Signus Daemonicus von Tavor


  • Autor: James Swallow
    Buchformat: Taschenbuch
    Umfang: 512 Seiten
    Sprache: Deutsch
    Preis: 15,00 €
    Verlag: Black Library
    ISBN: 9781781930335


    Klappentext:


    Schon seit den Anfängen des Großen Kreuzzugs war Sanguinius, der engelsgleiche Primarch der IX. Legion, einer der vertrautesten und treuesten Brüder des Kriegsherrn Horus. Doch die Blood Angels verbergen seit langer Zeit ihre wahre Natur vor dem Rest des Imperiums.


    Inhalt:


    Noch bevor sie die Nachricht von Horus Verrat erreichen kann, werden die Blood Angels vom Kriegsmeister persönlich in das Signus System beordert. Dort wartet laut Horus neben einem tot geglaubten Feind viel mehr: die Möglichkeit, sich von ihrem geheim gehaltenen Gen-Defekt zu befreien. Horus weiß als einziger Außenstehender davon und genießt Sanguinius absolutes Vertrauen. Daher zögert dieser nicht und sammelt nahezu seine komplette Legion, um die imperiale Weisheit in das System zurückzubringen. Was dort auf sie wartet, kennt nicht nur ihre Schwäche, sondern hegt auch ein großes Interesse daran sich diese zu nutzte zu machen...


    Kritik:


    Vorweg: Nach einem ersten Blick auf das fetzige Cover war ich zunächst enttäuscht J. Swallows Namen als Autor zu sehen. Seine Blood Angels Romane gehören für mich zu den großen Enttäuschungen der letzten Zeit. Zum Glück scheint er sich hier (aus meiner Sicht) wirklich ins Zeug gelegt zu haben.
    Nach einem stimmigen Intro kommt die Geschichte nur langsam voran. Man könnte die erste Hälfte durchaus als behäbig, vereinzelt weitschweifig beurteilen. - Detailverliebtheit schön und gut, aber muss man über eine Seite hinweg einen Schlachtkreuzer beschreiben? -
    Dabei bieten sich noch genügend Spannungspunkte und ordentliche Charaktere, um nicht ins Belanglose abzudriften.
    Wirklich gelungen ist im folgenden die unbekannte Bedrohung, die Swallow nach der ersten Hälfte aufbaut. Die Reaktion des Signus Systems auf die Ankunft der Engel setzt die Latte hoch für die unausweichliche Konfrontation der Blood Angels mit dem Chaos in all seiner "Pracht". Doch im Vergleich zum vorherigen Spannungsaufbau bleiben die Diener der dunklen Götter in Aktion dann hinter den Erwartungen: Die Kämpfe wirken etwas blutleer und werden dem Vorspiel nicht ganz gerecht: Gerade das epische Duell auf dem Cover hätte ich mir etwas dramatischer gewünscht.
    Für mich hat sich dabei vor allem die Darstellung der großen Dämonen negativ ausgewirkt: bis zu ihrer Materialisierung noch bedrohlich, wirkten die kindischen Stänkereien dann eher daneben.
    Wie bereits erwähnt kann man die Charaktere durchaus als gelungen bezeichnen.
    Zunächst muss positiv hervorgehoben werden, dass ausnahmsweise mal nicht nur ranghohe Marines eine tragende Rolle übernehmen: Der Apothecarius Meros gehört zu den besten Figuren im Roman.
    Teilweise hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht: Azkaellon z.B. zeigt neben seinem Pflichtbewusstsein eigentlich nur Arroganz als hervorstechendes Merkmal:
    etwas dürftig für Sanguinius Chefbodyguard. Bei Sanguinius selbst ist Swallow der Spagat zwischen mitfühlender Vaterfigur und knallhartem Heerführer (und Nahkampfsau) gut gelungen.
    Weder rutsch er zu sehr ins Weinerliche (bis auf eine Ausnahme)


    noch ins unterkühlte Spektrum ab.
    Der Einbau der Word Beares und Space Wolves war eher enttäuschend. Weder brachten ihre Charakterzüge Würze in die Handlung, noch haben sie diese entscheidend voran getrieben.
    Was man Swallow zugutehalten muss ist, dass er alle Handlungsstränge logisch und "rund" zusammengeführt hat: Im Gegensatz zu manch anderem BL-Werk hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte an sich gut konstruiert und durchdacht war.


    In Kürze:


    - behäbiger Start
    - enttäuschende Darstellung der Dämonen
    - belanglose Nebencharaktere (Word Bearers und Space Wolves)


    -+ gute, aber etwas oberflächliche Chraraktere


    + Spannungsaufbau im Mittelteil
    + Gelungener Hauptcharakter
    + Durchgängiger, logischer Handlungsverlauf


    Fazit:


    Letztlich fällt es mir schwer, wirklich signifikante Mängel aufzuzeigen: Zusammengefasst hat Swallow sehr viel richtig gemacht, wirklich mitgerissen hat mich sein Werk aber nicht. Die Rahmenhandlung bietet beste Voraussetzungen für einen großen Wurf, der leider nicht ganz gelungen ist.


    Daher nur 6,75/10 Putten.

    "Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut." (Sir Peter Ustinov)

    4 Mal editiert, zuletzt von Tavor ()

  • Ah, mal wieder ein sehr aktuelles Werk der Black Library. Die Rezension gefällt mit im Großen und Ganzen sehr gut, persönlich finde ich nur die vielen Absätze nicht opitimal, aber das war es dann auch. Dein sprachlicher Stil gefällt mir gut, weil er sehr abwechslungsreich ist. Auch die Idee, die Kritikpunkte unten noch einmal kurz zusammenzufassen, finde ich klasse, weil man die Kritik noch mal schnell und übersichtlich nachlesen kann.


    Nach den vielen lobenswerten Titeln in der Horus Heresy gibt es nun also wieder ein Werk im Bereich Mittelmaß. Wenigstens ist die Story ein abgerundete Sache ohne Cliffhanger.


    MfG

  • persönlich finde ich nur die vielen Absätze nicht opitimal


    korrigiert :) .

    Nach den vielen lobenswerten Titeln in der Horus Heresy gibt es nun also wieder ein Werk im Bereich Mittelmaß.


    Leider. Ich habe versucht jegliches "Fanboytum" aus der Kritik zu verbannen, hatte mir jedoch sehr gewünscht das der Roman ein Knaller wird ;(

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