[40K] Eldargeschichten

  • Ok, hier die Neuauflage verlorener Geschichten, ich hoffe, irgendwen interressierts:



    Die Warnung des dunklen Engels
    Thyrion meditierte im Kristalldom. Sein Geist schritt die verschiedenen Pfade der Zukunft ab. Er sah Katastrophen, Tote, Addanlarstil in Flammen, der Untergang der Eldar. Doch es gab immernoch Hoffnung. Er und jeder andere Runenprophet setzten ihre Fähigkeiten ein, um diese Visionen zu verhindern. Anders als die närrischen Chem-Pan-Sey wussten die Eldar schon immer, dass die Zukunft verändert, dass Schicksal betrogen werden konnte. Wenn auch manchmal zu hohen Preisen, doch diese mussten gezahlt werden, um das Überleben ihres Volkes zu sichern.


    „Thyrion.“ erklang eine Stimme hinter ihm und durchdrang sogar die Nebel der Zeit, die sein Geist durchquert hatte um die Zukunft zu erkunden. Er kehrte in seinen Körper zurück und befreite diesen aus der kristallinen Starre, in die er ohne einen Geist verfiel. Dann erhob sich gewandter, als es sein alter Körper gestatten sollte und drehte sich um. Eine dunkle Gestalt stand vor ihm, der Stab in ihrer Hand ruhte sacht auf dem Kristallboden des Doms. Gewaltige Schwingen wuchsen aus ihrem Rücken und eine verspiegelte, gesichtlose Maske verbarg ihre Züge. Thyrion zögerte, doch dann blickte er direkt auf die Maske und in die Augen des Gesichtes, das auf ihr erschien. Das Gesicht eines Dämons. Das Gesicht seines Mörders.


    „Dauthuil. Warum bist du hier?“ Der Schicksalsbote schwieg, nur das Spiegelgesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. „Kannst du deiner Maske nicht Einhalt gebieten?“ fragte Thyrion, obwohl er die Antwort bereits kannte. „Deine Furcht hat sie geweckt. Überwinde deine Angst und sie wird nichts weiter spiegeln als deine Züge.“ Die Stimme des finsteren Engels war ausdruckslos und ätherisch, als wäre er kaum hier. Vermutlich stimmte das auch, die Gesetze des Universums galten für ihn nicht.


    „Ich bin hier, um dich zu warnen. Die Diener von Ihr die Dürstet werden Addanlarstil direkt angreifen.“ „Warum habe ich das nicht gesehen? Warum warnst du mich? Bis jetzt mussten wir Propheten die Zukunft immer selbst erkennen.“ Wieder schwieg der Bote lange, bevor er sprach. „Diese Wendung der Zukunft ist nicht vorgesehen. Der Wandler der Wege hilft ihnen und erzeugte eine ungewisse Zukunft.“ Das war überraschend. „Kein Gott hat die Macht deine Herrin zu betrügen!“


    „Es gehört zu seiner Natur, dass es ihm manchmal gelingt. Vermutlich wissen die Diener des Großen Feindes selbst nicht, dass ihnen auf unmögliche Art geholfen wird. Doch niemand kann dem Blick meiner Herrin lange entgehen. Ich bin hier, um die Zukunft wieder zurechtzurücken.“ Der Dämon grinste noch breiter und eine schwache Stimme erklang in Thyrions Gedanken. „Du darfst doch nicht sterben. Durch niemandes Hand. Ausser meiner.“


    Vielleicht war das die ganze Wahrheit, doch der Runenprophet vermutete, dass es noch einen anderen Grund für diese Warnung gab. Oder zwei andere. Dauthuil war immer noch ein Eldar, auch wenn er nun nicht mehr in dieser Realität heimisch war. Und dann war da noch…“Willst du, das ich überlebe, damit der Dämon mich in einer noch unbekannten Schlacht vernichten kann?“ Thyrions Stimme blieb bei diesen Worten vollkommen ruhig und bar jeglicher Gefühle. Dennoch fürchtete er sich, fürchtete das seine Seele für immer von einem Dämonen gequält werden könnte.


    „Du warst es selbst, der dein Schicksal heraufbeschwor. Du warst es, der seine Kräfte missbraucht um hinter meine Maske zu blicken. Du hast dein eigenes Ende erblickt und es unwiderruflich gemacht. Und du wirst es auch sein, der diese Zukunft verwirklichen wird, weil du alles nötige tun wirst um am Leben zu bleiben und dich damit selbst in die Fänge des Dämonen begibst.“ All das war Thyrion bereits bekannt, Dauthuil hatte es ihm bereits gesagt, kurz nachdem er versucht hatte die Spiegelmaske zu durchdringen. Dennoch, es war schwer zu glauben, dass er selbst die Erfüllung seines größten Alptraumes, eigentlich des Alptraumes jedes Eldar, verursacht haben sollte. „Sag mir, wird der Dämon meine Seele verschlingen? Werde ich es schaffen ihn zu vernichten, bevor er mich tötet?“ Der Bote blieb stumm, während der Dämon weiterhin grinste.


    „Ich weiss, du darfst es mir nicht sagen.“ Der Bote regte sich, er wandte seinen Körper leicht ab. Er besaß immer noch die Gefühle eines Eldar, und als solcher wollte er einem anderen Eldar Leid ersparen. „Die Macht der Weissen Klinge ist an die Lebenskraft ihres Trägers gebunden. Wenn ihr Träger stirbt wird jeder Dämon, der gerade von ihr vernichtet wird überleben. Verbannt, aber nicht vernichtet. Stirbst du wird der Dämon leben. Ausser ein anderer Prophet vernichtet ihn, nachdem er dich getötet hat. Dadurch kannst du deine Seele retten.“


    Ein anderer Prophet. Noch wusste er keinen, der die Macht besäße das Schwert zu nutzen und der ihm im Kampf nahe genug wäre um rechtzeitig zu reagieren. Aber es würde auch noch viel Zeit vergehen, bevor sein letzter Kampf anstand. „Bitte, beantworte mir noch eine Frage: Wo werde ich den Tod finden?“ Dauthuil wandte sich komplett ab und entfernte sich von Thyrion. „Du kennst die Welt bereits, du warst bereits da. Nachdem du dem Tode das erste Mal entronnen warst.“ Nach diesen Worten durchschritt der geflügelte eine Wand und verschwand. „Destenea.“ War alles was Thyrion murmelte, bevor er wieder in Trance versank. Nun, da er wusste, dass die Diener des Großen Feindes Addanlarstil angreifen wollten fand er den Strang dieser Zukunft, obwohl er von seiner eigenen Irrealität verborgen wurde. Er wusste, wo die Feinde angreifen würden und auch, wie er sie aufhalten konnte.

  • Elerias Kampf
    Die Schlacht tobte. Weiß gerüstete Krieger trafen auf menschliche Soldaten in grüner und erdfarbener Kleidung. Kristallklingen trafen auf Kettenschwerter. Mittendrin blitzte ein rotes Schwert auf, dass bei jeder Berührung Fleisch und Stahl in einem Blitz vernichtete.


    Auf einen Hügel über diesem Schlachtfeld stand eine einzelne Figur in wehenden weißen Roben. Neben der Gestalt war ein Schwert aufgepflanzt, dass im Sonnenlicht schwach schimmerte. Unter seinem Helm lächelte Eresias schwach. Der Kampf verlief zugunsten der Eldar, bis jetzt war noch keiner ihrer Sturmgardisten gefallen, obwohl schon einige verletzt waren und sogar drei am Boden lagen. Eresias vermutete, dass dieser Zustand zum großen Teil seinem Zwillingsbruder Alerias zu verdanken war, der mit seinem Hagun Zar eine breite Schneise durch seine Feind hackte. Oder aber ihr fehlende Kommandant verunsicherte die Imperialen Soldaten genauso sehr wie Eresias, wodurch sie nicht in der Lage waren richtig zu kämpfen. In jedem Fall erleichterte dieser Umstand die Aufgabe, die sein Meister Thyrion ihm gegeben hatte. Auch wenn er nicht genau wusste wozu, musste er diese Patrouille der Chem-Pan-Sey vernichten. Sein erstes eigenes Kommando, dass erste Mal, dass ihm Verantwortung für die Leben und die Zukunft anderer Eldar übertragen worden war.
    Gerade als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging hörte er hinter sich ein Knacken und dann ein Zischen. Mit einem hellen Klang prallte etwas nur Zentimeter vor seinem Rücken an seiner Runenrüstung ab. Die Gedanken des Kriegers verdrängten augenblicklich die des Anführers und ermöglichten Eresias schneller zu reagieren als es einem Menschen je möglich gewesen wäre. Er schloss die Finger um den Griff seines Hagun Zar und ließ sich zu Seite fallen. Als er sich abrollte schlugen zwei weitere Laserstrahlen in die Stelle ein, an der er eben noch gestanden hatte. Mit dem nun blau glühenden Schwert in der Hand sprang er auf und drehte sich um. Die drei nächsten Blitze wehrte er mit seiner Klinge ab. „Komm raus und stell dich mir im Kampf!“ Rief er in das Gebüsch vor ihm. Jetzt spürte er zwei Menschen vor sich, von denen einer sogar eine vergleichsweise große Psionische Kraft besaß. Das sie es geschafft haben so nah an mich heranzuschleichen.
    „Nun gut, Xeno!“ Ein Mensch in verzierter Rüstung trat zwischen den Sträuchern hervor. Er hielt eine Laserpistole auf Eresias gerichtet. Dieser machte eine wegwischende Handbewegung und die Pistole erzitterte, verblieb aber in der Hand des Menschen. Nun trat, schwer auf einen goldenen Stab gestützt, ein weiterer Mensch vor. Eine Metallplatte war vor seinen Augen befestigt, allerdings war seine psionische Kraft groß genug um vermutlich dennoch zu sehen.


    Dieser Psioniker musste gerade seine Kraft blockiert haben. Er erwartet doch wohl nicht, mir überlegen zu sein. Dachte Eresias, der sicher war die Blockade zerschmettern zu können. Und zur Not besaß er immer noch sein Hagun Zar, dessen Kräfte nicht blockiert werden konnten. „Versuch keine faulen Tricks, Xeno. Mein Psioniker würde sie sowieso verhindern, wie du gerade gemerkt hast.“ Diesmal benutze Eresias etwas mehr Kraft in seiner Bewegung und die Laserpistole wurde dem Leutnant aus der Hand geschleudert. „Ich denke nicht.“


    Für einen Menschen zog der Leutnant sein Schwert sehr schnell. Genauso schnell überbrückte er die Distanz zu Eresias, der seinen Schlag dennoch spielend leicht parierte. „Ihr seid euch eurer Sache wohl nicht mehr so sicher, was?“ Der Mensch knurrte zur Antwort. Er schlug wieder zu, doch seine knisternde Waffe prallte auf harten Kristall. Die psionische Kraft im Inneren der Klinge stemmte sich gegen ihre Fesseln, die Eresias aufrechterhielt. Noch konnte er sie nicht entfesseln, vorher wollte er eine Antwort. „Warum kämpft ihr nicht bei euren Truppen?“ Er sprang zurück, als der Mensch mit Links einen Dolch zog und damit versuchte Eresias zu verletzen. „Ich werde dich gefangen nehmen. Noch keinem ist es gelungen einen von euch Hexern gefangen zu nehmen.“


    Dafür lässt er also ihm anvertraute Soldaten sterben, für seinen eigenen Ruhm? Für solches Verhalten empfand jeder Eldar nur Verachtung. Die Chem-Pan-Sey waren einfach barbarisch.


    Wieder schoss das Schwert auf ihn zu. Er schlug selbst mit seiner Kristallklinge zu und entfesselte die darin enthaltene Kraft. Eine blaue Flamme brach aus der Klinge und schnitt glatt durch das Energieschwert und den Oberkörper des Leutnants. Sein Körper fiel zu Boden.


    Der Psioniker kam auf ihn zu und hob den Stab zum zuschlagen. „Geh.“ Der Mensch kam näher. „Geh!“ Mit einer Stoß seiner Hand schleuderte Eresias den Psioniker nach hinten, zurück in das Gebüsch. Doch dieser stand wieder auf. Wortlos hob er die Hände und Blitze lösten sich aus seinen Fingerspitzen. Sie prallten gegen einen Schirm aus blauen Licht, der sich vor Eresias manifestierte. Unbeirrt ließ der Mensch rot glühende Kraftstränge in seinen Händen erscheinen. Mit einer schnellen Bewegung ließ er die Stränge auf den Runenleser zupeitschen. „Wenn du es so willst.“ Eresias fing die Stränge in seinen, nun ebenfalls blau glühenden, Händen und löste ihre Verbindung zu dem Chem-Pan-Sey auf. Die Kraftadern verschwanden. Mit einem Gedankenimpuls lies er Flammen aus seiner Klinge schlagen und richtete sie gegen seinen Gegner. Kurz war noch sein Schattenriss in den Flammen zu erkennen, dann zerfaserte die Gestalt. Als die Flammen verloschen war der Chem-Pan-Sey zu einem Häufchen Asche reduziert worden.


    Eresias ging zurück zu seiner vorherigen Position um den Verlauf der Schlacht weiter zu beobachten. Sein Bruder war bereits erfolgreich gewesen, zahlreiche Chem-Pan-Sey lagen in ihrem eigenen Blut am Boden, aber auch einige Eldarkörper waren darunter. Zwei von ihnen waren bereits verloren, ihre Seelen hatte ihre warmen, lebenden Körper gegen den kalten Kristall der Wegsteine getauscht. Dennoch war die Schlacht gewonnen, und auch wenn der Preis hoch war, war Elerias sich sicher, dass diese Schlacht nötig gewesen war.


    Das hatte ihm Meister Thyrion versichert.

  • Kampf an der Seite der Inquisition
    Die Horden des Chaos näherten sich. Grossinquisitor Meran konnte sie noch nicht sehen, aber er wusste, dass sich die Diener der dunklen Götter auf dem Weg zu ihnen befanden. Es waren bisher nur 10 Divisionen der imperialen Armee und gut hundert Panzer zur Unterstützung der Grey Knights eingetroffen, die Talon III gegen den Zugriff des Chaos verteidigen sollten.


    Obwohl sie mächtige Kämpfer waren, mussten selbst diese Krieger vor den unendlichen Chaoshorden kapitulieren. Seitdem sie eingetroffen waren führten sie ein Rückzugsgefecht nach dem anderen. Nun waren sie am Fuß des letzten intakten, loyal kontrollierten, Raumhafen. Hier hatten sie die letzte Chance den Planeten zu retten, die letzte Chance das Chaos zu besiegen, ohne auf des extremste Mittel zurückgreifen zu müssen: dem Exterminatus.


    Doch Meran befürchtete, dass alle Hoffnung verloren war, sie konnten nicht mehr gewinnen. Dennoch würden sie ihre Leben so teuer wie möglich verkaufen.


    Plötzlich ertönte knisterndes Geräusch und die Luft roch nach Ozon. Hinter ihm hatte sich ein Portal geöffnet und vier Gestalten in weißen Roben traten heraus. Sie trugen verzierte Helme und auf der Brust jeder Gestalt pulsierte eine große Rune träge. Eldar. Die am nächsten stehenden Soldaten reagierten rasch und die Läufe von zweihundert Lasergewehren deuteten auf die Xenos. Die ersten roten Strahlen schossen knapp an Meran vorbei, prallten dann aber an einem psionischen Schild ab.


    „Spart euch die Munition, wir werden euch helfen.“ Die Stimme des Runenpropheten wurde von psionischer Energie selbst bis zu den entferntesten Soldaten getragen. Die Laserblitze erloschen. „Wir benötigen eure Hilfe nicht, Xeno!“ Rechtschaffender Zorn erfüllte den Grossinquisitor bei der Vorstellung mit diesen Kreaturen zusammenzuarbeiten. Die Soldaten hinter ihm jubelten. „Wenn wir diese Welt verlassen, wird jeder eurer Männer sinnlos sterben, bevor die Feuer der Zerstörung die Welt vernichten.“ Der Jubel endete abrupt. Geflüster brach aus nur unterbrochen von den Befehlen der Kommissare, die versuchten die Ordnung in ihren Trupps wieder herzustellen. Der Inquisitor erkannte, dass seine Männer meutern würden, wenn er die Hilfe der Eldar ablehnte. Dafür war die Saat des Zweifels bei diesen Worten zu tief in sie eingedrungen. Ihr eigenes, wertloses Leben war ihnen wichtiger als die Reinheit ihrer Seelen und so würden sie sich auch mit diesen Xenos verbünden, nur um es zu erhalten.


    „Nun gut, Hexer.“ Der Inquisitor spuckte das letzte Wort förmlich auf den Runenpropheten.


    „Ich gestatte euch meine Männer zu unterstützen.“ Hinter ihm kam Wind auf, erzeugt von tausenden Männern, die erleichtert seufzten.


    Hinter den Eldarn tauchten plötzlich schlanke Schiffe durch die Wolken. Scheinbar durch Antigravtriebwerke bewegt, waren sie vollkommen lautlos. Meran fragte sich, wie lange sie wohl schon über ihnen gehangen hatten. Die Schiffe landeten und entließen Krieger in verzierten Rüstungen und elegante Antigravfahrzeuge. Sie waren den menschlichen Soldaten zahlenmäßig weit unterlegen. Doch trotz aller Verachtung, die Meran für die Eldar empfand wusste er um die Schlagkraft dieser wenigen Krieger und empfand etwas Hoffnung durch ihre Unterstützung. Vielleicht könnten sie nun gewinnen. Doch dieser Gedanke verstärkte seinen Zorn nur noch, kein treuer Diener des Imperators sollte sich über die Hilfe von Alienabschaum freuen.


    Doch ihm blieb keine Zeit, diese Gedanken zu vervollständigen, am Horizont zeigten sich die ersten Ausläufer der Armee der Finsternis. Einer schwarzen Welle gleich ergossen sich die Chaosanhänger über die Ebene. „Artillerie, Feuer!“ Die Tremorkanonen der Basilisken donnerten und schleuderten ihre Hochexplosiven Granaten in die fernen Ausläufer der Armee.


    Gleichzeitig schossen mehrere weiße Blitze über die Truppen des Imperiums. Erst als der starke Luftzug einige seiner Männer niederwarf, begriff Meran, dass grade Eldarpanzer über seine Truppen hinweggeschossen waren. Violette Strahlen blitzen in der Ferne auf und schlugen direkt nach den Granaten in den Feinden ein.


    Jetzt kam das Gegenfeuer des Chaos. Laserstrahlen und Raketen durchschnitten die Luft, doch die Antigravpanzer wichen einfach aus. Die Panzer entfernten sich wieder und schwebten nun mehrere hundert Meter vor den feindlichen Reihen. Noch immer schossen sie ihre Laserstrahlen ab, blieben jetzt aber außer Reichweite des Abwehrfeuers. Die Basilisken schossen erneut und warfen die Reihen des Chaos durcheinander.


    Ein Pfeifen erklang. Der Ruf „Deckung“ erschallte in den Reihen der Imperialen. Die feindlichen Basilisken begannen auf ihre Reihen zu feuern. Eine der Granaten fiel genau auf den Runenpropheten und seine Wache. Als der Lichtblitz der Explosion verging, standen die vier Eldar immer noch. Ein blauer Schild spannte sich über die vier Psioniker und hatte die Wucht der Explosion abgehalten.


    Seinen Soldaten erging es schlechter, abgerissene Gliedmaßen beider Seiten lagen nun auf dem Schlachtfeld verstreut.


    Die feindlichen Leman Russ Panzer hielten an und richteten ihre Geschütze auf ihre loyalen Gegenstücke aus. Noch bevor sie zum feuern kamen richtet die Hälfte der Eldarpanzer ihre Prismen auf die andere Hälfte aus und schoss. Die Prismen der getroffenen leuchteten auf und gleißende Strahlen schnitten durch einige der Leman Russ, die in Explosionen vergingen. Danach zogen die Panzer hoch und verschwanden in den Wolken.


    Die Reihen der Chaos Anhänger hatten die Imperialen erreicht und blutige Handgemenge brachen aus. Immer weiter wurden die Imperialen zurückgeschlagen, nur an wenigen Stellen wurde der Angriff abgeschmettert: An den Positionen die von Grey Knights oder Eldar verteidigt wurden. Meran deutete auf eine Position, an der nur eine Handvoll grün gepanzerter Eldar eine Flut aus Kultisten bekämpfte. „Kampfpanzer 9: Feuer auf diese Position“ sprach er in sein Funkgerät. Augenblicke später schoss das Sprenggeschoss auf den Pulk zu. Er spürte eine Entladung psionischer Energie in seiner Nähe und wandte sich dem Runenpropheten zu. Glühende Runen umtanzten seine reglose Gestalt. Meran sah zurück zur Schlachtlinie und sah die Panzergranate über der Kampfgruppe in der Luft schweben. Die Eldar kämpften unbeeindruckt weiter und mähten die Kultisten, die panisch davonrannten, nieder. Die Granate wurde plötzlich von unfassbarer Kraft beschleunigt und schlug in einen Basilisken ein, der hinter den Schlachtreihen des Chaos stand.


    Zwei Blitze leuchteten an der rechten Flanke des Chaos auf. Die Terminatoren der Grey Knights hoben ihre Psi-Hellebarden und stürzten sich auf die Chaosanhänger. Sie versuchten, sich durch die Kultisten zu den Chaosmarines durchzuschlagen, die die Armee befehligten.


    Auf die anderen Flanke schossen fünf Antigravpanzer zu, bevor sie herumwirbelten und, Heck voran, zum stehen kamen. Die Lucken sprangen auf und Kriegerinnen in weißer Panzerung heraus. Mit wilden Schreien, die sogar über dem Schlachtenlärm zu hören waren stürzten sie sich auf die Feinde. Das Schlachtenglück schien auf ihrer Seite zu liegen.


    Doch dann geschah, was Meran seit Beginn der Schlacht erwartet hatte. Vielfarbiges, obszönes Licht brach an vielen Stellen der Schlachtlinie hervor und feingliedrige Dämonetten durchbrachen die Grenze zum Realraum. Die Soldaten in den vorderen Reihen streckten die Waffen und starrten die Dämonetten an, bis diese ihnen die Köpfe von den Schultern rissen.


    Die Grey Knights waren in ihrem Element und bannten alle Dämonen in ihrer Reichweite mit ihren Nemesiswaffen. Doch auch die Eldar zögerten nun und wichen langsam vor den Dämonen zurück. „Verdammte ehrlose Xenos.“ fluchte Meran und löste seinen Dämonenhammer aus der Halterung auf seinem Rücken. Auch die Eldar neben ihm zogen ihre Schwerter und liefen auf die Kreaturen des Warp zu. Zumindest drei von ihnen. Der Runenprophet blieb stehen. Meran begann die Litaneien der Austreibung zu sprechen und schwang seinen Hammer in weiten Bögen. Er zerschmetterte die Hüllen von Kultisten und Dämonen gleichermaßen. In seiner Nähe kämpften die drei Eldar mit glühenden Schwertern gegen die warpgeborenen Abscheulichkeiten.


    Ein Chaosmarine in schwarzer Rüstung kam auf Meran zu. Er trug keine Waffe, sondern zeriss jeden Soldaten, der ihm zu nahe kam mit bloßen Händen. Der Inquisitor schlug zu. Der Hammer schlug durch den Körper eines Kultisten und traf auf den Krieger. Dieser wurde niedergeschmettert, doch obwohl es unmöglich schien lebte er noch und stand sogar wieder auf. Rosanes Licht umtanzte seine Gestalt. Er begann größer zu werden. Mit einem lauten knacken brach seine Rüstung und Splitter spitzten Meran ins Gesicht. Dann zerriss das Fleisch des Marine und dehnte sich in unmögliche Größe. Es nahm es eine neue Form an: muskulöse Beine, die in gespaltenen Hufen endeten, ein gewaltiger Oberkörper mit vier Armen, zwei liefen in Händen, die anderen beiden in gewaltigen Krebsscheren aus und ein gehörnter Kopf, dessen Gesicht schrecklicherweise verzerrt menschliche Züge aufwies. Der Hüter der Geheimnisse blickte aus Pupillenlosen, schwarzen Augen auf den Großinquisitor. Ein starker Moschusgeruch hüllte ihn ein und schwächte Merans Willen. Der Inquisitor öffnete das Buch, das an seiner Servorüstung festgekettet war. Er fand den Eintrag direkt und begann zu rezitieren: „Asfalga, Hüter der Geheimnisse und Vernichter von Denea ich befehle dir im Namen des göttlichen Imperators, gehe zurück in die Hölle aus der du kommst, oder ich werde dich selbst dorthin schicken.“


    Der Dämon gab ein dröhnendes Lachen von sich. „Dein Leichengott ist nicht in der Lage dir die Macht zu geben, die es benötigt um mir zu befehlen. Kriech zurück zu seinem Grabe, bevor ich dich in Stücke reiße und deine Seele verschlinge.“ Meran hob seinen Hammer, doch noch bevor er zuschlagen konnte traf eine Klaue auf seine Rüstung und schmetterte ihn zu Boden.


    Er rappelte sich wieder auf und sah den Runenpropheten vor sich stehen. Er hielt ein Sonnenhell strahlendes Schwert in der Hand. Runen vollführten einen wilden Tanz um seinen Körper. Ohne zu zögern griff er den Dämonen an. Die Klinge des Dämons zischte herab. Das strahlende Schwert traf auf den Warpstahl und schnitt einfach durch ihn hindurch. Der Dämon brüllte als der Kristall durch seine Brust fuhr und einen Schnitt hinterließ, aus dem violettes Blut quoll. Eine Klaue zuckte vor und prallte gegen einen Schild vor dem Eldar. Dieser wurde von der Wucht des Aufpralls zurückgeworfen, blieb aber auf den Beinen. Die Linsen seines Helmes glühten. Wieder griff er an. Er duckte sich unter den Klauen, als der Dämon erneut nach ihm schlug und hieb durch einen der oberen Arme. Erneut brüllte der Dämon auf, während der abgetrennte Arm in weißem Feuer brannte.


    Eine Dämonette forderte Merans Aufmerksamkeit, indem sie auf seine Rüstung schlug. Nach einem Treffer mit seinem Hammer war diese Gefahr jedoch gebannt. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Runenleser und Skorpionkrieger einen Halbkreis um den Dämonen gebildet hatten und die kleineren Dämonen daran hinderten, den Propheten anzugreifen.


    Deshalb waren die Eldar hier, wir sind ihnen egal, es ging ihnen nur um Asfalga. Doch warum ging der Hexer ein solches Risiko ein? Der Exterminatus hätte den Dämonen auch gebannt.


    Dieser brüllte erneut auf, die Klinge des Eldar steckte bis zum Heft in seiner Brust. Weißes Feuer fraß an den Rändern der Wunde und breitete sich langsam seiner monströsen Gestalt aus.


    Dann geschah etwas unglaubliches: der Dämon versuchte die Realität zu verlassen. Und schaffte es nicht. Seine Essenz begann an den Rändern seines Körpers zu flackern versuchte offenbar, sich komplett zu lösen. Doch dies gelang nicht, das Feuer griff auf die Essenz über und verbrannte sie. Der Dämon schrie vor Schmerzen auf. Bei diesem Schrei schienen die niederen Dämonen regelrecht in Raserei zu treiben, sie brandeten noch wilder auf die dünne Linie der Verteidiger. Der Schrei erstarb und die Hülle des Dämons fiel zu Boden. Dort zerfiel sie zu Staub und der Eldar nahm sein Schwert wieder an sich.


    Wie auf Befehl lösten sich alle Eldar von der Schlacht und bewegten sich auf die Landungsschiffe zu, die gerade wieder aufsetzten. Die Xenos ließen sie tatsächlich im Stich!


    „Ihr könnt nicht mitten in der Schlacht gehen! Verdammte, ehrlose Xenos, ich wusste auf euch ist kein Verlass!“


    „Schweigt Chem-Pan-Sey. Ihr kennt nicht die Pfade der Zukunft, also urteilt nicht über unser Handeln. Ihr werdet die Schlacht auch ohne uns gewinnen, es gibt keinen Grund, unsere Leben zu vergeuden.“ Der Runenprophet lief ruhig an Meran vorbei, dann wirbelte er herum und durchbohrte eine Dämonette, die sich auf den Inquisitor stürzen wollte. Auch sie verging im weißen Feuer. „Konzentriert euch auf die Schlacht. Heute werdet ihr nicht sterben.“


    Diese Worte erfüllten Meran mit kalter Wut, wie konnte es dieser Alien wagen ihn zu belehren? Er war ein Mitglied des Ordo Malleus und getreuer Diener des Gottimperators und dieser Xeno wagte ihm zu befehlen, sich zu konzentrieren? Er zog seine Boltpistole und feuerte in die, sich bereits auflösenden, Dämonetten. Die Psigeladene Munition und die Vernichtung des Großen Dämons zeigten Wirkung, die nächsten Dämonen lösten sich vollends aus der Realität.


    Nachdem er sich derartig Raum verschafft hatte rannte er dem Eldar nach. Aus vollem Lauf schlug er mit dem Hammer zu und wurde von der eigenen Kraft niedergeworfen, als sein Schlag gegen einen massiven Schild prallte. Der Runenprophet wirbelte herum. Seine Augen glühten in vielfarbigem Licht. Meran wurde in die Luft gerissen und verspürte einen anwachsenden Druck in seinem Kopf. Die Geräusche der Schlacht waren schlagartig verstummt.


    „Zwing mich nicht dich zu vernichten, und uns damit in eine ungewissen Zukunft zu schleudern, Mensch.“ Die Stimme ertönte donnernd in seinem Kopf. Auch die drei anderen Hexer hatten sie erreicht und stellten sich neben ihren Meister. „Wir haben getan, was nötig war um diese Welt vor dem Zugriff des Chaos zu bewahren, jetzt kommt dein Zug. Und dazu gehört nicht uns anzugreifen. Also, stelle dich dem Feind und gewinne diese Schlacht oder fordere mich heraus und stirb.“ Die Geräusche kehrten zurück, der Druck in seinem Kopf ließ nach und seine Füße fanden zurück auf den Boden. Die Eldar hatten sich bereits abgewandt und entfernten sich von weiter der Schlacht. Meran sah ihnen nach, bis sie in einem Blitz verschwanden. Dann packte er den Hammer fester und rannte zur Schlachtlinie. Es gab noch immer Chaosanhänger zu vernichten.


    Dieser Eldar würde noch für seine Überheblichkeit zahlen...

  • Psiprüfung
    Roisin’Carrec legte die zeremoniellen Roben der Runenleserin an und griff nach dem Kartenspiel. Sie betrachtete es kurz und erinnerte sich an den Tag als sie es zum ersten Mal gesehen hatte. Auch sie musste damals diesen Test ablegen, wodurch ihr Potential früh erkannt wurde.


    Nun würde sie das erste Mal die Prüferin sein, zum ersten Mal testete ihr Meister Thyrion die jungen Eldar nicht selbst. Sie empfand Stolz und genoss das Gefühl, wenngleich sie auch wusste, dass sie es damit nicht übertreiben durfte. Sie, Die Dürstet könnte die Emotion als Zugang zu ihrer Seele nutzen.


    Sie trat in den Kristallgang und machte sich auf den Weg zum Prüfungsraum. Dabei fiel ihr ein Kristallsänger auf, der in einer Einbuchtung des Weltenschiffes stand und seine Musik erklingen ließ. Sie lächelte. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass der Platz auf Addanlarstil allmählich begrenzt war. Deshalb wurde neuer ersungen.


    Dann betrat sie den Garten, den sie für die Prüfung auserwählt hatte. Es war eine der kleineren Kuppeln und beherbergte ein Paradies aus den Pflanzen ihrer ehemaligen Heimat.


    Die Eldarkinder waren bereits da, genauso ihr Lehrmeister, der Runenprophet Thyrion Addkzaar. Er trug die Roben des Runenpropheten, allerdings lag sein Phantomhelm vor ihm im Gras. Das war seltsam, normalerweise hatte er den Helm ausserhalb des Kristalldoms immer angelegt, damit die Jäger des großen Feindes seine psionische Präsenz nicht wahrnehmen konnten. Als sie durch das Eingangsportal trat strich sie kurz mit ihrer bloßen Hand darüber. Sie musste unwillkürlich lächeln, in die Wände des Gartens waren etliche Runen der Abschirmung eingebracht, zusätzlich spürte sie die Präsenz der Kristallspinnen, die jede feindliche psionische Präsenz vernichten würden. Im Moment waren sie hier vor Dämonen komplett abgeschirmt.


    Sie konnte sich nicht vorstellen, welche Energie es Thyrion gekostet haben musste diesen Schild aufzubauen. Die jungen Eldar verneigten sich vor ihr „Möge Ishas Segen euren Weg erhellen Runenleserin.“ Grüßten sie unisono. „Möge Asuryans Licht auf euch herniederscheinen.“ Gab sie die traditionelle Erwiderung.


    Dann verneigte sie sich vor Thyrion. „Schüler, ihr werdet heute den letzten Test zu eurem psionischen Potential absolvieren. Danach könnt ihr euch für euren ersten Pfad entscheiden, den ihr zu meistern versucht.“ Die Schüler sahen stumm zu ihr hoch. Nach einer Geste von Thyrion setzten sie sich in das Gras. „Allerdings werden sich diejenigen von euch bei denen ein starkes psionisches Potential vorliegt zuerst einer Ausbildung unterziehen müssen, um ihre Kräfte kontrolieren zu können.“ Sie wusste, dass dies nur ein Teil der Wahrheit war. Für einen psionisch begabten Eldar war der Weg beinahe vorgezeichnet, er würde einen der Hexerpfade beschreiten, oder den der Kristallsänger.


    „Gut, fangen wir an.“ Damit zog sie ein Kartenspiel und 14 dünne Platten aus Phantomkristall aus den Falten ihrer Roben hervor. Die Platten schwebten nacheinander zu den Kindern.


    „Dieser Phantomkristall zeichnet eure Gedanken auf, die dieses Kartenspiel betreffen. Ich werde nacheinander fünf Karten abheben und ihr versucht die Karten vorherzusehen.“


    Dies war der ungenaueste, aber gleichzeitig auch beste Test, wer viele Karten vorhersehen konnte war praktisch bereits schon auf dem Pfad der Runenleser. Sie sah zu Thyrion, es war seine Idee gewesen das psionische Potential der Eldar mit Tests zu erkunden. Andere Propheten sondierten das Potential direkt aus, Thyrion allerdings fand das diese Methode ein zu starker Eingriff in die Privatssphäre war. Allerdings war es weniger Riskant, wenn die jungen ihre Kräfte nicht einsetzten riskierten sie auch keine Aufmerksamkeit bei den Dämonen. Bis jetzt war aber kein Schüler in Gefahr geraten, was wohl auch an der starken Abschirmung lag.


    Ein Schüler hob seine Hand. „Runenleserin, werden keine Runen benötigt um die verschiedenen Pfade der Zukunft zu erkennen?“ Roissin’Carrec lächelte ihn an. „Das stimmt, allerdings versucht ihr keinen weiten Blick in die Zukunft. Für diese wenigen Sekunden benötigt ein begabter Seher noch keine unterstützenden Runen. Und eure Sicherheit“ damit deutet sie auf des Portal hinter ihr „ist durch die Abschirmung, die Meister Thyrion geschaffen hat, gewährleistet. Hinter diesen Barrieren wird kein Dämon in der Lage sein, eure psionischen Kräfte zu spüren.“


    Die Schüler wirkten erleichtert, jeder von ihnen kannte die Gefahr, in die sich ein Eldar begab, wenn er Psikräfte einsetzt. Drei von ihnen umklammerten ihren Wegstein, den sie in der Tasche ihrer Robe trugen. „Gut, wenn ihr keine Bedenken oder Fragen mehr habt, konzentriert euch. Versucht die nächste Karte vor euch zu sehen.“ Alle schlossen die Augen, noch etwas an dem fast jeder Psioniker arbeiten musste. In der Schlacht waren geschlossene Augen gefährlich. Wenn auch manchmal eher für die Feinde.


    Sie deckte die erste Karte auf: der Stern.


    Dann konzentrierte sie sich. Die nächsten Karten waren: Der Sterbende, Die blutige Hand, Der Phönix und Die Seelenlosen.


    Sie deckte langsam die nächsten vier Karten auf: Der Sterbende, Die blutige Hand, Der Phönix und Die Seelenlosen.


    Eine Schülerin hatte ihre Augen wieder geöffnet. „Gut, mal sehen, wie stark eure Kräfte entwickelt sind.“ Mit einer Handbewegung rief sie die Testplatten zu sich. Das Ergebnis war wie erwartet, drei hatten je zwei Karten vorhergesehen, 10 hatten keine gesehen. Einer hatte alle Vorhergesehen und das, Rosin’Carrec runzelte die Stirn, bevor sie eine abgehoben hatte. Sie musterte kurz die Schülerin, es war dieselbe, die ihre Augen geöffnet hatte. „Du bist überrascht?“ flüsterte Thyrions Stimme in ihrem Kopf. „Wir benötigen Seher, um uns vor der Vernichtung zu retten. Du solltest dich freuen, eine entdeckt zu haben, bevor ihr etwas zustößt.“ „Ihr habt recht Meister, es ist nur...unerwartet.“


    Zu den Schülern meinte sie: „Gut, das war es auch schon. Für euch vier habe ich noch etwas.“ Sie zog vier dünne Ketten aus ihrer Robe, an denen je ein funkelnder Traumstein befestigt war. „Ihr müsst diese Traumsteine tragen, bis eure Ausbildung beendet ist und ihr eure Kräfte kontrollieren könnt. Sie werden euch einmal vor Dämonen verschleiern, und zum anderen eure Kräfte schwächen, damit ihr nicht versehentlich Verwüstungen anrichtet.“ Damit legte sie allen vieren je eine Kette in die Hand.


    „Morgen beginnt eure Ausbildung“ sie blickte zu den restlichen jungen „und auch eure, falls ihr bereits einen Weg gewählt habt.“ Die Schüler verbeugten sich und murmelten Abschieds- und Dankesworte, dann verließen sie nacheinander den Garten. Dann war nur noch Thyrion mit ihr in der Kuppel. Er saß mit geschlossenen Augen im Gras und eine einzelne Rune schwebte um ihn herum. Aus der Wand schoss eine weitere Rune auf ihn zu und begann


    ebenfalls den Runenpropheten zu umkreisen. Eine dritte Rune schoss auf den Propheten zu und als sie sich den anderen beiden anschloss erhob sich der Phantomhelm in die Luft und senkte sich dann auf Thyrions Kopf. Nachdem dies geschehen war lösten sich alle Runen des Schutzes und der Abschirmung aus den Wänden und schwebten in das Ledersäckchen, dass an seiner Robe befestigt war. Dieses nahm alle Runen problemlos auf, und ohne dabei anzuschwellen. Erst als sich der Beutel von allein geschlossen hatte blickte Thyrion auf.


    „Das hast du gut gemacht“ lobte er sie „ich denke du kannst ab heute immer die Auswahl übernehmen. Allerdings werde ich wohl weiterhin die Schutzrunen beschwören müssen, denn dafür reicht deine Kraft noch nicht aus.“


    Sie sah ihn gespannt an „Und die Ausbildung der Schüler? Wer lehrt sie ihre Kräfte zu beherrschen?“ Thyrion musterte sie kurz. „Überheblichkeit führte einst zu unserem Fall. Denk daran.“ Beschämt blickte sie zu Boden. „Ich wollte nicht überheblich erscheinen Meister, es ist nur...“ „Dass du mir zeigen willst wie fortgeschritten du schon bist.“ Unterbrach er. „Glaub mir, ich kenne dieses Gefühl. Vor mehr als 4000 Jahren ging es mir nicht anders. Glaub mir einfach wenn ich dir sage: Du bist noch nicht soweit andere zu lehren. Du stehst selbst noch an einer gefährlichen Stelle deines Weges und könntest jederzeit straucheln.“ Er bemerkte ihren Gesichtsausdruck und musste unweigerlich lächeln, obwohl sie das natürlich nicht sehen konnte, oder zumindest nicht mit ihren Augen. „Ich weiss, diesen Satz mag niemand der den Pfad des Propheten geht aber es ist nur zu wahr. Es ist leicht auf unserem Pfad zu fallen und wenn das geschieht bist du für immer verloren. Sie Die Dürstet wartet nur auf eine derartige Gelegenheit um einen Zugang zu unserem Volk zu finden. Jeder Psioniker der sich überschätzt riskiert alle Seelen auf Addanlarstil. Sei geduldig, ich werde dir gestatten die jungen zu lehren sobald du dieser Aufgabe gewachsen bist.“ Sie wusste, dass er recht hatte und protestierte nicht gegen seine Meinung. Gemeinsam verließen sie den paradiesischen Garten, ein Paradies nach dem Vorbild einer Welt die nun die Heimstätte von Dämonen war.


    Und dies nur wegen der Überheblichkeit ihres Volkes.

  • Ich hab grade meine erste Geschichte wiedergefunden. Sie basiert auf einem 500 Punkte Spiel vor vielen vielen Monden:


    Kampf um Eltheria



    Thyrion öffnete seine Augen und konzentrierte sich auf seinen Körper um ihn aus der kristalinen Starre zu wecken. Er erhob sich und legte wieder seine rituellen Roben und den Phantomhelm an. Die Runenrüstung auf seiner Brust fing an schwach zu pulsieren.


    Die Chem-Pan-Sey würden es wohl nie begreifen. Er trat aus dem Kristalldom zu seinen Schülern. „Roisin’Carrec, die Chem-Pan-Sey werden auf der Jungfernwelt Eltheria einfallen. Sie müssen vernichtet werden, bevor sie das Portal in das Netz der tausend Tore entdecken. Es werden nicht viele sein, nur eine Erkundungsmission, aber sie dürfen niemandem berichten können.“ Die Runenleserin nickte. „Sie werden für ihre Arroganz bezahlen, unsere Klingen werden ihr Blut kosten.“ Damit ging sie los um ihre Truppen zu sammeln.



    Zuerst suchte sie den Schrein der Asuryans Jäger auf. „Novartuelan, Hohepriester des Blutbefleckten Gottes ich rufe euch in den Kampf.“ Sie spürte den kriegerischen Geist des Exarchen in wilder Freude aufschreien. Der stolze Krieger vor ihr lächelte. „Gut.“


    Roisin’Carrec streckte den rechten Arm aus und ein Runenspeer glitt aus der Waffenkammer in ihre Hand. Dann suchte sie den Schrein der Skorpionskrieger auf. „Karandathek, Sternenjäger, ich rufe euch in den Kampf.“ Der Eldar drehte sich um und überreichte ihr ihren Helm mit der traditionellen Kampfmaske der Runenleser. „Ich weiss. Wir werden bei euch sein.“ Zufrieden verliess sie den Schrein um noch Gardisten zu suchen. Düstere Gedanken gingen ihr durch den Kopf, unter den Gardisten gab es stets die grössten Verluste. Aber es musste sein, sie konnte für einen kleinen Konflikt nicht zu viele Aspektkrieger mitnehmen, dann wäre die Verteidigung des Schiffes vielleicht zu stark geschwächt, falls es zu einem Notfall kam. Man wusste nie was die Chem-Pan-Sey als nächstes planten.



    Zehn Eldar kamen auf sie zu. „Runenleserin Roisin’Carrec wir möchten euch helfen.“ Thyrion musste bereits mit den Zivilisten gesprochen haben. Mit seinen Kräften konnte er telepatisch um ihre Hilfe bitten. „Gut. Legt eure Rüstung an, holt eure Waffen und bringt einen Impulslaser. Ich werde auf euch aufpassen, damit ihr alle sicher zurückkehren könnt.“


    Zum Schluss führte ihr Weg sie zurück in den Kristalldom. Sie zog einen Wegstein aus ihrem Umhang, schnitt sich mit einem kleinen Kristallmesser in den Handballen und tropfte Blut auf die glatte Oberfläche. Das Blut verschwand im Inneren des Steines, zusammen mit einer Träne, die von ihrer alabasternen Haut fiel. Sie versenkte sich in die Tiefen der Unendlichkeitsmatrix, sie konnte das Geflüster der einzelnen Seelen und den stetigen Fluss nicht ausblenden um einzelne Individuen auszumachen, aber das war nicht wichtig. Sie wurde von der Seele die sie suchte gefunden. „Mein Liebster, ich brauche wieder deine Hilfe.“ Sie spürte seine Zustimmung und Augenblicke später war sie wieder in ihrem Körper, in ihrer Hand der Seelenstein ihres gefallenen Liebsten. Sie trat zu einer der Nischen, in der ein kleiner Späher aus Phantomkristall stand und setzte den Stein ein. Der Späher regte sich. Ein weisser Finger strich über die Tränenspur auf ihrer Wange. Doch trotz ihrer momentane Schwäche sagte Roisin’Carrec: “Du musst die Chem-Pan-Sey für mich überwachen.“ Der Späher zog los, doch drehte sich am Portal noch mal, um mit leerem Gesicht zu ihr zurückzublicken.



    Erst als das Portal wieder zugefallen war sank sie an der Wand herab und liess ihren Tränen freien Lauf. Sie spürte Thyrion eintreten aber blickte nicht auf. Er setzte sich neben sie. „Ihr beide werdet wieder vereint sein. In der Unendlichkeitsmatrix werde ihr wieder vereint sein. Und wenn Yrael es schafft, Sie Die Dürstet vernichtet werden alle Eldar wiedergeboren werden können.


    Doch bis dahin musst du stark sein, zum Wohle unseres Volkes und auch für dein eigenes.“


    Roisin’Carrec erhob sich. „Danke Meister. Danke für eure Anteilnahme.“


    „Wir alle haben schon unsere Lieben verloren. Aber solange sie nicht dem Chaos anheim fallen gibt es Hoffnung.“ Sie ging zum Portal, und drehte sich wie zuvor der Späher um.


    „Die Chem-Pan-Sey werden bereuen unsere Welt betreten zu haben.“ Damit ging sie.


    Thyrion blieb noch kurz sitzen und dachte an die, die bereits gefallen waren. Dann erhob er sich um die Zukunft der lebenden Eldar zu sichern.



    Sie würden wieder vereint werden.



    Roisin’Carrec stand in der Ruine eines Chem-Pan-Sey Gebäudes. Diese Primitiven verbreiteten erschreckend schnell, aber jemand hatte sie bereits vernichtet. Ihre Leichen lagen überall auf dem Gelände verstreut. Der Phantomspäher trat an ihre Seite. „Unsere Dunklen Brüder waren bereits hier.“ Sie musterte die übel zugerichteten Leichen. „Ja“ sagte sie kalt. Dann richtete sie ihren Finger auf einen schwarzen Punkt der sich rasch näherte. „Feuer“ Die Gardisten am Impulslaser warfen ihr einen Blick zu, aber richteten schnell den Laser aus und schossen auf den Punkt. Zwei gleissenden Strahlen trafen die Schattenbarke und rissen Löcher in ihre Panzerung. Das Gefährt explodierte und wild aussehende Krieger krochen aus dem Wrack.


    Doch neben der Barke raste ein weiteres Gefährt auf sie zu. Drei schwarze Blitze zuckten. Roisin’Carrec schaffte es einen umzulenken, der zweite schlug in das Gebäude ein und warf die Jäger des Asuryan durcheinander, richtete aber keine Verluste an. Der dritte traf sein Ziel, und drei Gardisten brachen zusammen, ihre Rüstungen teilweise desintigriert.


    Ein schwarzes Portal öffnete sich und rote Bestien sprangen auf sie zu.


    „In den Wald, ihr müsst dort weg.“ Erklang die Stimme von Karandathek, der plötzlich neben Roisin’Carrec stand. Die zögerte nicht sondern befahl den Gardisten zu rennen. Noch im Lauf zielten sie mit dem Impulslaser und der Wyvern schlug auf dem Boden auf.


    Novartuelann sprang aus dem Gebäude, seine Jäger folgten ihm. Ein Hagel von Shuriken jagte auf die Bestien zu und zerfetzte sie mitten im Sprung auf die Gardisten.


    Die Wilden hatten es geschafft sich aus den Trümmern der Barke zu befreien und stürmten nun schreiend zu den Jägern. Diese zielten kurz und schossen. Die letzten Dark Eldar auf Eltheria starben unter den Waffen der Jäger.



    Roisin’Carrec legte ihren Helm ab. Sie ging zu den Überresten der drei Gardisten und sammelte ihre schwach glühenden Seelensteine auf. Sie konnte ihr Versprechen nicht halten, drei weitere Eldar waren gefallen.


    „Grämt euch nicht Runenleserin, ihr hättet es nicht verhindern können“ Novartuelan war zu ihr getreten. „Ja, und dennoch ist es tragisch. Eldar sollten sich nicht gegenseitig töten, warum nur sehen unsere dunklen Brüder das nicht?“ Da ertönte ein Klacken.


    Ein Skorpionkrieger stand an den Überresten des Wyvern und hatte gerade eine der Panzerplatten angehoben, um darunterzuschauen. Mit übernatürlicher Geschwindigkeit zog er seine Shurikenpistole und gab einen einzelnen Schuss unter die Platte ab. Dann ließ er die Panzerung zurücksinken. Blut sickerte unter ihr hervor.


    Der Phantomspäher war wieder zu ihr getreten „Das war der Letzte, Eltheria ist befreit vom Makel unserer dunklen Brüder.“ Roisin’Carrec nickte ihm trauererfüllt zu. Nun, da die Kampflust die Khaine ihr verliehen hatte nachließ, spürte sie wieder den Schmerz über den Verlust ihres Liebsten.


    Wir sind hier fertig.“ flüsterte sie, wie zu sich selbst. Der Pilot des Vampire Landungsschiff hörte ihren Mentalen Ruf und kurze Zeit später setzte das Schiff still vor dem Kampftrupp auf. Eine Luke glitt auf und der Trupp verlies die, nun wieder ungestörte, Planetenoberfläche.


    Im All steuerte das Vampire ein Schiff am Rande des Sonnensystems an.


    „Warum nutzen wir nicht das Portal zum Netz der tausend Tore auf der Jungfernwelt?“ fragt einer der Gardisten, ein junger Eldar, der vermutlich grade seine erste Schlacht geschlagen hatte. Es würden noch viele kommen.


    Novartuelan, der seinen Helm inzwischen abgelegt hatte, antwortete: “Bei der Geburt des großen Feindes ist das Wegenetzportal von Eltheria instabil geworden. Seit dem ist das Portal an der „Ewige Flamme“, einem unserer Hurrikan Schlachtschiffe, die schnellste und sicherste Verbindung. Das Portal wurde für Kreuzer und Zerstörer errichtet, unsere kleiner Vampire hat keine Probleme bei der Durchquerung.“


    In diesem Moment durchquerten sie das Tor, eine Kugel die gleichzeitig pechschwarz und heller als jeder Stern war. Sofort thronte Addanlarstil hinter ihnen im Raum, die weissen Kuppeln aus Phantomkristall schimmernd im Nichts. Das Vampire flog einen Bogen und landete auf einer der unzähligen Brücken, die nur durch ein Energiefeld vom luftleeren Raum abgeschirmt wurden. Der Trupp verlies das Vampire.



    Addanlarstil glitt weiter durch die Finsternis.




    Es war ein sehr kurzes Spiel.