Hier mein Beitrag zum Themenevent und auch meine erste Story in der 40k fanworld (Hooray!).
Keine Ahnung wie viele Versuche ich vorher eingestampft habe, weil sie zu früh optimistisch wurden, aber ich denke in dem folgenden Fließtext kommt genug Verzweiflung durch.
[Stunde] Der Bericht
Ich erhielt vor einigen Tagen einen Brief vom Ordensmeister. Er bat mich, mysteriöse Fälle von verschwundenen Dorfbewohnern in einem abgelegenen Ort zu untersuchen. Ich dachte mir nichts dabei, also sattelte ich meinen Büffel und ritt los. Je näher ich dem Dorf kam, desto Dichter wurde der Wald und desto kühler wehte der Wind.
Kein Wunder, dass er mich für die Mission auswählte, ich hasste solche düsteren Orte, die mitten in unheimlichen Wäldern liegen. Lieber hätte ich einen Giftmord in feiner Gesellschaft aufgeklärt und einen von diesen feinen Pinkeln einkerkern lassen, doch ich musste auch Erfahrungen mit solchen ungewöhnlichen Mysterien sammeln.
Als ich mich dem Ort näherte, war das erste Gesicht, welches mich begrüßte, das eines Ehebrechers, der halb verwest am Galgen baumelte. Seine leeren Augenhöhlen ließen mir einen eisigen Schauer den Rücken herrunterfahren, doch ich sollte mich an diesen Anblick gewöhnen müssen, wie sich später zeigen sollte.
Die Leute waren sehr veschlossen und misstrauisch. Mein Büffel trug auch nicht gerade dazu bei, mich bei den Dörflern beliebt zu machen, reitet man in diesen Breiten doch für gewöhnlich auf Pferden. Egal, ich hatte wichtigeres im Kopf als regionale Gepflogenheiten, mein Kontaktmann wartete im Rathaus auf mich.
Sein Name war Abram Mortez, seine Erscheinung bleich und dürr, sein manisches Grinsen furchteinflößend, doch ich musste mit ihm zusammenarbeiten - vorerst zumindest. Er war es schließlich, der unseren Orden um Hilfe bat, machte er sich doch sorgen um seine Geschäfte in dieser Gegend. Mir ist bis heute nicht klar, warum ich ihm das glaubte, hatten die Leute nur gerade mal genug zum Überleben, und Gold oder ähnlich wertvolles gab es ebenfalls nicht in dieser Gegend.
Er hatte mir ein Zimmer bereitgestellt und bezahlte mir und meinem Reittier Kost und Verpflegung für eine Woche. Am ersten Tag befragte ich den Bürgermeister, den Schankwirt und den Dorfschmied, doch keiner lieferte mir brauchbare Informationen. Über Nacht seien im Laufe der Wochen die Bauern verschwunden, und keiner wusste warum. Sie zeigten mir zwar, wo sie wohnten, doch an ihren Häusern war nichts ungewöhnliches zu feinden: Keine Einbruchspuren, kein Blut, kein Garnichts. Sie mussten also freiwillig fortgegangen sein, was auf einen Zauberer oder eine Hexe schließen ließ. Landflucht hielt ich für ausgeschlossen, die nächtse größere Stadt ist zu weit weg, als dass es sich lohnen würde, das Risiko einzugehen.
Als die Nacht hereinbrach, kam Nebel auf - nichts ungewöhnliches, so dachte ich mir. Vorsichtshalber machte ich einen Rundgang durch das Dorf, vielleicht würde mir etwas Verdächtiges auffallen, das mich auf die richtige Spur bringt. Tatsächlich fand ich etwas verdächtiges, und es schlürfte sabbernd auf mich zu.
Was folgte war ein Gemetzel: Im dichten Nebel kamen die lebenden Toten, nur wenig geschwächt durch die Sonne, und zahlreich genug um die Dorfbewohner zu überwältigen.
Diese Nacht ist nun zwei Tage her, ich habe mich mit ein paar anderen im Rathaus verschanzt, Herr Mortez gehört nicht zu ihnen, er hat sich Gestern als drahtzieher dieser Plage bekannt. Er meinte, seine "Armee" hätte er in einer nahen Totenstadt erweckt.
Tagsüber verstecken sich diese Kreaturen in den Häusern, nachts scharren ihre Fingernägel an den Holzwänden unserer Zuflucht. Meinen Büffel konnte ich noch retten, doch ich zweifelte bald an seinem weiteren Nutzen. Eine Flucht wäre aussichtslos, im ewigen Schatten dieser Wälder wimmeln sie zu Hunderten - Zombies, Skelette, Gespenster und Ghoule - nur darauf wartend, dass wir Narren uns in ihr Territorium wagen. Für einen Kampf sind wir zu müde, Hunger und Angst schlagen stark auf die Moral. Ich sehe nicht mehr viele Möglichkeiten, ohne weitere Unterstützung hier lebend und gesund heraus zu kommen.
"Mein Herr", fragt mich ein kleines Mädchen, "Wird alles wieder gut werden?" Ihre Mutter wurde gebissen, als wir uns ins Rathaus flüchteten. Ich schlug vor sie zu töten, doch die Anderen waren dagegen. Narren, innerhalb von 3 Tagen nach einem Biss wirkt das Zombiegift und man wird selbst einer, wenn man nicht schon vorher geheilt oder getötet wird. Ich muss ihr die Wahrheit sagen, etwas anderes ist meiner Meinung nach nicht angemessen für eine solche Situation.
"Nein", sage ich, "nicht in diesem Leben. Das Beste, was wir tun können, ist so viele von den Untoten mitnehmen wie nur möglich. Es tut mir leid."
Das Mädchen fing an zu weinen, es stimmte auch mich traurig, doch so kann ich reinen Gewissens als ehrlicher Mann sterben, statt als Lügner zu Grunde zu gehen und alle zu enttäuschen.
Es sind vier Arten überliefert, wie man Untote vernichtet: Austreibung, Waffen aus Echtsilber, Feuer und direktes Sonnenlicht. Aus Gründen der Verfügbarkeit bin ich gezwungen auf die letzten beiden Optionen zurückzugreifen. Ich gedenke bei Tagesanbruch mit meinem Büffel auszureiten und möglichst viele Gebäude und das Trockene Unterholz des Waldes in Brand zu stecken. Wenn sie nicht das Feuer Verschlingt, dann soll sie langsam die Sonne tilgen!
Dieser Ort ist nicht mehr zu retten, die Toten sind gekommen. Wenn jetzt nichts getan wird, ist das Reich verloren! Sehen sie diesen -zugegebenermaßen Persönlich geschriebenen (ich hoffe sie vertehen meine Lage)- Bericht als dringende Warnung vor untoten Aktivitäten in Grenzgebieten des Immernacht-Waldes an, besonderes Augenmerk soll dabei auf Nekropolen und Friedhöfen liegen.
Es war mir eine Ehre, Teil des Ordens zu sein und Gerechtigkeit und Sicherheit in der Welt zu verbreiten. Dieser Bericht sollte mit einem Totengräber-Raben bei ihnen eintreffen. Die Sagen behaupten, sie erfüllen den letzten Wunsch frommer Menschen, die auf dem Totenbett liegen. Ich hoffe, die Sagen enthalten einen Kern Wahrheit.
Aufrichtig und Wachsam,
Renard Beqcreaux, Investigator des Ordens der unsterblichen Gerechtigkeit.
+++ Addendum +++
Nach dem Eintreffen dieses Berichts - ein Totengräber-Rabe brachte ihn - wurde ein Erkundungsteam in besagte Region Geschickt. Sie fanden die Niedergebrannten Ruinen des Dorfes und die verbrannten Körper von über 200 Individuen. Weiterhin fand das Erkundungsteam Ektoplasma an vielen Bäumen im Wald. Es ist anzunehmen, dass Investigator Beqcreaux' Bericht keine Fälschung ist. Nach der im Bericht erwähnten Nekropole wird gesucht. Erste Zeichen deuten darauf hin, dass Herr Mortez überlebt hat. Steckbriefe werden in Jeder Stadt des Reiches ausgehangen.
Wir sind alarmiert.
- Die Ordensleitung.