Alles nerdige wir Mainstream, weil die Nerds von vor 20 Jahren inzwischen zahlungskräftige Erwachsene sind. Ich selbst hab zwar weder Zeit Computerspiele zu spielen oder Warhammer als richtiges Hobby nachzugehen, aber ich kann Merchandise kaufen und T-Shirts mit Masters of the Universe Aufdruck anziehen. Insofern find ich das nicht bedenklich, sondern normal. Lego stellt inzwischen auch zig Produkte her, die sich nicht an Kinder richten, sondern an Erwachsene. Warum soll GW nicht Geld mit sentimentalem Zeug verdienen, das sich Leute hinstellen oder aufhängen, die sich daran erinnern, wie cool die durchgespielten Nächte im Partykeller damals waren?
Was ich bedenklicher finde als der Mainstream ist die Zurückdrängung von Kreativität und Freiheit im Spiel selbst. Die vorgegebenen Truppgrößen, die Einschränkung der Waffenoptionen auf das, was in der Box ist, der Wegfall von Punktwerten für Verbesserungen usw.. Damit nähert sich 40k einem Brettspiel an. Und Brettspiele gibt es einfach bessere. Es wird nicht einsteigerfreundlicher, sondern flacher und es fallen Sachen weg, die zum Hobby gehört haben. Und so richtig ausgewogen wird das Spiel dadurch trotzdem nicht.
Ich habe aber auch die ganze Turnierszene noch nie verstanden. Wenn ich kompetitiv spielen wollte, hätte ich Schach ausgesucht. Bei 40k geht es mir um die Modelle, den Hintergrund und die Entwicklung meiner Armeen, nicht um Wettbewerb.
Also wenn Mainstream und Simplifizierung einen Zusammenhang hätten, fänd ich es bedenklich, das glaube ich aber nicht wirklich.