Kommnentare zu "Sergeant Judas Sledge von Epiphany Hill"

  • mahlzeit,
    so nun habe ich das gemacht, was ich eigentlich schon von anfang an machen wollte: die geschichte mit ihren schlappen 17063 zeichen (leerzeichen mitgezählt) in ein einzelnes posting packen. es hat was für sich, als "vielschreiber" einfach mal im storybereich das zeichenlimit ignorieren zu können. naja, es bleibt über zu sagen, dass die geschichte an zwei orten im forum existiert (einmal im bereich der Protectors of Faith und dann eben hier).
    ansonsten gibts den üblichen schmarn, also meine typische bitte um feedback.
    mfg sebiraider

  • mahlzeit,
    so langsam glaube ich, irgendetwas falsch zu machen. irgendwas wichtiges. ansonsten würde hier zumindest ein posting stehen, welches NICHT von meiner wenigkeit kommt. also los, lasst euch nicht immer nen tritt in den arsch verpassen, sondern kommt mal selbstständig aus den puschen.
    mfg sebiraider


    ps: wers nicht weiss, die geschichte ist hier im THEMENBEREICH zu finden

  • Nun ja, du hast ja schon Kommentare in einem anderen Bereich bekommen. Das ist mehr, als so manch Anderer für seine Anstrengungen bekommt. [5]


    Mal davon abgesehen bist du auch recht renitent in Bezug auf Kritik.^^

  • Zitat

    Sebiraider11 schrieb am 13.12.2008 20:03
    mahlzeit,
    so langsam glaube ich, irgendetwas falsch zu machen. irgendwas wichtiges. ansonsten würde hier zumindest ein posting stehen, welches NICHT von meiner wenigkeit kommt. also los, lasst euch nicht immer nen tritt in den arsch verpassen, sondern kommt mal selbstständig aus den puschen.
    mfg sebiraider


    ps: wers nicht weiss, die geschichte ist hier im THEMENBEREICH zu finden


    Ein gehässiges Kichern sickert aus den Schatten, ein klingelndes Denkmal für die Häme. Unbekümmert schlendert ein Mädchen näher. Auf den ersten Blick scheint es nur eines der zahllosen Bettlerkinder der Gosse zu sein, die nicht in einer Schola Progenium interniert worden waren. Ihre Kleidung ist zerlumpt und wie ihr Gesicht schmutzverkrustet, ihre dunklen Haare wurden nachlässig in einen strähningen Zopf geflochten. Erst als sie in den kränklich-blassen Lichterkranz einer Straßenlaterne tritt, zerplatzt dieser erste Eindruck wie ein faules Ei im Rinnstein.


    Sie trägt eine verlotterte Fliegerjacke der Navy über einem spätbarocken Ungetüm von Kleid, eine mit Spitzen und Rüschen dekorierte Scheußlichkeit, wie sie sich nur imperiale Matronen im Fiebertraum ersehnen mochten. Ursprünglich schien dieses Wunderwerk der Geschmacklosigkeit wohl cremeweiß gewesen zu sein, nun wirkte es eher wie die zerfledderte Haut eines Pestkranken. Um ihren Hals schlottert eine angelaufene Silberkette, wie eine nicht angezogene Garotte, an die allerlei Strandgut der Gesellschaft geheftet wurde - angefangen von alten Federn, über Scherben, bishin zu bemalten Nagerknochen. Als ihr Schlendern in ein unbeschwertes Hüpfen übergeht, werden mitunter schwere Armeestiefel unter dem zerfetzten Saum erkennbar.


    Mit keck zur Seite gelegtem Kopf bleibt sie neben dir stehen und hüllt dich in einen säuerlich-süßlichen Hauch nach vergorrener Milch. Zwar finden sich dunkle Schatten unter ihren Augen, dennoch wirken einzig sie an ihr noch halbwegs gesund. Aufgeweckt und mit einer nicht geringen Spur Bosheit. Zu alte Augen für dieses seltsame Kind. Ihre Haut scheint papierdünn, bläulich-weiß wie die einer Wasserleiche. Ihr Körper scheint unter der voluminösen Kleidung ausgemergelt.
    Verschwörerisch legt sie dir sacht eine knochige Hand mit spitzen Fingernägeln auf die Schulter, lang wie Krallen und in der Farbe geronnener Butter. Ihre Stimme klingt erstaunlich weich und samten, wie alter Wein, und dennoch scheint darunter Essig zu lauern. Eine Rasierklinge inmitten von teurem Satin.


    "Das Leben issst ein Nachttopf, Herzchen. Du wirsst es auch noch versstehen!"


    Sie verzieht ihr puppengleiches Gesicht kurz zu der abstoßenden Grimasse einer verfallenen Mumie, als ihr breites Grinsen hoffnungslos verfaulte Zähne enthüllt. Durch eine klaffende Lücke streckt sie dir nun auch noch die Zunge heraus. Als sei ihre Aufgabe nun zufriedenstellend erfüllt, winkt das groteske Mädchen kurz, und hüpft auf ihre beinahe unangemessen fröhliche Weise in die Dunkelheit davon. Alles was sie zurücklässt, ist eine süßliche Wolke des Verfalls und die Melodie eines bekannten Kinderliedes.


    "Mein großer Bruder, unser Familie Held
    Der zog ins Feld, hielt es für Pflicht und Ehr'
    Glanz und Gloria, ja die lockten ihn doch sehr


    Beine hat er nun keine mehr
    Ei, ei, ei, mein lieber Bruder, mein
    Wie konntest du nur so dämlich sein?


    Mein großer Bruder, unser Familie Held..."



    (Codename: Hitting Writer's Block with a creative hammer)

  • (Ausnahmsweise Doppelpost, der Übersicht wegen.)
    *räusper* Weg vom surrealen Wahnsinn, zum eigentlich Anliegen:


    Zitat


    >Cursed Swords
    >Sergeant Judas Sledge von Epiphany Hill


    Eindeutig zweideutig, mein Lieber. Genauso, wie es mir gefällt.
    Könnte theoretisch fast von mir stammen, bis auf vielleicht der Name deines Antihelden.
    Den potentiellen Neuzugang eines stark glaubensorientierten Ordens "Judas" zu nennen,
    kann nur von dir kommen. [1]


    Du schaffst es für mich, dass dein Sole-Survivor nicht nach Pomade aussieht (klebrig, parfümiert und affektiert),
    sondern eher nach Kernseife. (Ein wenig bitter, ein klein wenig schmierig, dafür jedoch bodenständig und verlässlich.)


    Nachfolgend ein paar Beispiele, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.


    Zitat

    >"Dieser Bastard! Uns hier erst in den Tod schicken und dann auch noch als erster krepieren. Das war klar."


    >"Und was soll ich tun?"
    Sergeant Sledge rollte mit den Augen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ein Held, dem man so etwas noch sagen musste.
    "Feinde töten und nicht ein zweites mal sterben wäre ein guter Anfang, meinst du nicht auch, Bruder Heracles?


    Er ist mal erfrischend anders, etwas eigenes.
    Kein Carbon-Copy-SM aus Dutzenden von immer ähnlichen Helden-Balladen.


    Ich habe außerdem das wage Gefühl, er würde sich problemlos mit einem meiner Charaktere verstehen.
    Khunu Paqaru's schnippisch-sarkastische Ausdrucksweise würde Calgar & Konsorten wohl genauso ein Aneurysma bescheren.
    Ein weiterer schamloser Subjektivbonus. [19]


    Zitat

    Die Höhe 593 war rot vom Blut der Gefallenen und nun setzte auch noch Regen ein. Es war ein heftiger Regen. Es passte zu dem Sprichwort, das da lautete: außergewöhnlichen Schlachten folgt außergewöhnlicher Regen.


    No comment necessary. Just epic. [11]


    Soweit von mir,
    Ny

  • Moin,


    also ich habe mich mal eben Deiner Geschichte angenommen, denn ich finde, dass hier wirklich eine große Diskrepanz zwischen Aufwand einer Geschichte und Würdigung desselbigen herrscht. Allerdings ist das ein generelles Problem hier und Du bist nicht der einzige Leidtragende [13]


    Jedenfalls mag ich den Zynismus Deines Werkes, ein erfrischender Mix aus Pathos und Verbitterung, der das hochgestochene Gehabe der Ordenspriester in Frage stellt.
    Allerdings gefällt mir das Ende nicht wirklich:
    Es erinnert mich stark an das Intro von Dawn of War, bloß dass Judas hier nicht stirbt und dann einem anderen Orden beitritt.
    Und genau der Ordenswechsel, der ihm anscheinend so leicht fällt, stößt mir leicht sauer auf. Ich hätte es besser gefunden, wenn er als Cybot in den neuen Orden aufgenommen worden wäre.
    Aber das ist ja wahrscheinlich Geschmackssache.


    Alles in allem ist es eine gute Geschichte, die Deine Fähigkeiten beweist und mal angenehm anders ist.


    Grüße,
    Netmaro

  • mahlzeit,
    hach antworten, wie schön^^


    erstmal danke fürs lob. nun kümmere ich mich in absolut nicht chronologischer reihenfolge um die kommentare (feedback zum feedback gehört bei mir irgendwie dazu).


    und ich fange *trommelwirbel* mit Endymion an. dein einwand hat was richtiges und stimmt irgendwo. reine geltungssucht bestimmt(e) mein handeln hier auch noch auf kommentare zu drängen. ist was wahres dran. und das ich renitent auf kommentare reagiere, also ehrlich *lacht*. natürlich reagiere ich teilweise renitent auf kritik. ist ne typisch menschliche angewohnheit. bloss keinen makel an sich selbst oder einem seiner werke eingestehen. ist praktisch wie die folgende unterhaltung (die ist natürlich rein fiktiv, ähnlichkeiten zu realen vorkommnissen sind zwar beabsichtigt, werden aber bei ansprechen darauf rigoros geleugnet):


    a: aaah wundervoll. ich bin fertig.
    b: hey, lass mal sehen.
    a: gerne, warum auch nicht? sag mir wie's dir gefällt.
    b: hmm hmm. mal sehen wo soll ich anfangen?
    a: wie anfangen?
    b: okay, ich machs kurz und schmerzlos. es gefällt mir nicht.
    a: bitte? warum das denn? ich hab mir doch allergrösste mühe gegeben!
    b: ja, aber es sieht so unausgegoren und gnadenlos kopiert aus. abgesehen davon ist es fad.
    a: das kommt dir nur so vor. das kann gar nicht sein.
    b: finde dich damit ab, es ist so.
    a: ist es nicht, du hast doch keine ahnung.
    ...


    es könnte jetzt noch seitenlang so weitergehen, aber ich denke die aussage oder für denglischsprecher auch die "message" kam rüber. kritik gefällt den wenigsten und einige autoren kamen sogar schon auf andere arten der frustbewältigung. goethe forderte zum beispiel den tod der rezensenten, während ein moderner autor einfach ein buch schrieb mit dem titel "tod eines kritikers". dagegen mache ich es auf die altbackene art und stelle mich einfach mit all meiner ignoranz gegen die kritik und versuche es einfach besser zu machen beim nächsten oder übernächsten oder was-weiss-ich-wie-vieltem-mal-später.


    so, wo ich gerade schon beim thema kritik war, springe ich direkt zu Netmaros kommentar. du hast recht, wenn es dich an das dawn of war intro erinnert. das diente mir auch als inspirationsgeber. für ein intro in eine sage ist es gut zu gebrauchen, sprich, man kann es gut verwursten. abgesehen davon spukte mir das intro sowieso die ganze zeit im kopfe rum und bevor ich es gar nicht mehr raus bekomme schreib ich lieber eine geschichte, die das ganze als thema nutzt. das mit dem cybotdasein ist nicht ganz mein fall. ich persönlich halte nicht besonders viel von den übergrossen dosen mit toten helden drin. lebenden menschen kann man besser einen mantel aus reinem epos anlegen als nem übergrossen terminatorverschnitt (ich meine jetzt den film mit arni, nicht die space marine einheit), der sich praktisch vor nichts mehr fürchten muss und irgendwo auch keine gefühle mehr hat.
    und wenn ich grade schon bei gefühlen bin, gerade die werden am ende der geschichte nicht mehr so deutlich wie am anfang. das ist ein fehler meinerseits. ich hätte seine gedankenwelt an der stelle besser beleuchten müssen. aber zum wechsel in den neuen orden wird in der nächsten geschichte noch was geschrieben.


    so bisher habe ich das ganze halbwegs vernünftig miteinander verknüpfen können, das kann ich leider nun nicht fortsetzen. aber um ganz ehrlich zu sein, wäre das der mühe, die sich Nytaine gemacht hat, nicht angemessen. eine geschichte zu schreiben, die ich nicht auf anhieb verstehe (ich hab sie jetzt erst gerade beim zweiten oder dritten lesen verstanden oder besser gesagt meine ich, das zu tun) ist etwas wert. noch dazu, wenn sie als kommentar gedacht ist. dafür gehört dir, Nytaine, eigentlich ein orden verliehen.
    aber leider muss ich dich wohl enttäuschen. die namen hab ich ganz wild zusammengemixt, wie sie mir in den sinn kamen ohne auf sowas wie zweideutigkeit zu achten. fragt mich nicht, wie genau ich auf die namen kam. ich kann es nicht sagen. den ordensnamen hab ich stumpf von meiner kleinen privatliste für schiffsnamen genommen, weil er mir "cool" und space marines würdig erschien. wahrscheinlich hab ich diesen einen spezifischen namen sogar noch aus nem billigen namensgenerator für piratenschiffe. der name judas sledge ist wirklich ein mix aus den berüchtigten namen judas iskariot und sledge hammer (siehe meinen avatar für ein bildnis dieses kranken cops). natürlich aus lust und laune entstanden. warum mir gerade die beiden namen durch den kopf flogen weiss ich nicht. reiner zufall wahrscheinlich. der name des ortes hingegen ist wirklich mit minimalem gedanklichen aufwand entstanden. epiphany ist ja irgendwo eine gotteserscheinung, also ein prägender zeitpunkt. abgesehen davon hört es sich "cool" an, was wohl der hauptgrund für den namen ist.
    und ansonsten weiss ich nicht wirklich was ich noch sagen soll. deshalb belasse ich es bei dem jetzt schon geschriebenen und verabschiede mich wieder.
    mfg sebiraider

  • mahlzeit,
    wie, desertieren und fahnenflucht begehen wollen? das kommt mir aber gar nicht in die tüte. hier gibts nix mit zurückziehen. einfach was in den raum stellen und dann wenn ich es als richtig hinstelle und beweise den schwanz einziehen? also echt mal *rechtschaffen entrüstet ist*! die jugend von heute, kein rückgrat mehr. *einfach mal so in seiner arroganz was unterstell*
    mfg sebiraider

  • Nur, weil jemand eine Unhöflichkeit legitimiert wird daraus nichts positives.


    Einen Post wie meinen wünsche ich eigentlich keinem Schreiberling. Besonders mir nicht.^^

  • mahlzeit,
    naja, ich bin teilweise nachtragend (ich glaube, das wolltest du jetzt nicht hören, Endymion), aber dein letzter post ist praktisch sowas wie eine entschuldigung in meinen augen. abgesehen davon hab ich dir da eh nix übel genommen. hoffentlich fang ich nicht auch noch mit nicht vorgewarnten unhöflichkeiten an .....
    mfg sebiraider

  • Moin,


    ich kann Deinen Einwand gegen ein Cybot-Dasein Deines Protagonisten total nachvollziehen, vor allem vor dem Hintergrund, dass es nur der Auftakt für eine Reihe von Geschichten darstellt.
    Es wäre wahrlich uninteressant sich die Gedanken eines Cybots über die Ölkrise und die daraus resultierende gähnende Leere in seinem Tank durchzulesen.


    Man sieht es ja immer wieder, das bereits benutzte Motive neu inszeniert werden, nicht zuletzt, weil sie dem Kompositeur der neuen Geschichte ja positiv im kopf geblieben sind.
    Deshalb ist es ja nichts schlechtes, dass Du dich vom DoW-Intro hast inspirieren lassen. Deine Geschichte ist ja - zumindest in meinen Augen - ein Erfolg (auch wenn mir das Ende nicht 100%ig gefallen will) und solang man nicht zu nah am Original bleibt, sollte es auch kein Problem darstellen, wenn man sich bestehender Motive bedient.
    (Hätte Judas Sledge jetzt gegen Orks gekämpft... na ja... [1] )


    Grüße

  • So, jetzt meld ich mich auch mal zu Wort.


    Ich muss zugeben, dass ich mir beim durchlesen der Geschichte ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Die Gedanken des Sergeants könnten 1:1 von dem eines Veteranen aus der imperialen Armee sein. Sarkasmus und Ironie sind ein Wesenszug, den ich bei den Spacies noch nicht oft erlebt hab. Aber man lernt ja nie aus, oder? [1] Für den Protagonisten einer Storyline ist das natürlich völlig in Ordnung.


    Nüchterner Verstand + Sarkasmus > Fanatismus + blinder Glaube = Protagonist


    Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und unterhält gut. Sledge kommt mir vor wie einer dieser Actionhelden aus den 80er/90er, wie er mit dem schweren Bolter auf die Feinde draufhält einen coolen Spruch nach dem anderen loslässt.
    Das Bewerbungsgespräch bei den Protectors fällt dann eher recht kurz aus. Da der Ordensmeister von der Fragestellung scheinbar ein sehr geschickter Recruiter ist, bleibt ihm eigentlich keine andere Wahl außer ja zu sagen.


    Ich bin mal gespannt wie es weitergeht.


    PS: Eine Melterbombe ist ein sehr unrühmliches Ende für einen Helden! [11]