Hilf mir Schwester [Adeptus Sororitas, unvollendet]

  • Hallo ihr Lieben,
    da ich ja letztens schon im Fluffbereich angefangen habe Informationen über die Sororitas zu sammeln für eine Geschichte, werde ich diese nun auch hier beginnen. Der Prolog ist geschrieben. Dieser Eingangspost hier dient euch als Inhaltsverzeichnis. Jedes Kapitel wird hier rein verlinkt und ihr könnt direkt in das Kapitel springen, wo ihr hinmöchtet.


    Ich wünsche euch viel Spaß mit der Geschichte, Kommentare sind gerne gesehen, konstruktive Kritik ist erwünscht. :)
    Zum Kommentarthread geht es hier .


    lg Kelpie




    :beat: Newbieschubse vom Dienst :beat:


    “Pain is an illusion of the senses, fear an illusion of the mind, beyond these only death waits as silent judge o'er all.“ :ctan:


    About me:

    "die gute, wenn auch teils schräge, Seele des Forums." (von Zerzano)

    "Unsere zarte Schokolade, die, glaub ich, bei Reizung zur Zartbitter-Schokolade wird" (von Maxumus)



    Einmal editiert, zuletzt von Kelpie ()

  • Prolog



    Mit sich und der Welt um sich herum im Reinen, saß das kleine Mädchen in ihrem Zimmer. Es war ein schönes Zimmer, ihre Eltern hatten es für sie hergerichtet. Nachts leuchteten kleine fluoreszierende Sterne an der Decke und jedes Mal, wenn das Mädchen sie zählen wollte, schlief es irgendwann ein. An diesem Tag befand sie sich wieder unter ihrem kleinen, privaten Sternenhimmel, ein Buch über verschiedene Pflanzen und Tiere vor sich und betrachtete fasziniert die Abbildungen und Beschreibungen auf den Seiten. Lesen konnte das Mädchen noch nicht, sie war ja schließlich erst vier Jahre alt, aber die bunten Bilder bereiteten ihr eine ungeheure Freude. Gerade als das Mädchen auf die nächste Seite blättern wollte, hörte sie, wie energisch an die Haustür geschlagen wurde. Selber stand sie nicht auf, dafür war Marla da, die Haushälterin und das Kindermädchen des Hauses. Das Mädchen wusste, dass nicht alle so eine Frau im Haus hatten. Warum wusste sie jedoch nicht.


    Erst als die Tür zu ihrem eigenen kleinen Reich geöffnet wurde und zwei Frauen, sowie ein Mann in dunkler Kleidung hereinkamen, wurde dem Mädchen etwas mulmig zumute. Eine der Frauen, sie hatte eine Blume auf der Wange, kam langsam auf das Mädchen zu und begab sich auf ihre Höhe. Das Kind verstand nicht wirklich, wovon die Frau im Folgenden sprach. Ihre Eltern seien nun bei dem Imperator, wo es ihnen besser gehe. Im Hintergrund stand Marla, Tränen flossen ihr über die Wangen. Sie müsse nun mitkommen, sagte die Frau und nahm das Mädchen an die Hand. Marla versuchte erst gar nicht die fremde Frau aufzuhalten, sondern stand nur da und weinte. Die beiden anderen Menschen packten die geliebten Spielsachen des Kindes ein, die Kleidung und auch das Buch mit den Tieren und Pflanzen. Die Hand der Frau war warm und als sie gingen, winkte das Mädchen Marla noch zu, als würde es kurz darauf wiederkommen. Erst Jahre später, nachdem das Mädchen bereits einige Zeit in der Schola Progenium verbracht hatte, begriff es, was damals geschehen war. Ihre Eltern waren ums Leben gekommen, sie selber zu einer Waise geworden. Als Waise wurde sie für eine Ausbildung in die Schola Progenium gebracht. In der Schola wurde festgestellt, welchen Dienst sie im Imperium leisten konnte oder ob sie überhaupt dafür geeignet wäre.

    Das Mädchen stellte ihren Nutzen unter Beweis und im Laufe der Zeit kristallisierte sich immer mehr der Charakter des Kindes heraus: Zart und mitfühlend mit Mensch und Tier. Aufmerksam, sobald es um Möglichkeiten ging, Menschen um sich herum zu helfen. Es dauerte nicht lange bis die Schwestern des Ordo Hospitalis das Mädchen als Novizin unter ihre Fittiche nahmen. Ihr weiteres Leben würde hauptsächlich im Kloster und im Hospital vonstattengehen. Das Leid und die Krankheiten der Menschen sollten ihre Berufung sein, sofern man sie nach ihrer Ausbildung in den Stand einer Schwester des Ordo Hospitalis erheben würde. Doch jede Verwundung die das Mädchen sah, jeder Mensch der vor ihr sein Leben aushauchte, hatte seinen Preis. Sie trauerte später um jeden, den sie nicht retten konnte. Sie war dazu geboren und ausgebildet die Menschen zu heilen. Neuem Leben in die Welt zu helfen und es zu bewahren. Jeder Tote brachte ein Stück Tod in ihr Herz. Jede Folter, der sie beigewohnt hatte, härtete sie mehr und mehr gegen die Schrecken des Krieges ab.


    Schlussendlich, angekettet in einem düsteren Kerker, dachte sie über ihr bisheriges Leben nach. All die Jahre ließ sie Revue passieren, überdachte die großen Entscheidungen, dachte an das kleine Mädchen, was sie gewesen war. Durch ihr Kerkerfenster konnte sie die Sterne betrachten und insgeheim fasste sie für sich einen Entschluss: Wenn sie noch einmal die Chance bekam ihr Leben zu leben, würde sie alles nochmal genauso machen. Jede Tat, jeden Fehler, Gutes wie Böses. Alles würde sie wiederholen.

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  • Kapitel 1 – The first Cut ist the Deepest






    Kaum einer der Toten war ihr im Gedächtnis geblieben mit Namen oder Gesicht. Bei der Masse an Kriegstoten war das auch nicht weiter verwunderlich. Sie trauerte zwar um jeden von ihnen, aber Namen und Gesichter waren nur noch Schall und Rauch. Lediglich ein Mensch hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, hatte sich dort tief verwurzelt aufgrund seines Anblicks und dessen, wofür sie da gewesen war. Sein Name war für immer präsent: Matteo. Matteo war ein junger Soldat der imperialen Armee gewesen und ihre Begegnung fand während ihrer Novizenzeit statt. Sie war noch nicht lange tätig gewesen für den Ordo Hospitalis, als man sie bereits in ein kriegsgebeuteltes Gebiet entsendete mit anderen, fertig ausgebildeten Schwestern. Das Feldlazarett war nur eine von vielen Aufgaben der Schwestern, doch jede helfende Hand wurde benötigt.


    Wenn sie die Gesichter der älteren und fähigsten Schwestern des Ordens betrachtete, so konnte man viele Gefühle in diesen sehen. Trauer und Mitgefühl, aber auch Entschlossenheit und einen latenten Hass auf die Xenos, welche schon so viele Männer und Frauen verletzt oder sogar getötet hatten. Vor allem der Hass saß besonders tief. Inmitten dieses Potpourris an Emotionen, dieser geballten Wut auf die Andersartigen, kam ein neuer Notfall ins Lazarett. Ihre eigentliche Aufgabe als Novizin war die Pflege der leicht Verwundeten, weil sie noch nicht erfahren genug war für schwere Verletzungen und ihre Ausbildung an sich auch noch nicht so weit fortgeschritten gewesen war. Dennoch deutete ihr die behandelnde Schwester Hospitalis an, dass sie zu ihr kommen sollte. Doch mit jedem Schritt auf das Bett zu wurde der Geruch von Blut und verbranntem Fleisch deutlicher und als sie schlussendlich vor dem Notfall stand, wurde ihr bewusst das man nichts mehr tun konnte. Kurz glitt der Blick über die schweren Verbrennungen und die tiefen Fleischwunden. Jede medizinische Hilfe kam hier zu spät und man konnte nur abwarten, wann der Tod sich den jungen Soldaten holte.


    Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und leise drang die Stimme der Schwester an ihr Ohr: „Bleib bei ihm, er braucht dich in den nächsten Minuten oder Stunden.“ Die Hand löste sich wieder und die Schritte entfernten sich. Auf dem Schränkchen neben dem Bett lag eine benutzte Spritze und die leere Ampulle eines starken Schmerzmittels stand direkt daneben. Sie begriff langsam, was ihre Aufgabe hier sein sollte: Präsenz. Sie sollte für den Sterbenden in seiner noch verbliebenen Zeit da sein. Das Ganze war dann wohl ihre Feuertaufe, auch wenn sie sich gewünscht hätte, dass man den Begriff nicht allzu wörtlich nahm. Im selben Moment ohrfeigte sie sich innerlich für diesen doch recht zynischen Gedanken und ließ sich langsam neben dem Bett auf einem Stuhl nieder. Der junge Mann vor ihr mochte vielleicht mal gut ausgesehen haben, doch nun entstellte ihn die verbrannte Haut. Sein Blick jedoch ruhte auf ihr. Seine Lippen formten Worte und aus seiner Kehlen drangen krächzende Laute. Schwerlich konnte sie die Worte als „dein“ und „Name“ interpretieren. Sie versuchte sich an einem sanften Lächeln, doch es wurde nur ein gequältes. „Ich heiße Talida.“ Während sie sprach, schweifte ihr Blick auf das hastig geschriebene Krankenblatt am Kopfende des Bettes. „Und dein Name ist…Matteo?“ Die Antwort bestand nur aus einem Blinzeln und dem Anflug eines weiteren Lächelns auf den halb verbrannten Lippen. Doch dann brachte er sie mit einem Wort gänzlich ins Wanken, weniger ein Wort als vielmehr eine Frage: „Ster…ben?“ Sollte Talida ehrlich sein oder ihn mit einer Notlüge beruhigen? In seinen Augen sah sie aber, dass er bereits wusste, was passieren würde mit ihm. Dementsprechend entschloss sie sich für die Wahrheit in Form eines Nickens. Kurz schloss Matteo seine braunen Augen und atmete rasselnd ein. Nur abgehackt kamen die nächsten Worte über seine Lippen: „Bleib…Hand...“. Talida verstand und ergriff die naheliegende, fast unversehrte Hand. Sanfter Druck wurde erwiedert und als sie aufsah bemerkte sie keine Furcht oder Angst in Matteos Blick. Nur etwas, was sie nicht deuten konnte.


    Erst in der Nacht, nachdem sie bis in die frühen Abendstunden an seinem Bett gewacht hatte, eröffnete sich ihr der Sinn des Blickes: Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass man ihn nicht alleine sterben ließ oder auf dem Schlachtfeld liegen gelassen hatte. Der Moment, als der Druck seiner Hand nachließ und sein Blick erstarrte, erschütterte Talida bis in die Grundfesten ihrer Seele. Bisher hatte sie in ihrer Ausbildung keine Berührung mit dem Tod gehabt. Doch jetzt sah sie, wie seine Hautfarbe langsam schwand und der Totenblässe Platz machte. Wie ferngesteuert schloss sie seine Augen, ließ seine Hand los und meldete den Tod des Soldaten der Oberschwester. Deren mitleidsvoller Blick und ihr kurzes Nicken erlösten Talida von ihrem Dienst. Zumindest für den heutigen Tag. Jede der Schwestern wusste, wie schwer so ein Moment war, dass man nach dem ersten Toten eine gewisse Zeit für sich benötigte und die ließ man der jungen Novizin. In ihrem Zelt angekommen griff Talida in ihre Taschen und holte die Erkennungsmarken von Matteo hervor. Sein Name war vermerkt als Gefallener, die Marken würden so oder so einem anderen Zweck zugeführt werden. Sie hatte sich entschlossen, die Marken in Ehren zu halten, damit sie immer durch diese an ihre Grundsätze erinnert werden würde:


    Trost spenden, wo er nötig war.


    Hilfe leisten, wo sie am Meisten gebraucht wurde.


    Über die wachen, die eine Hand zum Halten brauchten.




    Im Licht der Sterne und des Mondes zog sie die mittlerweile schon angelaufenen und leicht verrosteten Marken aus ihrer Kitteltasche. Jetzt, in diesem Kerker, erinnerte sie sich an Matteo, an seine Augen und sein Lächeln. Wie hatte aus einem dankbaren Lächeln damals eine angewiderte Fratze heute werden können? Was war ihr schlimmes Vergehen gewesen? Sie wusste es immer noch nicht.

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  • Mondschatten

    Hat den Titel des Themas von „[40k] Hilf mir Schwester“ zu „Hilf mir Schwester [Adeptus Sororitas, unvollendet]“ geändert.