Legion of the Damned


  • Autor: Rob Sanders
    Umfang: 413 Seiten
    Format: Taschenbuch
    Sprache: Englisch
    Verlag: Black Library
    Preis: ca. 12,00 €
    ISBN: 978-1-84970-143-3


    Einleitung:
    Nach den beiden eher mäßigen Space Marine Battles-Romanen Operation Voldorius und Feinde vor Kallidus bin ich mit nicht allzu hohen Erwartungen an Legion of the Damned herangegangen, aber wollte dem Buch dennoch eine Chance geben, weil ich die namensgebenden Space Marines sehr interessant finde und ein bisschen was über sie erfahren wollte. Haben sich die Erwartungen und Hoffnungen erfüllt? Lest selbst…


    Inhalt:
    Die angeschlagene 5. Kompanie der Excoriators, angeführt von Captain Zachariah Kersh, wird zu dem Friedhofsplaneten Certus-Minor abkommandiert, um einen Chaosschrein zu zerstören. Dieser dient als Peilsender für den Keeler-Kometen, ein Himmelskörper, der durch den Warp verändert wurde und nun mit einem eigenen Willen den Diener Khornes den Weg zu lohnenswerten Kriegszielen weist. Diese als Cholercaust bezeichnete Chaosflotte ist von immenser Größe und hat auf ihrer Route keinen einzigen Überlebenden zurückgelassen.
    Mit dem Rücken zur Wand und einem wahnwitzigen Plan bereitet sich die kleine Kompanie der Excoriators darauf vor, dem Cholercaust die Stirn zu bieten und zukünftigen Imperialen einen Hoffnungsschimmer zu geben. Der einzige wahre unbekannte Faktor ist für Kersh die seltsame spektrale Gestalt, die ihn stets verfolgt…


    Eindrücke und Kritik:
    Negativ
    Der Beginn des Buches, damit sind ca. die ersten 50 bis 60 Seiten gemeint, beherbergen die Probleme dieses Romans.
    Erstens seien da die Eigenheiten des Ordens genannt, wie bspw. Rangbezeichnungen, der Gendefekt oder die Ehrentitel. Solche Dinge werden nicht erklärt, sondern nur erwähnt. Deshalb verbringt man erst einmal ein wenig Zeit damit, die Ordensstruktur der Excoriators zu verstehen.
    Zweitens krankt das Buchs an dem für mein Empfinden langatmigen Start. Der dient zwar gut dazu, um die nachfolgenden Entwicklungen zu begründen und beinhaltet auch interessante Informationen über die Söhne Dorns im Allgemeinen. Aber die Geschichte ist hier leider wenig spannend und zieht sich.
    Drittens und letztens ist der ungewöhnliche Sprachstil des Romans zu nennen. Der ist an sich nicht schlecht, aber sehr untypisch, d. h. Rob Sanders benutzt recht viele „hochtrabende“ Wörter und Synonyme. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Hat man sich auf diesen Stil eingestellt, bereitet der aber keine Probleme mehr.


    Positiv
    Als erstes fand ich es klasse, dass die Battles-Reihe mit diesem Buch von den bekannten Orden der ersten Gründung Abstand nimmt und ein unbekannter in den Fokus rückt. Einerseits bedeutet das tonnenweise neue Infos (eben über diesen Orden) und andererseits verstrickt sich der Autor so nicht in Fluffbiegungen oder gar –brüchen.
    Ein nettes, augenzwinkerndes Gimmick stellt der Bezug (und die Information) zur Horus Heresy-Reihe dar. Dadurch zeigt sich noch einmal der Einfluss der Ereignisse und der Personen des Bruderkrieges auf die „Jetztzeit“ und der Umfang des 40k-Universums.
    Ich war auch überrascht wie gut und tief (für 40k-Verhältnisse) der Hauptcharakter Zachariah Kersh ausgearbeitet war. Dadurch, dass der Erzählstil von der Er/Sie- zur Ich-Perspektive wechselt, erfährt man über die Sorgen, Zweifel und Hoffnungen des Captains, die hinter jeder seiner Entscheidungen stehen und seine Fassade der Selbstsicherheit bröckeln lässt.
    Das größte Plus ist aber die Story an sich. Ist das Buch nach den oben genannten Startschwierigkeiten schon höchst interessant und ermuntert zum Weiterlesen, so ist der Roman zu Beginn der zweiten Hälfte und dem Kampf gegen den Cholercaust bis zum letzten Buchstaben hochspannend und packend. Die Kampfhandlungen und das Schicksal der 5. Kompanie der Excoriators sind einfach so mitreißend und teils tragisch geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will.


    Zwiespältig
    Ambivalent in der Bewertung ist für mich die Verwendung der namensgebenden Legion of the Damned. Denn deren Vorkommen beschränkt sich auf höchstens auf 5 Seiten und man erfährt fast nichts Neues über sie. Sie liegen nicht im Fokus des Romans und das wirkt ein wenig wie „Vortäuschung falscher Tatsachen“.
    Man kann aber auch sagen, dass Rob Sanders sich treu bleibt und durch das Aussparen neuer Infos zur Legion einen Fluffbruch vermeidet. Außerdem bleibt so das Mysterium der Legion of the Damned erhalten und erfährt keine enttäuschende Auflösung.


    Fazit:
    Mit Legion of the Damned hat die Space Marine Battles-Reihe endlich wieder ein hervorragendes Buch erhalten. Der Hauptcharakter ist gut ausgearbeitet und die Hauptstory so packend und spannend, dass das Lesen eine wahre Freude ist. Wenn man die kleinen Startschwierigkeiten überwindet, ein gutes Englisch beherrscht und über den minimalen Einsatz der lLegion of the Damned hinwegsehen kann, dann kann man sich auf einen hervorragenden Roman freuen.


    Wertung:
    8,5/10

  • Das klingt doch sehr gut.
    Vielen Dank für die Rezension das heißt ich kann mir bei Zeiten mal neuen Lesestoff besorgen :)

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


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