Passend zu meinem Armeeaufbau werde ich hier nun sämtliches Storymaterial posten, dass ich zu meiner Armee zusammenspinne. Have Fun!
Kommentare am liebsten direkt im Thread. Ich poste die Geschichten als Beiträge und hier im ersten Post.
Laida erwachte plötzlich und ohne erkennbaren Grund aus ihrem traumlosen Schlaf. Müde spähte sie durch die Finsternis ihres kleinen Quartiers. Sie hatte die gesamte Kompanie in einem alten Arbeiterwohnblock unter gebracht der weitgehend unbeschädigt geblieben war. Sie lag auf einem aus Eisengittern zusammengeschweißten Bett und einer vergleichsweise sauberen, mit feinem Sand gefüllten Matratze. Den Rest des sechs auf drei Meter großen Raumes füllten zwei Schranke aus massivem Stahl, eine gepanzerte Truhe und ein hölzerner Tisch mit drei Stühlen aus. Eine Tür neben dem Bett führte in eine kleine Hygienezelle.
Alles in Allem hatte sie noch eines der besseren Quartiere, vielleicht das Beste, das im Wohnblock zu finden war. Sicher war sie sich nicht. Laida vermied es grundsätzlich, sich über solche Dinge sorgen zu machen. Seufzend richtete sie sich auf und sah auf ihr Chrono. Vier Stunden hatte sie geschlafen, es konnte noch nicht hell sein. Schnell lief sie, nackt wie sie war, durch die kleine Tür in die Hygienezelle. Ein Waschbecken, eine Toilette und eine Duschzelle. Wohnlich.
Schnell sprang sie unter die Dusche und erweckte ihre Lebensgeister mit dem eiskalten Wasserstrahl, der das ungleichmäßig geschnittene, dunkelblonde Haar durchnässte und an ihr hinablief. Summend hob sich ihre silbrige linke Hand und wischte die langen Haare von ihrer linken Gesichtshälfte, so dass das Wasser die entstellte Haut berührte. Das Auge konnte sie offen lassen.
Nach kaum zehn Minuten stand sie in locker angelegter Uniform draußen auf dem Gang wo sie einen Wachtposten verschreckte, der sich neben der Tür auf den Boden gesetzt hatte. Hastig erhob sich der junge Mann und salutierte schnell. „Major Havock!“
Die angesprochene musterte den Mann flüchtig, er hatte die Gasmaske neben sich auf dem Boden liegen, zusammen mit dem Helm aus schwarzem Stahl. „Ziehen sie Ihren Helm auf, Soldat! Ihre Schicht hat gerade erst angefangen!“ Laidas linkes Auge registrierte einen Temperaturanstieg in seinem Gesicht als der Mann seines Fehlers gewahr wurde. Er bückte sich hastig nach dem Helm und setzte ihn auf. Als er fertig war verhallten die Schritte Havocks bereits im Gang. Er seufzte erleichtert.
Laida schob eine Tür auf und trat auf den Balkon hinaus. Sie befand sich im 26. Stockwerk des insgesamt dreißig Stockwerke messenden Hauses. Sie hatte die oberen Ebenen als Schutz vor Luftangriffen leer stehen gelassen. Nachdenklich wanderte ihr Blick über die Landschaft. Sie befand sich im Herz der Stadt Gluthafen die sich um die Hauptmanufaktur der Welt gebildet hatte. Dieser Fleck Land war nie der schönste des einst smaragdtgrünen Planeten gewesen, doch nun dominierten grauer Stein, blanker Stahl und schwarze Asche die Landschaft. Die Außenbezirke waren vollständig ausgebrannt doch das von vielen Entbehrungen gezeichnete Innere der Stadt stand noch zum größten Teil. Dank des 920.
Das gesamte Regiment war auf der Hauptwelt oder seinen Monden postiert, zwei gesamte Kompanien hatten die Stadt geschützt. Nun war nur noch die zweite übrig, und auch diese hatte schwere Verluste.
Unter ihr bewegten sich drei Soldaten auf Patrouille durch die Straßen. In ihren Rüstungen aus schwarzem Stahl und graublauem, dunklem Stoff waren sie kaum zu sehen, doch ihre Wärmesignatur war für Laida deutlich zu sehen. Sie starrte nach unten auf ihre Linke Hand, die das Geländer aus gebürstetem Stahl umklammert hielt.
Bei der Hand und ihrem halben Unterarm handelte es sich um eine sehr fortschrittliche Bionic aus der Manufaktur, die sich hinter ihr erstreckte. Das selbe galt für das linke Auge, das nur durch die silbrige Iris und dem leicht roten Schimmern der Pupille von ihrem dunkelblauem rechten Auge zu unterscheiden war. Das Geländer fühlte sich kalt an, doch für sie war das Gefühl wunderschön. Die Bionik übermittelte Daten über Erschütterung, Temperatur und Druck. Sie konnte fühlen. Ihr eigenes, blasses Gesicht sah ihr aus dem gebürsteten Stahl entgegen. Auf einer Welt, deren Himmel seit zwanzig Jahren von schwarzen Wolken geziert wurde weigerte sich die Haut unerbittlich, Farbe anzunehmen. Ihre Haare waren so lang, dass sie ihr in offenem Zustand bis über die Schulterblätter fielen, doch nun war die rechte Hälfte zurückgekämmt, was den strengen, harten Ausdruck des rechten Auges mit der schmalen Augenbraue unterstrich. Links fielen ihr die Haare über das Gesicht und waren am Hals gekürzt, sodass ihr die Haare nicht über das Kinn hinaus hingen und trotzdem am Hinterkopf übergangslos in die blonde Kaskade übergingen, die ihr auf den Rücken fiel. Langsam hob sie die rechte Hand und strich sich die Haare aus dem Gesicht, so dass die verbrannte und vernarbte linke Gesichtshälfte mit dem leblosen, grauen Auge zum Vorschein kam. Nun hatte ihr Gesicht etwas furchterregendes. Schnell ließ sie die Strähne wieeder los, so dass der gewohnte Haarvorhang die Wunde verdeckte. Der Infrarotfilter des bionischen Auges wurde damit fertig. Ihr Blick fiel auf ihr bionisches Handgelenk. „Für die Menschheit!“ stand in goldenen Lettern in den Stahl gebrannt. Sie lächelte. Nicht für das Imperium, nicht für den Imperator, nein für die Menschen tat sie all das. Sie konnte eiskalt und gnadenlos sein, streng und unbeugsam, doch in ihr loderte die warme, freundliche und unerbittliche Flamme des Lebens.
Sie sah wieder zum Stadtrand. Vor zwei Jahren hatten die Verräter sie angegriffen, die Diener des Chaos. Gefallene Astartes und verwirrte Menschen waren gleichermaßen in die Stadt gestürmt. Und sie hatten sich widersetzt, sie selbst hatte die „Havock's Hundred“ gegen diese Hölle geführt, so lange bis ein Boltgeschoss in ihre Plasmapistole eingeschlagen war und sich diese langjährige Begleiterin zusammen mit ihrem linken Arm und der Hälfte ihres Gesichts verabschiedet hatte.
Sie stand noch bis zum Sonnenaufgang dort oben und sah über die Stadt hinaus. Am Horizont stapfte ein Scout der Legio Ianitor entlang, Immer auf der Suche, immer Wachsam. Lächelnd dachte sie an Princeps Mordechai. Ihr alter Freund und Schlachtenbruder war zusammen mit seiner geliebten Gottmaschine aufgebrochen um einem benachbarten Subsektor bei zu stehen. Sie wusste nur, dass es um die Verteidigung einer Art Reaktor ging, und dass er im Erfolgsfall bald zurückkehren würde. Sie sehnte sich den Anblick seines lachenden Gesichts stärker herbei als sie es für gut hielt. Laida schüttelte sich. Es war an der Zeit, arbeiten zu gehen. Promt machte die knapp einen Meter achtzig große Frau kehrt und marschierte festen Schrittes in die Zentrale zurück, von der aus sie ihre Kompanie wieder einsatzbereit machen musste.