Des Kaptin's Passion
Logbucheintrag Nr. 35:
Es ist nun eine Weile her, seit wir uns einem richtigen Kampf stellen durften. Meine Mannschaft ist rastlos, tagtäglich brechen Streit und Unruhe aus, wärend draußen im Nichts die fernen Sterne hämisch Funklen und uns ob unserer Bergierde verspotten. Meine Unzufriedenheit lasse ich von zeit zu Zeit an meinen treuen Compagninos aus, sehr zu deren Unwohl. Gazrag zum Beispiel haben meine ungestümen Launen seine gute Hand gekostet und ein Bein verkrüppelt. Der Dok meint, er könne ihn verbessern, doch er sei sich nicht sicher, ob Gazrag genug zähne für den Eingriff entbehren könne. Oh welch Trauerspiel uns doch Heimsucht - eine Kriegerbande gestrandet im unendlichen Ozean der Leere, dazu verdammt sich zu langweilen und selbst zu bekämpfen.
+++
Logbucheintrag Nr. 46:
Großartige Neuigkeiten! Ein Gretchinspäher hat ein anderes Schiff entdeckt! In der Crew macht sich eine Aufbruchstimmung breit, die internen fehden wurden beigelegt und die Mobs haben sich neu Formiert. Sogar Gazrag hat mittlerweile adäquate Prothesen erhalten, seine Hand ist nun ein grobschlächtiger Haken, der aus seinem Narbigen Armstumpf herausragt, und sein Bein ist doch tatsächlich ein seltenes Rutgot'sches Sprengbein! Derlei Raritäten an Bord zu haben hat mich erneut in Verzückung versetzt. Es war die richtige Entscheidung, sich damals von Boss Skarstomp zu trennen und allein mein Glück zwischen den Sternen zu suchen.
Was mir aber bisher Fehlt ist die Handwaffe fürs Leben, ein Mordwerkzeug, das mich durch gute wie schlechte Zeiten treu und zuverlässig begleitet.
Logbucheintrag Nr. 47:
Wir haben das Schiff bis zu einem abgelegenen Planeten verfolgt. Die Oberfläche ist blau mit grünen Adern, einem Edelstein nicht unähnlich. Ich vermute, dass die Menschen dort unten einen sehr wertvollen Schatz suchen. Ich habe befohlen, eine Sturmlandung durchzuführen, sobald ihr Ziel klar ist.
Was auch immer ihr Ziel ist, meine Hände verzehren sich nach dem Verlangen, es in meinem Besitz zu nehmen.
+++
Logbucheintrag Nr. 55:
Wir haben die Menschen duch die Urwälder dieser Waldinseln verfolgt, die carnivore Fauna dieser Welt bekämpft und immernoch sind wir dem wahren Ziel dieser Jagd fern. Gazrag trägt nun eine mächtige Narbe in seinem Gesicht, er erhielt sie, als ein monströses Insekt nach seinem Blut trachtete - nur kannte es Gazrag schlecht: Mit einem gekommten Tritt sprengte er das Scheusal, und ein Splitter traf ihn böse am Kopf. Seine Prothese musste nun notdürftig durch ein Stück Holz ersetzt werden, doch diese Okkuranz hebte die Moral in der Mannschaft.
Logbucheintrag Nr. 56:
Am Ziel! Die Menschen haben einen alten Tempel gefunden, den Verzierungen nach wohl überraschenderweise orkischen Ursprungs! Gork und Mork sein gelobt, ich fühle, dass im innern der Anlage mein Schicksal wartet!
---Nachtrag---
Ich halte sie in meinen Händen. Schönheit, Eleganz, Perfektion. Der Megaspalta der Obagänaralz von Merghiva. Ich hielt ihn früher für eine Legende, doch meine Hände bezeugen nun die absolute Realität dieses Artefakts. Sie begleitete ihn auf seinen Beutezügen, die weit in den menschlichen Raum hineingingen. Heldenschlächter, Weltenbrecher, Brandschatzer der Ultima-Schmieden wurde er genannt - und ich halte das Werkzeug seines Ruhmes in meinen Händen.
Es war nicht leicht, den Megaspalta in meinen Besitz zu bringen - tatsächlich wäre die Waffe fast auf ewig verloren gegangen, hätte nicht eine geschickte Salve die Menschen davon abgebracht, diesen Schatz einzuschmelzen.
Einer Genaueren Betrachtung werde ich mir Widmen, wenn wir endlich von diesem Orkverlassenen Felsbrocken entkommen sind...
+++
Logbucheintrag Nr. 69:
Nun, da wir es fast alle zurück an Bord unseres neuen Schiffes - ich bedanke mich an dieser stelle herzlich beim Imperium der Menscheheit für diese großzügige Spende - geschafft haben (Gork und Mork mögen Gazbags Seele gnädig sein), kann ich mich intensiver mit meinem Megaspalta beschäftigen.
Sein Griff ist ein Dickes Adamantiumrohr mit feinster Squiglederumwickelung, bei günstigem Licht sind feine Runentexte zu erkennen, die die Legende seiner früheren träger rezitieren. Das untere Ende schließt ein aus purem Gold gefertigter Menschenschädel ab, der ursprung ist unverkennbar imperial, die feinen gravuren deuten sogar auf eine ursprüngliche Verwendung im Adeptus Astartes hin. Das obere Ende ist das filetstück eines jeden Spaltas, doch dieses ist ebenso kunstfertig wie raffiniert: Eine ceramitbeschichtete Adamantiumkreissägenklinge, Energiegenartoren für ein quadrupolares Disruporfeld mit Hochfrequenz-oszillator, die für zusätzliche Zerstörungskraft sogen und die Waffe in ein betörendes wie verzauberndes grünes Leuchten hüllen. Der Sporn am hinteren Ende ist leicht gekrümmt und dient gleichzeitig als Kerbholz, entsprechend sind seine schartigen Kanten ausgefranst und abgenutzt. An seinen Seiten befinden sich aufnahmen für Rokkit-Boostaz, die jedem Schung weitere Wucht verleihen sollen. Die Legenden berichten, sein Hieb soll ganze Titanen zu Fall gebracht haben. Ob dies stimmt, soll sich noch herausstellen.
Doch genug der technischen Details, ich habe mich wahlich in diese Komposition aus Kanten und Scharten verliebt. Die rohe Brutalität der Wafe wird durch eine Eleganz kontrastiert, die wahre Kenner nur als Understatement des Meks, der dieses Magnum Opus purer orkigkeit erschuf, anerkennen. Ich kann es nicht lassen, meine Hände über den Stiel gleiten zu lassen, nur um jede Windung des Leders mit meinem Hornschwielen wahrnehmen zu dürfen, mein Blick ist jedesmal gefangen im Energiefeld der Klinge, wenn ich den Megaspalta aufheulen lasse. Wie Sirenengesang treibt sie mich zu immer größerer Mordlust, mein Verlangen nach Zerstörung und Tod steigert sich mit jeder Umdrehung des Sägeblatts in einem Crescendo der Wut. Worte können nicht erfassen, welche Sensationen meinen Körper durchfahren, wenn ich diese Waffe führe. Von nun an sollen meine Heldentaten für mich sprechen, und meine Legende soll teil des Vermächtnisses des Megaspaltaz werden.
Logbuch Ende,
Kaptin Luvgud