Hallöchen, liebe potentielle Leser!
Bevor ihr anfangt zu lesen, möchte ich euch sagen, dass das hier zum einen mein erster Ausflug in den Bereich "40k Stories" ist und dieser zum anderen vielleicht nicht unbedingt von zu zart besaitetetn Gemütern gelesen werden sollte.
Nur so als kleine Warnung.
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Er schlief.
Seine breite, vernarbte Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Der Arm, der ihren Körper noch vor wenigen Minuten besitzergreifend umfasste, war erschlafft und lag regungslos auf der zerwühlten Bettdecke. Alle Anspannung war aus dem muskulösen Körper gewichen. Ganz nahe ihrem eigenen lag sein Gesicht auf demselben Kissen, ihr zugewandt. Dort war keinerlei Entspannung zu sehen, im Gegenteil, selbst im Schlaf durchzogen die Stirn tiefe Zornesfalten, die Kiefermuskulatur arbeitete malmend und der Mund schien zu einem verächtlichen Grinsen verzogen zu sein. Angewidert wandte die junge Frau ihren Blick ab und richtete sich bedächtig auf, um ihren Bettgefährten nicht aufzuwecken. Einmal war ihr das bis jetzt passiert, kurz nachdem er sie zu seiner neuen Favoritin auserwählt hatte. Bis heute waren an ihrem rechten Oberarm noch die hellen Abdrücke seiner Zähne zu sehen. Mit katzengleicher Geschmeidigkeit glitt sie vom Bett und landete lautlos, mit den Füßen zuerst, auf dem kühlen Marmorboden. Heute hatte er wieder sehr viel Amasec getrunken, so viel, dass er nicht mal mehr im Stande gewesen war, sich an ihr zu vergehen. Nachdem er schwankend auf das Bett gefallen war, hatte er sie an sich gezogen und noch halbherzig ihre linke Brust umfasst, war dann aber ziemlich schnell weggetreten. Wahrscheinlich war ihre Vorsicht unbegründet, doch sie hatte in der kurzen Zeit hier gelernt, immer auf Nummer sicher zu gehen.
Der runde Raum lag in dämmrigem Licht, nur ein paar schon beinahe heruntergebrannte Kerzen spendeten flackerndes Licht. Fenster gab es keine. Bis auf das übergroße, ausladende Bett war das Gemach recht sparsam eingerichtet, allerdings waren die wenigen Möbelstücke äußerst extravagant. Überall fanden sich Goldapplikationen, purpurne Samtbezüge und Edelsteine in filigranen Fassungen. Eigentlich zu wertvolles Interieur für eine einfache Gespielin. Seit einiger Zeit sei ihr Herr immer spendabler geworden, hatte sie von den anderen Bediensteten erfahren. Nahezu verschwenderisch. Jeder Raum, der von ihm gewohnheitsmäßig betreten wurde, musste mit außergewöhnlichen Stücken ausgestattet werden, je teurer, desto besser. Man munkelte, dass dies der Grund sei, warum auf einmal alle goldenen imperialen Insigniae verschwunden waren – er habe sie für diesen Zweck einschmelzen und umschmieden lassen. Auch in ihrem Dormitorium befand sich ein solches Prunkstück - ein mannshoher, in Weißgold gefasster Wandspiegel, der gegenüber des Bettes angebracht worden war. An den Außenkanten waren je ein bewegliches Zusatzelement angebracht, sodass man sich nahezu von allen Seiten betrachten konnte. Sie hatte dieses Ungetüm hassen gelernt.
Oft hatte sie sich in den letzten Monaten darin von Kopf bis Fuß gemustert, lange und ausgiebig. Als sie damals hier ankam,hatte sie einen begehrenswerten Körper besessen; samtweiche, weiße Porzellanhaut, weizenblondes Haar, kleine, aber feste Brüste, eine schmale Taille und wunderbar weibliche Hüften. Nur eine kleine Brandnarbe an ihrer rechten Wange bildete einen kleinen, aber dennoch reizvollen Makel. Von dieser Frau war jetzt nicht mehr viel übrig.
Da sie für ihn nur ein Spielzeug war, hatte er bestimmt wie sie aussah, was sie trug und wann sie welche Speisen zu essen bekam. Zeitweilen ließ es sich so ganz gut leben, doch hin und wieder gab es Phasen, in denen ihre Mahlzeiten immer knapper wurden, bis sie schließlich ganz ausblieben. Mit der Zeit hatte sie sich auch daran gewöhnt, doch das erste Mal hatte sie Todesängste ausgestanden.
Eines Tages war er wortlos in ihrem Gemach erschienen, mit einem dünnen Seil in Händen. Folgsam hatte sie sich an das Bett fesseln, knebeln und ihn gewähren lassen, danach verschwand er wieder, ohne sie zu befreien. Zwei Tage lang lag sie allein und gebunden in Dunkeln, während in ihr langsam die Panik aufstieg und sich wie eine heiße Schlinge um ihren Brustkorb legte. Doch sie blieb ruhig. Wenn sich ihre Blase meldete, rutschte sie mit ihren Beinen und dem Po an den Bettrand und versuchte so gut es eben ging, sich zu entleeren, ohne dabei nass zu werden. Beim ersten Mal war ihr das furchtbar unangenehm gewesen, doch ihr blieb einfach nichts anderes übrig.
Am Morgen des dritten Tages öffnete sich die Türe und sie sah einen bulligen Schatten im Rahmen stehen. Das plötzliche Licht stach schmerzhaft in ihre an die Dunkelheit gewöhnten Augen, so konnte sie nur erkennen, wie die dunkle Gestalt in den Raum glitt und die Tür wieder hinter sich verschloss. Sie wusste sofort, dass er es war. Für ein paar Sekunden war es still im Zimmer, dann konnte sie seinen näher kommenden, schweren Atem hören. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, spürte sie seine Anwesenheit, bedrohlich und unheilvoll. Er setzte sich auf das Bett, ganz nahe zu ihr, ohne sie zu berühren oder auch nur ein Wort zu sagen. Die Panik, die die letzten zwei Tage ihr Begleiter war, wurde nun mit jeder verstreichenden Minute stärker, ihr Herz begann zu hämmern. Sie spürte ihr Blut in den Schläfen pochen. Dieses stille Beobachten, dieses Lauern war schlimmer als alles, was er ihr bis dahin angetan hatte. Als sie es schließlich nicht mehr aushalten konnte und ihn durch das Stück Stoff in ihrem Mund bat, sie loszubinden, schlug er ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, so brutal, dass ihr Kopf zur Seite flog und hart gegen die Wand prallte. Für einen kurzen Moment explodierten weiße Blitze vor ihren Augen, dann schmeckte sie frisches, salziges Blut in ihrem Mund – er hatte ihre Unterlippe mit seinem Opalring aufgerissen. Schlagartig wurde ihre Zunge trocken, der Salzgeschmack weckten einen unbändigen Durst in ihr, den sie bis jetzt erfolgreich zu unterdrücken gewusst hatte. Kalter Schweiß brach auf ihrem gesamten Körper aus, die gefesselten Arme begannen zu zittern. Immer noch saß er reglos da, sein Atem ging mit ihrer steigenden Panik schwerer und unregelmäßiger. Ungelenk versuchte sie, so weit wie möglich von ihm wegzukriechen, doch ihre steifen Muskeln begannen sofort zu krampfen und sie stieß einen dumpfen Schrei aus. Mittlerweile tat ihr jeder Knochen im Leib weh, ihr Kopf drohte vor Schmerz zu zerplatzen. Wimmernd kauerte sie sich zusammen, nun traten auch noch brennende Tränen in ihre Augen. Obwohl sie geglaubt hatte, keinen überschüssigen Tropfen Flüssigkeit mehr in ihrem Körper zu haben, spürte sie eine plötzliche, unmissverständliche Nässe zwischen ihren Beinen. Gleich würde sie wieder seine erbarmungslose Hand in ihrem Gesicht spüren, seine Faust in ihrem Magen, seine Zähne in ihrem Arm. Doch nichts dergleichen geschah. Während sie mit zusammengepresstem Mund und tränenden Augen in ihrem eigenen Urin saß, hatte sich sein Atmen zu einem stoßweises Stöhnen gewandelt, er beugte sich zu ihr hinunter, zerrte den Knebel aus ihrem Mund, packte sie an ihrem Haar und riss ihren Kopf brutal nach hinten, dann spürte sie eine heiße, klebrige Flüssigkeit ihren rechten Oberschenkel hinablaufen. Ein ihr bereits vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase - erdig und irgendwie säuerlich. Im selben Moment ließ er von ihr ab, die nervenzerreißende Spannung fiel schlagartig in sich zusammen. Erleichtert begann sie zu weinen, ihr Körper erschlaffte, hörte aber nicht auf zu zittern. Plötzlich spürte sie etwas Kühles und Glattes an ihrer verletzten Lippe, es dauerte ein paar Augenblicke, bis sie realisierte, dass es sich um einen Kelch mit frischem Wasser handelte. Gierig trank sie die ersten Schlucke, ihr Mund schien die das kalte Nass wie ein Schwamm aufzusaugen. Nachdem sie den Becher geleert hatte, ließ er sie noch einen Zweiten austrinken, dann erhob er sich ohne ein Wort und überließ sie wieder der Finsternis. Dieses perverse Spiel trieb er nun jeden Tag, wobei es mit der Zeit nicht etwa seinen Schrecken verlor, sondern von mal zu mal unerträglicher und verstörender wurde, so dass sie zeitweilen das Gefühl hatte, ihr Verstand wäre nur noch an einem dünnen Seidenfaden mit ihrem Körper verbunden. Bald wurde auch der Hunger ihr ständiger Begleiter, denn außer den zwei Bechern Wasser bekam sie nichts in den Magen.
Fast drei Wochen lang ließ er sie hungern, bis er wohl die Lust daran verloren hatte. Als er sie losband, waren ihre Wangen eingefallen, die Brüste schlaff, ihre Beine knochig und ihre Rippen zeichneten sich deutlich ab. Es dauerte lange, aber sie kam wieder auf die Beine. In dieser Zeit der Genesung war er wie ausgewechselt, ließ sie umsorgen, pflegen und kam kein einziges mal als Geliebter an ihr Bett.