Steam und Jugendschutz

  • Ich bin mal wieder vom deutschen System enttäuscht.
    Ich habe mir vor kurzem bei Amazon Left 4 Dead zusammen mit Freunden gekauft, da ich mir darunter netten Spaß mit Freunden vorstellen kann.
    Jetzt ist das Spiel "ab 18" und Amazon verpflichtet ein "persönliches Entgegennehmen" was ich, im Rahmen des Jugendschutzes, als richtig erachte.


    Enttäuschung machte sich breit, als das Spiel vom Hersteller zensiert wurde. Auf der Suche im Internet kam zutage, dass man zum Beispiel in Österreich eine deutschsprachige Version des Spiels kaufen kann, welche nicht zensiert ist. Der Unterschied ist bereits am Cover sowie an dem USK-Sticker erkennbar. Der USK-Sticker hat nicht den Schriftzug "ab 18" sondern "keine Jugendfreigabe".
    Schön wenn man das nachher erst weiß.


    Egal wie, ich meldete mich bei Steam,
    mit der Beschwerde, warum ehrlich deutsche Käufer mit Altersnachweis verar***t werden,
    wie ich mein Spiel unzensiert bekomme
    und wie Steam denn dem Jugendschutz nachkommt.


    Die Beschwerde wurde, wie erwartet ignoriert.
    Meine Frage nach nach dem unzensiertem Spiel bleibt unbeantwortet
    und auf die Frage nach dem Jugendschutz kam das hier



    Jetzt habe ich mal kurz nachgedacht.
    Bei der Steam Account Einrichtung erinnere ich mich lediglich an einen Haken der gesetzt werden muß mit der Beschreibung "ich bin 13 Jahre alt oder älter".
    Das kann ja nicht im Sinn des Jugendschutzes bzw der Bundesprüfstelle sein.


    Also mal zusammengefasst.
    Theoretisch kann jeder 13 jährige (praktisch jeder) sich besagtes Spiel mit dem USK Prüfzeichen "ab 18" bei Steam kaufen,
    andersherum darf ich als Erwachsener keine unzensierten oder indizierten Sachen bei Steam kaufen.
    (merke Indiziert heißt, Werbeverbot in der Öffentlichkeit. Werbung und Verkauf an nachweißlich Erwachsene ist erlaubt. Es herrscht keine Zensur in Deutschland)
    Beides ist definitv mangelhaft.


    Ich bitte um Meinungen dazu.


    PS
    hab ich das falsch in Erinnerung
    oder bedeutet z.b. "ab 16" auch, das dies geprüft werden muß? Ähnlich Alkohol oder Tabakwaren?

  • Das kommt davon, wenn der Staat mediengerecht schnell
    was zusammenschustert, anstatt sich Gedanken zu machen.


    Das ganze sollte ja eigentlich eine präventive Maßnahme zum Schutz
    Jugendlicher sein; auch wenn sie in dem Fall deutlich den Sinn verfehlt und
    diverse Politiker, wie Deutschland allgemein mal wieder saublöd dastehen lässt.


    Aber das ist schließlich nicht das erste Mal und wird nicht das letzte Mal sein. :rolleyes

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    "Show them that we are their living nightmare,
    show them that there can be something far more
    cruel and fearsome than their pity Chaos Gods."

    ~Chaplain Kolthren of the Brass Beholders Chapter~

  • Naja für mein Verständnis hat da Steam und Valve was falsch gemacht, statt dem Staat.


    Überhaupt scheint das Problem der Bundesprüfstelle eher in der Öffentlichkeitsarbeit zu liegen, statt in der Bewertung.
    Die Definition für das "ab 18" bleibt bei der Zensur bestehen, daher war diese Arbeit für die Katze, die Valve da reingesteckt hat und ärgert zudem MICH (den Kunden)
    Hätte Valve sich mal die Definition von dem "ab 18" Sticker durchgelesen und 10 Sekunden überlegt, wäre ihnen klar gewesen, das das Abschalten der Splatter Effekte auch nicht zum "ab 16" gereicht hätte.


    Steam wäre ein tolle Plattform um indizierte Spiele an Erwachsene zu verkaufen, aber anscheinend haben die kein Interesse daran.

  • Der USK-Sticker hat nicht den Schriftzug "ab 18" sondern "keine Jugendfreigabe".


    "Ab 18" oder "USK 18" oder "FSK 18" gibt es überhaupt nicht, es heißt immer "keine Jugendfreigabe".
    Es könnte ausländische Systeme geben (z.B. PEGI), welche eine Ab-18 Klassifikation enthalten, aber die sind in Deutschland sämtlich irrelevant.

    Zitat

    oder bedeutet z.b. "ab 16" auch, das dies geprüft werden muß? Ähnlich Alkohol oder Tabakwaren?


    Ja, müsste IMHO auch geprüft werden, aber für "keine Jugendfreigabe" gelten wesentlich strengere Regeln.

  • Sry das ich das nochmal aufgreife.
    Aber vor ein paar Wochen hab ich mit einem Freund online Left 4 Dead gespielt und da kam doch der komische Fall, das da ein Mitspieler per Mikrofon was sagte und ich erstmal stutzte... Ein Mädel? aber nein, ein Junge vor seinem Stimmbruch.
    Da sieht man mal wieder wie der Jugendschutz bei Steam eben nicht greift.


    Egal wie, ich habe eben diese News gelesen und war mal so frei die Stiftung auf dieses Problem aufmerksam zu machen.