Feinde vor Kadillus von Gambler


  • Autor: Gav Thorpe
    Sprache: deutsch
    Umfang: 428 Seiten
    Format: Taschenbuch
    Preis: 13,99 €
    Verlag: Heyne
    Originaltitel: The Purging of Kadillus
    ISBN-10: 3453529464
    ISBN-13: 978-3453529465

    Grün ist das Thema der Veranstaltung:

    Der Planet Piscina IV, eine unter dem Schutz der Dark Angels stehende Welt, und insbesondere die Stadt Kadillus wird von einer Allianz zweier Waaaghbosse attackiert. Meister Belial und seine dritte Kompanie vom Orden der Dark Angels versuchen der Bedrohung durch die Grünhäute Herr zu werden. Allerdings erkennt der Space Marine Captain zu spät die Fehler seiner Strategie. Während Kadillus von einer scheinbar endlosen Flut aus Orks angegriffen wird, schmelzen die Truppen und Reserven der imperialen Verteidiger immer schneller dahin…


    The Good, the Bad and Heyne:
    Mit Kraftwaffen und Autokanonen gegen die Oberbosse
    Mit Feinde vor Kadillus findet der Heyne-Verlag zu seiner alten Form zurück. Und die ist bemerkenswert negativ. Denn was zuerst auffällt, ist der aus älteren Übersetzungen typische Eindeutschungswahn: Da werden aus Force Weapons und Power Weapons Kraftwaffen, aus Autocanons werden Autokanonen und Warbosse werden zu unspektakulären Oberbossen. Da ist ein ärgerlicher Atmosphäreknick vorprogrammiert. Der generische langweilige deutsche Buchtitel reiht sich da hervorragend in diese Kritikpunkte ein.
    Da ist es auch nicht gerade von Vorteil, dass sich die erste Hälfte des Buches recht träge dahinzieht. Die Kämpfe vermitteln nicht das Gefühl einer intensiven Schlacht und die oft zitierte Bedrohung durch die Orks wirkt einfach nicht so bedrohlich, wie sie es anscheinend sollte.
    Verstärkt wird das auch wegen der recht eintönigen 08/15-Charaktere, die sich für mein Empfinden teilweise sogar ziemlich stark ähneln.
    Schließlich will ich noch etwas Stilkritik üben: Die einzelnen Kapitel werden aus den Blickwinkeln verschiedener Protagonisten geschrieben. Was durchaus etwas Lobenswertes ist, leidet hier unter einem großen Verlust von Potential. So gibt es dreimal Naamans Geschichte, wobei zwei davon aufeinander folgen. Interessanter wäre es meiner Meinung nach gewesen, jedem Kapitel tatsächlich einen anderen Akteur zu widmen.


    Des Imperators Licht am Ende des Warptunnels
    Bei aller negativen Kritik hat das Werk auch richtig große Stärken: Die zweite Hälfte des Buches ist extrem spannend und mitreißend. Die Kämpfe vermitteln nun tatsächlich ein Gefühl von einer verzweifelter zahlenmäßiger Unterlegenheit und einem blutigen Chaos.
    In den ruhigen Phasen der Geschichte erhält man dagegen interessante Blicke in die Denkweise und Zweifel von Ordenspriestern, Schlachtenbrüder und Meister Belial sowie den direkten Vergleich und lehrreichen Interaktionen zwischen menschlichen planetaren Milizen und den übermächtigen Space Marines.
    Eine der größten Stärke ist, so fürchte ich, ein recht großer Spoiler, daher findet ihr die Beschreibung dieser im entsprechenden Feld unter diesem Absatz. Wer es nicht öffnen möchte, dem sei gesagt, dass es sich um die Geschichte eines speziellen Charakters handelt.


    Zusätzlich gibt es noch den ein oder anderen Fluffhappen sowie eine schöne Verbindungslinie zu einem anderen Werk der Battles-Reihe.


    Ach ja: Es gibt noch einen (leider) kurzen Auftritt eines sarkastischen Techmarines. Sowas muss ja gewürdigt werden. :D


    Grün gewinnt...allerdings nicht immer:
    Bei aller nicht ungewichtigen Kritik ist Feinde vor Kadillus kein allzu schlechtes Buch. Die erste Hälfte mag den Adrenalinspiegel nicht auf Rekordhöhe treiben, ist aber auch nicht zum Einschlafen öde. Danach legt das Buch richtig los und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen, da man unbedingt wissen möchte welche Charaktere überleben und wie die Dark Angels das Ruder noch rumreißen wollen. Die nachdenklichen Passagen tun mit ihrem interessanten Einblick in die Psyche einzelner Dark Angel ihr Übriges.
    Insgesamt haben wir zwar nicht das stärkste Buch der Space Marines Battle vor uns, aber sicherlich auch nicht das schwächste.


    Wertung:
    6,5/10