Moin
Es folgt eine Anleitung zur Verwendung von Magneten in eurer Tau Armee. Diesbezüglich einen großen Dank an Luftpost für die Arbeit, die er sich hiermit gemacht hat:
ZitatAlles anzeigenLuftpost schrieb am 02.12.2006 17:29
Hallo zusammen,
nachdem in einem anderen Thread eine Bauanleitung für Magnete gefordert wurde, mein langer Post infolge zu vieler Zeichen verschwunden ist und ich im nachhinein meine, dass ihn hier mehr mitlesen werden, schreib ich noch mal neu...
Art der Magnete
Es handelt sich um sogenannte Neodym-Magnete. Diese sind bei sehr kleiner Oberfläche äußerst haftstark. Ein 2mm Zylinder kann in etwa 200 Gramm heben, das ist das 20fache eines Krisis.
Hier der Laden in Berlin, bei dem ich meine Magneten bestelle: http://www.neotexx.de/
Ich verwende 2,5mm Durchmesser Zylinder. Diese sind in meinen Landen vom Preis - Leistungsverhältnis die Günstigsten. In anderen Läden gibt es 2mm und sogar 1mm Zylinder, die von der Sache her ebenfalls verwendet werden können. Für meine Lenkraketen an Rochen, HH, Dornenhai und Piranhas verwende ich 2x2x10mm Quader.
Achtung! Achtet auf die Polrichtung beim Einkauf! Es wird eine Polrichtung entlang der breiten Seite benötigt. Wäre die Polrichtung Zwischen den schmalen Seiten, so würden aneinander haften, es wird jedoch die 2x10mm Seite haftend benötigt!
Anzahl der Magnete
Grundsätzlich steht am Anfang die Entscheidung, wie man die Magnete einbauen möchte: einseitig mit einem Magnet und einem magnetischen Eisen / Stahlstück auf der Gegenseite oder mit zwei identischen Magneten. Ich habe mich für 2 Magneten entschieden, da ich im Baumarkt keinen kleinen, 2mm Durchmesser und dicken Zylinder gefunden habe. An anderer Stelle habe ich mal von Metallfolie gelesen, kenne sie jedoch nicht und auch nicht deren Preis. Ich bezweifle aber, dass diese billiger und weniger Arbeit macht, als ein 2. Magnet.
Ich habe meine Krisis und Kolosse komplett magnetisiert: an jedem Anschlusspunkt befindet sich jeweils ein Magnet. Bei den Krisis sind es die beiden Arm-Enden an der Außenseite, bei den Kolossen sind es die beiden Anschlusspunkte auf den Massebeschleunigern. Zusätzlich könnte man auch die beiden beiliegenden Arme sowie die Schwärmer-Arme der Kolosse magnetisieren, indem man das "Gelenk" beidseitig mit einem Magneten versieht. Dies habe ich jedoch nicht gemacht, da ich in meiner Anfangszeit nicht an Magneten gedacht habe und die Arme angeklebt sind. Jetzt möchte ich nicht einen Verlust riskieren. Auch wenn Ihr schon Eure Krisis geklebt habt und die Waffen- und Unterstützungssystem angeklebt sind, ist ein nachträgliches Magnetisieren möglich: einfach mit einem Kutter-Messer vorsichtig die Waffen- und Unterstützungssysteme von Armen und Körper trennen. Keine Angst: die Steckverbindungen an den Waffen werden auf der Seite der Magnete nicht mehr benötigt und auch sonst abgeschnitten.
Pro Krisis benötigt Ihr bei meiner Bauweise 4 Magneten am Krisis und je einen an allen Waffen und Unterstützungssystemen, in der Summe (glaube ich) 12. Bei den Koloss- Bausätzen sind es 10 ohne Magnetisierung der Arme. Das Schöne: mit einigen Kolossen hat man auch genügend Waffen für Synchronisierte Waffensysteme, daher immer alles schön mit magnetisieren. Man könnte auch mit 3 Magneten bei Krisis auskommen, da ja nur 3 Slots belegt werden dürfen. Ich verwende 4 Magnete für die Krisis, um symmetrische Waffenanbauten auf Schultern oder an den Armen darstellen zu können.
Für Rochen, HH, Dornenhai und Piranhas lohnen sich ebenfalls Neodym-Magnete: ich habe hier die vordere Waffenaufhängung mit versehen, um aus einem Rochen einen HH / Dornenhai bauen zu können. Beim Piranha kann man so zwischen Pulskanone und Fusionsblaster wechseln und immer die korrekte Waffe anzeigen. Dazu werden jeweils ein Magnet im Rumpf und ein Weiterer in dem kreuzähnlichem, über dem Zylinder liegendem Teil Richtung Rumpf verbaut. Hier werden pro Fahrzeug also 2 zylindrische Magnete benötigt.
Weiterhin habe ich meine Lenkraketen magnetisiert. Hier habe ich Quader von 2x2x10mm verwendet. Jeweils einer unter jeder der beiden Vorderseiten des Rochens / HH / Dornenhai (neben den Drohnenschächten) und einer für die eine Lenkrakete, die dem Bausatz beiliegt. Macht 3 pro Modell. Für den Dornenhai habe ich mir das Magnetisieren der zusätzlichen Lenkraketen im Aufsatz gespart, hohle das aber vielleicht noch nach, wenn sich das Stecksystem als Spiel- untauglich erweist.
Bohrungen für die Magnete
Ich verwende einen Drehmel um die Löcher für die Magnete zu bohren. Es gibt mittlerweile in jedem Baumarkt auch billigere Kopien dieses hervorragenden Werkzeuges. Dazu wird dann jeweils einen 1mm, 1,7-2mm und 2,5mm Kugel-Bohrkopf benötigt. Wenn Ihr nicht mit 2,5mm Neodym-Zylindern, sondern mit geringeren arbeitet (1 oder 2mm), dann werden auch nur diese Bohrköpfe benötigt.
Weiterhin wird ein Zylinder-Fräskopf von 2,5mm Durchmesser um das kugelige Loch am Ende in ein zylindrisches Loch umzuwandeln. Auch benötigt man den Fräskopf für die länglichen Löcher der Quader (besser hier einen 2mm Fräskopf verwenden).
Mit den kleinen Kugelköpfen bohrt man Löcher an den Positionen, an denen später ein Magnet befestigt werden soll. Dies sind die beiden Außenseiten der Arme und in den Schulterbereichen.
Achtung! Nicht durch die Arme durchbohren, sondern nur eine Vertiefung entsprechend der Höhe der Zylinder der Magnete!
Nachdem man mit den kleinen 1mm Bohrern ein Loch vorgebohrt hat, nimmt man den nächst größeren Bohrer um sich so langsam auf die benötigte Endgröße vorzuarbeiten.
Achtung! Langsam und ohne Druck arbeiten! Schnell erhitzt sich der Kunststoff und schmilzt unschöne Riesenlöcher in das Material, die nur noch schwer sauber zuzuarbeiten sind. Daher auch mit mehreren Bohrer Größen arbeiten.
Nachdem das Loch gebohrt ist, den Boden des Loches mit dem Fräs-Kopf des 2,5mm Zylinder-Fräsers plan fräsen. Somit kann der Neodym-Magnet beim einkleben (eigentlich) nicht verkanten und schräg werden...
Tiefe des Loches
In meiner Neodym-Anfangszeit habe ich die Löcher immer genauso tief gebohrt, wie die Zylinder der Magneten hoch sind. Damit ist der Magnet planar und abschließend mit der Oberfläche des Krisis. Am Ende hat man jedoch Probleme mit dem Bemalen des Krisis, da auf den Magneten die Bemal-Farbe gar nicht hält, sondern nur mit Grundierung zum Haften zu bringen ist. Da viele meiner Krisis nachträglich magnetisiert wurden, sind deren Magnete sichtbar. Auch ist dieses Abschluss- genaue Arbeiten sehr schwierig.
Auch bei den Krisis, die vor der Bemalung magnetisiert wurden und deren Löcher genauso tief waren, wie die Magneten, sind Selbige immer noch bei genauem Betrachten sichtbar: man kann die abgerundete Kante der Magneten zum Körper / Arm des Krisis selbst mit GreenStuff nicht komplett schließen.
Bei meinem letzten Krisis habe ich das Magnetisieren anders gelöst: das Loch ist tiefer als der Magnet hoch ist. Damit verschwindet der Magnet vollständig im Loch. Nach dem Einkleben wird das Loch komplett mit GreenStuff aufgefüllt. GreenStuff lässt sich auch ohne Grundierung gut bemalen und der Magnet ist komplett unsichtbar.
Befestigung von synchronisierten Waffensystemen
Überlegt Euch zunächst, wie Ihr bestimmte Waffensysteme am Krisis darstellen wollt. Ich habe für mich festgelegt, dass Fusionsblaster und Plasmabeschleuniger bei einfachen Krisis immer an den Armen synchronisiert erscheinen, während bei Teamführern zur Abgrenzung und Unterscheidung diese auch auf den Schultern platziert werden können. Daher habe ich diese beiden Waffensysteme mehrheitlich rechts / links magnetisiert, während hier nur wenige Paare unten magnetisiert wurden. Alle anderen Waffen treten bei mir zumeist nur singulär auf, sodass diese immer unten magnetisiert werden. Bei den Flammenwerfern werden umgekehrt zum Fusionsblaster und Plasmabeschleuniger hier einige auch rechts / links magnetisiert.
Polrichtung der Magneten und Einkleben
Nachdem das Loch planar ausgefräst wurde, wird der Magnet eingeklebt.
Achtung! Fertigt Euch zunächst eine Vorlage, um die Polrichtung der Magneten für alle Eure Krisis, Kolosse und Ausrüstungsteile zu definieren!
Dazu wird zunächst eines der Ausrüstungsteile als Master erstellt. An allen Ausrüstungsteilen wird der kleine Quader, der beim Stecksystem der Krisis als Verbindungsstück benutzt wird, auf der Seite abgeschnitten, auf der ein Magnet die Verbindung herstellen soll. Danach wie beim Krisis das Loch bohren / fräsen und den ersten Magneten mit Sekundenkleber einkleben.
Achtung! Auch wenn Ihr ein planares Loch geschaffen habt, ist es immer noch möglich, dass der Magnet leicht schräg sitzt (aus welchen Gründen auch immer). Darauf achten, dass er zur Achse des Ausrüstungsteils / des Krisis ausgerichtet wird.
Idealer Weise verwendet man hierfür einen Holz-Spachtel, um den Magneten zurecht zu rücken. Ich habe einen solchen stabilen Holz-Spachtel, der nicht zu groß ist, noch nicht gefunden und benutze daher ein kleines Taschenmesser. Hier passiert es jedoch häufig, dass der Magnet am Messer haften bleibt. Beim Geraderücken und weg ziehen des Messers achte ich daher darauf, dass ich das Messer immer seitlich weg ziehe und die Reibung am Ausrüstungsteil / Krisis höher ist, als die Magnethaftung am Messer. Dabei kann aber auch der Magnet aus dem Bohrloch springen, um am Messer kleben zu bleiben, halt ein bisschen fummelig...
Anschließend das Loch mit GreenStuff auffüllen, schließen und zuarbeiten. Nachdem der GreenStuff ausgehärtet ist, habt Ihr Eure erste Vorlage. Jetzt werden alle Magneten zu einem langen Stab zusammen gefasst, dieser kommt an die Vorlage: das erste Ausrüstungsteil. Damit ist es nun nicht mehr möglich, einen Magneten verpolt am Krisis einzubauen, denn nur noch das freie Ende des Stabes kommt in ein Loch an einen Krisis.
Jetzt erst werden die weiteren Ausrüstungsteile magnetisiert.
Achtung! Hier ist es nicht ganz so einfach: ich arbeite auch hier mit der Vorlage, achte jedoch darauf, dass die Vorlage sich immer von dem neuen Ausrüstungsteil abstößt bzw. jedes Ausrüstungsteil am Krisis haftet.
Arbeitet man zuerst die Ausrüstungsteile ab, kann es schnell zu Verpolungen kommen, da man die Vorlage (das erste Ausrüstungsteil) immer wieder vom Magneten-Stab trennen muss. Und schnell ist die Vorlage (ja noch unlackiert) aus den Augen verloren oder verwechselt...
Achtung! Achtet darauf, dass alle Krisis – Anschlusspunkte die gleiche Polung haben, sodass alle Ausrüstungsteile an alle Positionen passen!
Achtung! Achtet darauf, dass alle Polungen an allen Euren Krisis identisch sind, damit ihr nicht auf einmal Waffen mit Polungen nur für einen bestimmten Krisis habt!
Zu Beginn meiner Magnetisierungsarbeiten habe ich das Einkleben immer nur mit GreenStuff bewerkstelligt. Dies hat jedoch den Nachteil, dass man nicht sofort durcharbeiten kann: das GreenStuff muss erst aushärten, bevor man die Löcher abschließend zuarbeiten kann. Wenn man jedoch den Magneten mit Sekundenkleber vorklebt, um anschließend die restlichen Löcher mit GreenStuff zu verschmieren, wird genug Hafteffekt zwischen Magnet und Kunststoff erreicht und man kann zügig durcharbeiten.
Halterungen für Lenkraketen
Die Quader 2x2x10mm entsprechen der ungefähren Länge des Halterungsaufbaus an den Lenkraketen. An den Lenkraketen arbeite ich mit einem scharfen Skalpell und schneide 2mm tief und 10mm lang eine Vertiefung in den Halterungsbereich bzw. das Material der Halterung weg. Dies möglichst genau und parallel zur Rakete!
Achtung! Rechts und Links vom Halterungsbereich bleiben ca. 1mm Material stehen! Dieses ist extrem wichtig, da die beiden Kunststoffstücken dem Magneten den notwendigen Halt geben!
Danach wird der Magnet in der entstandenen Lücke der Halterung mit Sekundenkleber eingeklebt. Hier fülle ich keine Lücken mit GreenStuff auf, da zu geringe Lücken entstehen, als dass GreenStuff halten würde. Das heißt, dass ich hier aber auch genauestens arbeiten muss.
Danach ist der Rochen / HH / Dornenhai an der Reihe: zunächst werden die länglichen Vertiefungen für den Magneten gefräst. Neben der Halterung der Drohnen auf der Unterseite des Rochens, zwischen den „Lüftungsschlitzen“ und der „Halterungsmechanik“ befindet sich ein ca. 2,3mm breiter Bereich, in dem die Magneten eingepasst werden können, ohne zu viele Details am Rochen zu beschädigen.
Achtung! Den Fräskopf leicht verkantet zur Achse des Rochens ansetzen und langsam in die Tiefe arbeiten. Jedoch nicht durchfräsen, denn dann bekommt man den Magneten nicht mehr fest!
Immer erst eine parallel zur Rochenachse liegende Vertiefung schaffen, bevor man sich tiefer wagt!
Langsam vorarbeiten, bis die Tiefe des Magneten erreicht ist, genug Material im Rochenmodell ist eigentlich vorhanden. Jedoch muss man darauf achten, dass man beim Fräsen nicht in den Lüftungsbereich abdriftet, vorsichtig arbeiten, immer wieder vergleichen...
Nachdem die Vorlage mit der Lenkrakete erstellt wurde, verfahre ich hier genauso wie bei den Krisis: alle Magneten zu einem Stab zusammen gefasst und an die Vorlage angedockt. Dann den untersten Magneten am Stab (entgegengesetzt der Vorlage) in das gefräste Loch einkleben.
Achtung! Ein Verpolen der langen Seiten ist hier noch leichter möglich, als bei den Zylindern. Es gibt jeweils 2 Seiten, die sich je abstoßen bzw. anziehen!
Die jetzt vorhandenen Lücken und Löcher mit GreenStuff zuarbeiten.
Zu guter Letzt: alles Grundieren und nach eigenem Gusto bemalen.
So das war’s. Viel Spaß beim Nachbauen...
Verfasser des Artikels: Luftpost
Verfasst am: 02.12.2006