Pariah - Eisenhorn vs. Ravenor von Rogal

Autor: Dan Abnett
Buchformat: Hardcover (gebunden)
Umfang: 251 Seiten
Sprache: deutsch
Preis: ca. 20,00 €
Verlag: Black Library
ISBN: 978-1781930106

Einleitung:

Pariah ist der erste Teil der sogenannten "Bequin-Trilogie", welche man wiederum als Zusammenführung wenn nicht sogar Abschluss der Ravenor und der Eisenhorn-Trilogien verstehen kann.
Vorkenntnis der beiden genannten Trilogien ist zwingend notwendig, da man ansonsten die meisten Personen und Ereignisse nicht zuordnen kann. Für Fans von Abnetts Inquisitor Romanen ist Pariah also ein Muss und das Zusammentreffen dieser legendären Inquisitoren wird von dem einen oder anderen sicherlich sehnlichst erwartet.
Hauptfigur ist jedoch Alizebeth Bequin und aus ihrer Sicht ist der Roman geschrieben.

Inhalt:

Der Roman spielt in der Stadt Königin Mab, in welcher unserer Protagonistin, die Unberührbare Alizebeth Bequin im Auftrag der Inqusition zu einer Unberührbaren ausgebildet wird. Hierbei gerät sie in die Auseinandersetzung verschiedener inquisitioneller Fraktionen (Eisenhorn & Ravenor) und dunkler Mächte. Sie muss durch die Stadt fliehen und das Netz der Fraktionen und deren Interessen entwirren. Aber alle scheinen ein besonderes Interesse an ihr zu haben und sie muss sich (wie zu erwarten) für eine Seite entscheiden.

Eindruck und Kritik:

Meine Inhaltsangabe ist dürftig und obskur? Sorry, Pariah enthält so einige Irrungen und Wendungen, welchen ich ohne zu spoilern nicht vorgreifen möchte. Wilde Reisen durch "Daniversum" gibt es diesmal nicht; die Handlung konzentriert sich, so viel sei verraten auf die Stadt "Königin Mab". Es ist nicht wirklich passend, aber Pariah ist so ähnlich wie "Bourne-Identitiy", "Matrix" oder "Mann (Frau) ohne Erinnerung"

Eisenhorn und Ravenor waren meiner Meinung nach die stärksten Romane von Abnett und so ist dieses Buch, für den, der eine knallige Fortsetzung erwartet zunächst eine Enttäuschung. Mehr oder weniger unspektakulär wird einem Bequin und ihre Vorgeschichte vorgestellt, die einem ja schon aus Eisenhorn bekannt war. Eisenhorn und Ravenor lassen mit ihrem Auftritt ersteinmal auf sich warten und spielen nur eine Nebenrolle. Geradezu langatmig walzt Abnett "Königin Mab" (eine Art Mortheim 40k) und seine Protagonistin am Anfang aus.
Abnett, und das kann man als seine generelle Stärke sehen, hat seinen Schreibstil und die Präsentation dieses Romanes verändert. Er geht langsamer, und detailreicher vor. Wenn man sich an diesen Stil gewöhnt und mit Verweilen an nur einem Ort (nämlich der Stadt Königin Mab) klar kommt, hat der Roman so gar durchaus seinen Reiz. Es ist zu Beginn kein typischer 40k Roman und fantastische Einblicke in die 40k Welt sind am Anfang eher Mangelware. Leider ist dies doch recht langatmig, zumal ich mit dem Charakter der Bequin mich nicht so wirklich anfreunden kann. Ich erwartete einfach endlich wieder die ganzen alten Chars (Eisi, Ravi, Nayl, Kara Swole usw.) wiederzulesen, doch das lässt erstmal auf sich warten.

Angenehmerweise nimmt die Geschichte dann irgendwann doch an Fahrt auf und Bequin befindet sich in einem Geflecht aus Verschwörung und Gegenverschwörung wieder. Endlich erscheinen dann auch die von mir lang erwarteten Hauptprotagonisten auf der Bildfläche, sowie der ein oder andere "alte Bekannte". Wer nun auf welcher Seite und mit welcher Motivation steht, die Grenzen von Gut & Böse verschwimmen. Jetzt fängt das Buch auch endlich an Spaß zu machen und an die Qualität seiner Vorgänger heranzureichen. Wirklich ganz das Niveau von Eisi und Ravi erreicht der Roman jedoch nicht, er legt jedoch die Grundlage sich in den nachfolgenden Bänden zu steigern und endet schließlich wie zu erwarten in einem Cliffhanger.

Fazit:

Pariah ist ein eher schwächerer Roman, der sich leider zu sehr auf einen Charakter und einen Ort konzentriert, die mich leider nicht wirklich fesseln konnten. Dennoch gibt es genügend Referenzen zu seinen Vorläuferwerken um eine Spannung und Erwartungshaltung aufzubauen. Ich bin dennoch in freudiger Erwartung der Fortsetzung(en) und hoffe dass sich Abnett ein wenig von der Behäbigkeit löst, die Handlung mehr vorantreibt und diesmal ausnahmsweise nicht, wie in vielen seiner anderen Werke das Ende vermasselt und die Handlungsstränge "vertändelt". Genug Potential baut der Roman zumindest auf.

Der Preis:

Normalerweise ist es ja nicht schicklich den Preis zu kritisieren, da man für 20€ jedoch "nur" 251 Seiten Stoff bekommt, wollte ich dies nicht unerwähnt lassen. Schicker Front und Hardcover zum Trotz.