Kreuzer Eisenstein
Eine Rezension von Cronyk
Original-Titel:The Flight of the Eisenstein
Titel: Der Grosse Bruderkrieg 4 Kreuzer Eisenstein
Autor: James Swallow
Übersetzer: Ralph Sander
Sprache: deutsch
Umfang: 432 Seiten
Preis: 8,95€
ISBN: 978-3453526402
Das Erste, was mir ins Auge sprang war, dass alleine schon die Übersetzung des Titels schlicht schlecht ist (ganz ehrlich Herr Sander, was wäre denn so schlimm an "Der Flug der Eisenstein" ? In meinen Ohren viel besser und treffender!). Das Zweite war, dass der Name des Schiffes auch im Original "Eisenstein" lautet. Nanu, ein deutscher Name? Den Grund lieferte mir das Internet nach einer kurzen Recherche: Ein in seinen Kreisen weltbekannter Stummfilm heißt "Panzerkreuzer Potemkin" von... Sergei Michailowitsch Eisenstein! Na das hat doch mal Stil!
Zum Buch:
Nachdem ich dieses Mysterium der Menschheit nun gelöst habe fange ich mit dem eigentlichen Buch an!
Die Verbindung zum dritten Teil ist wirklich sehr gut geglückt! Selbst wenn man die vorangegangenen drei Teile nicht gelesen hat fällt der Einstieg sehr leicht. Wenn man sie gelesen hat ist er wunderbar, da der Übergang zwischen den Büchern fast nahtlos ist. Der Sprachstil ist, gerade nach meiner letzten Lektüre "Schlacht um Helsreach" nicht gerade ein Glücksgriff, aber besser als bei den vorigen Bänden. Die Übersetzung ist gelungen, keine störenden Patzer (vom Titel mal abgesehen).
Der Inhalt beginnt vor der Bombardierung von Istvaan III, erzählt also knapp die Hälfte des dritten Buches noch einmal im Schnelldurchlauf aus Sicht von Hauptmann Garro, der im letzten Buch schon eingeführt wurde. Die Death Guard übernimmt die Kontrolle über die Eisenstein und Nathaniel durchschaut Horus' Verrat. Nun bricht die Eisenstein aus der Flotte des Verräters aus um eine Warnung nach Terra zu bringen. Unter dem Feuer des gewaltigen Schlachtkreuzers "Terminus est" ( zu deutsch etwa "Grenzstein") springt die Eisenstein panisch und nahezu blind in den stürmischen Warp. Als sich dann das Gallerfeld nicht stabilisieren lässt nimmt der Wahnsinn seinen Lauf! Terra scheint unendlich fern...
Die Metaebene:
Die Geschichte des letzten Bandes geht nahtlos und meiner unmaßgeblichen Meinung nach wirklich gelungen weiter! Das Lesen dieses Buches hat mir sehr viel Freude bereitet und ging flüssig von statten. Wirklich gut fand ich die Entwicklung von Keeler von der nüchternen Imagologin zur "Heiligen". Sie erinnert etwas an Maria Stuart aus Schillers gleichnamigen Drama. Ebenfalls sehr zu denken gibt Nthaniels Wandlung: Nach einer Verletzung liegt er im Delirium und bekommt - durch gewisse äußere Einflüsse - Visionen, die sein Weltbild nachhaltig verändern und sein gesamtes weiteres Handeln steuern. Es ist also genau die selbe Sache wie bei Horus vorher, nur eben in genau die andere Richtung. Wirklich gesellschaftskritisch sind auch die Gespräche des Kriegers mit der "Heiligen". Im Vordergrund steht die Frage anch der "richtigen" Religion und ihrer Bedeutung für das Volk der Menschen. Ich selbst werde mich als Atheist nicht weiter zu dem Thema äußern, empfehle aber jedem, dieses Buch zu lesen der auch nur den Hauch einer Interesse für SiFi hat.
Fazit:
Wie, das war's schon?
Ja, war es tatsächlich! Mir bleibt nicht viel über das Buch zu sagen ohne zu Spoilern oder zu weit abzudriften. Lest es einfach! Es ist kein meisterwerk seiner Zunft, aber auf jeden Fall eine Zierde der vier Bruderkriegsromane, die ich bisher kenne. Und vor Allem: Man muss nicht zwangshaft die gesamte Reihe lesen. Also los!
Die Wertung:
Oh ja, mein Lieblingsthema:
Das Buch bekommt von mir 6 Sterne für die Handlung, da im Prinzip nicht viel passiert, das was passiert aber wunderbar ausgeschmückt wird. Und das Ende kommt sehr abrupt, was bei einer Reihe wie dieser aber zu erwarten ist.
Diesmal 5 Punkte für die Schrift. Kein gehobener Stil, aber auch keine Patzer.
Die Metaebene schneidet mit 8-9 Punkten am Besten ab. Wirklich sehr kritisch das Buch und auch für unser kleines, geliebtes 40k-Universum sehr bedeutsam!
Also wieder knapp 6/10 für "Kreuzer Eisenstein"! Habe das Lesen nicht bereut!
Und wieder eine kleine Überraschung zum Schluss: