[hor/ sonst] Erstes Blut (Fortsetzung von D.E.e.M)

  • mahlzeit,
    ich hab mich auf vielfachen wunsch von darky und wunschi mal hingesetzt und endlich das kapitel 5 abgetippt. hier ghabt ihr es, ich wünsche viel spass beim lesen.


    Erstes Blut
    Er war irgendwie bedauernswert, fand Lady Darky. Dass sich eine Person so weigerte das Geschenk, das sie dargeboten hatte, vollkommen zu akzeptieren, dass war ihr bisher nicht untergekommen. Sie würde Sebi noch eine Menge lehren müssen, ehe er akzeptierte dass er nicht länger ein Mensch war, sondern ein Untoter. Ein Vampir! Sie war regelrecht schockiert gewesen als sie erfahren hatte, dass er bisher nicht einen Schluck Blut getrunken hatte, seit sie ihn zum Vampir gemacht hatte. Wenn er seine Rache wirklich haben wollte, dann würde sich was an seiner Einstellung ändern müssen und sie wusste auch schon wie es zu bewerkstelligen war.


    Er war kurz vorm Durchdrehen. Er verspürte nun schon seit etwas längerer Zeit einen unstillbaren Hunger. Er hatte versucht diesen Hunger mit normalem Essen und Trinken zu bekämpfen, doch es hatte nichts gebracht. Im Gegenteil, er war danach sogar noch hungriger als zuvor gewesen. Wenn er momentan doch nur nicht so schlapp gewesen wäre, dann hätte er den Hunger ertragen können, aber er wurde immer schwächer und sein Hunger immer stärker. Neulich hatte ihn seine Meisterin gefragt, ob er denn schon mal Blut getrunken hatte. Als sie seine Antwort hörte schien sie wie aus allen Wolken zu fallen. Er hatte ihr danach erklärt, dass ihm das Trinken von Blut zuwider war. Sie hatte wohl noch versucht etwas zu sagen, gab es aber auf und verschwand stattdessen.


    Wunschi war überglücklich. Sie hatte in der Disco ihr nächstes Opfer gefunden. Ihr nächstes Opfer war, wie recht viele davor, ein Idiot. Sie hatte es sich nämlich inzwischen zur Aufgabe gemacht die Idioten so gut es eben ging auszurotten. Es würde ihr ein vergnügen sein ihn erst leer zu trinken, ihm danach den Schädel abzureißen damit er nicht als Vampir wiederauferstehen konnte und seine endgültig tote Leiche danach in einen Frosch zu verwandeln. Letzteres sollte halt nur die Abfallbeseitigung erleichtern, schließlich waren menschliche Leichen nur schwer zu verstecken, aber wer kümmerte sich schon groß um einen kleinen, toten Frosch? So ging sie also auf sein Angebot ein mal mit ihm nach draußen zu gehen, um sich die Beine zu vertreten. Keine stunde später war sie wieder in der Gruft ihrer besten Freundin und das sogar noch zufriedener und satter als zuvor.


    „Wunschi wir müssen mal was wegen Sebi unternehmen.“
    „Soll ich ihn wieder in eine Kröte verwandeln? er sah als Kröterich so niedlich aus in seinem Glas.“
    „Nein Wunschi, das lässt du schön bleiben, auch wenn ich dir in dem Fall recht geben muss. Wir müssen viel mehr dafür sorgen, dass er endlich was trinkt.“
    „Schade ich hatte mich schon so darauf gefreut ihn noch mal als Kröte zu sehen, aber egal, es interessiert sich ja eh niemand für das was ich will.“
    „Doch ich schon. Immerhin bin ich deine allerbeste Freundin. Wie sieht’s aus? Haste Lust auf einen Gute-Nacht-Drink?“
    „Nein, nicht wirklich, ich hab vorhin schon ein paar Idioten getrunken, aber meinetwegen kann ich Sebi mal in eine kleine Bar führen.“
    Darky war schockiert. Ihre Freundin hasste Idioten wie die Pest, was war also geschehen, dass sie das Blut von Idioten trank, obwohl sie wusste was dann aus denen wurde?
    „Wie du hast ein paar Idioten getrunken? Hast du sie etwa ausgesaugt? Du weißt doch was dann mit ihnen geschieht!“
    „Jupp, weiß ich.“
    Ihre Freundin grinste. Es war ein wirklich absolut böses, kaltherziges Grinsen, nicht so ein billiges, vorgespieltes von Möchtegernweltherrschern aus irgendwelchen zweit- oder drittklassigen Filmen.
    „Aber ich weiß inzwischen auch wie ich die Verwandlung verhindern kann. Soll ich es dir verraten?

  • Dieser Hunger! Er brachte Sebi um den Verstand. Was war er froh als Wunschi ihn mit an die Oberfläche nahm. Vielleicht konnte er durch sich dadurch vom Hunger ablenken und sich mal etwas mit Wunschi unterhalten. Bisher hatte er ja bis auf diese unsägliche Froschgeschichte nichts mit ihr zu tun gehabt. Und wie es der Zufall so wollte schien sie gerade in der richtigen Stimmung für ein Gespräch zu sein. Er sprach sie nämlich während sie gingen an und sie antwortete ihm sogar höflich, was er nicht so direkt erwartet hätte.
    „Wunschkind, sag mal warum hast du mich letztens in eine Kröte verwandelt?“
    „Weil du ein Idiot bist, ich Idioten wie die Pest hasse und ich es nun einmal konnte. Warum fragst du?“
    Oder besser gesagt, sie antwortete ihm direkt was er auch schon als eine Form der Höflichkeit empfand.
    „Ach nur so. Beantworte mir aber eben noch eine frage. Aus welchem Grund hältst du mich für einen Idioten?“
    „Das hat mehrere Gründe. Zum einen weil du mir nicht aus dem Weg gegangen bist als ich es forderte und weil du mir offensichtlich nicht geglaubt hast wer ich bin. Und dann ist da noch ein weiterer Grund aber den behalte ich erst mal schön für mich.“
    „Sei bitte ehrlich. Wärst du mir aus dem Weg gegangen wenn die Situation genau andersrum abgelaufen wäre? Wärst du einem Unbekannten aus dem Weg gegangen, wenn zu befürchten steht, dass man deiner Meisterin den Todesstoss geben will?“
    „Wahrscheinlich nicht. Das gebe ich zu.“
    „Siehst du. Ich habe mich nur so verhalten wie auch du dich verhalten hättest. Bin ich etwa deshalb ein Idiot?
    „Na gut, nein deshalb nicht, aber ich halte dich nichts desto trotz noch immer für einen Idioten. Im übrigen sind wir da angekommen wo wir hinwollen.“
    Tja da waren sie. Sie standen vor einer kleinen Bar und traten ein.


    Bisher lief es nach plan. Er hatte angebissen und war mit ihr gekommen. In dieser Bar würde es unter Garantie eine Frau geben, die gerne ein Vampir wäre und sie irrte sich nicht. Die betreffende Frau fiel ihr sofort ins Auge, schließlich saß sie doch alleine an der Theke. Sie dirigierte Sebi direkt neben sie und suchte sich einen kleinen Tisch, um die beiden, vor allem aber Sebi, zu beobachten. Sie hatte seinen Hunger gespürt, er stand kurz davor wahnsinnig zu werden. Ihr käme ein kleines Massaker in einer Bar zwar als Ende eines wundervollen Tages zwar entgegen, aber es würde ne Heidenarbeit sein, die ganzen Leichen verschwinden zu lassen. Momentan konnte er sich wohl noch zurückhalten, aber sie spürte auch seine beinahe schon unermessliche Gier nach dem roten Saft. Um das ganze etwas zu beschleunigen manipulierte sie Sebis zukünftiges Opfer. Sie manipulierte nicht viel. Sie wollte das ganze ja nur beschleunigen und so manipulierte sie die Frau dahingehend, Sebi zu fragen ob er nach draußen mitkommen wollte, nur um ihm dort in einer kleinen Seitengasse zu eröffnen wie gerne sie doch ein Vampir werden würde. Und tatsächlich klappte es. Sie sprang auf die Manipulation an, ebenso wie Sebi auf den so ausgelegten Köder ansprang und schon gingen die Beiden nach draußen. Wunschi folgte ihnen mit einer Minute abstand und als sie Sebi draußen wiedergefunden hatte, hing dieser am Hals der Frau und trank sie bis auf den letzten Tropfen Blut leer. Ihr persönliches Hochgefühl, das sie überkam als sie sah das sie es geschafft hatte ihn zu einem Blutsauger zu machen, hielt aber nicht lange. Etwas lief hier nämlich gerade schief und sie wusste nicht was.


    Als er sich neben diese Frau gesetzt hatte hörte er praktisch auf zu denken. Sein Hunger übernahm die eigentliche Kontrolle über ihn und fing an ihn zu beherrschen. Als sie ihn fragte, ob sie nicht mal eben nach draußen gehen könnten nahm sein Hunger sogar noch zu und er folgte ihr. Als sie ihm in einer kleinen Seitengasse eröffnete, wie gerne sie doch ein Vampir wäre, da war es vorbei. Der Hunger ließ ihn zu einem Monster werden. Der Hunger ließ seinen Körper in den Hals der Frau beißen. Der Kontrollzustand des Hungers endete in dem Augenblick in dem der erste Tropfen Blut seinen Kehle hinunter strömte. Er konnte irgendwie nicht aufhören sie weiter auszusaugen. Erst versuchte er sich gegen das Aussaugen zu wehren, aber je länger es dauerte, desto geringer wurde seine Abscheu dagegen. Er fing an es zu akzeptieren, ja gar das Bluttrinken zu genießen. Er ergötzte sich mit jedem weiteren Schluck an seiner wieder zunehmenden Stärke und daran den Hunger Schluck für Schluck weiter zurückdrängen zu können. Er wusste es zwar nicht, aber in diesem Augenblick ging etwas in ihm, tief in seinem selbst verborgen, unwiderruflich verloren. Er legte die Leiche der jungen Frau sanft auf den Boden und nahm etwas besorgniserregendes wahr. Es war ein kaum zu hörendes Flüstern. Er aber wusste wer sprach und er wusste dass er nun in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Es war sein alter Lehrmeister Sati, der sprach. Er hatte Sebi wiedergefunden und die Worte die er flüsterte waren:
    „Stirb elender Verräter!“