Neuigkeiten vom Sphärentor: Teil 1 (is zu lang für ein Posting...)
ZitatAlles anzeigenZuallerest musste Jervis den Zuhörenden seines Vortrags mitteilen, dass das Zeitfenster für Neuigkeiten von nun an nicht mehr 6 sondern nur noch 3 Monate betragen würde. Ergo könne er auch leider nichts über die kommenden Neuerscheinungen sagen.
Stattdessen erzählte er von seiner neuen Rolle innerhalb des Konzerns und der weiteren Entwicklung von Warhammer 40.000. Er sei nun verantwortlich für die Produkt- und Hobbystrategie, scherzhaft vereinfacht sei es sein Job, dafür zu sorgen, dass immer mehr Leute mit Spielzeugsoldaten spielen und dabei Spaß haben. Dies bedeute zwar nicht, dass er die Kontrolle über eines der Spieldesignteams der drei Hauptspielsysteme hätte, aber er habe sozusagen die Aufsicht darüber, dass das Spiel auf Kurs bleibe, und dass die Unterschiede zwischen den Codizes nicht mehr so groß ausfallen würden. Generell gehe es um eine professionellere Koordination der Entwicklungsteams. In der Vergangenheit habe zu viel von Inspiration und spontanen Einfällen abgehängt, und es habe eine zu große Unübersichtlichkeit in Sachen Armeelisten geherrscht.
Eine erste Weisung, die er an die Teams weitergab, war die Fokussierung der Regelbücher auf 1500-2000 Punkte Schlachten. Ableger-Armeelisten und ausgefallene Spielmechanismen sollen in Zukunft strikt auf ergänzende Publikationen beschränkt werden. Der Hintergedanke für diese Maßnahme: Durch die klare Trennung wird es den Spielern immer klar sein, wann sie das als solches ausbalancierte Kernsystem verlassen.
Eine weitere weitreichende Regelung stellt der Beschluss dar, dass alle derzeitigen Armeen auf unbestimmte Zeit fortgesetzt, also immerzu erhältlich sein und beständig erweitert werden sollen. Dafür würden Neuentwicklungen nur noch nach intensiver Prüfung grünes Licht erhalten.
Auf eine neue Armeeliste für die Verlorenen & Verdammten wird man also vermutlich vergebens warten, genauso wohl auch auf den Symbiontenkult oder die Wildorks. Die einzige Möglichkeit für diese ausgefalleneren Aspekte des Wh40k-Universums erhalten zu bleiben ist die zukünftige Integration einzelner Einheiten in einen der bestehenden Armeen mit Codex, so wie es z.B. erst kürzlich bei den Harlequinen zu sehen war. Separate Armeelisten, die im White Dwarf erscheinen, oder gar eigene Codizes sind nun äußerst unwahrscheinlich geworden.
Die Jervis-Doktrin bedeutet aber auch, dass die Dark Eldar nicht mehr abgestoßen werden können, was viele Spieler sicherlich erleichtern wird. Außerdem kündigte er an, dass es in Zukunft viel regelmäßigere Releases für alle Armeen mit viel kürzeren Zeutabständen geben würde. Zwischen dem nächsten und dem übernächsten Ork Kodex dürfe es nicht wieder eine Pause von 8 Jahren geben.
Von der Hauptstrategie her, werde GW nun weiter daran arbeiten die Armeelisten für Schlachten in Standardgröße (Wh40k: 1500 Pkt. / Wh Fantasy: 2000 Pkt.) auszubalancieren. Er gab offen zu, dass Wh40k derzeit nicht ausbalanciert sei. Um dies zu erreichen müsse man aber die Zahl der Optionen verringern, um zu verhindern, dass die Spieler sich zu starke Armeen erstellen. Und es sei wichtig nicht nur damit aufzuhören neue Stärken hinzuzufügen, sondern auch darauf zu achten, nicht gleichzeitig auch alle Schwächen auszubügeln. Das Ausbügeln einer Schwäche sei schließlich letztlich ebenfalls eine Stärkung.
Die Armeelisten sollten auch effizienter werden - nutzlose Einheiten gehörten entfernt. Die Spieler sollen sich jede Einheit als Miniaturen kaufen können, die sie haben möchten, und damit dann auch also etwas anfangen können, vorausgesetzt man hat verstanden, wie man sie einzusetzen hat. Auch die Zahl der Sonderregeln (er nennt sie "halbe Regeln") habe abzunehmen - siehe seine Einführung der Furchtlosigkeit bei den Dark Angels. Wenn es eine Sonderregel gäbe, die grob dem entspräche, was man erreichen wolle, dann sei die bereits existierende zu nehmen und nicht eine neue zu erfinden. Bei Problemfällen sei es seine Losung nicht an den Werten herumzuschrauben sondern stattdessen lieber die Punktkosten anzupassen. Eine Armee, die besser im Beschuss werden soll, müsse nicht von BF3 auf BF4 gesetzt werden, sondern einfach niedrigere Punktkosten für ihre feuerstarken Einheiten erhalten.
Für Jervis Johnson stellt der aktuelle Dark Angels Codex die Blaupause für die Zukunft von Wh40k dar. Mit ihm konnte er den Spieldesignern zeigen, in welche Richtung sich das zu entwickeln habe.