Autor: Dan Abnett
Buchumfang: 446 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Christian Jentzsch
Preis: 7,95 €
Original-Titel: Horus Rising
Exposition:
Als ich mich entschieden habe, mit der HH-Reihe anzufangen hatte ich klare Vorstellungen, wie alles sein sollte und sehr hohe Erwartungen von meinem ersten Abnett-Werk.
Inhalt:
Es geht um die 16. Space Marines Legion, die Luna Wolves, und wie sie mit ihrer Expeditionsflotte Welten in das Imperium eingliedern. Den tapferen Astartes werfen sich immer stärkere Gegner entgegen, sowohl Xenos, als auch Menschen. Letztendlich sind sie jedoch keine Herausforderung und können zerschlagen werden. Doch kann die Menschheit auch der grausamen Umarmung eines neuen dunklen Feindes aus ihrem Inneren entgehen, oder wird sie von ihr dahingerafft?
Negativ:
Am Anfang, d.h. die ersten beiden Kapitel, habe ich einfach gar nichts verstanden. Das liegt nur zum Teil daran, dass meine Erwartungen vollkommen falsch waren. Es war ein sehr abrupter Einstieg, der mir das Gefühl gegeben hat, ich müsste wissen was passiert und dass ich eine Vorgeschichte verpasst hätte. Der Schock war aber schnell überwunden und nur die Kombination der vielen Zeitsprünge zu Beginn und zum Schluss des zweiten Teils haben mich noch mal kurz desorientiert.
Mir fehlte der Fanatismus, der in den neueren Büchern (vor allem bei den Black Templars in Helsreach) so stark vorherrscht, sehr. Es gibt zwar starke Bande der Bruderschaft und ein allgemeines Überlegenheitsgefühl der Astartes gegenüber 'Normalsterblichen', aber das übliche Feuer war bloß ein Glühen. Nur belustigen konnte mich der Fokus auf diese Kerle hier:
Die Memoratoren. Ich habe verstanden warum ihre Aufgabe als wichtig erachtet wurde, aber sie passen nicht so recht ins Bild.
Und dann hat meine peinlich pedantische Analyse noch einen Wiederspruch entdeckt:
Als der Warp Lubal korrumpiert trauen sich die Luna Wolves nicht einen ihrer Brüder anzugreifen, im späteren Verlauf aber, Drohen sie einigen mit dem Tod. Zwar nur Emperors Children und andern Legionen, aber es kommt mir trotzdem komisch vor.
Positiv:
Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Namen der Luna Wolves
Wie Tarik Torgaddon, Nero Vipus, 'Klein Horus' Aximand, Ezekyle Abaddon und viele mehr
Der Protagonist Garviel Loken ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er ist menschlich (ich meine den Wert Menschlichkeit), aber auch ein hervorragender Krieger und seine Charakterentwicklung ist gut gemacht. Was mir an Warhammer 40k generell missfällt ist, dass einfach alle Xenos böse sind. Aber Abnett hat mich erfolgreich beschwichtigt und im Mittelteil war ich überzeugt davon, dass die Menschheit die einzig wahre Rasse ist. Doch Abnett spielt mit dem Bedürfnis nach Frieden der/mancher Leser und bringt immer wieder kurz das Thema darauf. Auch dadurch wirkte die Story ganz und gar nicht linear und die retardierenden Momente haben zumindest mich immer kurz hoffen lassen (oder fürchten, ja nachdem). Um von der literarischen Hochwertigkeit abzuweichen, komme ich nun zu einem plumperen Thema: den Schlachten. Blutig, wild, aber trotzdem übersichtlich, durchaus von Taktik geprägt, aber in erster Linie brutal! Nicht zuviel am Stück, damit man nicht abstumpft, aber auch nicht zu stark gekürtzt, damit der Blutdurst trotz allem gestillt wird.
Zur Abrundung spoiler ich noch schnell zwei Sachen. Einmal die Szene, die mir am meisten Spaß gemacht hat und dann noch einen Handlungsstrang, dessen Entwicklung ich sehr interessant finde.
Am besten gefällt mir die Szene, in der das Mournival, Lucius, Tarvitz und Erebus immer zu zweit Übungskämpfe austragen und der Rest sie anfeuert. Und die Anfänge des Imperialen Credos, der Lectio Divinitatus, sind lustig, wenn man bedenkt, wie verbreitet es bald ist.
Fazit:
Ich weiß das da ist ein riesen Haufen Negatives , aber das liegt an meiner blöden Art, auch den kleinsten Fehler zu beachten und daran, dass mein bisheriges Fluffwissen mir im Weg stand. Das meiste Negative ist eh völlig banal. Es hat Spaß gemacht, es zu lesen, diese Ausgewogene Mischung aus Krieg und Philosophie hat mich begeistert und zum Nachdenken angeregt. Und erst der Preis: 8 €! Das macht auf alle 12 Teile bezogen (12 ist teurer jaaaaa bla bla) 3 Bücher mehr als bei Serien, die 10€ pro Stück kosten. Den paar wenigen unter euch, die es noch nicht gelesen haben, kann ich es nur empfehlen. 7 von 10 Punkten.
Jetzt bin ich gespannt auf eure Bewertung. Ich hoffe ich hab nicht zu viel geschwafelt, auch wenn die Inhaltsbeschreibung dürftig ist