Control 7 - Acerbi (Spielbereich)

  • CONTROL 7 - Acerbi


    Prolog: Sonnenwenden


    Der Schein des Feuers warf tanzende Schatten über den glitzernden Schnee, der das Mondlicht in tausend schillernden Facetten widerspiegelte. Das Rauschen und Tosen der Flammen, die rasend alles verzehrten, was sich ihnen entgegenwarf untermalte das geschrei und das Trommeln tausender Füße auf festgetretenem Schnee. Die Sterne funkelten vereinzelt durch die dunklen Nebel der aufsteigenden Rauchsäulen, die von hunderten Feuern aufstiegen und die Landschaft zu einem glitzernden Ebenbild des Sternenhimmel pervertierten. Die Stimmung sollte schon bald umschlagen, das war gewiss...
    Ich wanderte stumm zwischen den Feuern und den wild Schreienden umher...


    Es war Wahnsinn! Diese Wilden! Man möchte meinen, es hätte mich auf eine Feudalwelt verschlagen!
    Heinrich war fassungslos. Er war geschickt worden, weil der Glaube an den Imperator auf dieser Welt zu schwinden droht, aber er war schon fast nicht mehr vorhanden. Der Doppelstern Calis-Manum, in dessen äußerer habitalen Zone sich die Eiswelt befand, die den ncihtssagenden Namen Paxis apt trug, wurde als „Geist des Herr'n“ verhert. Und zu Ehren dieses furchtbar pervertierten Gottes richteten die Bewohner eine Sonnenfeier aus.
    Der Schnee auf der gewaltigen Lichtung nahe dem Rand des weitläufigen Kiefernwaldes, in dem die Stadt „Linhort“ lag war fast vollständig geschmolzen durch die gewaltige Hitze der Feuer. Viele der aberhundert Menschen auf der Lichtungtrugen nur noch kurze Hosen, ein Unding auf einer solchen Welt, zu allem Überfluss auch noch, da die Frauen keine Ausnahme bildeten!
    Umso mehr fiel der Konfessor in der exakt sitzenden, aber schlichten weißen Robe auf. Ihm wurde eine kleine Hütte am Stadtrand gegeben. Nicht groß aber sehr gut in Schuss und sehr sauber. Für die ersten Tage wollte er nicht weiter auffallen, bis er sich der Lage auf dieser Welt bewusst war, wesshalb er seinen Schmuck vorerst abgelegt hatte. Lediglich einen kleinen, goldenen Aquillaanhänger trug er unter dem Gewand, Und seine Waffen, ohne die er in dieser Umgebung nicht aus dem Haus ging.
    Hätte er gewusst, wie sich die Menschen zu dieser Feier kleideten hätte er es sein lassen! Er hätte ebenso gut in seiner Konfessorrobe aufmarschieren können.
    Die ausgelassen feiernde Meute interessierte sich jedoch nicht weiter für ihn. Und genauso wenig für die zweite berobte Gestalt, die er kurz zwischen zwei Feuern hindurch über die tanzenden Menschen hinweg am Rand der Lichtung erblickte. Heinrich stieß eine in Extase tanzende Frau zur Seite um besser sehen zu können, doch die Gestalt in brauner Kutte war verschwunden!


    Trabis fluchte in sich hinein. Dieser Mann hatte ganz und gar nicht nach einem Einheimischen ausgesehen... Schnell lief er weiter in den Wald. Durch das dichte Unterholz arbeitete er sich unter zu Hilfe nahme seiner Klaue bis er einen seicht fließenden Bach erreichte. Um spuren zu vermeiden setzte er seinen Weg durch das Gewässer fort. Nach einer viertel Stunde kam er an eine ralten Turmruine an.
    „Was führt euch her?“ wisperte eine Stimme, die von überall zugleich zu kommen schien.
    „Löblichste Neugier!“ rief Trabis in die Dunkelheit.
    Etwas klackte, dann wurde ein Trümmerstück wie von Geisterhand zur Seite bewegt und gab den Blick auf ein Loch im Boden frei.
    Schnell wie eine Schlange huschte Trabis durch die Finsternis in das Loch. Unten empfing ihn ein Kultist.
    „Willkommen zurück, Meister!“ seine Stimme klang nun normal.
    „Lasse keine Neuen mehr herein bis ich es sage, ganz gleich was sie herführen mag!“
    „Gibt es Probleme?“
    „Nein, vorerst nur eine mögliche Problemursache, doch die wird sich bald erledigt haben. Das Ferst ist in der heißen Phase. Ist alles vorbereitet?“
    „Gewiss!“
    Zufrieden schritt Trabis in den nur von unheimlichen Fackellicht erfüllten Turmkeller. Es ging insgesamt drei Stockwerke in die Tiefe. Die obere Ebene nutzten sie als Versammlungsraum. Knapp dreißig Leute tummelten sich hier. Alle nickten Trabis respektvoll zu als er zwischen ihnen hindurch auf die Treppe nach unten zu schritt und dabei alle Gespräche im Raum erstickte. Die nächste Etage war sehr viel weitläufiger und in mehrere Räume gegliedert. Sie diente als Wohnraum für die knappen fünfzig Mann im Turm. Doch Trabis interessierte sich für die letzte Etage. Die Kerker waren ihm und seinem engsten Kreis vorbehalten. Und dort unten hatten sie etwas für ihn vorbereitet.
    Ein gewaltiger Bannkreis zierte den Boden, geschmückt mit Kerzen und Schädeln aller Art. Acht Kultisten standen betend im Kreis, die Augen geschlossen.
    „Meine Freunde!“ sagte Trabis, indem er den Platz eines Mannes einnahm und ihn am Arm packte. „Es ist so weit!“
    Die Männer und Frauen reagierten mit einem dunklen Gesang, der jedem menschen das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen. Der Kreis glühte auf.
    Sehr gut... Trabis war begeistert. Die Emotionen der Lebenden oben hatten den Schleier dünn und rissig werden lassen. Einen solchen Riss galt es zu finden!
    Er stumpte den Mann neben sich in den Kreis, nicht ohne ihm vorher mit seiner Klaue die Kehle aufzureißen.
    Ohne einen Laut brach der Mann in der Mitte zusammen. Sein Blut breitete sich auf dem Boden aus.
    „Wir rufen dich, oh Wandler der Wege!“
    Das Blut des Mannes bildete verschnörkelte Schriftzeichen auf dem Boden, schrieb Trabis Worte nach. Der Gesang verstärkte sich.
    „Sende uns die Macht deines Willens, das Werkzeug deines Geistes! . . .“
    Wärend seiner Litanei nahm das Leuchten der Runen zu, die nun begannen, sich vom Boden zu lösen und wild durch die Lüfte zu fahren.
    Der Mann in der Mitte verflüssigte sich nun völlig und hinterließ einen kreisrunden See aus Blut in der Mitte, das bläulich zu schimmern anfing. Trabis lächelte über die Ironie, dem Architekten des Schicksals ein Blutopfer bringen zu müssen, aber er wollte Leben haben, das irgendwo her kommen musste. Lediglich die Form wurde ihm vom Allwissenden geschenkt. Das Blut leuchtete nun auf und formte sich zu einer humanoiden Gestalt, weitaus größer als ursprünglich.
    Ein wahrer Sturm aus Blitzen jagdte durch den kerker und bließ alle Fackeln aus. Mit einem Urschrei riss das Lebewesen die Verbindung zum Immaterium auseinander und mit einem Schlag herrschte Ruhe und Finsternis. Die sieben Kultisten um Trabis atmeten schwer, untermalten die gewaltigen, ruhigen Atemzüge aus der Mitte.
    „Licht!“ befahl Trabis. Eine Mann kam von oben, eine Fackel in Händen.
    Im trüben Schein der einsamen Flamme, die verzweifelt gegen die Dunkelheit kämpfte sahen sie einen Hühnen in der Mitte des verschmierten Kreises stehen, von Blut war keine Spur mehr. Er stützte sich schwer auf seinen Stab. Dann richtete die gerüstete Gestalt sich auf. Trabis verbeugte sich förmlich.
    „Willkommen, Freund! Wie ist dein Name?“
    Der Mann schaute ihn aus unendlich tiefen Augen an und lächelte dann.
    „Sklatherakk“


    Zhorkan erwachte aus seinem unruhigen Schlaf. Nach erfüllter Mission war er in den Tiefen seiner Gruft wieder abgedriftet, hatte die verschungenen Ströhmungen eines ruhig fließenden Flusses beobachtet. Doch nun hatte ihn eine Unregelmäßigkeit geweckt. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Der seichte Strom hatte auf einmal Wellen geschlagen, war über die Ufer getreten und sich in ein Delta aufgeteilt, dessen Arme sich beständig veränderten. Sie vergingen und manifestierten sich neu, wuchsen und verkümmerten oder flossen ineinander über.
    Dort war eine Situation am kochen deren Ausgang noch nicht fest stand. Zhorkan fühlte den Strom. Er ließ sich verändern, beständig neu formen und lenken.
    Das war eine Chance! Eine Chance eine Situation, die viele Zeitströme beeinflussen würde zu seinen Gunsten zu verändern. In tiefer Meditation lokalisierte Zhorkan die Strömung. Eine verlassene, kalte Welt in der Leere der Sterne.
    Entschlossen stand er auf. Längst hatte sein Lord von seinem Plan erfahren und eingewilligt. Zhorkan hatte noch niemals versagt!
    Er schritt hinüber zum Tessarakt. Dieses Konstrukt vermochte es, ihn durch die Dimensionen zu bringen, weit hinter die Schleier, die ihnen selbst mit den Dolmentoren nicht immer offen waren. Das Gerät würde ihn nicht zurück bringen, aber im Erfolgsfall war das gar nicht notwendig. Und einen anderen Fall gab es nicht!
    Mit einem einzigen entschlossenen Gedanken glühte der Tesserakt auf und zur gleichen Zeit fand sich Zhorkan bis zur stählernen Hüfte in strahlend weißen Schnee eingesunken wieder. Er befand sich an einem Hang. In der Tiefe unter ihm leuchteten Lichter einer Siedlung, dahinter schien der Wald zu brennen. In der Ferne, am horizont ragten die verfallenen Mauern eines Turmes wie kranke, ausgebrannte Knochen in den Nachthimmel. Über der Stadt Thronte ein gewaltiges Schloss, das sogar Landeplattformen für Sternenschiffe bot. Kurz sah Zhorkan noch oben, wo der hang in einer steinernen Bergspitze endete. Der Tesserakt ahtte ihn an diesen ort und diese Zeit gebracht. Hier musste alles seinen Anfang nehmen!


    Es wäre eine Schande, solch eine Aufgabe einem Servitor anzuvertrauen!
    Tiberius saß in seiner Rüstkammer inmitten der auf dem Boden verteilten Elemente seiner frisch lackierten Rüstung und nähte das Banner seines Trupps. Eine gezackte Klinge hatte es von oben bis unten zerschnitten und er war es dem Relikt schuldig, es eigenhändig, so sorgfältig wie irgend möglich zu reparieren.
    „Es ist schön zu sehen, wie euch unsere Tradition am herzen liegt, Tiberius!“
    Tiberius sah hoch, sein Captain stand am Eingangsschott.
    Mit einem Salut begrüßte er den höherrangigen Bruder.
    „Bruder Captain?“
    „Es gibt ein Problem. Eine Welt am Sektorrand wird bedroht. Mehr Informationen gaben uns die Behörden nicht. Auf jeden Fall haben wir eine beunruhigende Nachricht erhalten.
    „Was geht uns das an?“
    „Gar nichts, aber wir sind nun mal die nächste Einheit... und ein einzelner Bruder sollte reichen denke ich.“
    Tiberius seufzte. „Das meint Ihr nicht ernst, oder?“
    Er hatte es ernst gemeint.
    Jetzt befand sich Tiberius im Sinkflug auf ein gewaltiges Schloss.
    Er konnt eimmernoch nicht glauben, dass er ohne eindeutigen Grund auf eine so abgelegene Welt geschickt wurde. Da musste mehr dahinter stecken als der Captain ihm glauben machen wollte!
    Auf de rLandeplattform wurde er von einer ganzen Horde Soldaten empfangen. Sie trugen strahlend weiße Uniformen und bildeten ein Spalier aus fast fünfhundert Mann.
    Solch eine Verschwendung! Hatte das Militär hier keine anderen Verpflichtungen?
    Ein Mann stand vor ihm, hinte rihm hattenvier Personen Aufstellung bezogen. Eine Frau mit langen, weißen Haaren, ein älterer mann in der Uniform eines Kommissars, ein Schreibe rin der schwarzen Robe eines Adepten, und ein bis an die Zähne bewaffneter Hühne.
    „Seid gegrüßt, Tiberius Silbernebel! Mein Name ist Alcaman Sanlis, ich bin der Sicherheitschef von Linhort. Das hier sind meine Stellvertreterin Mia Linsee, Kommissar Ivan Scar, mein Schreiber Abel Nich und mein Leibwächter Bragg. Wir heißen euch auf unserer Welt willkommen!“
    Tiberius nickte jedem einzelnen zu. „Und warum heißt ihr mich willkommen?“
    „Hier ist eigenartiges am Werk. Drei von fünf Astropathen sind in den letzten monaten schreiend gestorben, weil sie sich selbst die Schlagadern aufgerissen haben. Die Bevölkerung wird immer merkwürdiger... irgend etwas stimmt nicht.“
    „Und Sie kommen nicht dahinter?“
    Er nickte und deutete auf eine glühende Fläche in der Ferne.
    „Die Sonnenwendfeier findet normalerweise auf dem Ratsplatz statt, mit ein bis drei kleinen Feuern. Das dort ist Wahnsinn... normalerweise haben die Menschen hier gar nicht die Energie dazu...“
    Tiberius sah in an. „Wie meinen Sie das...?“
    Sanlis stutzte. Dann antwortete er: „Nichts, die Arbeit eben... aber irgendwas ist faul... sie sind schon der zweite Astartes, der diese Woche vom himmel fällt!“
    „Warum rufen Sie uns, wenn Sie nicht genau wissen, wofür?“
    Er sah ihn an. „Wir haben Sie nicht gerufen!“


    Heimdall saß bereits alleine an der großen Speisetafel des Schlosses und schlang unmengen Hirsch und Met in sich hinein, als Tiberius, Sanlis und Bragg herein kamen.
    Heimdall zog die Augenbraue hoch, als er den Dark Angel sah.
    „Ah, Ihr seid auch schon da.“
    Er lachte und biss in eine Hirschkeule.
    „Ja, offensichtlich!“ sagte Tiberius. Er hatte keine Ahnung, was er hier sollte.
    „Und warum seit ihr hier?“
    „Das Problem hier hängt wohl mit Psionik zusammen... die toten Telepathen. Und da braucht die Welt hier eben einen Fachmann, der nicht direkt Suizid begeht, wenn er der Wahrheit auf die Schliche kommt. Abgesehen davon“- er machte eine ausholende Geste- „liebe ich solche Welten. Die kalte Bergluft, die hohen Kiefern, das prasselnde Feuer und das goldbraune Fleisch. Was will man mehr als solch ein Winterparadies? Und wo nun auch so viele Menschen hier leben ist es unsere Pflicht als Astartes, es zu erhalten!“
    Tiberius lächelte. Mit diesem Bruder ließe sich etwas anfangen. Nur wo sollten sie suchen. Sein Blick flog zu dem Oberst und seinem massigen Leibwächter hinüber. Warum stellte man einen solchen Riesen neben sich? Vielleicht, um sich vor etwas zus chützen, das ähnlich massig war?
    In diesem Moment kam ein Schreiber in den Saal gerannt. „Siiiir!!“
    „Was?“ schnautzte der angesprochene.
    „Wir,“ der Mann wurde kleinlaut, „haben ein Problem...“


    Rewe stand einsam auf seinem Berg. Er war oft hier oben, seit ihn das Schicksal in dieses kalte Exil geschickt hatte. Nächtelang grübelte er über sein Versagen, über seine Schuld und hatte doch keine Ahnung wie er es wieder gut machen sollte.
    In seinem selbst auferlegten Exil hielt er sich von den menschen fern, aber sehnte sich trotzdem nach der Nähe eines lebenden Wesens, nach der Wärme auf dieser Welt, die seinen Gemütszustand sehr genau wiederspiegelte.
    Er beobachtete aus der Ferne die Stadt und die gewaltige Feier im Wald. Es war ungewöhnlich gewesen, dass sie auf die Holzfällerlichtung verlegt wurde, aber bei der größe irgendwie abzusehen, er fragte sich, wo das ganze Holz-
    Ein Lichtblitz am Fuße des Berges riss ihn aus seinen Gedanken. Reflexartig ging er in Deckung und spähte zwischen zwei hervorstehenden Felsen nach unten.
    Eine silbrige Gestalot stand dort im Schnee und ließ ihren Blick über das Tal wandern.
    Rewe sog scharf die Luft ein. Das war ohne Frage ein Xenos!
    Er erstarrte, als sich das Geschöpf genau in seine Richtung wand und zog sich in seine Höhle zurück um seine Ausrüstung anzulegen. Das war doch nicht natürlich, das alles nicht! Irgendwas lag hier mehr als nur ein bisschen im Argen!


    Khal stieg mit bedächtigen Schritten aus seinem Schiff in den jungfräulichen Schnee. Vor zwei Monaten hatten die Aktivitäten des Chaos auf dieser Welt begonnen. Und sie lag abgeschieden genug, ass hier nur mit wenig Widerstand zu rechnen war. Ein idealer Ort, um eine Welle der Korruption ins Rollen zu bringen. Der im Entstehen begriffene Chaoskult konne übernommen und von ihm benutzt werden, um dieses und die Nachbarsysteme zu übernehmen.
    Zufrieden blickte Khal ins Tal vor sich, in dem sich eine gewaltige Stadt befand.
    „Das sieht ja mal richtig gut aus!“ grinste er.
    Dann erhob sich hinte rihm ein gewaltiges Grollen.
    Der Himmel erstrahlte sonnenhell und ein gewaltiger Asteroid raste brüllend und zischend über seinen Kopf hinweg um dann mit einem Donnerschlag, der einen schlafenden Primarchen geweckt hätte, in die gegenüberliegende Bergflanke einzuschlagen. Noch während Khal fasziniert das Schauspiel beobachtete schwärmte eine ganze horde Grünhäute aus dem Wrack in den umliegenden Wald.
    Gut, dass die nicht schon länger hier sind... so ließen sie sich vielleicht kontrollieren.
    Er starrte wieder ins Nachbartal. Die Grünhäute auf der einen, die Opfer auf der anderen Seite. Und zwei potentielle Werkzeuge, die man benutzen konnte. Viel besser konnte es doch gar nicht laufen!


    „Seid Ihr bereit, Burder Zael?“
    „Natürlich nicht!“ schnautzte der anführer des fünf Mann starken Terminatortrupps, der gerade im Teleportarium Stellung bezogen hatte.
    „Ich will nicht schon wieder in einen um Weltraum treibenden haufen Schrott, um dann sinnlos da drinnen drauf zu gehen weil wir es als unsere heilige Pflicht erachten, jeden Haufen Altmetall im Namen des Imperators einzunehmen!“
    „Schön, dass ihr so enthusiastisch für Eure Mission zu begeistern seid, Bruder Zael!“ antwortete sein Captain.
    „Das habe ich nicht gesag-“ sagte Zael während er einen Schritt vorwärts machte, während die Welt um ihn aufleuchtete.
    Der Captain und der Techmarine blieben am Rand der Plattform zurück.
    „Hat der sich gerade während des Teleportervorgangs im Teleportarium bewegt?“
    „J, hat er.“
    „Ist das gut?“
    „Nein, nicht wirklich...“
    Das musste auch Zael feststellen, als er sich in einer dunklen holzhütte wiederfand. Neben ihm stand eine Wiege, auf der anderen Seite lag ein Pärchen in einem Bett. Er schnarchte lauthals, sie lag mit etwas frustriertem Blick daneben. Anscheinend hatte niemand sein Kommen bemerkt.
    „Entschuldigen Sie,“ begann er, dann sah die Frau den massigen umriss in der Finsternis.
    Jetzt wurde er bemerkt!


    Sali´xe`ram stand entschlossen auf.
    „Was seht Ihr, Runenleser?“
    „Eine Gefahr. Auf einer Welt nicht weit von hier ist ein wahnsinniger Chem'pan'sex dabei, den halben Sektor in den untergang zu stürzen und er weiß nicht mal etwas davon.“
    „Diese Menschen... der einzige Weg, ihnen zu Vertrauen ist, sie zu töten!“
    Sali´xe`ram nickte. „Ich weiß auch schon, wer der Richtige ist!“


    „Daharaikan?“
    Der Harlequine sah auf. Seine Stimme klang wie das Schreien gequälter Kinder.
    „Ja, Runenleser?“
    Es war Sali´xe`ram der die Kammer betreten hatte und nun mit festem Blick auf seinen Grausamen Verwnadten sah.
    „Es gibt etwas zu tun! Es sind Menschen, die an einem Fehler gehindert werden müssen!“
    „Ist es wichtig, auf welche Weise?“
    „Nein!“
    „Dann werde ich folgen!“
    „Das dachte ich mir!“ Sali´xe`ram verabscheute die Vorgehensweise und den hang zur Grausamkeit des Harlequine, aber er war nun einmal der perfekte Verbündete für eine solche Mission.
    Nur Tage später durchschritten sie das Tor zu einer Wüste aus Eis.
    „Wo sind wir?“
    „Einst war hier eine Stadt der Eldanesh! Nun steht hier ein Wald aus schwarzen Kiefern, von dem sich die Menschen nähren wie Blutegel von ihrem Selbst!“
    Daharaikan verstand nicht, es war ihm aber auch gleich. „Wen müssen wir töten?“
    „Das wird sich zeigen! Zunächst schaffe einen Sänger heran, wir brauchen eine Zuflucht auf dieser gebeutelten Welt. Ich spüre das Nehen von großem Unheil!“

  • RUNDE I: Bekanntschaften


    Heinrich wanderte weiter im Feuerschein umher. Langsam wurde es wirklich heiß und er konnte die Aufmachung der Leute verstehen. Eine Frau tanzte zwischen zwei betrunkenen hindurch auf ihn zu und tanzte ihn mit verführerisch wackelndem Oberkörper an. Er widerstand dem ersten Impuls, sie angewiedert zur Seite zu stoßen. Er wollte nicht noch weiter auffallen! Sanft griff er der Frau an die Schultern, lächelte und schob sie sanft weiter. Sie ließ es geschehen und verschwand seitlich in der Menge. Gut, das wäre geschafft...
    Wohin war jetzt der Kerl in der Kutte verschwunden? Sein Anblick war Heinrich krank vorgekommen, ohne das er jetzt genau hätte sagen können, warum. Unter seinen Stiefeln zerbrach etwas Kleinholz, das wohl noch vom Entzünden der Feuer übrig war. Abschätzend schaute er in den Himmel. Seinen Chrono hatte er wie allen anderen auffälligen Schmuck zu hause gelassen, doch auf dieser Welt, auf der ein jahr ewig schien und sich die Temperatur ohnehin kaum änderte und selbst die Tage durch den unsteten Rhythmus der beiden fernen Sonnen zwilichtig und wankelmütig waren verlor er jedes Zeitgefühl. Wie lange diese schändliche Feier noch dauern konnte? Irgendwann musste den Leuten ja auch mal die Energie ausgehen.
    Er ließ seinen blick wieder durch die Menge wnadern und sofort sprang ihm eine Veränderung ins Auge: Soldaten! Mit Pelzen und Splitterwesten bekleidete Männder, jeder mit einem auf Hochglanz polierten Lasergewehr. Ein ungutes Gefühl beschlich Heinrich und seine Nackenhaare stellten sich auf während er sich einmal im Kreis drehte. Sie schienen das gesamte Feld zu überwachen. Er sprach einen der Männer an.
    „Entschuldigen Sie,“ der Soldat sah ihn abschätzend, aber interessiert an. Er schien zu ahnen, dass Heinrich mehr war als er zu sein vorgab...dieses Genie! „Gibt es hier eine Kirche in der Gegend? Einen Sitz der Ekklesiarchie?“
    Der Mann runzelte die Stirn. „Drüben, im östlichen Tal. Da gibt es eine weitere Stadt. Aber da würde ich nicht-“
    „Ruhe! Ihr Heiden!“
    Heinrich zuckte zusammen als die Stimme über die gesamte Festwiese grollte und eine Präsenz hinterließ, der nur das knistern der Feuer zu trotzen wagte.
    Eine gewaltige Gestalt marschierte aus dem Dunkel des Feldes, das die Stadt von der Festwiese trennte.
    Ein wahrer Hüne schritt auf das Feld zu. Die massige Gestalt völlig in einen roten mantel gehüllt, dessen Farbton dem seiner Haare und dem zu vielen dünnen Zöpfen geflochtenen Bart glich.
    Die Menge teilte sich ehrfürchtig, selbst die ausgelassenen Tänzer standen stumm und reglos da und sahen auf die gewaltige Gestalt, die nun den mantel zurück schlug und eine prächtige, Runenverzierte Rüstung offenbarte, auf deren kanten sich der düstere Feuerschein selbstständig zu machen schien, so dass der gesamte Körper des Kriegers, einschließlich die gewaltige Zweihandaxt in seinen Händen zu brennen schien. Für Heinrich gab es keinen Zweifel, dies war ein Sohn von Leman Russ, einer der legendären Wölfe des Gottimperators.
    Der Mann stampfte mit dem Stiel seiner Axt auf den Boden.
    „Ich habe eine Ankündigung zu machen!“
    Die Menge verharrte stumm.
    „Ab jetzt sind die Söhne des Imperators auf dieser Welt! Wir werden jeden makel, jede kleine Sünde ausmerzen, jeden heidnischen Brauch wie Ungeziefer zerquetschen, jeden einzelnen Zweifler und Herätiker wie eine alte Sau jagen und die Mächte des Univeersum smögen denen Gnade schenklen, die sich den Engeln des Todes in den Weg stellen, wir werden es nicht tun!“
    Die Menge verharrt in Ehrfurcht und starrte den Riesen an, der drohend seine Axt hob. „Für alle, die es nicht begriffen ahben: Die Party ist beendet!“ Damit hieb er in den Boden und die aufgeschreckte Menge jagte in alle Himmelsrichtungen davon.


    Heimdall richtete sich wieder auf. Die Menge war wirklich bis über den äußeren Feuerschein zurückgewichen. Lediglich ein einzelner Mann in weißer Robe stand mit anerkennendem Blick vor ihm.
    „Wer bist du, dass du es wagst mir so dreist die Stirn zu bieten?“
    Der Mann schaffte es problemlos, Heimdall in die Augen zu sehen und antwortete:
    „Konfessor Heinrich vom Adeptus Ministorum, sehr erfreut!“ mit einer angedeuteten Verbeugung verschränkte er die Hände zum Zeichen des Aquilla vor der Brust.


    Trabis beobachtete, wie Sklatherakk den Schädel auf seinen Schultern anhob. Ein unheiliges Grollen erfüllte den gesamten Kerker, dann brachen die sieben Kultisten zusammen mit dem Fackelträger zusammen und Blut rann aus den zugeschnürten Augen des seltsamen Geschöpfes, dass nun in langsamen Bahnen um Sklatherakks Körper glitt.
    Der gewaltige Diener des Wandels schritt auf Trabis zu und der Hämunkulus änderte seine Bahn und umkreiste nun Trabis Kopf.
    „Was ist hier los?“ zischte eine Stimme wie tausend Nadelstiche durch Trabis Geist.
    „Diese Welt ist voller Menschen, Menschen schwachen Geistes und angeschlagenem Willens. Ein Ideales Sprungbrett um das gesamte System in die herrlichkeit des Warp zu führen!“
    Sklatherrakk dachte nach. Das war wenig, aber eine bessere Ausgangssituation als er gewohnt war.
    „Verstehe-“ der Fremde Geist war des Redens müde und huschte durch Trabis' Verstand, erkundete mittels seinen Erinnerungen den Turm, das Umland, die Stad tund das Fest. Trabis ließ es geschehen. Er war begierig darauf, dem neuen Verbündeten alles relevante zu zeigen und erleichtert, das nicht in endlosen Ausführungen tun zu müssen. Jedoch achtete er stark darauf, wohin es die tastenden Fühler des Marines verschlug, es gab Bereiche in seinem Geist, die absolut niemandem zugänglich waren.
    „Der Mann in weißer Robe?“
    „Ich weiß es nicht. Aber das wäre doch ein guter Start für dich.“
    Sklatherakk sah auf Trabis hinab, dann nickte er und schritt zur Treppe. Trabis nlächelte und ging hinterher. Oben brüllte er durch die menge: „Raus mit euch! Tragt unser Wissen in die Welt! Ich will, dass jeder einzelne Mensch dort draußen unsere Herrlichkeit zu spüren bekommt!“
    „Herr,“ eine Frau mittleren Alters stand vor ihm. „Ja, Nara?“ „Was ist mit den Menschen in Sleyena?“ Trabis stutzte. Die Stadt hinter dem Hübel war ihm schon lange ein Dorn im Auge. Dort herrschte eine Macht, die er so nicht zu begreifen wagte.
    „Eines nach dem Anderen, Nara!“
    Er sah sich anch Sklatherakk um, doch der Marine war bereits verschwunden.


    Zhorkan sah sich um, dann griff er nach dem Zeitfluss und ließ die gesamte Kälte seines stählernen Herzens hineinfließen. Die Welt um ihn herum begann, zäher zu fließen bis sie völlig zum Stillstand gekommen war. Zufrieden richtete er seine Gedanken auf die Umgebung. Eine Begegnung hätte zu ungewollten Verzögerungen geführt. Es ist so viel ruhiger, sich seine Gedanken außerhalb des Zeitflusses zu machen. Sein Blick fiel auf die Ruinen und im selben Moment fiel auch die Entscheidung. Aus der Vergangenheit kann man lernen, dass alle Übel früher oder später wieder zurückkehren. Dieser Kreislauf lässt sich dehnen, aber nicht durchbrechen.
    Durch die absolute Stille dieser Welt schritt der Chronomant nun zur Ruine. Jeden sterblichen würde diese völlige Abwesenheit von jeglichem Laut, jeglicher Bewegung vermutlich in den Wahnsinn treiben, doch er genoss die unendliche Stille der Stasis. Kurz vor seinem Ziel, dem eingestürzten, verrußten Turm, begann der Zeitflus sin seinem Geist zu reißen und zu ziehen, wollte wieder los, sich wieder durch die Wirklichkeit ergießen. Thorkan ärgerte sich. Warum hatte ausgerechnet das Wesen der Zeit ein solch miserables Timing? Er stand direkt vor der unbekannten Turmruine. Resignierend gab er den Zeitfluss wieder frei.
    „Was führt euch her?“ whisperte eine Stimme, dann erklang ein Schrei als sich der Necron mit einem Knall von verdrängter Luft wieder im Hie rund Jetzt manifestierte. Zhorkan war verwirrt. Die Frage war kurz vor oder während seines Auftauchens gestellt worden, konnte also kaum ihm gelten.
    „Das wollte ich auch gerade fragen!“ flüsterte eine Stimme die nach dem Zerreißen von jungem Fleisch klang.
    Zhorkan drehte sich betont langsam um, im sicheren Wissen, dass er allem, was hie rherumstreifte überlegen war.
    Vor ihm stand ein gewaltiger, abscheulich pervertierter sterblicher mit einem gewaltigen Psistab und einem kleinen, nicht minder abstoßenden gefiederten Begleiter, der um seinen Kopf kreiste.
    „Mir schwantet Ihr als Schicksal dieses Ortes! Und wie sich zeigt irrt die Zeit niemals!“
    Sklatherakk betrachtete die Gestalt. Er hatte von ihnen gehört, den unsterblichen, den Uralten, den toten. Necrontyr in ihrer Sprache.
    „Die Bahnen der Zeit verblassen vor der Allmacht des Wandels, was willst du?“
    „Es gilt, die Bahnen der Zeit zu entscheiden. Ihr irrt, sterblicher Geist! Selbst euer Gott des Immateriums ist seiner Zeit erlegen.“
    Er war sich nun nicht sicher, wer auf diesem Planeten die negative Komponente ausmachte.
    Der Mann lachte schallend. „Das sind große Worte für so eine dürres Blechskelett. Siehe es ein, ganz gleich was du tust, am Ende dienst du doch dem Wandel!“
    Zhorkan überlegte kurz. Selbstverständlich hielt sich sein Gegenüber für intelligent, aber vielleicht sprach er ja auch eine Wahrheit aus ohne sie zu erkennen. Zeit und Wandel waren gar nicht so unvereinbar...


    Entschlossenen Schrittes stieg Tiberius die Wendeltreppe hinauf. Er hatte den anderen marine entnervt verlassen, der sich vorher noch ein sanftes Wortgefecht mit Bragg geliefert hatte. Dem menschen schien es gar nicht zu gefallen, mit welchen primitiven Tischmanieren sich die Söhne des Imperators hierpräsentierten, und insgeheim musste Tiberius zustimmen. Nun wurde er von dem stumpfsinnigen mann begleitet, den es offensichtlich nicht zu stören schien, seinen Schutzbefohlenen alleine zu lassen.
    „Wohin nochmal?“ fragte der Kerl.
    „Die Astropathen!“ Sie schritten nun schon seit zwanzig Minuten den Turm zum Chor dieser Welt hinauf. „Sie sind korrumpiert!“
    „Sicher?“ Tiberius fuhr herum. „Stelle mein Urteilsvermögen nie wieder in Frage!“
    „Sicher!“
    Tiberius fuhr wieder herum und erklomm wütend die letzten Stufen. Dann trat er die gewaltige Flügeltür mit einem Mal auf.
    Ein knappes Duzent hagere Gestalten, in einem kreis um eine Frau aufgestellt, die im Schneidersitz in der Mitte saß fuhr zu ihnen herum. Leere Augenhöhlen, erblindete, milchige Augäpfel und mit Schriftzeichen versehene Binden starrten sie an.
    „Ich bin Tiberius Silbernebel von den Soulravens! Ich komme, um die jüngsten Geschehnisse aufzuklären.“
    Die Frau kam zu ihnen hinunter.
    „Dies ist ein Ort der Ruhe, Lord Tiberius, bitte senkt eure Stimme!“ Ihre Worte klangen warm, weich und zart. Sie war sehr jung, obwohl ihre Schönheit sichtlich unter der fahlen haut, dem haarlosen Kopf und den ausgebrannten Augen gelitten hatte musste sie mal eine ansehnliche Dame gewesen sein.
    „Ihr werdet meine Fragen beantworten!“
    „Sicher, aber leise!“
    „Mein Name ist Irine, vor kurzem sind drei unserer Kollegen während der Wacht schreiend zusammengebrochen und schließlich selbst zugefügten Verletzungen erlegen.“
    „Die Wacht?“
    „Zu jeder Zeit horcht mindestens einer von uns in den Warp! Wir leiten Nachrichten weiter oder empfangen solche, die für uns bestimmt sind. Doch in letzter Zeit ist dunkles Geflüster zu hören, wir sind beunruhigt.“
    Tiberius sah an ihr vorbei zu der Aufstellung.
    „Sind das alle?“
    „Ja“
    „Warum seid ihr versammelt?“
    „Wir senden eine nachricht mit höchster Eile an den Ordo Malleus, Wir bitten um Beistand gegen die dämonische Präsenz auf dieser Welt.“
    „Präsenz?“
    „Seht, diese drei Täler sind der gschützteste Ort dieses Planeten, und gerade hier sind negative Schwingungen zu fühlen.“
    Tiberius wurde ungeduldig.
    „Präsenz, Schwingungen, geht das genauer?“
    „Ich fürchte, nein.“
    „Ich fürchte,“ begann Tiberius, „dann bedarf ich eurer nicht mehr.“
    Mit einer einzigen fließenden Bewegung zog er das Schwert und enthauptete die Chormeisterin.
    Bragg sog scharf die Luft ein und die Astropathen zuckten zusammen. Bevor jemand reagieren konnte starben drei weitere durch Silbernebels Klinge, dann prallte er zurück als ein infernalisches Kreischen in seinem kopf anhob. Die Astropathen schrien auf seinen Geist ein, drohten ihn zu sprengen. Tiberius knurrte, und rezitierte die Litanei der huldigung in seinem Kopf. Die Lautstärke und auch der Schmerz ließen nach.
    „Versteht ihr nicht, dass dies ein Geschenk von mir ist?“ brüllte er, dann stürmte er vor und tötete sechs weitere Astropathen. Die drei verbliebenen versuchten zu fliehen, doch auch sie kamen nicht weit. Tiberius riss einem die Beine weg und zertrat seinen Brustkorb auf dem Boden. Im Rennen warf er sein Schwert anch dem vordersten Astropathen, der fast die Tür erreicht hatte, der letzten Frau zerdrückte er einfach den Schädel. Als wäre ncihts gewesen setzte er sich auf den Boden und reinigte seine Rüstung mit der Robe eines der Toten.
    Bragg kam mit verständnislosem Blick zu ihm. „Warum... ich meine..?“ Tiberius sah auf, Bedauern im Blick. „Sie waren alle dem Warp erlegen! Und als Astropathen dürften sie das nicht sein, es war eine Schande für das Imperium, ja für den imperator persönlich. Sie durften nicht weiter existieren.“
    Er griff sich an den Kopf und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Der Angriff der Telepathen war gewaltig gewesen, ein Glück hatte er die führende Stimme zuerst erledigt, das hätte knapp werden können. Verflcuhte Ketzer. „Rufen Sie die Basis! Ich brauche neue Astropathen hier, die Inquisition scheint ja benachrichtigt. Und kontaktieren sie meinen Orden, zehn Mann sollten reichen... Und lassen Sie ein Orbitalbombardement vorbereiten!“
    Bragg schaute ihn nur verdutzt an. „Wie?“
    „Was soll das heißen, wie?“
    „Ihr habt gerade den gesamten Astrotelepathischen Chor erledigt, und wir befinden uns am Sektorrand. Wie sollen wir eine Nachricht an eure Basis senden, ohne dass sie Jahrzehnte auf dem Weg ist?“
    Tiberius runzelte die Stirn. Das hatte er gar nicht bedacht...


    „Seinen Sie doch mal ruhig!“ Zael schrie die Frau mit donnernder Stimme zusammen, so das sie mucksmäuschenstill im Bett saß, der Mann schnarchte immernoch. Zael wandte sich ab.
    Dieser verflcuhte Teleporter, was können die eigentlich richtig? Jedes Mal wenn er auf eine Mission geschickt wurde passierte irgend etwas seltsames... das konnte doch nicht an ihm liegen, er kam sich vor wie mitten in irgend einer geschmacklosen Parodie. Er wandte sich and ie Frau. „Wo geht es hier zur Stadt?“ Die Frau sah ihn nur aus großen Augen an, dann deutete sie über ihre Schulter. Zale bedankte sich förmlich und machte sich auf direkten Weg in die von ihr gewiesene Richtung. Die Hauswand ignorierte er einfach und brach mit einem Krachen, dass sogar das Schnarchen des Ehemanns übertönte durch die Außenwand des Hauses um dann seelenruhig in Richtung Stadt zu marschieren. Am Waldrand blieb er stehen, er hatte nun wirklich keine Lust, alleine durch diesen dunklen Wald zu stapfen, er erinnerte ihn zu sehr and ie dunklen Gänge eines Space Hulk. Schulterzuckend zündete er seinen Flammenwerfer und begann, sich seinen Weg durch das Unterholz zu brennen.


    Rewe hatte den Fuß des Berges erreicht, von der silbernen Gestalt war keine Spur zu sehen also machte er sich auf den Weg durch den Wald.Lange Zeit rührte sich gar nichts, dann sah er eine Zahnviper durch das Unterholz schießen. Diese Kreaturen waren kleine Tötungsmaschinen. Ihr Unterleib war der einer Schlange, der Vorderleib war aufgerichtet und mit sechs klauenbewährten Armen bestückt. Geschützt von kantigem Chitin und bösen schwarzen Augen über einem maul voller messerschrfer Zähne waren sie, und ihre undegroßen Brüder der Grund, warum sich niemand in alleine in den Wald wagte. Woher diese tödlichen hexapeden kamen wusste niemand, sie waren lange vor den menschen auf dieser Welt gewesen.
    Ein Tosen riss Rewe aus seinen Gedanken. Die Zahnvipern waren vor etwas geflohen. Geduckt spähte er durch das Unterholz. Ein Massiger Astartes in roter Cybot-Rüstung brannte sich einen Weg durch den Wald, auf gerader Linie in Richtung Stadt. Rewe hatte keinerlei Verständnis für diese Munitionsverschwendung. Schnell huschte er hinter dem mann über die glühende Schneise.


    Zael fuhr herum, seine Stimme klang nästelnd, fast weinerlich: „Ist da wer?“ Er sah sich um.
    „Einfach nicht umdrehen, Zael, einfach weiter brennen, das Feuer ist dein Freund...“


    Kopfschüttelnd schlich Rewe weiter. Man sollte nicht glauben, dass das seine einstigen Brüder waren. Sein Ziel war das ferne Festfeuer, doch da er die Menschen mied musste er die Staddt in weitem Bogen umrunden, und auch von der alten Turmruine, in der er eine Gruppe Wilderer vermutete, hielt er sich fern. Am Rande des Feuerscheins angekommen traute er seinen Augen nicht, auch hier stand ein Astartes, zusammen mit einem weißberobten Mann, der einen Goldenen Aquillaanhänger offen auf der Brust trug. Was war hier nur los?


    „ Marie, kommst du bitte?“ Marie seufzte, sie nahm ihre Puppe Hannah vom Boden auf und rannte in Richutng Dorf zurück. „Ja, Mamma!“.
    Seit sie in die Schule gekommen war hatte sie nur noch wenig Zeit zu spielen... Und ihr kam es vor, als würde ihre Mutter jede freie Minute kontrollieren. „Was ist dann Mamma?“
    „Deine Tante Olma kommt doch morgen zu Besuch weißt du, wo dein gutes Kleid ist?“
    „Ja, das hängt hinten im meinem Schrank,“ auf einmal war Marie hellwach und fröhlich, sie liebte ihr gutes Kleid, das Mamma ihr vor nicht langer Zeit zur Einschulung gekauft hatte. „Soll ich es anprobieren, ja?“ sie drehte sich um und rannte zur Treppe.
    „Marie!“
    Aprupt bieb sie stehen und drehte sich wieder um. „Ja?!
    Mamma lachte verschmitzt. „Olma kommt erst morgen, nur nicht den Kopf verlieren!“
    Eine gewaltige, Grobe Axt brach durch die Wand und enthauptete Maries Mutter. Das Mädchen schrie auf, als die halbe Küchenzeile weggerissen wurde und ein gewaltiger, grüner Muskelberg auf sie zurauschte und mit der Rückseite des Axtkopfes nach ihrer Schläfe schlug, dann war es dunkel.


    Zehn Minuten später stapfte Käpt’n Roger Whoopeesnuff durch das Trümmerfeld. Seine Rokkat Boyz hatten sich genau das geholt,w as sie brauchten aber er hoffte inständig, dass sie einn von da Gitz am leb'n gelassen ham um ihn nachem kleinen bisschen Arbeit zu frag'n.
    Tatsächlich lag ein schockierter, verängstigeter Mann in der Mitte des Dorfes in einem zerschmetterten Brunnen. Roger ging zu ihm. Und sah ihn an. Dann drehte er den Kopf und flüsterte Belton etwas ins Ohr. Der Grot nahmd as Hörrohr und hob es an den Mund. Seine piepsige Stimme wurde blechern verstärkt über den Platz getragen.
    „Wo könn' da Rokkat Boyz von da Käpt'n en bissel wat an Zähn'n verdien'n?“
    „B-b-b-bitte w-was?“ stotterte der Mann. Ein Ork schlug ihm sanft an den kopf so das der Mann Sterne sah. „Da Käpt'n hört schlecht, sprich lauta du Madä!“
    Belton hob das Rohr jetzt über seinen Kopf an das Ohr von Käptain Roger.
    „Was wünschen Sie?“
    „Arbäit!“ krächzte der Ork und warf unwillig seinen mantel zurück. Belton übernahm wieder.
    „Wo sinn en paar Gitz, die en paar Boyz brauch'n?“
    „Ich weiß nicht-“ stieß der Mann hervor, dann platzte seine Brust in einem blauen Blitz auf und Blut bespritzte Käptain Whoopeesnuff.


    Die Orks wandten sich um. Am Ende des Platzes stand eine riesenhafte Gestalt in schwarzvioletter Rüstung. Das Hitzeflimmern der Plasmapistole unterstrich das unheilige, violette Feuer um die schwarze Rüstung, das sich um den gewaltigen Streitkolben in der Linken des Kriegers zusammenzuziehen schien.
    „Ihr sucht Arbeit, ja?“ die Stimme klang sonor und sanft wie fließendes Pech.
    „Wer biste?“ whisperte Roger.
    „Wer Bist'n du?“ nästelte Belton durch das Hörrohr.
    „Das Wer ist bloss eine Deffinition des was, und was ich bin ist jemand, der euch Macht und Mord, Pakt und Plünderung verspricht und wenn ihr einwilligt und eure Sache gut amcht wird ein anderer Jemand sehr begeistert darüber sein und euch reich beschenken!“
    „Wat?“ knurrte Roger. Belton hüpfte an sein Ohr und schrie hinein: „Da Git aht Arbeit.“
    „Aaah.“ Die Miene vom käpt'n hellte sich auf.
    „Na denn sgnses!“
    Khal runzelte unter seinem helm die Stirn. War das etwa der Anführer der Grünhäute?
    „Was bitte?“
    „Na dann sagen Sie, was se wollen!“ Brüllte Belton.
    Khal lächelte.
    „Wie Ihr wünscht!“


    Sali´xe`ram schwebte im Schneidersitz über dem Schnee.
    Die Präsenz des alten Feindes war zu spüren, aber weit weg, wohl in einem tal jenseits der Hügelkette. Hier befand sich ein dichter Wald, doch etwas entfernt wich er einer gewaltigen Stadt über der ein Schloss Thronte, in dem das Unheil selbst zu hause schien.
    „Daharaiklan?“
    „Ja, Runenleser?“
    Vergesst es, eine Basis würde unsere Mobilität einschränken! Das Weltenschiff soll Reserven in Bereitschaft versetzen, das soll genügen!“
    „Woher der Sinneswandel?“
    „Ich kann unsere alten Ruinen nicht entdecken, aber mit der Siedlung hier stimmt was nicht. Ein Tal weiter gibt es einen alten Turm... und dahinter spüre ich großes Leid!“
    „Drei Täler?“
    „Ja, drei Täler.... und in diesem hier könnten die Widersprüche nicht größer sein.“
    Sie brauchten sich nicht umzusehen, das Tal lag vor Sali´xe`rams geistigem Auge ausgebreitet.
    „Seit Ihr sicher?“
    „Ja, ich sehe es, nur das Zentrum, die Mitte der Chem-pan-sey-Siedlung ist ein schwarzes Loch.... Ein Sturm zieht auf.“
    Sali´xe`ram riss sich los, die Bilder des Schicksals vor seinem Auge waren verzerrt worden und in einer Flut aus Horror über ihn hereingebrochen.
    „Alles in Ordnung, Runenleser?“
    „Ja, las suns gehen!“
    „Wohin?“
    Sali´xe`ram antwortete nicht sondern ging einfach los, den Harlequin im Schlepptau. Der endlose Kifernwald bot ein monotones Bild. Kine Spur der alten Stadt. In der Ferne sahen sie das Schloss der Menschen, über einem hügelkamm im westen starken Feuerschein als würde dort der Boden selbst in Flammen stehen und noch weiter hinter dem horizont stieg eine blasse Rauchfahne auf. Sali´xe`ram war beunruhigt. Über allem Hing eine Wolke drohenden Unheils... diesen Gedanken hatte er in letzter Zeit beunruhigend oft.

  • RUNDE II: Kranke Körper, kranke Geister!


    Heinrich sah sich um. Der sohn des Russ zog gerade seine Axt aus der Erde und blickte sich zufrieden um. Einige Soldaten standen in einem Kreis um sie herum und sahen den Fliehenden nach. Er vernahm Wortfetzen wie „War das wirklich nötig?“ oder „Das schöne Fest, das wird noch Ärger geben!“
    Kopfschüttelnd marschierte Heinrich zu dem Soldaten, mit dem er vor der einschlägigen Rede des Astartes gesprochen hatte.
    „Verzeihung?“
    „Was sit denn noch?“
    „Ihr sprachet von einem Tal im Osten!“
    „Ja... wie gesagt, wir befinden uns im mittleren Tal. Im Westen liegen viele kleine Dörfer, im Osten eine weitere Stadt, aber da möchte wirklich niemand sein!“
    „Warum?“
    Und dann erzählte der Soldat eine Geschichte, die von Furcht, Abscheu und Ketzerei alle Grenzen sprengte.
    Heinrich war bestürzt und verabschiedete sich von dem Soldaten um dann zu dem Astartes zu gehen, der sich den Kopf hielt.
    „Lord? Ist euch... nicht gut?“
    Heimdall brummte etwas unverständliches. „Ihr seit Priester des Ministorums?“
    „Konfessor, Heinrich!“
    „Heimdall!“ Er griff sich erneut an den Schädel. „Telepathen senden im Augenblick ihres Todes Bilder. Und gerade wurde eine ganze Schar von ihnen niedergemetzelt! Diese verdammten Sprösslinge dieses Dschungelaffen!“
    „Ähm, was?“ Heinrich war völlig verwirrt, beschloss aber nicht weiter darauf einzugehen.
    „Hört zu, Lord. Im osten gibt es-“ In diesem Moment kam ein Mädchen aus dem Unterholz gerannt. Sie blutete aus zahlreichen, parallel verlaufenden Schnitten in Waden und Armen, schien aber nicht ernstlich verletzt. In ihren Augen stand allerrdings Entsetzen.
    Heimdall reagierte mit Interesse, bewegte sich aber nicht. Heinrich erschrak, sank auf ein Knie undpackte das Mädchen bei den Schultern.
    „Was ist denn mit dir passiert?“
    Die Kleine war völlig außer sich. „Da drüben, vom Himmel.... alle Tod!“
    Heinrich runzelte die Stirn. „Beruhige dich, was hat dich denn so zugerichtet?“
    Das Mädchen tat wie geheißen und schöpfte Atem, dann gelang es ihr zumindest, die Worte in ihrem Mund zu sortieren.
    „Aliens kommen vom Himel... haben Dorf im Westen verbrannt und machen weiter!“
    „Du bist aus dem Tal im Westen gekommen?“
    „Nein, von den Hügeln... ich war im Wald....“
    „Du warst nicht da?“
    „Nein, wa-“
    Heinrich blickte demonstrativ an ihr hinab. Auch ihr Blick folgte seinem über ihren Körper. Sie schien die Verletzungen jetzt erst zu realisieren. „Das... das müssen die Vipern gewesen sein.“
    Heinrich verstand gar ncihts mehr.
    „Die Aliens....“ schaltete sich Heimdall ein der jetzt hinüber kam. Das Mädchen realisierte ihn erst jetzt. Sie zuckte zusammen und krallte ihre Hände in Heinrichs Oberarme.
    „Wie sahen die denn aus?“
    „Ich...“ sie schluckte. „Sie waren riesig und kamen mit einem großen Meteoriten vom Himmel, Brüllend haben sie ganze Häuser eingerannt.“
    „Die Farbe.“ sagte Heimdall kurz angebunden.
    „W-was?“
    „Waren sie grün?“
    „Ich denke... ja...“
    Ohne ein weiteres Wort marschierte der Astartes los in Richtung Westen. Die Soldaten sahen sich an, dann bemühten sie sich, mit dem marine Schritt zu halten.
    Heinrich keuchte. Auch das noch! Nicht nur dieser Clown im Osten, jetzt kamen Orks im Westen und ein kleines, wie sie sagt von Schlangen zerschnittenes Mädchen... Er musste erstmal untertauchen und vor allem brauchte das Mädchen ärztliche Hilfe. Vielleicht konnte sie ihm aber auch beim untertauchen behilflich sein. Mit einem Kind wirkt man immer unscheinbarer... es sei denn man ist Priester und das Kind verstört und zerschnitten... Verflucht!


    Trabis saß in der Mittleren kellerebene auf einem Stuhl.
    „Warum dauert das so lange?“ murmelte er. Seine Missionierungsteams waren unterwegs, Sklattherakk war nicht aufzufinden. Er hatte keine Ahnung was sein wertvollster Verbündeter gerade überhaupt trieb. Die vier verschiedenen Glaubenskulte auf dieser Welt machten das Sammeln von Verbündeten auch nicht einfacher...
    Die Anhänger dieser Sonnenreligion drehten sich wie Fahnen im Wind. Sein eigener Kult bediente sich stark aus ihren Reihen, eigentlich war ein Eingriff in die Flammenfeier vorgesehen, aber da war ihm ja jemand zuvor gekommen... dann gab es noch diese verdrehten, gebückten Wirrlinge im osten und natürlich den allgegenwärtigen imperatorkult im Untergrund, der immer und immer wieder Terroranschläge vollführte. Seine Anhänger waren die fanatischsten, wie einige zerstörte Gebäude in der Stadt bewiesen. Vielleicht sollte er einfach-
    „Meister?“
    Trabis sah auf. Eine Frau mittleren Alters stand vor ihm. Ihr fehlte das linke Auge, das durch eine weiße Glaskugel ersetzt war, die auf der Vorderseite imt einem schwarzen Chaosstern verziert war.
    „Ich höre?“
    „Uns wurde berichtet, dass der weiß berobte Mann vermutlich dem Imperatorkult angehört.“
    „Was führt dich zu der Annahme?“
    „Er wurde auf der Feier mit dem Astartes gesehen und trug einen goldenen Adler als Anhänger den er dem marine zeigte.“
    Trabis seufzte, er hatte es ja befürchtet. Da sich der Priester so offen zeigte musste er von außerhalb sein. Er freute sich schon darauf was die Bevölkerung mit ihm machte, wenn sie begriff wen sie vor sich hatte.
    „Behaltet ihn im Auge!“
    Damit versank er wieder einige Sekunden in seinen Gedanken, bis er registrierte, dass die Frau mit dem entzückenden Auge ihn immernoch anstarrte.
    „Was ist denn noch?“
    „Der Hexenmeister möchte mit Euch sprechen...“
    Trabis runzelte die Stirn.
    „Der Kerl sucht ein Gespräch? Woher weiß er überhaupt von mir?“
    „Ich denke nicht, dass er das tut... abe rer hat einem unserer Missionare unmissverständlich klar gemacht, dass er mit seinem Anführer sprechen möchte.“
    „Inwiefern?“
    Die Frau zog einen Kopf aus einem Beutel, auf dessen Stirn die besagte Nachricht eingeritzt war.
    Trabis war verblüfft. Das ist wirklich... elegant!
    „Du glaubst doch nicht, dass ich da hin gehe...“
    „Ich überbringe ja auch nur die Nachricht...“
    Trabis zögerte. Der Verrückte konnte eine Hilfe sein, aber er war gefährlich... war dieses Risiko einzugehen?


    „Also!“ sagte Zhorkan ganz langsam, als müsse er einem begriffsstutzigen Grundschüler das Einmaleins erklären.
    „Es gibt eine prinzipielle Unabhängigkeit von Zeit und Wandel. Das Eine kann sich völlig unabhängig vom Anderen bewegen, auch wenn sie meißtens miteinander kongruieren. Ein Kenner von Chronostatik und Chronostatistik würde mir da sofort zustimmen, aber von Euch....“
    Sklatherakk schaute nur verdutzt auf den Necron herab, der sich nun immer weiter in eine Litanei von Fachbegriffen hineinschaukelte. Dann drehte er sich um und ging los.
    Zhorkan war verblüfft. Der Kerl wollt eihn doch nicht ernsthaft stehen lassen...
    Sklatherakk schüttelte den Kopf, er hatte wichtigeres zu tun als-
    „Was denkst du eigentlich, was du bist? Realraum und Warp sind zwei entgegengesetzte Größen, und ihr Chaosentitäten seit völlig abhängig von den Sterblichen, die ihr ohne Weiteres so herabwürddigend behandelt. Im Gegensatz zu den stolzen necrontyr, die die Fesseln ihrer herren abgworfen und ihre Existenzen zermalmt haben seid ihr noch immer abhängig von euren in den Tiefen des Abgrunds gefangenen Göttern..“
    Sklatherakk war immer schneller gelaufen um die Gestalt abzuschütteln, doch das Skelett war immer neben ihm geblieben, sogar immer mit der gleichen Schrittlänge und -geschwindigkeit.
    Der marine blieb stehen. „OK, was willst du?“
    „Ich wollte dir erklären,d ass du von völlig falschen Tatsachen ausgehst, Dein ganzes Sein ist eigentlich nur eine zufällige verwirrung der Zeit...“
    „Ok, du hast fünf Sekunden um die Fliege zu machen oder ich hämmere deinen Metallschädel metertief in die Erde!“ Allerdings erkannte er, welches Potential in dem Necron steckte. Unte rUmständen ließ sich damit wirklich etwas anfangen!


    „Klasse hingekriegt, Sie Held!“
    Tiberius sah Bragg nur wütend an. Der riesenhafte Mann stand mit überkreuzten Beinen an die Wand gelehnt da und grinste ihn an.
    „Ihr seid wohl doch nicht so gut wie ihr denkt?“
    Tiberius brüllte, dann richtete er das Schwert auf Bragg.
    „Kein Wort mehr! Eine solche Respektlosigkeit lässt sich kein Astartes bieten, schon gar nicht ein Soulraven!“
    Bragg hob beschwichtigend die Hände.
    „Schon gut... reg' dich ab!“
    Tiberius seufzte, er beschloss, nicht alles noch komplizierter zu machen.
    „Gibt es noch Psioniker hier, die sich eigenartig verhalten?“
    „Ihr wollt doch nicht noch mehr von den Brüdern niedermachen?“
    „Lasst das meine Sache sein!“
    „Da müsst ihr in der Meldebehörde schauen, Nachbargebäude.“
    Tiberius schritt los. Sobald er mehr über diese Welt wusste würde er das Großmaul hier sofort enthaupten, oder sobald es sich noch so eine Nummer erlaubte...
    Missmutig schritt er im Nachbargebäude, einem flachen, dreistöckigen Bau dessen Außenfassade über und über mit Schädeln verziert war, direkt an den nächsten Schalter.
    „Tiberius Silbernebel von den Soulravens!Ich suche die Meldebehörde für Psioniker.“
    „Da sind Sie richtig!“
    „Ich verlange eine Liste aller registrierten Psioniker der Stadt!“
    „Tut mir leid, aber die darf ich nicht heruasgeben... nicht einmal jemandem wie Ihnen!“
    Tiberius lächelte, dann zog er eine der Insignien von seinem Umhang und legte sie auf den Tresen, sein massiger Körper schützte sie vor neugierigen Blicken und Linsen.
    „Wissen Sie, was so etwas auf dem freien Markt Wert ist?“
    Der Beamte lächelte, und murmelte etwas von einer Ausnahme, dann steckte er die Insignie ein und reichte Tiberius kurze Zeit später eine Liste mit Namen, Addressen und Klassifizierungen. Es war eine relativ lange Liste für so eine kleine Stadt auf einem Hinterwäldlerplaneten, das war interessant.... und beunruhigend!
    Tiberius lächelte, zog sein Schwert und enthauptete den Mann, dann steckte er List eund Insignie wieder ein während ein infernalischer Alarm los ging.
    „Was sollte DAS denn?“ fragte Bragg.
    Tiberius trat den Kopf zur Seite.
    „Der Mann war offensichtlich korrupt, das kann nicht geduldet werden!“
    Wärend Bragg fassungslos auf Tiberius starrte marschierten Gardisten in das Verwaltungsgebäude. Sie alle erstarrten als sie den Astartes sahen.
    „Was geht hier vor?“
    „Exekutieren Sie diese Männer!“ brüllte Tiberius und deutete mit dem Schwert auf die anwesenden Beamten.
    „Ich habe Verrat und Korruption entdeckt.“
    Die Männer starrten sich nur an, reagierten weder auf den Befehl, noch hielten sie den Astartes auf, der nun auf die schreienden Beamten losging.
    Bragg schüttelte den Kopf, dann machte er einen Satz vorwärts und sprang dem Astartes in den Rücken, der im Schwung das Gleichgewicht verlor und der Länge anch auf dem Boden aufschlug. Mit einem Satz war Bragg wieder hinter ihm.
    „Das reicht jetzt aber!“
    Tiberius knurrte. „Ganz deiner Meinung!“ Damit sprang er auf und schlug mit dem Schwert nach Bragg, der allerdings außer Reichweite stand. Nun legten die Soldaten ihre Waffen an.
    „Das würde ich lassen!“
    Tiberius seufzte, dann fasste er einen Entschluss....


    Geduckt und von Aschehaufen zu Aschehaufen eilend folgte Rewe unbemerkt dem Blood Angel, der sich unbeirrt brabbelnd weiter durch das Unterholz brannte. Kopfschüttelnd fragte er sich, was dem Verstand eines Astartes so etwas antun konnte. Er wirkte so fehl am Platz, als habe irgendein Wahnsinniger sich diese gebrochene Gestalt ausgedacht und ihr aus einer scherzhaften Laune heruas den Körper eines Astartes gegeben...
    Zael brabbelte weiter und versuchte sich zu beruhigen, während er sich durch die niedrigen Sträucher am wladrand brannte, dann lagen auf einmal unzählige Lichter vor ihm.
    „W-w-w-waaas ist das denn?“ murmelte Zael.
    Auch Rewe war stehen geblieben, zum Einen weil er nicht entdeckt werden wollte, zum Anderen weil er unschlüssig war, ob er der Gestalt weiter folgen sollte wenn sie in die Stadt hinein marschierte.
    „D-d-das sind ja M-m-menschen! K-k-keine verd-d-dammten S-Sym-Symbionten!“
    Rewe runzelte die Stirn, was sollte das denn?
    „D-D-das ist gut!“
    Dann griff Zael an seinen Helm.
    „H-h-hallo? S-Sergeant Z-Zael ruft T-truppe.... H-hallo?“
    Offensichtlich bekam er keine zufriedenstellende Antwort.
    „M-macht den Rasierapparat aus! H-h-h-hallo?“
    Dann ließ er die Hand wieder sinken.
    „D-diese I-idoten, alles muss man alleine machen!“
    Damit marschierte der frawürdige Astartes in die Stadt.


    Tiberius drehte sich einmal im Kreis, überall waren Soldaten, die Beamten standen an der Rückwärtigen Wand zusammen. Tiberius griff die Waffe fester, dann-
    brach die Tür in tausend Splitterna useinander und eine gewaltige Wand aus Flammen rollte herein, nur um im nächsten moment einer selbst für Astartes hühnenhaften Gestalt Platz zu machen.
    „H-Hallo, Ist hier das A-a-einwohnermeldeamt?“
    Nun waren sie verwirrt, sie alle!


    Es geschah im Morgengrauen, dass knapp fünfzig Orks aus dem himmel auf das kleine Dorf Terappin niederregneten und begannen, alles kurz und klein zu schlagen. Sie hämmerten auf die Tore ein, rissen Wände nieder, flogen durch Dächer und zerstörten unwiederbringliche Erbstücke.
    Die Bewohner der Stadt wurden auf dem Dorfplatz zusammengetrieben. Alle Ängstlich, manche von Trümmerstücken verletzt, doch kein einziger hatte eine von einem Ork geschlagene Wunde. Das schienen sie jedoch nicht zu registrieren. Väte rumklammerten ihre Frauen, Mütter ihre Kinder, Kinder ihre Puppen. Die gewaltigen, grünhäutigen Bestien marrodierten um sie herum und schlugen alles kurz und klein. Dann tauchten zwei Gestalten auf:
    Ein riesiger Ork mit dreieckigem Hut und Mantel, dem ein kleiner Goblin auf der Schulter saß der ein hörrohr hielt. Danebem schritt ein gewaltiger Krieger in violetter Rüstung, der vor Macht zu Flimmern schien.
    „Liebe Gemeinde!“
    Die Stille war fast mit Händen zu greifen, lediglich das Schnaufen der zahlreichen Orks und eine gelegentliche, stotternde Fehlzündung einer Rakete waren zu hören.
    „Mein Name ist Khal, und ihr mönnt mich als euren Messias betrachten!“
    Die Menge verstummte.
    Dies war das fünfte Mal, das Khal diese Rede aufsagte. Alle vorherigen zuhörer hattens ich ihnen entweder angeschlossen oder waren Unter gegangen. Das Dorv Oblivatos, das am westlichsten Zipfel des Tals lag war zu einer Ork- und Menschenstadt umfunktioniert worden und diente nun als lager, Trainingsort und Festungsstadt.
    „Ihr alle habt ein einfaches, unterdrücktes Leben geführt, ein Leben in Ketten!“
    Er breitete die Arme aus.
    „Doch nun dürft ihr das Eine ohne das Andere haben! Ich biete euch an, euch mir anzuschließen, dafür einzustehen, die Herrleichkeit meines Sterns zu spüren!“
    Hinte rihm verdunkelte sich die Sonne. Wie in Zeitraffer zogen graue Wolken auf und ein bedrohlicher Donner unterstrich Khal's Worte. Das war ja unglaublich! Anscheinend waren ihm die Götter wirklich wohlgesinnt und unterstützten ihn mit einer solch gewaltigen Kullisse.
    Er hob die Hände zum Himmel.
    „Seht die Macht meiner Götter, sie wird herabfahren auf das Übel, das zu Bekämpfen es gilt!“
    In diesem moment schoss ein Blitz aus den Wolken und fuhr in Khals erhobenen Arm. Die Gestalt des Kriegers fuhr krampfend zusammen und mit einem Aufschrei fuhr er zu Boden. Die Menge der versammelten Orks und Menschen war verwirrt, als der Redner niedergestreckt wurde, dann brach ein heilloses Durcheinander aus. Die Menschen stoben auseinander, durch die Reihen der Orks hindurch die nun von unzähligen Blitzen gejagt wurden die zusammen mit einem energieschen Platzregen aus den Wolken schossen. Khal richtete sich rauchend auf und sah nach osten auf den hügelkamm, von dem er selbst gekommen war.
    Eine gewaltige Gestalt, umringt von einige Menschen stand dort oben und schwang eine riesige Steitaxt. Heimdalls Stimme brandete über die Ebene, ein Gedicht aus Uralten Zeiten rezitierend:
    „Niemand weiß wohin soll er fliehen, die frostige Hand greift überall hin
    Wenn die finsteren Wolken am Himmel ziehen macht Widerstand gar keinen Sinn!“
    Khal knurrte und machte sich auf den Weg, während die Orks unter dem schwerhörigen Roger alles Alienmögliche taten, um Schutz vor dem Sturm zu suchen und die Menschen beisammen zu halten.


    Sali´xe`ram und Daharaikan schritten in die Stadt hinein. Der Harlequinn war immer auf der Hut, sein blicks choss von links nach rechts, vor und zurück, doch überall bot sich das selbe Bild. Die riesenhafte Stadt wirkte, als läge sie seit Jahren im Todeskampf. Die Häuser waren Grau, von Moos und Schimmel bewachsen. Eine kranke Feuchtigkeit schien aus dem Boden zu quellen. Die Menschen schleppten sich zu hunderten durch die Straßen, doch keiner schien die beiden Eldar wahrzunehmen. Sie hatten mit Attacken, mit Misstrauen und Panik gerechnet, genau genommen mit allem, nur nicht mit absoluter missachtung. Kein einziger hob den Blick. Kranke und augenscheinlich Tote lagen im Straßengraben oder saßen an eine Hauswand gelehnt. Überall standen Händlerkarren und priesen vermeintliche Wundermittel an.Ein allumfassendes, hundertstimmiges Schnaufen und Stöhnen hing über der Stadt auf deren Spitze ein gewaltiges, recht baufällig wirkendes Schloss thronte.
    Die beiden Eldar sahen sich an. „Was tun wir?“ fragte Daharaikan. Die Präsenz des Chaos war hier nicht zu spüren, sie schien fern, in einem anderen Tal im Westen.
    Sali'xe'ram ging spontan zu einem der Kranken, die am Rand lagen und untersuchte ihn. Der Mann hatte einen nach weißen Flechten aussehenden Ausschlag auf der gesamten Haut und seine Augäpfel waren violett verfärbt. Seine Zähne waren braune Stümpfe und er hustete Stücke seiner Lunge aus. An seinem Hals befanden sich zwei kleine Löcher.
    „Wir müssen wohl jemanden finden, der uns erzählen kann was hier los ist, das ist nicht natürlich, nicht einmal für die Chem'pan'sey!“
    Daharaikan stimmte zu. „Ob wir den da töten sollten?“
    „Nein... haltet euch zurück! Wir wissen nicht, was hier gespielt wird!“
    „Und wa ssollen wir hier tun?“
    „Ich weiß es nicht...“ Das war eine sehr gute Frage!

  • Runde III: Feuer, Sturm und Kugelhagel


    Heinrich rannte zur Stadt zurück, das arme Mädchen wie eine Puppe an der Hand hinter sich herziehend. Die Kleine war fast apathisch und hatte nicht die Kraft, auch nur einen eigenen Gedanken zu fassen. Wärend er nach Süden rannte, immer den schwarzen Schieferdächern entgegen bemerkte er einen Sturm im Osten. Aus dem Nichts quollen dunkelgraue, fast schwarze Wolken aus dem freundlichen Blau des Himmels und verdeckten den gesamten östlichen Horizont. Wärend Heinrich und das Mädchen die letzten Hügel überquerten wuchs das Phänomen zu einem ausgewachsenen Gewitter aus und spie grellweiße Blitze zu Boden, manchmal fünf auf die selbe Stelle. Dann war es ebensoschnell vorbei wie es gekommen war und während die Wolkendecke zerriss floh Heinrich in den Schutz der ersten Häuser. Hunderte von Menschen waren trotz der frühen Stunde auf den Straßen, teils wegen dem aprubten Abbruch des Festes, teils aber auch wegen... etwas anderem. Heinrich hatte zumindest nicht die Zeit, sich damit zu befassen. Er hechtete über das raue Pflaster und bog dann in die Hauptstraße ein. Eine junge Frau packte er an der Schulter.
    „Sie!“
    Die Frau erschrak und ihre Augen weiteten sich nocheinmal, als sie seiner Robe gewahr wurden. Ihm fiel auf, dass sie eine Augenbinde trug, jedoch hatte sie ein offenes, freundliches Gesicht.
    Er nahm das Mädchen vor die Brust.
    „Können Sie sich um das Mädchen kümmern? Sie wurde bei einem Angriff verletzt.“
    Die Frau sah ihn unergründlich an.
    „Wer... sind Sie?“
    „Konfessor Heinrich von der Kirche des heiligen Gott-Imperators von Terra verflucht! Würden sie um dieses Mädchen Sorge tragen? Bei einem Angriff im Osten hat sie alles verloren.“
    Die Frau lächelte, Miteid zeigte sich in ihrem Blick und Heinrich glaubte, so etwas wie echte Sorge zu erkennen.
    „Aber natürlich!“
    „Danke!“ brachte Heinrich hervor, dann stürzte er weiter in Richtung Burg. Er musste eine Verteidigung auf die Beine stellen.
    Jemand zog ihn seitlich in eine Gasse als er das Burgtor fast erreicht hatte.
    „Sie!“
    Heinrich fand sich Auge in Auge mit einem bärtigen mann mitte dreißig. „Sie sind nicht von hier?“
    Heinrich schüttelte den kopf. „Dann legen Sie diese Robe ab, Mann! Man wird sie noch umbringen!“
    „Wa-“
    In diesem moment explodierte das obere Stockwerk des Gebäudes über ihnen.
    Ruß und Flammen hüllten sie ein. Heinrich sah zu Boden, der Mann lag reglos in seinem eigenen Blut. So ein Mist. Heinrich schnaubte, dann rannte er richtung Burg um eine Verteidigung aufzubauen.


    Zhorkan seufzte innerlich auf. Dieser kurzsichtige idiot würde es doch niemals kapieren!
    „Nun, es ist wahrlich kein Wunder, dass Ihr dieser Dimension nochimmer unterlegen seid...“ seufzte der necron, dann verschwand er einfach. Dies bewegte Sklatherakk zum selben Schritt.
    Zhorkan hatte seine Zeit beschleunigt, um innerhalb von Sekundenbruchteilen Tief in den Wald zu rennen. Dort suchte er sich zwischen den vielen Hundert schneebedeckten Bäumen dieses Ortes einen speziellen heraus, den Baum, dessen Alter so deutlich aus den winzigen Zeitwellen ragte, wie ein Fels aus einer stürmischen Brandung. Diesen Baum erklomm er nun, auf ganz herkömmliche Weise: Mit seinen spitzen, stählernen Fingern zog er sich an der tiefen, furchigen Rinde nach oben. Die nackten, ebenso stählernen Zehen bohrtensich tief in die Rinde des Baumes als der Necron imme rhöher in die Krone stieg, die so weit über allen anderen lag. Dann sah er in den Himmel.
    Das Blau des hereinbrechenden Tages hatte die Nach abgelöst, nur die stärksten Sterne schimmerten in die Morgendämmerung. Mit diesem Bild im Kopf ließ sich der Geist des Chronomanten in die Tiefen der Vergangenheit dieses Ortes fallen.


    Sklatherakk tauchte mit einem zischen von siedender Luft im Turmkeller der Kultisten auf. Direkt vor den Augen von Trabis, der gerade aus der Kerkerebene kam, in einen schweren Reisemantel gehüllt.
    „Wohin des Weges?“ fragte der Marine.
    „Ich werde mich mit einem Werkzeug treffen.“
    „Ich brauche zwanzig Seelen für ein Ritual!“ sagte Sklatherakk unvermittelt.
    „Ich habe jetzt wirklich keine Zeit dafür, ich suche nur noch eine Begleitung, dann breche ch auf, du solltest ja in der Lage sein, dich selbst zu versorgen...“
    „Konfessor Heinrich!“
    Der Erzketzer und der Marine drehten sich um. Hinter ihnen kam Trabi's selbst ernannte Botschafterin mit einem schlafenden mädchen auf dem Arm herein.
    „Das ist der Name und Titel des Clowns, den ich suchen sollte!“
    Trabis lächelte.
    „Du kommst gerade recht, gib das Menschenkind in Sklatherakks Obhut hier, wir müssen los...“


    „Verräter! Helft mir, Burder! Vernichtet sie!“ brüllte Tiberius dem nun vollends verwirrten Zael entgegen, der gerade durch die Tür gebrochen und anscheinend völlig verwirrt war, sich in einem Haus wieder zu finden.
    „D-Das ist kein Space Hulk...“ stammelte Zael. Als Tiberius registrierte, dass der Bruder nicht sofort das Feuer eröffnete beschloss er, mit gutem Beispiel vorran zu gehen.
    Mit gezogenem Schwert stürzte er auf die nächsten Gardisten zu und enthauptete drei von ihnen mit einem einzigen Streich, dann zermalmte er einem weiteren mit dem Schild den Kopf.
    Zael war vollends überfordert:
    „D-d-d-das k-kann nicht s-sa-a-sein! D-d-das sind- d-d-daa-ahs-ist- Verrat! M-m-muss VERBRENNEN!“
    Damit schoss ein Strahl brennenden Promethiums durch zwei der Gardisten, die sich sofort in Asche auflösten, auf Tiberius zu und hüllte ihn ein.
    Überrascht sprang der Soulraven aus dem Feuerstrahl als nun auch noch die anderen Gardisten zu schießen begannen. In einem wahren Fegefeuer aus Kugeln löste sich Tiberius Schild auf. Fluchend rannte er zur gegenüberliegenden Tür-und fiel erneut der Länge nach hin. Das heißt er wäre es, hätte er Bragg's Fußtritt nicht kommen sehen und sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit gebracht.
    So ein Mist, diese Welt war wirklich voller Verräter. Musste er sie denn ganz alleine auslöschen?
    „Alter, gib's zu, du hast es verdient!“ rief ihm Bragg hinteher.
    Silbernebel war der Ansicht, das es hier ganz andere verdient hätten, doch nun hieß es neu formieren. Da draußen standen ein verräterischer Terminator und ein völlig fehlgeleiteter Leibwächter mit jede Menge fleischlicher Deckung. Er brauchte dringenst einen Plan!


    Rewe lugte fassungslos durch das zerstörte Fenster. Jede Menge augenscheinlich imperiumstreuer, die sich in einem ofiziellen Sitz der imperialen Regierung die Köpfe wegbrannten? Entweder hatten sich während seines Exils die imperialen Gepflogenheiten sehr stark verändert, oder hier stimmte etwas absolut nicht. Er selbst war sich jedoch unsicher, was er tun sollte, also duckte er sich wieder nach unten und schlich zur zerstörten Eingangstür.
    Es galt, mehr über diesen absolut untypischen Marine herauszufinden. Er schlcih sich von hinten an die klobige Rüstung heran und öffnete eine der Taschen. Was ihm da in die Hände fiel war äußerst... verstörend.
    Als der Soulraven vertrieben war drehte sich die Menge zu Zael.
    „Woher kommt Ihr?“
    „D-d-das w-wüsste ich auch gerne...“
    „Geht es euch nicht gut?“
    Zael seufzte. „N-n-nichts i-i-ist logisch in d-diesem S-s-s-sp-spi- auf dieser Welt!“
    Der andere lachte gequält. „Mag sein...“
    Dann griff Zale in die Tasche und wühlte darin. Immer weiter und weiter, bis er schließlich in einem Schrei die Hände über dem Helm zusammenschlug. Alle Soldaten fuhren in Erwartung eines neuen Angriffs zusammen.
    Draußen lugte Rewe weiter durch die Tür. Seine Hand spielte mit dem weichen Schaumstoffball, den er in der Tasche des eigentümlichen Terminators gefunden hatte.


    Khal rannte auf den hügel zu, auf dem der Angreifer stand. Mittlerweile war er sich sicher, dass der Angriff nur von diesem Psyoniker ausgehen konnte. Hinter ihm rannten die Stormboyz, von ihrem Boss angeführt in Reihe und Glied- mehr oder weniger – auf heimdall zu. Dieser wartete mit Ausdrucksloser Mine, dann klatschte er in die Hände. Eine Sturmfront fegte über sie hinweg und hüllte die gesamte Umgebung in Staub. Der Space Wolf drehte sich um und lief zurück ins mitlere Tal. Er hatte nun wirklich genug gesehen!
    Hinte rihm zuckten blaue Blitze und Raketen aus dem Chaos. Eine der Raketen traf ihn im Rücken und schleuderte ihn nach vorne, doch er blieb auf den Beinen und rannte weiter. Er glaubte nicht, dass das Geschoss jemals als Sprengkörper zusammengebaut worden sein konnte.


    Khal und Roger blieben auf dem Berg zurück, um sie herum lagen die Leichen der Soldaten, die nicht so schnell rennen konnten. „Watn da Gitzn...“ brummelte Roger.
    „Was?“ fragte Khal gereizt, während er dem Runenpriester hinterherblickte.
    „Wat warn dat fürn Feigar Git?“ schrie Belton.
    „Naja, den werden wir uns schon noch kaufen, das steht ja außer Frage...“ sagte Khal und wnadte sich ab, er hatte etwas zu tun.
    „Wat?“ fragte Roger.
    „Wiar moschen da Git spätar!“ schrie Belton in das Ohr seines Bosses. Rogers Gesicht hellte sich auf. „Aaaah...“
    Zurück im Dorfplatz sahen sie sich um. Manche der Menschen waren einfach verzweifelt und mit leeren Gesichtern sitzen geblieben, andere hatten sich in die Häuser verzogen. Die meißten jedoch flohen in die vermeindliche Sicherheit der fernen Hügel.
    Khal lächelte und brüllte ihnen entgegen:
    „Lauft zu den Hügeln, Lauft um euer Leben!“ dann schüttelte er den kopf über so viel Feigheit. Er hätte einem Eindringling die Hölle gebracht!
    Dann blickte er dahin zurück, wo der Space Wolf gestanden hatte. Orktotems mit Chaossternen an der Spitze, behangen mit menschlichen Körperteilen zierten nun diesen Ort der Schande.
    Die restlichen Menschen brachten sie zurück in ihre Bastion, dann würden sie weitere Schritte ergreifen, ein Großangriff stand bevor...
    Als Heimdall in die Burg zurückkehrte war die Stadt nicht wieder zu erkennen gewesen. Zwei Gebäude brannten und überall rannten Soldaten und Zivilisten umher.
    Als er in den Raum kam, der wohl mal der Thronsaal gewesen war erblickte er zwei alte bekannte in heftiger Diskussion.


    „... ist ein solcher Schritt unumgänglich, die PVS muss aktiviert werden!“ sagte Heinrich.
    „Völlig ausgeschlossen!“ antwortete Sanlis, „ihr und euere Männer habt diese Welt schon mehr als genug aufgemischt, mehr werde ich nicht dulden. Ihr mögt von dort oben kommen-“ Er zeigte mit ausgestrecktem Finger zum Himmel. „Hier unten jedoch stiften euresgleichen schon seit Jahren Terror und Verwüstung!“
    „Fürst!“
    Die beiden drehten sich zu Heimdall um.
    „Ja?“
    „Ich habe die Streitkräfte angewiesen, eine Ausgangssperre zu verhängen! Und das westliche Tal abzuschotten, ein Angriff von Orks steht bevor.“
    Snalis seufzte. „Sie auch noch! Nun gut, aber ich tue das nicht gerne!“
    Als sie wieder auf die Straße traten war die Stadt ein einziges Chaos. Die PVS versuchte, die Menschen zurück in ihre Häuser zu drängen, mit mäßigem Erfolg.
    „Hier entstehen wahre Aufstände.“ sagte ein Kommandant der PVS, an den sie heran traten.
    „Der Konfessor hätte dem Volk diese Bürde nicht auflasten sollen!“


    „Mächte des Chaos, verneigt euch vor mir!“
    Sklatherrakk hatte kurzerhand zwanzig der Kultisten getötet, die den Fehler gemacht hatten, Trabis Propaganda Aktion nicht zu folgen. All ihre Seelen hatte er in den Körper des Mädchens gepresst, dass Trabis' kleine Freundin hereingetragen hatte.
    Nun stand ein furchterregendes Geschöpf vor ihm:
    Die Kleider des Mädchens waren brennend zu Boden gefallen und hatten eine Haut entblößt, auf der ein schwacher, bläulicher Flaum zu sprießen begann. Die Augen leuchteten violett und zeugten von tiefster Weisheit und abgrundtiefer Verschlagenheit.
    „Meister.“ sagte der Marine schlicht.
    „Du hast den Weg gewählt.“
    Das war keine Frage gewesen, sondern eine Feststellung. Sie bedarf keiner Antwort.
    „Ich weiß, wesshalb du dieses Gespräch suchst.“
    „Und?“
    „Die Annomalien, die du beschreibst sind überall und immer zugleich zu spüren, doch das sind nur Worte, deren Bedeutung vor der Allmacht des Wandels verschwimmt.“
    „Heißt das Ja?“
    „Ja.“
    Damit sank das Mädchen zu Boden.
    Sklatherakk blickte auf sie herab. Der Meister hätte sie mitnhemen können, doch er hatte sie da gelassen. Die Augen waren nun geschlossen, doch die Schultern begannen nun kaum merklich zu wachsen.
    Sie musste noch einen Zweck in Seinem Plan haben...


    Die beiden Eldar schritten durch die Finsternis dieses kranken Ortes zurück, sie hatten genug gesehen. Diese ansicht wurde etwas durch den gewaltigen Schwarm an Fledermäusen getrübt, die zur Burg strömten. In ihrer Masse waren die verwischten Umrisse einer riesenhaften Kreatur zu erkennen.
    „Was war das denn, Runenleser?“
    „Völlig gleich! Wir sind falsch an diesem Ort! Es gilt, den alten Feind zu finden und auszuschalten! Melde dem Weltenschiff, dass wir einem Trupp der Jäger Asyrians bedürfen. Wir treffen uns am Spiegeltor mit ihnen.“
    „Sehr wohl, Runenleser!“
    Die beiden Gestalten strebten nun dem Wald entgegen.
    „Wir werden das Chaos sfinden und verncihten! Es muss über diesen Bergen liegen, und genau da gehen wir hin!“
    Es dauerte keine fünf Minuten, bis sie ans Spiegeltor, den ort an dem sie in diese Welt gelangt waren, zurückkehrten. Asyrians Jäger waren nicht zu sehen, doch der Boden war leicht plattgedrückt. Daharaikan ging sofort in Angriffsstellung. Irgend etwas stimmte nicht! Zusammen liefen die Eldar unendlich langsam durch den Wald, jeden sichtbaren und unsichtbaren Hinweis beachtend. Dreihundert Meter den hügel hinunter fanden sie die fünf mitternachtsblau gerüsteten Krieger an einem Bachlauf. Sie schienen unverletzt.
    „Brüder und Schwestern!“
    Die fünf drehten sich um und verbeugten sich wie einer, dann trat der Mann ganz links vor und nahm seinen helm ab.
    „Runenleser, hier ist jemand vorbeigekommen und nach Osten, zur Burg gelaufen!“
    „Nun, wir wollten nach Westen, in dieser Stadt gibt es nichts!“ sagte Daharaikan.
    Sali´xe`ram sah in den Himmel. Stimmte das?


    Ein Feuer. Feuersbrunst, Schreie und Tod. Keine Menschen, Nein. Davor rollten Panzer übers Land. Sie waren vom himmel gekommen. Die Welt war unversehrt, jung, perfekt. Und ihre Schöpfer kamen gerade wieder. Den hohlen Felsblock hatten sie gerade verlassen. Wieder Feuer. Dann eine Wüste so weit das Auge reichte. An einem See stand eine weiße Stadt. Lichtstrahlen schossen in den himmel zu fernen Sternen. Sie waren geflohen.


    Zhorkan bemühte sich, die Bilder in die richtige Reihenfolge zu setzen. Die Eldar ahtten diese Wlet einst aus einer Wüste geformt, dann kam ein krieg und mit ihm die Menschen, oder war das vorher?
    Es war dieser Baum, der von alldem zeugte. Er musste die Wut dieser kriegerischen Galaxis überlebt haben. Wollten sie diese Welt wieder?
    Ein weit entferntes lachen schallte in seinen Geist, der Himmel riss auf, und der Schleier der Wirklichkeit verschwand. Die Energie entfloss ihm, dem Baum! Was war das denn nun? Der Baum stand doch noch!
    Es dauerte eine kurze Weile bis Zhorkan begriff, dass er nicht weiter in der Vergangenheit weilte, sonder in die Gegenwart katapultiert worden war.
    Vielarmige, Rosa Gestalten sprudelten and er Wurzel des Baumes hervor und sprangen andere Bäume an. Unter ihren tastenden Tentakeln löste sich die Wirklichkeit langsam auf um...etwas anderem Platz zu machen.
    Zhorkan sah aus seinem Versteck herab. Aus dem Herzen des Baumes stieg eine blaue, dreiarmige Gestalt heraus. Irgendetwas oder irgendwer hatte die Macht des Baumes freigesetzt und seine Gedanken aktiviert, was den Schleier der Wirklichkeit geschwächt hatte. Zhorkan traf die Erkenntnis, dass es zwei Personen gewesen waren, die das möglich gemacht hatten.


    „Sie sind also schon vor der Karantäne in der Stadt gewesen?“
    „Natürlich, das wisst Ihr doch, Meister!“ die Frau lächelte Trabis an während sie Seite an Seite auf die kranke Stadt zu schritten.
    „Natürlich, das ist exzellent.“
    Die Stadt um sie herum wirkte wie die Gestalt gewordene Parodie auf das Leben. Verfallene, von Flechten bewachsene Hütten, kranke, sich mit der Macht der Verzweiflung durch die Leere ihres lebens schleppende Menschen, nichts hier war wie es sein sollte.
    Trabis und seine Begleiterin schritten den langen, gewundenen Pfad zum Schloss hinauf. Dieses Gebäude musste unendlich alt sein. Trabis hatte keine Ahnung wer es gebaut ahtte, aber dieser jemand hatte seine Kunst meisterhaft beherrscht. Das Schloss war gigantisch, Finster und Abweisend, Thronte aber so gewaltig und so verwinkelt auf dem kleinen Felsvorsprung, dass es jeder Gravitationskraft zu trotzen schien.
    Am Tor blieb Trabis stehen.
    „Ladies First!“
    „Was?“
    „Sie haben ja wohl nicht geglaubt, dass ich als erster in eine vermeindliche Falle marschiere...?“
    Die Frau verrollte das Auge. „Natürlich nicht!“
    Eine halbe Stunde später kam sie wieder heraus, zusammen mit einem weißhaarigen Mann, der Trabis aus eisblauen Augen musterte.
    „Schön, dass sie es geschafft haben!“

  • Runde IV: Das reinste Chaos


    „Fürst Sanlis, wo finde ich die Quartiere ihrer PVS?“
    Sanlis zog eine Augenbraue hoch. „Im Erdgeschoss, Westflügel... warum?“
    Heinrich lächelte und verbeugte sich leicht. „Wir müssen eine Verteidigung organisieren und ich möchte mir ein Bild der Truppe machen.“
    Das Gesicht des Fürsten hellte sich auf. „Verstehe... dann machen Sie mal, Konfessor.“ auch er verbeugte sich.
    Heinrich verabschiedete sich mit dem Zeichen des Aquilla, nicht ohne die Stirn zu runzeln da der Gruß nicht erwiedert wurde.


    Khal stand auf dem forderen Aussichtsturm seiner Festung und Blickte zu der Hügelkette, hinter der ihr Feind lag.
    Ascheinend hatte der Feigling seine Statisten informiert. Die gesamte Hügelkette wurde von Patrollien auf Motorrädern überwacht.
    „Wat'n hast'n Plan?“ Der Apostel drehte sich um. Neben ihm stand Roger.
    „Was?“
    „Habt ihr einen Plan?“ brüllte der kleine Grot auf der Schulter durch sein blechernes Rohr.
    Khal lächelte.
    „Ja...“
    Er sah noch einmal zu den Hügeln.
    „Schickt Eure Sturmeinheiten und macht diese Posten fertig, dann einfach mal die Lage sondieren. Eventuell finden wir ja wen wir suchen. Und dort drüben muss es Anhänger der Vier geben... wir müssen Kontakte knüpfen, ein Bündnis könnte für alle Seiten wertvoll sein.
    „Wat willse?“ krächzte Roger.
    Der Grot sprang an das Ohr seines Bosses und brüllte hinein:
    „Mänschanz Mosch'n un Boyz ma glotzen un mit da Chaosboyz red'n!“
    „Aaahh...“ machte der Boss, dann humpelte er zu den Barracken.
    Seufzend drehte sich Khal wieder um und sah zu dem zerstörten Dorf,d as sie als letztes überfallen hatten. „Dort bauen wir eine Festung...“
    Es fehlten noch drei Dörfer...


    Nun schritt Heimdall auf Sanlis zu.
    „Die Stadt ist nicht mehr sicher! Verbarrikadieren Sie die Häuser, verschließen Sie die Kanalisation und rufen Sie die Bevölkerung auf dem marktplatz zusammen. Dann schicken Sie Waffen und Vorräte in die Berge, wir bilden ein Flüchtlingslager!“
    „Aber, das wird nicht nötig sein!“
    Der Mann fuhr unter einem stechenden Blick des gewaltigen Astartes zusammen.
    „Sind SIE der Krieger oder bin ICH das?“
    Sanlis schluckte, dann straffte er die Schultern. „Und die Versammlung?“
    „Ich ahbe etwas zu sagen. Sie und ihr Stab sollten auch kommen!“
    „Selbstverständlich!“


    Zael atmete durch und sah sich um. Der Mann, der dem marine ein Bein gestellt hatte rief alle nach draußen. „W-w-was macht i-ihr? B-bleibt hier!“
    Als Antwort flogen dutzende von Granaten durch die Türen.Zael schluckte und fuhr herum um durch das zaelförmige Loch in der Wand zu rennen.
    Hinter ihm ging die gesamte Halle in Flammen auf. Unzählige Fragment- und Sprenggranaten explodierten, dann erfüllte blaues Licht den Saal, als eine Plasmagranate hinter ihm detonierte. Die anschließende Druckwelle stieß ihn aus dem Sall ins Freie. In einem Strom von Schrapnellen, von denen zwei auch durch die Gelenke seiner Rüstung drangen, flog er nach draußen.
    „V-v-verdammte V-V-Ver-räter!“ grummelte Zael und stand auf. Im Schnee vor sich erblickte er die Spuren gewaltiger Stiefel, die richtung Stadtkern führten.
    „D-d-dieb!“ brüllte Zael und stapfte los..


    Tiberius rannte den Gang auf der anderen Seite des Gebäudes entlang, als sich hinter ihm das vielstimmige Donnern des Kriegs erhob. Die Tür hinter ihm zersplitterte und Rauch und Funken quollen in den Gang.
    Er verstärkte seinen Sprint noch einmal und brach durch die verstärkte Eichentür ins Freie.
    Er war in einer Gasse gelandet, der von der er kam nicht unähnlich. Links von sich erblickte er einen Space marine, der über die Straße richtung Marktplatz rannte. Er wollte ihm gerade zurufen das er Hilfe benötigte, dann viel ihm etwas auf:
    Es gab keine Ordenssymbole oder Ähnliches auf der Rüstung, genau genommen gab es gar keine Symbole.
    „Grr... Verräter.“ knurrte er und hob den Bolter als die Gestalt auf einmal in eine Seitengasse einbog.
    „Dich krige ich noch!“


    Zhorkan sah auf die Dämonen unter sich herab. Das konnte doch nur das Werk dieses Dilletanten sein! Er nahm seine Kraft zusammen und beschleunigte seine Zeit. Dann sprang er vom Baum und rannte zwischen den unheimlich trägen Dämonen hindurch in die Stadt hinein. Das alles dauerte keine fünf Sekunden.
    Im nächstbesten Haus stahl er sich einen schweren Reisemantel um so verhüllte auf die Straße zu treten. Hier am Rand der Stadt war sie leer. Niemand war zu sehen.
    Schnellen schrittes zog der Necron durch die Gebäude. Er suchte nach Stoffen, in denen Energie gebunden war. Es gab etwas zu tun!
    Als er gerade das Schlafzimmer eines jüngeren Pärchens durchwühlte lächelte er innerlich. Schnell zog er einen Kissenbezug vom Bett und füllte ihn mit der luftigsten unterwäsche für die weiblichen sterblichen die er finden konnte. So, nun hatte er alles beisammen. Dieser Sack Frauenunterwäsche würde das Schicksal dieser Welt entscheiden.
    Unbehelligt trat er wieder auf die Straße. Nun kamen ihm vereinzelte, abgehetzte Leute entgegen, die sich jedoch nicht groß um ihn scherten.


    Die Quartiere der PVS waren spartanisch eingerichtet und in einem alten, aber doch sehr anschaulichem Sandsteingemäuer angelegt worden. Heinrich klopfte an die nächstbeste Tür. Keine Antwort. Er drückte die Klinke und die Tür schwang auf. Der Raum war klein, mit Bett, Kommode und zwei Schränken, ein Tisch und drei Stühle.
    Unter dem Tisch lag ein Mann.
    Heinrich schloss die Tür und sah auf den mann herab. Er hatte nur Unterwäsche an und lag in seinem eigenen Erbrochenem. Etwas glänzte in der unappetittlichen Mischung. Angeekelt hob Heinrich den Ärmel seines Gewandes schützend über Mund und Nase, dann besah er sich den Mann genauer. Er Atmete nicht, und das glänzende Ding in seinem Schoß entpuppte sich als Injektor. Heinrich suchte die Arme ab. Tatsächlich fand sich eine frische Einstichstelle.
    Der Konfessor erhob sich kopfschüttelnd. Was eine kranke Welt. Dann begann er, sich zu entkleiden.


    „Nein, das stimmt nicht!“
    Die Eldar sahen ihren Runenleser erwartungsvoll an.
    „Es ist wichtig, wer diese Spuren in unserem Schicksal hinterlassen hat! Wir müssen ihnen folgen!“
    Ohne Widerworte setzte sich der kleine Trupp in Bewegung.schnell und leise rannten sie durch den verschneiten Kiefernwald, immer abseits der Wege. Es dauerte nur Minuten, bis sie die Stadt erreichten, und nun spürte auch Sali'xe'ram etwas.
    „Ein Psioniker... am Schloss...“ er lief ein paar Schritte weiter und blieb wieder stehen. „Ich glaube es sind zwei...“
    Dann riss der Runenleser die Augen auf.
    „Wir hatten Recht, der alte Feind ist hier!“
    Die Eldar sahen sich an. Nun gut, dann sollte es so sein...


    Sklatherakk sah auf das Mädchen hinab, dann hob er den Haemunkulus von seinen Schultern.
    Seine Stimme, genauso düster und unwirklich wie die flimmernde Rüstung schallte durchd ie Stille des dunklen Schlachthauses.
    „Fliege zu dem Beschwörer. Ich bin nicht erfreut!“
    Dann kniete er sich vor das Mädchen und legte ihr sanft zwei Finger auf die Stirn.
    Seufzend schlug sie die Augen auf. Abgesehen von den verformten Schultern, die immernoch langsam wuchsen, und dem dichter werdenden Flaum auf der Haut sah sie normal aus. Das Leuchten in den Augen war verschwunden.
    „War er es? Hat er mich berührt?“
    Sklatherakk lächelte. „Ja, das hat er!“
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem sanften und glückseeligen lächeln. Die Gestalt vor ihr schien sie nicht im mindesten zu beunruhigen.
    „Und wie geht es jetzt weiter?“
    „Du suchst den Mann, der dich in der Stadt abgesetzt hat. Und richtest ihm dunkelste Grüße aus.“
    Grinsend nahm das Mädchen den schwarzen Kaputzenmantel aus Sklatherakks Händen entgegen.


    Heimdall sah auf die Menge hinab. Vor ihm standen Fürst Sanlis und sein Stab, um ihn herum seine Leibwache. Er hatte diese Männer der PVS persönlich ausgesucht und kontroliert.
    „Bürger unserer schönen Stad“, begann Sanlis, „Es sind schwere Zeiten! Der Feind steht an allen Grenzen. Und um so mehr freue ich mich, in Lord Heimdall einen verlässlichen, starken und absolut loyalen Verbündeten gefunden zu haben!“
    Bei diesen Worten zog der gewaltige Space Wolf seine Axt und schwang sie einmal im großen Bogen um sich herum. Der Streich war perfekt. Bevor jemand registrierte, was geschah brachen die kopflosen Körper von Sanlis und seinem Stab zusammen. Heimdall fing das Mikro im Fall auf.
    „Die Freude ist ganz meinerseits!“
    Stille. Tödliche Stille. Die Männer der PVS sahen sich an.
    Ein Donnergrollen Jagte über den Platz.
    „Darüber,“ fuhr Heimdall fort, „dass die Verräter nun beseitigt sind. Diese Stadt gehört nun mir!“
    „KETZER!“ brüllte eine Stimme aus der Menge, im nächsten moment detonierte ein Boltgeschoss direkt auf Heimdalls Visir.
    Fluchend duckte sich der Space Wolf und wollte Wind entstehen lassen um seine Gestalt zu verschleiern. Da begann auch die gesamte Leibgarde der PVS auf ihn zu feuern.
    Heimdall fluchte. Vielleicht hätter erdas bedenken sollen.
    Wärend Laser auf seinem Panzer einschlugen sprang er vom Podium in die in alle Richtungen auseinanderstrebende Menge und rannte auf den Angreifer zu.
    Es war ein Space Marine ohne jegliche Zugehörigkeitssymbole, der die Boltpistole auf ihn gerichtet hielt. Den nächsten zwei Schüssen wich er aus, dann hob er die Axt und-
    ein gewaltiger Hieb traf die Seite seiner Rüstung und schleuderte ihn zur Seite. Unter Schmerzen musste er feststellen, dass etwas die Rüstung durchdrungen hatte, aber die Verletzung schien nicht ernst zu sein. Zumindest die verräterische PVS zog sich zurück.
    Heimdall sprang auf und sah sich nach seinen angreifern um. Der Pistolenschütze ließ sich in der fliehenden Menge zurückfallen, doch der zweite Angreifer, niemand anderes als Tiberius Silbernebel, ging auf ihn los.
    „Du Narr!“ brüllte Heimdll. Derandere seufzte. „Ihr seid nicht besser als die anderen!“
    Von der anderen Straßenseite aus beobachtete Heinrich perplex, wie Wolf und Löwe aufeinander los gingen.


    „Ja, nur für was habe ich mir die Zeit genommen?“
    Der hexer lächelte. Eine der weißen Strähnen fiel ihm ins Gesicht.
    „Seht, diese Stadt...“ Er machte eine ausholende Geste. „Sie würden mich zerreißen, wenn sie die Kraft dazu hätten, doch das haben sie nicht. Ich habe machtvolle Verbündete. Das reicht jedoch nicht... Ihr müsst jemanden los werden, ich will jemanden beherrschen... versteht Ihr das Dilemma?“
    Trabis nickte. Der Alte konnt ein der Tat nützlich sein.
    Ein gewaltiger Schwarm von Vogelartigen Wesen verdunkelte den himmel um das Schloss, dann zog er zwei Runden um den Zentralen Turm bevor er in das alte Gemäuer fuhr.
    „Was war das?“ fragte die Frau an Trabis Seite.
    „Mein wertvollster Verbündeter und seine Freunde!“ lächelte der Mann, dann ruckte sein Kopf hoch und er fuhr herum. „Rasch, in die Burg!“
    Er rannte los durch das Burgtor.
    „Wa-?“ fragte Trabis und folgte ihm. Dann schlugen hunderte hauchfeine nadeln genau auf seiner Position ein und ein Hammerschlag traf seinen Geist.
    Eine Hand packte ihn und zog ihn weiter, als er die Präsenz abzuschütteln versuchte.
    Daharaikan sprang aus dem Burggraben heruas, nur ein flimmernder Schemen in der Luft, und warf etwas silbernes auf die Gruppe, bevor er sich mit einem Rückwärtssalto ans Ende der Brücke zurückzog. Die Gravitationsgranate riss Trabis und die Frau zu Boden.
    Trabis erwehrte sich weiter der Präsenz und konnte sie Stück für Stück zurücktreiben.
    Ddaharikan lächelte, den Finger am Abzug seiner Kreicherkanone. Ein gewaltiger Schwarm schwarzer, geflügelter Schatten stieg aus dem Graben auf und nahm ihm die Sicht. Er und die Jäger feuerten und pflügten ettliche der Geschöpfe aus der Luft. Der Schwarm stob nach oben und gab den Blick auf eine leere Brücke und geschlossene Zugbrücke frei.
    „Wer?“ fragte er.
    „Ich weiß nicht...“ erklang die Stimme des Runenlesers.


    Rewe lächelte, da hatte ihm doch jemand die gröbste Arbeit abgenommen. Er drehte sich um- und wurde von eienr gewaltigen Gestalt am hals gepackt.
    „D-d-d-duuu. D-d-du hast w-was was m- mir ge-ge-hört!“


    Trabis schlug die Augen auf. Seine Begleitung kniete mit besorgtem Blick über ihm.
    Er sah sich um. Sie befanden sich in einem riesigen, stolzen Dachstuhl, draußen erwachte der Tag in all seiner Pracht. Der Boden war voller Vogeldreck und Tierknochen, aber keiner einzigen Feder.
    „Wer hat uns denn DA raus geholt?“
    „Ich schätze mal der mächtige Verbündete....“
    Sie sahen an sich herab. Irgendetwas mit gewaltigen Krallen hatte ihre Roben eingerissen, war aber so zärtlich gewesen, dass die Haut nicht verletzt wurde. Zumindest nicht von ihnen. Ettliche Nadeln hatten Trabis mutiertes Fleisch durchdrungen. Er hustete Blut.
    „Hoffentlich finde ich jeamnden, der das wieder hinbekommt.“
    „Ob der Zeit hat, solange diese Kerle vor den Toren stehen?“
    „Fragt sich, wie lange sie noch da sein werden!“
    Eine unmenschliche Gestalt belauschte sie aus der Finsternis des Dachstuhls und gab die Informationen an ihren Meister weiter.


    Heinrich lächelte. Niemand behelligte ihn als er in der gestohlenen PVS Uniform durch die Stadt lief. Bis jetzt.
    „Hallo, Onkel!“
    Er drehte sich um. Eine kleine Gestalt in schwarzer Robe packte ihn am Arm. Der Energieblitz, der durch sienen Körper zuckte ließ ihn aufschreien und schleuderte ihn drei Meter durch die Luft bis er hart auf dem Pflaster aufschlug.
    „Ich habe mich noch gar nicht bedankt!“

  • Runde V: Opfer


    Sklatherakk spürte die Luft in seine Lungen strömen. Trockene, nach Blut riechende Luft, versetzt mit dem Staub aus Jahrhunderten der Grabeskälte. Er hatte sich im Turmkeller in mitten der geopferten Kultisten niedergelassen. Mit verschränkten Beinen, den Kopf auf der Brust ruhend saß er nun da und entließ seinen Geist in den Warp. Der gewaltige Körper des Kriegers blieb im Turmkeller zurück, jedem Angriff schutzlos ausgeliefert. Doch keiner würde kommen, nicht an diesen Ort.
    Der Geist schoss über den Kiefernwald in die am Talgrund liegende Stadt und fand dort sein Ziel. Als Sklatherakk wieder ein Bild der reellen Welt vor Augen hatte sah er einen Mann vor sich liegen. Die Erinnerungen des Körpers, den er sich nun teilte sagten ihm, dass es sich um Konfessor Heinrich handelte.
    „Gut, du hast ihn gefunden.“ hallte die Stimme des Chaoskriegers durch den verdorbenen Geist des Mädchens.
    „Natürlich.“
    „Gut, lass mich sehen!“
    Sie überließ ihm die volle Kontrolle über ihren Körper. Fast beiläufig registrierte er die Veränderung. Die Federn auf ihren Schultern schillerten in allen Farben des Warp, jeweils zwei Finger ihrer Hände waren zu langen Raubvogelklauen geworden und die Fortsätze ihrer Wirbelsäule bildeten nun dürre Schwingen.
    Mit einer der Klauen griff Sklatherakk nun nach dem Kopf des Konfessors, gerade als dieser sich wegrollen wollte. Er drehte seinen Kopf so, dass er ihm in die Augen sehen konnte. Er konnte die Angst darin lesen, aber auch die Verachtung und den unbeugsamen Willen eines Menschen, der alle Kraft zum Widerstand aufbrachte.
    Sklatherakk konzentrierte sich, dann fiel er aus den Augen des Mädchens heraus direkt in die Augen des Mannes vor sich.
    Heinrich brüllte, als der fremde Geist in seine Seele strömte.
    „Hallo.“ Die Stimme schmerzte wie tausend glühende Pfeile. „Schön, dass wir uns kennenlernen!“
    Dann begann der Geist zu wühlen, er las Erinnerungen und Träume, Vorstellungen und Pläne. Heinrich war überwältigt, dann begann sein Geist zu arbeiten. Er stellte sich Bilder vor, Strategien, die er niemals einsetzen würde, Befestigungen, die es nicht gab. Sklatherakk's Geist zischte auf. Es würde schwierig werden, die Wahrheiten von den Vorstellungen zu trennen.
    „Schluss damit!“ ein Geistiger schlag drängte Henrich in die Tiefste Ecke seines Bewusstseins zurück.
    Sklatherakk spürte Zufriedenheit. Nun konnte er sich in aller Ruhe mit der Verteidigung der Stadt befassen.


    „Wirklich, das war ein Scherz... könntest du mich... loslassen?“
    Rewe hustete als sich die Hand um seinen Hals löste und er vor dem gewaltigen Terminator auf den Boden fiel.
    „M-m-ma-mein Stressball d-d-du D-Dieb!“
    Zael war am Rande eines Nervenzusammenbruchs als Rewe in die Tasche griff und ihm den weichen, flauschigen Ball in die Hand legte.
    Schnell quetschte Zael den Stressball einige male in seiner gewaltigen Pranke zusammen, dann wurden die Abstände der Kontraktionen kürzer.
    „A-also, ...“ begann Zael, „W-wer b-bist d-du?“
    Rewe hob eine Augenbraue und konnte sich ein Grinsen ob des Sprachfehlers nicht verkneifen, aber glücklicherweise trug er seinen Helm.
    „Rewe.“ sagte Rewe. „Ich bin im Exil...“
    „W-w-warum?“ fragte Zael.
    „Ich bin dem Imperator der Menschheit treu Ergeben, äääh.“
    „Zael“
    „-Zael, danke. Ihr braucht euch um mich keine Sorgen machen. Doch der Grund meines Exils geht niemanden etwas an, nicht einmal-“ hier machte er eine wohl kalkulierte Pause, „nicht einmal einen ehemaligen Bruder!“
    Zael nickte langsam. „W-warum m-m-muss a-a-eigentlich immer alles so g-ge-geh-geeeh---“
    „Geheimnisvoll?“ versuchte Rewe zu helfen.
    „J-ja. Geheimnisvoll sein....“
    „Wollen wir jetzt wirklich darüber Diskutieren?“
    „N-nein, sch-schon gut!“ mit diesen Worten lies Zael den Stressball wieder in seine Tasche gleiten.
    Hinter ihnen erhob sich der Kampflerm nun zu einem infernalischen Brüllen.
    „S-s-sollen wir eingreifen?“ fragte Zael.
    „Gut das du fragst! Ich habe da schon eine Idee...“ grinste Rewe.


    „Stirb, Ketzer!“
    Tiberius sprang nach vorne und ließ sein Schwert auf Heimdall niederfahren. Die Energiefelder knisterten und blitzten auf als die Klinge auf den Stab der Axt traf. Der Space Wolf hatte die gewaltige Waffe blitzschnell zur Parade erhoben. Mit einer schnellen Drehung schlug er nach Tiberius' Waffenarm. Der Soulraven sah die Attacke im letzten Moment kommen und drehte sich zur Seite. Das gewaltige Blatt der Axt krachte auf den Adamantiumschild an Silbernebels rechtem Arm. Tiberius machte einen Ausfallschritt nach hinten, er wusste jetzt, mit was er es zu tun hatte.
    Erneut schoss das Schwert nach vorne und erneut parierte Heimdall mit einer Geschicklichkeit, die man seiner Wilden Gestalt gar nicht zugetraut hätte. Kurz darauf spürte er einen stechenden Schmerz im linken Arm. Tiberius hatte sein Kampfmesser mit der Hand des Schildarms gezogen und es in Heimdalls linke Armbeuge getrieben. Von einem wütenden Brüllen begleitet wurde Tiberius von der Axt zurückgestoßen. Er sah, wie Heimdall das Kampfmesser einfach abstreifte. Die blutige Klinge glitt aus dem weichen Gelenk zwischen den Platten der Runenrüstung und fiel klappernd zu Boden. Erst jetzt, in diesem kurzen moment der Pause fiel Tiberius auf, dass Heimdall permanent vor sich hin murmelte. Er sprang erneut auf den Feind zu, diesmal jedoch zur Seite und hielt das Schwerrt passiv erhoben. Wärend Heimdall sich mit ihm drehte, die Axt sicher in beiden händen konnte Tiberius einige Wortfetzen aufschnappen:
    „...höre was ich sage...“ Heimdall ließ die Axt kreisen und Tiberius sprang vor, das Schwert zum Stich weit nach vorne gestreckt. Mit dieser Geschwindigkeit hatte Heimdall nicht gerechnet, er sprang zur Seite, die Axt drehte sich und hämmerte Tiberius mit der Flachen Seite gegen den Helm. Beide Marines taumelten auseinander. Wie durch einen silbrigen Nebel hörte Silbernebel Heimdalls Worte: „Nurg-leth, großer Verpester nimm mein Opfer an...“
    Tiberius heulte auf als ihm das ausmaß des Verrates bewusst wurde. „Für den Löwen und den Imperator!“ brüllte er und ging erneut auf Heimdall los.


    „Sag mal, was genau bewachen wir hier eigentlich?“
    Samuel und Nicolas standen nun schon seit fünfeinhalb Stunden gemeinsam auf dem Gipfel der Hügelkette, welche die beiden Täler trennte.
    „Der Astartes hat befohlen, dass dieses Tal unter Quarantäne gestellt wird, keiner kommt rein, keiner kommt raus!“
    „Ja, aber es WILL doch auch niemand rein oder raus!“
    Nicolas nickte langsam. „Ja, das stimmt wohl...“
    „Wir müssen hier in der Kälte versauern während sie sich zu hause auf einen Krieg vorbereiten, den sie nicht gewinnen können... wir sollten dort sein!“ beschwerte sich Samuel weiter.
    Nicolas lachte plötzlich und schlug ihm auf die Schulter.
    „Was hätten wir von dem Krieg zu hause? Wir zwei haben dort niemanden, für den es sich lohnen würde zu sterben. Und so lange wir hier draußen im Nirgendwo sind bleiben wir zumindest am Leben!“ In diesem Moment krachte ein Schuss und Nicolas' Kopf platze auseinander. Samuel schrie auf und riss das mit einem Bajonett versehene Lasergewehr hoch. Eine gewaltige Gestalt rannte aus dem Unterholz auf ihn zu. Die gelben Zähne blitzten böse im grünen Gesicht auf. Samuel's Schuss schien den Ork gar nicht zu interessieren. Er schwang seine gewaltige Axt auf Samuel nieder und spaltete ihn vom Scheitel bis zum Schritt. Mit einem hässlichen Geräusch klatschte Samuels Körper zu Boden. Erst die eine Hälfte, dann die andere.


    Immer tiefer wühlte Sklatherakk in den dunkelsten Ecken von Heinrichs Erinnerungen. Der Geist des Konfessors selbst hatte offenbar jeden Kämpferwillen verloren da keinerlei Widerstand aufgebracht wurde.
    Aus reiner Neugier durchforstete Sklatherakk die Kindheitserinnerungen des Konfessors und ergötzte sich besonders an den tragischsten Momenten in seinem Leben, als die Finsternis ihn zu verschlingen schien.
    Plötzlich durchschnitt ein Lichtstrahl die Dunkelheit. Ein gleißendes, goldenes Licht blendete Sklatherakk und fuhr durch seinen Geist. Die Vorstellung eines gewaltigen, goldenen Kriegers manifestierte sich vor ihm, so rein und körperlich, dass er fast glaubte wieder in der Realität zu sein. Die gewaltigen, plattengerüstete Hand hielt ein langes, kunstvolles Schwert, die andere steckte in einer monströsen Klaue die sich mit der Adlerschwinge auf dem linken Schulterpanzer ergänzte. Das edle, asketische Gesicht wurde von langen, schwarzen Haaren und einem Heiligenschein eingerahmt. Dann öffnete die Gestalt den Mund und sprach mit Heinrichs Stimme:
    „Weiche, Kreatur der Schatten. Fliehe vorm Antlitz meines Imperators in die Dunkelheit, der du entstiegen bist!“
    Das aus reinem Glauben und Wille geformte Bildnis des falschen Imperators hob die Hand und hieb das Schwert einmal durch Sklatherakk's Geist. Ein blendendes Licht flutete seine Seele, dann schlug er die Augen auf. Mit einem Schrei der machtlosen Wut registrierte er den Turmkeller.
    Heinrich bäumte sich auf und schleuderte die Gestalt des mutierten Mädchens von sich. Auch sie war völlig verwirrt darüber, dass sie nun wieder alleine in ihrem Körper war. Heinrich nutzte die Gelegenheit und sprang auf die Füße. Ohne sich noch einmal umzudrehen hechtete er die Straße zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Das Mädchen richtete sich auf. Heinrich hatte die Kämpfenden Giganten auf dem Marktplatz fast erreicht. Es wäre nicht klug, ihm dorthin zu folgen.
    Völlig abgehetzt sah Heinrich zu den Astartes hinüber, er musste feststellen, dass der Soulraven dem Space Wolf unterliegen würde... hier ließ sich nichts mehr tun. Und ihm war ohnehin nicht nach einem Kampf. Kurzerhand raffte Heinrich sich auf und lief los in Richtung Stadtrand.


    „Sie sind in den Schlossturm geflogen!“
    Sagte einer der Jäger.
    Der Runenleser nickte. „Fledermäuse, und zwar tausende. Von ihnen müssen die Bissspuren stammen, die wir an dem Dorfbewohner gesehen haben. Und vielleicht auch die Krankheit dieser Stadt.“ Wie gewöhnlich hatte Sali´xe`ram den richtigen Einfall.
    „Daharaikan, du wirst sie vernichten, wenn sie das Schloss am Boden verlassen. Wir hingegen verteilen uns.“
    Der Runenleser blickte sich um.
    „Bezieht Stellung um das Schloss! Diese Kreaturen dürfen nicht noch einmal den Himmel verpesten! Streckt sie alle nieder!“
    Dann warteten die Eldar. Sie hätten den Feind bekämpft, wäre er in Reichweite gewesen. Sie hätten die Kreaturen vom Himmel geholt, wenn sie sich gezeigt hätten.
    Vielleicht hätten sie auch einen Weg ins Innere des Schlosses suchen sollen, doch das wagten sie nicht. So mussten sie abwarten, was der Feind als nächstes tun würde.


    Heimdall spürte, wie sich in seinem Geist etwas öffnete. Ein Tor, durch das fremde Kräfte in ihn strömten. Obwohl sein Geist sich sträubte zwang er sich, es geschehen zu lassen.
    Einweiteres mal wehrte er das Schwert des Verräters ab und wollte seinerseits zuschlagen als der Andere mit seinem Schild nach ihm schlug.
    Wütend machte Heimdall einen Schritt zurück.Seine Muskeln zuckten, als die Verderbnis seiner Seele begann, sein Fleisch zu korrumpieren, Tiberius' Arm schoss erneut heran und Heimdall erspähte eine Lücke in der Verteidigung.
    Er drehte sich um den Marine herum und trennte ihm in einem einzigen, von unten geführten Schlag das linke Bein und den rechten Arm vom Körper. Mit einem gellenden Schrei unvorstellbarer Pein und unsäglicher Frustration fiel Tiberius nach vorne.
    Heimdall lachte und schritt auf den gefallenen Feind zu. Wärend Dornen aus seiner Rüstung sprossen und seine Haut zu schwarzen Schuppen wurde drehte er den Soulraven mit dem Fuß auf den Rücken. Doch er war verwirrt. Dies war nicht die Berührung des gütigen Vaters. Irgendetwas oder irgendwer hatte das Interesse einer weitaus primitiveren Macht geweckt. Nun interessierte ihn nur noch das töten, der Geruch von fließendem Herzblut und das gepeinigte Brüllen seiner Feinde.
    Voller triumphierendem Blutdurst hob Heimdall seine Axt.


    „Sehr gut, das war das letzte Teil!“ dachte Zhorkan.
    Mit dem Sack voller Bombenbauteile und Frauenunterwäsche sprang er aus dem Fenster im dritten Stock des hölzernen Hauses und landete auf dem Pflaster direkt vor einem kleinen Jungen.
    „Der Kasus deiner Direktion ist dir nicht wohl, Menschenkind.“ damit fuhr seine Klinge unter der Robe heraus und fuhr durch das Herz des Kindes nach oben in dessen Schädel. In weniger als einer Sekunde sackte der Junge Tod zu Boden.
    Ohne sich weiter aufzuhalten zog Zhorkan weiter durch die Straßen. Schnell bog er um mehrere Ecken um sich vom Schauplatz seiner letzten Handlungen zu entfernen- und lief promt einem der sterblichen Soldaten in die Arme.
    „Hey, warum sind Sie nicht in ihrem Haus, es herrscht Ausgangssp-“ sagte der Mann, dann sah er die grün leuchtenden Augen unter der Kaputze.
    „Mitnichten dieser eines!“ sagte Zhorkan und enthauptete den Mann. Dann eilte er weiter, schleunigst zurück in Richtung der verlassenen Gebiete, um seine Bombe fertig zu bauen. Doch dazu musste er mitten durch den Ortskern.
    Er entschied sich dagegen und ließ sich kurzerhand mitten auf der Straße zu Boden sinken und griff nach dem Band der Zeit. In aller Ruhe baute er seine Bombe zusammen. Nach knapp einer halben Sekunde richtete er sich verrichteter Dinge wieder auf und bog in die nächste Seitenstraße ein- um sich Auge in Auge mit einer kleinen, berobten Gestalt wieder zu finden.
    „Niemand wandelt dieser Pfade!“ sagte der Chronomant und schlug mit seiner Klinge nach der Gestalt. „Stimmt!“ kam die Antwort mit der Stimme eines kleinen Kindes. Dann hämmerte ihn ein Lichtblitz gegen die Hauswand.


    In der Turmspitze des Schlosses standen Trabis, Katerina und der Hexer zusammen. Letztere lehnten mit dem Rücken an der Wand und beobachteten Trabis, der mit ausgebreiteten Armen in der Mitte des Raumes stand.
    „Großer Herr des Wandels, ich rufe dich an!“ begann Trabis.
    „ich diente Euch nun seit Dekaden, und auf diesen Letzten Auftrag habt Ihr mich gesandt, meine Ergebenheit zu beweisen. Nun, Architekt des Schicksals hört euren Aufstrebenden Diener an und gebt ihm nun, da alles verloren scheint, die Macht sich zu erheben, sein Schicksal zu erfüllen!“
    Ein unheiliger Sturm umhüllte die Gipfel des Schlosses und violette Blitze zuckten ins Innere auf Trabis nieder, der umschwirrt von den Abbildern unheiliger Energien in die Höhe stieg.
    „Ich biete dir, Wandler der Wege meinen Körper als Opfer, diese Welt als Tribut und meine Seele als ewiges Werkzeug durch Euren Willen mein Schicksal zu erfüllen!“
    Trabis' Kutte riss auf, er begann schnell zu wachsen. Sein körper glühte vor Warpenergie. Er wurde größer, Schlanker. Zwei ledrige Schwingen schossen aus seinem Rumpf, der nun über und über mit silbrigen Federn bedeckt war. Aus Händen und Füßen wurden lange, mörderische Klauen um die tödliche Energien des ewigen Wandels flatterten.Dann, mit einem Urschrei riss die Verbindung und auf einem letzten, vergehenden Hauch dieses fremdartigen Gewitters glitt der Prinz der Dämonen wieder zu Boden.


    „Bringt da Boyz zu da Laga, macht schon!“ brüllte der Boss, den Captain Roger als Anführer der Stoßtruppe entsandt hatte. Dieses Dorf hatte sich auf einen Angriff gefasst gemacht, doch es hatte ihnen nichts genutzt. Unter der Führung von Khal und Whoopeesnuff hatten die Orks nun auch die letzten drei Dörfer dieses Tals überrannt. Damit lag der gesamte Westen nun in Trümmern und jeder, der dort gelebt hatte war nun entweder Tod, oder teil der gewaltigen Armee, die das bizarre Bündnis hinter den Toren ihrer Bastion zusammengezogen hatte. Roger selbst befand sich nahe des Übungsplatzes und warf einen anderen Ork durch die Gegend.
    „Da Boyze braun wann dmit so kämpn könn, masse rnn dmitn se ham. Un machse mia da digse....“ brummelte Roger.
    „Wat?“ fragte der Mek, der vor ihm am Boden lag. Der Kleine Grot brüllte von den Schultern seines Waaaghbosses:
    „Da Boyz brauchen mehr Waffen, also machst du ihnen welche. Und da Stormboyz brauchen Raketanz zum Sotrmen, und wiar brauchen große Kanonän um da Mauern von da Menschanz kaputt zu reiß'n!“
    „Abba wiar sin nich genug Mekz für all dat.“
    „Wat?“ fragte Roger.
    „Da sin zu wenigä!“ brüllte der Grot in des Captains Ohr.
    „Na dann machste halt Überstundan!“ brüllte Roger so laut und unmissverständlich, dass sich der Mek direkt umdrehte und in die Tiefens eines Schuppens floh.
    Gut gelaunt marschierte Roger zurück zu Khal, der in der Mitte seiner Hütte auf dem Boden hockte.
    „Wat machst?“
    „Er fragt, wat du-“ begann der Grot, aber Khal hob die Hand.
    „Ja ich habe verstanden.“ Er stand auf und schritt zu dem Ork, dann brüllte er ihm ins Gesicht:
    „Ich versuche, die anderen Chaosanh-.... Chaosboyz zu erreichen damit wir unseren Angriff planen können!“


    Ein ganzer Hagel aus Schüssen regnete auf Heimdall nieder und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Statt Tiberius' Kopf sauber abzutrennen taumelte er und zerfetzte mit dem unkontrollierten Hieb die Brust des Marines. Wütend richtete Heimdall sich auf. Jetzt war er immer wütend!
    Er riss die Axt hoch und hielt das Blatt wie einen Schild vor sich um sich vor den Angriffen zu schützen.
    Es war der Leibwächter Bragg, der zusammen mit zehn Mann der PVS auf dem Podium Stellung bezogen hatte und nun Salve um Salve auf den mutierten Berserker niederfahren ließ.
    „Linke Seite...FEUER! Rechte Seite.... FEUER!“ dirigierte der Leibwächter seine Männer zu einem Strom sich ergänzenden Feuerposten. Heimdall fluchte und machte einen Schritt vorwärts, dann traf ihn ein Boltgeschoss im Rücken.
    Wütend fuhr er herum, dieser Angriff war ungleich heftiger als die lächerlichen Lichtgewehre dieser Verräter. Ein zweites Boltgeschoss streifte seinen Helm und anfangs wollte Heimdall diesen unglaublichen Anblick einem Defekt seines Helmes zuschreiben, doch er wusste, dass das Blödsinn war. Ein Marine ohne erkennbare Ordenszugehörigkeit...RITT AUF EINEM BLOOD ANGEL IN TAKTISCHER CYBOTRÜSTUNG auf ihn zu. Heimdall riss die Axt hoch.


    „Sklatherakk wollte sich gerade aufrichten, als er einen Sanften Druck auf seinem Geist vernahm.
    Sofort verschloss er alle Barrieren seiner Seele und machte sich auf einen Angriff gefasst, ganz gleich von wem. Doch nichts geschah, die Kraft war zu weit entfernt, gar nicht stark genug für einen Angriff.
    Langsam, tastend, streckte er seine geistige Fühler in Richtung dieses unbekannten Bewusstseins.
    „Wie ist deine Name?“ fragte Sklatherakk.
    „Khal!“ donnerte der fremde Geist. Er war so durchtränkt mit Warpenergie, dass Sklatherakk sofort so etwas wie Sympathie empfand.
    „Warum bist du hier?“
    „Ich wüsste zuerst gerne, mit wem ich spreche.“
    „Sklatherakk.“
    „Nun, Sklatherakk. Ich befinde mich im Westen, und bin der Grund für die Unruhen dort. Ich ziehe hier eine Streitmacht zusammen um die Imperiale Festungsstadt anzugreifen. Und ich frage mich, ob wir einander behilflich sein könnten.“
    Sklatherakk schwieg einen Moment. Das war eine wirklich gute Frage...


    Der Hexer trat vor und besah sich sehr interessiert das Antlitz des Dämons vor sich.
    „Trabis, seid ihr noch da drin?“
    Der Haemunkulus stieß von der Decke herab und fuhr in Katerinas Geist.
    „Ja!“ donnerte die Stimme. „Und Ihr seid auch noch da....“
    In ihrem Inneren schrie Katerina auf, sie war so fasziniert von dem Traum gewesen, der sich vor ihren Augen erfüllte, dass sie keine Verteidigung aufbrachte.
    Die Anderen ahnten nichts von diesem Kampf.
    „Nun ist es an der Zeit, dass ich Euren mächtigen Verbündeten kennen lerne, Hexer. Oder Euren Namen!“
    Der Mann sagte nichts sondern hob nur den Arm. Aus der Dunkelheit des Dachstuhls drang ein ächzen wie von protestierendem Holz, dann schwang sich eine gewaltige Kreatur herab. Es war eine Fledermaus, genau wie die anderen Tiere dieses gewaltigen Schwarms. Doch diese hier war gigantisch. Die Ausgebreiteten Schwingen reichten um knapp die Hälfte des Raumes und mussten gute zehn Meter Spannweite haben. Die Klauen der Kreatur waren messerscharf und so lang wie Katerinas Unterarm. Der gewaltige Kopf sah aus tiefen, ruhigen Augen zu ihnen herab, in krassem Gegensatz zu den gewaltigen Vampirzähnen, die aus dem Oberkiefer ragten.
    „Er war meine Schöpfung, nun ist er mein bester Freund!“ lächelte der Hexer.
    Im selben Moment wurde Katerinas Bewusstsein ausgelöscht. Unbemerkt von allen starb jedes bisschen von ihr, fiel Sklatherakks verlängertem Arm zum Opfer. Dann, ohne Vorwarnung stürze sich Der Haemunkulus mit Katerinas Körper auf Trabis.


    Heimdall parierte die Schüsse von Rewe, doch die Treffer im Rücken brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Kurz war er hin und her gerissen, dann sauste Rewes Kettenschwert, das er mit der rechten hand führte während er sich mit der linken an Zaels Kragen festhielt, auf Heimdall herab. Dieser ließ die Axt kreisen, parierte eine Salve der PVS und schlug das Schwert zur Seite, dann traf in Zaels Energiefaust und streckte ihn zu Boden.
    Rewe entfernte sich auf seinem ungewöhnlichen Ross wieder von Heimdall um aus der Reichweite der Axt und aus dem Schusskorridor der PVS zu kommen, die nun auf den am Boden liegenden Heimdall feuerte. Dieser fluchte in sich hinein. Er hätte es mit jedem dieser Gegner aufnehmen können, mit jedem Einzelnen... einzeln. Aber sie alle zugleich waren zu viel. Sein Körper zuckte und protestierte, als seine Arme dicker wurden und die Rüstung von innen sprengten. Wärend der Mutation war er zusätzlich angreifbar. Die PVS lud durch, der wahnwitzige Abtrünnige ritt wieder heran. Trotz aller Bemühungen, des größtmöglichen Opfers, das Heimdall gebracht hatte. Trotz alledem würde diese Feindesslige Welt ihn zerquetschen... außer...
    Auf die Knie über dem sterbenden Tiberius niedergesunken brüllte Heimdall auf und ein gigantischer Tornado erwachte um ihn herum. Lediglich er und Tiberius befanden sich in absoluter Windstille, im Auge des Sturms. Rewwe, Zael und die PVS wurden von den Füßen gerissen und durcheinandergeweht. Heimdalls Gesicht verformte sich, riss auf als gewaltige hörner und Zähne aus seinem Schädel sprossen und seine Finger zu Klauen wurden. Die Reste seiner Rüstung wuchsen in sein Fleisch hinein.


    Heimdall saß auf dem Balkon eines verlassenen Hauses am Stadtrand und blickte hinunter auf die Ebene. Er war frustriert. Wenn es dem Feind gelang, die richtigen Informationen aus der Flut falscher Bilder, die er ihm geschickt hatte, heruaszufiltern, dann wusste er genau, wo er die Stadt treffen konnte. Dann waren all seine Bemühungen, diese Welt zu retten schließlich ihr Todesurteil.
    Sein Blick wanderte über den Waldrand als er eine Bewegung sah. Sofort legte er sich auf den Boden und spähte über den Rand des Balkons. Drei Orks, sehr kleine Exemplare, krochen aus einem Abwasserschacht vor der Stadt. Sie mussten versucht haben, hinein zu gelangen und dann auf Beton gestoßen sein. Heimdall schien doch noch etwas richtig gemacht zu haben, bevor er dem Wahnsinn verfallen war. Heinrich beobachtete, wie die Orks sich kurz umsahen ohne ihn zu bemerken und sich dann wieder in Richtung Wald begaben. Auf halber Strecke blieben sie stehen, als im Wald auf einmal Bewegung einsetzte. Dann schossen blaue Flammen zwischen den Bäumen hervor und brannten die Orks bis auf die Knochen nieder.
    Vor Schreck erstarrt beobachtete Heinrich, wie eine ganze Schar rosaner Horrordämonen aus dem Wald gerannt kam und, angeführt von einigen wenigen blauen Exemplaren, auf die Stadt zueilte.


    Lächelnd sah Heimdall auf und blickte sich um. Rewe klammerte sich an Zael fest, dann wurden beide vom Sturm über den Boden gefegt. Die PVS war völlig hilflos und flog wie aufgewirbeltes Laub über den Marktplatz.
    Heimdall lachte.
    „So, das war's dann wohl ihr niederträchtigen Verräter! Und ihr dachtet, ihr hättet schon gewonnen.“
    Unter ihm hustete Tiberius. „Das ist witzig,“
    Heimdall sah nach unten, Tiberius hatte einen Blutverschmierten, ovalen Behälter in der verbliebenen Hand und drückte ihn nach oben in Richtung von Heimdalls Brust.
    „Das wollte ich... auch gerade sagen!“ hustete Tiberius hervor, dann detonierte die Melterbombe.
    Das Auge des Sturms leuchtete grell auf, bevor es mit allem darin verging.

  • Runde VI: Unheil bricht ein


    Sklatherakk fuhr zusammen. Andere mächte des Chaos, auf dieser Welt! Der große Wandler war ihm wirklich gnädig und hatte ihre Wege zusammengeführt. Er lächelte still in sich hinein und verharrte regungslos auf seinem Platz unten im Turmkeller. Dann tastete er sich wieder auf der Suche nach dem anderen Geist durch den Warp.
    „Die Aufstände im Westen, ja? Ich treibe in diesem Tal seit jeher mein Unwesen... Und IHR schlagt MIR eine Allianz vor?!“
    Sklatherakk versuchte, seine Neugierde mit exakt getroffenen Sätzen zu überspielen, doch der andere Geist schien den Spieltrieb dahinter zu bemerken. Khal wusste, dass Sklatherakk sich schon entschieden hatte.
    „Was würdet Ihr zu diesem wundervollen Spektakel beisteuern, Khal?“
    Die Antwort kam postwendend. „Wir sind hier nicht untätig gewesen. Es steht eine Armee bereit, geschmiedet aus der Wildheit der Orks, dem Wagemut der Menschen und der Allmacht des Wandels!“
    Mit den Sätzen kamen Bilder. Ein schwer befestigtes Bergdorf. Menschen und Orks Seite an Seite in Waffen. Ein gewaltiger Ork mit Hörrohr, ein Schuppen in dem eine Hand voll Vehikel zusammengeschraubt wurden. Alles in orkischer manier, aber mit einer unübersehbaren Logistik dahinter.
    „Dann lasst uns einen gar schaurig-schönen Plan stricken, Khal! Ich besitze Informationen aus..erster Hand. Diese Imperiale Festung hat mehr Löcher als unser heiliger Warp!“ er lachte und spürte auch die Belustigung des anderen. „Der Weg des Wandels liegt nicht immer über der Erde....“
    Khals Antwort kam postwendend: „Dann ist es entschieden?“
    „Nicht ganz.... es gibt noch weitaus größere Neuigkeiten.“
    Eine Antwort kam nicht, lediglich ein fragender Gedanke. Die Verbindung begann, Tribut zu fordern.
    „Aus einem schwachen Geist, den ich im Osten zermalmt habe konnte ich junge Erinnerungen an einen Kampf mit einem ganz besonderen Feind lesen. Die Sternenkinder sind hier, Khal... und wir wissen auch ungefähr wo.“
    Nun war Überraschung das vorrangige Gefühl, das von Khals Geist ausging.
    Sklatherakk fuhr fort: „Ja... wenn sie hier sind-“
    „Ist auch ein Portal hier... ein Portal mit starker Psi-Signatur....“
    Das sollte einfach werden...


    Zhorkans Gedanken arbeiteten auf Hochtouren. Dieses Mädchen war kein gewöhnliches Kind. Er erkannte die Präsenz des Warp, und etwas Vertrautes. Dieser Wahnsinnige aus dem Turm hatte definitiv etwas damit zu tun.
    „Das Mädchenruckte mit dem kopf und die Kaputze flog zurück. Zum Vorschein kam ein krotesk deformierter kopf der nun eher an einen Vogel erinnerte. Lange, bunte Federn ersetzten ihre Haare und zwischen den violetten Augen spross ein Schnabel aus dem blau gefiederten Gesicht.
    „Oh, guten Tag Herr Eisenmann!“ schnatterte das Mädchen. Offenbar setzte sie zu einer Unterhaltung an und verlor dabei wertvolle Zeit. Zhorkan überlegte nicht lange. Er schleuderte den offenen Kissenbezug nach ihr. Das Mädchen duckte sich in Erwartung eines Angriffs, Sah dann aber verwirrt auf einen ganzen Haufen aufreizender Kleidungsstücke, in dem sie sich wieder fand. Dann riss sie ein Anstieg von Energie aus ihren Gedanken, sie hob den Kopf und sah gerade nochw ie der Necron beschleunigte. Einen Herzschlag später war die Straße vor ihr leer.
    Ein Chronomant. Ein verdammter Zeithexer. Er könnte sehr gute Dienste leisten, das war gewiss! Das Problem war, ihn einzufangen!
    Thorkan ging ganz genüsslich die Straße entlang. Die Welt um ihn herum schien erstarrt. Er hatte die Zeit keineswegs angehalten, das überstieg seine Möglichkeiten. Allerdings hatte er sich selbst in eine Zeitblase gehüllt und sich beschleunigt.Die alten Tricks sind doch noch immer die besten. Dieses Mädchen hätte ihn vernichten können! Mühelos! Doch auch ihr Verstand braucht Zeit zum arbeiten... Zeit, die er ihr nicht geben würde!
    Nun wusste er, was zu tun war. Diese Welt musste neu aufgebaut werden, von grundauf. Und dazu musste sie erst einmal befreit werden.
    Er hatte die Signatur des Hexers wahrgenommen, dem er am Turm begegnet war. Vielleicht war er ja immernoch da...


    Trabis wankte nicht einmal unter dem Einschlag von Katherinas Körper. Die Frau hatte ein messer gezückt und stach wild auf ihn ein, doch er spürte die Stiche kaum. Kurzerhand packte er ihren Arm und zog sie in die Höhe, bis sich ihre Augen mit seinen auf einer Höhe befanden.
    Was war in sie gefahren? So lange war sie eine treue Dienerin gewesen. Und nun hätte er ihr ein gewaltiges Geschenk machen können.
    Doch in ihrem Geiste war nicht mehr Katherina, sondern etwas... anderes. Er meinte, es schon einmal gespürt zu haben, die Erinnerung war jedoch nicht zu greifen, das alles war zu neu. Fakt war jedoch, dass Katherina verloren war. Und das Eldar vor den Toren standen.
    Kurzerhand zog er den Arm zurück und schleuderte die Frau aus dem gewaltigen runden Fenster, dass den Fledermäusen als Einflugspunkt diente.
    Der Körper der jungen Frau wirbelte durch die Luft und flog in hohem Bogen aus dem Turm. Die Bewohner der Stadt konnten beobachten, wie sie in die Tiefe stürzte. Irgendwann schlug eines der Wild umherzappelnden Beine auf das Dach eines Erkers auf und wurde kurzerhand abgetrennt, dann landete sie mit dem Kopf vorran auf dem Pflaster des Marktplatzes. In einem hässlichen knirschen brach ihr Genick, die Wirbelsäule barst unter dem Druck und der Schädel platzte auf um seinen Inhalt auf der Straße zu verteilen. Dann sackte der Rumpf, aus dem die verschobenen Rippen wie blutige Dornen nach außen ragten, nach vorne und landete mit einem matschigen Geräusch ebenfalls auf dem Stein.
    Trabis drehte sich wieder um. Der Hexer hatte das Geschehen mit hochgezogener Augenbraue verfolgt, die Fledermaus stand mit schräg gelegtem kopf hinter ihm.
    „Also? Kommen wir ins Geschäft?“ fragte Trabis. Seine Stimme schien das uralte Gemäuer erbeben zu lassen.
    „Natürlich...“ antwortete der Hexer. „Und als Gegenleistung winkt mir?“
    „Verlassen Sie sich drauf, es wird nicht zu ihrem Schaden sein.“
    „Ich lasse mich auf keinen Krieg ein, ohne vorher genau zu wissen, warum.“
    Trabis sah auf die Stadt hinab. Dann fragte er: „Was hat es damit auf sich?“
    Der Hexer sah nicht hin. „Ich bin auf sie angewiesen, sie sind das Gras auf dem ich weide... und meine geflügelten Freunde hier auch. Aber ich muss sie krank halten, sonst haben sie die Kraft sich gegen mich zu erheben.“
    „Man kann also sagen, diese Stadt ist Ihre Lebensgrundlage?“ fragte Trabis.
    „Kann man....“ antwortete der Hexer stirnrunzelnd. „Warum?“
    „Sehen Sie aus dem Fenster!“
    Und das tat er auch. Lange. Nachdenklich. Mit unbewegtem Gesicht. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit rührte er sich.
    „Nelling... hole deine Kiste.... das ist jetzt auch unser Krieg!“
    Zufrieden lächelnd sah Trabis auf die Flammen unter sich.


    Khal stand auf und ging nach draußen auf den Übungsplatz zu Roger.
    „Es gibt Neuigkeiten.... Eldar sammeln sich im Osten.“
    „Wat?“ fragte Roger. Der Grot, der auf dem Kopf seines Kaptains saß krabbelte an den Rand der Hutkrämpe und brüllte ins Hörrohr: „Elfenz!“
    Rogers Gesicht hellte sich auf. „Ah ja.... er blickte Khal an. „Mosch'n?“
    Khal lächelte. „Ja, 'Mosch'n', ganz genau.“
    nachdem der Waaaghboss erfahren hatte, dass es nun endlich bessere Gegner gab als die schwächlichen Menschen war er nicht zu bremsen gewesen. Keine halbe Stunde später standen eine ganze Reihe Orks, von den Mekz sogar mit Tournistern ausgestattet und eine Schar schlotternder Menschen zusammen mit fünf abenteuerlich aussehendesn Trucks, die wohl aus primitiven Tracktoren zusammengezimemrt worden waren, vor der Festung. Khal lächelte und klopfte dem Ork gegen die Brust, bis auf die Schultern kam er nicht ohne sich anzustrengen.
    „Das ist wahrlich wunderbar, Käptain. Ein Freund verriet mir den ungefähren Zielort. Und ab da werde ich sie spüren können...“


    „D-d-das ist ungeheurlich!“ brüllte Zael nachdem er Rewe abgesetzt hatte. „Was beim Im-p-p-p... Imperator ist hier los?“
    Die PVS, auf dem Marktplatz verteilt, erhoben sich wieder. „Verrat, Lord!“ sagte einer der Männer und trat, sich den Kopf haltend auf ihn zu, blieb aber in respektvollem Abstand stehen. Die Soldaten nahmen hinter ihm Aufstellung.
    „-und w-wer bist d-d-du?“
    „Brag, Lord. Leibwächter des Fürsten Sanlis.“
    Zael machte ein paar Schritte in Richtung Bühne und hob Sanlis Kopf vom Boden auf. „M-meinst du-d-den?“
    Bragg trat von einem Bein aufs Andere. „Im Grunde ja... ich war gerade abbeordert worden.“
    „B-bekommt ihr h-hier denn g-gar n-n-nichts auf die R-Ra-Rei-Raaaaaaiii-Reihe?“ fragte Zael. Über Kom versuchte er wärenddessen, sein Squad zu erreichen, doch es gab noch immer keine Antwort. Der Imperator selbst wusste, wo er hier gelandet war.
    „I-ich w-will einen Bericht!“
    Bragg trat einen Schritt zurück. „Bedaure, Eure Lordschaft. Doch wir werden nicht weiter mit euch zusammenarbeiten. Unser Bund mit den Astartes kostete uns mehr Leben als die Geißel vor unseren Toren! Ihr seid nun auf euch gestellt!“
    Zael konnte es nicht fassen. „D-das ist une-un-unäääää- - -“
    „UNERHÖRT!“ brüllte Rewe über das Stottern hinweg.
    „Und doch die Wahrheit!“ sagte Bragg.
    Hinte rihm zischte ein Schemen aus den Gassen der Geisterstadt und kurz darauf stand eine Kaputzengestalt zwischen ihnen.
    „Der Feind ist bereits hinter euren Linien. Handelt, Sterbliche, euer Ende ist nahe!“
    Dann verschwand der Schemen wieder in der Finsternis.
    „N-nah k-klasse!“ murmelte Zael.


    Heinrich löste sich aus seiner Erstarrung. Dämonen, Ketzer, Aliens... Vor ihm, hinter ihm. Diese Welt war verloren und es gab keine Möglichkeit, von ihr zu fliehen.Er rannte in das Haus zurück und die Treppe hinab. In dieser Stadt gab es nichts mehr. Er musste sein Glück wo anders probieren.
    Ohne weiter anchzudenken stürmte er in das untere Stockwerk, hebelte die Stahlplatte vom Fenster weg und kletterte ins Freie. Dann sah er sich um. Zu siener Linken hing ein Glühen in der Luft. Er ging nach rechts und schlich weiter über die Ebene. Orks und Dämonen schlichen hier erum, was tat er denn eigentlich? Er wollte nur zum Wald, auf weg von allem, was er auf dieser Welt kannte. Viel schlimmer konnte es ja nicht mehr werden...
    Geduckt rannte er über die Ebene, immer hektisch nach Links und Rechts sehend. Er schickte ein Stroßgebet zum Imperator, dass sie ihn nicht finden würden. Wenigstens fürs Erste schien er gnädig zu sein, denn Heinrich erreichte ohne Probleme den Waldrand. Er versuchte die Richtung abzuschätzen aus der die Dämonen gekommen waren, jedoch fand sich dort nichts ungewöhnliches, mal abgesehen von einem extrem großen Baum in der Ferne. Ein Stück westlich davon, einige Meilen schätzte er, ragte aber das verkohlte Skelett eines verbrannten Turmes in die Luft. Neben ihm raschelte es, als etwas verdammt schnelles durch das Unterholz brach. Heinrich meinte, das Aufblitzen von Metall wahrgenommen zu haben. Dann war es auch schon weg, in Richtung Ruine verschwunden.


    „Diese Welt ist Verloren!“ schoss es Sali'xe'ram durch den Kopf. Es war nicht mehr zu leugnen. Die Präsenz im Turm, die gewaltige Gestalt, auf die sie einen Blick hatten erhaschen können als sie eben das Mädchen aus dem Turm geworfen hatte. Sie würden nicht bestehen.
    „Daharaikan?“ dachte der Runenleser.
    „Ja?“
    „Ziehe die Jäger zusammen, wir verlassen diesen Ort. Diese Welt ist verloren und wir müssen sie von allem reinigen, was dem Feind dienen könnte.“
    „Meint ihr...?“ begann Daharaikan nicht ohne Vorfreude in der Stimme.
    „Ja. Alles verderbliche Leben muss getilgt werden. Zurück zum Portal, ich kontaktiere unsere Geschwister auf dem Weltenschiff. Lasse keinen Stein auf dem anderen!“
    Daharaikan's Geist jubelte auf, dann sprang er von dem Gebäude, auf dem er sich befand mitten ind ie Menge unter sich. Zwei Sekunden später lagen vier ausgeweidete Körper unter ihm. Die menge begann zu begreifen. Die vom Schicksal gebeuteten Menschen stoben auseinander und fielen einer anch dem anderen Kanone und Klinge des Harlequinne zum Opfer.
    Sali'xe'ram marschierte indessen im Schutz der Jäger aus der Stadt. Seine Gedanken suchten das Portal, und darüber das Weltenschiff.
    „Mach unsere Krieger bereit!Diese Welt muss gesäubert werden!“
    „Ein solcher Schritt bedarf Vorbereitungen!“
    „Ihr habt zwei Tage, um die unseren zu mobilisieren. Niemand weiß von unserer Anwesenheit, doch wird es nicht länger ein Geheimnis bleiben. Doch unser Versteck ist sicher. Wir brauchen für den Anfang jedoch Verstärkung.“
    „Und sie wird euch gewährt.“
    „Runenleser?“ Der Angsprochene sah auf. Daharaikan stand neben ihm. Kein Tropfen Blut war zu sehen, doch an seinem Grinsen erkannte Sali'xe'ram, welche Schrecken soeben geschehen waren. Die kurze Unterhaltung hatte doch mehr Zeit in Anspruch genommen. Wie sich die Empfindungen im Wirbel des Geistes doch täuschten.
    Er fokussierte seinen Geist, dann zündete er einen Ring aus Feuer um die Siedlung, der sich langsam nach innen fraß. In Kürze würde die gesamte Stadt in Flammen stehen. Er bezweifelte, dass noch jemand am Leben war, um das Feuer zu bekämpfen.
    Dann gingen sie zum Portal zurück. Fünf Trupps Gardisten erwarteten sie bereits und fällten Bäume, um Platz für die Ankunft der Streitmacht zu schaffen.


    Trabis sah interessiert zu, wie der Hexer eine gewaltige Holztruhe öffnete, welche die gewaltige Fledermaus namens Nelling aus den höhen das Dachstuhls geborgen hatte. Eine über und über mit Runen verzierte Rüstung kam zum Vorschein. Der Hexer breitete die Arme aus und die verschiedenen Teile flogen in die Höhe und setzten sich zu einer schützenden hülle um seinen Körper zusammen. Dann hoben sich weitere kunstvoll gefertigte Objekte aus der Truhe und taten das selbe mit Nelling. Zuletzt hob der Mann einen schlanken Streitkolben aus der Truhe.
    Dann drehte er sich um.
    „Weißt du, wo sie sind?“
    Trabis hatte bereits seine geistigen Fühler in den Wald gestreckt und tatsächlich eine Annomalie im Realraum festgestellt aber noch etwas anderes näherte sich mit alarmierender Geschwindigkeit.
    „Ja.“ antwortete er schließlich und breitete seine Schwingen aus.
    „Wollt ihr los?“
    Der andere lächelte wölfisch. „Ich würde am liebsten gestern starten!“
    Ohne ein weiteres Wort schwang sich Trabis aus dem Turm. Zum ersten mal flog er durch die Luft, wobei er sich nicht nur auf die Kraft seiner Schwingen verließ. Sie dienten lediglich als Orientierung. Den Rest besorgte die schlummernde Kraft des Warp.
    Hinter ihm schwang sich nelling mit dem hexer auf dem Rücken in mitten von tausenden Fledermäusen aus dem Turm. Wie ein düstere Wolke des unheils brauchen sie auf.


    Daharaikan fluchte. Der Zugang zum Netz der tausend Tore war gerade so groß genug für einen Illum Zar, so dass sie, wenn die Zeit gekommen war, ihre Truppen nur langsam durch dieses Nadelöhr würden zwängen können. Ein Grollen war in der Ferne zu vernehmen. Daharaikan sah zum Himmel. Aus der Richtung des Schlosses zog eine gewaltige schwarze Wolke auf.
    „Runenleser?“
    Er sah sich um, Sali'xe'ram war in tiefer Meditation. Der Harlequinne sah wieder zum Himmel. Das Grollen wurde lauter und die Wolke schien an Geschwindigkeit zuzunehmen.
    „Beunruhigt Euch die Vorstellung eines Gewitters?“ fragte einer der Gardisten.
    „Das ist kein Gewitter....“
    „Wie?“
    „Das Grollen kommt aus der anderen Richtung, und diese Wolke zieht nicht mit, sondern gegen den Wind!“
    Er fuhr herum- und fand sich Auge in Auge mit Sali'xe'ram wieder, dessen Gesicht höchste Alarmbereitschaft herausschrie.
    „Sage den anderen, sie müssen sofort Truppen schicken! Ich spüre sie....“
    Daharaikan sa zu dem Schwarm am Himmel. Sie waren nun nahe genug um die verschiedenen Tiere auseinanderzuhalten.
    „Mit denen werden wir fertig!“
    „Mit denen ja!“
    Das Grollen wurde lauter und die Eldar sahen nach Westen, zum nahen Hügelkamm.
    Fünf gewaltige, abgrundtief hässliche Fahrzeuge standen auf dem Kamm.
    „Bei Khain....“ murmelte der Runenleser. Wie hatte das passieren können?“
    Zorkan hatte die Turmruine erreicht und sah sich um. Der Staub war aufgewirbelt... Ein deutliches Zeichen, dass jemand hier gewesen ist und wahrscheinlich noch war. So oder so, das Chaos kommt von dort unten... und da sollte es bleiben.
    Sklatherakk verfolgte im Geiste, wie Khal und seine Werkzeuge den Waldrand am Fuß der Berge als Tarnung nutzten, um von der Stadt der menschen aus ungesehen zum östlichen Tal zu kommen. Sie waren wirklich schnell unterwegs, wahrscheinlich hatten sie Fahrzeuge. Er lächelte. Das würe die Eldar auf jeden Fall eien Weile beschäftigen. Der Kontakt zu Trabis Gespielin war abgebrochen... aber das war unwichtig. Khal und Trabis würden sich schon finden... schließlich hatten sie den selben Feind und den selben Herren. Nun musste er sich überlegen wie er weiter vorging. Alle Stränge des Schicksals lagen in seinem Geist ausgebreitet... es konnte gar ncihts mehr schief laufen.
    Dann spürte er eine weitere Präsenz über sich. Nur ein kurzes Aufblitzen. Sie war verdammt schnell da und wieder weg. Er kannte die Signatur. Der Chronomant war zurück. Sklatherakk sprang auf, dann riss ihn eine Erschütterung wieder zu Boden. Auf dem Rücken liegend blickte er zur Decke. Erde rieselte durch immer größer werdende Risse auf ihn herab. Kleine Steinchen trommelten auf seine Rüstung. Dann durchfuhr ihn die Erkenntnis. Schnell sprang er auf. Der Ausgang war zu weit entfernt. Er wirbelte herum, während gewaltige Brocken aus der Decke brachen und rannte zur Falltür in Trabis Privatgemächer. Sekunden nachdem er im untersten kellergeschoss verschwunden war stürzte die Decke über ihm ein. Dem Getöse über ihm nach zu urteilen stüzte die Ruine darüber hinterher. Knarrend und protestierend ächzte des fundament, hielt aber stand. Sklatherakk fand sich sechs bis neun meter unter Gestein, Erde und einem furchtbar lästigen Chronomanten.

  • Runde VII: Die Falle schnappt zu!


    Zhorkan sah auf das Trümmerfeld vor sich. Der Turm war verschwunden, versunken in einem Mahlstrom aus ungerichteter Zerstörung. Das gesamte Erdreich vor ihm war runtergebrochen und bildete eine Meterdicke Schicht aus Trümmern über diesem arroganten Warpabschaum. Dieser hier würde niemals wieder das Tageslicht sehen. Zhorkan sah zum Himmel. Die Sonne war gerade am Horizont verschwunden. Wenn sie das nächste Mal ihre wärmenden Strahlen über dieses Land sendet wird es ein völlig anderes sein!
    Der Necron drehte sich langsam herum und marschierte durch die absolute Stille einer nahezu still stehenden Welt zu dem gewaltigen Baum, der ihm schon einmal als Basis gedient hatte. Als er sich wieder auf die Spitze der Krone erhoben hatteließ er sich im Schneidersitz nieder, eine Gewohnheit aus der längst vergangenen Ära des Flesiches, und sah zum Himmel. Er ließ das Bild der Sterne auf sich wirken. Erst schienen sie ihm völlig unbekannt, dann entdeckte er immer mehr bekannte Bilder. Zufrieden verband er die Sterne durch gedachte Linien. Drei Gruftwelten waren in Reichweite. Drei, von denen er wusste und die er zu seinen verbündeten zählen konnte. Doch nur eine davon gehörte seiner Dynastie an. Wenn er sie irgendwie erreichen könnte würde er das Schicksal dieser Welt bestimmen können. Er sah über die Landschaft bis hin zu der fernen Stadt. Wie viel Sprengstoff es wohl brauchen mochte, diese Welt in Flammen zu hüllen?
    In jedem der beiden verfeindeten Lager gab es sicherlich Kriegsgerät in Massen, aber es zu erbeuten war eine ganz andere Sache!
    Wie gerufen nahm er Energieschwankungen wahr. Starke Funkwellen, die sich aus der Stadt erhoben. Damit ließe sich sicherlich arbeiten!


    Der Wandler hob den Kopf und schnupperte. In Wahrheit sog er die vielen Emotionen ein, die um ihn herum tobten, die Energien, die Leben. Er hatte sich jeder Spur der Menschlichkeit entledigt. Aus dem kleinen, verschüchterten Mädchen war durch die Missachtung, die ihr durch den Priester zu Teil wurde ein wunderschönes Wesen geworden. Ihr gefieder schimmerte in allen Farben des Immateriums, gekrönt von einem wunderhübchen Schnabel und Augen, in denen sich der Warp selbst spiegelte.
    Selbstsicher warf er die Stofffetzen ab, die seine alte Hülle bedeckt gehalten hatten. Mit klackernden Klauen bewegte sie sich über das Pflaster. Sie? Er? . . . ES? Diese Ausdrücke hatten keine Bedeutung mehr. Schnuppernd nahm sie Energie wahr. Eine vertraute, in irgend einer Weise heimische, verwandte Energie. Und sie kam aus dem Osten! Ein Wesen des Warp mit unglaublichem Potential!
    Der Wandler spreizte ihre Schwingen und es schwang sich, von Wind und Warp getragen in die Luft. Mama hatte ihr stets verboten mit den großen, bösen Jungs zu spielen, aber die hatten einfach immer die besseren Spielsachen!


    Es gab so viele tausend Möglichkeiten, wie dieser Planet sein Ende finden würde, so viele! Und Sklatherakk bereitete jede Einzelne gründlich vor. Doch jede einzelne begann mit der Vernichtung eines unnützen haufens von Muttern, Metall und Drähten! Er war in unfassbarer Wut über die Teilniederlage gegen den Necron, aber er gestattete ihr nicht, sein Handeln zu trüben. Was geschehen war, das war eine Tatsache. Mehr nicht! Seine Wut war schon fast niedergerungen und er schritt mit Feuereifer weiter vorran. Wo war er?
    Es war stockfinster, doch er wusste, dass er sich in Trabis Keller befand, dem Ort dem er selbst entstiegen war. Sein Geist nahm den ort war wie es seine Augen niemals gekonnt hätten. Wo einmal der Wandler gewesen war werden seine Schergen ewig wandeln! Er betastete die Mauern. Sie hatten Risse, und Hohlräume!
    Er fragte sich, was dieser Turm wohl mal gewesen war. Ein Außenposten der Festungsstadt? Die alte Stadtgrenze? Er sah aus, als wäre er von Menschenhand geschaffen. Ihm schossen plötzlich die Bilder durch den Kopf, die er im Geist des Priesters gesehen hatte. Die zugemauerte Kanalisation. Ein weit verzweigtes Tunnelsystem, dass aufhöhe der Stadtgrenze gekappt wurde... Und wenn es dahinter weiter ging? Fest entschlossen riss er die Wand nieder. In ein Nullfeld aus Warpenergie gehüllt trat er in den langen Tunnel.


    Zael stampfte wütend auf den Boden so dass die gesamte Abteilung der PVS zusammenzuckte. Vor Wut vergas er fast komplett zu stottern:
    „E-Es kann doch n-ni-nicht sein, dass man hier n-nichts mehr zu sagen hat, nur weil irgend ein d-dahergelaufener, unehrenhafter Verräter hier M-Mist gebaut hat! Ich bin ein Blood Angel V-Verdammt! K-kein verdammter ehreloser Nachfolger eines genauso hinterhältigen P-Primarchen verdammt! I-ihr habt den verdammten Planeten in eine v-verdammte s-schei-scheißsituation gebracht und müsst das v-verdammt nochmal a-ausbaden. Verdammt n-noch M-m-mmm-mal!“
    Die PVS und sogar Rewe schauten verdutzt zu Zael hinüber – direkt nachdem sie aufgestanden waren. Der Fußtritt hatte die Erde erschüttert und das Pflaster unter Zael's Füßen zermahlen.
    Rewe trat vor und packte den Anführer der PVS am Hals. Dann hob er ihn zwischen sich und die restliche PVS.
    „Wir sind Space Marines und verkörpern damit direkt den Gottimperator und Lord Terra! Unter normalen Umständen müsste ich dich jetzt schon für Hochverrat hinrichten, dummerweise kann ich es mir im moment nicht leisten, also bekommst du eine zweite Chance. Ich erwarte absoluten Gehorsam. Hast du das verstanden?“
    Bragg nickte gequält und die PVS ließ ihre Waffen sinken. Erleichtert ließ Rewe Bragg los. Das hätte ihm gerade noch gefehlt.
    „Gut, dann verlange ich schnellstens Bericht über Erstens: Position und Stärke der restlichen PVS. Zweitens: Kommandostand und Fernmeldeposten. Drittens: Ungewöhnliche Vorkommnisse und Viertens: Wo und durch wen wurde die PVS bisher eingesetzt?“
    Eine Stunde später befanden sie sich im Kellerbunker des Schlosses. Die PVS war in der Stadt zusammengezogen. Ein kleiner Haufen von knapp eintausen Mann ohne besondere Bewaffnung, selbst schwere Waffen waren nur sporadisch zu finden. An gepanzerten Truppen standen zwölf Sentinals und zwei Sturmtransporter des „Walküre“ Schemas zur Verfügung. Der Rest war außer Reichweite.
    Der frühere Befehlshaber Sanlis hatte die PVS lediglich zum Niederschlagen von Aufständen oder Bewältigen von Naturkatastrophen genutzt. Es lag kaum Kampferfahrung vor. Erfreulicher war jedoch, dass Rewe und Zael eine Rüstkammer vorfanden, in der sich Ausrüstung für die Imperialen Gardisten befand, die es längst nicht mehr gab. Die Techniker begannen sofort, die Teile zur Verwendung durch Rewe neu zu kombinieren. Noch erfreulicher war eine alte Funkanlage, die zwar ewig nicht mehr benutzt und ohne Energie, aber im großen und ganzen Komplett war. Zael stand gerade davor und besah sich die eingestaubte Anlage als Rewe hereinmarschierte. Er trug immernoch den einfachen Mantel, nun aber durch Keramitelemente verschnürt und mit einem primitiven Sprungtournister auf dem Rücken. Am Gürtel trug er einen viel zu kleinen Melter.
    „Was nützliches Gefunden?“
    „D-das k-kannst du w-wohl laut s-s-sagen!“


    Khal stand auf dem hügelkamm und sah auf die Sternenkinder herab. Gut dreißig an der Zahl, gut verschanzt hinter gefällten Bäumen... und es kamen beständig neue durch das Portal. Es handelte sich jedoch um einen kleinen Zugang und so war die Kapazität des Nachschubs begrenzt.
    Auf ein stummes Signal hin marschierten die Kultisten los. Sie rannten nicht, sie schrieen nicht. Sie murmelten nur dunkle Anrufungen und maltretierten sich selbst mit rituellen Klingen. Angelockt von diesen Gebeten machten die Dämonen im Wald kehrt und strömten auf das Portal zu, angeführt von ihrem Herren.
    Sali'xe'ram stand unten und koordinierte die Verteidigung. Die gesamten Gardisten postierten sich im Halbkreis um das Portal, der Armee von Kultisten und Orks zugewandt. Daharaikan machte seine Waffen bereit und grinste bereits breit vor Vorfreude.
    Die Orks stürmten los, ein Schrei wie aus tausend Kehlen schwang in der Luft: „WAAAGH!!!“
    Sie strömten durch die Reihen der Kultisten wie Wasser durch ein steiniges Flussbett. Sofort eröffneten Asyrians Jäger das Feuer. Orks wurden auseinandergesiebt und Kultisten gingen im Sturm von nadeln nieder. Ein Schrei von Sali'xe'ram ließ die Köpfe einer anstürmenden Welle von Orks platzen. Aus dem zertrümmerten Leibern quollen ganze Wolken von Pilzsporen und verteilten sich über dem nahen Wald. Daharaikan hüpfte mit aktiviertem holofeld mitten in den Feind. Seine Kanonen heulten auf, jeder Schuss ein Treffer. Die Orks sahen den Schemen gar nicht, der unentwegt Viren auf sie schleuderte. Die Leiber der Grünhäute rissen und brüllend gingen sie unter dem eEinfluss von Halluzinogenen aufeinander los.
    Sali'xe'ram lächelte. Der Feind war ihnen mindestens zehn zu eins überlegen, aber sie waren eine Armee, deren Macht nicht durch die Kopfzahl bemessen wird. Dann traf ein Hammerschlag seinen Geist. Er schottete sich ab und sah sich um. Schreiend wurden Gardisten um ihn herum in die Lüfte gehoben und eine schneidende Stimme drang in seinen Geist.
    „Es ist zwecklos, kleines Sternenkind! Fliehe jetzt durch dein Portal und komm nie wieder!“ Der Runenleser fuhr herum. „Prinz des Wandels!“
    Über die Orks hatte er den Hexer ganz vergessen. Der Schwarm aus dem Schloss fiel seinem Verteidigungshalbkreis in den Rücken und brachte Unruhe in die Linie. Vor ihm landete der gewaltige Dämonenprinz Trabis und am Himmel ritt der Hexer auf seinem gewaltigen Reittier. Ein Phantomdruide trat aus dem Portal und sah sich um. Es gab schon keine genauen Seiten mehr. Ein einziges, homogenes Schlachtfeld erstreckte sich rings um das Portal. Daharaikan sah durch die Reihen der Orks eine gewaltige Grünheut mit dreieckigem hut und einem Grot auf der Schulter auf sich zuhumpeln. Das würde ein Spaß werden!
    Khal sah aus der Ferne auf das Schlachtfeld. Die Eldar waren unterlegen, ja! Aber der Preis war hoch, und wer weiß, was noch durch dieses Portal kommen würde. In diesem moment traten zwei weitere der Phantomkristallkonstrukte aus dem portal und scharrten sich um den Runenleser. Der Dämonenprinz stand reglos davor, keine der Parteien begann die physische Auseinadnersetzung. Ja, es war noch nicht entschieden.


    Heinrich war nun endlich an dem großen Baum angekommen. Das Land hier war verbrannt, der Stamm des Baumes von unten gespalten und ein düsterer Hauch lag in der Luft. Unnatürliche Kräfte waren hier am Werk gewesen. Heinrich sah auf. Etwas schimmerte im Baumwipfel, er konnte es aber nicht identifizieren. Hier war etwas schreckliches geschehen. Er brauchte dringendst neue Verbündete...
    Völlig ohne Plan und Ziel ließ sich heinrich am Baumstamm niedersinken. Er war kurz davor, einfach aufzugeben.


    Ein weiterer Schlag ließ Alle Eldar zusammenzucken. Etwas schreckliches war hier.
    Dämonen strömten aus dem Wald und verstärkten die Reihen der Orks und Kultisten mit fielarmigen, rosanen und blauen kreaturen die Feuer und Tod auf die Eldar regnen ließen. Doch der eigentliche Schrecken nahte aus dem Himmel. Ein geflügelter herr des Wandels gesellte sich zu den anderen Schreckgestalten und die drei holten Atem. Dann erbebte Sali'xe'rams Geist unter den Schlägen von Trabis, dem hexer und dem Herrn des Wandels. Khal stand auf seinem hügel und lachte schallend. Sklatherakk sei Dank!

  • Runde VIII: Verzweiflung


    Heinrich sah in die Baumwipfel. Das glänzende Ding bewegte sich nicht. Sein prüfender Blick wanderte den Stamm hinab bis zu seinen Fußspitzen. Irgend etwas war vor nicht allzu langer Zeit selbst nach oben geklettert, und zwar von genau der selben Stelle. Schwere Stahlstiefel und gerüstete Handschuhe hatten die Rinde des Baumes stark beschädigt, wobei das zumindest hie runten kaum einen Unterschied machte. Eine unheilige Berührung hatte den Baum verdorben. Ihn Gebrandmarkt... bis in alle Ewigkeit.
    Heinrich schluckte. Es kostete ihn einiges an Überwindung, den versehrten Baum zu berühren. Doch er wollte schließlich weiter! Den Blick starr auf die glänzende Spitze des Baumes gerichtet erklomm er den furchigen Stamm. Es ging erschreckend einfach. Jede der zahlreichen Verletzungen der ehemals stolzen, uralten Pflanze dienten als Sprosse, als fester Stand. Als er die Unterseite der Baumkrone erreichte ruckte das Ding in der Spitze, das bereits als humanoid zu erkennen war. Heinrich sog scharf die Luft ein als die leuchtenden grünen Augen eines Xenos ihn fixierten. Unendliches Alter und tiefe Weisheit lagen in diesen Augen. Doch er fühlte sich nicht durch ihren Blick besudelt. Das dort war ein Xenos, verglichen mit den Dömonen und Orks um ihn herum war dieses Wesen zum Denken und Empfinden fähig, das spürte er.
    „Wer bist du?“ heinrichs Stimme zitterte leicht, war aber laut und stark.
    Das Wesen legte den Kopf schräg, dann war es verschwunden. Es verschwamm für den Bruchteil einer Sekunde, dann zeugte nur noch ein Windhauch, der den Stamm herab und in den Wald hinein fuhr von seiner Existenz.
    Heinrich blieb einige Sekunden starr am Stamm des Baumes hängen, dann erklomm er die restlichen Äste zur Spitze.


    Sklatherakk blieb stehen. Vor ihm befand sich eine massive Wand, recht sund links ging es weiter in die Finsternis. Das Nullfeld flackerte während tausende von Staubpartickeln hindurchströmten. Sklatherakk legte die flache Hand auf die Wand und spürte hindurch. Sie war dick, dicker als er erahnen konnte. Wahrscheinlich hatte man den gesamten Gang dahinter bis oben hin mit Beton ausgegossen. Aber das war weder verwunderlich noch ärgerlich. Die Show stieg momentan sowieso nicht in der Stadt. Also bog er nach links ab, richtung Osten und auf die Schlacht zu, die dort tobte. Wenn er persönlich dort eintraf würden die Kampfhandlungen weit genug fortgeschritten sein,d ass sie sich schnell beenden ließen.
    Nach einer knappen halben Stunde sah er endlich Licht. Er machte sich gewöhnlicherweise nichts aus den wärmenden Strahlen eines Sterns, doch in diesem Fall bedeuteten sie, dass er seinem Ziel näher kam. Sklatherakk trat in die Freiheit und sah sich um. Die Stadt lag weit hinter ihm und er selbst stand in etwas, dass vor gar nicht allzu langer Zeit mal das tief in die Aue gegrabene Bett eines kleinen Baches gewesen sein musste, nun aber trocken lag.
    Ohne Umschweife tatete er nach dem Schleier, der die Welten trennte. Er fand ihn mühelos. Die sonst so unnachgiebige Energie war nun schwach, der Schleier hauchdünn. Mit einer entschlossenen Bewegung riss er ihn auseinander und griff hindurch. Sein Geist wühlte, tastete und fand. Aus dem Spalt zwischen den Dimensionen zwängte sich ein flaches, schillerndes Wesen hindurch, das eher an eine Kreatur der Meere, als an ein Geschöpf des Himmels erinnerte. Ohne einen sichtbaren Befehl erlaubte es Sklatherakk auf seinem Rücken platz zu nehmen und erhob sich, von günstigen Warpwinden getragen, in die Lüfte.
    Nun flogen sie nach Osten, stets nach Osten!


    Sali'xe'ram konzentrierte sich auf den kristall nin seiner Hand und trieb die Angreifer an den Rand seines Bewusstseins zurück. Dann sah er sich um. Drei Phantomdruiden die um ihn herum Stellung bezogen hatten hielten den geflügelten Feind mit ihren Waffen auf Abstand, um ihn herum tobte noch immer ein grauenhafter Kampf. Doch die Verstärkung aus dem Spiegelportal war zu gering. Sie würden die Stellung nicht halten können. Dazu war die schiere Masse, die Gewalt dieser abscheulichen Kräfte einfach zu stark.
    Sein Geist huschte zu Daharaikan, der sich gerade mit schnellen Sprüngen, die er von einem Ork zum andern vollführte, seiner Granaten entledigte und eine Spur aus Chaos und Zerstörung in den Reihen der Feinde hinterließ während er sich auf den Waaaghboss zubewegte.
    Sali'xe'ram schloss die Augen und tastete mit seinem Geieste durch das Protal.
    „Brüder?“
    „Runenleser?“
    „Es sind zu viele hier. Ihr müsst das Tor versiegeln, in alle Ewigkeit damit diese Abscheulichkeiten es nicht missbrauchen und die entlegenen Winkel unserer Sterne mit ihrer Ignoranz beflecken.“
    Es herrschte eine kurze Stille in der sein Gegenüber das Gesagte aufnahm.
    „Flucht ist noch möglich, Runenleser!“
    „Nein... unser Schicksal ist hier, und wir werden nicht davor fliehen!“
    „Sterbt wohl, Brüder!“
    Damit riss der Kontakt ab und das Portal begann augenblicklich sich zu schließen.
    „Fort!“ brüllte der Runenleser. „Fort! Sucht Schutz in der Wildnis dieser Welt!“
    Die Eldar reagierten Augenblicklich und begannen, sich in den Wald aus Kiefern zurückzuziehen. Einige besaßen sogar die Dreistigkeit, in das sich schließende Portal zu fliehen.
    Doch die meißten strebten richtung Wald. Nur wenige würden es schaffen...


    Das Licht der Funkstation spiegelte sich in Zaels Augmetik. Er hatte es endlich geschafft, die uralten, völlig eingestaubten und fast vergessenen Relais zu aktivieren.sofort begann er nach einer Frequenz zu suchen.
    „B-Brüder.“ Er versuchte es auf allen Frequenzen.
    „Zurücktreten, Space Marine!“
    Zael und Rewe drehten sich um. Die PVS stand wieder hinter ihnen.
    „Wie bitte?“
    „Ihr wisst weder, wo eure Leute sind noch wie ihr sie erreicht! Wir wissen, welche Kräfte sich in der Nähe befinden! Lasst es uns versuchen!“
    Rewe wollte auffahren, doch Zael nickte, während er ungesehen das Relais mit seinem Helmkom verband.
    Bragg trat vor und machte sich daran, die Station umzukalibrieren.
    „Warum ist eigentlich vorher niemand auf die Idee gekommen, die anderen Welten aus den Nachbarsystemen und die Flott um hilfe anzufunken. So lange wie dieser Wahnsinn nun schon geht hätte trotz des Amoklaufs eueres Bruders eine realistische Chance-“ ein Brüllen ließ ihn verstummen. Rewe stand hinter ihm.
    „DAS waren nicht unsere Brüder! Das waren Verräter, Ketzer. Es war ein Sakrileg am Imperator und der Ehre unseres Blutes, schon wieder eine so todeswürdige Beleidigung aus deinem Mund, sterblicher!“
    Bragg grinste. Krieg dich ein, für mich seht ihr alle gleich aus.
    Gerade als Rewe etwas sagen wollte flog die Tür hinter ihnen aus den Angeln.
    Ein Schlag traf den Geist des Runenlesers und ließ ihn zurücktaumeln während die Eldar fluchtartig in den Wald rannten. Er taumelte, als der gigantische Dämonenprinz vor ihm landete und einen der Phantomdruiden in Stücke riss. Die beiden anderen feuerten auf ihn, konnten ihn jedoch nicht verletzen, was sie und Trabis gleichermaßen überraschte. Doch der Prinz des Warp ließ sich nicht beirren und schlug nun weiter nach den Konstrukten. Sali'xe'ram blickte zum Himmel. Der Hexer und sein Schwarm waren abgezogen und jagten die Eldar im Wald. Doch von Westen flog eine einzelne Gestalt heran und hielt auf den Chaoshexer zu, der auf dem hügelkamm stand und die Szenerie noch immer ungerührt beobachtete.
    Dann schrie Sali'xe'ram auf und sank auf ein Knie nieder. Der letzte Phantomdruide ging auf respektvollen Abstand und der Eldar sah hch in die Fratze des Chaos.
    „Nun sollt ihr sterben, Sternenkind!“ lachte der Dämonenprinz als ein Zittern durch die Schlacht ging und sich die Orks fluchtartig zurückzogen. Kurz darauf folgten auch Kultisten und Dämonen. Das Schlachtfeld leerte sich in Windeseile, da die Feinde zurück nach Westen marschierten während die Eldar nach Norden in den Wald gingen.
    Trabis sah sich um. Der herr des Chaosheeres musste den Rückzug angeordnet haben.
    Er sah wiede rrunter auf den Eldar. Er war verschwunden. Der Phantomdruide hatte seinen geschwächten Herren aufgenommen und trug ihn mit schnellen Schritten in den Wald.
    Trabis schickte ihnen noch einen Strahl aus Blitzen hinterher, doch sie trafen nur die Bäume rings herum. Dann machte er sich auf den Weg zur Hügelkuppe, zu der auch der Hexer strebte.


    Heinrich bot sich ein unglaubliches Bild. Er sah, wie die Armeen im Osten auseinanderdrifteten und ein halbes Duzend hohe Kreaturen des Chaos zusammen kam. Jede eizelne für sich schon eine unglaubliche Bedrohung war diese unheilige Zusammenkunft doch mehr, als eine Welt ertragen konnte.
    An der Rüstung hatte er ein einfaches Fernglas gefunden was reichte, um die Geschehnisse beobachten zu können. Das Tor der Aliens hatte sich geschlossen und sie flohen vor der Übermacht, die sich ihrerseits aber zurückzog. Der springende, schreckliche Clown der Eldar hatte den Waaaghboss erreicht und trat ihm mit einem schnellen Tritt ins Gesicht. Die Kreatur hatte ihn wohl gar nicht kommen sehen, da sprang der Eldar mit fast spöttischer Leichtigkeit und einem doppelten Salto über ihn hinweg und auf seinen Rücken. Der erste Schuss traf die kleine Kreatur, die sich verzweifelt an die Schulter des Bosses klammerte. Sie platzte wie eine übervolle Wasserbombe auseinander.Wütend drehte sich der Boss herum und schlug nach der flinken Kreatur, die sich ihrerseits um seine Seite drehte und dabe zwei dunkle, butige Linien über seinen gesamten Torso zog. Der Boss brüllte und bresste sich die hand auf die Wunde. In der selben Bewegung trat er mit dem Fuß nach dem Eldar und traf ihn tatsächlich. Daharaikan flog zurück und kam mit einem Rückwertssalto auf die Beine. In der selben Bewegung feuerte er eine Salve auf den Ork ab, die ihn wütend aufschreien ließ. Er griff nach dem schemen, der auf einmal nicht mehr da war, wo er eben noch gestanden hatte. In seinem Holoanzug verschwammen die Umrisse des Harlequinn. Er sprang dem Ork auf die Brust und rollte sich einmal um seine Schultern. Dabei schälte er seinen Schädel bis auf das Gehirn ab. Seine letzte Granate hämmerte er in das fleischige Organ und stieß sich ab in Richtung Wald. Mit einem befriedigenden Flatschen spritzte der Waaaghboss Captain Roger auseinander.
    Heinrich schluckte. Diese Kreatur war wahrlich kein Wesen, dem er je begegnen wollte.


    Zael war der erste, denZhorkan in eine Zeitblase hüllte. Schnell folgten Rewe und die Menschen. Mit einem fast beiläufigen Fingerschnippen beschleunigte er die Zeit in den Blasen, so dass die Menschen anch Sekunden vor Erschöpfung und Schlafmangel zusammenbrauchen. Die Space Marines frohr er danach ein. Dann schritt er zur Funkanlage.
    „Ihr verabscheuenswürdigen Kreaturen, ihr seid die bemitleidenswerte Brut junger doch sterbender Sterne, getrieben eines einzelnen, dessen Zeit niemals die eigene war und ohne Gleichen habt ihr versucht, dem Strom euerer unausweichlichen Verderbnis zu entkommen um dann den Strom unseres Seins zu vertuschen den die Kinder der Sterne im ewigen Wandel ihrer Gestirne zu berücksichtigen hoffen und niemals glaubten zu sehen was die Zukunft ihnen zu bringen bereit war.“
    Wärend dieses Endlosen Monologes, den wahrscheinlich nur er verstand baute er Kontakt zu der Gruftwelt auf, die er vom Baum aus lokalisiert hatte.
    Schnell berichtete er von den Besorgnis erregenden Zuständen auf dieser Welt.
    „Wir müssen einen Präventivschlag einleiten!“


    Khal beobachtete gerade den Kampf als Sklatherakk neben ihm landete.
    „Und, wie gefällt euch das Geschenk, dass ich Eurem Prinzen gemacht habe?“
    Khal lächelte. „Exzellent. Es ist schön, Euch mal kennen zu lernen.“
    Dann runzelte Khal die Stirn, als er sah wie das Portal sich schloss.
    „Wunderbar. Damit ist unsere Arbeit getan!“
    „Die Eldar sind noch am leben!“
    „Ja, und verloren! Wir haben hier genug verloren. Wir brauchen noch Leute für den Sturm auf die Stadt!“
    „Dann müsst Ihr-“
    Ein Aufschrei ging durch die Menge der Orks. Hektisch sahen die beiden Hexer sich um und beobachteten, wie der Waaaghboss tot zu Boden sank.
    Sklatherakk hob eine Augenbraue. „Nicht gut?“
    Khal zuckte mit den Schultern. „Bedauerlich, aber nicht weiter tragisch.“
    Sie lächelten, als die Eldar im Wald verschwanden und Khal ließ zum Rükzug blasen. Phase drei konnte beginnen.

  • Runde IX: Der letzte Tag


    „Das war eine Glanzleistung, werter Khal... ich wünschte nur ich wäre dabei gewesen. Die Seelen dieser Kreaturen schmecken herrlich in dieser süßen Abendluft...“
    Khal grinste ob Sklatherakks Zufriedenheit. Er war dem Adneren nicht unterlegen, empfand aber dennoch ein gewisses Maß an Respekt vor diesem Fädenzieher. Khal blickte über die Landschaft. Der Verlust des Waaaghbosses ärgerte ihn, war aber nicht tragisch. Bald schon würde sich ein neuer Ork für diese Rolle gefunden haben. So lange würden sie die Meute schon zusammen halten. Die drei Trucks – ihm fiel der orkische name nicht ein - waren nun wieder fast voll beladen, und der Rest hatte sich außen herum zusammengefunden.
    „Wir sollten die Seelen ernten, die hier herumschwirren. Mit so viel psionischer Energie könnte es uns gelingen, den Schleier endgültig nieder zu reißen!“ meinte Sklatherakk.
    „Das würde Zeit kosten... und ein entsprechendes Ritual wäre von Nöten. Wir werden jetzt nich vom Plan abweichen. Ich führe diesen kult zurück in die Bergfestung damit wr uns für den Angriff auf die Stadt neu formieren können!
    Sklatherakk nickte nur. Er war nicht begeistert,a ber er akzeptierte die Entscheidung.
    Sie fuhren eine Weile schweigend richtung Westen. Die Bedrohung durch die Eldar war erst einmal verzögert. Sie konnten sich nun wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
    Nach einer Zeit begann Sklatherakk wieder zu reden:
    „Meint Ihr, Khal, der Dämonenprinz ist noch... nun in angemessenen Bahnen? Ihr wisst ja, wie diese Brut ist, losgelösst von allem, machthungrig, unvorsichtig... aber irgendwie auch verstörend schön. Bevor ich es vergesse, ich weiß nicht welche Rolle die Götter für den Chronomanten vorgesehen haben... aber ich willl ihn tot sehen! Er war Schuld an meinem kurzzeitigen verschwinden. Er ist in der Lage sich in eine Zeitblase zu hüllen, welche es fast unmöglich macht ihn zu fassen zu bekommen.
    Doch ich habe eine Idee... es ist Zeit die karten neu zu mischen!“
    Khal hörte aufmerksam zu, es war erfüllend zu hören, welche Pläne aus dem Mund dieses Kriegers kamen...
    Trabis marschierte derweil mit den Fußtruppen hinter dem Konvoi. Er war tief in Gedanken versunken. Auf den Bahnen des Warp griff er nach seinen kultisten. Sie waren nicht untätig gewesen im Untergrund der Stadt und er unterrichtete sie nun davon, loszuschlagen. Erst mit Phase eins. Phase zwei würde er dann wieder ankündigen. Diese Menschen hier würden ihm noch dankbar sein! Sklatherakk hatte alle Kultisten in der Turmruine getötet, doch das waren sowieso nur die feigen Hunde gewesen, die sich vor den Speichelleckern des Imperiums verstecken wollten. Die wahren prunkstücke seiner Sammlung fraßen unermütlich an den Eingeweiden ihrer Stadt...


    Mit einem letzten Sprung kamen Heinrichs Füße wieder auf dem Boden auf. Er hatte einen Entschluss gefasst. Hier draußen war er nutzlos und das Grauen, das auf dieser Welt wütete könnte ihn problemlos itreißen. Die Stadt hingegen war die letzte stabile Bastion von Recht und Ordnung! Da musste er hin!
    Schnellen Fußes rannte er wieder bergab, ins Tal zurück. Auf dem Weg begegnete er niemandem, ein Glück! Weit im Osten bekriegten sich Mächte, die er bis dahin nur aus Büchern gekannt hatte.
    Er verspürte wirklich nicht den Wunsch dazu, ihnen zu begegnen.
    Doch seine Gedanken wurden gnadenlos hinweggefegt, als er aus den Bäumen trat.
    Der wolkenverhangene Himmel über der Stadt war schwarz vom Rauch, von unten durch orangene Flammen genährt. Es brannte lange nicht die ganze Stadt, viel mehr waren es viele kleine Feuer, die den bedrohlichen Schein verursachten.
    Dabei machte ihn stutzig, dass die Zahl der Brände nach innen zu nahm... Er musste schleunigst dort hinunter.
    Als er auf die Stadt zurannte bemerkte er das vollständige Fehlen von Wachpersonal. Ohne Probleme gelangte er so über den Balkon, der ihm auch als Ausgang gedient hatte wieder nach innen. Die Straße war verlassen, sah aber aus wie im tiefsten Bürgerkrieg. Als er um die zweite Abbiegung bog wurde ihm auch klar warum. Hunderte waren auf den Straßen und gingen mit Stöcken, Steinen und Werkzeugen auf die Trupps der PVS los, die durch die Gassen patrolliert hatten. Fassungslos betrachtete Heinrich die Szene. Er hätte im Wald bleiben sollen.
    Drei der Aufrührer drehten sich zu ihm um.
    „Hey, da ist noch einer!“
    Heinrich sah an sich herab. Er trug immernoch die gestohlene PVS Uniform. „Imperatorverflucht!“ keuchte er, dann fuhr er herum und rannte in Richtung Zitadelle.


    Sali'xe'ram richtete sich schwankend auf nachdem der Phantomdruide ihn abgesetzt hatte. Wärend das Konstrukt Wache hielt streckte er unendlich vorsichtig seine geistigen Fühler aus.
    Der Hexer zog sich gerade zu seiner Burg zurück, jedoch zweifelte er nicht daran, dass das Problem weiter bestand.
    Einzeln zählte er seine im Wald verstreuten Kräfte und rief sie zu sich. Das Ergebnis war bedauerlich. Knappe fünfzig Krieger zählte seine Schar. Um einiges mehr als erwartet, doch um so viel mehr weniger als vorgesehen.
    Daharaikan sprang aus dem Wald hervor und deaktivierte seinen Anzug, so dass seine Umrisse wieder wahrzunehmen waren.
    „Wie geht es jetzt weiter, Runenleser?“
    „Gar nicht... für uns wird es keine Zulkunft geben, wir müssen nur sicherstellen, dass es für den Feind genauso aussieht. Wir werden ihnen folgen, in sicherem Abstand. Daharaikan.... verletze sie so stark du kannst, aber setzte kein eines Leben unnötig aufs Spiel. Und achte darauf, ihnen nicht zu verraten wo wir sind.“
    „Natürlich, Runenleser.“
    Wärend Daharaikan mit zwanzig Mann im Unterholz verschwand führte Sali'xe'ram seine eigene, geringfügig größere Truppe auf den Pfad, den das Chaos hinterlassen hatte. Ihnen allen wurde fast schlecht und ein uralter Zorn stieg in ihnen auf, als sie das Schlachtfeld sahen. Tote Eldar, tote Orks, tote Menschen, und überallem der Gestank von Verwesung, frischem Blut und wehenden Sporen. Dieser Ort würde nie wieder ihnen gehören.


    Bragg schlug auf die Barriere vor ihm ein. Wärend die Zeit draußen ganz normal weiter floss ströhmte sie hier drinnen mit rasendem Tempo. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass es den anderen ähnlich erging. Sie konnten mit ansehen, wie der Necron durch den Raum schritt. Unendlich langsam. Laut seinem Chronometer waren drei Stunden verstrichen und der Necron hatte erst jetzt aufgehört zu reden. Er fühlte sich erschöpft... und dann kam ihm eine Idee. Schnell zog er seine Reservezelle aus dem Kanister und legte die Kontakte frei. Für den necron würde das so schnell ablaufen, dass er gar nicht sehen konnte, was er hier tat, selbst wenn er in seine Richtung schauen würde.
    Mit aller Kraft rammte er die Energiezelle auf die Barriere. Sie begann zu zucken und lief heiß. Blitze durchliefen den gesamten Energieschild, dann barst sie auseinander und die Zeit beschleunigte sich wieder. Der Necron drehte sich herum und Bragg richtete sich auf. Er glaubte, Überraschung im Blick der Kreatur wahrzunehmen, dann drückte er ab. Der Laserstrahl aus dem Hochenergiegewehr schnitt mit einem surrenden Knacken durch die Luft auf den Kopf des Necron zu. Dieser versuchte, zur Seite zu springen doch es gelang ihm nicht und der Laserstrahl hämmerte in seine Brust. Mit einem Zischen gab Braggs Gewehr den Geist auf. Fluchend warf er es zur Seite und zog sein Messer um auf den Necron zuzustürmen, doch da knackte es hinter ihm und eine vielzahl laserschüsse schlug ihn den silbernen Leib ein. Zhorkan richtete sich auf. Aus seinem Brustpanzer strömten kleine Skarabäen, die den Schaden reparieren wollten, doch sie waren langsam. Der Schaden war viel geringer als er sein sollte und Zhorkan richtete sich auf, nur um im nächsten moment von Zael durch den Raum gefegt zu werden. Bragg rannte zur Funkstation um die Sendung zu unterbrechen doch er hatte keine Ahnung, was der Necron getan hatte. Kurzerhand rammte er das Messer in die Schaltkreise der Konsole.
    „Das hält ne Weile!“ murmelte er.
    Zael und Rewe schlugen nun zusammen auf Zhorkan ein. Die Gewehre der PVS zischten wieder und eine weitere Salve fuhr heran. Zhorkan haute seinen Stab au den Boden und die Welt drehte sich. Die gesamte Salve schlug in Zael und Rewe ein.
    Rewe brach schreiend zusammen und Zael stolperte nach vorne. Seine Energiefaust suchte- und fand. Mit einem scharfen knacken, das tausendfach von den hohen Wänden widerhallte zerquetsche er die Brust des Chronomanten. Wärend Zael zu Boden ging taumelte auch Zhorkan anch hinten.
    Zael wälzte sich herum und blickte Rewe an. Mindestens zwei Lungenflügel und ein herz waren getroffen. Trotzdem richtete der marine sich in eine sitzende Position auf. Zael wollte aufstehen, doch die Hydraulik seiner Rüstung versagte.
    „S-s-so ein M-mist! D-d-das kommt davon, w-wenn man nicht bei der S-sache ist.“
    Bragg trat auf ihn zu. „Dir ist klar, dass das mein Abschuss ist?“
    Zael fluchte. „H-hast du V-verstärkung g-gerufen?“
    „Nein, ich habe die Sendung des Necron unterbrochen.“
    „D-dann r-rufe s-sie j-je-jetzt!“
    „Nun, genau genoommen habe ich ALLE Sendungen unterbrochen...“
    Wärend Zael zu einer passenden Antwort ansetzte flog die Tür auf und ein Mann in der Uniform der PVS stürmte herein. Erst auf den zweiten Blick erkannten sie den Konfessor.
    „Verschließt die Türen!“ brüllte er.
    Hinter ihm stürmten duzende von Schritten die Treppe herunter.
    „Gute Idee...“ stöhnte Zhorkan. Auch er schien Probleme damit haben,s einen körper zu kontrollieren. Die Beine zuckten Wild und die Brust verflüssigte sich gerade...


    Der Wandler trat auf das Schlachtfeld, kaum dass die Eldar verschwunden waren. Den Prinzen sollte die Unverwundbarkeit ruhig noch etwas segnen, er war ein wunderschönes Geschöpf. So rein, so mutiert, so rachsüchtig.
    Er blickte auf das Schlachtfeld. Die Energien des Warp waren fast sichtbar, so dünn war der Schleier geworden. Gackernd kanalisierte er die Blitze des Tzeentch. Diese heiligen Energien fuhren in den Boden, in die Bäume, in die Leichen und in die vielen Sporen, die zu Orks heranwuchsen. Dies alles würde verändert werden, beschleunigt, und verschönert. Der Wandler gackerte wieder. Sie waren kaum noch aufzuhalten.


    Khal wollte gerade ein weiteres Detail ihres Vorgehens nach der Rückkehr in die Festung besprechen, als hinte rihnen lautes Getöse ansetzte. Salve um Salve nadelfeiner, silberner Schüsse flog zwischen den Felsen heraus und schlug in ihre kleine Schar ein. Als die ersten Orks richtung Felsen stürmten riss der Beschuss ab, um wenig später aus einer anderen Richtung zu kommen. Cirka zehn Schützen pro Position schätzte Khal.
    Sklatherakk nickte zustimmend und setzte sich in Bewegung. Seine Rüstung und der Matte stern leuchteten auf als er die unheiligen Energien der Rüstung zum Schutz aktivierte. Zwischen ihren Reihen hüpfte ein undeutlicher Schemen herum und Spie Tod auf die Kultisten. Ab und an flog ein Kopf von massigen Schultern. Die Gegenwehr wurde zwischen ständig wechselnden Feuerpositionen umhergescheucht. Khal fluchte. Entweder lösten sie die Formation auf um überall anzugreifen und riskierten völlige Auslöschung, oder sie blieben und riskierten völlige Auslöschung, sie mussten sich etwas einfallen lassen.
    Daharaikan jauchzte vor Freude. Er hatte seine Leute in zwei kleine Trupps geteilt die Abwechselnd feuerten und die Position wechselten. Der Feind wusste gar nicht in welche Richtung er siene Gegenwehr lenken sollte. Und wenn es ihm einmal gelang, so wechselten sie die Position und Daharaikan sprang durch die Reihen und verwirrte sie, so dass sie seinen Brüdern nicht zu nahe kamen. Der Plan war perfekt. Sie konnten dieses Spielchen eine ganze Weile spielen. Die Deckung war gut und mit etwas Glück würden sie kaum verluste erleiden. Mit einem Salto sprang er über einen Ork hinweg und enthauptete ihn dabei, dann pflügte ihn ein Schlag aus der Luft. Mit einem schnellen Sprung war Daharaikan wieder auf den Beinen. Ihm gegenüber stand ein gigantischer Mensch. Seine Rüstung war schwarz, an einigen Stellen schimmerte noch ein dunkles Grün hindurch. Der Stern über seinem Haupt war matt und schien Dunkelheit statt Licht zu verbreiten.
    Etwas unendlich tückisches funkelte aus seinen Augen.
    Der Stab in seiner Hand surrte wie die gesamte Gestalt vor psionischer Energie.
    „Lust auf einen Tanz?“ fragte Sklatherakk.

  • Runde X: Ausradiert


    Zael fluchte laut und beschwerte sich in eienr schier endlosen Litanei über die unzulänglichkeiten seines Amoriums, dessen Rüstung ihn gerade so im Stich gelassen hatte, während er sich nach oben zog. Im Augenwinkel registrierte er den Anführer der Stoßtruppe, der knapp Befehle erteilte und dann zu dem Necron lief.
    „Eine Bewegung und ich spreng deinen Metallarsch in tausend Teile!“ zischte Bragg und versenkte eine Sprenggranate in Zhorkans lädiertem Brustkorb. Zwei andere PVSler halfen Rewe in die Höhe, der sich schwankend auf den Beinen hielt und dankend ein Lasergewehr entgegen nahm. Es sah lächerlich aus. Auch der Priester hatte sich bewaffnet und nun standen sie alle mit gezogenen Waffen vor dem einzigen Zugang zu ihrer unterirdischen Gruft. Zael fluchte. Diese verdammte Einrichtung hätte gut einen Fluchttunnel oder einen Notausgang gebrauchen können. Voller Entschlossenheit hob er den Flammenwerfer.
    Zhorkan lag derweil immernoch in der Ecke, auch wenn Arme und Beine langsam wieder in Bewegung kamen. Die Bombe in seiner Brust wagte er aber nicht zu berühren. Der Mensch beobachtete ihn aus dem Augenwinkel und er wusste das er tot war, wenn er versuchte sie zu entfernen. Der Necron sah sich um. Es gab hier garantiert einen Versorgungsschacht oder etwas vergleichbares, nur dazu musste er schnell sein.
    Momentans chienen sich die Sterblichen ohnehin nicht um ihn zu kümmern, er musste also nur warten, bis sein Chronometron wieder voll einsatzbereit war. So lange konnte er ohne Probleme die Show genießen.


    Daharaikan sah dem Feind ins Auge. Dieser war etwas anderes wie die unzähligen Kreaturen, die heute schon sein Opfer gewesen waren. Und selbst der Waaaghboss konnte mit dieser abstoßenden Kreatur nicht mithalten. Die Kultisten bildeten einen großen, nach außen gerichteten Ring um das entstehende Duell. Daharaikan fragte sich, wie das unter dem Feuer seiner Leute möglich war, doch er hatte jetzt andere Sorgen. Die Luft um den Chaosdiener begann zuflimmern, ganz sachte nur. Dann verschwamm auch sein Umriss leicht. Daharaikan lächelte, warf seine Kanone in den Staub und fuhr mit einem Herzzerreißenden Kreischen seine Klingen aus. „Das kann ich auch.“ flüsterte er und aktivierte seinen Holoanzug. Rechts von ihm setzte ein bestialischer Kampflerm ein. Sali'xe'ram war unterwegs... gut!


    Der Runenleser nahm all seine Kraft zusammen. Daharaikan war diesem Abschaum nicht gewachsen. Fast die gesamte Fläche des Kreises flimmerte jetzt, auch wenn der Riss Daharaikan nicht erreicht hatte schien dieser die Gefahr nicht zu spüren. Es musste etwas getan werden.
    „Daharaikans Trupp wird den alten Feind weiter ausdünnen. Ihr Brüder und Schwestern folgt mir jetzt, wir werden sie in einem brutalen Schlag vernichten.“ Dann zögerte er. „Doch wartet nicht auf mich! Ich habe etwas zu erledigen!“
    Daharaikan würde dort unten sterben, das konnte er nicht zulassen! Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben, mit nur dem einen Ziel Daharaikan zum Sieg zu verhelfen schoss Sali'xe'ram vorran, und dreißig seiner Brüder und Schwestern folgten ihm.
    Khal sah den Angriff kommen. Hinter ihm erhob sich Trabis in die luft. Er fragte sich gar nicht, was der Dämon vor hatte sondern blickte zu dem Angriff der Eldar. Irgend etwas war komisch.
    Er formierte die letzten Orks dem Angriff zu entgegnen. Wie eine grüne Welle schlugen sie in den Angreifenden Keil aus Eldar und wurden schrecklich zugerichtet, doch das war ganz gleich...
    Sali'xe'ram sprang über die Orks hinweg und rannte weiter, auf den Ring aus Kultisten zu. Zwei von ihnen schlugen nach ihm, er ließ es geschehen, Fokussierte seine psionische Energie und-
    wurde von den Füßen gerissen. Hart schlug der Runenleser im staubigen Boden auf, rollte sich auf den Rücken und sprang hoch. Direkt in die ausgestreckte Hand eines gewaltigen Kriegers.
    „Wir wollen uns doch nicht in ein Duell mischen, was?“ fragte Khal.


    Eine Detonation riss die Tür aus ihren Angeln und wie ein Mann schossen die imperialen kräfte los. Diszipliniertes Laserfeuer schlug in Kopfhöhe in den schmalen Gang ein. Durch das flackernde rote Licht erhaschten sie immer mal wieder Blicke auf die Angreifer. Ein wut- oder schmerzverzerrtes Gesicht, eine brüllende Fratze, eine erhobene Faust, eine fallende Fackel, eine ausgestreckte Mistgabel.
    Schnell stank alles nach verbranntem Fleisch. Doch die Angreifer waren zahlreich und stürmten wie ein Mann vorwärts.
    Gerade als Bragg sich fragte, wie sie dieser meute Herr werden sollten zündete Zaels Flammenwerfer.


    Dies war einer der Momente, die Sklatherakk so sehr liebte. Wenn man sich in der Gunst seines Gottes gingen ließ und ihm treu und gut diente, dann ergab sich immer irgendwo eine herzensgute Gelegenheit die sich direkt am Schopfe packen ließ. So kommt er also doch noch an den Geist eines Eldar - wenn auch vorerst nur an einen.
    Daharaikan lächelte im Angesicht dieser überheblichen Siegessicherheit seines Feindes. Was wollte dieser schwerfällige Taschenspieler schon ausrichten?
    Mit einem schnellen Sprung, den ein normaler Mensch nicht einmal gesehen hätte sprang Daharaikan zur Seite direkt in den Rücken eines Kultisten und stieß sich von ihm ab. Dann flog er in hohem Bogen auf Sklatherakk zu um hinter ihm zu landen- und erkannte, dass er einen tödlichen Fehler begannen hatte.


    Trabis tastete mit seinem Geist durch die Felsen. Hier irgendwo war er, hier irgendwo versteckte sich der Feind. Nach kaum zehn Sekunden leuchteten die Seelen der Eldar vor seinem inneren Auge wie kleine Sonnen. Zwei Trupps zu je zehn Leuten sprangen durch die Felsen und dünnten die mittlerweile gefährlich gesunkene Zahl von Kultisten aus. Dann stieß Trabis wie der leibhaftige Todesengel von oben herab. Seine verderbliche Berührung ließ den Fels bersten. Die Eldar schrien pansich und stoben im Angesicht dieser genauso heftigen wie unvorhergesehenen Attacke auseinander. Und die Blitze des Herrn des Wandels zuckten um ihre Leiber und verbrannten sie zu Asche. Voller Genugtuung hob Trabis ab und Flog zum nächsten Trupp.


    Zhorkan hörte die vielstimmigen Schreie der sterbenden und das tosen der Promethiumflammen, die ihre Leiber verzehrten. Dann schlug er die Augen auf. Mit hilfe des Terminators hielten die imperialen ohne Mühe stand. Und Zhorkan war bereit. Er aktivierte sein Chronometron für einen kurzen, aber extrem heftigen Eingriff und stand auf. Selbst mit dieser Verzerrung blieb ihm nicht viel Zeit. Er riss die Bombe aus seinem Brustkorb und platzierte sie an einem ganz bestimmten ort. Dann rannte er an den Soldaten vorbei und zog die Zündschlüssel ihrer Granaten bevor er ans Andere Ende des Raumes hechtete und die Verkleidung von der Luftzufuhr riss. Dann stürzte er sich in den Schacht um sich einen Ort zu suchen, an dem er sich vollends regenerieren konnte. Für Zhorkan hatte das ganze Mannöver eine knappe Minute gedauert. Das Chronometron ließ es fast augenblicklich geschehen, aber eben doch nur fast.
    Bragg hatte momentan keine Mühe, der Flammenwerfer hielt die Tür alleine. Darum registierte er direkt, wie die Gestalt des Necron auf sie zu schoss. Seine Hand flog zum Zünder der Sprengranate.
    Der Necron zog sich an Rewe entlang und rante merkwürdig abgehackt an den PVSlern vorbei, schien sich zu stützen. Seine Beschädigungen mussten ihn stark verlangsamen, sonst hätte Bragg ihm vermutlich gar nicht folgen können. So sah Bragg aber, wie der Necron sich wieder entfernte und drückte schadenfroh auf den Auslöser, kaum war die Bombe aus der Gefahrenzone. Hinte rihm klickte etwas und Bragg schoss der Schrecken in die Glieder. Mit einem scharfen Knall explodierte der Kopf des marines Rewe, dann gab es ein wahres Inferno, als die Fragmentgranaten der PVSler an ihren Gürteln detonierten. In dem ganzen Rauch sah Bragg gerade noch, wie Heinrich hinter dem necron im Lüftungsschacht versank, bevor seine Beine unter den Einschlägen der Granatsplitter nachgaben.


    Daharaikan hing in der Luft, absolut bewegungslos. Er hatte das Flimmern um den Feind für ein Täuschungsversuch gehalten. Tatsächlich hatte Sklatherakk die Grenze zum Warpraum stück für Stück geöffnet und die Naturgesetzte völlig aus den Fugen gerissen. Daharaikan sah auf den Hexer, dessen Umrisse weiter verschwammen und lachende Abbilder von ihm bildeten, die ständig die Positionen wechselten. Daharaikan konnte sich bewegen,a ber nicht steuern. Er flog ziellos umher und schlug mit seinen tödlichen Klingen auf die Trugbilder ein. Von irgendwo her schoss der Stab des Hexers und zertrümmerte Daharaikans Knie. Der Schmerz ließ den harlequinn fast wahnsinnig werden, dann fluteten grauenhafte Bilder in seinen Geist. Dort schwebte er nun in seinen Schmerzen, als die schreie von im Warpfeuer vergehenden Eldar über ihn kamen. Bilder von Dämonen, die sich an den aus zerschlagenen Phantomkonstrukten entweichenden Seelen labten, und auch von einem Avatar des Khaine, dessen ach so ewige Flamme grad im Griff eines Herrschers des Wandels erlosch. Sklatherakk holte zum nächsten Schlag auf das Brustbein des Harlequinn aus um ihm endgültig den Atem zu nehmen, dann fegte ihn eine gewaltige, psionische Druckwelle von den Füßen. Kultisten folgen durch die Gegend. Mit einem Donnern flutete der Realraum zurück an seinen Platz und vertrieb das unheilige Flimmern und Sklatherakk lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden.


    Sali'xe'ram hatt sich seinem Schicksal ergeben, er wehrte sich gar nicht gegen Khals Griff, sondern richtete all seine Gedanken auf den Hexer, der Daharaikan in diese tückische Falle gelockt hatte. Khal grinste in sein Gesicht, seine Hand drückte unbarmherzig zu und presste das Leben aus seinem körper – und Sali'xe'ram löschte seinen Geist. In dem moment, in dem das Genick des Eldar zersplitterte und Khal den leblosen Körper achtlos zu Boden fallen ließ schoss eine gleißende, weiße Welle aus psionischem licht aus seinem geschundenen Leib auf Sklatherakk zu, fegte die Kultisten beiseite und verbrannte ihre Seelen. Dan fuhr die gesamte Macht dieses Schlags in Sklatherakk ein und trümmerte ihn auf den Boden.


    Bragg schlug die Augen auf. Über ihm stand Zael.
    „W-w-wie sch-schlimm?“
    Danken nahm Bragg die dargebotene Hand. „Das Bein ist verletzt,a ber es geht. Die anderen?“
    Zael machte eine ausholende Geste. Die PVSler waren zu unschönen Matschhaufen zerrissen und Rewe lag enthauptet am Boden. Vom Feind fehlte jede Spur.
    „S-sie s-s-sind vor dem F-F-Feuer geflohen, w-werden ab-a-abbrr n-nicht l-l-laa-lange weg b-bleiben!“
    Bragg richtete sich nun ganz auf und sah sich die Zerstörung an.
    „Gepriesen sei er auf Terra!“ fluchte er sarkastisch.


    Sklatherakk stützte sich auf die Ellenbogen und sondierte die Lage. Sein Körper war nicht verletzt,a ber ein Schock saß in seinen Gliedern, der ihm weitgehend die Kontrolle über ihn raubte und ihn lähmte. Das Gefühl klang ab, aber unendlich langsam.
    Von kultisten und Orks war ncihts mehr zu sehen was auch nur im entferntesten die Bezeichnung „intakt“ verdiente. Die letzten zwei Duzend Eldar wurden von Khal, und Trabis zurückgehalten. Weit entfernt, da wo das Spiegelportal stand nahm er etwas war, das neue hoffnung sein könnte. Nachschub für seine zerschlagene Armee... dann hörte er ein kratzen hinter sich. Keuchend rollte sich Sklatherakka uf die andere Seite. Zwanzig meter entfernt lag der Harlequinn. Beide Beine waren zertrümmert, doch diese unnachgiebige Kreatur zog sich an seinen klingen durch den Staub auf ihn zu. Sklatherakk wollte ihn mit seinen Kräften vernichten, spürte aber nicht das geringste an dem Ort, wo sonst der sprudelnde Quell psionischer Energie lag.
    „Na super...“ dachte er.

  • Runde XI: Tiefste Nacht


    Stöhnend rappelte Sklatherakk sich auf einen Ellenbogen hoch. Er war viel härter getroffen als erwartet. Das Gefühl, nicht Herr über seinen eigenen Körper zu sein war ihm nicht fremd, umso mehr, dass sein Geist gefangen war. Er spürte den Warp jetzt wieder, ganz tief unten in seinem Geist. Der Zugang war jedoch versperrt...
    Plötzlch lachte Sklatherakk los. Er lachte so schallend, dass der entsetzlich falsche Laut über das gesamte Schlachtfeld dröhnte. Ein Hexer des Tzzentch der nicht zaubern konnte, ein bewegungsloser Eldar, eine herrlich groteske Szene... die Glatthaut musste sich vorkommen, wie in einer schlechten Horrorkomödie! Doch Daharaikan kroch nicht weiter, wie Sklatherakk erwartet hatte, sondern nästelte an seinem Gürtel herum. Sklatherakk verschwendete keinen weiteren Gedanken, sondern richtete all seine Kraft auf seinen Arm, seinen Stab, den Dämon, der in der dunklen psionischen Waffe schlummerte. Er würde nicht umHilfe rufen, das würde seinem Patron nicht gefallen. Sklatherakk hatte wenig Lust, als Chaosbrut zu enden. Eine Kraft pulsierte aus dem Stab. Ein winziges Rinnsaal.


    Zael fluchte über diese Schweinerei. Er war sich nun nur noch einer Sache sicher, er musste hier weg. Aus den Augenwinkeln registrierte er, wie Bragg sich sein Bein verband und nach einem funktionierenden Gewehr suchte. Auch Zael versorgte seine Ausrüstung. Die Hydraulik war kaum beschädigt, lediglich die Energieleitungen hatten etwas abbekommen, was sich durch ein paar Änderungen am Energiehaushalt der Rüstung beheben ließ. Zael schüttelte deprimiert den kopf. Was nützte einem eine solche Rüstung heute noch...
    Er drehte sich um. „I-ich sch-sch-schlage vor, w-wiw-wir g-gehen in d-den Pa-Palast!“
    Bragg grinste humorlos. „Wir sind doch im Palastkeller, wir sollten verschwinden....“
    Zael hob unter sienem Helm die Augenbraue. „W-wie?“
    „Oben giebt es eine Landeplattform, da müsste ein Walküre Sturmtranzporter stehen. So ein Affe ist damit angekommen...“
    Zael runzelte die Stirn. „D-D-damit k-kommst -d-du j-jetzt?“
    Bragg zuckte mit den Schultern. „Du hast nicht gefragt, und der Pfaffe auch nicht.“ Sie sahen sich um. „Wo-?“
    Als sie ein Scheppern hinte rsich hörten sah Zael gerade noch den Fuß des missionars im Gang verschwinden. „Desertöre und Xenos... kannst du da mal sauber machen?“
    Zael grinste und marschierte zum Schachteingang.


    Daharaikan kroch nun weiter, fest entschlossen, zumindest diesen Feind zu vernichten, alles was danach passierte war ganz gleich. Er hatte den Antigraf-Gürtel aktiviert und musste sich nur noch aus sicherer Entfernung mit seinen Armen abstoßen, dannw ar der Feind verloren. Daharaikan begann leise zu lachen.
    Sklatherakk fokussierte seine gewonnene Kraft in einer einzigen Anstrengung, der Zukunft ein Detail zu entlocken, die nächste Aktion des Eldar. Eine dunkle Vorahnung flackerte in seinem Geist auf. Die schlanke Gestalt sprang auf ihn zu, mit weit ausgestreckten, reißenden klingen die seine angeschlagene Rüstung durchschneiden, und seinen Leib in Stücke reißen würden. Sklatherakk versuchte zu reagieren, doch nach der Vision floss alle Kraft aus seinem Körper. Er konnte sich nicht rühren. Hektisch tastete er nach der Kraft in seinem Stab um eiserne Kraft aus der Psionik zu schöpfen, doch es war ncihts mehr da, was es zu schöpfen gab. Die Welt wurde langsam. Daharaikan stieß sich in Zeitlupe vom Boden ab und glitt in die Luft. Kleine Staubwolken wehten um die Stelle herum, wo er gerade noch gekniet hatte. Seine Klingen fuhren nach oben, zum Zuschlagen bereit und ein wildes, triumphierendes, allumfassendes Lachen stahl sich auf sein Gesicht. Sklatherakk unternahm einen letzten Versuch zur Gegenwehr und scheiterte kläglich. Dann lachte auch er. Wenn der Wandler es so wollte, womit auch immer er seinen Wert für ihn verloren hatte, dann musste es wohl so sein. Wenn dies sein Schicksal war...
    Daharaikan hatte den höchsten punkt seiner Flugbahn erreicht und stieß nun auf ihn herab, die blitzenden klingen weit von sich gestreckt. Ein helles Licht flammte auf. Einen halben herzschlag lang kam Sklatherakkd er lächerliche Gedanke, ob das der Tod war, dann fiel die Zeit in ihre gewohnte Geschwindigkeit herab. Das Licht manifestierte sich zu einem blauen Ball glühenden Plasmas, der zischend durch die Luft flog und in Daharaikan einschlug. Der Leib des lachenden Eldar verdampfte und die Klingen kratzten ein letztes mal über Sklatherakks Panzer, bevor sie hinweggefegt wurden und jedes bisschen des Eldar verbrannte. Lediglich dieses allgegenwärtige Lachen hing weiter in der Luft...
    Sklatherakk atmete verwirrt auf, dann schob sich eine hand in sein Gesichtsfeld und zog ihn auf die Beine. „Muss ich eigentlich dauernd auf dich aufpassen?“ fragte Khal grinsend, die dampfende Plasmapistole triumphierend erhoben. „Ich dachte, du würdest vielleicht noch ein kleines Spielchen mit diesem Propheten und Väterchen Nurgle spielen.“ „Oh, anscheinend habe ich in dafür zu schwer zugerichtet!“
    Sklatherakks dröhnendes Lachen vermischte sich mit der verhallenden Stimme des vergangenen Eldar und löschte sie endgültig aus.


    Wärend Heinrich auf den Lüftungsschacht zurannte dachte er darüber nach, was er dem Xenos erzählen würde. Diese Welt konnte man vergessen, das Imperium würde den Verlust kaum bemerken. Wichtig war nur, dass die ketzer getilgt wurden, noch war dies vielleicht noch möglich! Er würde dem Necron anbieten, diese Welt nicht mehr zurückufordern wenn dieser ihm helfen würde das Chaos zu tilgen. Ja, das war die einzig richtige Lösung! Fest entschlossen sprang Heinrich in den Schacht. Sein letzter Gedanke war, dass der Necron so oder so nicht erfreut sein würde. Wenigstens hatte er damit Recht...


    Zhorkan rutschte knapp fünfzehn Meter herunter und registrierte über sich, wie sich ein Mensch hinter ihm in den Gang stürzte. Er musste sich ihm entledigen. Dann würde er einen kleinen Schwelbrand legen und diese Fleischsäcke ausräuchern. Mit einem dröhnenden Schlag von Metall auf Metall kam er unten auf und stellte direkt seinen langen, klingenversehenen Stab nach oben auf. Er registrierte die Überraschung, dann die Panik in den Augen seines Gegenüber als dieser auf den Klingenversehenen Stab aufschlug und regelrecht gepfählt wurde. Zhorkan sah ihm in die verlöschenden Augen. „Jetzt bist du – terminiert!“
    in diesem moment rauschte eine dichte Wolke brennenden Promethiums von oben heran und hüllte beide in sengende Flammen. Zhorkan stolperte zurück.und zog sich in den Gang zurück. Sofort fingen Kabelkanäle und Dichtungsringe Feuer. Hektisch entledigte Zhorkan sich sienes brennenden mantels und wischte damit das glühende Promethium vons einem stählernen Körper, bevor er ihn zu der schwelenden Leiche und dem verlorenen Stab in die Flammen warf.
    „Aaaah.“ machte Zhorkan in gespielter Agonie. „Ich liebe den Geruch von Promethium am Morgen!“
    Das Problem mit dem Schwelbrand hätte sich damit auch erledigt. Die dichten Rauchwolken,d ie von dem chemischen Scheiterhaufen nach oben stiegen würden jedes atmende Leben vernichten. Zhorkan machte sich auf die Suche nach einem Ausgang während er ärgerlich feststellte, dass seine Phylaktiden durch das Feuer erheblichen Schaden genommen hatten. Eine Regeneration ging nur noch sehr langsam von statten.


    Zael und Bragg begegneten keinen weiteren Feinden auf ihrem Weg nach oben. Aus irgend einem Grund waren die Feinde alle ausgeflogen. Ihnen sollte es recht sein.
    Der Palast bot einen üblen Anblick. Nahezu alles war zertrümmert, zerfetzt, entstellt oder auf andere Weise entweiht. Unheilige Symbole zierten die Wände und überall glommen kleinere Brände. Nach knapp fünf Minuten traten die beiden Seite an Seite auf die Landeplattform und blieben wie angewurzelt stehen.
    Die Stadt brannte. Das letzte bisschen Zivilisation verging fauchend zu Asche. Auf dem marktplatz stand die versammelte Gemeinde um zwei gewaltige Gestalten herum. Einen Dämonenprinzen, der auf einem Podium stand und unübersehbar der Drahtzieher des ganzen war, und eine gefiederte, ungleich scheußlichere Gestalt von so abstoßender Schönheit, dass es sich nur um ein Wesen das Warp handeln konnte, flog durch die Luft. Die Tore der Stadt waren weit geöffnet. Und der Wald dahinte brannte ebenfalls in unnatürlichem, seltsam lebendigem Feuer, das nicht von dieser Welt war, und wohl nie wieder verlöschen würde. Der Himmel hatte sich schwarz gefärbt und Wolken aus düsteren Farben zogen Wirbel über das Firmament, nur zerrissen von wütenden Blitzen, die in den zerklüfteten und verseuchten Boden fuhren. „Wir sollten gehen.“ flüsterte Bragg.
    Zael nickte nur und drehte sich zu der Walküre um. Das gefährt war unbeschadet, anscheinend war es für jemand anderen eingeplant. Als sie zusammen einen Schritt nach vorne machten hob ein Rauschen über ihnen an. Sie sahen hoch. Eine der dunklen Wolken schoss auf sie herab und spaltete sich in eine Tausendschaft kleinerKreaturen, aus deren mitte eine gigantische Fledermaus herabfuhr, von deren Rücken ein weißhaariger Mann auf die Plattform sprang. „Ihr wollt schon gehen?“ fragte der Hexer.
    Die beiden sahen ihn verwirrt an.
    „Nun, ich habe auch kein gesondertes Interesse daran, hier zu bleiben!“ lächelte der Weißhaarige.

  • Epilog Schattenherz


    Zael und Bragg standen wie angewurzelt da. Wollte dieser seltsame Kerl sie nun aufhalten oder begleiten? Wärend Bragg den Hexer einfach ignorierte und zur Walküre sprintete zog Zael eine Granate aus dem Gürtel. Er würde nicht gehen ohne diesem verderbten Abschaum zumindest einen Gruß zu hinterlassen! Konzentriert zählte er herunter, bis die Granate zwei Skunden vor der Explosion stand, dann warf er sie auf den Hexer: „FANG!“ gleichzeitig feuerte er einen Flammenstrahl über die andere Seite der schmalen Brücke. Wenn der Mann auswich würde er direkt in das Inferno springen. Bragg rettete sich mit einem Hechtsprung in das Fluggerät. Der Flammenstrahl hatte seine ohnehin maltretierten Beine in Brand gesteckt.
    Der hexer reagierte blitzschnell und sprang – von der Brücke. Zael stapfte zum Rand als der mann, von einem Schwarm Fledermäuse getragen nach oben flog und einen Ball gefrorener Blitze auf ihn feuerte. Die Energieversorgung der Rüstung versagte und einen kurzen moment wurde Zael schwarz vor Augen. Blind feuerte er den Flammenwerfer ab un spürte, wie er herumgerissen wurde. Dann klärte sich sein Blick. Der Hexer stürzte brennend in die Tiefe, begleitet von einer ganzen Schar ebenfalls glühender Fledermäuse und schlug schließlich hart auf dem Boden auf. Zael selbst hing weit über den Türmen der Burg, getragen von dem gewaltigen Reittier des weißhaarigen, das in genau diesem Moment einfach losließ.
    Bragg zog sich hinters Steuer der Walküre und startete die Motoren. Husten begann sich die Maschine in die Luft zu heben. Er musste vor den Feinden die nächste Stadt erreichen, vielleicht ahtte er noch eine Chance den Planeten und das System zu verlassen bevor-
    Ein dumpfer Schlag hämmerte in die Sete der Maschine und die Tür eurde nach innen gedrückt. Ein schrilles Kreischen hob an, dann krachte das Türblatt nach innen weg und ein riesiger, ledriger Flügel schob sich in die Kabine.
    „Auch das noch...“ dachte Bragg.


    Zhorkan torkelte aus dem Versorgungsschacht und fand sich vor einem Auslass, ungefähr eine Meile von der Stadt entfernt wieder. Er besah seinen Körper. Überall waren Kratzer, Risse und Dellen im maltretierten Stahl die nur sehr langsam verheilten. Doch sie verheilten, und Zeit war bedeutungslos. Sein zweiter Blick glat der Umgebung. Der ganze Planet bebte, er himmel glühte und der Zorn des Warp ergoss sich mit fast sichtbarer Intensität. Es war unglaublich. Doch seine Leute wussten hiervon, und wenn es Jahrhunderte dauerte, sie würden kommen. Zhorkan rannte in den sterbenden Wald zu dem Gebirge, dass im Rücken der Stadt lag. Im ächtzenden Gestein suchte er sich eine Felsspalte und kletterte hinab. Es konnte Tage dauern, bis er den Boden erreichte, eventuell Wochen, bis er ein geeignetes Versteck gefunden hatte. Doch dann würde er warten. Er war eine perfekte Maschine aus Makellosem Stahl, ein Herr der Zeit und des Schicksals. Er konnte warten... ewig warten.


    Zael stürzte dem Boden entgegen. Ironischer Weise war der einzige Gedanke, den er fassen konnte der, dass es diesem Mistvieh eigentlich hätte unmöglich sein müssen, ihn zu tragen. Sow ie sich sein Verstand immer auf die zahllosen unmöglichkeiten stürzte, die ihm in diesem kaputten Universum begegneten. Er drehte sich um, sah den Boden auf sich zurasen, dann löste sich die Welt auf.


    Trabis war äußerst zufrieden. Die Realität bebte und fauchte um ihn herum, kämpfte einen Kampf, der längst verloren war. Sklatherakk und Khal waren in die Stadt gekommen und hatten mit großer Freude auf die Fortschritte reagiert. Die Stadt war völlig und ohne große Belagerung unter ihrer Kontrolle. Ein Geniestreich den sie Trabis verdankten, der von Anfang an an der loyalität der Bürger genagt hatte. Khal war daraufhin zur Bergfestung weiter gezogen die der Space Wolf hatte einrichten lassen. Von dort aus würden sie die restlichen Städte auf dem Planeten unterjochen. Der Herr des Wandels war bereits unterwegs und sendete heerscharen von Dämonen um die verfluchte Oberfläche dieser Welt. Bald, bald schon würden sie weiter ziehen können!
    Sklatherakk hingegen war nur nach außen guter Dinge. Trotz des Planes, der so wunderbar funktioniert hatte musste er mehrmals gerettet werden. Sein Gespür für den Warp kehrte nur langsam wieder und er war heilfroh, dass Khal gerade mit tausend wichtigeren Dingen beschäftigt war als ihm überdrüssig zu werden. Bei solch einem Zeichen der Schwäche hätte dieser ihn vermutlich sofort exekutiert.
    Statt sich weiter diesen düsteren Gedanken zu widmen bestaunte er die wundervoll verzogene Realität die den Planeten nahezu in Gänze umsponn, die heranmarschierenden Dämonen, und Präsenzen und Manifestationen des Chaos.
    Wenn es in dieser Stadt noch Widerstand gegeben hatte, dann war er nun auf ewig zermalmt. Der Planet gehörte ihnen! Am Horizont sah er eine rauchende Walküre di, von einer gewaltigen Bestie angefallen, langsam in die Tiefe trudelte während ein Stakato an laserblitzen in ihr umherzuckte. Ja... diese Welt war gefallen, und bis das Imperium auch nur Wind davon bekam würde das gesamte System ihrer macht unterliegen...
    Zael schlug die Augen auf. Das Erste, was er registrierte war, dass seine Rüstung verschwudnen war. Das zweite, dass er sich in einer vertrauten umgebung befand. Chirurgischer Stahl, der Geruch von Weihrauch. Er richtete sich auf. Und wurde direkt von einer Gestalt in einer bulligen, übe rund über verzierten Cybo-Rüstung in die Arme geschlossen, die ihm nur zu vertraut war. „B-bruder C-Claudio, ich f-freue m-m-mich auch!“ sagte Zael.
    „Das war ja sooo klar!“ dachte er dabei.


    Monate später standen Sklatherakk und Khal Seite an Seite auf der Brücke des Raumschiffes, das sie an der Raumwerft des vierten Planeten annektiert hatten. Gemeinsam betrachteten sie das Taktikum.
    „Was denkt Ihr?“ fragte Khal.
    Sklatherakk lächelte zufrieden und deutete auf einen kleinen Stern am äußersten Rand ihrer Reichweite.
    „Kyrion? Was macht das System so besonders?“ fragte Khal stirnrunzelnd. Er hatte mit einem anderen Vorschlag gerechnet, ein Nachbarsystem, davon gab es schließllich drei und alle waren auf ihre Weise lohnende Ziele. Bevölkerungsdichte, Technologie, Handelswege....
    Sklatherakk zuckte mit einer in der bulligen Rüstung fast schon grotesk wirkenden Geste mit den Schultern. „Nur so ein Gefühl.“
    Khal grinste. „Dann muss es ja richtig sein...“
    Mit einem unheilvollen fauchen tauchte das Schiff in die Hölle des Warp hinab.