Fortsetzung: Stinkende Verdammnis (Teil: 4-5)

  • Sry, hat etwas gedauert -.-


    4. Das Licht des Imperators!


    Jonathan materialisierte, am Rande eines tobenden Kampfes, in das Hauptschiff der Kathedrale. Die Holzdielen knarrten unter dem Gewicht seiner Rüstung und die Schritte mussten vorsichtig gesetzt werden. Eine kleine Gruppe gehörnter Seuchenhüter stürmten sofort los, als sie seiner psionischen Aura gewahr wurden und versuchten ihn vom Geschehen abzudrängen. Geifernd und sabbernd schwangen sie ihre Seuchenklingen, um den Neuankömmling die Geschenke Nurgles angedeihen zu lassen. Die ersten beiden sprengte sein Psibolter förmlich in Stücke und ihre Überreste lösten sich in stinkende Aschehaufen auf. Worte der Macht murmelnd hob der Lichtbringer seine rechte Hand und spreizte die Finger. Die Luft lud sich in sekundenschnelle mit psionischer Energie auf und verdichtete sich zu etwas festem, schließlich brachte Jonathan die Erscheinung mit einem knappen Wort zur Explosion und der Feuersturm des Infernos traf die plappernden Wesenheiten mitten im Lauf. Tosende Flammen umspielten die fettleibigen Körper und zerrten an den ihnen inne wohnenden Energien, welche sie hier in der Realität am Leben hielten. Sie verbrannten die stoffliche Manifestation der Seuchenhüter und schickten ihre dämonische Essenz zurück in den Warp! Er schwang seine Hellebarde in einem funkelnden Halbkreis und vernichtete den dritten Verderbten. Etwas Großes erschien, stürmte durch das Portal zum Turme hindurch und spaltete Bruder Belthias. Jonathan schwang herum und sein Erlöser-Flammenwerfer erwachte brüllend zum Leben…


    Kalesh brüllte vor Wut und… Schmerz! Plötzlich umgaben azurblaue Entladungen seinen machtvollen Körper und bohrten sich in sein verseuchtes Fleisch. Wie konnte diese Made es nur wagen! Der Dämonenprinz nahm sich einen Moment, um seinen neuen Gegner näher zu betrachten. Grimmig und entschlossen stierte der Mensch in seiner Runenverzierten Rüstung zurück, er spürte starke Macht in ihm. Er musste sich vorsehen!


    Der Kampf tobte unterdessen weiter, die Dämonenhorde geriet allmählich in Bedrängnis und zog sich in das weitläufige Gewölbe zurück. Ein Teil der Grey Knights sicherte das Eingangsportal, während die anderen nachsetzten und sich in die Dunkelheit begaben. Verfolgendes Bolterfeuer ließ die Luft erbeben und Mündungsfeuer die Finsternis teilen. Surrend stoben glänzende Fliegenschwärme auf und versuchten die Sicht zu trüben.


    Während in den Eingeweiden der Kathedrale die Schlacht weiterwogte, fand in der Haupthalle ein ganz anderer, persönlicher Disput statt. Die beiden Kontrahenten belauerten sich wie Raubtiere und warteten auf den ersten Zug ihres Gegenübers. Plötzlich wurde eine Geste der Macht ausgeführt und zuckende Blitze überspannten den Freiraum zwischen ihnen. Der Dämonenprinz jaulte auf und platzende Eiterbeulen verspritzten ihren leprösen Inhalt auf die Kämpfenden. Er taumelte, sammelte sich wieder und sprang auf den Ordensmeister der Grey Knights zu. Klingen blitzten und Blut floss…

    Xavier erschien im Eingangsportal und stürmte in die Kathedrale, wo er fast von einem geschwungenen Sensenhieb getroffen wurde. Nur um Haaresbreite konnte er ausweichen und den Schlag abwehren, was ihn allerdings seinen linken Arm kostete und die Wucht des Hiebes schleuderte ihn zusätzlich durch eine Holzwand neben ihm. Er landete hart, in der Kammer des Predigers und zertrümmerte dabei einen alten Sekretär, beschriebene Pergamente wurden aufgewirbelt und verteilten sich im ganzen Raum. Frustriert spie er aus und versuchte sich wieder hoch zu stemmen, nur mit seinem bloßen Willen zwang er sich bei Bewusstsein zu bleiben und einer Ohnmacht fern zu bleiben. Der erhitzte Lauf seiner Waffe musste erst mal ausreichen, um die Blutung zu stillen…


    Unterdessen ging der Kampf im Hauptschiff weiter „Ich verbanne dich unheilige Kreatur!“, schrie Jonathan und stieß mit der Spitze seiner Nahkampfwaffe zu. Kalesh lächelte, in Erwartung einer machtvollen Attacke und hob die Sense, um den kommenden Stich abzuwehren. Dazu verlagerte er sein Gewicht auf sein hinteres Bein, doch mitten im Stoß änderte Jonathan plötzlich die Richtung und der gesegnete Stahl schob sich unter der Deckung hindurch, tief in das unheilige Fleisch! Psionische Blitze umspielten augenblicklich die Wunde und drangen in den Körper des Prinzen ein, unfassbare schmerzen durchfluteten den dämonischen Leib und er flackerte… Kalesh lief Gefahr den Kontakt zur Realität zu verlieren! „Nein!“, brüllte er trotzend und drang aufs neuerliche gegen den Lichtbringer vor. Schnell ausgeführte Schlagserien prasselte auf den Grey Knight hernieder, drängten den Grauen Ritter immer weiter zurück. Gesegnete Panzerung platzte auf und darunter kam das reine, tätowierte, Fleisch zum Vorschein. Kalesh lächelte Siegessicher!


    Weiter unten, tief in den Gewölben, errangen die Kämpfer des Lichts langsam die Überhand. Die letzten Dämonen hatten sich zu ihrer Stätte der Geburt zurückgezogen und fochten hier ihre letzte Schlacht. Frustriert schlugen sie um sich und einer nach dem anderen vergingen sie, verschwanden aus der Realität und kehrten zurück in den Warp. Die letzten Seuchenhüter bäumten sich noch einmal auf, mobilisierten ihre letzten Energien und warfen sich auf ihre Feinde. Auch sie trafen ihre Dämonenbrüder im Immaterium wieder…


    Mit einem kräftigen Tritt wurde Jonathan durch die Kathedrale geschleudert und verlor dabei seine Hellebarde. Die Rüstung war an mehreren Stellen aufgebrochen, die Kanten blutbeschmiert. Siegessicher näherte sich Kalesh und wirbelte die Sense im Kreis herum. Schlussendlich würde die Finsternis doch Triumphieren! Väterchen Nurgle würde diese Welt bekommen, wer sollte daran noch bedenkliche Zweifel hegen? Er frohlockte und jeder seiner Schritte ließen die Holzdielen erzittern… Bis einige von ihnen schließlich brachen! Kalesh taumelte und hatte mühe sein Gleichgewicht zu wahren. Überrascht suchte er nach einem halt, Griff mit der suchenden Klaue ins Leere und der massige Körper schlug der Länge nach hin. Keine Regung zeigend stemmte sich Jonathan wieder hoch, der Erlöser-Flammenwerfer erwachte abermals und gesegnetes Promethium hüllte den Körper der Warpkreatur ein. Ihr Körper flackerte abermals und ließ den Dämonen taumeln!


    Der Inquisitor war wieder erschienen und feuerte ebenfalls mit seinem Psibolter auf die Monströse Kreatur. Der Dämon brüllte, schlug wild um sich und konnte nur noch mit Mühe n die Struktur seiner Hülle in der Realität halten. Noch war er nicht besiegt! Mit einem Satz war er bei Xavier und hob ihn empor… In dem Moment materialisierten sich die übrigen Terminatoren und hoben ihre Waffen. Die Wände bebten, die Luft erzitterte… Als Sturm- und Psibolter ihr reinigendes Feuer vereinten.


    Angesicht zu Angesicht fand sich nun der Diener des Ordo Malleus seinem Feind gegenüber, hörte die eigene Rüstung brechen. Spürte den schraubstockartigen Druck auf seine Rippen zunehmen. Dann blitzte die Welt um ihn herum auf und es schien ein donnerndes Gewitter loszubrechen. Kleine Explosionen und psionische Entladungen überzogen den Rücken des Prinzen des Nurgle. Dieser brüllte auf vor Zorn und ließ sein Opfer fallen, wo es schließlich bewusstlos liegen blieb. Dann drehte er sich der neuen Bedrohung zu und spie eine finstere Beschwörung des Chaos hinaus: Ein Schwall des Verderbens brach aus seinem Maul hervor und überschüttete eine der gepanzerten Gestalten mit Fäulnis, Aas und bohrenden Maden. Der Grey Knight wankte und brach schließlich auf ein Knie herunter. Dann glomm seine Rüstung golden auf, als uralte Runen und Schutzsiegel erwachten. Der faule Zauber glitt von ihm herab und tropfte zu Boden. Das durfte nicht sein!, dachte Kalesh. War er bereist so geschwächt?


    Wieder wurde sein Körper in explosives Feuer gebadet. Die übrigen Grey Knights waren aus dem Gewölbe zurückgekehrt und leisteten ihren Beitrag zum Gefecht. Wut und Zorn füllten Kalesh’s Gedanken aus, er würde wenigstens noch einen von ihnen mit sich nehmen! Er beugte sich zu dem bewusstlosen Inquisitor herunter und packte ihn an den Schultern… Dann stutzte er, starte über sein Opfer hinweg! Jonathan hatte die Ablenkung genutzt und sich genähert, jetzt hielt er dem Dämon seinen Flammenwerfer mitten vor die aufgedunsene Fratze „Kehre zurück in die Ewige Verdammnis! Woher du gekrochen kamst!“. Feuer war das letzte was Kalesh sah und unbändige Schmerzen waren das letzte was er fühlte!



    5. Letzte Gedanken


    Kalesh fand sich nun im Warp wieder, seine Essenz würde für die nächsten einhundertundeins Jahre an diesen Ort gebunden sein und er schwor Rache… EWIGE RACHE!


    Stunden später stand Inquisitor Xavier vor einem der großen Panzerglasscheiben und betrachtete den Planeten unter sich. Energielanzen stießen auf die Planetenoberfläche herunter und hinterließen überall dort verbrannte Flecken, wo sich ihre Energien entluden. Das Tal und der Makel waren ausgelöscht! Er drehte sich von diesem Schauspiel Imperialer Autorität weg und sein Blick fiel auf eine alte Pergamentrolle, die von einem Akolythen vorsichtig in ein verziertes Schmuckkästchen verstaut wurde. Ein wissendes lächeln stahl sich über sein Gesicht…


    ENDE!