Die Gabe des Imperators von Tavor


  • Autor: Aaron Dembski-Bowden
    Buchformat: Hardcover
    Umfang: 352 Seiten
    Sprache: deutsch
    Preis: ca. 20 €
    Verlag: Black Library
    ISBN: 9781781930311


    Einleitung:


    Aaron Dembski-Bowden hat es mit relativ wenigen Veröffentlichungen geschafft, sich in die gefühlte "Eliteliga" der Black Library zu schreiben. Nach seiner Night Lords Trilogie
    und The First Heretic wendet er sich mit diesem Roman wieder der imperialen Seite zu. Die Gabe des Imperators schildert dabei die Ereignisse des ersten Kriegs um Armageddon und dessen Folgen.


    Inhalt:


    Der gesamte Roman wird aus der Ich-Perspektive des recht unerfahrenen Grey Knights Hyperion erzählt. Dieser ist das jüngste Mitglied des Trupps Castian, welcher zunächst im Auftrag der Inquisitorin Jarlsdottyr operiert. In folge eines Einsatzes empfängt der Trupp einen Hilferuf der Space Wolves,welcher kurz danach auch
    -auf recht dramatische Weise- den gesamten Orden der Grey Knights erreicht. Die Wölfe und Armageddons Stahllegion stehen auf der Malropolwelt einer unvergleichlichen Chaosarmee gegenüber und drohen von dieser ausgelöscht zu werden.


    Die Grey Knights entsenden alle verfügbaren Kräfte, um den Untergang der strategisch wichtigen Welt abzuwenden. Der Einsatz gipfelt in einem selbst für 40k Maßstäbe epischen Kampf.
    Was folgt, wird in den imperialen Aufzeichnungen als die "Monate der Schande" bezeichnet werden...


    An dieser Stelle möchte ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen, um "Unwissende" nicht zu spoilern.

    Kritik:


    Dieses Werk unterscheidet sich in einigen Punkten von den Space Marine Battleesken Romanen. Am auffälligsten dabei ist die konsequente Erzählweise aus der Ich-Perspektive.
    Anfangs ungewohnt, führt dies jedoch durch Hyperions Gedankengänge und Anmerkungen zu einer für Space Marines sehr charaktervollen Darstellung. Vor allem die Interaktionen mit dem farbenfrohen Inquisitionsgefolge stechen dabei hervor.


    Eine weitere Besonderheit ist der Spannungsbogen. Der Roman beginnt relativ behäbig und geizt anfangs mit Actionsequenzen. Vom Showdown auf Armageddon wird man geradezu überrascht doch es sei gesagt: Wenn es hier knallt, dann richtig. In den Nachwehen schlägt der Ton dann vollkommen um: Man findet sich in einer Art kalten Kriegs Szenario wieder, welches für mich aber den eigentlichen Höhepunkt des Romans darstellt.
    Von wegen kalt: Das Bild der Space Wolves mag nach diversen Werken etwas abgedroschen wirken,
    hier bilden sie aber einen erfrischenden Gegenpool zu den steril-puristischen Grey Knights.


    Was den Roman in meinen Augen auszeichnet sind seine Charaktere. Jede Fraktion und Hauptfigur agiert nachvollziehbar und glaubwürdig.
    Daneben geizt ADB auch nicht mit teils kurzen aber sehr unterhaltsamen Auftritten der 30k und 40k Prominenz.


    Fazit:


    Weder GKs, Wolves oder Inquisition zählen zu meinen Lieblinsgfraktionen. Das war bei diesem Roman aber völlig egal.
    ADB schaft es eine eher ungewöhnliche Handlung sehr kurzweilig zu erzählen. Einzig die etwas langsame Gangart der ersten Hälfte und der in meinen Augen etwas kurz geratene Endteil trüben das Bild ein wenig.


    Ansonsten TOP,


    8,5/10 Nemesis-Wehrstäbe von mir.

    "Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut." (Sir Peter Ustinov)

    2 Mal editiert, zuletzt von Gambler ()

  • Schön, dass du dich dazu entschieden hast, die rezension zu schreiben. Sie ist dir auch gelungen :up:
    Ich habe parallel nochmal Eldracors Rezension gelesen und bin ehrlich überrascht, wie weit eure Meinungen zu diesem Buch auseinander gehen. Besonders interessant sind eure grundverschiedenen Sichtweisen. Du empfiehlst das Buch wegen der doch recht seltenen Erzählperspektive, die Eldracor auf Eldracors Bewertung hingegen anscheinend keinen Einfluss hatte. Genauso sieht es bei eurer Meinung zum Handlungsablauf aus: Während Eldracor den kurzen "Ausflug" nach Armageddon und den nachfolgenden Zwist mit den Space Wolves furchtbar findet, ist es für die eines der Höhepunkte des Buches.


    Deine Rezension war eine ser gut, weil zufällig komplett konträre Ansicht zu diesem Buch


    Das zeigt nochmal, dass zusätzliche Rezensionen zu einem bereits bewerteten Buch, eine sinnvolle Sache sind.


    Ich hoffe noch auf weitere Meinungen ;)


    MfG

  • Ich hab im Gegensatz zu Eldracor kein großes Wissen zu den Knights und Armageddon besessen. Ich schätze mein Unwissen war in diesem Fall ein echter Vorteil, ich habe keine große Schlacht erwartet und konnte den Roman so ganz naiv durchlesen.

    "Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut." (Sir Peter Ustinov)