Fireborn von Tol


  • Autor: Nick Kyme
    Sprache: englisch
    ISBN 9781844169283 (Audio CD)
    ISBN 9780857871077 (E-Audio)
    Ersterscheinung: Juni 2010
    Laufzeit: ca. 75min
    Preis: 15€


    Worum geht´s?


    In Fireborn begleiten wir den Salamanders-Charakter Zek Tsu´Gan bei einer Rettungsmission auf die Schrein-
    welt Sepulchre IV, welche gerade von einer gewaltigen Invasion durch Khorne-Rengaten heimgesucht wird.


    Er und seine Brüder sollen ein heiliges Artefakt von den Schwestern des Brennenden Schleiers bergen,
    die trotz Verlusten von bereits über tausend Sororitas tapfer die Stellung halten. Doch wie lange noch?


    Die Schwestern sind alle entweder stumm oder an ein permanentes Schweigegelübde gebunden.
    Zur Erleichterung der Kommunikation sind einige Priester der Ekklesiarchie auf Sepulchre IV stationiert.


    Im Angesicht eines neuen, unzerstörbaren Feindes wird der Mut und
    die Kraft der Salamanders-Veteranen auf eine harte Probe gestellt.


    Was halte ich davon?


    Gleich vorneweg, hier handelt es sich um eines der seltenen "erzählerischen Action-Hörspiele". Also weder eine
    reine Lesung, noch ein cineastischer Aufbau, sondern eine Symbiose/Wechselbeziehung aus beiden mit einigen
    Soundeffekten und kurzen Musikeinlagen. Die Figuren sprechen selten, aber wenn dann recht überzeugend.


    Tatsächlich sind gerade die Musikeinlagen etwas das positiv heraussticht, während die Soundeffekte
    auch kurz mal in den mäßigen Bereich abdriften, bzw. nicht ganz zu dem passen was ich mir darunter
    vorstelle (Sturmkanone/Energiehammer). Der Erzähler ist routiniert und hat eine mitreisende Art die
    gut zur dramatischen musikalischen Untermalung passt. Durch seine klare Aussprache reicht auch
    Schulenglisch aus um die story genießen zu können.


    Das 40K-Universum an sich wird nicht erklärt außer dem Standard-Klappentext, insgesamt erfreulich
    wenig "Erklärungen" über Space Marines und Salamanders und stattdessen mehr visuelles, greifbares
    und gedankliches. Qualitativ passt Fireborn gut in die Tome of Fire Reihe, fast wie ein oder zwei
    zusätzliche Kapitel der Marke "einige Jahre später".


    Deutlich positive Merkmale


    - dem militärischen Charakter von 40K wird Rechnung getragen
    - merklicher & plastischer Fahrzeugeinsatz seitens der Sororitas
    - konstante überdurchschnittliche Tonqualität, stimmige Musik
    - die Figuren und deren Charakter sind verständlich in Szene gesetzt
    - mitreisende Actionpassagen, gelungener Spannungsaufbau


    Mögliche negative Merkmale


    - manchen könnten die Ereignisse schon zu bombastisch sein - es passieren Dinge die sonst
    nicht geschehen... (siehe spoiler). Fireborn hätte auch ein Roman in vollem Umfang werden
    können; einige Fragen bleiben am Ende unbeantwortet und man möchte allgemein mehr über
    den Orden des Brennenden Schleiers und sein weiteres Schicksal erfahren


    - das actionreiche aber irgendwie auch langgezogene Ende muss nicht jedem gefallen;
    erwartet einen leicht säuerlichen Nachgeschmack, auch wenn es großartig geschrieben
    und erzählt ist und auf gelungene Weise einen Charakterzug von Tsu´Gan beleuchtet


    Wer sollte mal reinschauen?


    Wenn man sowieso vorhat den Salamanders Omnibus in Angriff zu nehmen, dann kommt man
    um diese Kurzgeschichte kaum herum da sie nach dem lesen wirklich "dazugehört". Wer die
    Salamanders gut leiden kann dem wird auch diese Geschichte gefallen, und abseits vom Sala-
    manders Gesamtwerk empfehle ich Fireborn auch jedem Sororitas-Fan da man stellenweise
    wirklich in eine ihrer Schreinwelten hinenversetzt wird.


    Achtung: Die reine Textfassung von Fireborn ist im Kurzgeschichten-Sammelband "Tome of Fire"
    enthalten. Trotzdem möchte ich dieses kleine Kunstwerk jedem empfehlen der gerne während
    dem malen einer guten Geschichte lauschen möchte. Kann man sich auf jeden Fall öfter anhören
    und ich hoffe da kommt noch mehr in dieser Form. :up:


    Wissenswertes


    Die Geschichte selbst spielt nach den Ereignissen des ersten Romans des Salamanders Omnibus/
    bzw. der "Tome of Fire" Reihe: "Salamander", und vor der Kurzgeschichte "Prometheus Requiem".


    Der Sergeant in Tsu´Gans Terminatortrupp trägt nicht die üblichen Utensilien (Sturmbolter &
    Enerieschwert), sondern Energiehamme & Sturmschild (also der einzige mit der Bewaffnung eines
    Sturmterminators). Somit soll der Terminator auf dem cover wohl Sergeant Praetor sein.



    P.S.: Kritik an der Kritik ist ausdrücklich erwünscht. :P

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    "Show them that we are their living nightmare,
    show them that there can be something far more
    cruel and fearsome than their pity Chaos Gods."

    ~Chaplain Kolthren of the Brass Beholders Chapter~

    Einmal editiert, zuletzt von Tol ()

  • Wow, eine sehr umfangreiche Rezension. Sehr gut geschrieben und reichlich informativ. Mir hat vor allem gefallen, dass du das Hörbuch/ -spiel in den Kontext zum den bisherigen Büchern der Feuerband-Trilogie setzt. Große Klasse und Herzlichen Dank. :up: Ich freue mich, dass die Möglichkeit der Hörbuch-Rezension angenommen wird und Fahrt aufnimmt.


    Ein guter "Soundtrack" ist mir bei den Hörbüchern bisher nur selten vorgekommen. Deshalb (und wegen deiner positiven Kritik ;)) werde ich mir das Hörbuch wohl holen. Eine Frage hätte ich diesbezüglich noch: Wie viel kostet das Audiowerk; zumindest so ungefähr? Könntest du den Preis noch oben bei den allgemeinen Informationen ergänzen?


    MfG

  • Preis füge ich noch ein, aber ich habe leider keine Infos über die aktuelle Verfügbarkeit.

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  • Klasse geschrieben, alle Infos enthalten die mich interessieren. Der "Wissenswertes" Absatz war ein nettes Goodie ohne zu spoilern. :up:

    Gleich vorneweg, hier handelt es sich um eines der seltenen "erzählerischen Action-Hörspiele". Also weder eine


    reine Lesung, noch ein cineastischer Aufbau, sondern eine Symbiose/Wechselbeziehung aus beiden mit einigen


    Soundeffekten und kurzen Musikeinlagen. Die Figuren sprechen selten, aber wenn dann recht überzeugend.


    Das klingt sehr gut, zu viel Geballer stört nur beim Malen. :D

    "Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut." (Sir Peter Ustinov)