• Gestern den neuen Ridley Scott Film gesehen. Mit Alien 1 und Blade Runner ist er in die Filmgeschichte eingegeangen. Seine bisherigen Historienschinken (1492, Gladiator, Königreich der Himmel) fand ich OK bis sehr gut. War also gespannt.


  • War gestern auch im Kino in der Spätvorstellung. Ich war nicht besonders zufrieden muss ich sagen.


    Was gestört hat ist, dass der Film viel zu viele Dinge gleichzeitig sein wollte. Einerseits wollte er authentisch und ernst rüberkommen. Das ist teilweise auch wirklich gut gelungen. König Richard, die Bewaffnung und Ausrüstung der Kämpfer, die Städte/Dörfer/Burgen und der Umgang miteinander waren sehr glaubhaft und passend umgesetzt. Historische Fakten sind mit eingeflossen und die Geschichte wurde danach hin verändert. Mittelalter Klischees hin oder her, es wirkte noch ganz glaubhaft. Immerhin haben die Leute nicht wirklich im Deck gelebt, aber eben doch zusammen mit den Haus und Hoftieren. Man weiß zwar nicht warum sie immer nach bedarf mal weg sind un dann doch auftauchen und verputzt werden, je nachdem ob sie jetzt arm oder friedvoll und zufrieden aussehen sollen, aber naja..
    Andererseits stortzt der Film nur so von den typischen Filmklischees vom vorbildlichen Helden, Freiheit und Gerechtigkeit (wie sie die Amis sehen) extrem gekünstelten Szenen, wie zB die Tatsache, dass Robin von einem Moment auf den anderen von den Klippen bei den Bogenschützen plötzlich ganz vorn im Ansturm dabei ist, mal ganz davon abgesehen, dass er (obwohl mehrmals betont wird, dass er nur ein einfacher Bogenschütze ist) meisterhaft mit Schwert, Kriegshammer und Pferden umgehen kann. Mal ganz zu schweigen von seiner Abstammung und den Taten seines Vaters, welche er ja versucht vortzusetzen. Wirklich seeeehr gekünstelt..
    Und der Kampf am Höhepunkt des Films war furchtbar überladen mit Szenen, welche so extrem an andere Filme erinnert haben, dass man ihn garnicht mehr wirklcih gesehen hat vor lauter Deja Vus. :rolleyes


    Aber was ein meisten gestört hat was "Und so begann die Legende".
    Wenn ich in einen Film gehe der Robin Hood heißt will ich doch wenigstens ein bisschen davon sehen was ich von der Originalgeschichte her kenne. Ja, es kammen nahezu alle wichtigen Figuren vor, aber die meisten leider nur als winzige Nebenrolle und eigentlich nur von Namen her. Einige, besonders der Sheriff, waren richtig gut besetzt und wirkten toll, haten dafür nur so kurze Auftritte, dass von einer Rolle kaum die Rede sein kann. Die meiste Zeit hat man nur Russel Crow gesehen, der leider nicht wirklich den Charm eines Robin Hood versprüht hat.
    Dass die eigentliche Robin Hood Thematik so dermassen in den Hintergrund gerückt ist und der Film kaum das liefert das man eigentlich erwartet hat macht das ganze leider extrem unbefriedigend. :(


    Die ganzen Kleinigkeiten sind verschmerzbar, aber leider gibt es doch recht wenig, was die Waagschale wieder zu gunsten kippen lässt. Sogar die meisten guten Szenen wirkten irgendwie abgedroschen und so, als hätte man sie schon einige Male in einem anderen Film gesehen. Größtenteils super Besetzung, viele nette Szenen, aber furchtbar viel ist einfach schiefgelaufen bei dem Film..
    Zumindest die Kinder hätte man sich echt sparen können. Solch undurchdachte, unnötige und einfach unsinnige Szenen hätte man einfach nicht reinbringen sollen, dann hätte der Film schonmal mindestens 2 Punkte mehr verdient. So war einfach das ganze schöne Potenzial total verschenkt..


    Fazit:
    Das gibt bei mir ebenfalls nur eine magere 5/10 Bewertung
    Wer Russel Crow mag kann sich den Film irgendwann mal anschauen. Er Robin Hood mag sollte ihn mit sehr großer Vorsicht genießen. Und wer keines von beiden genug mag um sich nur weil diese Dinge vorkommen einen Film anschauen will kanns bleiben lassen. Schaubar ist er, aber es ist jetzt nicht so, als ob man irgendwas besonders herausragend tolles verpassen würde wenn man ihn nicht schaut.

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  • für meine begriffe will der film viel zuviel in viel zu kurzer zeit (trotz überlänge).
    er hat durchaus das potential und mit sicherheit den anspruch episch zu sein, nur fehlt dafür die zeit zum erzählen. die figuren bleiben blass, der handlung fehlt die tiefe. da hätte man mind. 2 teile draus machen müssen - oder die handlung weniger breit anlegen sollen.
    dazu ein zitat/kommentar von imdb, das ziemlich gut meine meinung wiedergibt:


    schade, schade, da wäre mehr drin gewesen....

  • Bei allem Respekt auf "historische Authentizität"


    Robin Hood basiert auf einer Sage, und die BBC Serie war besser als der Film.


    1. König Richard Löwenherz / Prinz John


    Die Sage ist darauf ausgelegt das Robin gegen die Schergen von Prinz John kämpft um Richard den Thron zu halten. Robin ist loyal zum König.
    Im Film allerdings lässt Richard den Protagonisten in Ketten legen, weil der den Mund aufgemacht hat. Und Ja Klar Richard stirbt.


    2. Robin VON LOXLEY


    Im Film kommt Robin durch Zufall an den Titel von Loxley
    In der Sage ist er ein von Loxley der gegen die Tyrannei von Prinz John ankämpft.


    Sorry ich fand den Film grausig. Ein typischer Ami-Überheblichkeitsfilm


    Der Kevin Kostner Robin Hood war auch recht authentisch und weitaus näher an der Sage als dieser Film.


    Ich geb dem Film sogar nur eine 4/10 und die 4 nur weil die Action einigemassen stimmte.

    Ich hab nen Tinitus im Auge. Ich seh nur Pfeifen!

    Irgendwas is ja immer!

  • @wandi
    es scheint, du hattest die falsche erwartung an den inhalt des films. es geht eben nicht um robin hood, wie wir ihn kennen, sondern wie eine person (in den film robin longstride) dazu wurde.
    wie er dann gegen john kämpfte ist nicht mehr teil der legenden-werdung und aus funk und fernsehen hinlänglich bekannt. ^^


    historisch gesehen, ist die person "robin hood" sowieso völlig ungeklärt und auch in der ursprünglichen sage ist zB von einem "locksley"
    nie die rede. es gibt also genug raum für "künstlerische" freiheit.


    ps: ridley scott ist im übrigen engländer ;) .

  • Ich kam auch Gestern in das zweifelhafte Vergnügen den Film zu sehen.


    Mein Fazit ohne spoiler: Grausam. 3/10


    Kommentar:
    Wenn man behauptet einen authentischen Historienfilm zu machen, kann man schlicht und einfach nicht soeinen quatsch abliefern.
    Robin Hood ist ein Sage, deswegen ist das Vorhaben eh von Anfang an zum scheitern verurteilt. Für mich wirkte der Film wie ein englisches Pendant zu Mel Gibsons "The Patriot".
    Zudem ist die Ausdrucksweise der Charaktere, deren Handlungen und die DIaloge absoluter Blödsinn. Sei es der in jedem historien Film vorkommene "dicke starke" hier dargestellt von Little John, der immer wie ein berserker alles plattmacht was sich ihm nähert bis hin zum völlig überzogen unsympathischen weichei König. Die Dialoge und viele Szenen sind viel zu modern, und zwingen dem Film lacher auf, die er nicht brauch. Das mag alles toll sein wenn man nur schlicht unterhalten werden will, aber wer einen historienfilm machen will der sollte das ganze lassen.

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

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    - Raven Guard saying

  • Nachdem was man hier liest werde ich mir Gladiator 2 äh ich meine Robin Hood wohl nicht ansehen, zumindest nicht im Kino.

    Light travels faster than sound. That`s why some people appear bright until you hear them speak!