Grundlegendes über Pinsel (Kauf und Pflege)

  • Pinselkauf und Pinselpflege:


    Hier nun einige Tipps und Hinweise welche Pinsel ihr kaufen solltet und was ihr bei der Pflege beachten solltet:


    Pinsel gibt es wie Sand am Meer. In verschiedenen Formen, Größen und natürlich auch Preisklassen.




    Worauf Ihr beim Kauf achten solltet:


    Als aller erstes solltet ihr Euch darüber im Klaren sein wie viel ihr Malen wollt. Wollt ihr ganze Armeen bemalen oder einzelne Vitrinenstücke?


    Für ganze Armeen reichen normale Pinsel mit Syntetikhaaren und einer guten Spitze. Diese halten die Spitze nicht so lange wie Echthaarpinsel, sind aber wesentlich billiger. Die Spitze bleibt aber auch lange genug halbwegs erhalten, dass man mehrere Trupps damit problemlos malen kann. Besonders bei Modellen die in einem normalen Tabletop-Standard bemalt sind, da man dort nicht immer eine 100%ige Spitze braucht.


    Bitte lasst nur die Finger von den ganz billigen Schulmalpinseln. Die verlieren schnell die Haare und die Spitze und sind wirklich nur was für den Wasserfarbkasten aus der Schule. Ein vernünftiger Pinsel sollte so zwischen 1,50 und 3 Euro kosten (je nach Größe)



    Wollt ihr einzelne Vitrinenstücke mit aufwändigen Techniken malen empfehle ich euch Echthaarpinsel. Am besten aus Rotmarderhaaren. Diese halten eine astreine Spitze wirklich sehr lange und die Pinselhaare werden nicht krumm. Der riesen Nachteil bei diesen Pinseln ist der Preis. Auch in kleinen Größen kosten diese Pinsel schnell 5-10 Euro und mehr. Daher sollten diese wirklich nur für aufwändige Modelle verwendet werden oder man legt sich 1-2 sehr feine, teure Pinsel zu um speziell Details an Tabletop-Minis zu malen.




    Pinselgröße:


    Die Pinselgröße hängt meist von Eurem Malstil ab. Hier hilft in der Regel wirklich nur ausprobieren. Meistens kristallisert sich recht schnell 1 oder 2 Größen heraus mit denen Ihr am meisten malt, bzw. am besten klarkommt. Nur für spezielle Anwendungen (feine Details, grobe Arbeiten) sollten noch separate Pinsel in Eurem Sortiment vorhanden sein.




    Auch wenn ihr einen super guten Pinsel habt, könnt ihr ihn durch falsche Anwendung und Pflege ziemlich schnell ruinieren. Daher kommen wir jetzt zur


    Pinselpflege:


    So banal es jetzt auch klingen mag, benutzt den Pinsel NUR zum normalen malen. Damit wird kein Dreck aus der Tastatur gekratzt, Miniaturen mit abgestaubt oder ähnliche Geschichten.


    Ebenso ein absolutes Tabu für einen guten Pinsel ist das Trockenbürsten. Diese Technik ist der Tod jeder guten Pinselspitze. Kauft euch hierfür entweder billige Borstenpinsel oder verheizt alte Pinsel, wo die Spitze eh nicht mehr viel taugt.


    Ebenfalls sehr wichtig sind die Plastikschutzröhrchen. Diese Röhrchen sind nicht zur Zierde oder nur für den Verkauf. Die Röhrchen haben durchaus ihre Bewandtnis und sollten daher aufgehoben werden. Sie schützen den Pinsel, also nach dem Malen immer schön das Schutzröhrchen wieder drauf stecken. Falls ihr keine mehr habt, dann geht auch ein Stück zusammengerolltes Papier, was ihr mit Tesafilm oder ähnlichem zu einem Röhrchen zusammengeklebt habt.


    Wichtig ist nur, dass die Spitze geschützt ist. Besonders, wenn ihr die Pinsel immer wieder in ne Schublade wegräumt verlängert das die Lebensdauer teilweise beträchtlich.


    Während dem Malen selbst solltet ihr etwas darauf achten wie ihr den Pinsel beansprucht. Nicht mit aller Gewalt die Farbe damit durchrühren und beim Malen nicht so stark aufdrücken. Vom Prinzip her sind Pinsel ähnlich zu behandeln wie man das Fell von Tieren streicheln sollte: NIE gegen den Strich, d.h. die Wuchsrichtung der Haare. Auf den Pinsel übertragen bedeutet das mehr oder wenige, dass Ihr den Pinsel immer nur ziehen sollt. Niemals drücken. Das spreizt die Haare am Pinselschaft auf und Eure Pinselspitze ist schnell hinüber. Beim Malen macht man das fast schon automatisch, das gilt aber auch für das Auswaschen. Die Pinselhaare sollten nach Möglichkeit den Gefäßboden vom Wasserbecher nicht berühren. Übertrieben gesagt wird der Pinsel auch sauber ohne ihn auf dem Becherboden auszudrücken wie eine Zigarette.


    Nach dem Auswaschen sollte der Pinsel mit einer leichten Drehbewegung auf einem Küchenpapier abgewischt werden. Wenn ihr fertig mit Malen seid, ist der Vorgang so lange zu wiederholen bis man wirklich nur noch Wasser im Küchenpapier hat. Andernfalls setzten sich die Pigmente gerne oben im Pinselansatz fest. Wird das zu viel, spreizt das auch wieder die Spitze auseinander.


    Nach dem Malen und Auswaschen den Pinsel am besten einmal kurz n den Mund nehmen und mit den Lippen wieder eine saubere Pinselspitze formen. Das bischen Spucke, was dann in den Pinselhaaren kleben bleibt fixiert die Spitze beim abtrocknen ganz leicht und hält sie so in Form.


    Ab und an solltet Ihr Eure Pinsel auch mal Grundreinigen. Hierzu reicht normales, lauwarmes Wasser und etwas Seife. Bitte haltet die Pinsel von chemischen Keulen wie Nitro-Verdünnung oder Terpentin fern. Das Zeug zieht die Pinselhaare zu sehr in Mitleidenschaft und ist bei Acrylfarben meist überflüssig. Einzig um einen Pinsel nochmal zu „retten“ kann man das Zeug mal probieren, bevor man einen verklebten oder zugesetzten Pinsel wegschmeißen muss.




    Wenn ihr diese Hinweise beachtet solltet Ihr relativ lange Vergnügen an Euren Pinseln haben.


    Nichts desto Trotz ist und bleibt ein Pinsel Arbeits- und Verbrauchsmaterial. Nach einer gewissen Zeit ist ein Pinsel einfach abgenutzt. Die Dinger halten halt nicht ewig.


    Zusatztipps:


    Für die Modellierer unter Euch: Alte Pinselstile mit einem passend eingeklebten Stück Draht geben ein recht brauchbares Modellierwerkzeug ab.


    Für lange, dünne Linien oder auch Freehands sind so genannte Schlepppinsel zu empfehlen. Das sind Pinsel die ca. 3-4 Mal so lange Haare wie normale Pinsel haben. Dadurch können sie trotz ihrer eigentlichen Pinseldicke sehr viel Farbe halten und man kann so Linien in einem Stück ziehen. Schaut meistens sauberer aus, da man weit weniger Ansätze in den Linien sieht. Zu bekommen sind diese Pinsel eigentlich nur im Künstlerbedarfsladen oder auch im Coustom-painting Bereich. Nachteil dieser Pinsel ist allerdings ihr Preis, da diese Pinsel meist nur mit Rotmarder oder Dachshaaren hergestellt werden.


    In diesem Sinne




    Gruß


    Thor

    Wer kein Niveau hat, täuscht es bitte vor!

    3 Mal editiert, zuletzt von Thor ()