Herausgeber: Christian Dunn
Autoren: Dan Abnett, Juliet E. McKenna, Nick Kyme, Braden Campbell, C. L. Werner, Mark Clapham, Matthew Farrer, James Gilmer, Aaron Dembski-Bowden, Andy Hoare
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 412 Seiten
Sprache: Englisch
Preis: 6,99 €
Verlag: Black Libary Ltd.
ISBN-13: 978-1-84416-895-8
Vorbemerkung:
Fear the Alien ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten, wo jeweils eine andere den Menschen feindlich gesinnte Rasse im Fokus steht. Daher fällt die Inhaltsangabe mal etwas ungewöhnlicher aus. Wenn ich dennoch zu allen zehn Geschichten eine Inhaltsangabe machen soll, gebt bitte in diesem Rezensionthread Bescheid. Die Kritik wird etwas allgemeiner als sonst ausfallen. Weil es nun mal sehr kurze Storys sind (ca. 40-50 Seiten pro Story), würde ein zu detaillierte Kritik zu stark spoilern bzw. ein ellenlanges Schriftgut produzieren, dass wohl eher langweilen statt informieren würde. Die Spoiler will ich einschränken, da bei Kurzgeschichten ja wenige Wendungen vorhanden sind (nur ein oder zwei) und ich mit einer grob gedachten Einschätzung nicht den zukünftigen Lesespaß dämpfen will.
Da die einzelnen Geschichten in ihrer Qualität schwanken, werde ich allerdings durchaus mal den ein oder anderen Kritikpunkt an einer Story direkt festmachen, um zu zeigen, dass sie sich von den anderen abhebt (sowohl im positiven als auch im negativen Sinne). Nun aber genug des Gelabers und los geht’s!
Inhaltsangabe:
Fear the Alien umfasst zehn Kurzgeschichten. Diese Beschreiben alle im kleinen Rahmen, also eine kleine Gruppe von Personen, den Kampf der Menschheit gegen Xenos und Häretiker und zeigen dabei die Kräfte und Gefährlichkeit dieser Feinde. Vom Maschinenseher über Arbeiter und Freihändler bis zum Space Marine schlägt das Imperium Scharmützel gegen Tyraniden, Orks, Eldar und Dark Eldar, Necrons, Chaos Space Marines und Tau. Feinde die in jeder Geschichte gnadenlos gegen die Menschheit vorgehen…
Eindrücke und Kritik:
Negativ
Fangen wir wie immer mit den Schattenseiten des Buches an. Der Nachteil, der durch die Kurzgeschichten als erstes zu Tage tritt, ist die andauernde Unterbrechung des Leseflusses. Da jede Geschichte einen anderen Autor besitzt(!) und die Qualität sowie Schreibstil teilweise arg unterschiedlich ist, ist man gezwungen sich immer neu an die jeweilige literarische Machart zu gewöhnen. Die (logischerweise) wechselnden Orte und Personen tun ihr übriges.
Weiterhin sind bis auf eine Ausnahme die Geschichten kaum mitreißend. Das soll nicht heißen, dass die Geschichten langweilig sind. Sie haben nur eher den Charakter einer Dokumentation statt atemberaubender Spannung.
Zudem wirkt die erste Geschichte (ausgerechnet von Dan Abnett) absolut fehl am Platze, da seine „bedrohliche Kreatur“ nur auf ein bestimmtes kleines Gebiet fixiert/ programmiert ist. Nicht wirklich menschheitsbedrohend.
Weiterhin ist die Geschichte um den alten Dark Eldar Archon recht unglaubwürdig.
Er schaffte es in einem Tag 12 feindliche Archonten zu töten (ohne Hilfe mitten in Commorragh), aber seine GESAMTE Kabale wird von ein paar Necronkrieger und Gruftspinnen vernichtet.
Auch die Geschichte Faces, so grandios die Auflösung am Ende ist, ist am Anfang unglaublich anstrengend und verwirrend. Da musste ich mich zwingen weiterzulesen (hat sich aber am Ende gelohnt).
Positiv
Es gibt aber auch Gutes zu berichten. Der Doku-Charakter des Schreibstils ändert nichts an der ungeheuren Flufffülle: Die Bildung einer „Beziehung“ bei den Dark Eldar, Die Kultur der Aufführungen der Harlequine und die Bedeutung ihrer Masken, die Denkweise und Taktiken eines Kommandoz-Orkboss oder das Tau-Wort für „menschliche Helfer“ („Ges‘vesa“ wen’s interessiert). Nur um ein paar zu nennen.
Die Dichte an Hintergrundmaterial wertet das Buch insofern noch weiter auf, indem hauptsächlich Parteien gewählt wurden, die literarisch sonst nicht im Mittelpunkt stehen: Tau, Necrons, Dark Eldar, Eldar, Raven Guard, Nightlords u.a. Da ist man über jeden Happen Fluff glücklich.
Die einzige Geschichte, die durchweg positiv und damit das Highlight bildet, ist Nick Kymes Salamanders-Story, die er wohl im Zuge von Feuerechse verfasst hat. Durchgehend spannend, unkonventionell und vielschichtige Charaktere. Spitzenleistung, zumal er es innerhalb von 50 Seiten fabriziert.
Der positive Aspekt der Kurzgeschichten aber ist, dass man auch mal zwischendurch kurz eine Story lesen kann. Wenn man sich das Buch dann wieder zu Gemüte führt und eine neue Geschichte liest, muss man sich ja keine Gedanken darüber machen, was vorher passiert war oder wer die Charaktere sind.
Fazit:
Fear the Alien ist definitiv nicht das grandioseste Erzeugnis der Black Libary. Bis auf Nick Kymes Geschichte ist keine Story mitreißend zum Glück aber auch nicht zu öde. Die Qualität ist also eher durchwachsen, wenn auch nicht langweilig. Flufffanatiker werden aber ihre wahre Freude haben. Das Werk enthält viele neue Infos über Fraktionen aus der „zweiten Reihe“.
Insgesamt kein Buch, das man unbedingt haben muss. Aber ich habe auch schon schlechtere gelesen. Für ein paar 40k-Storys zwischendurch, taugt das Werk allemal.
Wertung:
5/10