Autor: Graham McNeill
Buchumfang: 431 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Christian Jentzsch
Preis: 7,95 €
Original-Titel: False Gods
Exposition:
Hm, eigentlich nichts, aber die Exposition soll zu meiner Tradition werden. Dann wünsch ich einfach viel Spaß beim Lesen und bewertet schön fleißig
Inhalt:
Der Große Kreuzzug wird fortgesetzt und die Expeditionsflotten machen sich wieder daran, Welten in das Imperium einzugliedern. Doch eine maßlos unterschätzte Bedrohung stürtzt die 63. Flotte ins Chaos (im Sinne von Orientierungslosigkeit). Bricht sie nach diesem verheerendem Schlag zusammen oder gelangt sie wieder zu alter Stärke? Und wenn ja, werden sie sich bald wünschen sich nie erholt zu haben?
Negatives:
Der Wechsel des Autors macht sich leider bemerkbar. Die Figuren handeln teilweise anders, als man erwartet und ihre Beziehung untereinander ist anders als vorher. Das Cover ist schlicht und ergreifend falsch. Sorry, dass ich euch den Anfang des zweiten Kapitels verrate, aber die Luna Wolves heißen jetzt Sons of Horus und haben ein anderes Farbschema (okok es ist kaum anders). Welcher Primarch ist jetzt Horus wirklicher Lieblingsbruder? Sanguinius, Lorgar oder Fulgrim? Das wurde nicht so klar. Und irritiert hat mich, dass die ersten paar Wörter am Anfang jedes Kapitels in einer Großbuchstabenschrift geschrieben sind , was zum Teufel heißt "hehres" (S. 180)? und diesen Satz hätte man eleganter machen können: "[...], deren blinkende Signallampen zornrot blinkten." (S. 192). Und guckt hier besser nicht rein, wenn ihr das Buch noch nicht gelesen habt.
Das am häufigsten benutzte Wort, abgesehen von Horus, Loken, Mensch und Astartes ist "schnautzte". Das nervt
Positives:
Die Schlachten sind sehr detailiert und machen Lust auf mehr , genau wie es sein soll . Und wo ich grade von Details rede,
Die Beschreibung des Seuchenmonds waren so realistisch, dass ich nicht beim Frühstück lesen konnte.
Dann kommen wir zum ätherischeren: Die stark eingeflochtene Philosophie, die den Leser zum denken bewegt und dem Buch eine Seele verleiht, hat mich wie im ersten Teil beeindruckt. Auch diesmal war die Linearität der Handlung sehr schwach ausgeprägt. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, denn ich wusste schon teilweise was passiert. Die Memoratoren sind zwar noch da, aber nicht mehr im absoluten Fokus. Stattdessen kommen sie alle Nase lang vor und bilden eine willkommene Abwechslung zu den Astartes. Der von mir gewünschte blinde Fanatismus fehlte zwar immer noch, aber diesmal gab es einen Konflikt zwischen Ehre, Glauben und Okkultismus. Und zwar alles auf einmal! Und zu guter Letzt mein observierter Handlungsstrang:
Dass und wie die Lectitio Divinitatus an Gläubigen gewinnt ist plausibel und es ist auch cool, dass sie echte Macht gegen Warpkreaturen hat. Go Imperiales Credo!
Beides:
Den folgenden Punkt konnte ich nicht genau zuordnen und wollte auch noch mal gezielt auf ihn zu sprechen kommen. Leider ist er sehr vom Inhalt abhängig und darum in einem riesen Spoiler
Negativ ist, dass Horus böse wird. Das hat mir gar nicht gefallen. Aber es musste so kommen und die Art, wie es gemacht ist, ist Positiv. Das ganze erste Buch konnte ich mir nicht vorstellen, wie mir Abnett und McNeill verklickern wollen, dass Horus plötzlich Anhänger des Chaos ist, doch dann hat er die richtigen(falschen) Leute getötet und das Endmassaker inszeniert und ich hatte einen Hass auf ihn entwickelt. Als nachgeschobene Kritik noch, dass Anfang und Ende seiner Korrumpierung nicht einleuchtend sind. Ich weiß nicht warum Horus böse sein will und den Schritt, den Imperator plötzlich abzusetzen, fand ich etwas überstürtzt. Aber vieleicht soll das ja offen bleiben, wer weiß?
Fazit:
Das Buch ist echt gut. Negatives muss man konzentriert suchen und nur am Ende gerät die Story vom rechten Weg ab, was aber beabsichtigt ist. Ich habe es regelrecht verschlungen und konnte nur schwer aufhören zu lesen, was im Bus manchmal nicht so gut war . Und mit dem Preis kann man es nur empfehlen. 8,5 von 10 Punkten.