Heimatwelt des Khan der Khane (Lore-Frage)

  • Ich hab da mal eine Frage zum Lore um den Primarchen der White Scars.

    Es heißt, seine Heimatwelt wäre spätmittelalterlich situiert gewesen, als er gefunden wurde. Kann mir das einer erklären? Wie kann eine Welt, die von Menschen des Golden Age besiedelt wurde, mittelalterlich werden, so mit Schwertern und Schießpulver?
    Müsste das Wissen um die alte Technologie die Generationen nicht überdauern? Haben die STCs, die sie zweifelsohne mitgebracht hatten, keine Idee für den technologischen Bestand? Ich mein, selbst wenn die Dinger mit der Zeit kaputtgehen, weil sie nicht ordentlich gewartet werden können, müssten doch ein paar Ingenieure und Wissenschaftler dabei gewesen sein, die das entsprechende Wissen bewahren und weitergeben können, so ala Mechanicus, oder nicht?

    Das ergibt für mich keinen rechten Sinn.

  • Das ist ja bei ganz vielen Welten der Fall gewesen. In den zehntausend Jahren zwischen Besiedlung und Bruderkrieg waren die kolonisierten Welten durch Warpstürme isoliert. In zehntausend Jahren kann schon viel Technologie verloren gehen. Vor allem wenn die Kolonie nicht selbstversorgend ist, also ihre Technologie oder auch die Rohstoffe zum Erhalt der Geräte von anderen Welten bekommen hat, sinkt der Technologielevel ab. Nehmen wir einmal an, Chogoris mit seinen Steppen war eine Agrarkolonie. Es gab nur wenige Techniker, die die Agrarmaschinen gewartet haben. Die Bevölkerung war auch nicht riesig, also gab es nicht zig STK-Systeme. Rohstoffe für die Reparatur oder Treibstoffe wurden nicht abgebaut. Nach ein paar Generationen funktionieren die meisten Maschinen nicht mehr und das Wissen geht langsam verloren. Nach tausend Jahren gibt es nur noch ein paar Artefakte, die mystifiziert werden und die keiner mehr erklären kann. Die Menschen fangen also wieder von vorne an.


    Vergleichen lässt sich das z.B. mit England nach den Römern. In den Dark Ages wusste niemand mehr, wie man Römerstraßen baut. Die Steinhäuser in Londinium waren zerfallen und die Angelsachsen haben ihre Holzhütten außerhalb gebaut, weil sie dachten, dass es in den Steinruinen spukt. Die Bäder und Hypocausten haben nicht mehr funktioniert usw. Auch die Verwaltung war wieder dezentral und in Stämmen/Kleinkönigreichen organisiert.


    Und das hat nur ein paar Generationen gedauert. In 10000 Jahren kann also durchaus das Technologielevel von Raumfahrt zu Schwarzpulver sinken. Vor allem wenn auch noch Kampfhandlungen, Seuchen o.ä. dazukommen.

  • Aber müssten 10.000 Jahre dann nicht auch wieder reichen, um von Schießpulver zu Raumschiffen zu kommen? Ich mein, bei uns auf der Erde, selbstversorgend und damit unabhängig, liegen zwischen Schießpulver und Raumfahrt ja auch gerade mal 500 Jahre.
    In der gleichen Zeit sind die Tau von einem Steinzeitvolk zu einer veritablen Raumfahrernation aufgestiegen, die sogar Schlachten gegen Orks und Menschen gewinnen kann.

  • Die Tau sind eine Sache für sich. Deren schnelle zivilisatorische Evolution ist immer noch ein Gegenstand der Spekulation. Dass da irgendjemand nachgeholfen haben könnte, steht permanent im Raum.


    Was imperiale Welten betrifft, sollte man das als bis ins absurde vergrößertes Abbild unserer Welt sehen. Wenn wir uns die Erde anschauen, dann haben wir die hochtechnologisierten, urbanisierten Industrienationen, dann haben wir Schwellenländer mit einigen urbanen Zentren und ansonsten gering technologisierten, agrarisch geprägten Lanschaften. Und dann haben wir Regionen, in denen noch echte, untechnologisierte Jäger- und Sammler-Kulturen existieren, die kaum bis nie Kontakt zu anderen Zivilisationen hatten. Diese extreme Heterogenität an an Technologisierungsgrad und Lebensweisen innerhalb der Menschheit auf ein und demselben Planeten verlieren wir in unserer industrial-urbanisierten Blase leicht aus dem Blickfeld.

  • Es gab ja auch Welten im großen Kreuzzug, die unabhängig vom Imperium bzw. von Terra eigene hochtechnologisierte Reiche gegründet haben. Es gab aber auch solche, die das nicht geschafft haben.

  • Die Tau sind eine Sache für sich. Deren schnelle zivilisatorische Evolution ist immer noch ein Gegenstand der Spekulation. Dass da irgendjemand nachgeholfen haben könnte, steht permanent im Raum.


    Was imperiale Welten betrifft, sollte man das als bis ins absurde vergrößertes Abbild unserer Welt sehen. Wenn wir uns die Erde anschauen, dann haben wir die hochtechnologisierten, urbanisierten Industrienationen, dann haben wir Schwellenländer mit einigen urbanen Zentren und ansonsten gering technologisierten, agrarisch geprägten Lanschaften. Und dann haben wir Regionen, in denen noch echte, untechnologisierte Jäger- und Sammler-Kulturen existieren, die kaum bis nie Kontakt zu anderen Zivilisationen hatten. Diese extreme Heterogenität an an Technologisierungsgrad und Lebensweisen innerhalb der Menschheit auf ein und demselben Planeten verlieren wir in unserer industrial-urbanisierten Blase leicht aus dem Blickfeld.

    Bestes Argument bisher. Stimmt schon. Wenn man die Erde als Maßstab nimmt und einfach hochskaliert, kommt genau das raus, was das Imperium in M41 ist. Das hilft sehr, vielen Dank!