Damocles von Zerzano

  • Moinsen,
    ich bin es mal wieder und ich bringe eine neue Rezension mit.:D



    Story (written by black Library)
    Vor zwei Jahrhunderten endeten die Kämpfe zwischen dem Imperium der Menschheit und dem aufstrebenden Sternenreich der Tau im Damocles-Golf ohne einen klaren Sieger. Jetzt, als sich das 41. Jahrtausend seinem Ende neigt, kehren die Tau zurück. Die Welt Agrellan wird angegriffen und die Space Marines von den White Scars und der Raven Guard eilen ihr zu Hilfe. Doch die fähige Kriegerin Commander Shadowsun führt die nichtmenschliche Streitmacht an und ihr gelingt es, die Space Marines und ihre Verbündeten schwer zu bedrängen. Kor’sarro Khan, Meister der Jagd der White Scars, schwört, den Sieg auf dem direktesten Weg zu erringen – indem er Shadowsun den Kopf von den Schultern schlägt.


    Meinung dazu: Ich muss zugeben, nach Mission Voldorius war ich etwas skeptisch bezüglich eines weiteren Romans über die White Scars und die Raven Guard, zumal beide Orden mich jetzt nicht so fesseln. Aber ich erhoffte mir, dass durch Damocles sich mein Blick auf die Beiden verbessern würde. Schauen wir mal, ob es geklappt hat :D...


    Allgemeine Klärung
    Wie ja schon an den Autorenanzahl zu sehen, handelt es sich um einen Sammelband bestehend aus vier Geschichten:
    Bluteid von Phil Kelly: Hier wird der Kampf zwischen Schattensonne und Korsarro Khan und seinen Mitstreitern geschildert. Der Fokus bei den Charakteren liegt dabei mehr auf Schattensonne und ihrem Innenleben, als wirklich auf Khan.
    Das Zerbrochene Schwert von Guy Haley: Eine Geschichte über zu den Tau übergelaufenen Menschen einmal aus Sicht eines dieser Menschen, der wirklich nach dem Stille eines Berichts vor seinem Vorgesetzten geschrieben ist und zum anderen aus der Sicht eines gefangen genommenen Raven Guard, der durch Xenotechniken seine Erinnerungen von den Ereignissen durchlebt.
    Der Schwarze Leviathan von Ben Counter: Ultramarines und Jade Dragons, die versuchen, eine aufkeimende Rebellion in einer, von Tau unterwanderten, Maktropole zu verhindern.
    Die Schlinge des Jägers von Josh Reynolds: Wieder der Kampf zwsichen Schattensonne und Khan, jedoch mehr aus der Sicht der White Scars, und an einer anderen Stelle der Kampfgeschehnisse.


    Ich werde daher statt allgemein Positiv und Negativ abzuwägen, die einzelnen Geschichten Bewerten. Alle sind ungefähr gleich lang und zu großen Teilen auch koherent zueinander nur Bluteid und die Schlinge des Jägers passen zeitlich nicht ganz zusammen, da in der einen Geschichte der Konflikt nur einen Tag dauert, in der anderen jedoch mehrere Wochen, wodurch natürlich dann ein paar Ungereimtheiten auftreten.;)


    Bluteid von Phil Kelly:
    Kommen wir zur ersten Geschichte.:)
    In dieser wird die Welt Agrellan im Rahmen der dritten Expansion der Tau unter der Leitung von Schattensonne angegriffen. Die White Scars, die sich aktuell auf dem Planeten zur Verteidigung befinden erhalten die Nachricht, dass ihre Heimatwelt angegriffen wird, doch sie entschließen sich dazu, erst ihren Auftrag hier zu beenden, damit ihre Ehre nicht beschmutzt wird.
    Allgemein hat diese Story ein paar recht interessante Abschnitte. Allen voran das doch sehr interessant beschriebene Innenleben von Schattensonne. Schön wird erklärt, wie detailverliebt sie ihre Pläne entwirft und so die imperialen Verteidiger perfekt ausspielt,... fast zu perfekt, denn teilweise wirken die Versuche der Imperialen so schlecht durchdacht, dass es nicht ganz so glaubhaft wirkt. Man merkt, dass Kelly eben ein Xeno-Freund ist.:D

    Ab davon kann man auch sehr gut sehen, wie die unterschiedlichen Kriegsphilosophien der Tau hier auch geistige Gestalt annehmen und wie die Haltung von Schattensonne bezüglich Commander Weitsicht ist. Insgesamt jedoch recht interessante Story mit manchen kleinen Überraschungen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.;)


    Das Zerbrochene Schwert von Guy Haley:
    Definitiv eine der beiden mMn stärksten Storys in diesem Buch. :) Ich war zugegebenermaßen erst etwas verwundert: Anfangs dachte ich nämlich, der Bericht-artige Schreibstill sei einfach nur für die Einleitung gedacht. Doch weit gefehlt. Haley schafft es schön in diesen beiden Tatsachenberichten Spannung aufzubauen und gleichzeitig den beiden Charakteren die Möglichkeit zu geben, darüber zu reflektieren. Gerade der Verräter erzählt teilweise wie aus dem Nähkästchen was ein paar schöne Einblicke in seine Gedanken über die Tau und ihre Kultur gibt. Definitiv einige sehr schöne Fluffschnippsel lassen sich hier finden.;)
    Haley schafft es sehr gut, dass man Sympathie für die Tau und Abneigungen gegenüber den Methoden des Imperiums entwickelt. Dabei kommt es zu einigen schön inszenierten Plot-twists. Wenn man sich jedoch dann die Rolle der Nagi (einer Spezies des Sternenreiches) und des Protagonisten dazu durch den Kopf gehen lässt, wird dieses gute Bild doch recht stark wieder aufgeweicht. Interessanterweise erhält man jedoch durch die Psychokontrolle der Nagi gegenüber des Raven Guard sogar noch Einblicke in dessen Zeit vor seinem Astartesdarsein. Quasi eine Geschichte in einer Geschichte.:)
    Kann eigentlich wenig negatives zu der Story sagen, mMn wie gesagt eine, wenn nicht die stärkste der Vieren.;)


    Der Schwarze Leviathan von Ben Counter:
    Kommen wir zur dritten Story vom guten alten Ben. Der mag ja bekanntlich etwas besondere Orden (siehe Soul Drinkers) und dieses Mal sind es die Jade Dragons. Diese stolpern bzw. schnetzeln sich hier zusammen mit einem Ultramarine Trupp durch eine Intrige eines Wasserkasten-Mitglieds, das die Makropole zur Rebellion bringen will. Während es die Ultramarines mit Diplomatie und Messerstichen versuchen wollen, sehen die Dragons einzig die Lösung in Gewalt. Dabei werden beide Gruppen mal um mal von dem Tauintirganten ausgekontert. Teilweise ist dies recht schön gestaltet und man merkt, dass der Tau seine Hausaufgaben bezüglich der beiden Orden und deren Kultur gemacht hat. Teilweise wirken aber auch einige Stellen zu befremdlich und zu konstruiert. Der Hauptpluspunkt ist hier wirklich der Tau, welcher am Ende auch ein wenig über die Sinnhaftigkeit seiner Taten redet.
    Allgemein ist diese Story wohl die Schwächste der Vieren. Ganz nett zu lesen, aber die anderen Storys waren für mich wesentlich unterhaltsamer.


    Die Schlinge des Jägers von Josh Reynolds:
    Hier gehts dann wieder um die White Scars gegen die Tau, dieses jedoch mit Khan und seinen Jungs im Fokus. Für mich ist diese Story besser gewesen als die von Kelly, da weder die Tau als zu Schwach, als auch die Space Marines zu infantil wirken. Weiterhin schön zu lesen ist die Art, wie die Marines miteinander umgehen. Die White Scars zelebrieren ihren Kampf, machen Witze oder werden auch mal ernst. Auch schön ist der Dark Hunter, welcher quasi als "Austauschstudent" mit der Kompanie unterwegs ist und eine gewisse Rivalität mit dem Kompaniechampion von Korsarro pflegt. Es gibt einige sehr schön inszenierte Kampfszenen (allgemein ist es wohl auch die Story mit den Meisten Kampfanteil) und man sieht auch schöne Einblicke in die Art der Scars und das Denken des Khan. Kurz gesagt, es ist vielleicht nicht viel Innovatives, was Reynolds macht, aber das was er schreibt ist mMn seh gut umgesetzt. Es macht einfach Spaß, den Scars bei ihrem Kampfeinsatz zuzusehen. Schattensonne wird dabei leider etwas in den Hintergrund geschoben wird, sie hat jedoch am Ende eine sehr schöne Szene mit Khan, die mir echt gefallen hat und einen nachdenklich zurücklässt.


    Fazit
    Am Ende lässt sich sagen, dass der Roman definitiv Lesenswert ist, nur mit leichten Abzügen in der B-Note. Gerade diejenigen, die Tau mögen, werden in diesem Roman vieles interessantes finden. Doch Auch die Imperiums-Freunde bekommen ihre Stellen und dürften zumindest mit den meisten Storys was anfangen können. Ich fand es angenehm, dass es kürzere Geschichten waren, so konnte man sich aussuchen, was einen interessiert und was nicht. Mir hat der Roman definitiv gefallen und ja, es hat meine Sicht auf die Scars und zu teilen auch der Guard verbessert.;)


    Daher gibts von mir 8 von 10 eisernen Patschepfötchen.:)


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    2 Mal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Schöne Rezension.


    Mal schauen wenn ich meinen Buchbestand abgebaut habe ob ich da mal reinschaue oder nicht... bisher fand ich die Kurzgeschichten im 40k Universum nicht so prall ...

  • Ich weiß nicht, wenn ich ein armer Bürger des Imperiums wäre, das mich mit einem Wimpernschlag über den Jodern gehen lassen würde, würde ich überlaufen und gewiss nicht das Wort Verräter verdienen. :whistling::D


    Aber das mal bei Seite, das klingt alles sehr interessant. Nur die "Nagi" sind mir Flufftechnisch recht neu muss ich dazu sagen. Aber ja, die Himmlischen "benützen" wohl Gedankenkontrolle, zumindest wird das im Codex angedeutet.(also 6. Edition.)
    Allen voran bei den anderen Tau und den Vespiden usw.


    GIbt es das Buch auf deutsch? Da würde ich sogar mal zugreifen.


    Ich finde die White Scars richtig klasse und sie sind mit Space Wolves meine liebsten beiden Orden. Auch die Raven Guard ist ganz nett. Ultra-Marines sind jetzt nicht so mein Fall aber wenn der Wasserkasten-Tau die ausspielt, gibt es sicher was zu lachen. xD

    "Wenn du das Wort wie eine Klinge führst, rechne damit das dein Gegenüber das auch tun wird."


    Ehemals Shas'ui Nan

  • Dorian Gray
    Danke fürs Lob. ^^


    Hattest du schon Das Vermächtnis des Verrats in der Hand? Bin da gerade dran und recht positiv überrascht. Lohnt sich gerade dann, wenn man mal schnell ein paar Minuten Wartezeit überbrücken will. Da variieren die Längen der Geschichten jedoch dann auch massiv (von 100 bis 5 Seiten alles dabei).


    edit.
    Shas'ui Nan
    Ja, hab von den Nagi da auch das erste mal gehört. Passt aber irgendwie zu den Tau.:D


    Und ja, gibts auf deutsch, seit glaub nen Monat und in der Variante habe ich es auch gelesen. :)


    edit2
    Dir würde ich es übrigens wirklich empfehlen können, da viel Tau-Stuff drin ist.;)


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


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