Autor: Gav Thorpe
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 409 Seiten
Preis: 9,99 €
Verlag: Black Library Ltd.
ISBN-13: 978-1-84416-875-0
Inhalt:
Korlandril, ein gefeierter Skulpteur auf dem Pfad der Künste, hält sich für einen ausgeglichenen Eldar mit wenig Achtung vor den Aspektkriegern. Aber wegen Auseinandersetzungen mit seinen Freunden kann er seinen Zorn nicht mehr im Zaum halten und ist letztlich dazu gezwungen den Pfad des Krieges zu beschreiten. Er wird ein Skorpionskrieger am Schrein des Tödlichen Schatten.
Seine anfängliche Skepsis weicht schließlich der Lust an Krieg und Gewalt. Doch damit läuft er immer mehr Gefahr, sich im Netz des Blutvergießens zu verstricken und auf dem Pfad des Krieges gefangen zu bleiben…
Eindrücke und Kritik:
Negativ
An Thorpes Werk habe ich wenig auszusetzen und all das ist eigentlich ein Nörgeln auf hohem Niveau: Ein paar Male ist es schwer sich die Namen und Rollen einiger Eldar zu merken, da Erstere oftmals sehr ähnlich klingen und geschrieben sind. Das unterbricht ein wenig den Lesefluss.
In der Mitte des Buches wirkt die Geschichte bzw. Korlandrils Charakterentwicklung auch ungewöhnlich schnell und gehetzt, als hätte Gav Thorpe an dieser Stelle das Buch kürzen müssen, damit es nicht zu lang wird.
Das hätte er aber besser an so manch anderer Stelle tun sollen. Einige wenige (minimale) Abschnitte des Buches erschienen mir als recht unnötig, da sie weder die Charakterentwicklung noch die Geschichte vorantreiben.
Positiv
Es geht um Eldar! Fertig! Na gut, ein wenig mehr Substanz will ich noch bringen Das Buch ist eigentlich kein Roman, sondern ein prall gefüllter Almanach mit Hintergrundinformationen zu den Eldar und speziell dem Weltenschiff Alaitoc: Egal ob zivile Pfade, das Training von Aspektkriegern, die Festivitäten und Bestattungsriten, der Stand der Exoditen in den Augen der Weltenschiffeldar und und und… Man könnte noch tausende Fluffaspekte mehr aufzählen!
Thorpe verpackt diesen ganzen Fluff dabei in eine mitreißende Geschichte, die nicht die Handlung an sich in den Mittelpunkt setzt, sondern knapp 400 Seiten lang die wundervoll aufbereitete Charakterentwicklung Korlandrils. Abgesehen von der kurzen Mitte des Buches wird diese Entwicklung auch glaubhaft und in einem angemessenen ruhigen Tempo vorangetrieben.
In Sachen Schreibstil ist das Werk dabei ebenso grandios gelungen. Die Dialoge und die Beschreibungen sind während der friedvollen Phasen in der gepflegten Sprache und Ausdrucksform der zivilen Eldar gehalten, während der Erzählstil in den Kämpfen der Aspektkrieger recht blutig ist. Passenderweise ist sie jedoch immer gepflegt mit einem Hauch von Arroganz, so wie der Sprachstil der Eldar von Menschen nun mal beschrieben ist
Das Ende ist auch fabelhaft stimmig mit der Dystopie des 41sten Jahrtausends.
Ach ja: Und ein paar lustige Stellen gibt es auch. Seien sie freiwilliger oder unfreiwilliger Natur:
Eine lustige Stelle war, als Korlandril einem Kommissar gegenübertritt, der ihn anbrüllt. Korlandril hackte erst den einen Arm ab. Der Kommissar kämpfte mit dem anderen Arm weiter. Korlandril hackte den anderen Arm ab. Der Kommissar kämpfte immer noch brüllend mit Tritten weiter. Ab dem Punkt musste ich lachen und dachte der Kommissar verliert noch beide Beine und sagt: „Let’s call it a draw!“
Fazit:
Was Gav Thorpe mit Path of the Warrior geschaffen hat, ist nichts weniger als ein hervorragendes Buch. Die Stimmung, die Atmosphäre, die Charaktertiefe und –entwicklung sowie der Schreibstil sind fabelhaft gelungen und ziehen den Leser regelrecht in seinen Bann. Damit nicht genug bekommt man von der ersten bis zur letzten Seite viele neue, interessante und spannende Informationen über die Gesellschaft, das Militär und die Pfade der Eldar. Wer des Englischen mächtig ist, sollte bei diesem Roman unbedingt zugreifen!
Wertung:
8,5/ 10