Brettspiele und Kartenspiele

  • Tabletops sind ja schön und gut, aber was macht man an diese langen Winterabenden, wenn man zusammen mit Freundin oder Frau zuhause sitzt und gerne eine Runde spielen würde, die werte Dame sich aber partout nicht für Tabletops begeistern kann?


    Genau, man holt eines seiner vielen Brettspiele hervor. :)
    Gute Brettspiele gibt es mittlerweile eine Menge, und ich möchte diesen Thread als Möglichkeit ins Leben rufen, um über Brettspiele zu diskutieren, nach Empfehlungen zu fragen oder auch welche zu geben.



    Meine persönlichen Favoriten momentan sind (nur ein kleiner Auszug, da gibts noch mehr, je nach Situation):


    Earth Reborn
    Im Prinzip ein Hybrid aus Brettspiel, Rollenspiel und Tabletop mit modularem Spielfeld und unglaublicher Handlungsfreiheit. Man hat zwar nur je Seite nur wenige Miniaturen zur Verfügung, das reicht aber durch die schiere Anzahl an Optionen je Charakter locker für extrem abweichslungsreiche Spiele. Das postapokalyptische Setting ist am treffendsten beschrieben mit "Jagged Alliance 2 meets Fallout".
    Spielzeit 1-4 Stunden, am besten zu zweit.




    Eclipse
    Ganz neu auf dem Markt und schon nicht mehr verfügbar. Der Nachdruck soll wohl im März erhältlich sein.
    Ein Zivilistations-Aufbauspiel im Weltraum, bei dem neue Sektoren erkundet, Technologien erforscht, Schiffe gebaut und Feinde bekämpft werden wollen. Man hat 3 Schiffsklassen (Interceptor, Cruiser, Dreadnought) und eine Starbase zur Verfügung, die alle im Laufe des Spiels individuell ausgerüstet werden können - vorausgesetzt, man hat die notwendige Technologie erforscht. Außerdem sollte man die Ausdehung seines galaktischen Imperiums ein wenig im Auge behalten, da die Unterhaltskosten mit zunehmender Expansion steigen. Und nebenbei auch die Handlungsmöglichkeiten einschränken. Das ganze ist mechanisch sehr sauber umgesetzt und gut ausbalanciert.
    Die Spielzeit hält sich mit ungefähr 3 Stunden für ein solches Spiel wirklich im Rahmen. Funktioniert zu zweit genauso gut wie zu sechst.



    Race for the Galaxy
    Ein kurzes, schnelles Kartenspiel für zwischendurch. Vorausgesetzt, man hat den knüppelharten Anfang hinter sich gebracht.
    Auch hier wird eine galaktische Zivilisation aufgebaut, allerdings mit Karten. Dabei gibt es mehrere Herangehensweisen, die je nach verfügbaren Karten modifiziert werden müssen, um zu gewinnen. Der Wiederspielwert ist dank der vielen Kombinationsmöglichkeiten der Karten extrem hoch, und selbst nach geschätzten 50-60 Partien ausschließlich mit dem Grundspiel bin ich es noch nicht leid.
    Größte Hürde bei dem Spiel ist die Einarbeitung, insbesondere wenn kein erfahrener Spieler zur Verfügung steht. Die Karten enthalten sehr viel Informationen, die nahezu ausschließlich in Symbolen dargestellt ist. In Kombination mit der Kartenvielfalt wird man selbst als "Vielspieler" anfangs erschlagen. Hat man dann 2-3 Spiele hinter sich gebracht, ist die Symbolik in den allermeisten Fällen klar und man kann sich auf das Spiel konzentrieren.
    Spielzeit anfangs etwa 45-60 Minuten, mit Erfahrung ca. 20-30 Minuten. Geht von 2-4 Spielern sehr gut.



    Ich habe vor, den Startpost im Laufe der Zeit noch etwas zu ergänzen (z.B. Empfehlungslisten; Interesse vorausgesetzt). Das wird allerdings Stück für Stück geschehen, da ich momentan nicht die Zeit habe, um stundenlang an so etwas zu arbeiten. ;)

  • Ich kann dir Dominion empfehlen, vorrausgesetzt du magst das Genre.


    Man hat einen Stapel Karten, von denen man jede Runde 5 zieht. Mit Geldkarten kauft man sich Karten aus dem Vorrat, der sich aus etlichen verschiedenen Karten erstellen lässt. Entweder Aktions, Punkte oder weitere Geldkarten. Die Aktionen gewähren Extras wie Karten ziehen, Gegner behindern, oder gratis Karten zu bekommen. Punkte braucht man nur am Ende, denn wenn 3 Stapel leer sind, oder die teuerste Punktekarte vergriffen ist, werden die Punkte gezählt und der mit den meisten gewinnt.
    Benutzte Karten kommen auf den Ablagestapel (jeder seinen eigenen) und wenn keine mehr im 'Deck' sind wird dieser neu gemischt und zum Deck. Es gibt so gut wie keine Interaktion zwischen den Spielern und jeder spielt seine Runde ganz für sich alein.
    Es ist alles im Mittelalter-Stil und die Karten heißen: Hexe, Dorfplatz, Schenke o.ä.


    Ich finde es ganz nett, vor allem mit Erweiterungen, und hoffe du/ihr konnte(s)t einen Eindruck bekommen, auch wenn meine Präsentation etwas 'wirr' war :up:


    "Wir werden im Leben nach dem Bösen beurteilt, das wir vernichten."


    "Wenn der Blitz in einen Baum einschlägt, ist es dann die Schuld des Waldes?"


    :uzi: Der Orden der Freelancer :gun:

  • Wem Monopoly zu kurz ist, der ist auch mit Axis and Allies ganz gut bedient. Eine Konfliktsimulation des 2. Weltkriegs, von dem es inzwischen Varianten gibt. Für den Einsteiger empfiehlt sich die Spring 1942 Version.
    Zum Spiel: Es bekämpfen sich auf der Weltkarte die Allierten RUS GB USA und die Achsenmächte GER und JAP in einem vorbestimmeten Spielfeldaufbau, orientiert am historischem Verlauf des Krieges. Die Einnahme von Territorien generiert Punkte die man in unterschiedlich teure Einheiten investiert, die verschiedene Angriffs- Verteidigungs- und Bewegungswerte sowie Sonderregeln haben. Die Schlachten werden ausgewürfelt und Verluste selbstbestimmt. Es lohnt sich also billige Infanterie als Kanonenfutter für die Panzer zu bauen. Die Einheitenpallette reicht von Artillerie bis Zerstörer und deckt eigentlich alles ab, Luft und Seeschlachten inklusive. Ziel ist die Einnahme von Siegestädten, die auf der Karte markiert sind oder die Einnahme einer gegnerischen Hauptstadt. Das Spiel ist im Prinzip ein Wettlauf, ob es GER schafft RUS weit zurückzutreiben, damit JAP es erobern kann oder ob die USA und GB schnell genug starke Verbände in Europa landen können um GER zu besetzen.
    Je nach Version reicht die Spielerpalette von 2-6 Spielern, oft kann man gut zu fünft spielen, wobei jeder eine zentrale Macht spielt. In der größten Version, bei der zwei eigenständige Versionen kombiniert werden (Europe und Pacific 1940) gibts sogar 10 Parteien (wobei Frankreich recht witzlos ist und ANZAC und China auch weniger zu tun haben).


    Fazit: ein schönes Strategiespiel, das auch beim Zugucken interessant ist (die meiste Zeit wird man zugucken müssen) aber wirklich extrem lange dauert, Spiele über 12 Stunden brechen wir meist ab, wenn eine Tendenz erkennbar ist.