The Horus Heresy 14 - The First Heretic von Hjalfnar_Feuerwolf


  • Autor: Aaron Dembski-Bowden
    Buchformat: Taschenbuch
    Umfang: 512 Seiten
    Sprache: Englisch
    Preis: 7,99 Pfund
    Verlag: Black Library


    Inhalt:


    Das Buch behandelt den Werdegang der Legion der Word Bearers nach der Ermahnung des Imperators, ihn nicht als Gott anzubeten. Im Speziellen wird die Entwicklung des Captains Argel Tal vom Imperatortreuen zum Chaosanhänger geschildert, gerade die für die Word Bearers extrem demütigende Ermahnung spielt dabei eine große Rolle und bildet auch den Beginn des Buches. Es werden auch die Ursachen der Horus-Häresie und die Gründe für den Verrat der Word Bearers umfangreich und durchaus rational nachvollziehbar aufgeklärt. Das Buch endet mit dem Landungsfeldmassaker und der Enthüllung der neuen Loyalitäten der Legion.


    Negativ:


    Der Autor bindet an zwei Stellen Charaktere in die Geschichte ein, die den Großteil des Buches keinerlei Rolle spielen, nur um dann plötzlich völlig ungerechtfertigte Aufmerksamkeit und Bedeutung zu erhalten. Außerdem wird ab und an auf die gemeinsame Vergangenheit Argel Tals und Erebus angespielt, aber die angespannte Beziehung zwischen beiden nie wirklich aufgeklärt.


    Positiv:


    Ein tiefer, sehr tiefer Einblick in eine vorher kaum bekannte Chaos-Legion ist hier wohl der größte Pluspunkt! Tatsächlich werden viele Hintergrundinformationen enthüllt, die Heimatwelt wird detailliert beschrieben, die Legionsstrukturen erläutert und Lorgar entpuppt sich als beeindruckend menschlicher und doch übermenschlicher Primarch. Zum ersten Mal wird klar, wie früh die Word Bearers bereits zum Chaos überliefen, was ihre wahren Beweggründe waren, in wie weit sie Horus Treuebruch forcierten und welche Rolle Erebus und Kor Phaeron spielen. Einige sehr schmackhafte Fluffleckerbissen gibt es auch wieder:


    Fazit:
    Abgesehen von einigen kleineren stilistischen Fehlgriffen einen äußerst unterhaltsames Buch, das bis zum Ende kaum Kämpfe bietet (was dank erzählerischer Qualität aber absolut kein Manko ist!), dafür aber sehr viel Hintergrund zu einer bisher wenig beleuchteten Legion liefert und viel Grund zum Nachdenken über den Einfluss des Chaos und die Ursachen für die Allmacht des Imperators bietet. Durchaus zu empfehlen!


    Punkte: 8,5 von 10

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    "God-Emperor? Calling him a god is what started this mess in the first place..."
    Bjorn the Fell-Handed

    Calculon zu GWs Releasepolitik: Je schneller das Karussel fährt, desto besser kann man Kotzen :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Hjalfnar_Feuerwolf ()

  • Schöne Rezension Hjalfnar!


    Ich muss auch sagen das ich das Buch bisher eins der stärksten der Reihe finde, und sich Aaron, den ich für einen genialen Space Marine Story Schreiber halte sich hier wirklich selbst übertroffen hat. Die Scene, als der Imperator die 100.000 Word Bearers und Lorgar in die Knie zwingt ist meisterlich geschrieben. Generell ist das Buch unglaublich wichtig zu lesen, da es Teile des Landefeldmassakers von Istvaan V enthält und generell wie schon geschrieben viel Stuff & Fluff über die Word Bearers. Auch wer Know no Fear(welches das Epischte der Reihe bisher ist) lesen möchte sollte sich First Heretic auf jedenfall vorher durchlesen, denn nur so kann man einige Verbindungen erschließen und voll und ganz den Hass verstehen, den die Word Bearers für die Ultramarines haben.

  • Bravo; eine weitere Rezension Hjalfnar. :up:


    Zum Buch selbst kann ich leider noch nix sagen, da ich gerade erst anfange, die Horus-Heresy-Reihe zu lesen. Schande über mich, aber besser spät als nie^^


    Die Rezension ist dir wieder gut gelungen. Obwohl ich auch ein klein wenig Kritik üben muss (dazu gleich mehr). Die Rezension liest sich sehr geschmeidig und schnell. Den Großteil an wichtigen Infos hast du hervorragend sprachlich verpackt und zusammengefasst. Auch die Balance der Beschreibung der negativen und positiven Aspekte hast du gut hinbekommen, sodass sie sich nachvollziehbar in der Wertung wiederspiegelt. Gut gemacht. ;)


    Doch nun zu dem kleinen und vielleicht etwas subjektivem Gemecker :whistling: : Eine Info wäre mir persönlich noch wichtig gewesen:

    das bis zum Ende kaum Kämpfe bietet


    1. Ist das Negativ oder Positiv? Und hat das großen Einfluss auf den Spannungsbogen?


    Eine zweite Frage (aber keine Kritik, da nur aus interesse heraus gestellt):
    2. Ich fange ja mit der HH-Reihe erst an daher die Frage: Ist das Buch den anderen Werken der Reihe zeitlich vorgelagert? Spielt es also VOR bspw. Verlorene Söhne?


    Wie gesagt, sind das nu wirklich minimale Detailfragen, die ich (zumindest persönlich) noch erfahren würde^^ Das schmälert deine Leistung jedoch nicht im geringsten. Also Danke für die Rezension und lass' bald eine weitere folgen :D

  • Die fehlenden Kämpfe sind für mich in diesem Fall tatsächlich KEIN Manko, da das Buch dies durch erzählerische Qualitäten ausgleicht.


    Zeitlich beginnt es etwa 40-50 Jahre vor der Horus Häresie.

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  • Die fehlenden Kämpfe sind für mich in diesem Fall tatsächlich KEIN Manko, da das Buch dies durch erzählerische Qualitäten ausgleicht.

    Hui jetzt hast du mich richtig für das Buch begeistert :D So ein Sachverhalt ist bei 40k-Büchern eher die Ausnahme und wenn es dennoch spannend bleibt, zeugt das für mich von einem guten Schreib- und Erzählstil. Danke für das schnelle Nachreichen der Infos ;)

  • Keine Ursache^^. Bin krank, hab Zeit. Deswegen schreibe ich auch gerade ne Rezension für Deliverance Lost^^.

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  • Die angespannte Beziehung zwischen Erebus und Argel Tal beruht darauf das Argel Tal nicht, wie Erebus der ihn ausgebildet hatte und es wünschte, Ordenspriester wurde sondern ein normaler Space Marine wurde, weswegen Erebus auch in seinen Stolz gekränkt war. Für mich reicht die Erklärung. ^^


    Der Imperator kommt mir nach diesen Buch übrigens ziemlich dämlich vor.


    Warum zum Geier sagt er nicht von Anfang das Lorgar seine Predigen lassen soll und wartet lieber 100 Jahre? :D

  • Als Erklärung reicht mir das auch. Aber das ist ein interessanter Punkt, und wird meiner Meinung nach viel zu wenig ausgearbeitet.

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  • Ich habe ne Frage zu dem Buch, wer ist der erste der 10 Primarchen den die Wordbeares in ihrer Vision in der Kapsel abstürzen sehen ? nur 9 haben die Seite gewechselt.
    Das Aussehen passt zu Corax, aber der ist ja in einer Mine eingeschlagen und nicht im Wald.
    Der Wald passt zu Johnson aber er hat Blonde Haare im Buch sind sie schwarz und die Haut bleich.

  • Über diese Stelle hab ich auch schon mit Bruder Prometheus philosophiert. Corax ist es in keinem Fall, auf Dileverence gab und gibt es absolut keine Bäume. Bei Lion sieht das ganze schon etwas anders aus, es gibt nämlich noch einen Hinweis außer "Wald" der auf ihn hindeutet: Und zwar, ist es der erste Absturz der Argel Tal gezeigt wird. Die Dark Angels sind die erste Legion. Aber alles in allem spricht nichts eindeutig für einen bekannten Primarchen, aus diesem Grund bin ich mehr oder minder zu der Erkenntnis gelangt, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen der Verlorenen Primarchen handelt, bzw. man dieses kleine Mysterium zum jetztigen Zeitpunkt nicht aufklären kann. Was die Szene halt so brisant macht, ist folgendes: Die anderen Primarchen die Argel Tal sieht, sind alles Verräter.


    Hab aber grad gesehen das ich hier noch garnicht kommentiert habe, das hole ich jetzt nach:


    Schöne Rezension Hjalfnar, obwohl ich dir in einem Punkt widersprechen muss, der Verrat "rational nachvollziehbar"? Für mich nicht.
    Rationalität hat damit wenig zu tun, man erfährt viel eher was zu dem Verrat der Primarchen geführt hat. Nämlich die systematische, geplante und langsame Korruption durch ihnen nahestehende Individuen. Bei Lorgar waren es Erebus und Kor Phareon. Dies wird besonders kurz vor dem Kampf mit Corax klar, als Lorgar die beiden ja sogar für ihre Hinterhältigkeit und Falschheit verachtet, und erwähnt, dass er es nie fertiggebracht hätte einen Verrat von solchem Ausmaß zu planen. Im Buch erfährt man ja auch wie die beiden subversive Elemente in Form von Ordenspriestern der WB in die Legionen einschleusen. Bei Horus war es ja sogar Erebus persönlich.

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

    [/align]

    - Raven Guard saying

  • sehr schöne rezension...



    Zitat


    Die fehlenden Kämpfe sind für mich in diesem Fall tatsächlich KEIN Manko, da das Buch dies durch erzählerische Qualitäten ausgleicht.


    Auf Grund dieser Tatsache löst The First Heretic für mich persönlich Mechanikum und Fulgrim an erster Stelle in der HH-Reihe ab.
    Ich bin ein Freund der dialoglastigen Bücher und kann gerne auf "ein Bolter schiest da und zerfetzt dort etwas" in großem Maßstab verzichten (weshalb Die Letzte Kirche meine absolute lieblings Story ist :) )
    Wie du schon sagtest tut es dem Buch keinen Abbruch sondern tut ihm in meinen Augen sogar recht gut.


    Peace is a lie, there is only passion.
    Through passion, I gain strength.
    Through strength, I gain power.
    Through power, I gain victory.
    Through victory, my chains are broken.
    The Force shall set me free.




    Lasst unsere Feinde den Ruf des Chaos vernehmen und wisset, das mit seinem Gesang ihr Ende naht.

  • Nach dieser Rezension, die wirklich toll war, Hjalfnar, gehe ich doch viel energischer an das Buch ran.
    Mehr Dialog finde ich ja insgesamt auch besser, als das ewige "Bolter-sind-heftig-und-zerfetzen-alles"!
    Und viel Erfolg für Deliverance Lost, das wollte ich mir auch schon holen, mal sehen, was der Experte Dr. Feuerwolf rät...


    Hab es zufälligerweise exakt 5 Minuten vor deiner Rezension angefangen zu lesen....

    Das Imperium ist wie ein Wein: Man muss warten, bis er schmeckt. Aber wenn man übertreibt und ihn zu lange lagert wird er schlecht.


  • Um genau zu sein, gibts noch Rezensionen zu fast allen darauf folgenden Bände, außer den Sammelromanen und den 2 neuesten. Empfehle hier mal "The Outcast Dead" und "Know no Fear" für hohen Dialoganteil und hervorragende Buchqualität, wobei "Know no Fear" natürlich alles in den Schatten stellt.


    Edit: Eh ichs vergesse, danke für das viele Lob!

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  • Die feuerwolf'sche Expertise kann hier schon nachgelesen werden!


    Oh, danke für den Hinweis! Jetzt mach ich mich ans Rezensionlesen! :ping:


    P.S
    Nun wird jede feuerwolf'sche Rezension zu meinem Opfer ;)

    Das Imperium ist wie ein Wein: Man muss warten, bis er schmeckt. Aber wenn man übertreibt und ihn zu lange lagert wird er schlecht.


  • Dann leg mal los^^.

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  • Schon geschehen! The Outcast Dead befindet sich schon bald in meinen Händen. (Es kommt ein Thousand Sons vor :ping: )

    Das Imperium ist wie ein Wein: Man muss warten, bis er schmeckt. Aber wenn man übertreibt und ihn zu lange lagert wird er schlecht.