[40k] Göttlich

  • Kommentare in den alten Thread hier




    Aelias richtete sich auf. Er war über und über mit Verbrennungen und Wunden übersät, doch er lebte!
    Er ließ seinen Blick über das Schlachtfeld schweifen. Das Weltenschiff war schwer beschädigt. Ein Großteil der Bauten war eingestürzt oder brannte. Die Straßen waren getränkt mit dem Blut seiner Mitstreiter, nur vereinzelt rappelten sich einige Verletzte auf.
    Der junge Gardist schaute auf die verkohlten Reste des Avatars des Khaine. Welch eine Macht ihr Gegner besessen hatte!
    Bei dem Gedanken an ihren Gegner fröstelte es ihn zunächst, doch dann traf ihn die Erkenntnis. Ihr Feind war vernichtet! Seit Jahren kämpften sie gegen ihn und hatten es nun endlich geschafft ihn zu besiegen. Er erblickte den toten Körper und trat dagegen. Und nochmal. Und nochmal. Aelias lachte. Zunächst nur verhalten, doch dann immer lauter, bis seine Stimme von den Häuserschluchten widerhallte. Laut schrie er seine Erleichterung, sein Glücksgefühl hinaus. Die übrigen Überlebenden schauten ihn entgeistert an, doch Aelias strahlte sie an:
    „Versteht ihr nicht? Er ist vernichtet! All die Jahre des Krieges waren nicht umsonst!“
    Deloael, ein älterer Runenleser trat an ihn heran. Sein Gewand war zerfetzt und er hatte eine schwere Wunde an seinem rechten Bein. Dennoch schaffte er es immer noch, mit einer gewissen Anmut zu gehen.
    „Mein Sohn, du scheinst den Ernst der Lage nicht zu begreifen. Sieh dich um! Unser Schiff ist zerstört, die meisten unserer Brüder und Schwestern getötet und unsere Ressourcen sind aufgebraucht. Wir sind nicht als Sieger aus diesem Kampf hervorgegangen: Ganz im Gegenteil. Wir sind die wahren Verlierer. Die Vernichtung unseres Feindes ist nichts, angesichts der Verluste, die wir zu beklagen haben.“
    Aelias wurde blass. Tatsächlich schien er erst jetzt wirklich die Tragweite des Desasters zu erfassen. Seine Verwandten waren tot, seine Freunde gestorben und sein Leben zerstört. Ihm wurde übel. Er krümmte sich. Tränen rannen ihm über die Wangen.
    Als er sich bei den ersten Warnungen vor dem Angriff eine Gardistenausrüstung genommen hatte, hatte er darauf gehofft den Feind triumphal zurückzuschlagen.
    Solch einen Ausgang hätte er sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen ausgemalt.
    Zwar hatte der Avatar ihren Gegner besiegen können, doch das letzte Aufbäumen des mächtigen Feindes hatte selbst den Splitter des Kriegsgottes zerstört.
    Aelias sank zurück in die Knie. Verzweifelt, gebrochen starrte er ein weiteres Mal über die Szene. Diesmal registrierte er das Ausmaß der Verwüstung und ihm wurde schwindelig. Seine Verwundungen stachen und brannten mit einem Mal fürchterlich. Auf einmal wurde alles schwarz um ihn.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Joshua eilte durch das Ödland auf die alte Ruine zu. Ein Sturm tobte über der einzigen Stadt von Gelan Primus. Laut brüllte der Wind in den Canyons des Ödlandes. Blitze zuckten durch den Himmel, doch kein Regen fiel.„Noch nicht.“ Dachte sich der junge Kampfpilot.
    Er fiel in einen leichten Trab. Seine Ausbildung bei der imperialen Armee hatte ihn an derartige Eilmärsche gewöhnt. So erreichte er nach einiger Zeit schließlich den Eingang zum Heiligtum. Eigentlich war er der einzige, der regelmäßig herkam. Die anderen Stadtbewohner der vergleichsweise großen Siedlung, verabscheuten diesen Ort, da er eine furchterregende Ausstrahlung hatte, doch Joshua mochte das. Zumindest hatte er so ein stilles Refugium.
    Der Schrein war bereits vor der Ankunft der ersten Siedler vor knapp 50 Jahren hier gewesen. Doch da der Planet schon einmal von den Truppen des Imperators bekehrt worden war, war dieses archaische Heiligtum eindeutig dem Imperator zuzuordnen. Nachdem die ersten, wilden Bewohner des Planeten von einem Piratenüberfall dahingerafft worden war und die neuen Siedler den Planeten besiedelt hatten, untersuchte ein Abgesandter des Ordo Mallaeus die Städte und erklärte sie zu einem Schrein für die Macht des Imperators.
    Joshua stieg die breiten Stufen in das Heiligtum hinab. Der Lärm des Sturms wurde dumpf und verebbte schließlich ganz. Er drang nicht durch das dicke Gestein. Es war dunkel hier unten, weshalb er immer eine Lampe mitnahm, wenn er hierher kam.
    Als er die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, schaute er sich um. Der Schrein war sehr karg. Eigentlich bestand er nur aus einem einzigen, relativ kleinen, aber hohen Raum. In der Mitte des Raumes stand eine gigantische Skulptur auf einem ungefähr zwei Meter hohen Sockel. Ein grob gearbeiteter menschlicher Körper, über 4 Meter hoch, mit beiden Armen weit ausgebreitet. Sie wirkte äußerst einschüchternd, doch Joshua ließ das kalt. An den Wänden befanden sich etwa 3 Dutzend Nischen in mehreren Reihen übereinander, die von seiner Lampe nicht mehr ausgeleuchtet wurden. Einst mochten sich weitere, kleinere Skulpturen darin befunden haben, aber diese waren wohl abtransportiert oder gestohlen worden. Nur die riesige Statue in der Mitte des Raumes, hatte sich nicht bewegen lassen und hätte wohl auch nicht durch den Eingang gepasst. Auch gegenüber genauerer Analysen des Abgesandten der Inquisition hatte sich die Skulptur resistent erwiesen. Die Ankündigung, einen Abgesandten des Adeptus Mechanicus zu senden, hatte sich seit 50 Jahren nicht bewahrheitet. So arbeitete das Imperium nun einmal.
    Aufgeregt lief Joshua auf und ab. Er war sichtlich nervös. Würde sie auftauchen? War seine Liebe nur einseitig oder fühlte auch sie sich zu ihm hingezogen?
    Da war ein Geräusch! Den Treppengang hallte es hinunter. Zunächst war es nur ein leises Knistern, doch es wurde lauter. Hatte Joshua zunächst gedacht, Elena käme zu ihm, wurde ihm rasch klar, dass etwas ganz anderes geschah. Das Geräusch wurde beständig lauter und kam näher. Aus dem anfänglichen Knistern wurde ein Dröhnen und ließ den gesamten Raum erzittern. Gebannt und verängstigt schaute Joshua auf den Eingang. Er wollte sich wegbewegen, doch es ging nicht. Seine Beine gehorchten ihm nicht.
    Ein Gewittersturm brach durch den Gang und traf auf Joshua, der sich immer noch in der Nähe des Eingangs befunden hatte. Pure Energie durchfuhr ihn, Blitze leckten über seinen Körper und hoben ihn in die Luft. Er fühlte seine Lebensessenz schwinden und schrie in Agonie. Er rang mit der Bewusstlosigkeit und er fühlte, wie er den Kampf verlor. Ein letztes Mal wollte er an Elena denken, doch es gelang ihm nicht.
    Gerade, als ihn seine Seele verlassen wollte, ließ die Energie von ihm ab. Er fiel auf den kargen, glatten Steinboden und verlor das Bewusstsein.
    Langsam öffnete er die Augen. Er war immernoch in der Kammer. Seine Sicht war verschwommen und sein Körper taub. Seine Muskeln fühlten sich schwammig an, als er versuchte sich aufzustützen. Mit einiger Konzentration, schaffte er es jedoch und sah sich um. Seine Lampe, war beschädigt, spendete aber trotzdem noch Licht. Er schaute sich um. Seine Augen zeigten ihm immernoch nur verschwommene Bilder, doch eins erkannte er jetzt schon: Die Skulptur war verschwunden! Eine über 4 Meter große Statue! Sie hätte nicht einmal durch den Eingang gepasst!
    Als sich seine Sicht weiter aufklärte erkannte er jedoch etwas kleineres, das auf dem Sockel der Statue saß. „Eine weitere Statue?“
    Joshua schloss seine Augen und schüttelte den Kopf als er wieder zu dem Sockel aufsah, zuckte er zusammen und war vollkommen geschockt. Er blickte auf seinen eigenen, unverhüllten Körper. Die kühle Luft hier unten schien Joshuas Gegenüber nicht zu stören.
    „Was bei allen Heiligen...?“ Stieß Joshua aus.
    Sein Gegenüber war absolut ruhig und musterte ihn mit einem Mix aus Interesse und Gleichgültigkeit.
    Der Nackte öffnete seinen Mund. Die Stimme klang angenehm und sprach imperial:
    „Du hast Angst, das ist gut.“
    Dabei nahm sein Gesicht einen genießerischen Ausdruck an. Als ihn Joshua verständnislos anguckte, verschwand der Ausdruck auf dem Gesicht des anderen.
    „Wer bist du?“ Brachte der Soldat es schließlich hervor.
    „Unwichtig.“ Klang es gelangweilt von seinem Doppelgänger.
    „Was willst du hier?“
    „Unwichtig.“ Es klang diesmal leicht aggressiv.
    „Wie bist du hier hergekommen?“
    Sein Gegenüber brauste auf: „Wenn du noch eine solch sinnlose Frage stellst, verlierst du dein Leben auf der Stelle, Nichtswürdiger.“ Er beruhigte sich wieder und schaute auffordernd zu Joshua.
    Dieser war sichtlich eingeschüchtert. Sein Gegenüber schien es erneut zu genießen.
    „Was kann ich für dich tun?“ sagte Joshua schließlich nach einer Weile.
    „Ah, du verstehst ja doch!“ kam es von dem Doppelgänger erfreut. Nach einer Weile fuhr er fort. „Wie verlasse ich diesen Ort?“
    „Auf dem ganzen Planeten ist nichts anderes, wo willst du...“
    „Unwürdiger!“ Der Replikant sprang mit einem gewaltigen Sprung vom Sockel auf Joshua zu. Ein Stachel ragte auf einmal aus dem Arm des Nackten und kam Joshuas Kopf immer näher. Die Augen des Pilots waren vor Schreck geweitet, sein Verstand setzte im Schock aus. Doch gerade als der Stachel nurnoch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war, hielt sein Gegenüber inne... Mitten in der Luft. In der nächsten Sekunde saß er wieder auf dem Sockel.
    Ungläubig schüttelte Joshua seinen Kopf.
    „Um ein Haar hätte ich dein Leben genommen.“ Kam es von dem Fremden beiläufig.
    „Du willst also von diesem Planeten runter...“Als keine Erwiderung kam, da sein Gegenüber erneut mit seiner Beherrschung rang, fuhr er hastig fort: „Es gibt keine zivilen Schiffe, die von hier abfliegen. Lediglich mein Geschwader darf...“
    Innerlich gab sich Joshua eine schallende Ohrfeige.
    Zum ersten mal klang der Nackte interessiert: „Fahr fort.“
    Joshua zögerte. Flammen glommen in den Augen des Doppelgängers auf. „Fahr fort!“
    „Nur das Geschwader der imperialen Luftstreitkräfte kann den Planeten verlassen.“
    „Wie passend, dass ich mich zurückgehalten habe, wo du doch Pilot bist.“ Sagte der Replikant amüsiert.
    Gerade als Joshua jedoch zu einer Erwiderung ansetzen wollte, hörte er Stimmen von der Treppe.

    Die Emukraft, die alles schafft!


    - Eure Order lautet: Vernichtet den Anwärter. -


    Die letzte Prüfung!? ist eine actionlastige Science Fiction Geschichte in meinem eigenen Universum. More to come.

    Einmal editiert, zuletzt von Kampfemu ()