Autor: Steve Lyons
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 414 Seiten
Sprache: Englisch
Preis: 9,99 €
Verlag: The Black Libary, Games Workshop Ltd.
ISBN13: 978 1 84970 012 2
Zusammenfassung
Wichtige Personen
Gunthar Soreson, Arex, Kommissar Costellin, Colonel 186, Gouverneur Hanrik
Inhaltsangabe
Eines Tages erhält Gunthar Soreson, ein Abteilungsleiter des planetaren Bergbauunternehmens von Hieronymous, die Nachricht über ein mysteriöses Artefakt in einer Mine unterhalb der Hauptstadt Hieronymous City. Bei einer Inspektion des Fundes erwacht dieses zum Leben und die Mine wird evakuiert. Kurz darauf wird die Stadt von Erdbeben erschüttert und die Necrongruft erwacht.
Das Todeskorps von Krieg wird mit der Verteidigung von Hieronymous beauftragt, im Zentrum steht hier das 186ste Regiment, angeführt von Colonel 186 und Kommissar Costellin.
Aufgrund der Verluste werden Flüchtlinge für den Dienst bei der PDF ausgebildet. Gunthar meldet sich freiwillig, da er glaubt seine Freundin Arex sei bei den Angriffen der Necrons ums Leben gekommen. Die Necrons schlagen mittlerweile eine Angriffswelle des Todeskorps nach der anderen zurück.
Die ist jedoch mit vielen anderen Überlebenden die Sklavin eines Kultes, der die Necrons als metallene Götter ansieht anstatt den Imperator zu verehren. Ihr gelingt es ins Flüchtlingszentrum zu fliehen und wird evakuiert, ohne Gunthar zu bemerken.
Der hat daraufhin jeglichen Lebenswillen verloren und zieht völlig ohne Todesangst in die finale Schlacht gegen die Necrons…
Eindrücke und Kritik
Positiv
Das Buch hat mir durch und durch sehr gut gefallen. Es geht relativ ruhig los und zieht einen guten und vor allem atmosphärisch bedrückenden und beklemmenden Spannungsbogen. Dieser wird vor allem durch Lyons‘ Schreibweise aufgebaut. Diese belässt die Perspektive stets bei Hauptpersonen, wodurch der Erzähler (und der Leser) nicht mehr wissen als diese. Die Necrons sind und bleiben eine scheinbar unbesiegbare Gefahr, die keine bekannte Schwäche haben. Die Necrons werden allgemeinhin mit bekannten Charakteristika ausgestattet, mit Ausnahme von zwei Aspekten. Aber gerade dadurch bleiben die Necrons der Spannung zugunsten mysteriös und „unangreifbar“. Das Todeskorps ist ebenfalls detailliert umschrieben, was Training, Aufbau und Mentalität und ihr kalte Emotionslosigkeit besitzt. Gerade das zeigt die Doppeldeutigkeit des Buchtitels. Auch die detaillierte und bildereiche Beschreibung der zerstörten Hauptstadt mit den skelettierten Gebäudegerüsten und der Unwissenheit, wo sich Necrons verstecken könnten, trägt extrem gut zu der düsteren Stimmung bei; bis zum letzten Buchstaben. Wunderbar ist auch ein kurzer Bezug auf Ciaphas Cain, da man so nicht den Eindruck erhält, dass sich die Geschichte und die Charaktere in einem abgeschlossenen Mikrokosmos des Warhammer 40.000-Universums befinden.
Negativ
Vor allem zwei Stellen sind mir sehr negativ im Gedächtnis geblieben: An einer Stelle „kommuniziert“ der Necronlord durch ein Hologramm mit den Bewohnern der Makropole. Eigentlich ist es nur ein langer monotoner Schrei. Und obwohl es mehrmals erwähnt wird, dass keiner der Imperialen über die Necrons Bescheid weiß, haben sie ein Gerät dabei, um den Schrei zu einem komplexen gothischen Satz zu dechiffrieren. Das fand ich doch arg offensichtlich unlogisch. Die zweite Stelle war bei der finalen Schlacht, als innerhalb von zwei Sätzen ein Monolith auftaucht und von einem Trupp Imperialer zerlegt wird. Auch die Ausgestaltung der Charakter (mit Ausnahme von Gunthar) hätte ein wenig tiefgehender sein können.
Insgesamt
Okay, okay, der primäre Kaufgrund war das Aufeinandertreffen der coolsten Armeen überhaupt (Diese Einschätzung beruht auf rein subjektiven Motiven). Das Buch ist durch und durch beklemmend und spannend und schafft eine dem dystopischen 41sten Jahrtausend gerechte düstere Atmosphäre. Man erfährt jede Menge Hintergrundinformationen über das Todeskorps, vor allem was Geschichte, Training, Kampfstile und Mentalität angeht. Wieviel Neues dabei ist, weiß ich jedoch nicht, weil ich keines der Imperial Armour-Bücher gelesen habe, wo die Soldaten von Krieg vorkommen. Bei den Necrons hingegen bleibt die Story bei Altbekanntem, was aber, wie schon oben gezeigt, absolut positiv ist. Auch die Darstellung, wie unterschiedlich dieCharaktere auf das Auftauchen der Necrons reagieren und welche Konsequenzen verschiedene Teile der Bevölkerung auf diese für sie Unbekannten ziehen, ist sehr interessant zu erfahren. Auch der Bezug auf andere Werke und Charaktere schafft Stimmung, da die Ereignisse so in einen gewissen Kontext mit anderen Vorkommnissen und Kriegen im Imperium gebracht wird. Die teilweise oberflächliche Charakterisierung der Hauptpersonen ist nicht weiter tragisch, da sich diese perfekt in ihre Rollen einfügen und zu gefallen wissen. Insgesamt ist Dead Men Walking ein sehr guter Roman mit hoher Stimmungsdichte, der Seite für Seite spannend ist und zum Weiterlesen verführt. Da ich nicht weiß, wie die Atmosphäre der Übersetzung wird, kann ich nur empfehlen, dass Buch zu auf Englisch zu lesen. Wer sich’s holt: Viel Spaß damit! 100% empfehlenswert!