[40k] Kunst

  • Eine teilweise warscheinlich recht heftige Story. Wer es sich trotzdem antun will, bitte :p
    Kommentare bitte hier hin




    Der Bogen aus Phantomkristall flammte auf. Blitze zuckten, die Erde erbebte und es wurde dunkel. Ein Riss bildete sich. Er weitete sich aus. Leuchtende Augen waren zu erkennen. Spitze Helme. Stacheln. Das Portal stand nun offen. Die ersten der Armee betraten den Boden des Realraums. Ein Kreischen kam aus dem Portal. Dann schossen die ersten Barken aus der Öffnung. Der Angriff hatte begonnen.
    Der Übergang war schwer zu ertragen. Mit einem Mal fand sich Bezeliath dem Wind der Realität ausgesetzt. Schwerkraft zerrte an ihm, als seine Barke auf diesen Planeten jagte. Doch er nahm es hin. Er musste sich konzentrieren, wollte er heute doch sein bisher größtes Werk schaffen. Er schaute nach vorne.
    Die ersten Barken und ihre Besatzungen hatten bereits angefangen. Die ersten Brände flammten in der Stadt auf und ihr Rauch begann den Himmel zu verfinstern. Vereinzelt hörte man Schüsse, doch bereits vielfach hörte man Schreie und Klagen.
    Nichts geht über eine gepflegte Arbeitsatmosphäre.
    Seine Barke ließ sich zurückfallen und andere zogen an ihr vorbei. Der Kampf und die Jagd waren keine Aufgabe für seinesgleichen. Sie war zu roh.
    Die Barke begann nun um den Schauplatz zu kreisen. Außer Bezeliath und seiner Gefährtin, befanden sich nur noch drei Hämonculi und die Crew an Bord der Barke.
    Weitere Feuer flammten auf. Weiterer Rauch verdunkelte den Himmel. Der Kampfeslärm war nun lauter geworden, doch auch die Schreie der Agonie wurden stärker. Es ergab sich eine wundervoll anzuhörende Geräuschkulisse, die Bezeliaths Geist beflügelte. Mit einem Blick zu seiner Muse, Laranya, vergewisserte er sich.
    Heute werde ich Großes vollbringen.
    Gut gelaunt verfolgte er, wie seine Barke sich nun dem Kampfschauplatz näherte. Die Chem-Pan-Sey hatten kaum Chancen. Die meisten wurden schnell im Nahkampf niedergemacht, ohne auch nur einen Treffer bei ihren Gegnern zu landen. Nur wenige konnten sich formieren und verteidigen.
    Die Barke begann nun damit, das Schlachtfeld zu umfahren. Nun wurde es interessant. Bezeliath trat an den Rand der Barke und schaute ins Getümmel. Aufmerksam musterte er die Chem-Pan-Sey. Die Hämonculi hatten sich um ihn versammelt, gespannt, wen das neue, aufstrebende Talent wählen würde.
    Laranya streckte ihren Arm aus und deutete auf einen Soldaten, der sich gerade erfolgreich gegen einige Dark Eldar behauptete.
    Fragend sah sie Bezeliath an. Dieser verengte die Augen und sah genau hin.
    „Nein. Seine Haut ist nicht rein genug.“
    Einer der Hämonculi sah ebenfalls hin und hob die Augenbrauen. Schnell setzte er über den Rand der Barke hinweg, kletterte an dem Kletterseil hinab und lief in Richtung des besagten Soldaten.
    Bezeliath rümpfte die Nase.
    „Drittklassiger Barbar.“
    Nach einer weiteren Runde um den Schauplatz deutete Bezeliath plötzlich auf einen der Soldaten, die mitten im Kampfgeschehen waren.
    „Der da.“
    Laranya hob den Kopf, gerade zur rechten Zeit, um zu sehen, wie der betreffende Mensch von einer Horrorfexgranate getroffen wurde. Seine Züge waren von Furcht verzerrt und er schrie aus Leibeskräften. Laranya lächelte von einem Ohr zum anderen. Sie konnte es kaum noch erwarten Bezeliath bei seiner Arbeit beizustehen. Sie hasste ihn zwar, aber seine Arbeit war in ihren Augen unübertroffen. Das war der Grund, warum sie ihm immernoch assistierte.
    Schnell sprangen die beiden jetzt von der Barke, orientierten sich kurz und machten sich dann auf den Weg durch das Gemetzel.
    Laranya machte ihrem Meister den Weg frei. Sie führte zwei Stacheln in Händen. Der eine spritzte Gift, der andere Stimulanzien. Zwar versuchte sie die meisten ihrer Gegner nur mit dem vergifteten Sporn auszuschalten, jedoch fand sie die Wechselwirkung der beiden Substanzen interessant genug, um sie hin und wieder zu mischen. So wie jetzt. Zwei Stiche trafen den Imperialen vor ihr. Links und rechts vom Herzen. Sie verharrte kurz, um zu sehen, wie der Mensch zuckend zusammenbrach und sich in Schmerzen wand mit purem Entsetzen in seinen Zügen.
    Ein Stoß in ihren Rücken trieb sie vorwärts.
    „Hetz mich nicht so, Bezeliath.“ Meinte sie wütend, weil sie aus ihrer Faszination für den verreckenden Mensch gerissen wurde.
    „Wenn das Subjekt stirbt, dann wirst du dafür sterben, meine liebe Laran. Ich habe unserem Archon ein Werk versprochen und er wird nicht erfreut sein, wenn ich aufgrund deiner Inkompetenz keines...“
    „Verdammt quatsch mich nicht zu.“ Meinte sie, während sie den Giftstachel in den Bauch eines weiteren Gegner versenkte, der sie abgelenkt glaubte.
    Pikiert verstummte der Künstler.
    Endlich kamen sie in Reichweite zu Bezeliaths Objekt der Begierde.
    Ein weiter Sprung, ein Schlag mit der flachen Seite des Giftstachels und ein Stich mit der Stimulanzie. Das Feld war bestellt. Bezeliaths Augen glänzten, als er seine Utensilien zog.
    Er würde dieses hässliche Wesen erhöhen. Es würde ein Meisterwerk.
    Die ersten Schnitte saßen tief und präzise. Die Flüssigkeit auf ihnen ließ das Blut verharren. Kein Tropfen würde das Bild stören.
    Laranya machte sich währenddessen daran dem Künstler Platz zu schaffen. Egal ob Mensch oder Dark Eldar, sie alle hatten Achtung vor der Kunst zu haben. Ihre Klingen schafften stets schnell Abhilfe. Tote ließ sie jedoch keine zurück. Das wäre ja barbarisch gewesen. Ein Stich in ein nicht ganz so wichtiges Organ und das Gift ihrer Waffe waren wesentlich künstlerischer und gebührten viel eher einer Muse wie ihr. Schnell hatte sie einen Ring aus Schreienden Verletzten um den Künstler geschaffen. Der Kampf hielt sich nun zumeist von ihnen fern. Hin und wieder versetzte sie dem zukünftigen Meisterwerk eine Stimulanzie, damit es stehen blieb und bei Bewusstsein. Gerade letzteres war wichtig, da die Kunst sonst zu viel an Reiz verlor. Bezeliath war lange genug Künstler gewesen um selbst ein ohnmächtiges Opfer mit schnellen Hieben stehend zu halten.
    Gerade beobachtete Laranya verzückt, wie der Künstler die Finger des kreischenden Menschen entfernte, als ein Mensch ihr gegenüber aus dem allgemeinen Gerangel löste und Bezeliath in den Rücken schießen wollte. Laranya rannte auf ihn zu, doch sie sah, dass sie zu langsam sein würde.
    „Nein.“ flüsterte sie.
    Ein Flimmern löste sich aus dem Gewimmel des Kampfes und griff den Soldaten. Die Tarnung verschwand. Der Mandrak hielt den Kopf des Menschen mit der einen Hand gepackt und eine Klinge an dessen Hals. Ein kurzes Zucken und die Kehle war geöffnet. Der Mensch röchelte, doch bevor er umfallen konnte, griff der Mandrak um, packte den Kopf des Mannes und riss ihn herum. Als der Körper dann auf dem Boden aufschlug, war die Gestalt schon wieder weg.
    Immernoch geschockt vom Beinahe Tod ihres Lieblingskünstlers suchte Laranya nun wieder die Gegend ab. Nur einen ganz kurzen, weiteren Blick auf das Kunstwerk, um sich zu vergewissern, dass es bald fertig war. Die entfernte Haut an Stellen des Werkes zeigte ihr, dass Bezeliaths Arbeit bald beendet sein würde. Dann ging es zurück nach Commorragh, um dem Archon das verlangte Geschenk zu überreichen.




    Sein Energieschwert verfehlte den Alien knapp. Sollte es auch. Seine Pistole zielte nun auf den Kopf des Aliens. Ein Schuss und sein Gegner war tot.
    Schnell setzte Julian seinen Weg fort.
    „Direkt vor ihnen, Sergeant.“ berichtete ihm Dorian, ein Mitglied seines Trupps durch das Vox. „Die Schlampe hat bestimmt über ein Dutzend Leute gekillt.“
    „Ihr anderen gebt mir Rückendeckung.“ befahl Julian dem Rest seines Trupps. „Ich erledige das alleine.“ Allgemeine Zustimmung tönte aus seinem Vox gefolgt von einigen anfeuernden Worten.
    Seine Jungs hatten den Angriff gut überstanden. Kein Wunder. Sie waren cadianische Kasrkin. Es war reiner Zufall dass sie hier waren. Ein Problem mit einem Warpantrieb und sie waren hier gestrandet.
    Dorian hatte sich in der Schlacht bis jetzt als einziger eine Verletzung zugezogen und hatte jetzt Stellung in einem der Häuser bezogen, um die Situation zu überblicken. Der Kampf, die Schreie und der Rauch waren zwar schrecklich, doch sie waren abgehärtet und konnten gut damit umgehen.
    Da war sie. Er legte an. Sie sah ihn. Er drückte ab. Sie sprang. Sein Schuss ging fehl. Sie landete vor seinen Füßen und führte sofort eine Attacke mit einem ihrer Waffen. Er konnte gerade noch ausweichen und startete einen Gegenschlag mit seinem Energieschwert. Sie wehrte die Attacke mit ihrer anderen Waffe ab und kam ins Straucheln. Er riss seine Pistole hoch und zielte auf ihren Kopf. Ihre Waffe fuhr hoch und erwischte ihn am Arm, sodass er seine Pistole fallen ließ. Doch der erwartete Schmerz klang noch in der selben Sekunde wieder ab. Er packte sein Energieschwert fest und holte zu einem mächtigen Schlag aus. Die Dark Eldar versuchte sich in Sicherheit zu bringen, doch der Kasrkin packte sie mit seiner anderen Hand am Arm und zog sie zu sich, bevor er seine Waffe niederfahren ließ
    Ihr Körper fiel gespalten auf den Boden.
    Julian betrachtete kurz seinen Arm, beschloss das alles in Ordnung sei und ging nun auf das Alien in der Mitte der freien Fläche zu. Um ihn herum tobte immernoch der Kampf. Der Kreis aus Toten wurde langsam wieder vom Rest der Schlacht überschritten und vereinnahmt.
    Eine Klinge erwischte ihn am Ohr. Fluchend bemerkte er, dass der Xenos einen seiner Dolche nach ihm geworfen hatte.
    „Komm her, du hässliche Kreatur.“ Rief der Dark Eldar voller Abscheu. „Komm her und sieh, was eine geübte Hand aus euch zu machen vermag.“ Dabei deutete er auf den bis zur unkenntlichkeit verstümmelten Körper vor sich. Das Fleischbündel wimmerte noch immer.
    „Warum tötest du ihn nicht, Abschaum?“ Meinte der Kasrkin sichtlich verstört.
    „Das ist doch gerade die Kunst und die Anmut dieser Tätigkeit.“ Erwiderte das Alien. „Tot sind meine Werke absolut wertlos.“
    „Deine ekelhafte Ketzerei wird hier und jetzt ein Ende finden.“ sagte Julian und hob seine Energiewaffe.
    „Nicht doch. Wir haben heute viele Sklaven erbeutet, die alle nur darauf warten von mir behandelt zu werden. Der Archon wartet sehnsüchtig auf jedes meiner Werke. Ihn warten zu lassen oder zu enttäuschen wäre äußerst unklug.“ Plauderte der Xenos unbeeindruckt. „Du siehst also, dass ich zurückkehren muss. So viele warten noch auf meine Erhöhung.“
    Abscheu und Wut kochten in Julian. Wie konnte dieses Alien nur damit angeben, dass es Diener des Imperators auf die schändlichste und ekelhafteste Weise quälte?
    „Ich möchte den Archon nicht enttäuschen.“ meinte das Alien schnell und lächelte triumphierend.
    Eine Barke, die den gerade begonnenen Rückzug der Aliens anführte, flog von hinten über Julian hinweg. Das Alien ergriff eine Schlinge unter dem Gefährt und legte sie schnell seinem Kunstwerk um den Hals. Dann sprang es und hielt sich an einem der Netze fest. Die Schlinge um den Hals des Verstümmelten zog sich zusammen und riss ihn mit.
    „Falsch! Du wirst ihn enttäuschen!“ brüllte der Kasrkinsergeant dem Künstler hinterher.
    Mit schreckgeweiteten Augen verfolgte das Alien, wie der Mensch blitzschnell ein herumliegendes Gewehr aufhob und abdrückte. Die Barke drehte sich. Der Künstler war sicher. Der Schuss traf tödlich.
    Bezeliath schrie vor Wut, vor Schmerz, vor Verlust, als er es wahrnahm. Sein Meisterwerk!
    Nach wenigen Minuten hatten sich die Aliens vollständig zurückgezogen. Es war nicht mehr viel übrig von der einst so stolzen Stadt.
    Dennoch lächelte der Kasrkinsergeant.


    Bezeliath enttäuschte den Archon.


    Er schuf keine weiteren Kunstwerke mehr.

    Die Emukraft, die alles schafft!


    - Eure Order lautet: Vernichtet den Anwärter. -


    Die letzte Prüfung!? ist eine actionlastige Science Fiction Geschichte in meinem eigenen Universum. More to come.

    10 Mal editiert, zuletzt von Kampfemu ()