Geschichten des Accipiter Eshyra: Kyrios XI [Adeptus Astartes, unvollendet]

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    Meine erste Geschichte für die 40k-Fanworld. Viel Spaß beim Lesen und kommentiert schön fleißig!


    KYRIOS XI


    Erster Einsatz auf Kyrios XI, einem kalten und weit vom Systeminneren entfernten imperialen Mond von Kyrios X.


    Das Thunderhawk tauchte in die extrem dünne Atmosphäre des kleinen im Derovan-System gelegenen Planetoiden ein. Sauerstoff war nur in sehr geringen Mengen vorhanden, Atemmasken waren Pflicht. Die Triebwerke heulten laut hörbar, das Schiff setzte hart auf der Oberfläche des Mondes auf. Kyrios XI hatte einen extrem dichten Kern und so betrug die Schwerkraft etwa das Zweieinhalbfache der Standard-Terra-Gravitation.


    Bruder Sergeant Adivarius gab über Funk bekannt, die Ausrüstung zu kontrollieren und kurz für ein stilles Gebet innezuhalten: "Nur ein Marine der auf sein Rüstzeug achtet ist ein guter Marine. Nur ein Marine der seine Ausrüstung dreimal kontrolliert ist ein lebender Marine. Denkt an meine Worte, Brüder!" Im Hintergrund hörte man die Turbinen im Leerlauf und die abkühlende Hülle des mächtigen Thunderhawks. "Nun denn, so lasst uns zu unserem ehrenvollen Primarchen Corax und zum Imperator, geheiligt sei sein Name, beten."
    Jeder in dem kleinen Veteranensturmtrupp ging einen Moment in sich und bereitete sich auf das Kommende vor.


    "Ihr kennt eure Mission, Brüder. Schnell und effizient, und der Feind wird nur Dunkelheit verspüren. Macht die Sprungmodule bereit. Für Corax - für den Imperator!" - "Für Corax - für den Imperator!", schallte es durch den Funk zurück.


    Jeder der Brüder wusste nun, was er zu tun hatte. Zischend entwich die Luft aus dem Transporter, als sich die Sturmrampe zu dem kalten Gestein Kyrios' hinabsenkte und Bruder Accipiter Eshyra spürte, wie sein Helm vollständig mit dem Rest seiner Rüstung abschloss und ein autarkes System bildete.


    Die Mission war eindeutig. Der Trupp spaltete sich in zwei kleine Teams je fünf Mann auf. Ihr Ziel lag in einer großen Senke inmitten der pockenartig zerfurchten, kahlen Ebene von Kyrios XI. Schwach spiegelte sich das Licht des weit entfernten Riesensonnenpaars Kyrios-Derovan auf den reich verzierten, glänzend schwarzen Rüstungen seiner Brüder. In der ewigen Dämmerung des Mondes war es ein Leichtes, schnell von ihrem Absetzpunkt aus, von Krater zu Krater und Felsen zu Felsen huschend, die Zielpositionen einzunehmen.


    Je ein Team sollte von der jeweils entgegengesetzten Seite der Senke den imperialen Außenposten attackieren, der aus der braun-grauen Einöde ragte. Der Schlag würde hart und vernichtend ausfallen - nichts würde übrigbleiben, was Aufschluss über die Geschehnisse geben könnte. Die Informationen über die Vorfälle in der Station waren spärlich, doch sie gingen davon aus, dass in Teil der Stationsbesatzung gemeutert hatte oder von einer externen Quelle zur Meuterei angestiftet wurde.


    Bruder Eshyra ging noch einmal alles durch. Das imperiale Flottenkommando wollte keine weiteren Informationen darüber preisgeben, weshalb diese Mission für sie von so großer Dringlichkeit war und die Anwesenheit des Adeptus Astares benötigte. Doch es schien ein schneller und präziser Einsatz der nächstverfügbaren imperialen Einheit nötig - desweiteren konnte Meuterei und Ketzerei nicht auf imperialem Boden geduldet werden.


    Bei der Entsicherung seines Sturmbolters ertönte das angenehm kalte Geräusch, welches er so liebte. Er war bereit zu töten. Bereit den Willen ihres ehrenvollen Primarchen und des Imperators durchzusetzen und jeden Widersacher, sei es Ketzer oder Verräter, den reinigenden Metallsturm seines Zorns spüren zu lassen.


    Die Station kam näher - mit einem lauten "Jetzt!" erklang die tiefe Stimme von Bruder-Sergeant Adivarius. Zehn Werkzeuge des Todes erklangen mit einem furchteinflößenden Donnern in der düsteren Ebene. Sie waren die Engel des Todes - und ihre Flügel trugen den Tod immer näher zu den verräterischen Ungläubigen.


    Die ersten Gegner kamen unter ihnen in Sicht. Sofort spürte Eshyra den Hauch des Chaos - die Korruption war ganz deutlich zu erkennen, ein Schleier des Todes und Zerfalls über allen Lebendem und den glanzvollen Produktionen ehemaliger imperialer Blüte. Der erste Schuss bohrte sich durch den Hals eines Ketzers, der zweite riss einen schief hängenden Helm mit samt Atemgerät und Hirnmasse von dem Kopf eines anderen. Die Engel des Todes begannen ihr blutiges Handwerk.


    Bruder Eshyra landete elegant zwischen den fallenden Leichen und sah direkt in das zerfressene Angesicht eines weiteren Soldaten. Blicklose Augen starrten aus eingefallenen Augenhöhlen durch die Schutzmaske in eine tote Welt - die Erlösung wartete schon auf ihn. Eshyra legte schnell und präzise an. Ohne Emotion drückte er den Abzug. Innerhalb seines Sturmbolters setzte der unaufhaltsame Vorgang ein, welcher die Auslöschung der Ungläubigen besiegeln sollte. mit beispiellosem Donnern schoss das massive Boltgeschoss aus einem der zwei Läufe seiner geheiligten Waffe. Etwa einen halben Meter vor ihm zündete das kleine Miniaturraketentriebwerk des schweren Geschosses, welches mit unvorstellbarer Kraft auf sein Ziel zu beschleunigte. Die scharfe Diamantspitze des Geschosses glänzte noch einen winzigen Moment in dem fahlen Sonnenlicht, bevor es die Plattenrüstung des Soldaten mit Leichtigkeit durchdrang. Einen Moment später wurde der ehemals stolz dienende imperiale Soldat vom Herzen heraus zerfetzt.


    Eshyra hielt nicht inne und Blut spritzte auf seine Waffe und befleckte seinen mit Ornamenten durchzogenen Schulterpanzer, während er an dem fallenden Soldaten vorbei huschte. Kein geheiligtes Werkzeug des Adeptus Astares war für Gnade gemacht - Explosivgeschosse vergaben Ketzern nicht, sondern zerschmetterten auch den letzten ungläubigen Keim ins ewige Nichts.


    Weitere Soldaten fielen durch die Hand seiner Brüder und innerhalb weniger Augenblicke war das Gefecht vorbei. "Sammeln, zur Sprengung vorbereiten!" - Die Marines bezogen Stellung. Die Druckschotte der Station wurden mit brachialer Wucht aus den Halterungen gerissen und die Atemluft der Station entschwand mit einem reißenden Strom in die dünne Atmosphäre.


    Die Station war dunkel - scheinbar waren selbst die Notstromaggregate ausgefallen. Das Team rückte vor, doch auch mit Restlichtvertärkern mussten sie sich mehr auf ihre Sinne als auf ihre Augen verlassen. Plötzlich sprangen aus allen möglichen Schatten und der allumfassenden Dunkelheit dutzende dahinvegetierende Soldaten hervor. Die Brüder begannen gezielt um sich zu schießen, Tod und Verderben spenden, und zückten ob der beengten Räumlichkeiten ihre tödlichen Kettenschwerter.


    Weder die erdrückende Dunkelheit noch die beklemmende Beengtheit der meisten Gänge der Station ließen die erfahrenen Marines auch nur einen Moment zögern. Es war wie damals bei seinem ersten Kampf gegen die gefährlichen Tyraniden in einem unterirdischen Bunkersystem. Mit tödlicher Effizienz und kalter Perfektion bahnten sie sich einen Weg durch die Masse an kalten Leibern. Unsichtbar bespritzte Blut Wände und Rüstungen, tränkte den Boden und bildete eine Masse mit den Knochensplittern und zerfetzten Leichen ihrer Gegner.


    Die Veteranen durchkämmten die Station Raum für Raum. Nichts blieb vor ihrem brennenden Zorn und ihrer strahlenden Reinheit verschont. Die ganze Station wurde von der rechtschaffenden Elite des Imperators von dem ungläubigen Abschaum befreit. Granaten, Geschosse, Schwerter und gar ihre bloßen Fäuste richteten unter ihren Widersachern.


    Ein knirschendes, ekelerregendes Geräusch erklang, als Bruder Eshyras sein Kettenschwert quer durch die Wirbelsäule seines Opfers trieb. Drückende Stille kehrte ein, als der letzte der Verdorbenen fiel und das Knattern des Schwertes verhallte.
    Sie waren Space Marines. Der Adeptus Astares, der Zorn des Imperators. Sie hatten ihr Werk fast vollendet. Die Teams waren beinahe ohne Blessuren siegreich dem Schlachtgetümmel entstiegen. Victorus aut Mortis - Sieg oder Tod. Sie hatten den Sieg gewählt.


    "Brüder, Sammelpunkt einnehmen, wir warten auf weitere Befehle und Abhol-" - ein unheimliches Geräusch erklang hinter ihm, fuhr ihm mit kaltem Schauder durch den ganzen Körper. Seinen übermenschlichen Instinkten folgend, sprang Eshyras von seinem Sprungmodul unterstützt von der Quelle des Geräusches hinter ihm weg. Im Umdrehen sah er gerade noch eine vorbeirauschende Klinge. Er wollte gerade die Anderen warnen - doch Bruder Alis Irae hatte kein Glück. Der Weg eines ehrenvollen Kriegers fand mit einem einzigen Schwerthieb sein Ende und in der Dunkelheit erklang Augenblicke später nur das Geräusch des schwer auftreffenden Kopfes und nicht lange danach fand auch der Körper des toten Marines seinen Weg in den blutigen Knochensplittersee welcher den Boden bedeckte.


    Nur schwer konnte Bruder Eshyra die Bewegungen seines Gegenübers durch die Dunkelheit erahnen und das plötzliche beklemmende Gefühl umarmte eisern seinen reinen, widerstrebenden Geist. Ein Dämon, eine schreckliche Ausgeburt des Warp hatte die Besatzung der Station korrumpiert und viele ehrenvoll dienende Soldaten in den Tod geschickt. Der widerliche Erzfeind der Menschheit war persönlich in Erscheinung getreten - und musste um jeden Preis vom Antlitz dieses Mondes gefegt werden.


    Von diesem Gedanken inspiriert, bereitete sich Eshyra mit einem Stoßgebet zum Primarchen und dem heiligen Imperator auf seinen Gegenschlag vor, während die anderen Brüder die Attacken des Geschöpfes tapfer zurückschlugen.


    [Fortsetzung folgt beizeiten...]

    The power of a psyker is darkness, fire, and death, given life and purpose to rend souls and break minds. — First line of the Litany of Lies and Truths

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  • Mondschatten

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  • Mondschatten

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