Prolog: Frostiger Empfang
Es war einer der kältesten Tage des Jahres am Nordpol, und eine kleine Gruppe von Söldnern, die vom Konzern "Global Pharma" angeheuert wurden, saßen in einer beheizten Schutzhütte, welche nur wenige hundert Meter von der Forschungseinrichtung entfernt stand.
Die 8 kannten sich persönlich nicht, was sie allerdings nicht davon abhielt zu diskutieren, was sie hier am kalten Ende der Welt eigentlich verloren hatten.
Grade in dem moment wo sie angefangen hatten zu reden, schlug ein verschneiter und frierender, grimmig dreinblickender Mann die Tür auf, welcher eine rote Schirmmütze trug, dazu eine Sonnenbrille und dicke Polarkleidung. Er schritt durch den Raum, blieb in der Mitte stehen und fing an zu reden: "Meine Damen und Herren, schön das Sie alle so pünktlich, und wie ich sehen kann, auch gut ausgerüstet erschienen sind. Mein Name ist Marko und ich bin Ihr Touristenführer wenn Sie so wollen. Für alle anderen bin ich aber der Befehlshabende Offizier von Global Pharma" Sein Blick fiel auf Thala und ihm entfuhr ein Seufzer "Mädchen, nichts für ungut, aber wie bist du überhaupt mit den paar Klamotten hier reingekommen ohne direkt zu erfrieren?!" Thala kaute weiter mit offenem Mund lautstark auf ihrem Kaugummi rum, und antwortete dann in einem abfälligem Ton: "Das muss doch nicht deine Sorge sein Opichen" Marko antwortete darauf nicht und verdrehte nur die Augen.
"Naja wie auch immer. Ähm, wie Ihnen sicher zu Ohren gekommen ist, arbeiten Sie die nächsten Tage für Global Pharma...wir sind der größte und führende Pharmakonzern den es momentan weltweit gibt und warscheinlich auch je geben wird. Nicht ganz weit von hier steht das neuste und eigenltich modernste Forschungslabor das erst vor kürze erbaut wurde, allerdings stellte sich mit der Zeit raus, das es dort einen kleinen Zwischenfall gab, welcher nun ein wenig eskaliert zu sein scheint, und halt die Aufmerksamkeit von Ihnen allen hier verlangt."
Marko fing an Zettel an alle 8 Anwesenden zu verteilen auf denen der Bauplan des Gebäudes zu sehen war.
"Das hier sind die Fluchtpläne für die Forschungseinrichtung, und wie Sie sehen können gibt es zwei Eingänge. Einer direkt als Haupteingang, und einer etwas weiter rum ums Gebäude, dieser war eigentlich für Frachtanlieferungen gedacht und ist deshalb auch nicht so toll beleuchtet und freigeräumt."
"Und was genau sollen wir da jetzt machen??" fiel ihm Adam ins Wort. Marko verdrehte wieder die Augen. "Mein Gott, kann ich nicht erstmal alles erklären und Sie stellen dann Ihre Fragen?!" "Hey man, ich muss mal pissen." tönte es von etwas weiter hinten im Raum, es war Boris der seiner Not ausdruck verleihen wollte. "Gleich ok?! Ich muss Sie erst aufklären was Sie machen sollen und Sie in Teams aufteilen."
Boris nickte einvernehmlich und gestikulierte Marko fortzufahren, dieser nickte ebenfalls fast unmerklich und fuhr fort zu erklären:
"Jedenfalls...Sie werden sich in zwei 4er Teams aufteilen und die Anlage erkunden, sowie wichtige Dokumente für uns bergen. Falls Ihnen irgendwas ungewöhnliches oder...sagen wir mal...seltsames auffallen sollte, dann erstatten Sie mir umgehend Meldung mit den Headsets die ich Ihnen nach dieser Besprechung aushändigen werde. Ich kann nur hoffen, dass sie alle einen klaren Verstand haben, denn was Sie erwarten könnte...könnte den ein oder anderen von Ihnen doch ein bisschen aus dem Konzept werfen.
Ich weiß selber nicht genau was dort erforscht wurde, aber aufgrund der Lage..." Marko deutete mit der Hand nach draußen und fuhr fort "...könnten Sie sich vielleicht ja denken...das man..bei...sagen wir...komplikationen...nicht wollte, dass irgendwer oder irgendwas den Weg hinfort von hier lebend überstehen würde. Seien Sie also bitte gewappnet....auf was auch immer dort unten herumstromert...er, sie oder es könnte schlecht drauf sein." Ein leises murmeln erfüllte den Raum...doch Marko hatte noch was zu sagen. "Außerdem muss ich Sie warnen, dass dort unten ein Gas ausgetreten zu sein scheint, beziehungsweise muss, da viele der Forscher dort unten anscheinend Halluzinationen hatten, die diese extrem verstört haben, also sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt."
Das murmeln im Raum war zu einer gespannten Stille verstummt. "Gut, dann Teile ich Sie jetzt einfach mal in zwei Teams ein...danach können Sie auch nochmal zum Klo gehen wenn Ihnen danach ist."
Marko teilte an jeden ein Headset mit Minikamera aus, sowie langweitige Funkgeräte die an diese angeschlossen waren, sowie mit implementiertem LED Licht, so dass dunkle Räume sehr gut ausgeleuchtet waren.
"So, nun passen Sie bitte noch kurz auf. Im Team Rot sind Hans, Herr Jones, Boris und Miss Burnit. Im Team Blau befinden sich Herr Richardson, Herr Tarrasow, Fräulein Thala und Herr Valdes. Wer wo reingeht ist mir herzlich egal, aber ich bestimme jetzt einfach mal das sich Team Rot in den Haupteingang begeben darf, wärend Team Blau per Schneeraupe zum Lieferanteneingang gefahren wird. Beide Türen sollten nicht versperrt sein, wobei das beim Haupteingang mit seinen Glastüren für Sie ja eh kein Problem darstellen sollte." Die Akkus der Geräte mit denen Sie nun ausgerüstet sind, sind auf neustem technischem Stand, denen wird der Saft nicht ausgehen, also keine Sorge, Sie werden immer Licht und Funkkontakt mit mir haben."
Marko schaute in die Runde und ergänzte noch "Sie können jetzt nochmal zum Klo gehen, oder was auch immer tun, in 15 Minuten gehts rüber in das Forschungslabor."
Zu Markos überraschung verschwanden die meisten wirklich nochmal für die gegebenen 15 Minuten, doch kamen auch pünklich wieder. In der zwischenzeit waren auch die beiden Schneeraupen gekommen, welche als Taxis fungierten, da draußen ein Schneesturm mit gut 50 Grad unter Minus tobte.
Als alle Söldner wieder im Raum waren erhob Marko noch einmal die Stimme: "Wenn Sie jetzt bitte in ihre Taxis einsteigen würden, können wir die Operation starten. Bitte schalten Sie nun auch alle Ihre Funkgeräte ein, damit ich immer weiß was Sie dort grade sehen und was passiert. Die linke Schneeraupe ist für Team Blau, die rechte für Rot. Viel Erfolg!"
Die Söldner bestiegen die Schneeraupen und donnerten in Richtung der gigantisch anmutenden Forschungseinrichtung, die wie ein Fels in der Brandung stand, gegen diesen massiven Schneesturm.
Team Rot war angekommen und stand nun vor den Glastüren des Haupteinganges...drinnen war alles dunkel, also knipsten Sie ihre Lichter an, die auch sofort weit die Eingangshalle mit kaltem Licht fluteten. Sie konnten noch nicht so recht verstehen warum sich ihnen so ein Anblick bot: Tische und Stühle waren umgeworfen, Bilder hingen schief von der Wand und auf dem ganzen Boden waren Müll und Papier verteilt. Vor ihnen war die Rezeptionstheke, dahinter ein umgeworfener Drehstuhl, von der Theke gingen nun zwei Wege ab. Einer nach links und einer nach rechts, beide waren durch massive Stahltüren geschlossen, allerdings hatte Marko gesagt das jedenfalls im Erdgeschoss alle Türen offen waren. Was würden sie tun?
Team Blau kam nach gut 10 Minuten fahrt ebenfalls an Ihrem Ziel an, es sah weit weniger spektakulär aus als der Anblick des Haupteinganges. Hier war lediglich ein großes, verschneites, aus Beton gebautes Gebäude zu sehen, das ein Stahltor aufwies. Der Fahrer der Raupe hatte ihnen zwei Schneidbrenner mitgegeben, da er befürchtete das die Tür zugefroren war. Dahinter sollte wohl ein langer versorgungsschacht sein, der in vielen kleinen Versorgungs- und Büroräumen aufging, in welchen die benötigten Dokumente lagen.
Guten Mutes machte sich Team Blau auf den Weg diese Sachen zu bergen.