Autor: Gav Thorpe
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 416 Seiten
Sprache: englisch
Preis: ca. 7,00 €
Verlag: Black Library
ISBN: 978-1-849-70197-6
Einleitung:
Dieses Buch ist der dritte Teil der Eldarpfad-Trilogie, die sich um ein Freundestrio dreht, von dem jeder einen anderen Weg einschlägt. Obwohl es der dritte Roman ist, sollte man erwähnen, dass es eigentlich egal ist, in welcher Reihenfolge man diese Trilogie liest, weil alle Bücher vom erzählerischen Blickpunkt aus in derselben Zeitspanne spielen (okay, Path oft he Outcast sollte man schon als letztes lesen, weil es tatsächlich bis zum Ende der finalen Schlacht erzählt). Aber das hat auch seine Tücken. War also der finale Teil denn eigentlich sein Geld wert? Lest weiter und ihr findet es heraus
Inhalt:
Aradryan ist angeödet, verschreckt und fühlt sich eingeengt vom Leben auf Alaitoc und beschließt nach einer zunehmenden Entfremdung von seiner Gesellschaft, das Weltenschiffleben samt Pfad-Philosophie hinter sich zu lassen, um wahre Freiheit zu finden. Im Laufe der Zeit lernt er wundersame Orte kennen, verroht aber auch immer mehr und fällt schließlich eine Entscheidung, die Alaitoc selbst an den Rand der Auslöschung führt…
Eindrücke und Kritik:
negativ
Das erste Viertel des Buches ist der eigentlich größte Kritikpunkt, denn da alle Bücher der Trilogie zur selben Zeit spielen, hat man das meiste an Ereignisse und Dialogen schon zweimal gelesen. Zwar erfährt man nun mehr über Aradryans Gedanken in diesen Situationen, aber das reicht nicht aus, um das „Puh, hab‘ ich doch alles schon mal gelesen!“-Gefühl beiseiteschieben zu können.
Auch die Entwicklung Aradryans vom unschuldigen Träumer hin zum Kämpfer und Strategen geschieht mir persönlich zu schnell. Das fällt umso mehr auf, da die Romanreihe eigentlich eine sehr gute, eher gemächliche Story- und Charakterentwicklung vornimmt.
Schließlich fand ich noch einen Dialog unlogisch, in dem Aradryan erst gesagt wird, dass er die Lehre des Pfades allgemein verlässt, nur um später zu sagen, dass er nun den Pfad des Ausgestoßenen betritt.
positiv
Mehr negative Kritikpunkte gibt es für mich nicht. Ganz im Gegenteil: Das Buch quillt über mit einer spannenden Geschichte (abgesehen vom ersten Viertel) und massenhaft Fluff und Hintergrundinformationen. Seien es die Verfassung und die Eigenheiten der alten Kronwelten, das Leben und Wirken der Harlequine, Ranger und Korsaren, die Gesellschaft und Mentalität der Exoditen oder die Auswirkungen, wenn man auf einem zivilen Pfad gefangen ist (bzw. die Info, dass das überhaupt geht). Alles wird detailliert und fesselnd beschrieben. Schon allein, wenn man die anderen Romane gelesen hat, wird man zum Schmöckern angetrieben, weil man einfach wissen will, was Aradryan angestellt hat, um so viel Zorn gegen Alaitoc zu nähren.
Auch wenn dabei die Charakterentwicklung ein wenig zu schnell vorangetrieben wird, was ich aber aufgrund der begrenzten Seitenzahl verstehen kann, ist die Charaktertiefe und –ausgestaltung wieder wunderbar gelungen. Ängste, Hoffnungen, Schwächen und Stärken werden gut in die Story eingebettet.
Die Sprache ist, wie bei den anderen beiden Büchern, wieder hervorragend ausgewählt (soll heißen: „hochtrabend“) und trägt zusätzlich zur dichten Atmosphäre bei.
Am Ende hat Thorpe dankenswerterweise nicht den Fehler des Romananfangs gemacht und die Schlacht am Ende fast komplett übersprungen. Es wird nur (glaubhaft) erzählt, wie der Krieg beendet wurde.
Fazit:
Path of the Outcast entwickelt sich nach ein paar leider öden Startschwierigkeiten zu einem spannenden, aber vor allem wunderschön erzählten Roman, der den cleveren Aufbau der Trilogie nicht nur komplettiert, sondern der Trilogie an sich zu einem würdigen Abschluss verhilft. Man sollte jedoch ein sehr gutes Englisch beherrschen, da sich das Buch einer doch eher ungewöhnlichen, „vornehmen“ Sprache bedient. Für den das kein Problem ist, der kann bedenkenlos zugreifen.
Wertung:
8/10