Necromunda Junktion von Dorian Gray


  • Junktion von Matthew Farrer
    Infos:
    Taschenbuch: 256 Seiten
    Verlag: Games Workshop (25. Oktober 2005)
    Sprache: Englisch
    ISBN-10: 1844162419
    ISBN-13: 978-1844162413
    Größe und/oder Gewicht: 16,6 x 10,6 x 1,8 cm


    Klappentext


    Welcome to Necromunda: dark bizarre dangerous as hell


    In Hive Primus, talk and lives are cheap. Sinden Kass has worked in the town of Junktion as a lamplighter for too Long and now he has to watch it come apart at the seams. Still reeling from a slap-down by Up Hivers, the once tight-knit community is pulling itself apart in petty feuds and all-out street battles. And, if thats not enough, someone´s murdering his fellow lamplighters.


    Hierbei handelt es sich um den 4. Teil der Necromunda Romane (ich glaube von insgesamt 8).
    Hauptdarsteller des Romans ist Sinden Kass ein "Lichthüter / Pfleger" das dürfte noch die beste Übersetzung sein.
    Der Roman spielt wieder im Underhive, also weit jenseits der Zone wo recht und Ordnung herrschen. Junktion Dreh- und Angelpunkt aller Aktionen ist eine "Stadt" in der Makropole, die gerade günstig liegt und schwer angesagt ist.... bis nun ja der oben beschriebene Überfall erfolgt. Der Aufstieg der Stadt wird kurz geschildert, die Blütezeit, die sich während der ersten 50 Seiten des Romans in einen rasanten Verfall entwickelt. Konsequent aus der Perspektive von Sinden Kass erlebt der Leser hautnah mit, was es heisst in einer rechtsfreien Zone zu leben bzw. wie sich dort Recht und Ordnung etabliert (dieses Erlebnis bietet der Roman mehrfach). Für Sinden Kass erhält der Hintergrund des Überfalls noch einen sehr unangenehmen Nachgeschmack.


    Es ist relativ schwer an dieser Stelle mehr zum Inhalt zu schreiben ohne extensiv zu spoilern... der ganze Roman fühlt sich an wie eine Stadt im Wilden Westen im Goldrausch bzw. dem Ende des Goldrausche. Dazu passen die Wegegeschichten die der Roman erzählt und auch die Shootouts zwischen den rivalisierenden Gangs (hier Goliaths, Cawdors und Redemptionisten; später stoßen dann auch noch ein paar Escher Mädels dazu).


    positiv:
    - sehr gute Beschreibung der Stadt Junktion und ihrer Bewohner
    - gute Einführung des Hauptcharacters
    - nette Begründung der Überfallaktion
    - trotz vieler Gewaltszenen hat man nicht den Eindruck durch ein Meer von Blut zu waten, das gelingt nicht jedem Schreiberling
    - teilweise humorige Vergleiche


    negativ:
    - die Aktionen und Reaktionen der Protagonisten wirken bisweilen etwas unausgegoren / nicht nachvollziehbar (man könnte jetzt natürlich auch sagen ist doch wie im wahren Leben auch)
    - die Art und Weise wie die Lichthüter verunglimpft werden und wie schnell dies eine Stadt gegen diese Gruppe aufbringt ist unglaubwürdig (jeder ist sich selbst der nächste... traue niemandem... Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung)
    - in Einzelfällen ist es schwer nachzuvollziehen was gerade warum passiert (ein Beispiel: unser junger Sinden Kass hat Ärger mit einem Redemptionisten... Sinden schießt wild um sich... dann arbeite er sich weiter an sein Ziel heran... dann hat er wieder Probleme mit dem gleichen Gegner und wunderst sich warum dieser noch nicht tot ist. Der Leser hat hier wenig Möglichkeiten das nachzuvollziehen da der Auto zu unpräzise schreibt)
    - auch bei diesem Roman ist der Klappentext wenn man es großzügig auslegt ungenau; wenn man es härter ausdrückt falsch. Er macht den Eindruck als ob er von jemandem verfasst worden wäre, der nicht mehr als ein paar Zeilen des Romans gelesen hat, was passiert stimmt von der Beschreibung, die Zusammenhänge jedoch nicht.



    Fazit:
    Bei mir etwas widersprüchlich, Beschreibungen waren gut und es hatte so etwas von Wilder Westen. Von der Art her eigentlich gar nicht so meins gewesen, trotzdem liest sich der Roman flüssig. Bei manchen Kapiteln will man ihn gar nicht zur Seite legen, bei anderen (die zum Glück deutlich in Unterzahl sind wo es schwer wird Autor und Handlungsträger zu folgen, am liebsten aufhören zu lesen.
    Wer sich für Hintergrundinformationen zu dem Underhive und seinen interessiert ist hier gut (würde sogar sagen sehr gut) aufgehoben, gleiches gilt für Leser die eine Wild West Atmosphäre zu schätzen wissen. Alle anderen brauchen diesen Roman nicht gelesen zu haben.


    Wertung:
    2 von 5 möglichen Kabelklemmen (eins von Kass´Lieblingsarbeitswerkzeugen ;) )

  • Danke für die Rezension :up: Ich wusste gar nicht, dass es eine ganze Necromunda-Reihe gab. Stehen die auch irgendwie erzählerisch in Zusammenhang? Ich finde es übrigens auch wunderbar, dass du ein weniger gutes Buch rezensiert hast. Irgendjemand muss es ja mal tun, weil man sich über solche Romane ja auch inormieren will ;)


    MfG

  • der erzählerische Zusammenhang ist bei ein paar Büchern stark gegeben... der Rest ist mehr lose damit verbunden, sie spielen jedoch alle ungefähr zum gleichen Zeitpunkt.


    Ich finde es fast wichtiger die schlechten Romane zu zensieren, die guten wollen wir ja alle lesen :)


    Gruß


    D.

  • Ich finde es fast wichtiger die schlechten Romane zu zensieren, die guten wollen wir ja alle lesen :)


    Amen :)


    Danke für die Rezension, fixt mich irgendwie an obwohl (oder gerdae weil) es so gar nicht nach den üblichen 40K Romanen klingt.

    "Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut." (Sir Peter Ustinov)