Imperial Guard Omnibus: Volume One von Gambler


  • Autoren: Mitchel Scanlon, Steve Lyons, Steve Parker
    Umfang: 767 Seiten
    Format: Taschenbuch
    Sprache: Englisch
    Verlag: Black Library Ltd.
    Preis: ca. 15,00 €
    ISBN-10: 1-84416-611-2
    ISBN-13: 978-1-84416-611-4


    Einleitung:
    Der Omnibus besteht aus drei Romanen und drei Kurzgeschichten. Jeder dieser Romane wird einzeln (kurz) rezensiert. Die Kurzgeschichten Knee Deep, Better the Devil und The Citadel, sind von den gleichen drei Autoren geschrieben und führen ihre Romane mit den gleichen Charakteren weiter bzw. erweitern sie.


    Inhalts/ Eindrücke und Kritik:
    Fifteen Hours (Mitchel Scanlon)
    Der junge Rekrut Larn und seine Kompanie werden durch einen bürokratischen Fehler auf dem falschen Planeten abgesetzt. Dort herrscht eine seit 10 Jahre andauernde Belagerung und Larn muss auf erbarmungs- und hoffnunglose Weise den Kriegsalltag kennenlernen. Sein einziges Ziel ist es die Statistik zu besiegen und 15 Stunden zu überleben…


    Hier ist das Thema: Warhammer 40k meets Im Westen nichts Neues. Und gerade das macht die Geschichte einzigartig für 40k-Verhältnisse. Hier wird keine Landserromantik genutzt, sondern ein dreckiges, sehr düsteres Szenario, in dem man selbst keinen Lichtblick für die Protagonisten sieht: Unfähige Bürokratie, inkompetente Befehlshaber, die der eigenen Propaganda glauben und ein zahlloser Feind. Larn ist unerfahren und ängstlich, kein todesmutiger, selbstloser Supersoldat. Die Atmosphäre wirkt einfach dystopisch und trostlos.
    Sicher wirken die ganzen Rückschläge etwas übertrieben viel und das Ende mündet dann doch wieder ins typische 40k-Klischee. Aber insgesamt ist der Roman hervorragendes Grim-Sci-Fi und eine der besten Geschichten, die ich in 40k gelesen habe.
    Wertung: 9/10


    DeathWorld (Steve Lyons)
    Das XIV Regiment von Catachan landet auf dem Planeten Rogar III, einem sich rapide evolutionierendem Planeten, der so die Eindringlinge (Orks und Menschen) vertreiben will und zu einer Todeswelt mutierte. Der junge Lorenzo und sein Trupp sollen den Waaaghboss Big Green töten. Doch der Todesdschungel scheint wesentlich gefährlicher zu sein, als die Orks...


    Das Positive an der Story sind die umfassenden Fluffinformationen über die Kampf- und Überlebenstechniken sowie der Mentalität einer der berühmtesten Armeen des Imperiums. Die Handlung und die Atmosphäre sind spannend aufgebaut. Die Erzählweise ist sehr durchdacht und detailliert in Bezug auf die Überlebenstechniken. Die einzelnen Handlungsszenen warten auch mit der einen oder anderen Überraschung auf.
    Aber leider ist sie auch ein wenig sehr Hollywood-ähnlich und trieft vor Klischees. Der ganze Storyablauf kommt einem wie der Film Predator vor. Und der Roman ist doch recht linear und in der Gesamtheit vorhersehbar. Nicht überragend, aber auch nicht enttäuschend.
    Wertung: 6/10


    Rebel Winter (Steve Parker)
    Der Planet Danik’s World ist im Griff einer Eiszeit und wird wegen der Vernachlässigung durch das Imperium von Revolten erschüttert. Der Einsatz der Vostroyan Firstborn, die die Revolten unterdrücken sollen, provoziert dann die (unbekannten) lokalen Orks. Hauptmann Sebastev, Oberst Kabanov und das 68th Regiment müssen in Unterzahl in diesem Wahnsinn die eigenen Linien durchbrechen, was durch Schneestürme, Rebellen und tausende Orks zu einem Selbstmordkommando verkommt...


    Auch hier wird ein tieferes Licht auf die Kultur und Kampfweise einer bekannten Armee geworfen. Die Handlungsträger sind schablonenhaft, aber sehr sympathisch. Der Einzige, der hervorsticht, ist der Kommissar, der schwer einzuschätzen ist. Das ist aber durchaus positiv gemeint. Die Handlung ist durchgehend spannend und fesselnd. Die Thematik des Dreieckskampfes (Imperium vs. Rebellen vs. Orks) ist trotz des limitierten Blicks auf die Vostroyaner gut und glaubhaft erzählt. Und kann mit einem leicht überraschenden Ende aufwarten…
    Spezifische Negativpunkte gibt es eigentlich nicht. Beim Gesamteindruck kann ich aber sagen, dass es 40k-Standardkost ist, spannende zwar, aber eben nichts herausragendes.
    Wertung: 7,5/10


    Fazit:
    Der Omnibus ist trotz der kleinen Schwächen ein wahre Freude für 40k-Fans, inbesondere für Anhänger der imperialen Armee. Die Romane sind spannende und erlauben tiefe Fluffeinblicke. Die Kurzgeschichte runden als kleine „Zwischenmahlzeit“ runden das Ganze noch ab. Für den kleinen Preis ist der Sammelband wohl für jeden Warhammer 40k-Fan eine Überlegung wert!


    (Gesamt-)Wertung: 7,5/10

  • Mein Interesse ist jedenfalls geweckt, schöne Rezension. Ich warte aber erstmal auf die neuen deutschsprachigen Romane.

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    "God-Emperor? Calling him a god is what started this mess in the first place..."
    Bjorn the Fell-Handed

    Calculon zu GWs Releasepolitik: Je schneller das Karussel fährt, desto besser kann man Kotzen :D