Freehand Runen

  • Runen:
    So, ich wurde immer wieder gefragt, wie ich meine Runen male. Das erste ist, dass ich mir Vorlagen in den alten Sagen hole. Egal was ihr macht, es ist immer hilfreich euch daran zu orientieren, was uns die alten Sagen etc. liefern. Ich orientiere mich an einigen Seiten, die sich auf nordische Göttersagen spezialisiert haben. Die Namen der Götter und Riesen übernehme ich dann in das Runenalphabet. Hierzu nutze ich das Buch von Igor Warneck „Ruf der Runen“. Also erfindet nicht alles selbst, sondern orientiert euch an dem Vorhandenen, egal was ihr macht.



    Gerade Striche:
    Runen selbst finde ich relativ einfach zu malen, da es eigentlich nur gerade Striche sind. Wenn ihr einen Stift zwischen Daumen und Zeigefinger nehmt, ist es ganz einfach einen geraden Strich zu zeichnen, wenn ihr die Finger einfach anzieht, wie in den Bildern gezeigt. Ihr müsst also die Mini immer so halten, dass ihr immer den Pinsel zu euch her zieht.



    Pinsel:
    Momentan benutze ich einen Stärke 0 von Da Vinci (Rotmarder) für die Freehands. Wenn der mal nicht mehr ist, werde ich den Pinseltipp von Andee - Winsor & Newton Series 7 ausprobieren. Wenn ich mir ganz sicher sein will, dass nicht zu viel Farbe vom Pinsel läuft nehme ich auch mal einen 0/5 (eher für Augen). Wichtig ist die Spitze, die haben gute Pinsel auch bei größeren Stärken. Ich nehme aber gerne so einen dünnen, weil ich dann bessere Kontrolle habe.


    Den Pinsel halte ich recht aufrecht. Je schräger ihr ihn haltet, umso mehr sieht die Fläche des Pinsels auf der Mini wie ein Tropfen aus, und das will ich ja bei einem geraden Strich nicht. Dann müsst ihr darauf achten nicht zu fest aufzudrücken, sonst wird der Strich zu dick. Ich nehme daher immer relativ dünne Farbe damit die gut vom Pinsel läuft. Vorher den Überschuss in ein Tuch schmieren, und auf der Malunterlage (Zeitung bei mir) testen, ob die Menge im Pinsel stimmt (Erfahrungswert).


    Handhaltung:
    Um ruhig zu malen sollte man immer auf seine Atmung achten. Ich setze oft an, und atme dann aus (besonders) wenn ich ganz wichtige Striche male). Auf keinen Fall solltet ihr euren Atem anhalten, das verkrampft. Am besten macht ihr vor dem Malen ein paar Lockerungsübungen wie Kreise und Achter auf einem Blatt Papier.


    Anfangs habe ich meine Hand immer auf einer Unterlage abgestützt. Besser finde ich es aber, meine Hände gegeneinander am Handballen abzustützen. Das bringt zwar nicht so viel Führung, lässt einen aber freier und entspannter malen. Bei einem Panzer geht das aber nicht, da stütze ich mich auf dem Tisch ab. Generell habe ich beim Malen von Details aber auch oft eine eher ungesunde vornübergebeugte Körperhaltung, das solltet ihr eigentlich besser machen.


    Und denkt daran, das ist nur ein Plastikmännchen, von Malfehlern geht die Welt nicht unter, die könnt ihr wieder korrigieren, zur Not die ganze Mini entfärben.


    Ihr wolltet auch meinen Arbeitsplatz sehen, da habe ich auch mal ein Foto angehängt. Als Handauflage nehme ich den alten Kalender, der hat für mich die richtigen Abmessungen.


    Los geht’s:


    Nachdem ich mir einen schönen Namen rausgesucht habe (Farbauti – Kugelblitz, ein Riese: alle meine Fahrzeuge heißen nach Riesen), mache ich mir eine Skizze. Oft mache ich es ohne Vorlage, aber hier waren mir die Runen zu dicht gedrängt. Mit dem Ringfinger stütze ich mich am Modell ab. Dann male ich erst mal alle senkrechten Striche. Davon male oft nur 1-3, bevor ich wieder neu Farbe hole, ich male so einen Strich oft auch gleich 2-3 mal wenn sie mir zu dünn sind, geht aber mit der nötigen Übung auch gleich beim ersten Mal. Jetzt kommt eine kleine Pause, damit die Striche auch wirklich trocken sind. Wenn man in einen feuchten Strich reinmalt, läuft die Farbe am Kreuzungspunkt zusammen, und es gibt keinen sauberen Winkel. Also Geduld! Bei mir sorgen dann die Katzen oft für die nötigen kleinen Pausen.


    Drei der Striche waren mir zu dicht aneinander, das habe ich korrigiert. Ich war faul und habe nur mit Bleached Bone drüber gepinselt, und mir den Wash der sonst drauf ist gespart. Und Schwupps, so gefallen mir die Striche besser.


    Dann habe ich erst den schrägen Strich ganz am Ende gemalt, keine Ahnung warum, und dann aber erst mal alle die in die gleiche Richtung zeigen damit ich das Modell nicht so viel rumdrehen muss. Dann den Rest. So ganz zufrieden war ich nicht, daher habe ich die Striche teilweise noch mal nachgezogen. Fertig.