[Brüder] Das Ende der Einsamkeit - Gitsniks 4.Abenteuer

  • Tadaa nun ist es eine Quadrologie. :D
    Hier der dritte Teil zum Auffrischen der Storyline: [Wunsch] Rivalität - Gitsniks 3. Abenteuer


    Ein leises Grollen hallte durch die Finsternis, unterbrochen durch die Geräusche von platschenden Schritten und dem Schaben von Metall auf dem steinernen feuchten Untergrund. Tief unter einer der unzähligen Städte im Imperium lag dieses Labyrinth, dem seit der Krieg ausgebrochen war niemand mehr Beachtung schenkte. Viele Sektionen waren schon durch das wochenlang andauernde Artilleriefeuer eingestürzt oder unpassierbar, so dass die Kanalisation keinen taktischen Nutzen mehr hatte. Dennoch war es ein Labyrinth aus dem es kein Entkommen zu geben schien. Wie lange war er nun eigentlich schon hier? Würde er je wieder das Tageslicht zu Gesicht bekommen? Ganz zu schweigen von der Sehnsucht nach seinen Kumpelz. Inzwischen waren diese Fragen jedoch schon nur noch zweitrangig für ihn.
    Was ihn jetzt plagte war nur eins und so schrie er sein Bedürfnis hinaus:


    “HUNGAA!!!!“


    Alles war die Schuld von dem haarigen Vieh. Wieso musste es ihm auch unbedingt seine Beute streitig machen? Er hätte der Ratte sicherlich was abgegeben, wenn er satt gewesen wäre und sie sich vor ihm niedergekniet hätte. Gitsnik war zwar nur ein Grot aber auch als solcher hatte er die natürliche Veranlagung für einen Herrscher, wie jeder andere Orkoide auch. An einer Weggabelung blieb er kurz stehen und schaute in die beiden Röhren, in denen auch mit seinen guten Augen kein Ende sichtbar war. Plötzlich hörte er hinter sich das trippeln von kleinen Füßen und da wurde ihm klar, dass er immer noch von dem Mistvieh verfolgt wurde.
    Er machte ruckartig kehrt und ließ seinem Unmut freien Lauf:


    “Hau ab du Gitz! Du hast mir mein Ess´n värsaut! Nu hab isch Hunga un find nix mehr in diesm Kackloch!“


    Er hatte nun wirklich genug und erhöhte sein Lauftempo um seinen Verfolger abzuschütteln, was auf Grund der geraden Tunnel und wenigen Abzweigungen eigentlich ein hoffnungsloses Unterfangen darstellte, aber das kümmerte ihn gerade recht wenig, wollte er doch einfach nur allein sein ... Moment! Allein? War er nicht seit geraumer Zeit allein unterwegs? Versuchte er nicht seine Freunde wiederzufinden, um nicht mehr auf verlorenem Posten zu stehen? Er wurde langsamer und langsamer bis er wieder zum Stehen kam. Er drehte sich um doch dort war niemand mehr zu sehen. Ohne es mitzubekommen hatte er sich an das Pelztierchen gewöhnt und nun war er wieder allein. Er streifte den schweren Panzer ab, da er ihm nun sehr schwer auf den Schultern hing, vielleicht war er auch einfach nur schwerer geworden, da ihn die Einsamkeit nun einholte doch so philosophisch konnte ein Angehöriger der orkoiden Rasse nicht denken.


    Er legte sich in den Panzer und versuchte etwas zu schlafen, doch auch das wollte einfach nicht klappen. Plötzlich hörte er wieder das Trippeln und sprang erfreut auf. Im ersten Moment war er wohl froh seinen Anfangs ungewollten Begleiter wieder zu sehen doch als er sah wovor dieser weglief rutschte ihm das Herz in die nicht vorhandene Hose. Das Grollen was er dauernd vernommen hatte war wohl doch nicht sein Magen. Eine große Flutwelle aus Brackwasser strömte ihm entgegen und veranlasste ihn dazu Fersengeld zu geben. Jedoch verhedderte er sich in dem Drahtgeflecht welches er selber als Gurte befestigt hatte und er schrie als ihn die Flutwelle samt Panzer erfasste und nach vorne schleuderte. Die Tränen liefen ihm aus den Augen und er hatte kaum Luft zum Schreien als ihm plötzlich noch etwas Haariges ins Gesicht klatschte. Es war der große Nager der jetzt mit ihm zusammen durchgeschleudert und von den stinkenden Wassermassen davon gespült wurde.
    Gitsnik wurde schwarz vor den Augen und verlor alsbald das Bewusstsein.


    Als er wieder zu sich kam bemerkte er dass er irgendwie überlebt hatte und nun in den blauen rauchverhangenen Himmel starrte. Die Flut musste ihn wohl aus dem Kanalsystem rausgespült haben. Neben ihm lagen auch die große Kochpfanne und der klatschnasse Nager. Der auch gerade wieder zu sich kam. So langsam dämmerte ihn auch warum er so an dem Tierchen hang.


    Er war genauso ein Pechvogel wie er selbst.


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