So hier mal ein kleiner Vorgeschmack, zu einer Story die ich auch als Teil des Hintergrundes für meinen Armeeaufbau schreibe.
Es soll eine von mehreren Kurzgeschichten werden. Kritik und Anregungen sind wilkommen.
Ancreon Sextus: Tag 36
Hauptmann Rupeq Orleans, vom 67. Brunsgatte, stapfte energisch durch den kalten Schneeregen der im aufgrund des scharfen Windes trotz des weiten Helms ins Gesicht peitschte. Er verfluchte das Wetter, das von Tag zu Tag schlechter wurde. Vor drei Tagen war laut offiziellem Kalender des Planeten der Winteranfang und dementsprechend waren auch die Temperaturen gefallen. Noch vor zwei Wochen hatten sie die Ebene vor der Stadt noch gut beobachten können, doch mit dem Winter kam auch der Nebel und der Schneeregen der die Sicht teilweise auf unter 100 Meter begrenzte. Die Männer waren angespannt, der Geruch nach Gefahr schien immer in der Luft zu liegen und der Erzfeind nur auf seine Gelegenheit zu warten. Zu allem Überfluss hatte ausgerechnet seine Kompanie den einen Junior-Kommissar frisch von der Schola bekommen. Ein Arschloch sondergleichen, der anscheinend alle Gesetzbücher des Imperiums dreimal gefressen hatte und sie bei jeder Gelegenheit aus kotze um drakonische Strafen für jedes Stück Strudhid-Scheiße zu verhängen. Und genau dieses karrieregeile Schleiq-Gesicht, dass sich einen Kommissar schimpfte war auch der Grund warum der Hauptmann wütend durch die kalte Witterung lief anstatt in seinem kleinen windgeschützten Kommandostand am Stadtrand einen Kaffein zu trinken den er bitter nötig hatte. Er war auf dem Weg zum Sektionskommando, er würde Beschwerde gegen den Junior einlegen, denn wenn es so weiterging sah er schon den Tag kommen an dem einer seiner Soldaten am falschen Ende der Boltpistole landete, weil er einen Sandsack nicht den Vorschriften entsprechend verschnürt hatte. Als Rupeq an dieses, durchaus realistische, Szenario dachte beschleunigte er seinen Schritt, der Weg zur Kommandozentrale war noch weit.
Das Sektionskommando L-II-D war in einer alten, halbwegs Intakten Primarschule eingerichtet worden und inzwischen durch zu Hilfenahme alter Panzerplatten und dem Anbau von Fertig-Modulen zu einem beachtlichen Gebäude herangewachsen. Auf dem Dach waren bereits dutzende Komm-Antennen installiert und ein Techpriester errichtete gerade eine weitere Komm-Schüssel. Wo früher noch Kinder eifrig gelernt hatten, erarbeiteten heute Offiziere und Taktiker Schlachtpläne aus, oder besser Verteidigungspläne. Denn Ladrin II hatten sie zwar in den letzten drei Tagen endlich unter ihre Kontrolle bringen können, aber sie waren immer noch ca. 80 Kilometer vom Dreshdale Mons entfernt und obwohl es die Truppenkonzentration beachtlich war hatten sie nicht mehr genügend Ressourcen um weiter in Richtung des Mons vorzurücken. Der gegenwärtige Auftrag lautete die Stadt zu halten bis die Verstärkung sie erreichte. Das würde für 67. bedeuten, dass sie abgelöst würden und sich 2 Wochen in der Reserve würden ausruhen können. Die Verstärkung würde voraussichtlich in drei bis vier Tagen ankommen. Rupeq ging ohne zu zögern auf den Haupteingang zu der von drei missmutig drein blickenden Roanern „bewacht“ wurde. Die Soldaten waren wohl zur Wachschicht eingeteilt, schienen aber eher damit beschäftigt aus einem alten Stück Wellblech, einem verbogenen Autokanonenrohr und einer verrosteten Eisenstange eine Art Windfänger vor die ehemalige Chimärenluke zu bauen, die dem Gebäude als provisorische Tür diente. Die Soldaten bemerkten sein kommen und während der eine das Provisorium Festhielt salutierten die anderen. „Gute Idee, gute Arbeit. Weitermachen Soldaten!“ sagte Rupeq während er im vorbeigehen den Gruß lasch quittierte und den Kommandostand betrat.
Donnernd fiel die alte Panzerluke hinter Rupeq wieder ins schloss und er schüttelte sich einen Moment den gröbsten Schneematsch aus den Klamotten, ehe er sich dem regen Treiben der Kommandozentrale widmete. Im Hauptraum des Kommandostandes, der in der Aula eingerichtet worden war, ging es zu wie auf dem Brunsgatter-Bazar. Überall wuselten Kommandeure, Adjutanten, Stabsoffiziere, Taktiker, Meldeläufer, Kommoffiziere, Servitoren und Astropaten herum. Einige von ihnen beugten sich über strategische Karten, andere schienen in irgendwelche Bestands- und Verlustlisten vertieft zu sein oder waren damit beschäftigt Komm-Nachrichten von und zur Sendezentrale im hinteren Teil des Gebäudes zu bringen. Darüber hinaus war die Luft noch vom beständigen Gemurmel der Anwesenden und dem Piepsen einiger Dutzend Computer erfüllt, während eine Reihe an der Wand aufgebauter großer Generatoren alles mit einem sonoren Summen unterlegte. „Kann ich ihnen helfen Herr Hauptmann?“, fragte ein junger Adjutant, der seiner Uniform nach zum 14. Urdesh gehörte. „Ja, ich suche Oberst Lequon-Notte, Kommandant der 67. Brunsgatter Schützenbrigade. Wissen Sie wo er ist?“ erwiderte Rupeq freundlich, was sogleich mit einer ebenso freundlichen wie nützlichen Information quittiert wurde: „Ich kenne ihn nicht Herr Hauptmann, aber um 1500 wurde eine Konferenz für alle Regimentskommandeure im Schulleiterbüro anberaumt. Das ist in 10 Minuten, die meisten der Offiziere sind schon anwesend vielleicht finden sie den Oberst dort. Das Schulleiterbüro befindet sich im 2. Stock Zimmer 201. Sie werden es sehen sobald sie die Treppe hochgehen.“ Der Adjutant Salutierte, Rupeq erwiderte den Gruß und verabschiedete sich mit einem „Danke“ von dem jungen Adjutanten, der sogleich wieder verschwand.