekommen. Im Gegenzug standen ihm im Fall des Überlebens alle Möglichkeiten offen. Kan'Merra war reglos und schlug nur leicht die Augen auf. Krankes, blaues Licht leuchtete aus der vollkommenen Iris. Zuckende violette Blitze erfüllten den Raum und gebaren heerscharen von Dämonen am hinteren Ende der Halle. Dann flog die gewaltige Flügeltür an der Front aus den Angeln und James Keenan marschierte hinein.
    "Nun du widerliche Schla*pe, wird Zeit, dass du mal einem richtigen Mann begegnest!
    Über ihm, auf der Empore stand, durch den violetten Nebel halb verborgen eine Gestalt und stellte einen Peilsender auf.
    Die Blicke der vier Krieger trafen sich, dann brach das Chaos über sie herein.

  • RUNDE X: Die Stunde 0


    Ruß, Hitze und der Geruch nach Leid durchdrangen die Luft wie ein Gift, dass sich langsam seinen Weg durch die Atemwege fraß. Jonas, Tavrok und Vladek standen im Dreieck. Der Marine sah zu Vladek hinüber. Diese verzweifelte und verblendete Seele. Während Tavrok interessiert die beiden Kontrahenten beobachtete spürte er die Bewegung hinter sich mehr als er sie sah. Genau damit hatte er gerechnet. Er fuhr herum und feuerte. Das explosive Projektil verließ mit einem dumpfen knall den Lauf und pflügte durch die Luft um dann genau auf dem Brustbein der Assassine einzuschlagen. Tacita wurde aus der Luft gerissen und schlug brutal auf einer Hauswand hinter ihr ein. Jonas keuchte, gleichzeitig bestürzt wie erleichtert, als die unnatürliche Präsenz der Paria aus seinem Bewusstsein verschwand. Noch wärend Tacita durch die Luft flog feuerte der Marine einen Ball aus Plasma auf den Ketzer. Tavrok war sich beider Feinde bewusst gewesen. Er flog herum, wich dem glühenden Ball aus und landete behände auf den Füßen um den Granatenwerfer hochzureißen. Ein aggressives Zischen und ein gleißender Strahl überraschten Tavrok, vaporisierten die Waffe und beide Unterarme des Wahnsinnigen Ketzers.
    "Was-" Tavrok sah verwirrt auf seine Armstümpfe, dann auf Vladek.
    Jonas marschierte auf Tavrok zu wärend dieser Vladek breit angrinste.
    "Wie ich sehe hast du das Spiel endlich verstanden!"
    Tavroks irres Lachen schalte ein letztes mal durch die Nacht, bis es von Jonas in einem wütenden knacken beendet wurde, der den Kopf des Feindes mit einem Abfälligen Schnauben zertrat.
    Voller Genugtuung sah Jonas herab. Er spürte, wie neue Energie in seinen Fingerspitzen kribbelte.
    "Danke für deine Hilfe, das war ja ein zäher Mistkerl!"
    Jonas drehte sich um und sah, dass Vladek die Waffe auch auf ihn gerichtet hatte.
    "Wirklich?"
    Vladek sah ihn unsicher an. "Du wolltest mich hier wegbringen!"
    "Natürlich! Aber es liegt eine Quarantäne um den Planeten... darf ich mich vielleicht vorher um meine Leute kümmern?"
    Vladeks Blicke huschten zu dem Palast. "Wir gehen nicht da rein!"
    Jonas verdrehte die Augen, dann drehte er sich einfach um und lief zu Tacita hinüber. Die Assassine lag zusammengesunken an der Hauswand. Ihre Brust und ihr Bauch waren eine einzige klaffende Wunde. Jonas senkte nachdenklich den Kopf.
    Dann beugte er sich herunter und nahm Stab und Energiemesser. Die Boltpistole war zerstört worden.
    "Danke für Eure Hilfe, Tacita! Möge der Imperator deiner Seele gnädig sein!"
    Damit wandte er sich zum Gehen. Vladek war immernoch nervös und lief in einigem Abstand mit gzücktem Melter hinterher. Wie konnte Jonas diesen Kerl jetzt zufriedenstellen?


    Sarah Kan'Merra, oder eher Kel'Bash schwebte in der Mitte des Raumes. Die scharen der Dämonen hinter ihr rannten auf die verrbündeten an den Seiten zu. Furos kämpfte sich einen Weg zu Kel'Bash, der immernoch inmitten der violetten Lichtsäule schwebte und sich dabei langsam drehte. Nur beiläufig wehrte er die Dämonen auf dem Weg ab. Die Schwarze Hand hatte ihr Ziel gefunden und würde sich durch nichts davon abhalten lassen.
    Aron huschte zur Wand zurück. Hinter einem schweren Schrank der wohl einmal Porzellan beherbergt hatte ging er in Deckung und gab Furos Feuerschutz. Nur gelegentlich schoss er auf einen Dämon der ihm selbst zu nahe kam, da sie diese Ausgeburten des Warp eher auf den Marine konzentrierten.
    Auf der anderen Seite der gewaltigen Halle stand O'res und erwehrte sich mit seinem Plasmawerfer so gut es ging den anstürmenden Keraturen. Doch die Flut schien ihn zu überwältigen. Er wich der Klaue einer Kreatur aus, hielt ihr die Waffe unters Kinn und drückte ab. In nächster Nähe löste sich das Wesen durch die Plasmaentladung in schillernde Warpenergien auf. Dann stellte er die Waffe auf Schnellfeuer und jagte Salvenweise blaue Kugeln auf die Dämonen vor ihm. In einer wahren Kaskade aus Plasma schmolzen sie dahin. Dann zischte das Gerät auf als die Kühlelemente den Dienst quittierten. Mit einem Zischen begann die Waffe, herunterzukühlen um nicht auszulaufen. Mit Panik in den Augen sah O'res zu den Dämonen und zog sein Messer.
    James Keenan hatte die Waffe im Anschlag, aber noch nicht einen Schuss abgegeben. Die Grünen Energien jagten in ihrer Kanalysationsröhre umher. Seine mehr oder wenige treuen verbündeten schirmten ihn vor den Dämonen ab, so dass er sich Kan'Merra sehr genau betrachten konnte. Der Mensch, der sie mal gewesen war war noch sehr gut zu erkennen, sie war sogar noch hübcher geworden und schwebte nun nackt in glitzerndem Licht über einem Bannkreis im Raum. Die roten Haare waren extrem gewachsen und wandten sich langsam um ihre Fußknöchel. Die Augen waren wieder geschlossen und violette Funken tanzten über den makellosen Körper. Die einzige Unstimmigkeit war der Dolchgriff, der jetzt aufrecht wie ein exoticher Schmuck auf ihrem Brustbein thronte. Kurz sah er sich um. O'res hatte Probleme, Aron und Furos konnten sich noch besser halten.
    In diesem Moment erreichte Furos die Lichtsäule und schlug mit aller Macht dagegen. Der schwere Hammer sprang zurück, aber Kel'Bash zuckte zusammen und wnadt sich unter dem Angriff. Dann fing das Licht an zu pulsieren... Die Zeit wurde knapp!


    Stinkstief'l starrte verständnislos auf den kleinen Kerl vor sich. Wat wollte diesar lächarliche Mänsch von ihm?
    "Hör' miar mal zu! Du gehst runtar von mei'm neuen Schiff oder ik reiß diar deine Augän raus!"
    Dann drehte sich der Ork halb um und Brüllte:
    "Macht miar Fall'n an da Hanga, un komm'n zwei Boyz hier hoch!"
    Dann drehte sich der Waaaghboss wieder zu seinem Kontrahenten, der sich nicht gerührt hatte. Zwei gewaltige Orkbosse marschierten neben Stinkstief'l auf.
    "Also?"
    Der Mann lächelte. "Ich gebe dir drei Sekunden um durch diese Tür zu verschwinden!"
    "Eins!"
    Stinkstiefl grunzte: "Hüpsche Glotza, wär je zu schadä, wenn den' was passiän würdä..."
    "Zwei!"
    Die Orks sprangen auf den Mann zu.
    Die Boyz im Frachtraum staunten nicht schlecht, als die gewaltige Flügeltür aus den Angeln gerissen wurde und drei gewaltioge Orks hindurchflogen. Stinkstief'l landete inmitten seiner Männer und begrub drei Grotze unter sich.
    In der demolierten Tür erschien Khargas. "Drei!" lächelte er.
    Stinkstief'l richtete sich auf. "Verdammta Psycho Boy!"
    Langsam kam der Mann die Stufen herunter. "Also, ich habe wirklich keine Zeit dafür! Ich muss einen Planeten regieren und einen Dämon unter meine Kontrolle bringen... Du hast da drinnen nicht zufällig einen golden leuchtenden Marine gesehen?"
    Stinkstief'l brüllte wütend. Zwei Orks sprangen Khargas und und platzten einfach auseinander. "Was wollt ihr, Ork? Warum seid Ihr hier? Vielleicht kommen wir ins Geschäft!"
    Hinter ihnen brach ein Teil des Palasts zusammen und man hörte das verzerrte Kreischen einer Frau.
    "Ik will nix von diar, mänsch!"
    In diesem moment erhob sich Kampflärm im Hangar als die beiden Trupps der Jünger Aigons auf die Orks trafen. Khargas schaute nach draußen.
    "Muss das sein?"

  • RUNDE XI: Im Mahlstrom


    "Ik hab auch keine Zeit für dich, Chaosboy!" brüllte Stinkstief'l nachdem er sich aufgerappelt hatte. Dieser Warpkopp konnte richtig nervig werd'n!
    Der Waaaghboss schicktedie Boyz und Grotze unter seinem Befehl auf den Psioniker, dann nahm er zwei seiner Bosse zur Seite. "Ihr such da Kraftding hiar und macht's Platt!"
    Dann drehte er sich um, zeigte Khargas den gewaltigen, grünen Mittelfinger und marschierte mit den letzten Bossen nach draußen.
    Khargas brüllte auf, als sich die gesamte Horde auf ihn warf. Kraft seiner Gedanken rissen die Orks in Sprühnebeln schwarzen Blutes auseinander. Ein Kreis der Zerstörung breitete sich um ihn aus und die Fantasie, mit der er die Geschöpfe schlachtete hätte jedem Folterknecht den Magen umgedreht.
    Nach kaum fünf Minuten war es vorbei. Khargas stand in einer Lache aus Orkblut und klopfte sich die Kleider ab.
    Dieser Zwischenfall war bedauerlich! Er brauchte die Rune um Aigon mit der Kraft zu füttern, die er benötigte um den Warp zu verlassen, in den er gesperrt wurde. Und natürlich einen aktiven Warpzugang. Dafür brauchte er Kel'Bash, der gerade im Palast wütete. Aber die Rune zuerst. Khargas stieg in seinen Kommandosessel und hob ab. Seine Jünger waren den Grünhäuten zum Opfer gefallen und die restliche Horde dieser Bestien hatte seine Kräfte ausgereizt. Er fühlte sich ermattet.
    Das sonderbare Shuttle hob ab und flog Richtung Osten. Dort hatte er eine Aktivität gespürt die-
    In einem gewaltigen Feuerball riss es das Heck des Shuttles auseinander. Khargas fluchte und versuchte vergeblich, das Fluggerät in der Luft zu halten. Diese verdammten Grünhäute. Mit einem geistigen Schlag zertrümmerte er die Scheiben und sprang zu Boden wärend der Feuerball über ihm in tausend Teile brach. Mit einem Aufwallen geistiger Kraft kam er am Boden auf. Jetzt brauchte er ein Shuttle!


    Aron blickte über seine improvisierte Barrikade. Furos hatte nun den Kreis um Sarah erreicht. Unwillig schüttelte Aron den Kopf. Den Kreis um Kel'Bash natürlich! Sarah war tot, ausgelöscht von der unheiligen Präsenz, die ihr ins Herz gefahren war. Mit einem Klos im Hals dachte er an die schönen Stunden, die er mit der bezaubernden Frau verbracht hatte. Dann sah er hoch auf die Abartigkeit, die ihren Platz eingenommen hatte und gleißender Zorn überkam ihn. Wütend griff er zum Kettenschwert und stemmte sich hoch. Ein anrennender Dämon wurde kurzerhand auseinandergerissen, als die jaulenden Kettenzähne durch sein dämonisches Fleisch fuhren. Dann rannte Aron zu Furos.
    "Kann ich helfen?"
    "Nicht hier!" antwortete der Marine knapp angebunden und schlug noch immer wie von Sinnen auf die Barriere ein. Aron sah sich um. James Keenan, der mysteriöse Iterator stand weiter tatenlos an der Eingangstür und sah stirnrunzelnd zu Kel'Bash hoch, dann packte er die eigentümliche Waffe und schritt auf Furos zu.
    Aron rannt ihm entgegen.
    "Iterator, was habt ihr vor?"
    Kennan blieb stehen.
    "Etwas, für das ich eigentlich völlig unterbezahlt bin!"
    Aron runzelte die Stirn, er verstand gar nichts. "Bitte was?"
    "Geh zur Inquisition haben sie gesagt! Da kannst du das geilste Leben führen! - haben sie gesagt! Jetzt darf ich mit diesem besseren Zahnstocher auf eine Dämonin los gehen, die eine Thermallanze als Haarfön benutzen könnte, und wenn die Schlampe mir den Arsch aufreist, meinst du das übernimmt meine Krankenversicherung?"
    Aron starrte den Iterator einfach nur an. "Ääähm..."
    "Geh' rüber zu der Grauhaut, die denkt nur weil sie einen geilen Plasmawerfer hat wäre sie jetzt Russ persönlich!"
    Aron sah zu O'res. Der Tau war so sehr in Bedrängnis, dass er sich mit dem Plasmawerfer, den er als behälfsmäßige Keule benutzte auf ein Bücherregal gestellt hatte und auf die Dämonen unter ihm eindrosch. Aron schluckte und rannte los.
    Keenan hatte derweil Furos erreicht, der sich gerade mit einem Hammerschwung dreier Dämonetten entledigte, die versuchten, die Barriere ihrer Herrin zu schützen.
    "Lord Furos, auf ein Wort!"
    Furos fuhr herum. "Ich hoffe, das ist wichtig!"
    "Ist es, ich habe eine Idee..."
    Furos lauschte, dann lachte er auf. "Ist das euer Ernst, Iteraitor?"
    "Nein, aber mir fällt nichts besseres ein!"
    Ein grüner Energieblitz spross aus der Spitze von Keenans Waffe, vaporisierte einen Dämon und sprang dann auf zwei weitere über, die sich in grünen und violetten Blitzen langsam auflösten.
    "Cool!" kommentierte Keenan die Lightshow.
    "Also, Mensch... willst du das jetzt durchziehen oder was?"
    "Aber immer!"
    Aron kam fast rechtzeitig! Fast.
    Kurz bevor er die Dämonen erreichte packte eine der Kreaturen den Plasmawerfer, der auf ihren Kopf zusauste und zog daran. Der völlig überraschte Tau verlor das Gleischgewicht. Beinahe in Zeitlupe fiel der Botschafter in das Meer aus Klauen und Zähnen unter sich und versank kurzzeitig darin. Dann riss seine Haut auseinander. Eigentümliche Organe wurden aus seiner Brust gerissen und Fetzen grauen Fleisches flogen auf Arons Jacke. Wütend knurrend Drückte der Freihändler die Aktivierungsrune seines Kettenschwertes und ging auf die Dämonen los.
    Im selben Moment brach die Wand hinter dem Warpportal der Dämonen ein. Mit einem Schrei wie aus tausend Kehlen stampfte ein gewaltiger Ork in den Saal, flankiert von zwölf kleineren, aber ebenfalls gewaltigen Orkbossen. Der Korridor aus dem sie kamen, ein langer Flur voller alter Kusntschätze, in dem die Bibliothek und die Archive des Palasts lagen, stand völlig in Flammen. Auf ihrem Weg zum Ort des blutigsten Gemetzels hatten die Grünhäute es sich nicht nehmen lassen, so viel unwiederbringliches Wissen und Kunst wie möglich zu zerstören. Dann fielen die dreizehn Kampfmaschinen den Dämonen in den Rücken. Grunzend und jauchzend vor Vergnügen metzelten sich die Orks in den Saal hinein. Aron, Keenan und Furos atmeten auf als der Druck der anstürmenden Warpkreaturen nachließ und sich ihre Aufmerksamkeit auf diesen neuen Feind verlagerte. Kel#Bash's Blick wirkte nun deutlich wacher. Die Gestalt begann langsam, sich zu regen. Als ob das Vergnügen und die Extase, welche die Orks beim Metzeln empfanden ihm neue Kraft schenken würde.
    Aron atmete auf und nutzte die Gelegenheit, sich hinter O'res' Regal zu verziehen und sich einen Überblick zu verschaffen.
    Furos griff seinen Energiehammer mit einer Hand, mit der anderen schnappte er sich Keenan, der die Phasensense nun mit beiden Armen gepackt hatte.
    "Wenn das nicht funktioniert", begann James, "dann ist das natürlich ganz allein deine Schuld, dann hast dudich verschätzt, OK?"
    Der Marine ließ sich gar nicht zu einer Antwort herab sondern zündete sein Sprungmodul. Sofort begann sein Cataleptischer Knoten seine Gehirnfunktion umzustellen. Er nahm die Welt nun in Zeitlupe wahr. Von den gewaltigen Schubdüsen auf seinem Rücken getragen schoss Furos in die Luft bis er den höchsten Punkt, knapp unter der gewaltigen Decke erreicht hatte. Er sah, wie sich die Pupillen von Kel'Bash langsam auf ihn richteten, aber der Bewegung verschlafen wie sie waren nicht ganz folgen konnten. Aus den Augenwinkeln bemerkte er auch die neun Gestalten, die auf der Gallerie über der Eingangstür standen und dem Treiben interessiert zusahen. Dann konzentrierte er sich ganz auf sein Vorhaben.
    Kurz bevor die Schwerkraft den Kampf gewann und ihn wieder nach unten zog spannte er den Arm an und warf Keenan wie einen Speer auf die Brust der Dämonin. Direkt nachdem Keenan seine Hand verlassen hatte zündete er die Rückschubdüsen und packte den Hammer mit zwei Händen. Für das alles brauchte er keine drei Sekunden. Wie die Faust des Imperators selbst schlug Furos Hammer, vom Sprungmodul mit unglaublicher Kraft nach unten geschossen, auf das Energiefeld direkt über Kel'Bashs Kopf ein. Die beiden Energiefelder trafen mit einer Kraft aufeinander, die einen Titanen vor Ehrfurcht erstarren lassen würde. In einem gewaltigen Lichtblitz leuchtete das Energieschild des Dämons auf und verging in einer Sphäre, die den Schutzkreis unter Kel'Bashs Füßen zerriss und Furos nach oben gegen die Decke schleuderte, von wo er orientierungslos nach unten stürzte und schwer auf dem Granit aufschlug. Als er sich wieder orienteirt hatte bot sich ihm ein unglaublicher Anblick:
    Keenan war direkt auf die Brust der Dämonen katapultiert worden. Die Phasensense bohrte sich wie ein Speer oberhalb des Dolchgriffs ins Brustbein des Dämons. Wärend Furos hinte rihm zu Boden fiel und Kel'Bash von der gewaltigen Entladung desorientiert war schwang sich James an der Sense zur Seite.
    "Boah, das sind mit Abstand die größten Titten, an denen ich je gehangen habe!" brüllte James durch den Saal, dann griff er nach dem Dolchgriff. Er rührte sich keinen Zentimeter.
    "Verflucht! Ich war immer gegen Intimpiercings bei Frauen!" fluchte Keenan und riss an der Phasensense. Die Klinge fuhr herab und rutschte aus dem Leib der Dämonen, wobei sie eine lange Spur durch deren Brustbein zog. Brennende Warpenergie sprudelte aus der gewaltigen Wunde über Keenans Arm, doch der hielt sich weiter fest. Dann schwang er sich nach oben und griff mit dem unverletzten Arm erneut nach dem Dolch und zog ihn aus Kan'Merras Brust. Ein Schwall aus Warpenergie schoss aus der Wunde und Keenan stürzte mitsamt Dolch und Sense in die Tiefe.


    "Identifizieren Sie sich!"
    "Ordenspriester Jonas! Ich verlange sofort ein Shuttle für mich plus 1!"
    "Bedaure, der Bereich steht unter Karantäne!"
    "Auf wessen Befehl?"
    "Auf Befehl der Inquisitorin Lara Clayna vom Ordo Malleus!"
    Jonas verrollte die Augen, war ja klar.
    "Jetzt hören Sie mir mal zu, die Inquisition ist dem Adeptus Astartes nicht Weisungsbefugt! Ich kann durchaus Ketzerei und Hexerei erkennen, wenn ich sie sehe und unsere Seelen sind rein von beidem! Schicken sie SOFORT ein Shuttle hier runter!"
    Am anderen Ende der Leitung blieb es still, dann meldete sich die Stimme.
    "Wie Sie wünschen, wir haben sie lokalisiert. Begeben Sie sich bitte aufs Dach!
    Admiral Raynor ende!"


    Jonas zog den Stecker aus der Funkbox und sah zu Vladek. Der Mann hatte immernoch die Waffe im Anschlag, wirkte aber entspannter.
    "Aufs Dach?" fragte er.
    Sie befanden sich an der Rezeption eines verlassenen Hotelgebäudes mit fast achthundert Stockwerken.
    "Der Strom funktioniert ja! Wir nehmen den Aufzug."
    Im siebenhundertelften Stock versagte der Aufzug den Dienst. Jonas fluchte, dann schlug er die Türen ein.
    "Komm, Mensch, wir laufen!"
    Eine halbe Stunde später standen sie auf dem Dach des Gebäudes, vor ihnen stand ein schwarzes Shuttle mit einem roten I auf der Seite.
    "Sie waren schnell!" bemerkte Vladek.
    "Ja, sie sind immer schneller als einem lieb ist!"
    Der Pilot meldete sich über die Außenlautsprecher.
    "Da seit Ihr ja, Ordenspriester, wer ist euer Begleiter?"
    Jonas stockte. "Die zweite Person, von der ich gesprochen habe!"
    "Die befindet sich bereits hier!" sagte die Stimme, dann trat ein Mann aus dem Shuttle. Er trug eine lange, dunkelrote Robe und ein zackiger, brauner Bürstenschnitt saß über den Smaragdgrünen Augen.
    "Jonas, Vladek, so eine Freude!"
    Vladek blieb wie vom Donner gerührt stehen. "Oh verflucht!" brachte er hervor.
    Auch Jonas erkannte die Gestalt wieder.

  • RUNDE XII: Triumph


    Als er die Augen öffnete lag er auf dem Rücken. Um ihn herum fluteten die kranken Energien des Warp, lange Geisterklauen griffen nach ihm und schrille Schreie von kranken weiblichen Stimmen füllten seine Ohren.
    "Ist wie früher bei Mami..." stöhnte Keenan und öffnete die Augen. Das Bild veränderte sich kaum. Um ihn herum tobte Kampflärm. Sein Arm brannte wie die Hölle selbst. über ihm schwebte eine gewaltige Kreatur und schoss Strahlen violetter Energie Richtung Rückwand. Infernalische Dämonen schlugen auf gewaltige, johlende Aliens ein.
    "Echt wie zu hause!" James drehte den Kopf und sah eine der Dämonetten auf sich zuspringen, die Klaue hoch erhoben. Der heimtückische Sprungangriff endete im Jaulen eines Kettensägenschwerts als der Freihändler Newell plötzlich über Keenan stand.
    "Hey, alles klar da unten?" fragte er mit ernstem Gesicht. Keenan grinste.
    "Außer dass ich voll mit dem dämonischen Schleim irgendeiner Warphure bin geht es mir prächtig! So laufen eigentlich alle meine Wochenenden!"
    Aron half James auf die Beine, dieser hob seine Sense vom Boden auf. Den glühenden Dolch der daneben lag ignorierte er völlig.
    Furos sprang zur Seite als ein weiterer violetter Strahl neben ihm einschlug. Er hatte es geschafft, sich dem Dämon Haken schlagend zu nähern, würde diesen Spießrutenlauf aber nicht mehr lange aushalten. Kel'Bash hatte nun aufgehört, mit Warpenergie um sich zu werfen und schlug nun mit der langen, klauenbewährten Hand nach Furos. Dem ersten Schwung wich er ausindem er sein Sprungmodul zündete. Der Dämon wollte mit der anderen, fast menschlichen Hand zuschlagen, an deren Ringfinger sich ein fluchender Iterator geklammert hatte. James nutzte den Schwung aus und warf sich der Dämonette auf die Schulter. Diese fuhr verwirrt herum um den Menschen loszuwerden und verfehlte Furos.
    Aron blickte von den beiden Kämpfern zu Boden auf den Dolch, der jetzt immer stärker pulsierte. Einer plötzlichen Eingebung folgend hob er ihn auf. und barg ihn in seinem Ärmel.
    James rutschte aus als Kel'Bash nach hinten ruckte und klammerte sich mit dem verletzten Arm ins Haar des Ungetüms. Im Nacken baumelnd zog er den Arm zurück und rammte dem Dämon die Phasensense in den Nacken.als die hälfte der Waffe eingedrungen war drückte er die Aktivirungsrune des Annihilators an der Spitze. Im selben Moment zündete Furos das Sprungmodul und der gewaltige Energiehammer krachte auf Kel'Bashs Schädel nieder.
    Der Kopf der Kreatur wurde in grünen und violetten Blitzen zerrissen. Keenan fiel nun ein zweites Mal in wenigen Minuten hart auf den Rücken. über ihm löste sich die Gestalt Kel'Bashs blitzend auf, dann schoss eine gewaltige Entladung reiner Warpenergie nach oben, durchbrach die Decke, riss die Essenzen der vereinzelten Dämonen beiseite und entlud sich in den düsteren Himmel über der in Trümmern liegenden Stadt. Auf dem Boden des Palasts blieb nur Sarah's Leiche, nun wieder völlig menschlich.
    Furos stapfte zu Keenan und zog ihn hoch.
    "Gar nicht schlecht für einen Menschen!" brummte der Marine. Aron kam zu ihnen.
    "Heißt das-"
    Ein einsames Klatschen unterbrach ihre Unterhaltung Die Blicke aller, auch der Orks flogen zur Gallerie hinauf.
    Clayna stand, von ihren acht Klingen umgeben auf der Gallerie, der Helm der roten Servorüstung lag auf dem Geländer vor ihr. Sie lächelte zufrieden.
    "Ich sagte doch, dass schafft ihr auch alleine!"
    Furos runzelte unter seinem Helm die Stirn. Sollte das heißen, dass sie die ganze Zeit dort oben gewartet und zugesehen hatte? Das war eine unerhörte Beleidigung, das war Verrat!
    Als er gerade loswettern wollte kam ihm Keenan zuvor.


    "Was willst du?" knurrte Jonas Khargas an.
    "Das, was ich schon von Anfang an wollte! Die Rune, und du hast sie!"
    Jonas lächelte. "Stimmt! Ich habe aber vor noch etwas weiter zu leben!"
    "Das kannst du auch. Wenn du mir die Rune freiwillig gibst musst du nicht sterben..."
    Jonas nickte bedächtig. "Ich denke, daraus wird nichts... über die Rune kommen wir nicht ins Geschäft!"
    "Dann ist der Austausch von Artigkeiten beendet!"
    Khargas hob die Hand und schickte einen Strahl violetter Energie in Jonas Richtung. Auch dieser reagierte und ließ den Boden unter Khargas aufreißen. Die Runen in der Rüstung des Priesters glühten, als sie den Angriff kompensierten. Khargas hingegen sackte ein paar Zentimeter ab, bevor er sich fing und in die Luft stieg.
    "Du verfluchtes Arschloch! Die Rune gegen die Freiheit, das war abgemacht!" Vladek hob den Melter und zielte auf Jonas Kopf. Khargas grinste breit, dann ruckte Vladeks Waffe herum und schoss einen Strahl gleißenden Lichts auf Khargas. Dieser riss die Augen auf und flog zur Seite wobei sein Gewand Feuer fing.
    Jonas wühlte in sich nach der Macht der Rune, doch er war zu langsam. Khargas packte ihn und Vladek in einen psionischen Klammergriff, wobei der Melter wie Aluminiumfolie zerdrückt wurde.
    Jonas konnte nicht mehr laufen, aber seine Unterarme waren frei. Er zog die Plasmapistole und feuerte zwei schnelle Schüsse ab. Die beiden blauen Kugeln wurden abgelenkt und jagten in den Himmel.
    "Zu schade, aber ihr hättet aus dem Ende der lieben Lumina lernen sollen. Die Kraft, die in dir schlummert könnte einen ganzen Planeten verzehren, aber du kannst sie nicht nutzen! Du bist-"
    in diesem Moment riss etwas die Decke des fernen Palasts weg und ein Violetter Strahl schraubte sich in den Himmel. Khargas blicke fassungslos auf das Phänomen.
    Khargas konnte nicht fassen dass diese Amateure es geschafft haben sollten, Kel'Bash zu bannen... das warf seinen Plan weit zurück er musste unbedingt - jemand tippte ihm auf die Schulter.
    Khargas drehte sich um und sah nur noch eine Servogerüstete Faust auf sich zu rasen.
    Jonas blickte fast enttäuscht auf den bewusstlosen Erzketzer unter sich.
    "Soll es das jetzt gewesen sein?"
    Vladek lächelte und die Glut in ihm zog sich wieder zurück. Fast hätte er etwas getan, das es ihm unmöglich gemacht hätte, Jonas zu begleiten.


    Ist das dein ERNST? Ist doch alles Scheiße! Kuck dir meinen verdammten Arm an! Das ist jetzt das dritte Mal, dass mein Scheiß Arm auf deinen Scheiß Missionen vor die Hunde geht! Ich wollte auf dieser scheiß Welt nur scheiß Urlaub machen verdammte Scheiße nochmal!" Wärend dieser Worte marschierte Keenan zum Treppenaufgang.
    Lara hob eine Augenbraue. "Also, eigentlich..."
    "Im Ernst! Was sollte dieses ganze Theater hier? Hätten du und deine acht Konserven dass nicht alleine Regeln und uns unseren Spass lassen können? Die halbe Stadt liegt in Trümmern weil du mir unbedingt den Tag vermiesen wolltest. Nicht, dass es genug gewesen wäre, das sich in dem ganzen Chaos auch noch drauf hätte achten müssen, dass die Kasse stimmt!"
    Er griff in seine Jacke und zog einen unordentlichen Stapel Papier heraus.
    "Hier sind deine Spesenabrechnungen, die will ich auf den Throne genau zurückgezahlt haben! Das hast du davon, wenn du dich so zurück lehnst!"
    Lara sah ihn verwirrt an. "Du regst dich über... deine Spesenabrechnung auf?"
    "Und die Arbeitszeiten, im Ernst... Einen-"


    Furos und Aron folgten der Diskussion verwirrt, bis sich hinter ihnen jemand räusperte. Sie fuhren herum.
    "Sagt ma', kennt einar von euch den fetten Obermufti mit den grünan Augän da hinnä?" fragte der gewaltige Ork, der inmitten von vier verbliebenen Bossen im Raum stand.
    Furos hob den Hammer, aber Stinkstief'l hob beschwichtigend die Hände.
    "Moment mal, Spacze Boy! Ick will eigentlich nur wissen, wo die grauhaut ihr Schiff geparkt hat! Um den Chaosboy in der roten Robä könnt ihr euch selbst kümmer'n!"
    James und Lara kamen zu ihnen, James sah aus als wäre Weihnachten abgesagt worden, die Inquisitorin war guter Dinge. Sie hob den Plasmawerfer auf, den O'res hatte fallen lassen und drehte sich zu der Gruppe um.
    "Nun, Herrschaften? Was haben Sie jetzt vor?"
    "Ick sagte doch-"
    "Jaja," Lara verrollte die Augen, "Andockstelle 3".

  • Epilog: Der Mord am Leben


    Aron ergriff als Erster das Wort.
    "Ich will nur noch verschwinden!" Er sah kurz bedauernd und fast wehleidig zu Sarah hinüber, kann lief er los und kniete sich vor dem Leichnam hin.
    Hinter ihnen betrat ein einzelner Astartes den Raum.
    "Bruder Furos?"
    "Ja?"
    "Vor ein paar Minuten hat sich der Feind ergeben. Sie haben wie ein Mann ihre Waffen abgelegt."
    Furos lächelte unter seinem Helm. Das war zu erwarten gewesen. Schwache Geister verlieren ohne Führung nun mal jegliche Eigeninitiative. Was sollte man auch schon von denen Erwarten, die sich vom Licht des Imperators abgewendet haben!
    "Verstehe..." Furos blickte kurz über die Schulter zu James Keenan und Inquisitorin Clayna. Die weißhaarige Frau nickte fast unmerklich mit dem Kopf. Furos verfluchte sich selbst. Als hätte er ihr Einverständnis nötig gehabt. Andererseits war er der selben Meinung und da war es einfach höflicher, zu fragen!
    "Tötet sie alle! Keiner der Verräter soll am Leben bleiben!"
    "Verstanden!"
    Ohne eine Regung erkennen zu lassen wandte sich der Marine um und ging.
    Furos stapfte noch einmal zu James hinüber.
    "Das war wirklich sehr gut für so einen so stolzen, arroganten Mistkerl wie euch, Iterator!"
    "Dafür habe ich mal mindestens ein Abzeichen verdient! Ich kann euch ja wohl nicht den gesamten Spaß überlassen!"
    Furos lachte und kreuzte die Hände zum Zeichen des Aquilla vor der Brust, dann wandte er sich an Clayna.
    "Inquisitorin, ich gehe davon aus, dass die Quarantäne um Helios damit hinfällig ist?"
    "Für Euch auf jeden Fall!" lächelte sie. Furos erkannte etwas in diesen eisblauen Augen, was ihm ganz und gar nicht gefiel.
    "Warum habt Ihr den Ork ziehen lassen?"
    "Weil er im Endeffekt keinen größeren Schaden angerichtet hat und es das einfachste war, ihn los zu werden!"
    "Er ist ein Feind wie diese Dämonen!"
    "Dann jagt ihn!" lächelte Lara. "Ich habe genug mit diesem personifizierten Wahnsinn zu tun!" Sie stockte. "Und die Dämonen sind natürlich auch ein Problem!" fügte sie mit einem Seitenblick auf James an.
    Furos schüttelte den Kopf und marschierte davon. Er hatte Verluste zu zählen und einen Ork zu verfolgen, der in diesem Moment gerade unbehelligt den Orbit der "Fürchterlicher Vater" passierte und zum Systemrand flog.
    "James, gehe doch bitte mit den Klingen zurück und mache das Schiff startklar."
    Keenan runzelte die Stirn, als ob das nötig wäre. Trotzdem war er froh, aus diesem Dreckloch zu entkommen!
    Vor der Tür drehte er sich noch einmal um.
    "Lara... nächstes mal darf ich mir meinen Urlaubsort selbst aussuchen, klar?"
    Sie lächelte. "Ich denke, dass wir uns eh mal über deine zukünftigen Freiheiten unterhalten müssen!"
    "Och nein!" stöhnte Keenan und verschwand, gefolgt von den acht Grey Knights, durch das Hauptportal.
    Aron lächelte traurig und schloss sanft mit den Fingern die toten Augen der Frau vor sich. Sie war alles andere als ein Engel gewesen. Schließlich hatte sie ihren Vater ermordet und mittels einer Intriege einen ganzen Planeten zu unterjochen versucht. Aber sie hatte etwas an sich gehabt, eine zarte Seite, die er ewig vermissen würde.
    Eine schwere Hand legte sich zart auf seine Schulter. Aron erhob sich und drehte sich um. Lara Clayna spießte ihn mit ihren eisigen Augen geradezu auf.
    "Ihre Trauer ist berechtigt, Freihändler..."
    Aron war ratlos, er hatte keine Ahnung, wie er die Frau einschätzen sollte.
    "Aber es gibt eine bessere Zeit und einen besseren Ort dafür! Was haben Sie nun vor?"
    "Ich werde verschwinden! Hier gibt es nichts mehr zu tun..."
    "Falsch! Hier gibt es eine ganze Menge zu tun. Dieser Planet braucht eine neue Führung, und ich brauche jemanden mit Autorität, der sich in solchen Dingen auskennt... den Träger eines Karperbriefs zum Beispiel!"
    Aron riss die Augen auf. Er hasste diese Welt. Andererseits war das um einiges erfolgsversprechender als sein ursprüngliches Ziel, es ging hier schließlich um eine Welt! Und er müsste ja nicht selbst hier bleiben...
    "Jetzt erzählen Sie mir bloß noch, dass Sie nichts dafür haben wollen!"
    "Nun, vielleicht will ich etwas..."
    Lara hielt die Hand auf, sie musste nicht mehr sagen. Langsam zog Aron den Dolch aus seiner Tasche und legte ihn in die stählerne Hand.
    "Danke!" lächelte Clayna, dann setzte sie den Helm wieder auf und marschierte ohne ein weiteres Wort aus dem Saal.


    jona sund Vladek saßen zusammen im Shuttle und blickten Stumm auf die Trümmer der Metropole. Dort unten war das Leben selbst angegeriffen worden, und es lag noch immer im Sterben. Es wurde höchste Zeit, diesen Ort zu verlassen!
    "Wohin?" fragte Jonas schlicht.
    "Mordian, ich habe da mit jemandem abzurechnen!"
    Jonas sah ihn von der Seite an.
    "Tatsächlich? Da kann ich ich aber nicht mitnehmen..."
    "Nur bis zum nächsten zivilen Hafen, von da komme ich klar!"
    Jonas sah zur Seite, wo sich vor dem Planeten ein gewaltiger schwarzer Umriss abzeichnete.
    "Denk gar nicht dran!" sagte Vladek düster.
    Jonas lachte und drehte ab. Sein Schiff kam ihnen schon entgegen. Die Quarantäne schien wohl aufgehoben.
    Jonas überlegte fieberhaft, was er seinen Brüdern wohl erklären würde...


    Ein halbes Jahr später setzte Vladek wieder einen Fuß auf festen Boden. Ganz neue Eindrücke umschwärmten ihn. Er sah die Stimmung jeder lebenden Kreatur um sich herum. Und er kannte den Namen, mit dem sie sich identifizierten. Gedankenverloren streichelte er über das Tatoo auf seiner Brust. Mit Aigons Blick sollte das sehr einfach werden...


    Die Ströhmungen des Warp sind unergründlich, und doch geben sie Aufschluss über Grund und Ergebnis, Zukunft und Vergangenheit, das Hier und Jetzt, das Dann und Dort. Die Wogen durchfluteten seinen Geist, er lauschte auf jede Strömung, die nicht den Tiefen des Warp selbst entsprang, dann...
    "Aumalius!"
    Die Lichter des Warp schwanden aus seinem Geist und machten den Phantombildern platz, die er von der Welt sehen konnte. Vor Dekaden hatte er seine Augen für immer dem Imperator geopfert, und seine Seele Ewig an sein Schicksal gebunden.
    er spürte die Vertraute Anwesenheit der Inquisitorin.
    "Madame Clayna, wie kann ich Dienen?"
    Sie überreichte ihm eine Schriftrolle... die Frau hatte ein Fabel für das Zeug.
    "Mein Bericht über die Ereignisse auf Helios! Sie gehen zusammen mit einer Beschreibung des Artefakts nach Titan! Auf der zweiten Rolle befindet sich die Empfehlung... Sie wissen, wohin?"
    "Selbstverständlich!"
    "Ich Danke! Der Imperator beschützt!"
    Er lächelte. Er wusste dass sie diese Floskeln nur benutzte, um ihn zufrieden zu stellen.
    "Ich habe zu Danken!"
    Ein trauriges Lächeln umspielte Aumalius' Lippen als er die letzten Zeilen in die Ströme schickte:


    +++ Gedanken des Tages +++
    "Das Böse verendet niemals, doch es verändert sich stetig. Wir können dem Feind des Lebens nicht alleine gegenübertreten! Denn wir alle waren einmal - etwas anderes."
    - Inquisitorin Lara Clayna, Ordo Malleus