Hi Leute,
in letzter Zeit gabs nur wenig von mir, da ich noch immer an "Engel der Dämmerung" (Mittlerweile umbenannt in "Guardians of Salvation") sitze und dort auch ganz gut voran komme.
Trotzdem ist es für mich an der Zeit mal wieder was aus dem 40k Bereich zu veröffentlichen. Im Nachfolgenden lest ihr eine Art Prolog, der die Geschichte meines bald folgenden Armeeaufbaus repräsentieren soll.
Ohne viel zu schwafeln wünsche ich viel vergnügen.
PS: Alle arten von Kritik sind gern gesehen. Sprachlich, inhaltlich oder aufgrund mir entgangener Fluffbrüche.
Grüße,
Scythe
"Für den Imperator! Für den Primarchen!" schrie Kompaniemeister Lodriel Daksin aus vollem Halse. "Tilgt die Xenos von ihren Sünden!"
"Lasst sie bereuen!" erwiderte sein Trupp wie aus einem Munde.
Daksin stürmte aus der Rampe des schweren Land Raiders, welche sich gerade geöffnet hatte. Die relative Ruhe der Transportkabine wich sofort der aggressiven Melodie des Krieges. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Schuss eines Vindicators dutzende der Xenos zerfetzte und einen ganzen Häuserkomplex zum Einsturz brachte, sodass die aufgewirbelte Staubwolke sogar ihm, der dutzende Meter entfernt stand, die Sicht teils verdeckte. Sein Helm, von dessen Spitze aus sich zwei Flügel in die Luft streckten, schützte ihn vor umherfliegenden, kleineren Trümmerstücken und er warf einen missbilligenden Blick zu Bruder Termior hinüber, der den seinen niemals trug. Er wolle die Hitze seines Flammenwerfers, das unvergleichliche Prickeln auf der Haut unverfälscht spüren, sagte er jedes Mal, wenn Daksin ihn darauf ansprach. Sie befanden sich in einer verwüsteten ehemaligen Makropole, die schon vor Jahrzehnten aufgegeben worden war. Heute lebten nur noch Reptilien in den Ruinen, doch vor kurzem hatte sie die Meldung erreicht, dass sich Xenos auf der Welt niedergelassen haben sollten. Natürlich war die Imperiale Armee zu feige gewesen selbst einzugreifen. Sie seien zu wenige, hatten sie gejammert, doch Daksin kannte den wahren Grund, warum man seinen Orden um Hilfe gebeten hatte. Feigheit war der Grund. Feigheit und nichts weiter.
Hinter ihm sprang nun auch Bruder Nataniel aus dem schwer gepanzerten Fahrzeug, in seiner Hand das reich verzierte Banner der fünften Kompanie. Zwei beige Rechtecke in Verbindung mit einem grünen und einem schwarzen, umgeben von Aufzeichnungen über unzählige erfolgreiche Feldzüge.
Der Land Raider deckte einen Xenostrupp, der sich in einem Fabrikgebäude verschanzt hatte, mit konzentriertem Beschuss aus seinen Hurrican-Boltersystemene ein. Sie vielen wie die Fliegen, die sie waren. Ungeziefer im ewigen Garten der Menschheit.
Daksin drehte seine Ehrenklinge schwungvoll in der Hand, während er seinen Sturmschild hob, um eine Salve kristalliner Splitter abzufangen, die vermutlich ungeplant in seine Richtung geflogen war. Sie befanden sich direkt an der Front, ihr Ziel musste sich laut Radar direkt vor ihnen befinden. Wie auf Kommando trat der Phantomlord majestätisch aus der Staubwolke und schritt gemäßigten Schrittes auf sie zu. Er erhob sich mindestens sieben Meter hoch in die Luft, seine Sternenkanone waren nach rechts gerichtet, wo sie, ohne das er hinsah, den taktischen Trupp Endios beharkten. Vier gute Brüder, sowie zwei Rhino Truppentransporter, hatte er durch dieses Monster schon verloren. Das Xenoskonstrukt wandte sich um, wobei es den Griff um sein überdimensionales Schwert verstärkte. Daksin verspürte keine Furcht. In seiner langjährigen Geschichte hatte er bereits mehr als einen dieser Titanen geschlachtet.
Bruder Destran sprintete an ihm vorbei und wich dem ersten Schlag der Kreatur geschickt aus. Rote Lichter blinkten in Daksins Visier auf, als Termior seine Flammenwerfer zündete und dem Phantomlord so die Sicht nahm. Im nächsten Moment zertrümmerte ihm Destrans geweihter Energiehammer ein Bein, sodass er ins Wanken geriet und dann auf die Knie sank. Daksin krallte sich am linken Arm des Xenos fest und kletterte flink auf dessen Kopf hinauf. Seine Miene war noch immer ausdruckslos, kein einziger Schweißtropfen bildete sich auf seinem beinahe kahl rasierten Haupt. Einer der grünen Pfeile in seinem Helmdisplay erlosch. Bruder Nataniel war gefallen, vermutlich durch einen Hieb mit dem Schwert des Phantomlords. Daksin hoffte inständig, dass einer seiner Brüder in der Lage war die Kompaniestandarte an sich zu nehmen, denn ihr Verlust wäre schmerzvoller als eine Niederlage gegen die Xenos.
Sein Helm war auf stumm geschaltet, sodass er all die Explosionen, die kreischenden Banshees, die zerberstenden Splitter und die Schlachtrufe seiner Bruder nicht hörte, sodass er all dies nur wie Schemen im Hintergrund seines Visiers wahrnahm, als er seine Klinge hob und dann, wie in Zeitlupe, in den Kopf des Maschinenwesens stach. Für eine Sekunde fragte er sich, wie dieses Ding wohl funktionieren mochte und fühlte sich an die Cybots seines eigenen Ordens erinnert, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Die Xenos hielten die Seelen ihrer Brüder in kleinen Kristallen gefangen und verwehrten ihnen so den Übergang ins Jenseits, mehr wusste er nicht und mehr wollte er nicht wissen. Die Kultur der Xenos hatte ihn noch nie interessiert und er war jeglicher ketzerischer Neugier gegenüber resistent geblieben.
Zufrieden sprang er vom erschlaffenden Metallkörper der Xenosmaschine. Die Linien der Eldar waren gebrochen, ihre Verteidigung bestand nur noch aus einigen wenigen Mutigen, der Rest flüchtete bereits in den Orbit, wo sie Daksins Schlachtschiff in freudiger Erwartung herbeisehnte.
Gerade wollte er per Funk den Fahrer des Land Raiders anweisen, zu seiner Position zurückzukehren, denn er hatte gesehen, dass der Anführer der Xenos, der Autarch, bereits unter der Hand von Absolutionspriester Enigmos und seinem Trupp Sturmterminatoren gefallen war, als alles um ihn und seinen Trupp herum in regenbogenen Farben zu leuchten begann. Ehe er sich versah, flog der Kopf von Bruder Hephistos, seines Apothekarius, begleitet von einer blutroten Fontäne, durch die Luft.
"Was, beim Primarchen, geht hier vor?" rief Bruder Termior, dessen Temperament schnell mit hm durchging, und zielte mit seinem Flammenwerfer auf die knisternden, bunten Lichtpartikel, die ironisch um ihn herumwirbelten. Daksin blinzelte. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er einen der grazilen Eldar zu sehen, dann brach Bruder Termior regungslos zusammen. Eine weitere Truppmarkierung erlosch in Daksins Helmdisplay. Wutentbrannt schlug er mit seiner verzierten Klinge um sich, seinen Schild hatte er längst fallen gelassen. Es leuchtete kurz, dann waren auch die letzten beiden Markierungen seines Trupps erloschen. Um ihn herum herrschte Stille, der ganze Kampf schien viel zu weit entfernt, während er gegen etwas kämpfte, das er nicht einmal sah.
Etwas packte ihn von hinten am Hals, eine kleine Nadel fuhr durch eine dünn gepanzerte Stelle zwischen Helm und Torso und ein lähmendes Gift breitete sich in seinem Körper aus. Es fühlte sich an, als habe man ihn versteinert. Daksins Muskels spannten sich, er spürte, wie seine Abwehrsysteme auf Hochtouren arbeiteten, in wenigen Sekunden würde das Gift bereits wieder neutralisiert sein. Genug für den Eldar, um ihn zu töten.
"Was willst du, Xenos" versuchte er zähneknirschend Zeit zu schinden.
"Eine Bestimmung wartet auf euch, Engel der Menschen. Ein ganzes System wird durch eure Hand gerettet oder gefällt.
Daksin machte sich nichts aus den Worten des Eldar, denn er hatte schon oft von ihren Lügen und Intrigen gehört. Seine beige Robe bewegte sich sanft im Wind, während sie über seine dunkelgrüne Servorüstung strich.
"Im Sillunio System erwartet euch einer eurer Brüder, umgeben von Feinden ist er jedoch bereits gefallen."
Seine Gedanken rasten. Das Sillunio Sytsem lag im östlichen Spiralarm, wie er sich schnell erinnerte, mitten im neuen Tauimperium. Dem Kompaniemeister wurde nachgesagt, dass er eines der besten Kartengedächtnisse von allen Ordensbrüdern hatte, und so wusste, dass kein Marine seines Ordens dort sein dürfte, denn es gab momentan keine Strafexpedition gegen die Tau.
Von Feinden umgeben ist er bereits gefallen.
. . . ist er bereits gefallen
. . . gefallen
. . . gefallen
Wie ein Schlag traf die Erkenntnis den Kompaniemeister der Dark Angels. Ein Gefallener Engel. Ein Abtrünniger seines eigenen Ordens.
"Es ist an euch, ihn zu jagen, doch gebt Acht, er ist umgeben von den dunklen Brüdern."
Dunkle Brüder? Noch mehr Gefallene? Nein, das konnte es nicht sein. Dunkle Brüder. Daksins Miene verfinsterte sich. Es musste sich um den großen Erzfeind handeln. Der Gefallene hatte sich mit den Chaos Space Marines verbrüdert.
Wieder spannte er seine Muskeln an und merkte, wie das Gift nachliess.
"Denkt an meine Warnung, Lodriel" flüsterte der Schicksalsleser der Harlequin, während sein Körper bereits wieder begann zu verschwinden. Die bunten Karos seines hautengen Anzugs wurden durch arkane Technologien verwischt, bis sie nichts waren, als ein regenbogenfarbener Nebel. Daksin fuhr herum und schnitt mit seiner Klinge blitzschnell durch die Luft. Er grinste zufrieden, als er auf Widerstand traf und kurz darauf zwei Hälften des Schicksalslesers zu Boden fielen. Vielstimmiges Kreischen drang durch die Luft und er rannte sofort in Richtung des nahenden Land Raiders und kletterte durch die Seitentür ins Innere. Manchmal war ein taktischer Rückzug sinnvoller als ein heldenhafter Tot im Kampf gegen Geister. Den Marines im inneren des Land Raiders befahl er das ganze Gebiet mit den Hurrican-Boltern abzudecken und dann die Standarte zu sichern, die in knapp zehn Metern Entfernung direkt neben dem Phantomlord lag.
Nachdenklich nahm er den Helm ab und spielte mit seinem kurzen Bart, während er sich setzte. Natürlich glaubte er dem Eldar nicht, aber egal wie er es drehte und wendete, ein Gerücht über den Aufenthaltsort eines gefallenen konnte er nicht ignorieren, egal von wem es kam.
"Funkt das Schiff an" rief er den Marines zu. "Sagt ihnen, sie sollen einen Kurs in das Sillunio System vorbereiten!"
So... ist noch ne extreme Rohfassung, wie gesagt: alles an Kritik ist sehr erwünscht
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