Tutorial Stadtkampfplatte

  • Das Original stammt von skywalke46 aus dem Thread Tutourial: Stadtkampfplatte in 12 Stunden


    Ziel bei der Platte war es, diese in möglichst kurzer Zeit fertig zu stellen, da ich selbst viel zu wenig Zeit für das Hobby habe.


    Im Folgenden waren die Ziele:


    - Möglichst kurze Bauzeit
    - Soweit wie möglich kostengünstig
    - Modulare Spielplatten, zum verstauen und für den Transport
    - Modulares Gelände
    - Leichte Platten
    - Kein Verziehen der Platten durch Feuchtigkeit (beim Bau und durch die Umgebung)
    - Abstriche in der Detailliertheit durch die geringe Bauzeit wird in Kauf genommen



    Benötigte Werkzeuge und Utensilien:


    - Cutter Messer
    - Vogelsand 5kg aus dem Tierladen (hier tut es jeder andere Sand auch)
    - Großer flacher Malerpinsel
    - Eimer
    - Große Schale (bitte nicht Omas schönes Porzellan!)
    - Abtönfarben aus dem Baumarkt (2xAnthrazit je 500ml, Grau, Weiß)
    - Pigmente (Rostbraun)
    - Gußreste aus Plastikgussrahmen
    - Bitz
    - Spachtel
    - Styroporkleber 500gr.
    - Bastelleim ab 250gr. (lösungsmittelfrei)
    - Schleifpapier mittel
    - Strukturpaste aus dem Baumarkt
    - Runder dünner Kabelkanal oder Kunststoffrohr aus dem Baumarkt
    - 3x Styrodurplatte aus dem Baumarkt (1250mm x 40mm x 600mm)
    - Holzleisten (z.B. Fußleisten)
    - Holzsäge
    - Dicke Pappe (z.B. aud dem Bastelbedarf, Achtung keine Wellpappe!)
    - Bleistift zum anzeichnen



    Fangen wir an mit der Platte selbst. Arbeitszeit (2h)


    Ich benutzte Platten von einem Baumakt dessen Logo ein Biber ist. Diese sieht so aus:



    0. Die Platten können durch die Überstände an den langen Seiten ineinandergeschoben werden. Die Anordnung sollte vorher getestet werden. Eventuell macht man sich mit dem Bleistift darauf eine Markierung, welche Seiten oben werden sollen.


    1. Man nehme denn Cutter und beschneide die Überstände jeweils an der kurzen Seite. Es ist darauf zu achten einen sehr glatten sauberen Schnitt zu machen, da die Seiten später mit Leisten als Kantenschutz versehen werden. Wenn der Schnitt zu wellig ist kann mann mit dem Schleifpapier nachhelfen. Den Verschnitt nicht wegschmeißen!


    2. Die glatten Oberseiten werden mit dem Schleifpapier angeschliffen. Eine angerauhte Fläche genügt.


    3. Jetzt wirds dreckig. Boden gut mit Zeitungspapier auslegen. Für die nächsten Schritte werden alle Platten aufeinmal behandelt. Wer nicht genügend Platz hat, die Platten gleichzeitig auszulegen oder nebeneinander auf einen Basteltisch/Stühle/sonstwas zu legen, sollte dementsprechend weniger Material nehmen. Ich empfehle allerdings alle gleichzeitig zu bearbeiten, da die Farbe sonst nicht homogen werden kann. Es ist außerdem für ausreichend Belüftung zu sorgen.


    4. Man füllt in den Eimer eine ganze Tube Anthrazit Abtönfarbe 500ml. Dazu kommen etwa 400gr. Styroporkleber, den man mit dem Spachtel aus der Dose bekommt. Darauf kommt Vogelsand. Die Menge kann ich im Nachhinein nur schätzen. Ich habe etwa die halbe Packung verwendet. Also ca. 2,5kg. Man sollte sich der Menge aber mal vorsichtig nähern. Man nehme den Malerpinsel und verühre die Masse im Eimer. Man muss, da der Sand sehr trocken ist Wasser dazugeben.
    Aber Achtung! Nicht zu viel Wasser. Die Masse hat die richtige Konsistenz wenn es schlammig ist, nicht wässrig! Es ist zu dick, wenn es zu breiig ist, sodass das Rühren extrem schwer fällt.


    5. Jetzt trägt man die Masse mit dem Malerpinsel auf den angeschliffen Platten auf. Von der Mitte wirde dabei vorsichtig nach außen verteilt. Wer zu sehr Druck ausübt, der Kratzt die Masse nur von einer Seite zur anderen. Aus disem Grund wird der weiche Pinsel verwendet, nicht der Spachtel. Es ist darauf zu achten, die Masse homogen zu verteilen, da kein weiterer Anstrich mehr erfolgt. Sandhügel machen sich nachher ebenfalls schlecht. An den Rändern sollte besonders aufgepasst werden, dass die Masse nicht überläuft. Ggf. das, was überläuft noch vor dem Trocknen entfernen.


    6. Nachdem alle Platten bestrichen sind, kann man sich zurücklehnen und diese trocknen lassen. Der Malerpinsel und die Utensilien sollten gut abgespült und die Restmasse entsorgt werden. Die Trocknungszeit beträgt 24h, je nach Belüftung. Wer nach den Platten noch Zeit hat kann die Masse noch für die Geländeteile verwenden, die Anleitung kommt allerdings erst später.


    wer alles richtig gemacht hat, dessen Ergebnis sieht dann so aus:




    Der nächste Punkt sind die Stoßleisten. Arbeitszeit (1h)


    (Wer möchte kann die Platte vorher mit Anthrazit-weiß Gemisch trockenbürsten. Das ließ ich aus Zeitgründen bei meiner Platte weg.)


    7. Die Stoßleisten werden mit der Laubsäge zugeschnitten. Als Leisten habe ich Kantenschutzleisten aus dem Baumarkt verwendet. Dünne Holzleisten gehen auch. Diese sollten eine Breite von 50-60mm haben, um einen Überstand zu schaffen, so dass Würfel nicht vom Tisch fallen. Die Leisten werden mit dem Bleistift an der Platte abgelängt.
    Es sollten ein paar mm Überstände an den kurzen! Kanten hinzugerechnet werden, damit die Kanten an den Ecken überlappen.


    8. Mit dem restlichen Styroporkleber werden werden nun die betreffenden Seiten eingeschmiert. Aus diesem Grund war es wichtig die Kanten der Platte vorher sauber zu glätten, da die Leisten einen ebenen Untergund brauchen. Der Styroporkleber wird mit dem Spachtel auf die Platte aufgetragen. Danach wird die Leiste angedrückt.


    9. Zum trocknen empfiehlt es sich nur eine Seite der Platte zu bearbeiten. Die Platte wird dann hochkant auf die Leisten gestellt. Achtung vor nachträglichem Verrutschen der Platte. Sollte vermieden werden, wenn der Kleber noch nicht trocken ist.


    10. Nach ein paar Stunden, wenn der Kleber ein wenig angezogen hat kann man die Platten vorsichtig wenden und die anderen Seiten bearbeiten.


    Das Ergebnis sieht dann so aus:






    Die Platte ist nun fertig und spielbereit. Als nächstes widme ich mich dem Gelände.


    Fangen wir nun mit dem modularen Gelände an. Zeit (1h pro Geländeteil insgesamt).


    Als Ruinen werden die pre-painted Gothic Ruins von GF-9 verwendet. Dies spart Zeit und ich finde den Preis für diese fantastischen Modelle auch sehr gut. Wer will, kann natürlich Ruinen selbst bauen, jedoch ist dann die kurze Arbeitszeit von 12 Stunden nicht zu schaffen. Die Modellierung der Häuserruinen wird also nicht Bestandteil des Tutorials sein. Los gehts mit den Grundplatten. Dazu verwendete ich Kunstoff-Krater von GW. Genauso gehen andere Krater.


    Die Geländestücke für die Ruinen sollten alle Parallel bearbeitet werden, um Zeit und Material zu sparen. Zwischen den Schritten gibt es immer wieder Trocknungszeiten, nach denen aufgehört werden kann, um die Arbeit an einem anderen Tag fortzusetzen.


    (Wer hier mit dem rest Sandgemisch von der Platte weiterarbeiten möchte, der spart sich den Schritt Nr. 14. Zusätzlich sollte der Mischung eine Portion Bastelleim hinzugefügt werden.)


    11a. Zuerst müssen die Grundplatten her. An dieser Stelle sollte man sich gedanken machen, welche Form und Größe die Platten für die Ruinen haben sollen. Verwendet wird die ganz oben beschriebene Pappe, möglichst dick. Hier geht auch sicher MDF oder anderes dünnes festes Material. Es sollte jedoch Material sein, welches nicht zu stark Wasser ansaugt, damit sich die Platten nicht wellen (so passiert es bei Wellpappe).
    Mit den Ruinen kann die Größe besser eingeschätzt werden. Auch sollten die Platten beim Zuschneiden auf den Tisch gelegt werden, um die Anzahl und Zwischenräume zwischen den Geländestücken festzulegen. Ich benutzte Platten die ca. 28x25cm und 28x12,5cm groß sind.


    11b. Gleichzeitig kann man die Grundplatten anderer Geländestücke vorbereiten. Ich positionierte die restlichen Krater aus 13. auf Pappen und malte diese mit ca. 1cm Überstand zu den Kraterrändern auf der Pappe mit Bleistift vor. Außerdem malte ich kleine frei erfundene Grundrisse auf Pappen, auf die später Schutt und Trümmer kommen, und ein Trümmergebiet darstellen.


    12. Nun werden alle Platten mit einer Schere oder dem Cutter auf ihre Größe zugeschnitten.


    13. Die Krater werden zuerst auf die Platten geklebt. Ich habe zwei Krater verwendet, die in der Mitte zweier Ruinen sind. Dies deutet an, dass ein Geschoss mitten in der Ruine explodierte. Dazu sollte der Platz für den Krater mit den Ruinenteilen vorher zusammen festgelegt werden. Die Umrisse des Kraters werden mit dem Bleistift, an der Position wo der Krater hin kommt, auf die Pappe abgemalt. Dazu werden die Ränder des Kraters von unten mit Bastelleim bestrichen. Daraufhin wird der Krater auf die eingezeichnete Position gedrückt. Es empfiehlt sich eine Buch auf den Krater zu legen, sodass der Druck gleichmäßig beim Trocknen des Leims aufrecht erhalten wird. nach 1-2 Stunden sollte der Leim angezogen haben. In diesem Schritt sollten alle Platten/ Geländestücke parrallel bearbeitet werden, die einen Krater erhalten sollen.


    14. Nach dem Trocknen der Krater erfolgt die Besandung. Dazu wird Bastelleim, Farbe der zweiten Tube Anthrazit und Vogelsand in einer großen Schale vermengt. Wie bei der Plattenbesandung sollte das Gemisch schlammig sein. Nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest. Ich empfehle in dieser Reihenfolge erst eine gute Portion Leim, dann den Vogelsand, dann die Farbe und am Ende je nach Konsistenz Wasser beizumengen. Für alle Platten verwendete ich geschätzt 1 kg Vogelsand. Die Farblichkeit sollte der Farbe der Spielplatte nahe kommen.


    15. Nun wird das Gemisch mit dem Spachtel auf die Grundplatten aufgetragen. Dazu wird es von Außen gegen die aüßeren Ränder des Kraters gezogen, um einen sanften Übergang zum Krater zu erzeugen. An den Plattenrändern sollte darauf geachtet werden sauber zu arbeiten, da sonst viel von dem Gemisch verschwendet wird. Als Unterlage empfiehlt sich Packpapier, Frischhaltefolie oder beschichtetes dickes Magazinpapier. Die Trocknungszeit ist sehr lang, da das Gemisch an den Kraterrändern sehr dick ist. Ich empfehle 24 Stunden. Achtung, es sollte nur an den Rändern der Krater dick aufgetragen werden. Mindestens dort, wo Ruinen hin sollen muss eine sehr ebene Fläche gespchtelt werden.


    16. Gleichzeitig kann man unter Berücksichtigung des Platzes für die Ruinen, die anderen Platten/Geländestücke aus 11b. und 12. mit dem Spachtel mit dem Gemisch besanden. Dies macht auch deshalb Sinn, da die Fablichkeit aller Grundplatten gleich bleibt und anderfalls immer neu abgeschätzt werden müsste. Auch hier sollte alles 24h trocknen.


    17. Nach der vollständigen Durchtrocknung, werden die mit Gemisch übergelaufenen Kanten von diesem Überschuss befreit. Dazu wird es vorsichtig an den Kanten nach unten hin weg gebrochen. Eventuell kann man bei Bedarf die Seiten der Kanten noch mit einem Pinsel und dem Anthrazit auf Farbe des Tisches bringen.


    Hier ein Bild, wie das Ergebnis zum Beispiel bei den Kratern aussieht( die Krater sind schon bemalt, also nicht davon irritieren lassen):



    Für die Krater wird nun die Strukturpaste eingesetzt. Diese sorgt für eine rauhe Oberfläche. Figuren rutschen dadurch nicht so leicht von den Kraterrändern herunter.



    18. Auf die Krater können falls gewünscht mit Kunstoff- oder Sekundenkleber kleine Rohre geklebt werden. Dies stellt dar, dass Leitungen im Erdreich von der Explosion aufgerissen wurden. Dazu verwendete ich die Kunsstoffröhren, welche ich schräg absägte und daraufhin an den geraden Schnittkanten mit einem Cutter bearbeitete. Dadurch sehen diese Kanten später eingerissen aus. Die Schräge Kante, also die andere Seite wird an die Kraterwand geklebt.


    19. In der Schale wird Abtönfarbe Anthrazit (dieselbe von der Platte und dem Gelände), ein wenig Struktupaste und ein wenig Leim vermengt. Mit einem dicken Pinsel (z.B. großer Trockenbürstpinsel) wird die Farbe nach dem Trocknen der Rohre direkt auf den Kunststoffkrater gebracht.


    20. Die Restmischung in der Schale wird nun mit etwas weiß vermengt. Nach dem Trocknen der Krater kann nun die Oberfläche damit trockengebürstet werden. Diesen Schritt kann man mit noch mehr weiß einmal wiederholen um einen guten Tiefeneffekt zu erzielen. Wer will kann den Krater auch noch vorher mit Schwarz oder Braun tuschen. Dies ließ ich aus der Zielsetzung heraus weg.


    21. Nun kann in einer zweiten kleinen Schale Rostpigment mit Bastelleim vermischt werden. Die Mischung wird nach dem Trocknen der Krater direkt auf die Rohre aufgetragen.



    Als nächstes folgt der finale Schritt, die Erstellung der Schutthaufen. Wer bisher der Anleitung gefolgt ist, dem sein Ergebnis sollte in etwa so (ohne das Steingeröll) aussehen:



    Jetzt geht es um die Trümmer in den Ruinen, und die Trümmergebiete.







    22. Zuerst benötigt man den Plattenverschnitt aus Punkt 1. Dieser wird nun mit dem Cutter in Blöcke zugeschnitten, um Mauersteine darzustellen. Außerdem können weitere eckigen Formen geschnitten werden, um Schutt und Geröll darzustellen. Die Mischung machts. Für alle Geländeteile wird eine halb voll gefüllte große Schale von dem Zuschnitt benötigt.


    23. Aus den Gussrahmen werden Stäbe ausgeknipst (möglichst ohne Gussgrate und gerade). Diese stellen später Eisenstäbe/Stahlträger dar, die mit dem Mauerwerk zu bruch gingen. Eine Hand voll sollte reichen.


    24. Außerdem können Bitz verwendet werden, am besten Metallschrott, der später inmitten der Schuttmassen vor sich hin rosten. Dazu können Pabzerketten, Luken, Munitionskisten, und, und, und verwendet werden.


    25. Schutt, Bitz und Gussrahmen werden werden in der Schale mit der Abtönfarbe grau (hier also nicht mehr anthrazit), ein wenig Wasser und einer guten Portion Leim vermengt. Es sollte nur soviel Farbe verwendet werden, dass der Schutt nicht vor Farbe trieft, sondern gerade davon bedeckt wird. Das Gemisch kann nach dem Vermixen nun an die entsprechenden Stellen aufgetragen werden. Vorher sollte man prüfen wo die Ruinen final hun kommen. Ich entschied mich dazu, die Trümmer an den Rändern der Ruinen aufzuschütten, um den Eindruck des Mauerbruchs dort zu verstärken, wie im folgenden Bild zu sehen.





    26. Nachdem die Masse getrocknet ist, ich empfehle 24h, kann Sie trockengebürstet werden. Erst mit einem Mix aus grau-weißer Abtönfarbe, danach mit mehr weiß in der Mischung.


    27. Als letzter Schritt werden die Metallbitz mit der in 21. beschriebenen Pigmentmixtur bepinselt.


    Et voila! Das Gelände zum Tisch ist fertig!