Hallo Leute
Ich baue mir gerade eine imperiale Armee auf, und ich dachte ich überlege mir mal etwas Fluff zu meiner Armee. Schliesslich habe ich mich für den Planeten Nimbosa entschieden, da ein wenig schon über den Planeten bekannt ist (Lexicanum ), mir jedoch genügend Freiraum lässt, selber etwas zu erfinden.
Ich habe nun endlich einen Fluff zum Planeten und zu meinem Regiment überlegt, einheitenspezifische Geschichten werden noch sicher kommen, doch ich bin mir ziemlich sicher dass ich in den nächsten paar Tagen / Wochen kaum dazu kommen werde (Schule...).
Ich fände es toll wenn ihr etwas dazu sagen könntet, ob der Fluff auch korrekt ist, Ideen zur Verbesserung (falls ihr welche habt) und ähnliches. Freue mich auf eure Kommentare!
Nimbosa
Nimbosa wurde während dem Grossen Kreuzzug von der Legion der Ultramarines besiedelt. Es ist eine kahle Welt, die Großteils von weitläufigen Savannen bedeckt ist. Ursprünglich hatte das Departamento Munitorum vor, die Welt zu einer Agrarwelt zu machen, jedoch wurden diese Pläne fallen gelassen, als die Welt infolge der 3. Expansion des Tau-Imperiums zum Schauplatz eines erbitterten Krieges wurde. Noch heute steht auf dem Platz der Hauptstadt Nimbosa Primus eine riesige Gedenktafel, in welcher die Namen der Gefallenen verzeichnet sind.
Die Hauptexportgüter der Welt sind Erze, welche in den Tiefen des Klingenzahngebirges abgebaut werden. Viele Tausend Menschen sind jeden Tag damit beschäftigt, Schächte in den Stein zu treiben, und Einstürze der Gänge sind an der Tagesordnung. Jeder zweite Mann über dem 16. Lebensjahr ist mit dieser mühseligen Arbeit beschäftigt.
Abgesehen von der Hauptstadt sind alle Siedlungen auf Nimbosa im Schatten des riesigen Gebirges errichtet, welches sich über die endlos scheinenden Landmassen zieht wie eine gigantisches Geschwür. Gegen die Tau-Invasoren war das Gebirge eine natürliche Verteidigungsstellung, ein Labyrinth, in der die Aliens in Hinterhalte der nimbosanischen und vostroyanischen Regimentern gelockt wurden. Noch heute stehen viele Bunker und Geschützstellungen, alle bedient von wachsamen Abteilungen der planetaren Streitmacht, verstreut über das gesamte Gebirge, immer bereit, die nimbosanische Bevölkerung von neuem zu beschützen.
Ein kleiner Teil der Bevölkerung Nimbosas lebt als nomadische Stämme und durchqueren die weiten Savannen in klapperigen, jedoch ausdauernden Fahrzeugen. Das Überleben ist dort ein täglicher Kampf, denn die Savannen sind bewohnt von allerlei Raubtieren, und Wasser ist sehr selten. Tatsächlich muss das Wasser für den Grossteil der Bevölkerung von Nachbarwelten importiert werden, was ein sehr teures und aufwändiges Verfahren ist. Die Bewohner der Savanne treiben Handel mit den Städtern, und tauschen Leder, Nahrungsmittel und Nutzvieh gegen Werk- und Fahrzeuge.
Polia
Polia war eine Fabrikstadt an den Ausläufern des Klingenzahngebirges, weit westlich der Hauptstadt Nimbosa Primus. Polia wurde um ca. 992.M41 von Tauverbänden unter dem Kommando von Commander Lichtklinge angegriffen und vernichtet. Im Zuge der harten Kämpfe fielen nicht nur eine vollständige Kompanie des 9. Vostroyas, sondern nach unbestätigten Berichten auch die zivile Bevölkerung, die durch das Opfer der Vostroyaner inspiriert wurden und selbst die Waffen ergriffen, um gegen die Xenos zu kämpfen.
Die Black Templars befreiten schliesslich die Ruinen während dem Nimbosa-Kreuzzug, stiessen jedoch nicht auf Gegenwehr, da sich die Tau schon längst zurückgezogen hatten.
Im Stadtzentrum wurde anschliessend eine Statue zu Ehren der Gefallenen aufgestellt, welche 20 Meter hoch ist und einen Bergarbeiter zeigt, der mit strammen Rücken eine Spitzhacke gen Himmel reckt.
Heute ist Polia nicht mehr als eine Landschaft aus Ruinen, in der sich nur noch Diebe und Mörder herumtreiben. All paar Jahre schickt der nimbosanische Gouverneur eine Streitmacht, um die Zahl der Verbrecher zu reduzieren. Ausserdem stellt dieser Einsatz ein gutes Training für Rekruten dar.
Segmentum: Segmentum Ultima
Sektor: Lithesh-Sektor
Subsektor: Timbra Subsektor
System: Nimbosa
Bevölkerung: ca. 10 Millionen
Zugehörigkeit: Imperium
Kategorie: Bergwerkswelt
Tributrate: unbekannt
Nimbosanische Regimenter
Nimbosaner gelten als unabhängige und eigenständige, jedoch auch unzuverlässige und eigenbrötlerische Soldaten. Das kommt davon, dass ein Grossteil der Rekruten von den Stämmen der Savannen eingezogen wird, da die Bergwerke jeden arbeitsfähigen Mann brauchen. Daher sind nimbosanische Regimenter sehr geübt, im Gelände zu überleben und sich selbst zu versorgen.
Die von Nimbosa gestellten Regimenter bestehen hauptsächlich aus leichter und mechanisierter Infanterie. Jedoch kommt es sehr oft vor, dass nimbosanische Regimenter über Panzer und Artillerie verfügen, die sie von anderen Regimentern "geborgt" oder getauscht haben. Dass sich Soldaten nach einer Schlacht auf das Schlachtfeld schleichen und alle reparablen und zurückgelassenen Fahrzeuge und Waffen mitnehmen, ist auch ein Überbleibsel des Überlebensinstinkt, dass sie sich als Nomaden auf Nimbosa angeeignet haben.
Nimbosanische Stämme - und somit auch die Soldaten - trauen nur sich selbst und ansonsten niemandem, was es für Aussenstehende, wie etwa Kommissare und Priester sehr schwer macht, sich zu intrigieren. Jedoch ist die Displizin besser als in so manchen anderen Regimentern, die von ähnlichen Gemeinschaften stammen, denn Nimbosaner ordnen sich instinktiv dem Stärksten unter, und die Führung solcher Regimenter besteht aus den besten Kämpfer.
Nimbosanische Soldaten tragen oft alles nötige mit sich herum, von zusätzlichem Trinkwasser über Laternen bis zu Schaufeln und Spitzhacken. Ihre Chimären und andere Panzer sind voll beladen mit Ruck- und Schlafsäcken, und nicht selten auch mit Soldaten der Infanterie, die zu faul sind, um zu laufen.
Einige Soldaten überleben länger als der Rest ihres Trupps, und solche Überlebenden werden, entgegen dem sonstigen Vorgehen, zu Veterantrupps zusammengschlossen. Veteranen erkennt man daran, dass sie über seltenere und teuere Spezialwaffen verfügen als andere Einheiten. Oft haben sie sich auch eine Chimäre besorgt, welche mit allerlei Werkzeug behangen ist, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
All dies macht nimbosanische Verbände zu perfekten Einheiten für Einsätze, die verlangen, unabhängig und ohne Nachschub zu agieren. Die Nimbosaner selbst bevorzugen ebenfalls solche Einsätze, da sie sich dabei wie zu Hause fühlen und ausserdem nicht von anderen Regimentern abhängig sind.
12. Nimbosa "Savannenjäger"
Das 12. nimbosanische Infanterieregiment hat sich schon auf dem gesamten Planeten einen Namen gemacht. Sie wurden ausgehoben, als - wieder einmal - eine Invasionsstreitmacht der Tau in das System eindrang und gleich mehrere Welten überfiel. Ihr erster Einsatz bestand darin, eine Sturmlandung auf die Welt Kleist desselben Sub-Sektores durchzuführen. Die Männer hatten bisher nur sehr wenig Training gehabt und noch keine Erfahrungen im Kampf gesammelt, daher war das Oberkommando auf eine hohe Verlustrate, wenn nicht sogar die totale Vernichtung des Regimentes gefasst.
Der Krieg verlief schon von Anfang an schlecht für das Imperium. Kaum waren das 12. Nimbosa und einige weitere Regimenter unter schwerem Feuer auf dem Planeten gelandet, tauchte eine Tau-Flotte hinter dem Schatten eines Mondes auf und vernichtete in einem kurzen und schrecklich verlustreichen Kampf alle Schiffe des Imperiums. Derart abgeschnitten vom Imperium entschloss sich Hauptmann Kane zu einem taktischen Rückzug in die weiten Savannen und bewaldeten Gebiete des Planeten.
Durch die verlustreiche Sturmlandung konnte Kane fast alle seiner verbliebenen Infanterietrupps mit Chimären anderer Regimenter ausstatten. Derart mobilisiert, konnte Kane die Tau mit ihren eigenen, auf Mobilität beruhenden Taktiken schlagen und führte einen Guerillakrieg gegen die Xenos.
Fast zwei Jahre war das 12. Nimbosa vom Imperium abgeschnitten und auf einem Planeten voller Feinde vergessen. Als eine weitere imperiale Streitmacht den Planeten angriff, erwartete das Oberkommando einen harten Kampf zur Sicherung der Landezone, doch als die ersten Truppen die Sturmboote verliessen, stiessen sie nicht auf feindlich gesinnte Xenos, sondern auf die Truppen des 12. Nimbosa. Von dem einstigen Regiment, welches über 4000 Mann verfügte, waren nur noch knapp fünfhundert Männer übrig, die alle verschmutzt und heruntergekommen waren, doch die Neuankömmlinge konnten an den harten Blicken dieser Veteranen erkennen, wie viel sie durchgemacht hatten.
Der folgende Feldzug war ein erster Erfolg für das Imperium in diesem Krieg. Geführt von dem 12. Nimbosa, die sich auf den weitläufigen Wiesen und dichten Wäldern auskannten wie zu Hause, konnten die gelandeten Regimenter überraschende Angriffe auf die Tau führen und sie in Hinterhalte laufen lassen. Die Tau, welche fest mit Geländevorteilen gerechnet hatten, wurden langsam aber stetig zurückgedrängt.
Der Krieg auf Kleist gipfelte sich schliesslich in der Vernichtung des Tau-Oberkommandos auf dem Planeten, als nimbosanische Scharfschützen das versteckte Hauptquartier der Xenos ausmachten und infiltrierten. Nachdem sie die Wachen und Drohnen ausgeschaltet hatten, griff das Imperium mit überwältigender Macht an und überrollte die Tau einfach. Kane persönlich koordinierte den Abschuss eines fliehenden Transporters der Tau, und als ein Himmlischer aus dem brennenden Wrack stolperte, richtete er den Xenos mit seiner Laserpistole.
Diese Tat brach den Wiederstand der Tau auf Kleist. Nach dem Tod des Himmlischen zogen sich ihre Streitkräfte eilig zurück und wurden von den unerbittlichen Flotten der Imperialen Raumflotte verfolgt.
Eine Folge des Kleist-Feldzuges war die Auflösung des 12. Nimbosa. Einzig Oberst Kane und zweihundert Veteranen hatten den letzten Angriff überlebt und kehrten nun nach Nimbosa zurück um den Wiederaufbau der Savannenjäger zu überwachen.
Dies ist eine Kurzgeschichte zum 12. Nimbosa. Zurzeit ist mir noch kein Titel eingefallen, aber ich bemühe mich darum.
Kapitel 1:
„Hier war jemand“ murmelte Jash, ein Soldat von Kanes Kommandotrupp. Sein Plasmawerfer lehnte an der Chimäre, die mit abgeschaltetem Motor im Schatten eines dürren Baumes wartete. Ein halbes Dutzend weiterer Transporter und auch einige wenige Leman Russ Kampfpanzer standen weiter hinten, und ihre Konturen verschwammen mit der kahlen Savanne. Drei Höllenhunde deckten die Flanken der Formation. Die Luft flimmerte, und viele der Soldaten hatten ihre Fahrzeuge verlassen, da die Hitze im Innern der kantigen Panzer selbst für Nimbosaner beinahe unerträglich war.
Kane schaute von den vor ihm ausgebreiteten Plänen auf und nahm seine Mütze ab. Sein Kopf war kahl rasiert, wie bei vielen Soldaten, die von den wilden Stämmen Nimbosas stammen. Ein imperialer Adler war auf seinem Hinterkopf eintätowiert. Sie stammte aus einem Feldzug gegen die barbarischen Orks, als Kane noch ein Sergeant war. Ein Kommissar hatte ihm den Adler im Schützengraben eingeritzt.
„Bist du dir sicher?“ fragte Kane mehr aus Pflicht als aus Unsicherheit. Jash hatte sich bis jetzt noch nie geirrt, was Spuren anging, und er war der beste Fährtenleser unter Kanes Kommando. Ausserdem waren Jash und sein Bruder Haq‘is vortreffliche Plasmaschützen, die sich so gut verstanden wie selten ein Soldatenpaar. Grund genug, die beiden in den Kommandotrupp aufzunehmen, sagte sich Kane immer.
Jash sah vom staubigen Boden auf, und sein Blick war hart wie immer. „Habe ich mich je geirrt?“ „Nein, aber für alles gibt es ein erstes Mal,“ erwiderte Kane. „Und ausserdem ist es meine Pflicht, diese Frage zu stellen.“ Beruhigt, dass Kane ihm nicht wirklich misstraut hatte, schaute er wieder auf den Abdruck im Staub. Es handelte sich um einen dreizehigen Panzerschuh, wie sie die Infanterie der Tau trug. Kane spuckte aus, und Jash verzog das Gesicht. „Widerliche Xenos. Möge der Imperator sie alle erleuchten!“ „Sieht eher so aus, als müssten wir wieder Mal die Drecksarbeit erledigen,“ meinte Rucky, der Funker des Trupps. „Ja, das müssen wir, denn es ist unser Job. Die Weichlinge von Mordian und Iollis mögen in ihren Bunkern hocken, wir werden hier draussen den Feind suchen und vernichten, wie wir es schon immer auf Nimbosa mit unseren Feinden gemacht haben.“ Die Mitglieder des Kommandotrupps nickten zustimmend. Kane wandte sich um und rief mit lauter Stimme: „Aufsitzen, Männer, machen wir mal Feuer unter dem Hintern der Xenos!“
Die Chimäre kam stotternd zu stehen. Der Innenraum des Transporters war vollgestellt mit Kisten, Munition, Wassergefässen und Lageplänen. Zwei Monitore erleuchteten den Raum mit grünem Licht und zeigten Kane die Positionen seiner Einheiten. Ausser dem Hauptmann befanden sich vier weitere Männer im Transportraum: Rucky, der junge Funker des Trupps, der einäugige Darlis, welcher die Kompaniestandarte trug, und die Gebrüder Jash und Haq‘is, die Plasmawerfer benutzten.
„Position erreicht,“ kam es aus dem Lautsprecher des Fahrers. Kane erhob sich von seinem Platz am Monitor und öffnete die Dachluke des Panzers. Trockene Luft schlug ihm entgegen, doch verglichen mit der stickigen Hitze im Transportraum unter ihm war sie geradezu kühl. Seine Sonnenbrille passte sich automatisch der Helligkeit an, und er schaute sich um. Hinter seiner Chimäre rumpelten weitere Panzer in ihre zugewiesenen Positionen und erwarteten weitere Befehle. Dachluken wurden geöffnet und die Gesichter von Kanes Panzerkommandanten und Sergeanten erschienen.
„Und, was gibts, Boss?“ drang Ruckys Stimme durch das Tuckern der Motoren. Kane seufzte. Wäre der Mann im Gefecht nicht so verlässlich, hätte er ihn schon längst ersetzt. Doch er war nunmal der beste Mann am Funkgerät, den Kane unter seinem Kommando hatte.
„Sieht aus wie immer,“ erwiderte er. Es stimmte. Die Savanne erstreckte sich endlos in alle Richtungen. Kane wollte wieder in den vor der Sonne geschützten Innenraum fliehen, zögerte jedoch. Er meinte, etwas gesehen zu haben. Undeutlich, ein Flimmern in der heissen Luft...doch er kämpfte schon lange genug gegen die Tau, um zu wissen, dass hinter jedem noch so kleinen Flimmern mehr stecken konnte. „Darlis, überprüf den Auspex! Rucky, leite an alle Fahrzeuge weiter, sie sollen sofort Kampfformation einnehmen! Ich will nicht von diesen verdammten Xenos in einen Hinterhalt gelockt worden sein!“ Wachsam schaute sich Kane um, und seine Hand ruhte auf der Laserpistole die an seinem Gürtel hing. Darlis bestätigte Kanes Ahnung. „Hauptmann, ich habe mehrere Feindanzeigen auf dem Auspex! Sie nähern sich von Westen!“ Weiter kam er nicht, denn seine Worte wurden von dem hochfrequenten Kreischen von Massenbeschleunigern und der Detonation der Chimäre neben der Kanes übertönt. Kane zog sich rasch in den Transporter zurück und bemühte sich, das Gleichgewicht zu halten, als die Chimäre ruckartig wendete. Er sprang auf das Funkgerät des Panzers zu und aktivierte die allgemeine Frequenz. „An alle Einheiten, mehrere Feindpanzer nähern sich von Westen! Sturmpanzer, nehmen Sie sie in die Zange, mechanisierte Einheiten, stossen Sie direkt auf den Gegner zu. Leman Russ‘, kümmern Sie sich um die verdammten Hammerhaie!“ Mehrere Bestätigungen gingen ein, doch er hörte schon nicht mehr zu, er war sich gewohnt, dass seine Befehle ausgeführt wurden. Er schwang sich wieder durch die Turmluke, um sich einen besseren Überblick über das Geschehen zu verschaffen, und verfluchte dabei die Tarntechnologie der Xenos. Hinter ihm öffneten Jash und Haq‘is die Dachluke und nahmen mit ihren Plasmawerfern Feuerpostion ein.
Vor ihnen fuhren die Chimären der mechanisierten Infanterie, von deren Rümpfe kleinkalibriges Feuer abprallte. Ein Transporter kam zum stehen, als eine seiner Ketten unter massiven Feuer zerriss. Sofort machte sich die Besatzung daran, den Schaden zu beheben, und mehrere Männer mit Werkzeugen verliessen den gepanzerten Transportraum. Dann feuerten die Kampfpanzer, die mittlerweile weit zurückgeblieben waren, ihre Turmgeschütze ab, und zwei Hammerhaie detonierten.
Die Transporter beider Seiten näherten sich immer schneller, und mittlerweile feuerten auch die mechanisierten Einheiten mit Plasmawerfern und Meltern durch die Dachluken ihrer Fahrzeuge, und es standen immer mehr brennende Wracks in der Leere der Savanne. Soldaten beider Rassen taumelten aus den vernichteten Fahrzeugen und eröffneten das Feuer aufeinander.
Kanes Chimäre fuhr zwischen zwei Antigrav-Transportern der Tau hindurch, die versuchten, in den Rücken ihrer imperialen Gegenstücke zu gelangen. Jash und Haq‘is eröffneten das Feuer, und ihre Plasmawerfer spuckten sengend heisse Geschosse auf die Xenospanzer. Zufrieden sah Kane, wie einer der Panzer in der Luft ruckte, bevor seine Motoren ausfielen und er zu Boden stürzte. Der andere Teufelsrochen kam mit angesengtem Lack davon, wurde aber unmittelbar darauf von der Laserkanonen eines Leman Russ‘ getroffen und driftete unkontrolliert nach Norden ab, da der Fahrer vom Treffer getötet wurde. Kane jedoch war schon weitergefahren, um sich den noch verbliebenen Dornenhaien zu widmen, die weit zurückgeblieben mit ihren Lenkraketen präzise einen Panzer nach dem anderen abschossen. Doch der Kommandant der Tau musste sein Vorhaben erkannt haben, denn mehrere Hammerhaie hielten in ihrem Vorstoss inne und richteten ihre massiven Geschütze auf die Chimäre. „Nebelwerfer“, schnauzte Kane beunruhigt. Der Fahrer nickte und drückte auf einen Knopf, wodurch das Fahrzeug in dichten Rauch gehüllt wurde. Während der Transporter weiter rumpelte, kaute Kane nervös auf der Unterlippe. „Hauptmann, die haben doch Wärmebildkameras“, konnte Darlis noch erwähnen, bevor sich die Welt auf den Kopf kehrte und alles schwarz wurde.
Kapitel 2
Das erste, was er fühlte, war Schmerz. Ein dumpfes Pochen, das immer stärker wurde. Kane nahm an, dass Schmerzen gut waren, da sie bedeuteten, dass er noch lebte. Ja, er lebte. Noch. Allmählich kehrten seine Sinne zurück, und er hörte das Knistern von Flammen in der Nähe, viele wild durcheinander redende Stimmen, hektische Schritte, das Knattern von Waffen und dumpfe Explosionen. Er roch Waffenöl und Metall, Rauch, und auch geschmolzenes, verbranntes Fleisch. In seinem Kopf regte sich etwas. Ein Teil von ihm wollte wieder zurück in die Umarmung der Dunkelheit fliehen, weit weg von Schmerz, Lärm und Gestank. Doch ein Gedanke hielt ihn davon ab, zurück ins Vergessen zu sinken. Seine Pflicht. Seine Aufgabe. Es war seine Aufgabe, dem Imperator zu dienen, und niemals aufzugeben. Ja, das war seine Aufgabe, und er würde nicht zulassen, dass er, Hauptmann Kane des 12. Nimbosa, seine Pflicht nicht erfüllte. Der Imperator beschützt. Mit diesem Gedanken schlug er seine Augen auf.
Das erste, was er sah, war blendend helles Licht. Er blinzelte ein paar Mal, bevor sich seine Augen an die Helligkeit gewohnt hatten, und stützte sich auf seinen Ellenbogen. Er lag neben dem brennenden Wrack einer Chimäre, die auf der Seite lag. Weitere Wracks lagen verstreut auf der Savanne. Mittlerweile hatte das Waffenfeuer aufgehört, und es war seltsam still. Hin und wieder ertönte das Stöhnen von Verwundeten.
Kane richtete sich vollends auf, zuckte aber zusammen, als stechender Schmerz in seinem rechten Bein aufflammte. Er sah an sich herab und bemerkte, dass seine Uniform voll von seinem Blut war. Eine Strebe steckte ihm im Oberschenkel und nagelte ihn am Boden fest. „Scheisse“, stiess er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und erschrak am rauen Klang seiner Stimme. Er wollte gerade die Strebe aus seinem Bein ziehen, als Schritte hinter ihm ertönten. Er packte die Pistole, zog sie aus dem Halfter an seiner Hüfte und wirbelte herum, doch die schnelle Bewegung liess ihn vor Schmerz aufstöhnen, und schwarze Punkte erschienen vor seinen Augen. „Ruhig, Boss. Ich bins, Rucky“, sagte eine Stimme, und erleichtert liess Kane seine Pistole fallen. „Komm her und hilf mir, dieses verdammte Teil aus meinem Bein zu ziehen!“ Rucky liess sich neben ihm nieder und streifte seine Uniformärmel zurück. „Das sieht gar nicht gut aus, Boss“, meinte er nur, bevor er zu ziehen begann. Kane biss die Zähne zusammen, bis der Schmerz nachliess. Er öffnete die Augen und sah die blutverschmierte Strebe in Ruckys Hand. Sie war etwa so lang wie sein Unterarm. „Das muss verbunden werden“, meinte eine weitere Stimme hinter Kane. Sie gehörte Darlis. Eine Sanitätstasche landete neben Rucky auf dem Boden. „Hab ich in einem Wrack gefunden. Wenn Sie fertig sind, gibt es noch einige Sachen, die Sie wissen müssen.“ Unbewusst fuhr seine Hand zur Augenklappe, bevor er kehrt machte und sich auf einem Metallstück niederliess. Dann begann er, sein Gewehr zu überprüfen. Die Standarte des 12. Nimbosa hatte er auf seinen Rücken geschnallt.
„Fertig“, sagte Rucky. „Ich bin zwar keiner dieser Sanis, aber einen Verband anlegen kann ich noch. Das hat mir meine Mutter beigebracht, als ich noch klein war.“ Skeptisch begutachtete Kane den Verband, sagte jedoch nichts.
Einige Minuten später humpelte Kane, von Darlis gestützt, auf die noch funktionsfähigen Fahrzeuge des Einsatzverbandes zu. Es waren erschreckend wenige; er zählte drei Chimären und einen Leman Russ. Von den einst zwölf Fahrzeugen waren also nur noch vier geblieben. „Verluste?“ erkundigte er sich bei seinem Standartenträger. „Ziemlich massive. Von den vier mechanisierten Infanterietrupps haben 27 Mann überlebt. Roshuas Trupp wurde vollständig ausgelöscht.“ Roshua war der Kommandant des Zuges und Kanes Stellvertreter. „Ausserdem haben noch ein paar Besatzungsmitglieder von den Höllenhunden und den Russen überlebt. Einzig die zwei Veterantrupps haben minimale Verluste.“ Kane verzog das Gesicht. „Derart angeschlagen werden wir unsere Mission nicht fortführen können. Verdammt!“ Darlis zögerte. „Das war genau der Grund, warum ich mit Ihnen sprechen wollte. Unsere Mission bestand darin, Informationen zu beschaffen. Stärke des Feindes, Ausrüstung und so weiter. Und es gibt jemanden, der uns all diese Informationen geben kann.“ Kane sah auf. „Wir haben einen Gefangenen gemacht“, fuhr Darlis unbeirrt fort. „Ihr Commander.“ Nun blieb Kane stehen. „Wir haben ihren Commander gefangen genommen?“ Darlis nickte. „Wo ist er jetzt?“ „Da vorne, hinter der Chimäre. Es war ein harter Kampf, doch am Schluss konnten wir seinen Kampfanzug zerstören und ihm gefangen nehmen. Alle anderen Tau sind tot oder auf der Flucht.“ „Die ersten guten Nachrichten, die ich heute höre“, meinte Kane mit einem Grinsen. Endlich lief mal etwas gut. Sie bogen um die Ecke und sahen den blauhäutigen Xenos gefesselt am Boden sitzen. Kane liess Darlis los und humpelte auf ihn zu. „Verstehst du mich?“, fragte er ihn. Der Tau sah ihn nur an. „Du verstehst mich, nicht wahr? Aber du meinst, du darfst mir nicht antworten.“ Wieder liess sein Gegenüber keine Reaktion erkennen. „Wir haben das schon ein paar Mal versucht. Der antwortet nicht“, bemerkte Darlis. „Nun gut...am besten ist es, wir bringen ihn in unsere Basis. Ruf die Sergeanten zusammen, ich will sie in zehn Minuten sprechen.“
Kane wartete im Schatten der Chimäre. Die Sonne hatte den Zenit schon passiert, und es würde nur noch einige Stunden dauern, bis sie hinter dem Horizont verschwinden würde. Er wollte auf keinem Fall in der Nacht noch hier draussen sein, denn die Tau verfügten über leistungsfähigere Nachtsichtgeräte als sie, und sich mit einer derart reduzierten Streitmacht eine Schlacht mit ihnen zu leisten war Selbstmord. Vor allem, wenn man solch wertvolle Beute hatte.
Die Soldaten reparierten ihre Fahrzeuge, spielten Karten oder hielten Ausschau nach möglichen Xenosfahrzeugen. Einige verbrannten mit Flammenwerfern die Leichen, und der Gestank schwappte bis zu Kane hin, der in einiger Entfernung sass. Andere sammelten Waffen und Ausrüstung ein und inspizierten die Waffen der Tau mit grosser Neugier. Es war allen bekannt, wie durchschlagkräftig die Waffen der Tau waren. Kane wusste, dass diese Einstellung noch Probleme mit dem Kommissariat verursachen würde, aber im Moment liess er seinen Männern den Spass.
„Hauptmann?“, unterbrach eine Stimme seine Gedankengänge. Er sah auf. Vor ihm standen vier Männer, alle im Rang eines Sergeanten. Ausserdem war der Kommandant des letzten Leman Russ‘ anwesend. „Sie wollten uns sprechen?“. „Ja. Teilt die Männer auf die verbliebenen Transporter auf. Ich will von hier verschwinden, und das möglichst bevor Sonnenuntergang. Nehmt alles mit, was noch nützlich sein könnte, und lasst den Rest zurück. Veterantrupp Bellear? Ihr übernehmt die Aufgabe des Kundschafters. Der Rest fahrt in einer Kolonne, die Gepanzerte Faust übernimmt die Spitze. Ich will in fünfzehn Minuten abfahrbereit sein!“ Die versammelten Männer nickten und eilten dann zurück zu ihren Trupps. Auch Kane erhob sich und ging langsam auf seinen Trupp zu, der bei einer der verbliebenen Chimären wartete. Er schauderte, und plötzlich hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden.
Als die Fahrzeuge schliesslich losfuhren, besserte sich die Stimmung der Soldaten merklich, das Gefühl, beobachtet zu werden, blieb jedoch.
„Sie fahren los“, flüsterte eine Stimme. Der Tau, dem sie gehörte, schaute durch ein Hochleistungsfeldstecher. Der andere Tau aktivierte sein Kom und sprach zu den versteckten Streitmächten. „Sie fahren los. Wir bleiben ihnen an den Fersen.“ Der Motor des Piranhas startete und gleitete knapp über dem Boden der Staubwolke der imperialen Fahrzeuge nach.