[40k] Primärziel

  • Primärziel


    Kerasnos Mortis, Familienoberhaupt des mächtigsten Adelsklans auf Hernesis, starrte voller Entsetzen auf den Monitor vor sich. Auf dem Bildschirm sah er den Korridor vor dem Kontrollraum seines Palastes, in dem er sich nun befand. Drei seiner Wächter nutzten die Stützstreben im Gang als Deckung und feuerten in die Dunkelheit. Durch gezielte Laserschüsse in die Köpfe, brachen sie leblos zusammen.
    Aus dem Schatten trat eine Gestalt in einer schwarzen Plattenpanzerung. Durch das Visier seines Helmes, sah der Unbekannte, durch die Kamera, direkt in Kerasnos Augen. Dann hob die Gestalt ihr Lasergewehr und zerstörte mit einem weiteren Schuss die Kamera.
    Das war die letzte. Jetzt war er von der Außenwelt abgeschnitten. Panik machte sich in seinem Kopf breit.
    Vor einer halben Stunde war die Welt noch in Ordnung gewesen. Er hatte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern gerade zu Abend gespeist, als plötzlich der Alarm ertönte. Sein oberster Sicherheitsoffizier, Marnius war hereingestürmt und hatte berichtet, dass ein schwergerüsteter Eindringling die Verteidigungsanlagen durchbrochen habe. Jeden den er sehen würde, erschieße er. Marnius meinte, dass er und seiner Soldaten den Eindringling aufhalten würden, während Kerasnos sich mit seiner Familie in Sicherheit bringen solle.
    Doch während seine Familie durch einen Fluchttunnel floh, blieb er. Er wollte sehen, wer so töricht war und in seinen Palast, voller Soldaten, einbrechen zu wollen.
    Wie töricht er gewesen war. Jeder, der sich diesem ... Monster in den Weg gestellt hatte, lebte nun nicht mehr.
    Ein Brüllen riss ihn aus seinen Gedanken, als Marnius den verbleibenden Männern im Kontrollraum befahl, zwischen der Stahltür und Kerasnos Stellung zu beziehen.
    Dann war es still. Keiner regte sich. Alle warteten darauf, das die Tür aufginge. Und es fing an zu piepen.
    „In Deckung! Er sprengt die Tür!“, rief Marnius.
    Die Tür flog durch die Explosion aus den Angeln, durch den Raum und traf einen Wächter, der nicht schnell genug den Kopf eingezogen hatte.
    Ein Kugelgewitter brach aus, dem ein Automatiksturm aus Laserstrahlen antwortete. Marnius drehte sich zu Kerasnos um: „Flieht, mein Herr! Es wird zu gefährlich hier.“
    Kerasnos tat dies. Er wollte nicht sterben. Als er die Tür des sekundären Einganges öffnete, schaute er noch einmal über die Schulter. Er sah den Angreifer durch den Rauch der Explosion fast majestätisch schreiten. Die Kugeln prallten von seiner Rüstung ab, während sein Lasergewehr Tod und Verderben spie.
    Kerasnos lief, lief um sein Leben. Er hörte die Schreie seiner sterben Wächter und das laute Hallen von Militärstiefeln, die ihm immer näher kamen.
    Kerasnos erreichte seine Gemächer. Er lief rein und verbarrikadierte die Tür. Verzweifelt suchte er nach einem einer Möglichkeit seinen Verfolger aufzuhalten.
    Der Raum war reich geschmückt: Der Teppich auf dem Boden war aus den feinsten Stoffen, ein prunkvolles Bett stand am anderen Ende des Zimmers und den Wänden hingen Zeugnisse des Erfolges seiner Familie, Porträts der früheren Familienoberhäupter, Trophäen von Piratenkapitänen und Invasoren, die sie besiegt hatten und ... ein altes Krummschwert.
    Kerasnos brach es aus der Fassung, die es an der Wand hielt. Dann hörte er wieder die Stiefel vor der Tür. Er kroch unter das Bett, das Schwert fest umklammert. Er zitterte, konnte nicht mehr schlucken. Wie nur, wie konnte dieser Typ nur herausgefunden haben, dass...
    Piep Piep Piep.
    Kerasnos hielt die Hände über den Kopf, als die Sprengladung explodierte. Er lugte unter dem Bett hervor. Splitter der Tür hatten die gesamte Einrichtung ruiniert. Er sah eine blutbeschmierten Rüstung. Ein Servoschädel folgte dem Träger. Der Mörder kniete sich hin, um ein Messer aus der Stiefelscheide zu holen und Kerasnos fuhr zurück. Die Stiefel kamen naher, so nahe, das Kerasnos jetzt das Blut, das an ihnen klebte riechen konnte.
    Jetzt oder nie.
    Er nahm allen Mut zusammen, den er noch hatte. Er schlug mit den Schwert nach den Beinen. Doch als er schon innerlich jubelte, da er es überlebt hatte, merkte er, dass das Messer sein Schwert blockierte. Eine Hand griff unter das Bett und zerrte den strampelnden Kerasnos heraus. Er schwang noch einmal das Schwert, aber ein schneller Schlag entwaffnete ihn und er fiel zu Boden.
    Auf dem Rücken liegend versuchte Kerasnos wegzukriechen, bis das Messer des Killers ihn festnagelte. Er schrie vor Schmerzen. In Tränen ausbrechend flehte er: „Bitte! Bitte, verschont mich! Ich kann euch alles geben. Geld, Frauen, was ihr wollt. Nur bitte tut mir nichts!“
    Sein Peiniger aber ignorierte sein Betteln und öffnete die Versiegelung seiner Rüstung. Er nahm den Helm ab und entblößte ein vernarbtes Gesicht, mit kurzen schwarzen Haaren und violetten Augen. Er kramte eine Kette unter der Rüstung hervor und zeigte sie ihm.
    Kerasnos wurde bleich und benetzte seine Robe, als er das Symbol erkannte.
    „Im Namen der geheiligten Inquisition des Gott-Imperators und Inquisitor Akasiel, wurden sie, Kerasnos Mortis, Oberhaupt der Familie Mortis, der Blasphemie wider dem Imperator und der Anbetung von Chaosgottheiten bezichtigt und überführt. Die Strafe für solche Schandtaten ist der Tod. Ich, Interrogator Kryleth werde nun die Strafe vollziehen.“
    Während er sprach, zeichnete der Servoschädel die gesamte Rede auf.
    Kryleth hob das Krummschwert auf: „Knie nieder“, er zog das Messer aus Kerasnos Bein, „und erfahre deine gerechte Strafe!“.
    „Möge deine Seele von Slaanesh verschlungen werden!“, sein letzter Widerstand.
    Kryleth trennte mit einem Schlag ihm den Kopf vom Körper ab. Als sein Kopf durch die Luft flog, hörte Kerasnos mit dem letzten Funken seines Bewusstseins noch Kryleths Antwort: „Erst die deine, Primärziel.“

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    5 Mal editiert, zuletzt von Nytaine ()

  • Ja, eine ganz gute Geschichte, hier und da etwas schwierig zu lesen. Hier mal die gröbsten Dinge:


    4. Zeile: " Durch das Visier seines Helmes, sah der Unbekannte, durch die Kamera, direkt in Kerasnos Augen."
    Find ich zu verschachtelt und ist unterbricht den lesefluss


    8. Zeile: "Sein oberster Sicherheitsoffizier, Marnius war hereingestürmt und hatte berichtet, dass ein schwergerüsteter Eindringling herein gestürmt wäre."
    zweimal hereingestürmt ist nicht so gut


    17. Zeile: "Er wollte nicht sterben. Als er die Tür des sekundären Einganges öffnete, schaute der noch einmal über die Schulter. "
    sekundärer Eingang? Vielleicht eher geheimer Fluchttunnel oder sowas. und ich würde schreiben: "schaute er noch einmal..."


    20. Zeile: "Verzweifelt suchte er nach einem einer Möglichkeit seinen Verfolger aufzuhalten. "
    er nach einer Möglichkeit --> das einem ist zuviel


    25. Zeile: " Wie nur, wie nur konnte dieser Typ nur herausgefunden haben, dass... "
    dreimal nur --> das zweite nur ist denke ich zuviel


    28. Zeile: "so nahe, das Kerasnos jetzt das Blut auch riechen konnte."
    das auch würde ich weglassen (es deutet an das jemand anders vorher schon Blut gerochen hat)


    33. Zeile: "Auf dem Rücken liegend versuchte Kerasnos wegkriechen,"
    wegzukriechen sollte es heißen denke ich


    Aber an sich sehr stimmig und angenehm zu lesen ;)

  • Einfach geile Story, mit ner coolen Wendung, da man am anfang glaubt da würde ein champion des chaos oder so auftauchen
    auserdem schön atmosphärisch geschrieben, bis auf die paar kleinen lesefluss einbrüche, keine bemängelung meinerseits


    gruß nordic_war_god

  • Ach, danke Captain Na`tek, :up:


    Ich hatte garnicht bemerkt, das ich noch die allererste Form reingestellt hab. :wacko:
    die Fehler sind jetzt berichtigt.


    Und danke auch für die guten Kommentare


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

  • Kommen (wenn ich Lust und Laune hab) noch irgendwann. :up:

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++