Sebia II (Teil 6)

  • So jetzt gehts endlich mal weiter.


    Während Huskin energischen Schrittes Richtung Maschinenraum stapfte, hastete Kyle, das Päckchen mit dem Schwert der Seelen in beiden Händen tragend, in die entgegengesetzte Richtung um seine Ausrüstung schnellstmöglich an sich zu nehmen. Quälende Fragen füllten das Bewusstsein des verantwortungsbeladenden Kapitäns. „Wer war in seinem Schiff? Wie war er an Bord gelangt? Und wie zum Teufel konnte dieser jemand so lange unbemerkt bleiben?“ Doch so sehr ihn diese Fragen auch bedrängten, ohne weitere Information war es sinnlos über sie nachzugrübeln. Die Antworten mussten warten, die Sicherheit seiner Besatzung stand auf dem Spiel. Energisch drängte Kyle alle störenden Gedanken beiseite und fokussierte seinen Geist wieder auf die jetzigen Aufgaben: als erstes die Ausrüstung holen , dann die anderen treffen. Sich ganz auf sein Ziel konzentrierend, beschleunigte er seinen Schritt noch mal etwas und nach einigen weiteren Sekunden eiligen Marsches bog der Kapitän endlich um die letzte Ecke vor seiner Kajüte und blieb nach wenigen weiteren Schritten vor dem Schott selbiger stehen.
    Keine Pause einlegend öffnete er die Tür mit einigen geschickten Griffen und trat in das Zimmer, welches er mit einem schnellen Blick kurz musterte. „Lagen die Papiere auf seinem Tisch nicht anders, als er sie zurückgelassen hatte?“ Sogleich schalt sich Kyle. Paranoia half ihnen auch nicht weiter. Er durfte sich nicht ablenken lassen. Nachdem der Kapitän sein Paket auf das Bett gelegt hatte, machte er sich daran die Ausrüstung zu holen. Nach einigen weiteren Sekunden hatte der Kapitän den riesigen Koffer, welcher seine Ausrüstung enthielt unter dem Bett hervor gezogen und entriegelte diesen mit geübten Handgriffen. Seinem Blick bot sich ein Sammelsurium aus Gegenständen dar. Etliche Papiere und falsche Abzeichen lagen neben Munitionskästen und Patronengürteln. Ein paar Dinge stachen jedoch, aufgrund ihrer Einbettung in samtenen Stoff, besonders aus dem Wirrwarr hervor. Da waren ein schlichter Brustpanzer, ein handliche Scanner, ein Helm mit integrierten Sichtmodi, eine Boltpistole mit Halfter und letztendlich eine Infernopistole, über deren genaue Herkunft Kyle lieber nichts wissen wollte. Bestimmt traf der Kapitän seine Auswahl. Zuerst legte er rasch den Brustpanzer nebst Helm an und steckte den Scanner in eine seiner zahlreichen Hosentaschen. Danach schnallte er sich die Boltpistole um und steckte die Infernopistole in die dafür vorgesehene Lasche hinten an seinem Gürtel. Zuletzt schob sich Kyle eilig noch ein paar Munitionspäckchen in seine Gürteltaschen und schloss, nachdem wieder alles verstaut war, den Koffer, welcher mit einem Klicken zuschnappte.
    Kyle richtete sich auf und überlegte kurz, wie mit dem Schwert zu verfahren sei, das noch immer eingehüllt auf seinem Bett lag. Schnell war die Entscheidung gefallen und er machte sich daran das Päckchen auszuwickeln. Nachdem das erledigt war, blickte Kyle erst mal staunend auf die sich ihm darbietende Waffe. Obwohl er sie schon oft und ausgiebig betrachtet hatte, bezauberte ihn der Anblick jedes Mal aufs Neue. Das Schwert steckte in einer circa einen Meter langen, filigran aussehenden, gerade zulaufenden Scheide aus einem silbrigen, matt schimmernden Metall, welches über und über mit kunstvollen Gravuren geschmückt war, die sich vielfach verwoben vom Anfang bis zu der schmalen Spitze rankten. Das einzige, das vom eigentlichen Schwert zu sehen war, war der Griff, welcher in einem ähnlichen Farbton wie der, der Scheide und wie Kyle wusste, auch der, der Klinge gehalten war. Auf ihm Griff zu sehen waren bläuliche Zeichen, die zur Zeit in einem schwachen Blau pulsierten. Kyle hatte bereits versucht aus ihnen eine Bedeutung zu entnehmen, doch keine menschliche Schrift glich den geschwungenen Mustern, welche zu sehen waren, auch nur annähernd und so hatte er sie als bloße Zierde abgetan.
    Mühsam riss sich Kyle vom Anblick des Schwertes los und wandte sich wieder den praktischen Aufgaben zu, die seiner harrten. Er prüfte kurz, ob das Schwert leicht aus der Scheide gleiten konnten und befestigte sie dann, nach einem zufrieden stellenden Ergebnis, mit Hilfe eines Gurtes auf seinem Rücken, sodass der Griff über seine Schulter ragte. Nach einem abschließenden Blick in den Spiegel, den sich Kyle nicht verkneifen konnte, verließ er festen, schnellen Schrittes die Kammer und war, bevor sich die Tür hinter ihm zischend schloss, schon um die nächste Biegung verschwunden, voller Zuversicht gegen alles, was da kommen möge, gewappnet zu sein. Hätte er gewusst, was ihn wirklich noch erwarten würde, hätte er vielleicht anders gedacht.


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